Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 255: "Vielleicht sollten wir uns ein paar Ihrer Methoden abschauen" --------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 255/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Auf geht's ins Theater ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… Teil 255 "Vielleicht sollten wir uns ein paar Ihrer Methoden abschauen" "Ich gehe davon aus, dass du wieder fahren willst." Michael warf ihm die Schlüssel zu, die der Ältere gerade von einem Angestellten erhalten hatte. Brad fing sie ohne hinzusehen auf. "Meine Antwort scheinst du ja schon zu kennen", erwiderte er, während sein Blick auf den anderen Wagen konzentriert war. "Hey, ich bin hier", forderte Michael seine Aufmerksamkeit ein. "Und du wirst dich damit abfinden müssen, dass Herr Hoffmann und Herr Walter nicht bei uns mitfahren, weil sie ihre Begleitung abholen." Braune Augen trafen letztlich auf eisblaue und Brad runzelte die Stirn. "Das weiß ich…" Er erhielt ein belustigtes Schnauben. "Das heißt noch lange nicht, dass es dir gefällt, wie ich sehe." Michael neigte den Kopf leicht zur Seite und musterte ihn intensiv, jetzt ernster werdend. "Oder gibt es einen Grund zur Besorgnis?" Allein bei der Vorstellung rieb seine Hand in einer unbewussten nervösen Geste gegen sein Hosenbein. "Natürlich nicht. Sonst hätte ich längst etwas gesagt", musste Brad schließlich zugeben. Dieses Mal lächelte Michael und legte eine Hand in seinen Nacken, lehnte sich gleichzeitig näher zu ihm heran. "In diesem Fall lass für heute Abend mal von Herrn Walter ab. Er hat schließlich eine Verabredung mit Frau Lang. Und dieses Mal hast du nicht einmal die Ausrede, dass du ohne Begleitung bist." Brad ließ in einem Seufzen langsam den Atem entweichen, lächelte dann ebenfalls. "In diesem Punkt musst du dir keine Sorgen machen. Immerhin sind wir dann wieder zusammen, von daher kann keinem der beiden etwas zustoßen." Der Ältere sah so aus, als würde er irgendetwas an dieser Antwort ausgesprochen amüsant finden, schüttelte dann den Kopf. "Gut, dann machen wir uns besser so schnell wie möglich auf den Weg, nicht wahr?" Da konnte er nun wirklich nicht widersprechen. Die Fahrt verging wie im Fluge, was vielleicht zu einem kleinen Teil daran lag, dass er schneller fuhr, als eigentlich erlaubt war. Doch Michael beschwerte sich nicht und Brad wusste mit absoluter Gewissheit, dass er in keine Radarfalle oder Polizeikontrolle geraten würde. Und mit derselben Gewissheit wusste er, wo er einen Parkplatz finden würde, als sie beim Theater angekommen waren. Michael schien kurz zu grinsen, als dieser sich abschnallte. "Jetzt können wir nur hoffen, dass Herr Hoffmann genauso erfolgreich ist. Sonst müssen wir uns wohl auf eine längere Wartezeit einrichten." "Und was genau ist daran so lustig?", verpasste er dem Älteren einen leichten Rippenstoß. Denn ihm gefielen solche Aussichten nicht besonders. Was Michael nur noch mehr zu belustigen schien. "Na deine Reaktion natürlich." Begleitet von einem Stups gegen seine Nasenspitze. Er fing die Hand ein, bevor sie zurückgezogen werden konnte. "Das finde ich gar nicht", stellte er dann trocken fest. "Ach, Brad…" Nach dieser wenig aussagekräftigen Reaktion bekam er einen Kuss, bevor Michael sich kurz konzentrierte. Und ein Mann, der in ihrer Nähe gerade hatte einparken wollen, überlegte es sich plötzlich anders. Das gefiel ihm schon sehr viel besser. Und da er genau wusste, dass Michael ihren Standort nicht Herrn Hoffmann mitteilen konnte, da dieser als Fahrer dadurch abgelenkt werden könnte, holte er sein Handy heraus. "Hallo Richard", begrüßte er den anderen Mann, kaum dass der abgenommen hatte. Theoretisch hätte Michael eine mentale Botschaft natürlich auch an Richard richten können, doch das war wirklich nur eine Theorie, die lediglich im Notfall in die Praxis umgesetzt werden würde. Schließlich hatte der ältere Mann nie einen Hehl daraus gemacht, wie schlecht er Michaels Talent vertrug – und wie wenig er davon hielt. Wobei letzteres eine sehr verständliche Reaktion war. "Brad, was gibt es so Eiliges, dass es nicht bis zu unserem Treffen in wenigen Minuten Zeit hat?" Im Hintergrund war ein Lachen zu hören, doch Brad ignorierte es. "Nun, da besagtes Treffen tatsächlich in wenigen Minuten stattfinden soll, dachte ich, Sie würden an einem Parkplatz interessiert sein." Nun horchte Richard auf und als der Ältere antwortete, schien ein belustigtes Lächeln in dessen Stimme zu liegen. "Hm, das klingt wirklich nach einem vernünftigen Grund für diesen Anruf." Im Gegensatz zu einem unvernünftigen? Diesen Gedanken sprach er nicht laut aus, aber Michael bekam ihn mit und wuschelte ihm amüsiert durch die Haare. Einhändig richtete er seine Frisur wieder, nachdem er dem Telepathen einen unamüsierten Blick zugeworfen hatte, konzentrierte sich dann wieder auf das Gespräch, denn Richard redete auch schon weiter. "Und wo können wir diesen Parkplatz finden?" Brad erklärte es ihm kurz und legte dann ohne größeres Bedauern auf. Schließlich würden sie bald Gelegenheit haben, sich wieder von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Sie stiegen schon einmal aus, denn der Abend war angenehm mild, sie brauchten nicht einmal ihre Jacken. Mit einem prüfenden Blick checkte er Michaels Aussehen, der es amüsiert über sich ergehen ließ, richtete schließlich dessen Krawatte, damit sie perfekt saß. "Willst du mit mir angeben?", erkundigte sich der Ältere, während der Dienst erwidert wurde. Er zog eine Augenbraue hoch. "Was hat das damit zu tun? Ich will immer, dass du ordentlich aussiehst." "Kleiner Perfektionist", schüttelte Michael den Kopf, was er mit einem schiefen Blick quittierte. "Ich bin nun wirklich nicht mehr klein", merkte er dann an. "Wie konnte ich das nur übersehen…" Brad wurde eindeutig aufzogen, beschloss aber, es zu ignorieren. Ansonsten würde Michael nur etwas Neues finden. Er hatte nämlich den unbestimmten Eindruck, dass der Ältere es regelrecht darauf anlegte, ihn ein bisschen zu ärgern. Die einfachste Lösung war, einfach nicht darauf einzugehen. Natürlich hatte Michael diesen Gedankengang verfolgt und lächelte jetzt belustigt. "Ich wollte uns nur die Zeit etwas vertreiben." Das konnte er ihm glauben oder nicht, aber als Ausrede war es gar nicht so schlecht. "Na dann ist ja gut, dass das nicht länger nötig ist", erwiderte er trocken. Denn sein Talent hatte den Wagen bereits erfasst und kurz darauf sah er ihn mit eigenen Augen näherkommen. Brad nickte in die entsprechende Richtung. Eisblaue Augen folgten seinem Blick und in gespielter Enttäuschung ließ Michael die Schultern etwas nach unten sacken. "Schade. Und ich hatte mich schon auf die Herausforderung gefreut, dich weiter aufzuziehen…" Für so etwas hatte er wirklich nur einen Stoß in die Rippen übrig, um sich dann in Richtung des anderen Wagens in Bewegung zu setzten, der gerade eingeparkt wurde. Michael folgte ihm mit einem Lachen und schien den Punkt für sich zu verbuchen. Richard war bereits ausgestiegen, als er den Wagen erreichte und half seiner Freundin beim Aussteigen. Frau Lang erspähte ihn gleich und nickte ihm mit einem Lächeln zu. "Hallo Brad, schön, dich endlich mal wieder zu treffen." Er deutete eine Verbeugung an, drehte seinen Körper dann leicht, so dass er jetzt auch Michael im Auge hatte. "Guten Abend, Frau Lang. Ich freue mich schon auf den Theaterbesuch. Und ich kann Ihnen heute endlich Herrn Schneider vorstellen." Frau Lang musterte Michael interessiert aber nicht zu auffällig und dann erhielt auch der Ältere ein Lächeln. "Es freut mich, Sie kennenzulernen. Wie gut, dass Sie sich uns heute Abend anschließend konnten." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite", erwiderte Michael übertrieben förmlich und Brad konnte sich für einen Moment nicht erklären, woher der Eindruck kam, dass der Ältere irgendetwas vorhatte. Dann aber sah er es. Denn statt die angebotene Hand richtig zu ergreifen, beugte sich Michael darüber und gab Frau Lang einen Handkuss. Erst als Richard auflachte, glättete Brad rasch seine Miene. Und als nächstes merkte er, dass er irgendwann Michaels Handgelenk ergriffen und den Älteren zurück an seine Seite gezogen hatte. Er zwinkerte, beschloss aber, Michael noch nicht loszulassen. Sicherheitshalber. Wer wusste schon, auf was für komische Ideen der Ältere sonst noch kam. Frau Lang versuchte sichtlich, ein Kichern unter Kontrolle zu behalten, wobei ihre Schwester ihr zur Hilfe kam. "Weißt du was, Stefanie? Ich bin nicht so begrüßt worden." Richards Freundin hatte sich wieder gefasst und sah jetzt einfach nur noch belustigt aus. "Was daran liegen könnte, dass du damals sicherlich dicke Handschuhe getragen hast…" "Mm, das klingt, als könntest du Recht haben." Und dann war Herr Hoffmann auch schon neben ihr und ergriff ihre Hand, um einen Kuss darauf zu drücken. "Zufrieden?" "Ja, danke sehr." Sie lachte leise, lehnte sich vor, um Herrn Hoffmann auf die Wange zu küssen. Zufrieden damit, dass er Michael endgültig für sich hatte und nicht die Gefahr bestand, dass der Ältere bei Herrn Hoffmanns Freundin den Handkuss nacholen würde, verschränkte er seine Finger mit denen Michaels. Eisblaue Augen richteten sich daraufhin auf ihn und neben den Resten von Amüsement stand auch Wärme in ihnen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Theater und da sie ohne viel Vorlaufzeit gekommen waren, konnten sie auch gleich in den Saal hinein und ihre Sitze aufsuchen. Die sich gleich in der ersten Reihe befanden. "Sie haben gute Plätze bekommen, Herr Hoffmann", lobte er den älteren Mann, "und das auch noch so kurzfristig." Belustigt deutete der Andere eine Verbeugung an. "Ich konnte dein Erlebnis doch nicht durch Köpfe der vor dir sitzenden Personen stören lassen, nicht wahr? Aber ich muss eingestehen erwähnt zu haben, dass wir von der Schule sind." Brad musste lächeln. "Sie sollten sich nicht dafür entschuldigen, dass Sie alle Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen genutzt haben. So gehört sich das schließlich." Herr Hoffmann lächelte zurück. "Ich hätte mir denken sollen, dass du so etwas sagst." Dieses Mal war es an ihm, eine Verbeugung anzudeuten und dann hatten sie nicht mehr viel Gelegenheit, sich zu unterhalten, da das Stück begann. Und Brad fand sich schnell in die Handlung hineingezogen. Der Vorhang fiel nach dem ersten Akt für die Pause und die Zuschauer strömten in das große Foyer. Dank Michael wurde es um sie herum nicht zu eng und der Telepath besorgte ihnen sogar einen der eher rar gesäten Tische, die mit Sitzgelegenheiten einherkamen. "Endlich wieder sitzen", ließ sich Richard in einen der Sessel sinken, natürlich erst, nachdem Frau Lang ihren Platz gefunden hatte. Brad grinste, setzte sich ebenfalls. "Stimmt, die paar Schritte bis hierher waren wirklich eine Tortur…" Die beiden Frauen schüttelten darüber nur den Kopf, während Herr Hoffmann lächelte. "Ich kümmere mich um Getränke", wurde dann angeboten. Michael drückte kurz Brads Schulter, nickte dann in Richtung des älteren Mannes. "Ich werde Ihnen helfen." Im ersten Moment wollte Herr Hoffmann ablehnen, aber dann verstand er, warum ausgerechnet Michaels Hilfe in diesem Fall am nützlichsten sein würde. Denn man musste nur einen kurzen Blick zur Bar werfen, um zu sehen, wie groß der Andrang dort bereits war. Der Blick von Herrn Hoffmanns Freundin folgte den beiden für einen Moment, bevor sich Brad ihrer Aufmerksamkeit ausgesetzt fand. Und ihr Gesichtsausdruck enthielt etwas… Schelmisches. Fragend neigte er den Kopf zur Seite, was Frau Lang vollkommen genügte. "Ich muss sagen, wenn ich ein wenig jünger wäre, würde ich versuchen, mich für den Kuss zu revangieren." Zuerst dachte er, Frau Lang würde von dem Handkuss reden, den sie nicht erhalten hatte, aber das wäre unlogisch. Dann aber fiel ihm das Lächeln ihrer Schwester auf und er verstand. Es ging um den Kinobesuch damals, bei dem er Herrn Hoffmann geküsst hatte. Seine Mundwinkel kurvten nach oben. "Michael beurteilt Personen nicht nach ihrem Alter, von daher sollte dieser Punkt kein Hindernis darstellen", erwiderte er dann liebenswürdig. Frau Lang lachte leise auf. "Du klingst nicht so, als würdest du dir über solchen Versuch Sorgen machen." "Mm, richtig", nickte er. "Muss ich auch nicht. Und das liegt nicht an Ihnen", versicherte er ihr von sich aus, dazu hätte es nicht des warnenden Blicks von Richard bedurft. "Ich weiß ganz einfach, dass mir niemand Michael ausspannen kann." Richard verdrehte die Augen, als er das hörte. "Ich wünschte, ich könnte dir da widersprechen. So viel Selbstbewusstsein kann gar nicht gesund sein." Er konnte gar nicht anders, als aufzulachen. "Es lebt sich ganz gut damit", gab er dann zurück. Was Richard mit einem Seufzen quittierte, während die beiden Frauen lachten. Und da alle einsahen, dass sie hier nicht gewinnen konnten, wandten sie sich einem anderen Thema zu, wobei Frau Langs Schwester das Wort ergriff. "Wie gefällt dir eigentlich das Stück? Richard hat mir erzählt, dass es für dich erst der zweite Theaterbesuch ist." Brad lehnte sich zurück. "Ich finde das Buch generell gut umgesetzt, aber wenn man das Thema bedenkt, ist es vielleicht ein wenig zu leichtherzig gespielt." Er tippte sich gegen die Unterlippe. "Es kann natürlich sein, dass sie die Zäsur zum zweiten Akt dadurch deutlicher herausarbeiten wollen, von daher kann ich noch kein endgültiges Urteil fällen." Die nächste Frage kam wieder von Herrn Hoffmanns Freundin, was wohl nicht verwunderlich war bei ihrem Beruf. "Habt ihr 'Die Physiker' im Unterricht gelesen?" Bevor er antworten konnte, legte sich wieder eine Hand auf seine Schulter und gleich darauf wurde ihm ein Glas mit Rotwein gereicht, bevor sich die eisblauen Augen auf die Lehrerin richteten. "Nein, das Buch hat er vor einigen Jahren aus Interesse in seiner Freizeit gelesen." Die weiteren Gläser wurden verteilt und erst als sie angestoßen hatten, ergriff Frau Lang wieder das Wort. "So etwas hört man nicht häufig." Michael, der sich jetzt auf die Armlehne seines Sessels gesetzt hatte, antwortete wieder für ihn. "Brads Geschmack in Sachen Literatur ist sehr vielfältig. Liegt wohl daran, dass er viel Zeit mit Lesen verbringt." "Ich wünschte, ich könnte das von meinen Schülern behaupten… Vielleicht sollten wir uns ein paar Ihrer Methoden abschauen." Frau Lang konnte sich absolut nicht erklären, woher plötzlich das Amüsement kam, das in Michaels Lächeln lag, während Richard so aussah, als hätte er am liebsten lauthals protestiert. Herr Hoffmann hingegen lachte nur. ~TBC~ Ja, die beiden Schwestern haben der Gelegenheit entgegen gesehen, Michael (wieder) zu treffen ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)