Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 146: "Ich kenne Brad erst seit einem Jahr, aber ich weiß bereits, dass er dazu durchaus in der Lage wäre" ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 146/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brads Fanclub wächst weiter ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *lach* Wenn Alexander richtig schlecht werden würde, hätte sich Brad umsonst auf den Weg gemacht. Und du kannst mir glauben, Brad nimmt lieber diese kleine Unterbrechung in Kauf, als am nächsten Tag den ganzen Flug mit einem wehleidigen Empathen zu verbringen. Überleg nur, wie sich das auf die Passagiere auswirken würde *zwinka* „Klingelstreich“ trifft es perfekt *grins* Und solche kleine Mutproben sind Tradition für die jüngeren Schüler zum Zeitpunkt der Abschlussfeier. Aber lies einfach weiter… ^^ @Kralle: *winkz* Teil 146 „Ich kenne Brad erst seit einem Jahr, aber ich weiß bereits, dass er dazu durchaus in der Lage wäre“ Alexander stand gegen die Wand gelehnt und runzelte mürrisch die Stirn. „Ich habe mich nicht verlaufen. Ich wollte mir nur mal kurz die Beine vertreten und dann wieder hierher zurück.“ „Hm, und Sie haben ihn aus reinster Herzensgüte begleitet, Herr Hoffmann?“ Das Lächeln vertiefte sich. „Ich hatte nur befürchtet, er könnte unterwegs gegen eine Wand laufen. Und Reik trug sich mit der Hoffnung, den kleinen Terroristen doch noch zu erwischen.“ Eine kurze Pause wurde eingelegt. „Seine Worte, nicht meine.“ Brad musterte die drei für einen Augenblick stumm, lachte dann. „Sie hätten Alex zu seinem Zimmer bringen sollen, dann hätte ich meinen wohlverdienten Feierabend nicht unterbrechen müssen…“ Mit einem Kopfschütteln. Grau-grüne Augen verengten sich daraufhin und musterten ihn eindringlich, aber Richard erinnerte sich offenbar noch an ihre gestrige Unterhaltung und enthielt sich jeden Kommentars. Dafür war es Alexander, der sich zu Wort meldete. „Die können mir nichts vorschreiben und ich will weitertrinken.“ Er ignorierte den Protest, wandte sich stattdessen an Richard. „Sie sollten Ihre Suche aufgeben. Wer auch immer an der Mutprobe teilgenommen hat, ist schon längst über alle Berge. Diese Nacht wird gerne für solchen Unsinn genutzt, weil es keine Patrouillen gibt.“ „Und ich dachte, ihr erzieht die Kinder hier besser. Sie sollten für so etwas übers Knie gelegt werden.“ „Das würden sie normalerweise auch. Obwohl wir natürlich eine Gerte benutzen.“ Die Augen des Älteren weiteten sich, anscheinend war dieses Detail Richard bisher entgangen. Was vielleicht doch nicht so verwunderlich war, wie er im ersten Moment gedacht hatte. Immerhin fanden solche Bestrafungen am häufigsten in den Klassenräumen oder in den Schlafsälen statt. Beides keine Orte, wo sich Richard normalerweise aufhielt. Er wählte die einfachste Lösung und löste seine Gerte von der Gürtelschlaufe, wo er sie vorhin so automatisch befestigt hatte, dass er es nicht einmal bewusst registriert hatte. „Hier, jeder Instruktor hat eine.“ Richards streckte die Hand aus, nahm die Bewegung aber fast gleich wieder zurück. „Ich glaube dir auch so…“ Es lag nicht besonders viel Ausdruck in diesen Worten. Herr Hoffmann beschloss Richard von dieser neuen Information abzulenken, legte eine Hand auf die Schulter des anderen Mannes. „Wenn du ehrlich bist, ist dir die Bestrafung sowieso egal, nicht wahr? Du hast nur eine Ausrede gesucht, um das Spiel zu unterbrechen, weil du gerade am Verlieren warst.“ „Ich war gar nicht am Verlieren“, wehrte sich Richard gegen diese Unterstellung und blitzte Brad an, der die Gerte wieder am Gürtel befestigt hatte und ihm ein amüsiertes Lächeln schenkte. „Üben Sie heimlich, um mich vielleicht doch noch im Schach zu schlagen? Ich bezweifle, dass das funktionieren wird.“ „Es war keine Übung, wir hatten ebenfalls Feierabend und wollten uns die Zeit vertreiben. Du wirst uns doch wohl zugestehen, dass wir das auch dürfen.“ „Natürlich, ganz so wie ich. Bloß ohne den Sex.“ Alexander kicherte im Hintergrund, während Herr Hoffmann sich um ein stummes Lachen krümmte. Der Ältere war bereits abgehärtet, anders als Richard, der ihn fassungslos anstarrte. „Brad, bitte, du machst ihn noch kaputt.“ Gleich darauf sprach Herr Hoffmann an Richard gewandt weiter. „Ich muss dir mal bei Gelegenheit erzählen, in was für Situationen er mich schon in aller Öffentlichkeit gebracht hat.“ Die Gestalt des Anderen straffte sich und seine Miene verriet gar nichts mehr. „Wir sollten das Spiel fortsetzen.“ „Ja, machen wir das. Gute Nacht, Brad.“ „Gute Nacht, Herr Hoffmann, Richard.“ Die beiden machten sich auf den Rückweg zu ihren Quartieren, woraufhin sich seine Aufmerksamkeit Alexander zuwandte. „Wie ich vorhin schon gesagt habe, es wird Zeit, dass du ins Bett kommst.“ Braune Augen erwiderten seinen Blick ein wenig störrisch. „Nur wenn du mitkommst.“ Er trat näher an ihn heran, begann den Alkohol zu riechen, den Alexander bereits getrunken hatte. Und es wäre nur noch mehr geworden ohne sein Eingreifen. „Das ist keine so gute Idee“, meinte er mit einem leichten Lächeln. „Michael wartet auf mich.“ Das schien den Anderen abzukühlen, im wahrsten Sinne des Wortes, er konnte den Schauer durch ihn laufen sehen. „Dann bleibt es dabei, ich will noch mehr trinken.“ Etwas, das einem Lächeln nur entfernt ähnelte, verzerrte seine Gesichtszüge. „Ich muss immerhin für Stephan mittrinken.“ „Das… verstehe ich. Aber du möchtest den Flug morgen sicher nicht in einer engen Toilette verbringen.“ Alexander biss sich auf die Unterlippe, lehnte sich dann plötzlich vor und ließ die Stirn gegen seine Schulter sinken. „Das ist so unfair.“ Brad strich ihm durch die Haare. „Ich weiß. Aber Alkohol ändert nichts daran. Und morgen wird alles ein bisschen besser aussehen.“ Dann würde Alexander wieder abgelenkt sein. „Komm…“ Und dieses Mal weigerte sich der Andere nicht. Er brachte ihn bis in sein Zimmer, das natürlich leer war, weil sich die beiden anderen Bewohner noch auf der Party befanden. Alexander wirkte ein wenig verloren, also lockerte er ihm die Krawatte und öffnete sein Hemd, bevor er ihn durch die Badezimmertür schob. „Vergiss nicht, noch Wasser zu trinken. Sonst wirst du morgen Kopfschmerzen haben.“ Er ging das Fenster öffnen, wartete, bis Alexander ins Zimmer zurückkehrte. Und erst als er ihn sicher im Bett wusste, machte er sich auf den Heimweg. Er war noch nicht weit gekommen, als ihn ein lautes Lachen innehalten ließ. Jemand kam in seine Richtung gerannt und die Schritte der Verfolger hallten durch die Gänge. Wieder ein Lachen. „Renn nicht weg, wir kriegen dich sowieso.“ Was den Flüchtenden nur zu mehr Tempo anzutreiben schien. Dieser bog um die Ecke und wäre geradewegs in ihn hineingerannt, wenn Brad ihn nicht gestoppt hätte. Ein junges Gesicht hob sich und Erleichterung löste die Panik ab, als er erkannt wurde. „Herr Crawford!“ „Hm, ja. Ich kenne meinen Namen, Sean.“ Mit einem schmalen Lächeln. Im nächsten Moment waren auch schon die Verfolger heran und der Junge versteckte sich in einer unbewussten Reaktion hinter ihm. Belustigung ließ seine Mundwinkel zucken, denn in jeder anderen Situation hätte wohl niemand bei ihm Schutz gesucht. Eher im Gegenteil. „Guten Abend“, begrüßte er die beiden Neuankömmlinge, die zu einem abrupten Halt gekommen waren. „Herr Crawford!“ Entsetzt, obwohl heute die einzige Nacht war, wo sie keine Strafe zu befürchten hatten. „Wie ich soeben schon sagte, ich kenne meinen Namen. Kann ich euch irgendwie weiterhelfen? Ich nehme an, ihr seid auf eurem Weg zurück zur Party.“ Ein Mund wurde geöffnet, dann wieder geschlossen, bevor er seine Antwort bekam. „Ja, genau das.“ Mit einem unauffälligen Blick zu dem Jungen hin, der sich immer noch hinter ihm versteckte. Aber offensichtlich hatte keiner der beiden den Mut, ihn um Herausgabe des Erstklässlers zu bitten, weshalb er langsam eine Augenbraue hochzog. Das war Aufforderung genug und gleich darauf war er allein mit Sean. Er setzte sich in Bewegung, in Richtung der Schlafsäle jetzt, und der Junge beeilte sich ihm zu folgen. „Warum treibst du dich draußen herum?“ „Ich wollte zurück zu meinem Schlafsaal.“ Die Antwort klang eingeschüchtert, doch das passte gar nicht zu Sean. Brad quittierte den Versuch mit einem amüsierten Lächeln. „Das war nicht meine Frage. Aber wenn du es so spielen willst: Von woher bist du gekommen?“ Die Schultern des Jungen sackten nach unten. „Von den Quartieren.“ „Ah, du bist also der kleine Störenfried, der bei Herrn Walter den Lärm veranstaltet hat. An einen Instruktor hast du dich wohl nicht herangetraut.“ Sean verschränkte die Arme vor die Brust. „Die Wette lautete nur, dass ich dort an einer Tür klopfe.“ „Sehr gerissen von dir.“ Immer noch amüsiert klopfte er ihm auf die Schulter, bevor sich sein Lächeln auflöste. „Wenn ich dich vor _deiner_ Abschlussfeier noch einmal um diese Zeit draußen erwische, wirst du eine unangenehme Begegnung mit meiner Gerte haben.“ Der Junge schluckte trocken. „Ja-jawohl, Herr Crawford.“ „Gut so.“ Sie hatten ihr Ziel erreicht und er öffnete die Tür, fühlte sich für einen Augenblick zu der Nacht zurückversetzt, als er Dennis zurückbegleitet hatte. Denn auch hier spähten ihm Augenpaare unter der Decke hervor entgegen. Er schob den Jungen hinein und ignorierte die Worte, die durch die Tür drangen, kaum dass er sie hinter Sean geschlossen hatte. „Herr Crawford hat mich gerettet!“ Voller nachträglichem Erstaunen. Innerlich den Kopf schüttelnd machte er sich wieder auf Weg zu Michael und dieses Mal kam er ohne weitere Unterbrechungen an. Der Ältere hatte bereits seinen Schlafanzug an, wartete aber noch auf der Couch auf ihn. Eisblaue Augen richteten sich auf ihn, kaum dass er das Wohnzimmer betreten hatte und er hob sofort eine Hand. „Sag es ja nicht.“ Michaels Lächeln drohte in ein Grinsen abzugleiten. „Ich hatte nicht vor, etwas zu sagen.“ „Ich glaube dir kein Wort.“ Ein Lachen erfüllte den Raum. Michael stand auf und kam auf ihn zu. „Du warst sehr nett zu dem Jungen…“ Seine Gerte wurde ihm gleichzeitig abgenommen, wie um die Aussage zu unterstreichen. „Ich wollte nur nicht noch länger aufgehalten werden“, gab er gleichmütig zurück. Michaels Finger stockten kurz, dort, wo sie gerade dabei waren, sein Hemd aufzuknöpfen. „Ist das so?“ Die Tätigkeit wurde wieder aufgenommen. „In dem Fall kann ich deiner Entscheidung nur zustimmen.“ Unter schwarzen Haarsträhnen hervor musterte er den Älteren, bevor er langsam lächelte. „Ich weiß…“ Der Geruch nach Kaffee durchzog den Raum, als er nach und nach erwachte. Brad streckte sich zufrieden und wartete noch einen Moment damit, die Augen zu öffnen. Was sich erst änderte, als er Michael hereinkommen hörte. Er blinzelte zu dem Älteren hin und lächelte träge. „Guten Morgen.“ Ein Tablett wurde neben ihm auf dem Bett abgestellt. „Das Frühstück ist fertig.“ „Perfekt.“ Aber trotzdem setzte er sich noch nicht auf. „Wie viel Zeit habe ich noch?“ „Eine gute Stunde, also kein Grund zur Eile.“ Michael setzte sich zu ihm und begann ein Brötchen zu schmieren. Erst als er damit fertig war, machte Brad sich die Mühe sich aufzusetzen und beanspruchte gleich darauf eine Hälfte für sich. Der Ältere ließ ihn gewähren, zog lediglich eine Augenbraue hoch. „Solltest du das nicht schon allein können?“ „Kann ich ja auch“, gab er zurück. „Ich will bloß gerade nicht.“ Weiße Zähne blitzten auf, bevor er genüsslich einen ersten Bissen nahm. Michael beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze, was er mit einem unbeeindruckten Blick quittierte. Der Ältere zuckte nur mit den Schultern, bevor dieser sich die andere Hälfte nahm. „Wenn du kindisch bist, darf ich das auch sein.“ Es gab nicht viel, was er dazu sagen konnte, also lächelte er lediglich und machte sich dann ernsthaft daran, seinen Magen zu füllen. Später stand er vor Michael und erlaubte ihm, seine schon davor perfekt sitzende Krawatte zu richten. Weil er genau wusste, dass diese Geste nicht so sinnlos war wie sie schien. Immerhin juckte es ihn selbst in den Fingern, Kontakt mit dem Älteren herzustellen. Und als sie sich schließlich auf den Weg machten, sah er keinen Grund sich zurückzuhalten und griff nach Michaels Hand. Der lächelte auf ihre verschränkten Finger herunter. „Wir werden keinen Schülern über den Weg laufen?“ „Nein. Obwohl ich nicht glaube, dass sie dich deswegen weniger respektieren würden.“ Er legte eine kurze Pause ein, in der er scheinbar nachdachte. „Sie würden es wahrscheinlich gar nicht erst wagen, dich anzusehen.“ Ein unterdrücktes Lachen lief durch Michael. „Hm, da hast du auch wieder Recht. Obwohl die Kleinen ja anscheinend wagemutiger werden, wenn sie sogar schon Instruktoren als Schutzmauer missbrauchen.“ Er verdrehte _nicht_ die Augen. „Ich wusste, dass du das nicht ruhen lassen würdest.“ „Es ist einfach zu gut, um es so einfach zu vergessen. Er wird jetzt sicher noch mehr Mitglieder für deinen Fanclub einwerben.“ Das ist nicht lustig, lag es ihm auf der Zunge zu sagen, dann aber überlegte er es sich anders und hob das Kinn. „Ganz genau. Und stell dir vor, seit wie vielen Jahren das schon so läuft. Bald gehören alle dem Club an, von den Erstklässlern bis zu den Abgängern. Und dann kann ich die Schule übernehmen.“ An dieser Stelle hätte er noch ein teuflisches Lachen anhängen sollen, aber das brachte er einfach nicht über sich. Michael hatte es die Sprache verschlagen, aber Herr Hoffmann, zu dem sie gerade aufgeschlossen hatten, übernahm das Lachen. Richard hingegen musterte ihn eindringlich. „Ich weiß nicht, warum du das so lustig findest, Chris. Ich kenne Brad erst seit einem Jahr, aber ich weiß bereits, dass er dazu durchaus in der Lage wäre.“ Nun verstummte auch Herr Hoffmann und bei dessen Gesichtsausdruck entkam Brad beinahe ein Kichern. Der ältere Mann fasste sich wieder, schüttelte dann den Kopf. „Für einen Moment hast du mir echt einen Schrecken eingejagt. Aber dann fiel mir zum Glück ein, dass Herrn Schneider solche Pläne gar nicht verborgen bleiben könnten.“ Von Michael kam ein trockenes Schnauben. „Sie vergessen das kleine Detail, dass Brad mich für seine Revolution rekrutieren würde.“ „Außerdem hätten Sie sowieso nichts zu befürchten, Sie könnten weiterhin für mich arbeiten“, fügte er dem liebenswürdig hinzu. Der Blick von Herrn Hoffmann wanderte zwischen ihnen hin und her und Belustigung trat in die blauen Augen. „Wenn Sie mich für einen Augenblick entschuldigen würden, ich denke, ich habe etwas mit dem Rest des Triumvirats zu besprechen.“ Dann tat der ältere Mann so, als würde er sich tatsächlich zum Gehen wenden, doch Brad packte ihn vorher am Unterarm. „In Ordnung, wir hören ja schon auf. Die Schule ist schließlich bereits in guten Händen, es gibt gar keinen Grund für mich, sie zu übernehmen.“ Herr Hoffmann grinste fast und wuschelte ihm mit der freien Hand durch die Haare. „Ich weiß, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Du wärst schließlich nicht dumm genug, deine Pläne zu verraten.“ Und dieses Mal waren die Lacher auf der Seite des Älteren. ~TBC~ Und damit ist der Tag des Aufbruchs nach Japan gekommen ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)