Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 176: "Es erklärt Herrn Schumanns Verhalten. Jetzt weiß ich wieder, woran es mich erinnert hat…" ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 176/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Das Ergebnis des Versuchs ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Brad hat es am Ende des letzten Kapitels schon fast vorweggenommen, aber natürlich kannst du heute nachlesen, ob Maria wieder eine Zukunft hat ^^ Hm, Michaels Talent ist natürlich weiterhin ein Grund, warum die Leute bei ihm eher zurückhaltend sind. Aber inzwischen ist seine Position als Triumviratsmitglied ein viel größeres Hemmnis… und man sollte Brad als Faktor nicht unterschätzen *grins* @Kralle: *winkz* Teil 176 „Es erklärt Herrn Schumanns Verhalten. Jetzt weiß ich wieder, woran es mich erinnert hat…“ Brad konnte Michaels Lächeln als flüchtiges Aufleuchten sehen, dann zog sich der Ältere zurück und er selbst verlor gezwungenerweise ebenfalls den Kontakt. Was inzwischen natürlich egal war, schließlich war geschafft, was sie sich vorgenommen hatten. Dennoch gab es da noch etwas neben den Schilden, das seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Er zwinkerte, als sich seine Augen auf die reale Welt fokussierten und gleich darauf begegnete er Michaels Blick, der sich zu ihm umgewandt hatte. „Du hast es auch gespürt, nicht wahr?“ Brad nickte langsam. „Es erklärt Herrn Schumanns Verhalten. Jetzt weiß ich wieder, woran es mich erinnert hat…“ Er lächelte etwas schief. „Ja, an dich selbst…“ Michaels Antwort enthielt keinerlei Humor und eine Hand wurde ausgestreckt, um eine physische Verbindung zwischen ihnen herzustellen. „Zum Glück ist es nur ein oberflächliches Band. Es könnte sonst ein wenig unbequem für die beiden werden.“ Sein Ring wurde im Anschluss geküsst und das rief ein echtes Lächeln auf seine Lippen. „Stimmt, Herr Schumann steht nicht auf kleine Mädchen. Um genau zu sein, auf gar keine.“ Er neigte den Kopf zur Seite. „Deswegen hatte ich ein schlechtes Gefühl bei dem Gedanken, dass du Maria hilfst. Vielleicht hätte sich dadurch ebenfalls eine Verbindung aufgebaut…“ Michael verzog das Gesicht bei dieser Vorstellung, doch er kam nicht dazu etwas zu sagen. Herr Schumann war ebenfalls in die reale Welt zurückgekehrt und hatte offenbar Brads letzte Bemerkung mitbekommen. „Du hättest Konkurrenz bekommen können, was, Brad?“ Er warf einen Blick auf Maria, die ins Nichts starrte, von einer Vision gefesselt. Womit sie ihre Versicherung hatten, dass der Versuch erfolgreich gewesen war. Und er war frei zu antworten, ohne dass sie es hören konnte. „Hätte ich nicht“, widersprach er. Braune Augen trafen auf blaue und Herr Schumann wurde blass, als dieser verstand, was unausgesprochen blieb. Brad hätte niemals zugelassen, dass jemand ihm auf diese Weise in die Quere kam. Auch Maria nicht. Und er hätte einen Weg gefunden, um das zu verhindern. Auf die eine oder andere Weise. Der Blick wurde abgewandt und unwillkürlich vergewisserte sich der andere Instruktor, dass mit Maria alles in Ordnung war. Das Mädchen lächelte mit deutlicher Erleichterung. „Ich habe mich selbst auf Rosenkreuz gesehen, endlich.“ Herr Schumann lächelte ebenfalls, das Zwischenspiel eben beiseite schiebend. „Das ist gut zu hören.“ Michael nickte. „Ich gratuliere.“ Dann zuckte ein Lächeln um dessen Mundwinkel. „In dem Fall kannst du dich mit voller Energie auf den Test konzentrieren, hm?“ „Natürlich, Herr Schneider.“ Marias Lächeln verblasste ganz und gar nicht bei dieser Aussicht, eher im Gegenteil. Brad ergriff als nächstes das Wort und erklärte Maria, was sie gerade herausgefunden hatten. Sie musterte daraufhin Herrn Schumann, während sie gleichzeitig in sich hineinzulauschen schien. Und schließlich spielte ein weiteres Lächeln über ihre Lippen. „Ausgerechnet ich sollte wohl nicht überrascht sein, aber es kommt etwas unerwartet. Soweit ich sehen kann, wird es uns nicht in unserer Arbeit behindern. Und lieber so, als wenn ich überhaupt nicht mehr da wäre…“ Herr Schumann drückte ihre Hand und sagte damit alles, was es dazu zu sagen gab. Anschließend bot er an, sie zu dem Raum zu begleiten, in dem der Test stattfinden würde, so dass Brad sich kurz darauf allein mit Michael wiederfand. Der zog eine Augenbraue hoch, sobald sie unbeobachtet waren. „Du solltest nicht einmal andeuten, dass du bereit wärst, einfach ein Talent zu töten. Schon gar nicht in der Anwesenheit eines Triumviratmitglieds.“ Er setzte sich auf die Armlehne und schüttelte den Kopf. „Aber in diesem Fall warst du es. Und du wusstest sowieso, wie ich darüber denke.“ Lippen wurden flüchtig zusammengepresst. „Herr Schumann war auch da.“ „Und er wird nichts verraten.“ Es war keine einfache Behauptung, er wusste es. Brad ließ sich etwas zur Seite sinken und seine Hand fand Michaels Nacken, während er sich gleichzeitig zu ihm herunter beugte. Sein Kuss wurde ohne zu zögern erwidert, auch wenn es der Ältere nicht lassen konnte, seine Strategie zu kommentieren. >Glaubst du wirklich, es sei so einfach, mir den Mund zu verschließen?< Seine Finger glitten in sandblonde Haare hinein und er biss sanft in Michaels Unterlippe. Der daraufhin leise aufkeuchte, weswegen er sich eine Antwort auf diese Frage sparen konnte. Die Hitze kehrte zurück und da Michael in manchen Fällen der Vernünftigere von ihnen war, fühlte Brad kurz darauf, wie er zurückgeschoben wurde. Heftig atmend sahen sie sich an und als er die geweiteten Pupillen des Älteren bemerkte, hätte er sich am liebsten wieder vorgebeugt. Doch die Unterbrechung hatte ihn an ihre Pflichten erinnert und so seufzte er nur leise. „Wir müssen los, hm?“ Sein Zeigefinger zeichnete über Michaels Weste, eine unbewusste Geste. Er erhielt ein schiefes Lächeln. „Genau das.“ Seine Hand wurde eingefangen. Er nahm es als Aufforderung und kam auf die Beine, zog Michael dann ebenfalls in die Senkrechte. „In dem Fall lass uns gehen. Umso schneller sind wir fertig.“ Michael schnaubte belustigt, richtete seine Kleidung und tat dann das Gleiche für Brad. „Du weißt noch, dass André anschließend auf mich wartet?“ Er hatte es nicht wirklich vergessen, für den Moment aber verdrängt. Weswegen er ein wenig Enttäuschung empfand. Doch einen Atemzug später hatte er das beiseite gedrängt. „Dann werde ich eben schon allein zurückfahren und dir jemanden schicken, der dich abholt. Bis du zurück bist, habe ich den Papierkram erledigt.“ „Und dann?“ In Eisblau schimmerte Amüsement. „Du willst um diese Zeit doch noch nicht ins Bett gehen?“ Es wäre wirklich ein wenig früh, aber es gab etwas, das fast genauso gut war. „Wir werden trainieren. Und deinen Vater fragen, ob er auch Zeit hat.“ Michaels Miene verrutschte irgendwie. „Bitte tu das nicht noch einmal. Du weißt genau, wo meine Gedanken gerade waren und meinen Vater an dieser Stelle ins Spiel zu bringen…“ Brad lachte laut auf. Herr Schumann hatte sich entschlossen, bereits mit Brad zurück zur Schule zu fahren, so dass er Gelegenheit hatte, die Reaktionen des Älteren zu beobachten, während sie sich vom Heim entfernten. Der andere Instruktor bemerkte die Seitenblicke und wandte sich ihm schließlich zu. „Was ist los, Brad?“ Er dachte nicht lange darüber nach, ob er seine Frage stellen sollte. Es gab keinen Grund, es nicht zu tun. „Spüren sie die zunehmende Entfernung?“ Er selbst hätte diese Frage eindeutig bejaht. Auch in diesem Moment dünnte die Verbindung zu Michael weiter aus und wenn sie schließlich die Schule erreichen würden, würde nur noch ein Hauch von Anwesenheit übrig bleiben. Herr Schumann lauschte in sich hinein, schüttelte dann den Kopf. „Ich denke, die Entfernung ist bereits jetzt zu groß…“ „Und das stört Sie gar nicht?“ Er erhielt ein belustigtes Lächeln. „Ich höre heraus, dass es bei dir so ist. Aber dazu ist das Band wohl zu schwach, nicht, dass ich es anders haben möchte. Es hatte mich nur abgelenkt, solange ich nicht wusste, was los ist. Da ich inzwischen weiß, was fehlt, irritiert es mich auch nicht mehr.“ Das Lächeln wurde ausgeprägter. „Wünschst du dir das jetzt auch?“ Ohne den Blick von der Straße abzuwenden, zog er eine Augenbraue hoch. „Nein danke. Schließlich bin ich die meiste Zeit in Michaels Nähe. Die Zeit, wenn es nicht so ist, überstehe ich gerne, wenn ich dafür unsere Verbindung habe.“ „Es macht ein paar Dinge verständlicher“, sinnierte der Instruktor. Sie dachten in diesem Augenblick beide an die Unterhaltung im Lehrerzimmer zurück, über Herrn Schumanns Markierten, der damals kurz vor dem Abschluss gestanden hatte. Brad neigte den Kopf. „Und ich habe meine Meinung nicht geändert.“ „Natürlich nicht. Auf der anderen Seite ist dein Fall eine Ausnahme. Ich möchte ganz sicher keine starke Verbindung zu einem Schüler aufbauen, der dann abgeht und den ich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wiedersehe.“ „Das ist ein Argument“, musste er zugeben. Aber… Er musste es nicht laut sagen, doch es schwang mit. Und Herr Schumann nickte stumm. Den Rest der Fahrt verbrachten sie mit einem unverfänglicheren Thema, Brad erzählte dem anderen Instruktor, was er an Neuzugängen bei den Telepathen erwarten konnte. Natürlich waren die Instruktoren auf Rosenkreuz schon im Groben informiert, aber Herr Schumann war ihm für seine persönlichen Eindrücke dankbar. Sie verabschiedeten sich im Eingangsbereich des Hauptgebäudes voneinander und Brad rang für einen Moment mit sich, bevor er seine Schritte nicht in Richtung seines Büros lenkte. Er würde den Bericht auch mit einem kleinen Umweg vorher schaffen. Richard hatte sein Büro in der Nähe von Herrn Franken, da er dem Triumviratsmitglied unterstellt worden war, auch wenn Richard im Wesentlichen unabhängig arbeitete. Die Tür war geschlossen, aber davon ließ er sich nicht aufhalten. Der ältere Mann sah nicht einmal von seinen Unterlagen auf, als Brad ohne eine Antwort auf sein knappes Klopfen abzuwarten eintrat. Immerhin hatte er bereits gesehen, dass er nicht stören würde. „Manieren, Brad“, erhielt er eine leise Mahnung statt einer Begrüßung. „Sie wussten, dass ich es bin?“ Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen schlenderte er zu Richard hinüber. „Bisher warst du der Einzige, der einfach so hereinplatzt.“ Endlich sah Richard auf und in den grau-grünen Augen stand ein Anklang nachsichtiger Belustigung. „Ich weiß ja auch vorher, ob ich Sie bei etwas Wichtigem unterbreche“, gab er ungerührt zurück, blieb hinter dem anderen Mann stehen, um über dessen Schulter auf die Unterlagen zu spähen. „Und das hier fällt nicht darunter, nein?“ Er hatte bereits das Wesentliche erfasst, klang trotzdem etwas abwesend, als er antwortete. „Ich würde nur ein Telefonat oder eine Besprechung gelten lassen.“ Mit leisem Amüsement. Doch als nächstes runzelte er die Stirn. „Sie planen weiter zu expandieren? Die aktuellen Zahlen sehen im Mehrjahresvergleich nicht besonders vielversprechend aus…“ Richard lehnte sich unwillkürlich zurück, tippte mit dem Kugelschreiber auf die Armlehne. „Aber es steckt Know-How in den Leuten. Und bei einer raschen Übernahme hoffe ich sie halten zu können.“ „Ein Nachfolgeproblem?“ Seine Hände hatten wie aus eigenem Antrieb die Schultern des Älteren gefunden und massierten sie leicht, ohne dass es ihm wirklich bewusst war. „Ja, richtig erkannt. Der Inhaber ist verstorben und die Erben wissen mit der Firma nichts anzufangen. Sie wollen nur das Geld haben.“ Ein kaum vernehmliches Seufzen schloss sich dieser Aussage an. Richard konnte so eine Einstellung natürlich nicht nachvollziehen. „Greifen Sie zu. Der Kaufpreis wirkt etwas überhöht, aber wenn Sie an alte Erfolge anknüpfen können – woran ich keine Zweifel hege – wird sich die Investition lohnen. Und selbst wenn Sie mal daneben greifen, können Sie es sich leisten.“ Für diese Beurteilung erhielt er ein trockenes Schnauben. „Nur weil ich sie mir leisten kann, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht alles tue, um Fehlgriffe zu vermeiden.“ Richard atmete tief ein, entließ die Luft dann langsam aus seinen Lungen. „Aber eigentlich habe ich mich bereits entschieden. Ohne Risiko kann man nicht wachsen.“ „Richtig“, lachte er, ließ jetzt beide Hände flach liegen. Der Ältere wandte den Kopf zu ihm um. „Du bist doch nicht hier, um mir bei der Arbeit zuzusehen, hm?“ „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich komme gerade aus dem Heim. Von einem Besuch bei Maria unter anderem“, präzisierte Brad und sah, wie sich grau-grüne Augen weiteten, bevor der Blick abgewandt wurde. Stattdessen starrte Richard jetzt auf die Unterlagen, als würden sie ein Geheimnis bergen. Die Frage, die ihm durch den Kopf gehen musste, wurde aber nicht gestellt. Also ergriff Brad wieder das Wort und Zufriedenheit schwang in seinen Worten mit. „Das Training mit Herrn Schumann ist erfolgreich gewesen, Maria konnte die benötigten Schilde aufbauen.“ Unter seinen Händen spannte sich Richard erst an, dann sickerte die Anspannung ganz allmählich aus ihm heraus, gleich dem Ausatmen vorhin. Für eine Weile herrschte Stille im Raum, die allerdings alles andere als unangenehm war. Sie spiegelte lediglich die Ruhe wider, die in diesem Moment auch in ihrem Innern herrschte. „Das freut mich zu hören“, meinte Richard schließlich. „Deswegen habe ich es Ihnen auch gleich erzählt.“ Er lachte wieder und drückte kurz zu, bevor er einen Schritt zurücktrat und seine Hände von den Schultern des Älteren rutschten. Er ging zur Tür und erst als er die Klinke in der Hand hatte, drehte er sich noch einmal um. „Ich will Sie dann nicht weiter stören. Außerdem wartet noch mein Training mit Michael auf mich.“ Dann, mit einem deutlichen Kurven seiner Mundwinkel: „Und gewinnen Sie das Schachspiel gegen Herrn Hoffmann. Heute sollte es Ihnen gelingen.“ Richard verdrehte nur die Augen, blickte dann auf seine Unterlagen, als wäre Brad gar nicht da. Doch wenn man genau hinsah, konnte man das erwidernde Lächeln erkennen. Zufrieden verließ er das Büro, machte sich aber immer noch nicht auf den Weg zu seinem eigenen. Schließlich war es von hier aus nicht weit bis zu Herrn Schneider. Dieses Mal wartete er sehr wohl darauf, hereingebeten zu werden. Blaue Augen musterten ihn, kaum dass er eingetreten war und schließlich nickte das Triumviratsmitglied. „Euer Besuch im Heim war also erfolgreich…“ Brad fragte gar nicht erst, woher der Ältere das wusste und das ganz ohne ein Telepath zu sein. „Ja, Herr Schneider.“ „Sehr gut.“ Mit einem leichten Lächeln. „Und was kann ich für dich tun?“ „Michael und ich würden uns sehr freuen, wenn Sie sich unserem Training anschließen.“ Er wurde wieder gemustert, bevor Herr Schneider kaum merklich mit den Schultern zuckte. „Wenn du dir sicher bist, dass du nicht lieber mit Michael allein sein möchtest.“ Da war ein amüsiertes Glitzern im Hintergrund der blauen Augen. Er erlaubte sich ein flüchtiges Grinsen. „Mit ihm allein sein kann ich danach immer noch.“ Herr Schneider neigte den Kopf. „In dem Fall sehen wir uns nachher.“ ~TBC~ So, nachdem Maria ihre Visionen über ihre eigene Zukunft zurück hat, muss man sich um sie keine Sorgen mehr machen ^^ Und, hatte jemand geahnt, was mit Herrn Schumann los war? cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)