Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 247: "Anscheinend hat es einen Unfall gegeben" ------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 247/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Wieder ein kleiner Zeitsprung. Und was Brads Beinahe-Vision das letzte Mal angedeutet hat, fängt dieses Mal an sich zu erfüllen… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Wir nähern uns einer neuen Begegnung mit Schuldig ^^ @Kralle: *winkz* Teil 247 "Anscheinend hat es einen Unfall gegeben" Brad verstummte mitten im Wort und der Blick der braunen Augen wurde glasig, als sich seine Aufmerksamkeit von der äußeren Welt abwandte und auf sein Talent konzentrierte. Und als er schließlich blinzelnd in die Realität zurückkehrte, sah ihn Herr Hoffmann vom Besuchersessel her besorgt an, während Michael den Tisch umrundet hatte und direkt neben ihm stand. "Ist alles in Ordnung?", wurde er leise gefragt, während der Ältere sich schon vorlehnte, gleichzeitig sein Gesicht umfasste, und ihn näher führte. Bevor er überhaupt antworten konnte, ruhte seine Stirn schon an Michaels und er konnte die inzwischen verarbeiteten Informationen weitergeben, ohne ein Wort darüber verlieren zu müssen. Stattdessen konnte er sich bereits voll und ganz auf das Ergebnis konzentrieren und das ließ ihn lächeln. "Du solltest bald eine Meldung bekommen, was genau passiert ist. Aber mein Talent meint, dass wir in Japan auf dem besten Wege sind, das Opfer zu finden." "Zu finden, hm…" Michaels Stimme klang ein bisschen flach, abgelenkt, als dieser durch die Informationen stöberte. "Anscheinend war das Finden an sich gar nicht das Problem." "Nun, das hat sich bereits vorher angedeutet, wenn ich dich daran erinnern dürfte. Schließlich war das der Grund, warum wir diese bestimmte Hilfestellung geleistet hatten." Die Entführung von Fujimiyas und Moriyamas Kindern sprach er nicht offen an, ganz einfach, weil Herr Hoffmann mit ihnen Büro war und von diesem Detail nie erfahren hatte. Und Michael verstand ihn auch so. Der richtete sich wieder auf, beruhigt und vielleicht ein bisschen aufgeregt, auch wenn Brad letzteres nicht nachvollziehen konnte. Er hatte ja nie erfahren, wofür dieses Opfer gut war. Aber alleine die Tatsache, dass Michael deswegen damals die Verantwortung für das Japanische Büro erhalten hatte, war Hinweis genug, wie wichtig die Sache den Ältesten war. Der Blick brauner Augen traf auf den eisblauer und jetzt lächelten sie beide. "Es haben sicher keine Zweifel an deiner Vision bestanden, aber es ist gut zu wissen, dass wir der Erfüllung ein Stück näher gerückt sind." Er nickte dazu nur, wandte sich dann wieder Herrn Hoffmann zu, der geduldig gewartet hatte. "Kein Grund zur Sorge", versicherte er ihm. "Ganz im Gegenteil." Da war eine gewisse Neugier erkennbar, aber Herr Hoffmann würde in einem solchen Fall niemals nachfragen. Stattdessen wandte sich der ältere Mann wieder den Unterlagen zu, die sie gerade durchgegangen waren, und Brad tat es ihm gleich. Es war erst am nächsten Tag, dass sie eine Nachricht aus dem Japanischen Büro erhielten und wieder waren sie zu dritt, auch wenn sie sich dieses Mal bei Michael trafen. Brad erkannte auf einen Blick, dass die Neuigkeiten nicht nur etwas Gutes zu bedeuten hatten – für einen Dritten wohlbemerkt. Was normalerweise für sie nicht besonders wichtig war, aber in diesen Fall waren die Fujimayas verwickelt und Brad musste innerlich zugeben, dass ihm diese Familie inzwischen nicht mehr egal war. Trotzdem hatte er natürlich nicht eingetriffen, obwohl er schon lange geahnt hatte, was passieren würde. Denn die Interessen von Rosenkreuz hatten immer Vorrang. Stumm nahm er Platz, genauso wie Herr Hoffmann, sandte Michael dann einen fragenden Blick. Der ihm daraufhin ein sehr schmales Lächeln schenkte, das keinen Humor enthielt. "Die Information ist in der Nacht gekommen. Unser Büro hat sie so schnell wie möglich weitergeleitet. Anscheinend hat es einen Unfall gegeben…" Als Michael nicht gleich weitersprach, neigte er den Kopf etwas zur Seite. "Aya?", stellte er eine einsilbige Nachfrage. Und Michael nickte langsam. "Liegt im Krankenhaus. Sie war mit ihrer Mutter im Auto unterwegs. Frau Fujimiya hat nicht überlebt." Er war überrascht und gleichzeitig auch nicht. Denn irgendwie war er bisher davon ausgegangen, dass nur das Mädchen betroffen sein würde. Brad musste unwillkürlich an Ran denken und presste die Lippen zusammen. Dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf Michael gelenkt, der weitergesprochen hatte. "Du hast zudem eine Einladung zur Trauerfeier nach der Beerdigung erhalten. Viel Zeit zu überlegen, ob du annehmen möchtest, bleibt dir allerdings nicht. Du müsstest am besten heute noch aufbrechen." Sein Blick wanderte zu Herrn Hoffmann, der die Neuigkeiten noch nicht ganz verarbeitet hatte, auf seine stumme Frage hin aber leicht nickte. Terminlich war er also nicht gebunden. "Was sagt das Triumvirat?", fragte er daher Michael. "Unter Berücksichtigung der besonderen Umstände käme es uns entgegen, wenn du nach Japan fliegst." Ohne Überraschung nahm er diese Entscheidung auf, wandte sich an Herrn Hoffmann. "Wenn Sie sich bitte um die Reisevorbereitungen kümmern würden?" "Natürlich, Herr Crawford." Der ältere Mann schien die Form der Anrede gar nicht zu registrieren, verabschiedete sich von ihnen, so dass er allein mit Michael zurückblieb. Prompt lehnte er sich in seinem Sessel etwas mehr zurück, verschränkte die Finger in seinem Schoß. "Du hast ihnen also mitgeteilt, was mein Talent gemeldet hat." "Natürlich, schließlich ist die Person zum ersten Mal mit einer gewissen Sicherheit identifiziert worden, anders als bei deinen vagen Ahnungen zuvor. Und wir hoffen, dass die räumliche Nähe dir vielleicht noch mehr Einblicke gewähren wird. Da bietet sich diese Einladung an." Michael schwieg für einen Moment, musterte ihn nachdenklich aus eisblauen Augen. "Wir werden die Ältesten erst nach deinem Besuch in Japan informieren. Was natürlich kein Misstrauensvotum darstellen soll, es ist ganz einfach so, dass die Ältesten zu häufig durch einen Fehlalarm enttäuscht worden sind." Verstehend neigte er den Kopf, schob dann ein Lächeln hinterher. "Keine Sorge, so schnell wird mein Selbstvertrauen nicht angekratzt." Anschließend verschwand das Lächeln aber schnell wieder und mit einem Seufzen schloss er die Augen. "Ich habe überhaupt nicht die richtige Einstellung dazu, dich hier zurückzulassen." Seine Aussage wurde mit einer Mischung aus Belustigung und… etwas ganz anderem aufgenommen. "Es ist ja nicht anders also sonst, nur dass es etwas überraschend kommt." "Hm…", brummte er leise, stand dann auf, um zu Michael zu gehen, der in Erwartung seiner nächsten Aktion schon den Sessel zurückgeschoben hatte. Ein flüchtiges Lächeln kurvte seine Mundwinkel, dann nahm auf dem Schoß des Älteren Platz und barg sein Gesicht an dessen Hals. "Hast du nicht Zeit, auch mitzukommen?" Seine Hand schlich sich von ganz allein in sandblonde Haare, so dass seine Finger durch die weichen Strähnen gleiten konnten. Michael antwortete für eine Weile gar nichts, ließ einfach nur die Berührung und die geteilte Wärme auf sich einwirken. Doch schließlich sah er ein, dass das auch nichts ändern würde. "Du weißt, dass nicht die Zeit das Problem ist", wurde mit leisem Bedauern gesagt. "Hast du die Leute immer noch nicht davon überzeugt, dass sie dich häufiger rauslassen sollen?", beschwerte er sich. Und Michael lachte unverhofft auf, ein Vibrieren, das sich auch auf ihn übertrug. "Nein, habe ich leider nicht." "Das ist nicht lustig." Strafend zog er an einer sandblonden Strähne. Michael seufzte wieder. "Ich weiß. Aber das ändert sowieso nichts. Wir können uns doch nicht jedes Mal ärgern, weil du allein fahren musst." Irgendwie war es aber sehr einfach, das zu tun. Was Brad natürlich nicht sagte, denn Michael hatte vollkommen Recht. Er presste einen Kuss genau über die Halsschlagader, spürte den dumpfen Puls gegen seine Lippen pochen. "Gut, ich werde natürlich fahren." Herr Hoffmann war schließlich gerade dabei, sich um ihren Flug zu kümmern. "Aber ich werde nicht lange bleiben. Schließlich ist noch nicht die Zeit für meinen üblichen Besuch gekommen und es gibt keine anderen Termine." "Anders will ich es gar nicht haben." Eine Hand legte sich in seinen Nacken, übte leichten Druck aus. Dem folgend konnte er Michael gleich darauf richtig küssen. Dieses Mal hatten sie sich voneinander getrennt, bevor Herr Hoffmann sie unterbrechen konnte, Brad war sogar wieder aufgestanden und seine Unruhe hatte ihn zum Fenster getrieben. Wobei die Aussicht auf das leere Gelände nicht viel zur Ablenkung beitrug, weswegen er sich sofort zur Tür umwandte, sobald Herr Hoffmann eintrat. Blaue Augen huschten kurz von Michael hin zu ihm und er konnte einen Anflug von Überraschung erkennen, aber gleich darauf war die Miene des älteren Mannes vollkommen professionell. "Ich habe Plätze für heute bekommen und auch für die erste Klasse. Auf Komfort musst du also nicht verzichten, auch wenn ich es dir nicht ersparen kann, wieder für einige Stunden in einer besseren Blechbüchse eingesperrt zu sein." Von Michael ging Amüsement aus, während Brad braune Augen zusammenkniff. "Sie machen es nicht besser damit, dass Sie mich daran erinnern. Oder sich darüber lustig machen", machte er den Älteren aufmerksam. Der hob mit gespielter Zerknirschtheit beide Hände, aber das Lächeln, das er nicht verbergen konnte – oder wollte, verriet ihn. Brad beschloss, es zu ignorieren, kehrte an Michaels Seite zurück. "Ich werde mich noch um meine Vertretung für den Unterricht kümmern und dann wohl besser ans Packen machen." Die Worte ließen das Amüsement wieder erlöschen, als der Ältere abrupt an ihren bevorstehenden Abschied erinnert wurde. Und so wunderte es ihn nicht, dass er nur ein knappes Nicken erhielt. Er erwiderte es mit einem sehr schmalen Lächeln, griff im Vorbeigehen nach Herrn Hoffmanns Handgelenk, um ihn hinter sich her aus dem Büro zu ziehen. "Können wir Richard mitnehmen?" Er wusste selbst nicht, wie ernst er die Frage meinte, aber das hielt ihn nicht davon ab, sie zu stellen. Herr Hoffmann stoppte und brachte damit auch ihn zum Halten, musterte seine Miene für einen Moment, bevor der Kopf geschüttelt wurde. "Nein, Herr Franken wird ihn kaum so kurzfristig freigeben. Ganz davon abgesehen wäre es für Reik kein besonders großes Vergnügen, sich diesen Stress anzutun. Das willst du ihm sicher nicht zumuten, für diese kurze Reise. Er kann nicht einmal so tun, als wäre es Urlaub…" Brad rümpfte die Nase, widersprach diesem Urteil aber nicht. Und der Andere nutzte sein Schweigen aus, um selbst eine Frage zu stellen. "Geht es dir gut?" Wieder presste er die Lippen zusammen und blickte zu Boden. Denn irgendwie bezweifelte er, dass Herr Hoffmann besonders erfreut wäre, wenn er ihm die Hintergründe erklären würde. Und damit auch, weswegen er von den Neuigkeiten nicht besonders mitgenommen war. Ein Hauch von Amüsement folgte dem letzten Gedanken. Vielleicht hätte er auch ohne diese besonderen Umstände nicht anders reagiert. Diese Möglichkeit konnte er nicht ausschließen, wenn er ehrlich mit sich selbst war. Unter in die Stirn gefallenen Strähnen hervor warf er schließlich einen Blick in Richtung des Älteren. "Ich denke, Ran ist im Moment viel schlechter dran", wich er dann der Frage aus. Doch es schien Herrn Hoffmann ausreichend abzulenken, dessen Miene sich verdüsterte. "Ja, der arme Junge… ich hoffe, dass es wenigstens Aya bald wieder besser geht." In diesem Fall konnte Brad ihm keinerlei Hoffnungen machen, weswegen er lieber schwieg. Und dann verstärkte er seinen Griff um Herrn Hoffmanns Handgelenk, warf ihm ein bewusst schwach ausfallendes Lächeln zu. "Wir müssen noch Richard Bescheid sagen gehen. Auch wenn er nicht mitkommen kann." Der andere Mann neigte den Kopf leicht zur Seite, dann hellte sich auch dessen Gesicht auf. "Ja, tun wir das." Und als nächstes war da auch schon eine Hand, die durch seine schwarzen Haare fuhr. Sein Lächeln wurde echter, aber als sie schließlich Richards Büro erreichten, war der Gedanke zurück, dass er in den nächsten Tagen nicht nur auf Michael verzichten musste, sondern auch auf den älteren Mann. Und das reichte, damit er schließlich mit einem Stirnrunzeln eintrat, kaum dass er angeklopft hatte. Richard nahm sein Erscheinen mit einem ergebenen Gesichtsausdruck auf, doch der wandelte sich, sobald auch Herrn Hoffmanns Erscheinen bemerkt wurde. "Chris?" "Wir wollten uns nur für die nächsten Tage von dir verabschieden…" Während Richard noch verwirrt seinen Freund musterte, ging Brad bereits auf ihn zu, Herrn Hoffmanns Handgelenk freilassend. Und an seinem Ziel angekommen begann er durch dunkelblonde Strähnen durch streichen. Zum Glück war Richard zu sehr beschäftigt, Herrn Hoffmann auszufragen, um sich dagegen zu wehren. Und als sich der Ältere ihm schließlich mit aufrichtiger Betroffenheit zuwandte, umarmte Brad ihn. "Wir müssen leider ohne Sie fliegen", teilte er ihm leise mit. Was dem Anderen ein ungläubiges Auflachen entriss. "Himmel, Brad. Darum geht es doch nun wirklich nicht." Aber trotzdem wurde seine Umarmung erwidert, wie er zufrieden registrierte. "Richte Herrn Fujimiya und Ran bitte mein Beileid aus." "Natürlich, Richard", bestätigte er, ließ dann – wenn auch widerwillig – zu, dass er sanft zurückgeschoben wurde. Er suchte den Blick der grau-grünen Augen. "Wir werden ganz schnell wieder zurückkommen." Mundwinkel kurvten kaum merklich nach oben. "Daran hege ich nicht den geringsten Zweifel. Aber jetzt solltest du mich wieder arbeiten lassen, hm? Du hast sicher auch noch genug zu tun, bevor ihr los müsst." Wie sollte er dem widersprechen? Und trotzdem zupfte er unschlüssig an einer Strähne, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte. "Aber Sie kommen uns nachher noch auf Wiedersehen sagen", bestand er dann. Das Lächeln wurde ausgeprägter. "Nichts wird mich davon abhalten können." Anschließend folgte ein auffordernder Blick in Richtung von Herrn Hoffmann, der sofort verstand und Brads Oberarm umfasste. "Komm, mein Lieber. Reik hat vollkommen Recht, du hast noch einiges zu erledigen." Er gehorchte dem einsetzenden Zug, jedenfalls bis sie Richards Büro verlassen und einen Teil des Weges zum Aufenthaltsraum der Instruktoren zurückgelegt hatten. In diesem Moment kam ihm nämlich eine Idee und er stoppte abrupt. "Brad?" Herr Hoffmann klang nicht ungeduldig – noch nicht. Und ihm war es sowieso egal. "Denken Sie, Michael könnte wenigstens bis nach München mitkommen?", fragte er unvermittelt. Herr Hoffmann brauchte einen Moment, um die Frage zu verarbeiten, schüttelte schließlich den Kopf. Nicht verneinend, sondern einfach nur nachsichtig. "Weißt du was, Brad? Das könnte sich sogar einrichten lassen." Und er konnte nicht verhindern, dass ein Grinsen über sein Gesicht flog. ~TBC~ Ja, Brad denkt eindeutig mehr an sich selbst als an das, was den Fujimiyas zugestoßen ist… o.o cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)