Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 197: "Ich dachte, Brad hat keinen Zugriff auf dich, aber du warst heute auch da…" ----------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 197/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Ein Traum – oder so ähnlich ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *grins* Ich konnte nicht widerstehen. Die Situation bot sich einfach dafür an, ihre Rollen mal ein wenig umzukehren. Und Michaels Verhalten wird sich erst wieder ganz normalisieren, wenn er Brad sicher zurück auf Rosenkreuz weiß. Was heißt, dass das heutige Kapitel noch den beiden gehört ^^ @Kralle: *winkz* Teil 197 „Ich dachte, Brad hat keinen Zugriff auf dich, aber du warst heute auch da…“ Michael erwachte nur langsam, ein Vorgang, der mit ungewohnten Schwierigkeiten verbunden war. Als erstes registrierte er nur ein Gefühl der Falschheit und verwirrt sah er sich um, bemerkte so, dass Brad nicht neben ihm lag. Um genau zu sein, war das Bett ansonsten unberührt, als wäre der Junge gar nicht erst mit ihm schlafen gegangen. Doch er wusste, dass es nicht so war. Sein Blick suchte nun seine unmittelbare Umgebung ab und auch wenn er erfasste, dass er sich nicht in dem Hotelzimmer befand, in dem er eingeschlafen war, atmete er doch erleichtert aus. Oder imitierte zumindest diesen Vorgang, soweit das auf der mentalen Ebene möglich war. Denn dort befand er sich, das Bett unter ihm das Einzige, was die leere Unendlichkeit durchbrach. Michael zwinkerte ein wenig überrascht, weil er nicht wusste, warum er überhaupt hier war. Es lag nicht in seiner Art, sein Talent auf diese Weise manifestieren zu lassen, das war normalerweise unnötig. Bevor er die künstliche Welt um sich herum auflösen konnte, um in echten Schlaf zurückzufallen, senkten sich Wände um ihn herum und das daraufhin folgende Ausatmen hatte nichts mit Erleichterung zu tun. Nun wusste er, wo genau er sich befand. Er war nicht einfach nur auf der mentalen Ebene gelandet, sondern in Brads Verstand. Langsam wandte er den Kopf, nicht suchend, sondern mit Gewissheit, bis sein Blick auf der bekannten und gleichzeitig unvertrauten Gestalt zu ruhen kam. Der ältere Mann – diese Version von Brad war immer noch älter als Michael in diesem Moment – schenkte ihm ein amüsiertes Lächeln. >Das ist ja eine ganz neue Art, zu Besuch zu kommen.< Er verzog unwillkürlich das Gesicht. >Stimmt, das letzte Mal hattest du das Bett mitgebracht.< Michael strich sich ein paar Strähnen aus der Stirn. >Und es ja nicht so, als hätte ich das hier geplant…< Das Lächeln vertiefte sich, als der Andere den Kopf schüttelte. Doch es wurde zunächst nichts gesagt, da waren lediglich lautlose Schritte, die ihn zum Bett führten. Und dann setzte sich der Mann zu ihm. >Geplant womöglich nicht, aber du wolltest herkommen<, wurde sanft festgestellt. >Du solltest dir nicht immer so große Sorgen machen.< >Das bräuchte ich nicht, wenn ich mich an dich erinnert könnte, wenn ich wieder aufwache.< Es war nicht das erste Mal, dass er das sagte, und es war nicht weniger wahr als damals. Er musterte die Züge des Älteren, stolperte erneut über die Feststellung, dass Brad so anders wirkte. Älter als er selbst und in Sicherheit. Ruhe ging mit diesem Gedanken einher, entspannte ihn und löste einen Knoten in ihm, den er vorher gar nicht bewusst registriert hatte. >Du bist nicht so schwach, um diese Versicherung zu benötigen. Brad ist es nicht.< Das Amüsement war unterschwellig immer noch da, doch das war nebensächlich, als er sich auf etwas anderes konzentrierte. >Du warst es… ich dachte, Brad hat keinen Zugriff auf dich, aber du warst heute auch da…< Eine Hand wurde an seine Wange gelegt, genauso wie in der Seitenstraße, als Brad sowohl den ersten Schock als auch die abwesende Kühle danach überwunden hatte. Eine Antwort, die ohne Worte auskam. Und dennoch wurde etwas hinzugefügt. >Es war eine Ausnahmesituation. Es steht mir nicht zu, mich auf diese Weise einzumischen, doch ich konnte nicht anders…< Michael griff nach dem Handgelenk, bevor der ältere Mann die Hand zurückziehen konnte. >Es ist dein Leben, dein Talent. Natürlich kannst du dich einmischen.< Solange es mehr Sicherheit für den Jungen bedeutete, war ihm alles Recht. Wieder wurde der Kopf geschüttelt. >So einfach ist das nicht.< Doch statt mehr zu erklären, sah der Ältere für einen Moment durch ihn hindurch, konzentriert, als würde er auf etwas lauschen. >Du musst wieder gehen, du warst schon zu lange hier<, wurde ihm dann mitgeteilt. Dieses Mal war es an ihm, den Kopf zu schütteln, störrisch. Er wollte sich nicht so einfach abspeisen lassen. Er griff auch mit der anderen Hand zu, drückte den Anderen zurück, bis er auf ihm zu liegen kam. >Erinnere dich. Mach, dass ich mich erinnern kann<, forderte Michael. Das Amüsement war mit voller Kraft zurück. >So hitzköpfig, fast wie…< Den Rest hörte er nicht, als sich alles um ihn herum aufzulösen begann, sich seine Hände um Nichts schlossen. Ihm blieb nicht einmal mehr die Zeit für ein frustriertes Seufzen, als der Sog ihn auch schon völlig ergriff und ihn davonschwemmte, zurück in die Beengtheit seines eigenen Kopfes. Jemand tätschelte seine Schulter, die hartnäckige Berührung mischte sich mit dem Eindruck von Wärme, als sein Bewusstsein weit genug aus den Tiefen des Schlafs auftauchte, dass er langsam die Augen öffnen konnte. Die Wärme wurde zu Hitze wurde zu Brad, der unter ihm lag und versuchte, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Hast du schlecht geträumt?“, wurde er mit einem schläfrigen Blinzeln gefragt. Michael musste zunächst darüber nachdenken, noch zu benommen, schüttelte dann aber den Kopf. Die Hand des Jungen ließ jetzt von seiner Schulter ab, glitt stattdessen durch sandblonde Strähnen. „Dann ist ja gut… Und nun kannst du mir wieder genug Raum zum Atmen lassen, ja? Ich werde dir schon nicht weglaufen.“ Letzteres war kaum mehr als ein leises Brummen, als Brad die Augen zufielen. Er rollte sich von dem Jüngeren herunter, zog ihn aber gleichzeitig so nah wie möglich an sich heran. Und dagegen gab es keinen Protest, ganz im Gegenteil. Noch ein letztes Blinzeln und dann schlief Brad auch schon mit einem Lächeln ein. Michael lächelte ebenfalls. Er fühlte sich einfach nur warm und zufrieden und das sorgte dafür, dass er dem Jungen unmittelbar zurück in den Schlaf folgte. Als er das nächste Mal erwachte, erinnerte er sich als erstes an diese Episode in der Nacht. Und nun hatte er genügend von seinem Verstand zusammen, um darüber lachen zu können. „Du findest das natürlich lustig. Ich bin ja auch nur derjenige, der beinahe erdrückt worden ist.“ Brad war anscheinend schon vor ihm wach geworden, hatte den Kopf auf seine Hand gestützt und seine Reaktion nicht nur beobachtet, sondern auch gleich interpretiert. Amüsement blitzte in eisblauen Augen auf, als er nach dem Blick des Jungen suchte, und statt ihm zu antworten, griff er nach ihm und rollte sich dieses Mal mit voller Absicht auf ihn. „Soll das heißen, dass ich dir zu schwer bin?“ „Nur, wenn ich gerade schlafen will…“ Brad startete nicht einmal den Versuch, sich zu befreien, musterte ihn stattdessen intensiv. „Du bist ruhiger geworden“, wurde dann beinahe sachlich festgestellt. Gleichzeitig war da in einer vertrauten Geste wieder die Hand, die ihren Weg zu sandblonden Strähnen fand. Er neigte den Kopf in stummer Überlegung, in die Berührung hinein, und ganz langsam begann sich ein Lächeln auf seinem Gesicht abzuzeichnen. Der Junge hatte mit seiner Feststellung vollkommen Recht, er fühlte sich ruhiger. Brad erwiderte sein Lächeln. „Dann verspürst du nicht mehr den irrationalen Wunsch, mich wegzusperren?“ „Was soll daran irrational sein?“, gab er zurück. Und er überraschte sich selbst mit dem Ernst, der sich unwillkürlich in die Gegenfrage schlich. „Ah ja, natürlich…“ Brad hatte keine Schwierigkeiten, dies zu verstehen, und dessen Lächeln gewann eine andere Note. Sie atmeten beide etwas tiefer, als sich ihre Gedanken daraufhin einem anderen Thema zuwandten und eisblaue Augen schweiften über die Gestalt des Jüngeren hinweg, was mit einem Schauer der Erregung einherging, als er an die Spuren erinnert wurde, die er gestern auf Brads Körper hinterlassen hatte. Die Hand verkrampfte sich in seine Haare, nicht schmerzhaft, holte seine Aufmerksamkeit aber sofort zu Brads Gesicht zurück. „Hattest du es wirklich vergessen?“ Er bildete sich nicht nur ein, dass die Stimme des Jüngeren heiser klang. Er stieß ein leises Schnauben aus, belustigt über sich selbst. „Ja, anscheinend schon.“ Dann neigte er den Kopf, seine Lippen fanden Brads Hals und er biss sanft zu. Dieses Mal war es Brad, der erschauerte. Und auch wenn das Bedürfnis ein ganz anderes war als gestern, machte er sich daraufhin an die Aufgabe, die Spuren zu erneuern. Und vielleicht noch das eine oder andere Mal hinzuzufügen. ~~~~~~ Brad streckte sein Gesicht dem warmen Wasser entgegen, die Augen geschlossen und vollkommen entspannt. Es war ein guter Morgen… Der Gedanke huschte durch seinen Kopf und ließ ihn unwillkürlich lächeln. Keine Arbeit mehr, jedenfalls keine richtige. Nur noch ein paar Kleinigkeiten, dann hatten sie ihre Aufgabe im hiesigen Büro abgeschlossen. Und dann konnten sie endlich heimkehren. Die letzten Reste des Shampoos waren bereits weggespült, dennoch ließ er sich noch etwas Zeit, bevor er das Wasser abstellte und nach einem Handtuch griff. Brad fuhr sich damit nur kurz durch die Haare, band es sich dann um die Hüfte. Mit einem weiteren Handtuch bewaffnet verließ er das Badezimmer, steuerte geradewegs die Couch an, wo Michael ihn bereits nahen sah und die Zeitung aus der Hand legte. Er erhielt ein Lächeln, doch der Blick der eisblauen Augen schweifte schnell ab. Er folgte Michaels Blick, auch wenn das eigentlich gar nicht nötig war. Schließlich wusste Brad bereits, was die Aufmerksamkeit des Älteren auf sich gezogen hatte. „Du hast mehr Spuren hinterlassen, als ich normalerweise selbst bei einem Trainingskampf davontrage…“, stellte er schließlich mit leiser Ironie fest. Michael zog ihn vor sich auf die Couch und griff nach dem Handtuch. „Das könnte daran liegen, dass du nicht darauf aus warst auszuweichen.“ Das war er wirklich nicht gewesen. Auch wenn der Ältere ihn mit diesem Verhalten im ersten Moment überrascht hatte, konnte er nicht behaupten, es nicht zu verstehen. „Warum sollte ich auch“, zuckte er mit den Schultern, bevor er sich gegen Michael lehnte. „Die Bedeutung ist die gleiche wie der Ring – und gegen den hast du dich auch nicht gewehrt.“ Da war ein Laut, der fast ein Auflachen war, aber eben nicht ganz. Doch bevor er darüber nachdenken konnte, senkte sich ein Handtuch über ihn und begann, seine Haare richtig abzutrocknen. „Vielleicht…“, wurde schließlich eingestanden, doch Michael klang nicht vollkommen überzeugt. Dann klopfte es an der Tür und Brad wurde für einen Moment allein gelassen. Er hielt ein Stirnrunzeln zurück, was ganz einfach war, als er sah, wem der Ältere die Tür öffnete. „Herr Schneider, wir haben den Bericht vom Büro bekommen. Ich dachte, Sie möchten ihn so schnell wie möglich haben.“ „Natürlich, kommen Sie doch herein, Herr Hoffmann.“ Michael nahm den Ausdruck entgegen, kehrte damit in der Hand zu ihm zurück. Herr Hoffmann folgte ihm. „Guten Morgen, Brad“, wurde er begrüßt, dann erst schien der ältere Mann ihn wirklich anzusehen und Besorgnis verdunkelte dessen Züge. „Geht es dir-“ Herr Hoffmann stoppte sich selbst, als er begriff, dass es keine echten Verletzungen waren und die Besorgnis wurde durch ein schiefes Lächeln abgelöst. „Das wollte ich gar nicht wissen…“ Michael lachte, während er den Bericht an ihn weiterreichte und stattdessen wieder das Handtuch ergriff. „Das haben Sie davon, dass Sie jetzt schon im Dienst sind, obwohl der Tag kaum angefangen hat.“ „Nun, dafür werde ich mich ganz bestimmt nicht entschuldigen.“ „Natürlich nicht“, erwiderte er an Michaels Statt, Augen auf den Bericht gerichtet. „Die Polizei hat also keinen Verdacht geschöpft?“, fragte er, nachdem er den Text einmal überflogen hatte. „Nein, dazu sind unsere Leute zu gut.“ Der etwas seltsame Tonfall ließ ihn aufsehen, doch Herrn Hoffmanns Miene blieb unbewegt, er sprach ohne zu stocken weiter. „Sie haben es als Raubmord eingestuft. Dank der Brieftasche, die sie in der Nähe des Tatorts fanden – natürlich ohne Geld und Kreditkarten – fanden sie schnell die Spur zum hiesigen Büro. Wir sind offiziell verständigt worden und uns wurde bereits angedeutet, dass sie sich keine großen Hoffnungen machen, den Täter fassen zu können.“ „Das will ich doch hoffen.“ Michaels Einwurf klang trocken, doch Brad konnte spüren, dass der Ältere für einen Moment erstarrt war. Er hob eine Hand und legte sie auf Michaels Unterarm, drückte sanft zu. Er hatte angenommen, dass alles wieder normal wäre, aber wie es schien, hatte der Ältere den gestrigen Vorfall noch nicht ganz verarbeitet. Brad lauschte in sich hinein und musste zugeben, dass es ihm nicht anders ging. Wenn er die Augen schloss, konnte er immer noch die Bilder der Vision sehen, diesen schrecklichen Moment wiedererleben, in dem die Kugel Michael traf und jeder Rettungsversuch zu spät zu kommen schien. Doch er hatte es verhindert, sagte er sich fest, während er sich noch etwas mehr zurücklehnte, in Michaels warme Umarmung hinein. Erst danach ergriff er wieder das Wort und es war gar nicht so schwer, leichte Belustigung in seine Stimme einfließen zu lassen. „Willst du ernsthaft die Befähigung des Sweeper-Teams in Zweifel ziehen? Vergiss nicht, Frau Winter hat ein Auge auf sie.“ Michael reagierte wie er es sollte mit einem Auflachen. „Das sollte ich wohl besser nicht, hm? Nachdem ich gestern noch von ihrer Arbeit so beeindruckt war.“ „Ganz genau“, gab er mit einem gewichtigen Nicken zurück, etwas, das auch Herrn Hoffmann ein amüsiertes Lächeln abrang. Also wandte er sich nun an ihn. „Vielen Dank für den Bericht. Aber viel mehr interessiert mich, wie weit unsere Reisepläne fortgeschritten sind.“ Das Lächeln gewann an Ausdruck. „Oh, das. Die sind natürlich fertig. Wir können morgen Abend abreisen, wenn es zu keinen Verzögerungen kommt.“ Brad konnte gar nicht anders als das Lächeln zu erwidert. „Ich sehe keine auf uns zukommen.“ Und keiner in diesem Raum war traurig, das zu hören. ~TBC~ So, nächste Woche geht es zur Schule zurück ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)