Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 211: "Sie wissen, dass Schuldig später Ärger machen wird?" ------------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 211/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Schuldig hat mal wieder das Pech, Brad über den Weg zu laufen ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Hm, das Problem mit Schuldig liegt wirklich in ihrer allerersten Begegnung begründet – und dem, was Michael damals gemacht hat. Es ist inzwischen ja schon erwähnt worden, dass eine zu nahe Bekanntschaft mit Michaels Talent üble Folgen nach sich ziehen kann. Und Schuldig stellt dabei keine Ausnahme dar: er hat jetzt eindeutig einen Knacks weg… ^^# @Kralle: *winkz* Teil 211 „Sie wissen, dass Schuldig später Ärger machen wird?“ Brad befand sich auf dem Weg zum Frühstück, etwas später als sonst, auch wenn er nicht zu spät kommen würde. Lieber hätte er mit Michael gegessen, es war schließlich ihr letzter gemeinsamer Morgen vor seiner Abreise nach Japan. Doch gerade deswegen war es besser, wenn er sich noch einmal am Tisch der Instruktoren blicken ließ, um noch ein paar letzte Fragen zu beantworten. Nicht, dass er solche offen gelassen hätte, doch die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass trotzdem immer noch irgendein Punkt aufploppte. Unwillkürlich zuckte ein Mundwinkel bei diesem Gedanken in die Höhe, doch seine Miene glättete sich sofort wieder, als sich sein Talent meldete. Brad seufzte innerlich und wartete darauf, dass der Schüler an ihm vorbeizuflitzen versuchte, streckte eine Hand aus und packte ihn am Kragen. Schuldig kam mit einem lauten Fluchen zu einem sehr abrupten Halt, fuhr zu ihm herum und wurde prompt blass. „Guten Morgen“, erinnerte er ihn an seine Manieren. „Guten Morgen, Herr Crawford“, wurde daraufhin zähneknirschend erwidert. Es ließ ihn lächeln, schmal und kühl. „Du weißt, dass auf dem Flur nicht gerannt wird, hm?“ Schuldig öffnete den Mund, als wollte er sich verteidigen, doch der Junge presste gleich darauf die Lippen wieder zusammen. Ihm war aufgefallen, dass der Grund für die Eile keiner war, den Brad ihm durchgehen lassen würde. Dank seines Talents wusste er genau, was der Telepath ihm verschweigen wollte und braune Augen richteten sich auf den Gang, von woher Schuldig gekommen war. „Du solltest inzwischen auch wissen“, begann er langsam und mit einem Anklang von Amüsement, „dass du nicht versuchen solltest, Maria zu triezen.“ Die junge Precog näherte sich ihnen und ihr Lächeln spiegelte das, das Brad bei ihrem Anblick aufgesetzt hatte. Und sie ließ sich ganz sicher nicht von den wütend funkelnden grünen Augen stören. „Hallo, Herr Crawford.“ „Maria“, neigte er den Kopf. „Wie ich sehe, hat Schuldig dich _über_sehen.“ Sie lachte leise. „Er hatte vor, mich davon abzuhalten, pünktlich beim Frühstück zu erscheinen. Da ich hungrig bin, war ich damit nicht ganz einverstanden und habe einen anderen Weg als sonst genommen.“ Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Schuldig zu, der in ein dumpfes Brüten verfallen war. „Was soll das eigentlich?“ Trotz stand in dem erwidernden Blick. „Sie haben doch selbst Mal gesagt, dass man sich als Erstklässler einiges gefallen lassen muss. Ich gebe es nur zurück.“ „So habe ich das bestimmt nicht gesagt. Ganz abgesehen davon beweist du nur Schwäche, wenn du im letzen Jahr die ganze Zeit auf einem Erstklässler herumhackst.“ Eine kurze Pause. „Und dann auch noch mit so wenig Erfolg.“ Die Belustigung, die sich bei dieser Bemerkung eingeschlichen hatte, verflüchtigte sich wieder. „Versuche nicht, dich über sie mit mir anzulegen. Das wäre nicht nur Schwäche, sondern Dummheit. Du solltest dich vielmehr auf deinen ersten Einsatz vorbereiten. Soweit ich weiß, findet der doch in wenigen Tagen statt, nicht wahr?“ Schuldig verschränkte stur die Arme vor der Brust und weigerte sich, darauf etwas zu erwidern. Aber die Blässe war nun sichtbarer, als wäre dem Telepathen ein Gedanke gekommen, der ihm ganz und gar nicht behagte. Brad brauchte nur einen Moment, um zu verstehen, wohin die Überlegungen des Jungen gewandert waren. Woraufhin seine Mundwinkel erneut nach oben kurvten, nur dass das Mienenspiel nicht viel mit einem freundlichen Lächeln zu tun hatte. „Reiß dich zusammen, dein Beobachter wird zweifellos jede deiner Dummheiten registrieren. Zu viele davon und du wirst ein Jahr zurückgestellt.“ Auf seinen auffordernden Blick hin erhielt er ein abgehacktes Nicken und dann wollte Schuldig sich aus dem Staub machen, was ihm aber nicht möglich war, da Brad ihn noch nicht losgelassen hatte. „Nicht so hastig. Als Strafe für das Rennen auf dem Flur gibt es heute kein Frühstück für dich.“ Jetzt ließ er ihn frei und ohne ein Wort des Abschieds wandte sich der Jüngere ab und verschwand. Er wurde von Farfarello erwartet, der offenbar Ärger geahnt und sich nicht an Schuldigs Vorhaben beteiligt hatte. Ein paar leise Worte wurden gewechselt und dann ging der Ire allein zum Speisesaa. Zweifellos würde er dort etwas für seinen Freund einstecken, doch wie auch bei den anderen Mahlzeiten, die Schuldig heute verpassen würde, wäre das kein vollwertiger Ersatz. „Ich konnte ihn nicht direkt für das bestrafen, was er mit dir vorhatte“, wandte er sich an Maria. Normalerweise würde er sich keinem Schüler gegenüber erklären, doch das Mädchen war eine Ausnahme. Das hatte er bereits bei ihrer ersten Begegnung gewusst. Und er stand mit dieser Meinung nicht allein dar. Weswegen Maria so wie er selbst besondere Lektionen erhalten würde. Das Mädchen zeigte jetzt eindeutig Belustigung. „Ich weiß, das müssen wir unter uns ausmachen. Und er hat sowieso erhalten, was er verdient hat.“ Er lächelte unwillkürlich. „Du hast ihn doch absichtlich in mich hineinlaufen lassen, nicht wahr?“ Maria lachte leise. „Mein Talent funktioniert in solchen Dingen zwar nicht so zuverlässig wie Ihres, aber ja, das habe ich ihm eingebrockt. Ich hoffe, er sucht sich in Zukunft ein leichteres Opfer.“ Sie wurde plötzlich ernst, biss sich auf die Unterlippe, zögerte aber sichtlich, etwas zu sagen. Und Brad reagierte mit einem Stirnrunzeln, trat näher an das Mädchen heran. Es befand sich sowieso niemand mehr in ihrer Nähe, aber er wollte sichergehen, dass niemand hören würde, was die Precog zu sagen hatte. Maria fasste seine Bewegung als Aufforderung zu sprechen auf, strich sich kurz durch braune Haare. „Er hat oft genug versucht, mich zu ärgern, dass ich ein bisschen seiner Zukunft gesehen habe…“ Ihr Blick, der eben noch ihre Schuhe gemustert hatte, suchte jetzt seinen. „Sie wissen, dass Schuldig später Ärger machen wird?“ Etwas in seiner Haltung veränderte sich und er spürte, wie er schon wieder lächelte. Ein Ausdruck, der dafür sorgte, dass sich Marias Augen weiteten. „Ja, ich weiß um seine rebellischen Tendenzen. Und egal, was er vielleicht glauben wird, er wird nichts tun, was ich nicht von ihm erwarte.“ Sie nickte auf diese Auskunft hin nur, fast so abgehackt wie Schuldig zuvor, und schien erleichtert, als er sie dann zum Essen schicken. Brad sah ihr zunächst nach, vergewisserte sich dann mit einem raschen Blick auf die Uhr, dass sie nicht zu spät kommen würde. Schließlich sollte Schuldig nicht noch Erfolg mit seinem Unfug haben. Dann erst setzte auch er selbst seinen Weg fort, um einiges ruhiger als Maria. Er war mit seinem Frühstück besonders schnell fertig und hielt sich dann auch nicht mehr länger im Speisesaal auf, seine Pflicht hatte er schließlich getan. Und seine Schritte fielen etwas länger als gewohnt aus, führen ihn rasch zu Michael zurück. Ein Blick auf dessen gedeckten Tisch verriet ihm, dass der Ältere nicht besonders viel Appetit gehabt hatte und kaum dass Brad nahe genug war, zog Michael ihn zu sich heran. „Ich werde dich irgendwo verstecken, bis du deinen Flug verpasst hast“, wurde gegen seinen Bauch gemurmelt. Er trat noch ein bisschen näher, soweit es der Stuhl erlaubte und vergrub eine Hand in sandblonden Haaren. „Du weißt, dass Herr Hoffmann dann einfach umbuchen würde. Und der Rest des Triumvirats würde dafür sorgen, dass du mich wieder herausrückst.“ Ein Lachen rumpelte durch ihn, auch wenn ihm nicht wirklich danach zu Mute war. Michael gab nur ein unverständliches Brummen von sich, lehnte sich schließlich mit einem Seufzen wieder zurück und sah zu ihm hoch. „Leider hast du Recht.“ Der Ältere tat so, als müsste er nachdenken. „Kannst du deinen Job nicht einfach jemand anderem überlassen?“, lautete der nächste Vorschlag. Offenbar wollte Michael ihn wirklich nicht gehen lassen. Er lehnte sich herunter und für ein paar lange Sekunden verweilten seine Lippen auf denen des Anderen. Doch danach antwortete er. „Damit jemand anderer mit dir zusammenarbeitet? Niemals. Da nehme ich es lieber hin, dass ich mich mindestens einmal jährlich in Japan blicken lassen muss.“ Seine Finger hielten die sandblonden Haare jetzt in einem etwas zu festen Griff. Aber Michael kam gar nicht erst auf die Idee, auf seinem Vorschlag zu beharren. „Natürlich…“ Der Ältere zupfte an einer schwarzen Strähne, gedankenverloren, als würde er sich gerade eine Zukunft ausmalen, in der er nicht mit Brad zusammenarbeitete. Und sein Talent strahlte stark genug ab, um Brad wissen zu lassen, wie wenig Michael von dieser Vorstellung hielt. Das reichte, um seinen Griff zu lockern und nach einem Moment des Zögerns fanden seine Finger ihr Ziel in Michaels Hemd, den warmen Muskeln seiner Oberarme. Die Geste wurde verstanden und der Ältere kam auf die Beine, wonach sie so eng standen, dass sie fast denselben Raum einnahmen. Er lehnte auch noch seinen Kopf vor, so dass seine Stirn an der von Michael zu ruhen kam und ließ sich von der Energie einhüllen, die dessen Talent mit sich brachte. Physische Wärme mischte sich mit mentaler, prickelte seinen gesamten Körper entlang und er atmete in einem stillen Seufzen ebenso warmen Atem gegen den Mund des Älteren. Sekunden dehnten sich scheinbar zu Minuten, zu einer halben Ewigkeit, während sie beide sich nicht mehr rührten. Was beinahe genug war. Und schließlich mussten sie sich voneinander trennen, beide mit einem kleinen Lächeln, das ein gewisses Maß an Selbstironie nicht verbergen konnte. „Immer wieder das Gleiche, hm?“, meinte Michael leise und das Lächeln wurde ausgeprägter, als Brad nickte. Dann schloss sich eine Hand fest um seine und so machten sie sich dann auf den Weg. Irgendwie fehlten ihnen beiden die Worte, doch auf der anderen Seite gab es auch nicht mehr viel zu sagen, nicht wahr? Doch trotz der fehlenden Ablenkung war der Weg viel zu schnell zurückgelegt. Herr Hoffmann und Richard warteten bei der großen Eingangstür auf sie und Michael löste nach einem flüchtigen Druck die Verbindung ihrer Hände, nahm ersteren zur Seite, um mit ihm noch ein paar Worte zu wechseln. Bevor er sich alleingelassen fühlen konnte, gesellte Brad sich daher zu Richard, legte einen eine Hand auf dessen Unterarm. Nicht nur, um dessen Aufmerksamkeit einzufordern, sondern ganz einfach, weil er Kontakt herstellen wollte. „Was ist?“ Ein Anflug von Belustigung verbarg sich in den grau-grünen Augen. Er antwortete nicht gleich, zu sehr mit dem Eindruck beschäftigt, dass irgendetwas anders war. Und dann erkannte er es. Ein ungewohntes Duschgel, akzentuiert von einem Parfüm, das er von irgendwoher kannte. „Hatten Sie eine angenehme Nacht?“, fasste er seine Beobachtungen zusammen. Richard wusste sichtlich nicht, wie er darauf reagieren sollte, schüttelte schließlich den Kopf. Nicht in Verneinung, sondern nur, um seinen Unmut kundzutun. „Brad, würdest du dich bitte aus meinem Privatleben heraushalten?“ „Warum sollte ich? Immerhin verdanken Sie es mir.“ Mit einem Grinsen, auch wenn es etwas bemüht ausfiel. Dann umarmte er den älteren Mann, woraufhin er sich besser fühlte. Irgendwie hatte er keine Lust, Richard zu teilen und von daher war er ganz zufrieden mit der Aussicht, dass er ihn dieses Jahr wieder mit nach Japan nehmen konnte. Ein wenig überraschend kam kein sofortiger Protest, stattdessen fuhr eine Hand durch schwarze Strähnen. Dem folgte ein leises Lachen. „Du musst dich nicht festklammern, ich komm auch so mit“, wurde ihm dann versichert. Brad weigerte sich, darauf etwas zu erwidern und reagierte auch nicht auf die sanften Versuche, sich von ihm zu befreien. Immerhin bemühte sich Richard nicht besonders stark. „Ah ja, ich muss sagen, dass ich nicht besonders überrascht bin…“ Herrn Hoffmanns belustigte Stimmte ließ ihn den Blick des anderen Mannes suchen. Der lächelte. „Hängst du nicht gerade an der falschen Person?“, wurde er dann aufgezogen. Er löste sich von Richard, der darüber nicht unglücklich war. „Nun, Michael war ja mit Ihnen beschäftigt, nicht wahr?“ Ohne echten Vorwurf, doch der Blick brauner Augen folgte sofort seinen Gedanken und dann setzten sich seine Füße von ganz allein in Bewegung. Michael lächelte ebenfalls, aber ohne das Amüsement von Herrn Hoffmann, dafür mit mehr Wärme. Der Körper des Älteren, gegen den er gleich darauf gezogen wurde, war noch viel wärmer und der sich anschließende Kuss schien sich durch seine Adern zu brennen, bis in seine Zehenspitzen hinein. >Ich würde lieber dich mitnehmen als Richard…<, murmelte er nur in seinem Kopf, in dem Wissen, dass er trotzdem gehört werden würde. >Ich weiß…< Dieses Lächeln existierte nur auf der mentalen Ebene, war aber nicht weniger echt. Sehr, sehr langsam zog Michael sich zurück, hob dann eine Hand, um mit dem Daumen über Brads Unterlippe zu streichen. „Mach keine Dummheiten, während du weg bist.“ „Die machen immer nur andere.“ Die eisblauen Augen wurden für einen Herzschlag kühler, nicht gegen Brad gerichtet, sondern gegen den Rest der Welt. „Dann sorg dafür, dass sie dir damit nicht in die Quere kommen.“ „Ich gebe mein Möglichstes…“ Seine Hand hatte sich wie aus eigenen Willen gehoben und seine Finger schlossen sich um Michaels Handgelenk, der daraufhin die Bewegung stoppte. Paradoxerweie schien sich das Kribbeln danach nur noch zu verstärken. Frustriert ließ er seine Hand nach unten fallen, trat dann einen Schritt zurück. Nichts würde ihre Abschiede jemals leichter machen. Und je schneller er seine Reise nach Japan hinter sich gebracht hatte, desto schneller wäre er wieder hier, nicht wahr? Nicht nur seine Mundwinkel zuckten auf diesen Gedanken hin, sondern auch Michaels. Eine letzte Berührung und dann wandte er sich zum Gehen, mit Herrn Hoffmann und Richard an seiner Seite. ~TBC~ Dieses Mal fällt Michael der Abschied schwerer, da er noch zu gut in Erinnerung hat, welche Aktionen Brad sich gerade erst bei ihrer Reise geleistet hatte… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)