Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 220: "Ich ruhe ja schon, nicht wahr?" --------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 220/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Hilfe naht ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: In dem Fall nimmt Brad die Schmerzen wirklich gerne auf sich, es war schließlich seine bewusste Entscheidung ^^ Tabletten haben sie wirklich nicht dabei, warum sollten sie auch. Brad vertraut normalerweise viel zu sehr auf sein Talent, um für so etwas vorzusorgen. Zum Glück hat das Büro die Mittel, schnell Hilfe zu schicken *nod* @Kralle: *winkz* Teil 220 "Ich ruhe ja schon, nicht wahr?" Die Wartezeit verging sehr langsam, schien sich durch die Schmerzen nur noch mehr in die Länge zu ziehen. Brad war froh, dass Dennis ihnen die anderen Fahrgäste weiterhin vom Hals hielt, doch das ließ Alex allein zurück, der ihm gegenüber Platz genommen hatte und nichts anderes tun konnte, als Brads Verletzung mitzufühlen. Als Empath hätte er vielleicht auch ein bisschen mehr tun können, doch Brad wollte zum einen seine Schilde nicht lockern und zum anderen war der Schmerz wenigstens eine Warnung und verhinderte, dass er sich zu viel bewegte. Denn selbst ein Heiler konnte Schwierigkeiten bekommen, wenn ein Bruch zu kompliziert war. Herr Hoffmann bot sich wieder als Stütze an, während Richard versuchte, ihn mit den aufgenommenen Fotos abzulenken. Was… ein bisschen… half. "Crawford-san?", drang es schließlich, endlich, durch die leicht demolierte Tür und nachdem Alex für sie geantwortet hatte, bekamen sie gleich darauf Verstärkung und es war ein bekanntes Gesicht darunter. "Herr Anderson, schön Sie wiederzusehen", begrüßte er den Heiler. Der verzog flüchtig das Gesicht. "Bitte entschuldigen Sie, aber unter diesen Umständen hätte ich gerne darauf verzichtet." Mit einer angedeuteten Verbeugung. Er nickte dazu und seine Lippen kurvten in ein schmales Lächeln. "So gesehen kann ich Ihnen nicht unbedingt widersprechen." Nur mit einem halben Ohr hörte er zu, wie der Japaner, der offensichtlich den Heiler hergeführt hatte, auf die anderen Fahrgäste einsprach und sie weiter um Geduld bat. Und nein, sie sollten den Wagen nicht verlassen. Ein leises Schnauben entkam dem älteren Mann, bevor dieser vor Brad niederkniete. "Wenn ich um Ihren Arm bitten dürfte?" Richard reagierte ohne zu zögern, genauso wie Alexander, als beide ihn gegen neugierige Blicke abschirmten. Weswegen Brad der Aufforderung ebenso ohne zu zögern nachkam. Und jetzt lockerte er seine Schilde, so sehr es auch seinen Instinkten widersprach. Herr Anderson runzelte die Stirn, kaum dass die warme Hand seinen Unterarm berührte. "Wie haben Sie das denn nur geschafft…" Kaum mehr als ein Murmeln und eindeutig mehr Selbstgespräch als wirklich Frage. Er entschied sich, trotzdem darauf zu antworten. "Mein Arm ist über die Kante gebrochen worden. Ich nehme an, dabei kann sich der Knochen auch verschoben haben." Der Blick des Älteren hob sich zu ihm. "Ja, genau das. Wenn Sie erlauben, werde ich Ihnen etwas spritzen, um Ihre Muskeln vollkommen zu entspannen. Das wirkt besser als mein Talent in solchen Fällen. Und bis auf Müdigkeit wird es keine Nebenwirkungen geben." "Hm, ich weiß", gab er leise zurück, als sein Talent ihm diese Aussage bestätigte. Und dann stimmte er mit einem knappen Nicken zu. Schließlich hätte Herr Anderson diese Vorgehensweise nicht empfohlen, wenn sie nicht die beste wäre. Aus einer mitgeführten Tasche wurde daraufhin eine Spritze geholt und Brad musste bei diesem Anblick die unwillkürlich aufsteigenden Erinnerungen zurückdrängen. Das Institut lag lange hinter ihm und es gab keinen Grund, sich mit diesen Bildern auseinanderzusetzen. Irgendwie schien Richard zu verstehen, was in diesem Moment in ihm vorging und seine andere Hand wurde sanft umschlossen. Brad konzentrierte sich ganz auf diese Berührung und bekam so gar nicht mit, wie die Nadel unter seine Haut geschoben wurde, ignorierte den Druck, mit dem die Flüssigkeit dann in seinen Körper gepresst wurde. Was auch immer sich in der Spritze befunden hatte, das Mittel schien sowohl einen Teil der Schmerzen als auch jede Muskelspannung mit sich zu nehmen und dies betraf nicht nur seinen Arm, sondern strahlte auch etwas weiter ab, so dass Brad unwillkürlich noch ein bisschen mehr gegen Herrn Hoffmann sackte. Der schlang sichernd einen Arm um ihn, sah dann interessiert zu, wie Herr Anderson zuerst die Knochen richtete, um dann das Zellwachstum so sehr zu beschleunigen, dass der Bruch verheilen konnte. Inzwischen war der Japaner zu ihnen zurückgekehrt, anscheinend ein Bahnangestellter, und teilte ihnen mit, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis die Stromversorgung wiederhergestellt war. Aber gleichzeitig bot er ihnen an, sie hinauszuführen, ein Angebot, das sie natürlich annahmen. Schließlich gab es jetzt keinen Grund mehr, besondere Vorsicht walten zu lassen. Das einzige Problem bestand darin, dass es Brad etwas schwerfiel, auf die Beine zu kommen, doch in diesem Fall siegte der Verstand über den Körper, so dass sie sich kurz darauf auf den Weg machen konnten. Der wahrscheinlich gar nicht so lang war, wie er Brad vorkam, aber er konnte die Erleichterung nicht verleugnen, als sie endlich an die Oberfläche zurückkehrten. Damit war auch Zwielicht wieder vereint und Anders war mindestens genauso froh, dass Brad es bis hierher geschafft hatte. Um sie herum herrschte Chaos, offensichtlich waren auch die Ampeln ausgefallen und über den Schleier der Müdigkeit hinweg fragte Brad sich, wie sie hier wegkommen sollten. Und wie Herr Anderson überhaupt hergekommen war. Die Frage wurde beantwortet, als sie nach einem weiteren aber zum Glück kurz ausfallenden Fußmarsch zu einem wartenden Hubschrauber gelangten. Ein Lächeln zog an seinen Mundwinkeln, weniger wegen des Hubschraubers, sondern wegen der Miene von Richard. Dem waren die Gesichtszüge entgleist und grau-grüne Augen starrten ungläubig auf das Fluggerät. "Das ist nicht so ungewöhnlich, wie Sie vielleicht denken", meinte er belustigt zu dem Älteren. Immerhin wusste er, dass sowohl Herr Takatori als auch Herr Moriyama über private Helikopter verfügten. Richard fasste sich wieder und schüttelte den Kopf. "Ich weiß selbst nicht, warum ich überrascht war..." Das ließ sein Lächeln nur noch ausgeprägter werden, doch er sagte nichts dazu, da er von Anders abgelenkt wurde. "An dieser Stelle trennen sich unsere Wege. In dem Ding ist nicht genug Platz für alle. Ich werde lediglich Dennis sicherheitshalber mitschicken." Weil ein Telekinet bei Schwierigkeiten immer noch die größte Sicherheit versprach, musste nicht ausgesprochen werden. Brad nickte bestätigend, wandte sich dann Herrn Anderson zu, der jetzt ebenfalls auf ein anderes Fortbewegungsmittel würde warten müssen. "Danke für die schnelle Hilfe." "Das ist wirklich gern geschehen, Herr Crawford. Bitte schauen Sie aber morgen im Büro bei mir vorbei, damit ich mir noch einmal Ihren Arm ansehen kann." Er verdrehte _nicht_ die Augen. Natürlich hätte er am liebsten abgelehnt, aber dann würden alle nur so lange auf ihn einreden, bis er 'vernünftig' wurde. "Ich werde da sein", versprach er daher, was Herr Anderson mit einer angedeuteten Verbeugung akzeptierte. Bevor er sich jedoch abwenden konnte, hielt ihm der ältere Mann noch etwas entgegen. Irgendwelche Riegel, wie es aussah. "Die Heilung hat viel Energie gekostet. Bitte essen Sie diese hier, um den Verlust auszugleichen. Ansonsten würde sich das negativ auf Ihr allgemeines Befinden auswirken. Der Notwendigkeit eines ausgiebigen Schlafes werden Sie dennoch nicht entkommen." Letzteres mit einem Anklang von Belustigung und nicht nur an Brad, sondern auch an Herrn Hoffmann gerichtet. Offensichtlich hatte Brad soeben nicht nur Bettruhe verordnet bekommen, sondern auch einen Aufpasser, der die Einhaltung überwachte. Dann ging es endlich zum Hubschrauber und Brad ließ sich zufrieden gegen Richard fallen, kaum dass sie beide ihren Platz gefunden hatten. Sicherheitshalber griff er noch nach der Hand des Älteren und etwas in ihm wurde prompt ruhiger, ruhig genug, dass ihm trotz des Lärms die Augen zufielen. Aber ein hartnäckiges Rütteln an seiner Schulter verhinderte, dass er einschlief. Es war Herr Hoffmann, der ihm einen geöffneten Riegel sowie eine Flasche mit Wasser hinhielt. Brad konnte sich nicht erinnern, die Riegel weitergegeben zu haben, doch er verschwendete keinen Gedanken daran, sondern folgte der wortlosen Aufforderung und begann zu essen. Kaum dass er seine Aufgabe bewältigt hatte, hielt ihm Herr Hoffmann den nächsten Riegel hin, und da mit dem ersten sein Hunger erst wirklich geweckt worden war, verzehrte er ihn ohne Protest ebenfalls, genauso wie anschließend den dritten. Danach wurde er in Ruhe gelassen, weswegen er noch ein bisschen dösen konnte, bevor sie auch schon ihr Ziel erreichten. Ganz in der Nähe des Hotels hatte der Pilot eine Landefläche gefunden, wofür Brads Körper ausgesprochen dankbar war. Denn der schien nicht mehr besonders große Lust auf Bewegung zu haben, weswegen er Richard nicht freiließ, sondern ihn vielmehr als Stütze benutzte. Nichtsdestotrotz ließ ihn der zurückgelegte Weg wieder etwas munterer werden, etwas, das von Herrn Hoffmann nicht mit Begeisterung aufgenommen wurde. "Du weißt, was Herr Anderson gesagt hat", wurde er leise ermahnt, als er sich kaum Apartment angekommen auf die Couch sinken ließ. Unbeeindruckt blinzelte er zu ihm hoch. "Ich ruhe ja schon, nicht wahr?" Lippen wurden zusammengepresst. "_Bett_ruhe, Brad." "Dafür ist es noch viel zu früh." Woher sein Widerstand kam, konnte er selbst nicht genau sagen, aber Richard hatte gezwungenermaßen neben ihm Platz genommen und diese Tatsache schenkte ihm weiterhin Ruhe. Dann kam ihm ein Gedanke, der beinahe seine Mundwinkel nach oben kurven ließ. Was er natürlich nicht zuließ, das würde Herrn Hoffmann nur misstrauisch machen. "Außerdem habe ich Hunger", meinte er in einem vollkommen unschuldigen Tonfall. Blaue Augen musterten ihn, doch der Ältere konnte keine Täuschung finden, nickte schließlich, um sich gleich darauf dem Telefon zuzuwenden. Nun musste Brad doch lächeln und er ließ seinen Kopf gegen Richards Schulter fallen. "Haben Sie auch Hunger?" Kaum mehr als ein Murmeln. "Es lässt sich aushalten", wurde ihm leise geantwortet, bevor ihm überraschend ein paar Strähnen aus der Stirn gestrichen wurden und ein suchender Blick ihn traf. "Geht es dir gut?" Das Lächeln kehrte verstärkt zurück. "Mhm…", brummte er, ließ sich von der Wärme einlullen, die der Körper des Älteren ausstrahlte. "Und Ihnen auch…" Die Zufriedenheit wurde stärker, mischte sich mit der Müdigkeit und die Wärme tat ihr Übriges. Er bekam gar nicht mit, dass er noch mehr Gewicht auf den anderen Mann verlagerte, denn gleichzeitig waren ihm die Augen zugefallen und der Schlaf hieß ihn mit offenen Armen willkommen. Nur widerwillig kehrte er in einen Zustand zurück, den man mit etwas gutem Willen als Bewusstsein bezeichnen konnte, als jemand sanft an seiner Schulter rüttelte. "Brad, lass Reik frei." Mühsam öffnete er die Augen einen spaltbreit und begegnete lediglich dem Stoff von Richards Hemd, bevor er es schaffte, sich ein wenig zurückzulehnen. Braune Augen trafen auf grau-grüne und in dem Blick des Älteren stand so etwas wie warme Belustigung. "Ich müsste mal ins Bad, bevor ich schlafen gehe", wurde ihm leise mitgeteilt. Brad blinzelte nur, doch das schien dem älteren Mann genug an Zustimmung, denn sanft wurde sein Arm gelöst, von dem er bis zu diesem Moment gar nicht bewusst gemerkt hatte, dass er ihn um Richards Bauch geschlungen hatte. Genauso sanft wurde er zurückgeschoben, bis er zur anderen Seite fiel, wo bereits Herr Hoffmann auf ihn wartete und ihn auffing. Trotzdem fühlte er sich plötzlich kalt und unwillkürlich wollte er sich aufrichten, doch dann strichen Finger besänftigend durch seine Haare und seine Muskeln verweigerten prompt ihren Dienst. "Er ist ja gleich wieder da…" Es war nicht ganz Amüsement, das in diesen Worten mitschwang, doch Brad war zu müde, um sich damit auseinanderzusetzen. Er wollte nur noch weiterschlafen, doch gleichzeitig wollte er sichergehen, dass es Richard gut ging, weswegen er nicht einfach wieder die Augen schließen konnte. Egal, wie sehr das gleichmäßige Streicheln durch seine Haare dazu einlud. Irgendwann konnte er hören, wie die Badtür aufging und sofort umfasste eine Hand seine Wange und hob seinen Kopf etwas an, so dass sein Blick auf blaue Augen traf. "Jetzt ist es wirklich Zeit für's Bett, nicht wahr?" Mit einem Lächeln. Brad hatte ganz sicher nicht vor, dem zu widersprechen, und genauso wenig wehrte er sich, als sein Hemd aufgeknöpft und ihm über die Schultern gestreift wurde. Mit Richards Hilfe, der inzwischen zu ihnen gestoßen war, wurde er auch die Hose schnell los und dann folgte er dem Älteren einfach in dessen Zimmer. Richard gab nicht einmal vor, überrascht zu sein, warf Herrn Hoffmann auf dessen Grinsen hin lediglich einen schiefen Blick zu. "Lass das, Chris." "Ah, tu doch nicht so. Es war doch klar, dass er dich heute nicht mehr von sich weg lässt. Er ist gar nicht genug bei sich, um sich davon zu überzeugen, dass du keinen Schutz mehr benötigst." Er war bereits in das ausgesprochen einladend aussehende Bett gekrochen und sah von dort ein wenig ungeduldig zu, wie sich die beiden Männer noch unterhielten. Und als wäre sein Blick bemerkt worden, sah Herr Hoffmann zu ihm herüber. "Du solltest ihn nicht länger warten lassen." "Das klang jetzt…" Richard sprach es nicht aus, schien aber auch so verstanden worden zu sein, denn Zähne blitzten in einem Lächeln auf. "Schlaf gut." Mit einem Druck von Richards Schulter verabschiedete Herr Hoffman sich und damit gab es endlich keine Verzögerungen mehr. Brad wusste auch nicht, ob er noch länger durchgehalten hätte, doch nun musste er es nicht mehr herausfinden. Er rutschte an den anderen Mann heran, kaum dass dieser sich hingelegt hatte und schlang dieses Mal bewusst einen Arm um ihn. Niemand würde an Richard heran können, ohne dass er es merkte und mit diesem Gedanken kehrte die Ruhe zurück, die vorher gefehlt hatte, um wieder einschlafen zu können. Zuletzt schlossen sich seine Finger um den Stoff des Schlafanzugoberteils und er konnte die gleichmäßigen Atemzüge spüren, die die Brust unter seinem Arm hoben und senkten. Er lächelte beruhigt, dann wurde es dunkel um ihn herum. ~TBC~ Brad wird sich wieder beruhigen… mit ein wenig Abstand ^^# cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)