Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 225: "Ich mag zwar unsere Berge, aber das hier könnte mir auch gefallen" -------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 225/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Okinawa ist erreicht ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: o.O Das war mir gar nicht bewusst, aber die Story könnte tatsächlich noch fast ein Jahr laufen… Wenn ich bedenke, dass ich sie mal letzten Winter fertighaben wollte, ist das irgendwie seltsam. Aber solange du gerne weiterliest, schreibe ich auch gerne weiter *zwinka* Hm, du beweist ein gutes Gespür *grins* Dennis wird tatsächlich eine klitzekleine Aufgabe übernehmen ^^ Mal sehen ob du noch daran denkst, wenn es soweit ist ^__^ @Kralle: *winkz* Teil 225 "Ich mag zwar unsere Berge, aber das hier könnte mir auch gefallen" Brad schien zufrieden damit, dem Flugzeug entkommen zu sein und streckte sich, dass dessen Gelenke knackten. Dann suchten die braunen Augen seinen Blick. "Jetzt noch eine Autofahrt, hm?" Er nickte. "Herr Hoffmann meinte, dass es etwa zwei Stunden Fahrt sein werden. Aber dafür können wir morgen dann gleich mit dem Expo-Park starten." "Ich versuche, mich damit zu trösten", kam es trocken zurück und Michael lächelte. "Wenn du willst, kann ich dich schlafen schicken. Dann wirst du kaum etwas mitbekommen." Sein Vorschlag erhielt nur ein Schulterzucken. "Ich hoffe, es wird nicht erforderlich sein. Vom Schlafen im Wagen bekommt so schnell einen steifen Hals…" Dann blitzte aber doch ein schnelles Lächeln auf. "Aber vielleicht bist du ja bequem genug." Das waren ja ausgezeichnete Aussichten… Doch wenn Michael ehrlich war, war es ihm egal. Dafür, Brad nahe bei sich zu haben, nahm er auch einen eingeschlafenen Arm in Kauf. Der Jüngere war schon ein paar Schritte vorausgelaufen, drehte sich aber jetzt noch einmal zu ihm um. Und auch wenn er nichts sagte, so war dieses Lächeln sehr viel ausgeprägter. Anschließend richtete sich Brads Aufmerksamkeit allerdings auf Herrn Walter, Zwielicht hingegen, die ihnen unverändert in geringem Abstand folgten, wurden mehr oder weniger ignoriert. Michael fing von Alexander auf, dass dieser nicht allzu erfreut über diese Behandlung war, doch der Empath verstand es gleichzeitig. Ganz davon abgesehen, würde Brads Nähe im Moment bedeuten, dass Michael auch nahe wäre und darauf konnte Alexander gut und gerne verzichten. Brads Hand umschloss Herrn Walters Handgelenk und zog daran, so dass sich die grau-grünen Augen auf ihn richteten. "Haben Sie gut geschlafen?" "Wieso, hast du heute noch etwas Anstrengendes vor?", stellte der ältere Mann eine belustigte Gegenfrage. "Anstrengend? Ganz bestimmt nicht. Vielleicht ein kleiner Ausflug, um die Umgebung etwas zu erkunden." "Nun, dafür bin ich auf jeden Fall munter genug", wurde Brad daraufhin versichert. "Hm, gut. Schade, dass Herr Hoffmann keine Unterkunft mit Onsen gefunden hat… dann wäre es fast so wie unser Ausflug letztes Jahr – nur dass Michael es auch miterleben kann. Aber die Pension ist wenigstens im japanischen Stil gehalten." Herr Walter tauschte kurz einen Blick mit Michael aus, begleitet von einem völlig aufrichtigen Lächeln, konzentrierte sich dann wieder auf den Schwarzhaarigen. Michael allerdings lauschte nicht weiter auf die Unterhaltung, wandte sich stattdessen Herrn Hoffmann zu. "Japanischer Stil?" "Ja, ein sogenanntes Ryokan. In einer Herberge dieser Art waren wir von Herrn Moriyama eingeladen worden und Brad hat mich gebeten, danach Ausschau zu halten. Auch wenn es mich ein wenig überrascht hat, wo er doch bei Hotels sonst gerne eine gehobene Ausstattung – natürlich westlicher Natur – bevorzugt." Amüsement blitzte in den blauen Augen auf, als dieser sich an seinen ersten Ausflug mit Brad nach Draußen erinnerte. Michaels Mundwinkel zuckten nach oben. "In der Hinsicht habe ich ihn wohl verdorben", gestand er ein. "Aber von Hause aus ist der Junge nicht unbedingt an übertriebenen Komfort gewöhnt." Natürlich hatte Brads Wunsch einen anderen Grund, wie ihm sehr wohl bewusst war, weswegen sein Lächeln auch eher warm als belustigt ausfiel. Brad hatte nicht vergessen, was ihm während Satos Besuch durch den Kopf gegangen war und versuchte nun, ihn wenigstens auf diese Weise in die damaligen Erlebnisse einzubeziehen. Herr Hoffmann bekam von diesen Überlegungen nichts mit. "Das ist wahr. Man kann sich über die Quartiere natürlich nicht beschweren, doch Luxus ist etwas anderes." Er wurde kurz gemustert. "Ich darf also hoffen, dass Sie nichts gegen die Wahl einzuwenden haben?" Michael stieß ein leises Schnauben aus. "Überhaupt nicht." Sie erreichten die wartenden Limousinen und teilten sich wie schon in Tokio auf. Aber dieses Mal hatten sie mehr Zeit totzuschlagen, weswegen keiner ablehnte, als Brad ein Kartendeck hervorzog. Herr Hoffmann lachte lediglich über diese Wahl. "Ist dir das nicht viel zu profan?" Der Jüngere ließ es mit einem Schulterzucken an sich abgleiten. "Ein Schachspiel habe ich schließlich nicht bei. Und in der Schule haben wir häufiger Karten gespielt." Michael nickte. "Wir wollen die Kinder mit den ganzen modernen Unterhaltungsmedien schließlich nicht vom Lernen ablenken. Von daher müssen sie sich in ihrer Freizeit auf die ganz altmodische Art und Weise beschäftigt halten." "Eine gute Einstellung", meinte Herr Walter, während dieser seine Karten auffächerte. "Hm…", brummte Brad. "Aber für Schach interessieren sich dennoch nicht besonders viele…" Absichtlich ohne auch nur einen Seitenblick in Michaels Richtung anzudeuten. Was Herrn Hoffmann belustigt lächeln ließ, während Herr Walter nur den Kopf schüttelte. Er selbst verpasste dem Jungen eine nicht ernst gemeinte Kopfnuss. "Nicht frech werden. Und du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht genug Schachpartner findest." Diese Worte brachten ihm ein schnelles Grinsen ein und da Brad tatsächlich keine solche Aussage treffen konnte, begann der Schwarzhaarige lieber damit, die Regeln abzustimmen. Da sie im Wagen naturgemäß kein kompliziertes Spiel auswählen konnten, hatten sie sich auf Mau-Mau geeinigt, etwas, das unterhaltsamer als erwartet geriet, da keiner von ihnen alle Regeln verinnerlicht hatte, die sie am Anfang festgelegt hatten. Irgendwann kamen sie zur stillen Übereinkunft, dass sie genug gespielt hatten und für eine Weile sah Brad einfach nur aus dem Fenster, auf die vorüberziehende Landschaft. Etwas, dass er selbst vielleicht auch tun sollte, schließlich hatte er viel seltener die Gelegenheit, Draußen zu sein. Doch sein Blick kam immer wieder auf dem Jungen zu ruhen und es dauerte einen Moment, bis er den Grund dafür identifizierte. Es war ganz einfach so, dass sich ein Teil des Jüngeren nach ihm auszustrecken schien, allerdings nur auf mentaler Ebene. Ah… das kannte er doch irgendwoher, nur dass im Moment die physische Komponente fehlte, deswegen hatte er es nicht gleich verstanden. Vorsichtig schickte er warme Energie über ihre Verbindung und prompt wurde die Landschaft uninteressant. Braune Augen richteten sich auf ihn, als auch Brad verstand und dann rückte der Jüngere auch schon an ihn heran, um sich gegen ihn zu lehnen. >Besser?< >Bedeutend. Es ist nur ein wenig unerwartet…< Michael lächelte in den schwarzen Haarschopf hinein. >Die Macht der Gewohnheit, würde ich sagen. Immerhin _waren_ wir für einige Tage getrennt. Und jetzt bist du nicht mehr durch Herrn Walter abgelenkt.< Eine Energiespitze ging von Brad aus, ein Widerspruch, der nicht ausgesprochen wurde, da dem Jungen gleichzeitig bewusst wurde, dass Michael Recht hatte. Dem Schweigen folgte eine suchende Hand, denn nachdem Brad sein Bedürfnis nach Nähe ebenfalls erkannt hatte, hatte dieser keine Hemmungen, diesem nachzugeben. Gleichzeitig verstärkte sich ihre Verbindung und er atmete etwas tiefer ein, als ihn die vorher nur schwache Emotion überschwemmte. >Nicht so hastig…<, murmelte er, als warme Finger nackte Haut fanden, Brad hatte einfach einen Knopf seines Hemds geöffnet. >Das hier ist wirklich nicht der Ort dafür.< Brad gehorchte – nicht ganz. Zwar versuchte der Jüngere nicht mehr, ihn zu entkleiden, dafür hatte er ihn kurz darauf nahezu auf dem Schoß. Wogegen er normalerweise nichts hätte, allerdings sorgte diese körperliche Nähe in Verbindung mit dem mentalen Einfluss dafür, dass sein Körper zu reagieren begann. Natürlich entging dies Brad nicht, aber statt sich zurückzuziehen, lachte der Junge lautlos gegen seine Schulter. Michael verdrehte die Augen, doch er sagte nichts dazu. Und seine Finger begannen langsam durch die schwarzen Strähnen zu streichen, in der Hoffnung, dass Brad – und damit auch er selbst – sich wieder beruhigen würde. Über Brads Kopf hinweg begegnete er Herrn Hoffmanns belustigten Blick und als er sich anschließend auf Herrn Walter konzentrierte, stand in den grau-grünen Augen zu seiner leichten Überraschung keine Missbilligung, sondern ebenfalls Amüsement. Anscheinend war die Wandlung der Einstellung des älteren Mannes doch von dauerhafter Natur gewesen. Er schenkte den beiden ein schmales Lächeln, bevor seine Aufmerksamkeit wieder allein Brad gehörte. Der Rest der Fahrt ging in der Folge schnell vorüber und es kostete Michael einiges an Überwindung, Brad in die Wirklichkeit zurückzuholen. Der Junge war nämlich tatsächlich ruhiger geworden, sogar weggedöst, und das von ihm ausgehende warme Glühen war sehr angenehm. "Wir sind da", flüsterte er ihm ins Ohr und ganz langsam begann sich der Jüngere zu regen. Finger krallten sich in sein Hemd, lösten sich wieder, wie bei einer Katze, und er musste sich ein Lächeln verkneifen. Brad bekam davon gar nichts mit, sondern blickte aus dem Fenster, auf das einzeln dastehende kleine Haus, das bereits von außen einen typisch japanischen Eindruck machte. "Ah, wir haben ein Haus für uns." Die braunen Augen suchten nach seinem Blick. "Bei Herrn Moriyama war die Pension größer, es gab kein separates Haupthaus wie hier." Letzteres war durch die Bäume hindurch bestenfalls zu erahnen. "Dass wir unsere Ruhe haben, gleicht es doch fast aus, dass hier keine heiße Quelle ist, hm?" Mit jedem Wort wurde Brad munterer. Dieses Mal hielt er sein Lächeln nicht zurück. "Das kann ich schlecht beurteilen, nicht wahr? Von daher vertraue ich ganz auf deine Aussage. Aber jetzt wird es Zeit auszusteigen, bevor Anders sich noch fragt, wo wir geblieben sind." Brads Augen verengten sich. "Ach ja, Zwielicht. Die werden wir auch nicht direkt am Hals haben." Nun lächelte der Junge ebenfalls. "In Ordnung, damit ist das fehlende Onsen eindeutig ausgeglichen." Lachend strich er durch die schwarzen Haare. "Du hast das Team aber wirklich auf dem Kieker, was?" Brad löste sich endgültig von ihm, reagierte dann mit einem Schulterzucken. "Nicht generell, aber so viele Aufpasser sind eindeutig Overkill." Er schüttelte nur den Kopf, nutzte die Gelegenheit um endlich auszusteigen. Das Haus erwies sich von der Einrichtung her als sehr minimalistisch, doch da Brad keine Überraschung zeigte, ging er davon aus, dass das eine weitere japanische Eigentümlichkeit war. Im Hauptraum erwartete sie ein Tisch, auf dem heißer Tee dampfte und daneben befanden sich Teller mit Spezialitäten, deren Namen er nicht kannte. Sie stellten ihr weniges Gepäck ab und nachdem sie sich etwas frisch gemacht hatten, versammelten sie sich um den einladenden Tisch. Anders als in dem Restaurant damals gab es im Boden keine Aussparungen für die Beine, aber Michael störte sich nicht besonders daran. Sie würden schließlich nicht stundenlang hier herumsitzen. Brad nutzte die Sitzgegebenheiten, um ein Kissen direkt neben seinem zu platzieren und Michael beobachtete das Manöver mit einem Lächeln. Danach übernahm der Schwarzhaarige es, ihnen allen einzugießen. Herr Hoffmann verteilte in der Zwischenzeit die Snacks. "Es wird kaum reichen, um uns alle satt zu bekommen, aber ich dachte, wir suchen uns nachher im Ort ein Restaurant. Alternativ kann ich natürlich im Haupthaus etwas fürs Abendessen anfordern." "Ihre Idee ist vollkommen in Ordnung", meinte Brad zufrieden. "Ich wollte mich sowieso ein bisschen umschauen. Schließlich muss man als Tourist auch Sightseeing betreiben und nicht nur im Hotel hocken." Herr Hoffmann lachte, nickte dann. "Reik hast du seine Zustimmung ja bereits abgerungen und ich komme natürlich auch gerne mit." Brad sparte es sich, Michael nach seiner Meinung zu fragen, sie wussten schließlich beide bereits, wie die Antwort lauten würde. Sie alle genossen die Pause, in der sie sich nicht in irgendeinem Fortbewegungsmittel befanden und es war wirklich angenehm, als sie sich später auf den Weg machten und sich so die Beine vertreten konnten. Obwohl ihre Unterkunft einen abgeschiedenen Eindruck gemacht hatte, dauerte es nicht lange, bis sich ihnen der Ausblick auf eine kleinere Stadt eröffnete. Rund herum war viel Grün und im Hintergrund schimmerte blau das Meer. Unwillkürlich verfielen sie in Schweigen, eingenommen von der Aussicht, und Brads Hand schlich sich in seine. Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit klang dessen Stimme auf, so leise, dass nur Michael ihn verstehen konnte. "Ich mag zwar unsere Berge, aber das hier könnte mir auch gefallen." Er spürte die schon tiefstehende Sonne auf seinem Gesicht, die Wärme, wo Brad sich gegen ihn gelehnt hatte, und lächelte. "Ich weiß. Du hast uns schließlich schon oft ans Meer geschleppt." Statt gegen seine Wortwahl zu protestieren, grinste der Jüngere nur, bevor er sich an Herrn Walter wandte. "Sie sollten ein paar Fotos machen, Richard, dann bekommt Frau Lang etwas mehr von Japan zu sehen als eine geschäftige Großstadt." Der andere Mann brummte daraufhin nur etwas Unverständliches, zog dann aber tatsächlich den Fotoapparat hervor. Und er folgte auch Brads leisen Anweisungen, der sehr genaue Vorstellungen zu haben schien, welche Einstellungen die schönsten Bilder kreieren würden. Danach machten sie sich mit leichten Bedauern aber überzeugendem Hunger auf dem Weg nach unten, hatten dabei noch einmal Gelegenheit, die Pflanzenwelt zu bewundern, und ihm wurde jetzt erst wirklich bewusst, dass sie sich in den Tropen befanden. Das war schon etwas anderes als in Tokio und so versunken wie Brad war, ging diesem das wohl auch gerade auf. Seine Hand wurde für einen Moment etwas fester gedrückt und warme Zufriedenheit strömte auf ihn ein. Brad gefiel es, dass er nicht nur alte Erinnerungen mit Michael teilen konnte, sondern ganz neue schaffen. >Und wir werden sicher noch mehr Gelegenheit dazu haben<, sprach er lautlos zu ihm. >Ja, bestimmt.< Dem folgte ein Grinsen, als Brads Magen grummelte und die Stimmung wandelte sich prompt. "Ich glaube, die Snacks haben den Hunger nur noch größer werden lassen, statt wirklich zu helfen." Herr Hoffmann stieß ein Schnauben aus. "Dann ist es ja gut, dass gleich da vorne ein Restaurant zu sein scheint, mein Lieber." Sie sahen alle in die Richtung, in die der ältere Mann deutete, und dann war es nicht mehr nur Brads Magen, der sich zu Wort meldete. ~TBC~ Jetzt ist ein bisschen Erholung angesagt ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)