Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 267: "Wer genau hat dieses Experiment überstanden, wenn es nicht die Ältesten waren und auch nicht Aya?" ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 267/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Fast, aber noch nicht ganz ^.~ Disclaimer: not my boys, no money make… @MyladyPhoenix: Danke für das Lese-Lebenszeichen. *zwinka* Und ich habe mir extra die Mühe gemacht, heute pünktlich vom Pad aus hochzuladen, obwohl ich das Tippen darauf nicht besonders mag. Mehr von mir hörst du voraussichtlich nächstes Wochenende, wenn ich zurück am Laptop bin. Hab die viele Arbeit nämlich erstmal für ne Weile überstanden und jetzt Urlaub, wobei ich für diese Woche den Laptop nicht mitschleppe. ˆˆ Übrigens gut, dass du dich noch an das amerikanische Team erinnerst, auch wenn man die ganzen Zusammenhänge in diesem Kapitel noch nicht erfährt ^^ Teil 267 "Wer genau hat dieses Experiment überstanden, wenn es nicht die Ältesten waren und auch nicht Aya?" Er zog seine Karte durch den entsprechenden Kartenleser, betrat den für sie reservierten Bereich dahinter. Und prompt schien es noch etwas stiller zu werden, als würde er sich in einer ganz anderen Welt befinden. Seine Schritte waren lautlos, als sie ihn vorwärts trugen, aber seine Ankunft wurde trotzdem bemerkt. "Ihr wartet hier", hörte er eine Stimme aufklingen, weswegen auch er selbst verharrte, bis der Sprecher den Raum verlassen hatte. Der Mann war hochgewachsen, bestimmt so groß wie Michael und sogar im gleichen Alter. Aber wo Michael hell war, war der Andere dunkel. Seine Bräune rührte nicht von der Sonne her und die dunkelbraunen Augen lugten unter Strähnen derselben Farbe hervor. "Willkommen, Sie wurden uns bereits angekündigt, Herr-" Der Andere stockte, als er seiner wirklich gewahr wurde, fing sich aber schnell wieder. "Herr Crawford", wurde dann mit einem Nicken fortgefahren, aber in den dunklen Augen verblieb ein seltsames Flackern, wie Brad neugierig bemerkte. "Mein Name ist Luíz Peres, ich bin der Anführer von Bann." Das Deutsch des Telepathen war nahezu akzentfrei. Brad lächelte und streckte eine Hand aus. "Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen." Herr Peres ergriff seine Hand mit einem kaum merklichen Zögern, was zu den seltsamen Reaktionen des Anderen addierte. Aber er beschloss, ihn nicht darauf anzusprechen. Vielleicht lag es ganz einfach an seinem Alter. Auch wenn das inzwischen bekannt sein sollte, war er auch nach all diesen Jahren immer noch ab und zu auf Überraschung gestoßen. Und als der Ältere etwas sagte, war ihm schon nichts mehr anzumerken. "Es freut mich ebenfalls. Ich wünschte nur, die Umstände wären etwas anders." Sein Lächeln vertiefte sich für einen Moment. "Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Allerdings konnten Sie das hier kaum verhindern. Niemand von uns war über die genauen Pläne der Ältesten informiert. Sie wollten unter sich bleiben und hatten damit auch das Risiko zu tragen." Herr Peres nickte langsam und lächelte schließlich auch. "Wenn Sie das sagen, kann ich wenigstens hoffen, dass die Meinung des Triumvirats nicht allzu sehr davon abweichen wird." Die Aussage erfüllte ihn mit Belustigung, auch wenn er das nicht nach außen hin zeigte. Im Gegenteil, sein Lächeln verlor sich, als er auf den etwas geheimnisvoll gebliebenen Punkt im Bericht zu sprechen kam. "Wer genau hat dieses Experiment überstanden, wenn es nicht die Ältesten waren und auch nicht Aya?" Der Ältere wurde für einen Moment sehr still, machte dann eine einladende Geste. "Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Herr Crawford." Der Weg war natürlich nicht weit, trotzdem fand sich Brad ungewohnt ungeduldig wieder, als sie vor einer verschlossenen Tür endeten. "Eingesperrt?", erkundigte er sich, was ihm ein Schulterzucken einbrachte. "Es ist nur zu seinem Schutz. Er ist nach dem Vorfall noch nicht ganz bei sich." Mit diesen wenig erklärenden Worten wurde die Tür aufgeschlossen und für ihn aufgehalten. Brad trat langsam ein, sein Talent vermeldete keine Gefahr, also hielt er sich nur zurück, um den anderen nicht zu erschrecken. Das Zimmer war in Halbdunkel gehüllt, weswegen es ein paar Sekunden dauerte, bis er die Gestalt erspähte, die einen Platz in der Ecke gefunden hatte. Ein Kind? Aber nein, nicht ganz so jung, ein Teenager. Auch wenn dieser sich sehr, sehr klein zu machen schien. "Die starke Verjüngung scheint ihn geschockt zu haben, ansonsten konnte ich aber keine negativen Folgen feststellen. Wenn er sich erholt hat, sollte er wieder völlig normal sein." Verjüngung? Seine Gedanken rasten los, setzten die Puzzleteile zusammen. Er hielt sich nicht damit auf, es für unmöglich zu befinden, schließlich war es geschehen. Und die Ältesten hätten sich nicht mit irgendwelchen Fantasien aufgehalten. Kein Wunder, dass man ihm diese Informationen nicht vorher gegeben hatte, dass nur das Triumvirat eingeweiht gewesen war. Denn das Wissen um diese Möglichkeit hätte einige zu Dummheiten verleiten können. Und Herr Peres… hatte natürlich als Telepath aus dem Kopf des Teenagers erfahren, was passiert war. >Und was bedeutet in seinem Fall normal?<, erkundigte er sich, nachdem er seine Überlegungen zu einem vorläufigen Ende geführt hatte. Und wenn sich der Ältere über den Wechsel der Kommunikationsform wunderte, so zeigte dieser es zumindest nicht. >Nach dem was ich erkennen konnte, ist er eigentlich älter als die Ältesten. Er sollte sich also auf keinen Fall so verhalten.< Mit einer kaum merklichen Bewegung in Richtung des Teenagers. >Jedenfalls deuten die Fetzen darauf hin, die ich aufgefangen habe. Allerdings scheint selbst sein Normalzustand nicht an das heranzureichen, was wir sonst gewohnt sind.< Brad zwinkerte, als er beide Informationen verarbeitete. Das Talent des Anderen war wirklich außergewöhnlich. Ebenso wie die Tatsache, dass er… geistig etwas zurückgeblieben war, wenn er Herrn Peres' Worte richtig interpretierte. Denn so etwas kam eigentlich nie vor. Als gäbe es einen Schutzmechanismus in den Genen, der das ausschloss. Ohne über seine Absichten weiter nachzudenken, näherte er sich der Gestalt, scheinbar noch ein halbes Kind. Doch hier trog der Schein eindeutig. Ohne hastige Bewegungen ging er vor dem Teenager in die Knie und wartete geduldig darauf, dass seine Anwesenheit registriert wurde. Und nach einer Weile wurde seine Geduld belohnt. Umwölkte Augen richteten sich auf ihn, ihre Farbe ungewiss in dem abgedunkelten Zimmer. Aus irgendeinem Grund schien ihm der Atem zu stocken, als sich ihre Blicke begegneten und er war froh über die mentale Berührung des Telepathen, die ihn aus seiner Erstarrung zurückholte. Ohne sich zu ihm umzuwenden, schickte er einen stummen Dank zurück, vergrub die seltsame Empfindung in sich, die mit der Berührung einhergegangen war. Denn er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, dass ihr etwas seltsam Vertrautes innegewohnt hatte. Vielmehr wurde seine Aufmerksamkeit von der Hand eingefangen, die sich langsam nach ihm ausstreckte. Brad spiegelte die Geste und dann berührten sich ihre Fingerspitzen. Was ein Prickeln von Energie in ihn hineinsandte. Sie suchte und fand die Verspannungen, die der lange Flug hinterlassen hatte, wärmte und verscheuchte sie. Und wahrscheinlich tat sie noch mehr, weniger Offensichtliches. Anscheinend hatte der Jüngere immer noch zu viel Energie übrig, wollte sie bloß nicht weiter nach innen wirken lassen. Was die seltsame Frage aufploppen ließ, ob es theoretisch möglich war, dass der Andere sich bis hin zu einem Baby verjüngte – oder noch weiter – doch er schüttelte den Gedanken schnell wieder ab. >Er scheint eine gewisse Balance gefunden zu haben, genug, um die Energie gerade so im Zaum zu halten. Aber ich bin mir nicht sicher, wie lange er das noch durchhält.< Ein krummes Lächeln zuckte über seine Lippen. >Wie steht es um Sie, möchten Sie ein wenig jünger werden?< Es war nicht ernst gemeint und Herr Peres nahm seinen Job viel zu ernst, um es auch nur in Erwägung zu ziehen. >Und riskieren, dass man es mir ansieht? Das werde ich kaum riskieren<, kam es dementsprechend zurück, was Brad mit einem Schulterzucken quittierte. Und da er immer noch spürte, wie das Talent des Teenagers arbeiten wollte, beschloss er, eine sehr einfache Lösung zu wählen. >Kümmern Sie sich darum, dass er einen Schwerkranken heilt. Oder wenn es sein muss, eben auch mehr. Sie werden ja keine Probleme haben, die Talentlosen ausreichend abzulenken. Und das eine oder andere Wunder hat es schon immer gegeben.< Als Zustimmung zurückgesandt wurde, konzentrierte er sich wieder auf den… Heiler… vor sich und nickte ihm zu. "Was hältst du davon, ein wenig zu helfen? Wir sind immerhin in einem Krankenhaus." Sein Tonfall geriet sehr ruhig und seine Wortwahl simpel genug, dass auch ein junges Kind ihn verstanden hätte. Und es fühlte sich richtig an, egal, wie alt der Andere eigentlich schon sein sollte. Der Jüngere schien ihn eine halbe Ewigkeit zu mustern, bevor dieser nickte. Und irgendwie wurde dessen Blick schärfer, als würde ihm der Austausch helfen, weiter zu sich zurückfinden. Die Hand wurde zurückgezogen und dann deutete der Teenager mit einem Zeigefinger auf sich selbst. "Amar." Die Stimme klang rau von fehlender Nutzung, aber auch so jung, wie sein Gegenüber aussah. Brad musste zugeben, dass er insgeheim etwas anderes erwartet hatte, dass sich das Äußere an irgendeinem Punkt als bloße Hülle, eine Verkleidung, entpuppen würde. Was alles in allem recht widersinnig war, aber er kam nicht dagegen an. Er schob den Gedanken beiseite, stellte sich dann ebenfalls vor, mit der gleichen Geste. "Brad." Und da sich seine Augen jetzt besser an die ungewissen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, konnte er jetzt besser die Züge des Anderen erkennen. Die ganz sicher nicht fremdländisch waren. "Hast du schon immer so geheißen?", gab er daher seiner Neugier nach, auch, weil er den Teenager weiter zum Sprechen anhalten wollte. Als nicht gleich eine Antwort kam, dachte er, der Heiler wäre wieder weggetreten, doch er musste nur ein bisschen Geduld aufbringen. Denn ein weiteres Stück Bewusstsein, Selbsterkenntnis, rastete ein. "Sehr lange. Nicht immer", wurde ihm dann in knappen Worten erklärt. Sie hatten ihm also so etwas wie einen Codenamen gegeben. Zweifellos irgendetwas Cleveres, das das Talent des Anderen widerspiegelte. Es war etwas, das Brad mit Widerwillen erfüllte. Vielleicht lag es daran, dass sein Name das Einzige war, was ihm von seiner ursprünglichen Identität geblieben war. Er wollte sich nicht mit den Gründen befassen. Aber das hinderte ihn nicht daran, etwas anderes zu tun. "Erinnerst du dich noch an deinen wirklichen Namen? Bevor?" Mehr musste er nicht erklären, die Hand krampfte sich um das Hemd, wo sie immer noch geruht hatte, bevor 'Amar' sehr ruhig wurde. "Johann." Und zum ersten Mal sah er ein Lächeln. "Gut, Johann." Er erwiderte das Lächeln. "Herr Peres wird dir jetzt dabei helfen, die überschüssige Energie loszuwerden. Danach geht es dir sicher besser." Das Nicken, das er darauf erhielt, schien den Jüngeren einiges an Konzentration zu kosten, aber es bewies ihm, dass Johann ausreichend bei sich war, um sich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. Im Stillen fragte er sich, ob der Verstand des Heilers anschließend zu mehr Balance finden würde, aber sein Talent schwieg sich zu diesem Punkt aus. Herr Peres deutete eine Verbeugung an, nahm seine Bemerkung zu dem Jungen als den Befehl, sich umgehend der Sache anzunehmen. Als nächstes trat der Telepath auf Johann zu, verfolgt von dem aufmerksamen Blick des Jüngeren. Und auch wenn eine ruhige Minute verging, ehe sich der Andere aufrappelte, hatte der offensichtlich genug Vertrauen in sie gefasst, um sich aus dem abgedunkelten Raum herauszuwagen. Brad verfolgte die Fortschritte der beiden, bis den Gang verlassen hatten, den Teil des Krankenhauses betretend, der nicht für sie reserviert war. Womit es für ihn selbst keinen Grund mehr gab, viel länger hier zu verweilen. Bevor er jedoch ebenfalls ging, schaute er bei dem Rest von Bann vorbei. Hier gab es keine Reaktion wie die von Herrn Peres, nur Respekt und vielleicht ein Hauch von Neugier. Er teilte ihnen mit, dass ihr Anführer eine Kleinigkeit zu erledigen hatte und sie solange hier warten sollten, was ohne Nachfragen hingenommen wurde. Sie waren wirklich gut erzogen, ein Team, auf das Herr Peres stolz sein konnte. Brad nutzte noch die Gelegenheit, die drei nach ihrer Version der Ereignisse zu befragen, doch es ergaben sich wie schon erwartet keine neuen Erkenntnisse daraus. Es würde wohl dabei bleiben: Talente waren nie die sichersten aller Spielzeuge und diese Lektion hatten die Ältesten mit ihrem Leben bezahlt. Mit diesem kühlen Gedanken verabschiedete er sich und seine Füße trugen ihn zielsicher zu dem Raum, in dem Aya bei seinem letzten Besuch untergebracht gewesen war. Natürlich war das Mädchen nicht im Bett, das Zimmer machte einen verlassenen Eindruck, ohne jegliche Spur der früheren Bewohnerin. Und der Rotschopf, der auf dem Besucherstuhl saß, war so weggetreten, dass auch dessen Anwesenheit nichts an der Atmosphäre änderte. Brad blieb im Türrahmen stehen, ließ schließlich seine Knöchel gegen das Holz fallen, um Ran in die Wirklichkeit zurückzuholen. "Es ist, als wäre sie nie hiergewesen…", wurde mit erstickter Stimme gesagt, ohne dass sich der Junge zu ihm umgedreht hätte. Erst als keine Reaktion kam, wandte Ran sich um und die violetten Augen weiteten sich, als er erkannt wurde. "Crawford-san…" Beinahe tonlos, als würde der Junge daran zweifeln, dass er wirklich hier war. Dann kam blitzartig Bewegung in den Jungen und im nächsten Moment kollidierte Ran mit ihm, beide Arme um ihn schlingend. Brad balancierte die Wucht problemlos aus, tätschelte sanft Rans Rücken. Und als würde ein Damm brechen, begannen Tränen sein Jackett zu nässen. Er ließ ihn weinen, denn zu trauern war das Beste für den Jungen. Es gab keinen Grund mehr, ihn den Racheengel spielen zu lassen, ihr Ziel war längst erreicht und mit Schuldigs unfreiwilliger Hilfe sogar leichter als erwartet. Zeit verstrich, scheinbar bedeutungslos, aber sie würde helfen. Nur ein bisschen am Anfang, aber irgendwann würde es reichen, um Ran ganz normal weiterleben zu lassen. Braune Augen richteten sich von dem roten Haarschopf auf, als er die Annäherung einer Person bemerkte und kurz darauf begegnete er Herrn Fujimiyas Blick. Die dunkelblauen Augen trugen nur Erschöpfung in sich, es reichte nicht einmal für die übliche Vorsicht. Und vielleicht war da sogar ein Funken Erleichterung, als Rans Tränen gesehen wurden. "Crawford-san, Sie wissen bereits, was passiert ist?" Leise genug, dass Ran es nicht mitbekam. Er neigte den Kopf. "Ich war wegen einer anderen Sache hier. Und als ich bei Ayas Zimmer vorbeischaute…" Seine Worte versandeten, als der ältere Mann das verstand, was er verstehen sollte. Und Herrn Fujimiyas Gesichtsausdruck wurde sehr förmlich. "Ich musste noch ein paar Formalitäten erledigen. Aber jetzt steht fest, dass die Beerdigung morgen stattfinden kann. Ich würde mich über Ihre Anwesenheit sehr freuen." Mit einer Verbeugung, an deren Ende Herrn Fujimiyas Blick auf seinem Sohn ruhte. Und Brad glaubte ihm das. ~TBC~ Ich wollte der Suche der Ältesten mal eine etwas andere Zielrichtung geben. Und dieses Mal sind sie ihrem Ziel näher gekommen als jemals zuvor in meinen Storys ˆ.~ cya, cu ˆ-ˆ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)