Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 212: "Irgendwie mag ich es gar nicht, wenn eine Faust auf mich zugeflogen kommt" ---------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 212/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Und damit wären sie mal wieder in Japan ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *lach* Warum gehst du eigentlich davon aus, dass Brad etwas anstellen wird? Er wäre von so einer Unterstellung bestimmt nicht begeistert. Allerdings… muss ich zugeben, dass diese Japanreise nicht ganz ohne Zwischenfälle ablaufen wird. Es ist natürlich nicht Brads Schuld, doch Michael wird sich wohl tatsächlich wünschen, dass er Brad einfach wegsperren könnte ^^° @Kralle: *winkz* Teil 212 „Irgendwie mag ich es gar nicht, wenn eine Faust auf mich zugeflogen kommt“ „Und da wären wir mal wieder…“ Brad nutzte die Gelegenheit, kaum dass sie das Flugzeug verlassen hatten, um sich ordentlich zu strecken, setzte sich dann wieder in Bewegung. Ihn erfüllte eine Mischung aus Müdigkeit und Aufgedrehtheit, ein widersprüchliches Gefühl, das dafür sorgte, dass seine Worte etwas unenthusiastisch klangen. Herr Hoffmann drückte seine Schulter und dessen Lächeln sah ebenfalls müde aus. „Du willst am liebsten schon wieder zurück zu Herrn Schneider, was?“ „Ah ja…“ Er seufzte beinahe. „Ein Bett allein wäre schon nett. Aber eins mit Michael drin viel besser.“ Nicht, dass er jetzt wirklich die Energie aufbringen würde, um mehr zu tun, als eng an ihn geschmiegt zu schlafen, doch das wäre auch völlig ausreichend. Für einen Moment wurde er verdutzt angesehen, dann lachte Herr Hoffmann. „So habe ich das gerade nicht gemeint, aber ich verstehe… Auch wenn ich mich zu erinnern glaube, dass du sonst nicht als erstes ins Bett fallen wolltest.“ Brad sah ihn unter in die Stirn gefallene Strähnen an, bevor sein Blick kurz zu Richard hin abschweifte, der ihnen für seinen Geschmack zu langsam folgte. Also griff er den Älteren am Handgelenk, bevor er sich wieder dem anderen Mann zuwandte. „Es war sonst nicht wirklich anders, wir hatten uns nur darauf geeinigt, dass wir uns möglichst schnell auf die andere Zeit hier umstellen wollen.“ Eine kurze Pause. „Und das wird heute nicht anders sein.“ Herr Hoffmann lächelte schon wieder und ohne aus dem Schritt zu kommen, deutete er eine Verbeugung an. „Ganz wie Sie wünschen, Herr Crawford.“ „Ha ha…“ Das kam von Richard, der den Austausch stumm verfolgt hatte. „Was denn, Reik? Er ist nun mal mein Chef. Und er will kaum risikieren, dass ich ihm morgen bei der Arbeit aus Versehen wegschlafe.“ „Ganz genau.“ Er zog an Richards Handgelenk, der es mit dieser Unterstützung endlich an seine Seite schaffte. „Und Sie sollten auch versuchen, bis heute Abend durchzuhalten. Auch wenn es schwierig ist.“ Grau-grüne Augen musterten ihn. „Aber mich zwingst du nicht?“ „Natürlich nicht. Sie sind ja für Ihren Urlaub hier. Wenn Sie irgendetwas unternehmen wollen, während wir arbeiten, wird Martin Ihnen einen Begleiter zur Verfügung stellen.“ Er neigte den Kopf leicht zur Seite. „Ich gehe davon aus, dass Sie keine Begleiterin haben wollen. Das könnte Ihnen Frau Lang sonst übelnehmen.“ „Danke für deine Rücksichtnahme.“ Trocken, und dennoch konnte Richard nicht ganz verbergen, dass sich auch etwas anderes hinter diesen Worten verbarg. Wie die Tatsache, dass er früher gar keine Begleitung aufgezwungen bekommen hatte. Das war ein Punkt, an dem Brad nichts ändern konnte – und auch nicht wollte, wenn er ehrlich war. Denn dann hätte er Richard niemals mitnehmen dürfen. „Wir alle können auch was unternehmen“, meinte er stattdessen und schaffte es damit, den Älteren abzulenken. „Hast du etwas Bestimmtes vor?“ Er schenkte ihm ein ausgeprägtes Lächeln. „Die Wahl überlasse ich Ihnen. Wenn Sie wollen, heißt das. Ansonsten werde ich uns auch gerne etwas aussuchen.“ „Oder du überlässt Chris den Job...“ Eindeutig amüsiert, mit einem Seitenblick zu seinem Freund. Herr Hoffmann jedoch schüttelte den Kopf. „Höchstens die Vorarbeit, Brad würde schließlich nicht riskieren wollen, dass einer von uns enttäuscht wird.“ „Hm…“ Beinahe nachdenklich. Dann schien Richard zu einem Entschluss zu kommen und wieder blitzte Amüsement in den grau-grünen Augen auf. „Das klingt vernünftig. Ich werde mich dann wohl gegebenenfalls auch vorher mit dir beratschlagen.“ „Natürlich“, nickte er ernsthaft und erntete dafür ein Auflachen. Zufrieden damit beschleunigte er seine Schritte, denn sein Talent hatte bereits ihren Chauffeur erspäht. Und im Moment würde er ziemlich viel dafür geben, endlich ins Apartment und damit unter eine heiße Dusche zu kommen. Mit diesem Wunsch stand er anscheinend nicht allein da, denn keiner der beiden beschwerte sich über das erhöhte Tempo und Richard bestand nicht einmal darauf, seinen Arm zurückzuerhalten. Und dann ging alles seinen gewohnten Gang, es gab keine Probleme mit verlorenen Gepäckstücken, defekten Wagen oder nicht vorbereiteten Quartieren – ganz wie es sein sollte – und am Ende umgaben sie wenn schon nicht vertraute, so wenigstens bekannte Wände. „Erster für die Dusche“, meldete er sich, wofür Herr Hoffmann nur ein belustigtes Schnauben übrig hatte. „Niemand hat etwas anderes erwartet“, wurde ihm mitgeteilt. „Genauso wenig kam deine Zimmerwahl überraschend.“ Letzteres mit bedeutend weniger Belustigung. „Sie wollen doch nicht wirklich wieder damit anfangen…“ „Ja, ich erinnere mich.“ Richards Blick ging zwischen ihnen hin und her. „Letztes Jahr wollte Chris dasselbe Zimmer wie du haben. Obwohl die absolut identisch waren.“ Es war Herr Hoffmann, der darauf antwortete. „Es geht nicht um die Ausstattung oder die Größe, sondern um die Lage.“ Grau-grüne Augen wurden zusammengekniffen, dann hatte der andere Mann auch schon verstanden. Und aus irgendeinem Grund biss er kurz die Zähne zusammen, so dass die Erhebungen seiner Kieferknochen sichtlich hervorstachen. „Der Block hier gehört doch euch. Warum muss es über Sicherheitsaspekte überhaupt noch Diskussionen geben?“ Er trat unwillkürlich näher an Richard heran und legte eine Hand auf dessen Unterarm. „Ich kann eben nicht aus meiner Haut. Und Herr Hoffmann gehört auch schon zu lange zu uns, um das einfach ignorieren zu können.“ In der darauffolgenden Pause erlaubte er seinen Mundwinkeln nach oben zu kurven. „Außerdem können Sie darauf wetten, dass Michael ihm mal wieder aufgetragen hat, auf mich aufzupassen. Obwohl ich das umgekehrt viel besser kann.“ Zunächst nur widerwillig, dann aber offen, wurde sein Lächeln erwidert. „Ich glaube nicht, dass jemand dagegen wetten würde. Und nur weil du dich für so fähig hältst, werden wir nicht aufhören, ein Auge auf dich zu haben.“ Brad nahm es mit einem leichten Neigen des Kopfes hin, zufrieden damit, dass sich der Ältere wieder entspannt hatte. Und dann setzte er seine Worte in die Tat um und verschwand unter die Dusche. Es war ihm vollkommen egal, dass er später eine weitere benötigen würde, er wollte ganz einfach die im Flugzeug verbrachte Zeit von sich herunterwaschen. Anschließend wechselte er in Sportsachen, zog sich mit einem Handtuch und noch feuchten Haaren auf die Couch zurück. Die anderen beiden hatten die Zwischenzeit genutzt um auszupacken und ohne einen Blick in seinen Schrank werfen zu müssen, wusste Brad, dass Herr Hoffmann das für ihn auch gleich erledigt hatte. Er ließ das Handtuch kurz nach unten rutschen und suchte den Blick des Älteren, bevor dieser seinerseits ins Bad verschwinden konnte. „Vielen Dank.“ Herr Hoffmann schüttelte belustigt den Kopf. „Gern geschehen, Brad.“ Richard, der den Sessel und die zur Verfügung gestellte Zeitung für sich beansprucht hatte, sah zu ihm herüber. „Ich hoffe, du missbrauchst Chris nicht häufiger als deinen Butler.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Das sollten Sie gar nicht erst fragen müssen.“ Er erntete ein unschuldiges Schulterzucken dafür. „Nun, ich war erst einmal bei einer Reise dabei. Du musst mir zugestehen, dass ich darauf keine Meinung aufbauen kann.“ „Sehr witzig. Aber ich kann Sie beruhigen, Herr Hoffmann muss sich normalerweise nicht damit abgeben.“ Da seine Haare inzwischen trocken genug waren, sprang er auf, um sich gleich darauf auf der Armlehne neben Richard niederzulassen. „Nachdem ich Sie nun meiner guten Absichten versichert habe“, mit einem Grinsen, „wollen Sie vielleicht nachher mit uns mitkommen?“ Er wurde belustigt gemustert. „Ich weiß jetzt zwar nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat, aber grundsätzlich bin ich nicht abgeneigt.“ Das Lächeln wurde ausgesprägter. „Du solltest mir aber vorher noch verraten, was du überhaupt vorhast.“ „Wir gehen in der Regel ein bisschen trainieren, wenn wir in Japan angekommen sind. Um nach der ganzen Sitzerei unsere Muskeln zu lockern. Und um gegen die Müdigkeit anzukämpfen.“ Letzteres mit einem schiefen Lächeln. „Letztes Mal ging das natürlich nicht, weil wir ja Alexander im Büro abliefern mussten, aber heute können wir die Tradition fortsetzen.“ Richard sah so aus, als könnte er nicht gleich entscheiden, was er von dieser Idee halten sollte. „Was genau habt ihr denn vor“, wurde Brad dann erst einmal gefragt. Wortlos ballte er seine Hände zu Fäusten und hob sie vor seine Brust, in einer leicht zu identifizierenden Abwehrhaltung. Dem Älteren entgleisten die Gesichtszüge. „Boxen?“ Das Grinsen zuckte von ganz allein über sein Gesicht. „Sie können mir nicht erzählen, dass Sie Herrn Hoffmann noch nie beim Training gesehen haben.“ Richard lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, die Zeitung blieb vergessen auf seinem Schoß liegen. „Nun, er ist es nicht, über den ich hier überrascht bin…“ „Ah, Sie meinen, Boxen ist nichts für mich?“ Belustigung blitzte in braunen Augen, als er das mit einem unschuldigen Unterton fragte. Was ihm ein unbeeindrucktes Schnauben einbrachte. „Ganz genau, mein Lieber“, wurde unbewusst die Anrede übernommen, die er sonst in der Regel von Herrn Hoffmann zu hören bekam. „Boxen sollte doch viel zu… plebejisch… für dich sein.“ Er konnte nicht anders, als darüber zu lachen. „Ich gebe zu, dass Boxen meiner Meinung nach keine gute Wahl als Kampfsport ist, doch um sich abzureagieren ist es ausgesprochen hilfreich.“ Richard öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, schloss ihn aber gleich wieder und neigte stattdessen den Kopf, überlegend. Und dann erwies er sich als ausgesprochen scharfsinnig. „Der Flug, nicht wahr? Du bist nicht gerne so lange eingesperrt.“ Dieses Mal war er es, der den Kopf neigte. „Wer ist das schon“, gab er zu. „Aber wollen Sie nun mitkommen?“ Ein Lächeln zuckte um die Mundwinkel des Älteren. „Warum nicht. Auf diese Weise gerate ich wenigsrens nicht in Versuchung, mich schlafen zu legen.“ Zufrieden lächelte er zurück. Wenn er schon nicht Michael hier hatte, dann waren die beiden Männer wenigstens ansatzweise ein annehmbarer Ersatz. Brad streckte die Hand aus, um Richards Linke zu ergreifen und sie dann zu mustern. Ohne wirklich nach etwas zu suchen, er war einfach nur einem Impuls gefolgt. „Haben Sie schon mal mit Herrn Hoffmann geboxt?“, fragte er leise, während sich seine Finger um die des Älteren wölbten, so dass es diesmal Richards Hand war, die eine Faust formte. Der andere Mann beobachtete sein Tun mit einem Hauch von Belustigung, auch wenn Brad nicht so ganz identifizieren konnte, worauf sich die bezog. „Ja, er hat mich mal dazu überredet, aber irgendwie mag ich es gar nicht, wenn eine Faust auf mich zugeflogen kommt.“ Mit einem Schulterzucken. „Rational weiß ich, dass das Training sonst nicht weniger gefährlich ist, doch in diesem Fall siegt eindeutig das Gefühl.“ „Ich verstehe, was Sie meinen.“ Wieder ein rasches Grinsen. „Allerdings sieht mein Talent genug voraus, dass ich nichts zu befürchten habe.“ Eine Augenbraue wurde hochgezogen. „Chris hat dich noch nie erwischt?“ Er schüttelte den Kopf. „Das wollte ich nicht behaupten. Aber ich bin mir sicher genug, dass er mich nicht zu hart erwischt.“ „Das glaube ich auch schon eher…“ Richard unternahm einen halbherzigen Versuch, seine Hand zurückzuerhalten, wobei Brad allerdings nicht mitspielte. „Das können Sie auch. Und außerdem können Sie heute auch mal einen Versuch starten. Immerhin würde ich Sie warnen, bevor er ihnen zum Beispiel ein Veilchen verpasst.“ „Natürlich würdest du das… Ich denke mal drüber nach.“ Nach diesem Versprechen richtete sich Richards Aufmerksamkeit auf die Tür, an der es eben geklopft hatte. Dann kehrte der Blick der grau-grünen Augen zu ihm zurück und es stand eindeutig Belustigung in ihnen. „Jetzt musst du mich aber loslassen, unser Essen ist da.“ Widerwillig folgte er der Aufforderung, erhob sich dann aber zeitgleich mit dem älteren Mann. „Sie haben etwas bestellt?“ „Es war Chris‘ Idee. Nur etwas Leichtes, aber genug, um Energie für das Training zu haben.“ „Ausgezeichnet.“ Er war vor Richard an der Tür und öffnete, nahm der jungen Frau, die ihm entgegenlächelte, die Tüten ab. „Vielen Dank.“ Das Bezahlen allerdings überließ er dem Anderen, was Richard nicht besonders zu überraschen schien. Kurz darauf waren sie wieder unter sich und Brad öffnete die Verpackungen, fand chinesische gebratene Nudeln mit viel Gemüse vor. „Ah, gute Idee.“ Zu Herrn Hoffmann, der offensichtlich mit der Dusche fertig war. Ein Lächeln blitzte auf, doch die nächsten Worte waren an Richard gerichtet. „Nun hast du aber nicht viel Zeit, bevor das Essen kalt wird.“ Der zuckte nur mit den Schultern. „Keine Sorge, ich werde nicht lange brauchen.“ Herr Hoffmann, der ebenfalls schon Sportsachen anhatte, trat hinter seinen Stuhl und sah ihm zu, wie er das Essen verteilte. „Und, hast du Reik beschäftigt gehalten?“ Er überhörte geflissen den neckenden Tonfall. „Ich habe ihn überredet, nachher mitzukommen.“ Seine Hände hielten für einen Moment inne. „Haben Sie es tatsächlich noch nicht geschafft, ihn für Ihr Training zu begeistern?“ Herr Hoffmann lachte auf. „Ich habe mir nicht besonders viel Mühe gegeben, ihn zu überzeugen. Schließlich habe ich genug willige Boxpartner. Nicht jeder rümpft wie du die Nase darüber.“ „Das tue ich nicht“, wehrte er ab, während er seine Tätigkeit fortsetzte. „Ich finde Boxen einfach nicht besonders praktikabel.“ „Natürlich, pragmatisch wie immer.“ Der andere Mann zog sich einen Stuhl zurück, um dann ebenfalls Platz zu nehmen. „Aber ich tröste mich mit der Tatsache, dass du ab und zu gar nichts dagegen zu haben scheinst, deine Zeit auf so etwas Unpraktisches wie Boxen zu verschwenden.“ Er wandte sich ihm zu und schenkte ihm ein Lächeln. „Gern geschehen.“ Herr Hoffmann stutzte, lachte dann schon wieder. ~TBC~ Brad wird seinen Vorschlag, Herrn Walter ins Training einzubeziehen, ein klein bisschen bereuen… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)