City of Shadow von Flippi (Chroniken der Unterwelt) ================================================================================ Kapitel 4: Das Monster mit der Peitsche! ---------------------------------------- ~~~~~~~~ Isabelle Lightwood ~~~~~~~~ Mein Kopf schmerzte wirklich stark als ich wieder zu mir kam. Auch wenn ich zuerst kaum was erkannte. Der Raum in dem ich mich befand war es fast völlig dunkel. Hinter meinem Rücken schien wohl ein kleines Feuer zu brennen, denn ich hörte genau das knistern des Flammen in der Stille. Ganz langsam drehte ich mich dann um, so dass ich nun doch noch bisschen mehr als die Wand vor mir betrachten konnte. Auch wenn der Raum der sich mir zeigte auch nicht gerade mehr befand als die restlichen drei Wände. Aber recht hatte ich dann doch, in einer kleinen Vertiefung in der Wand brannte das Feuer und davor stand ein Sessel und darin sass eine Person. Ich selbst lag in einem Bett, und sah nun gerade wie die Person sich aus seinem Sessel erhob und auf mich zu kam. Sie setzte sich nun neben mich und ich erkannte sein Gesicht. „Jace.“, flüsterte ich ganz leise und spürte wie der Schmerz in meinem Kopf wieder grösser wurde. Er strich mit dann ganz sanft über die Wange und flüsterte: „Ruh dich aus, du hast einen hälftigen Schlag auf den Kopf bekommen.“ Ich konnte mich da einfach an nichts erinnern, das merkte ich nun wirklich. Aber ich folgte nun doch Jaces Anweisung und Schloss meine Augen wieder. Solange er hier war würde nichts passieren, da war ich mir ganz sicher... Als ich dann aber später wieder zu mir kam, war meine Erinnerung an Jonathan wieder da. Ich lag immer noch im Bett, hatte aber nun sogar einen Decke. Das Feuer schien aber auch fast schon niedergebrannt zu sein und verströmte daher wirklich nur noch ein ganz mattes, schwaches Licht. Ich fasste dann an den Gürtel, doch weder eines meiner Messer noch die Peitsche war noch da. Die Schuhe und der Mantel lagen neben dem Bett, und langsam wusste ich wirklich wieder wer der Kerl war. Es war nicht Jace, dass war mir klar, und ich musste ihn nur auf Grund des schwachen Lichts und meines verwirrten Zustandes für ihn gehalten habe. Anders hätte ich es mir nicht erklären können. Jonathan sass immer noch in seinem Sessel und ich sah im matten Licht ganz deutlich meine Peitsche aufleuchten. Er hatte sie in den Händen und schien sie wohl zu betrachten. Das genügte mir aber schon, ganz langsam stand ich nun auf, schlich so leise ich konnte auf ihn zu. Eine Waffe hatte ich ja nun zwar nicht, aber wenn ich ihn überraschen konnte, dann bekam ich vielleicht wenigstens meine Peitsche wieder, und das würde mir fürs Erste wirklich genügen. So schlich ich mich nun ganz langsam von hinten an ihn heran. Erreichte den Sessel und stand genau hinter ihm. Packte dann nach der Peitsche, doch meine Hand glitt ins lehre. Jonathan war verschwunden, und fast genau gleichzeitig wurde ich von hinten gepackt. Spürte wie er die Peitsche um meinen Hals schlang und auflachte. „Ich sagte doch schon mal dass du zu langsam bist! Ich habe es gespürt wie du näher gekommen bist, du hattest von Anfang an keine Chance, und nun müsste ich nur die Peitsche anziehen und du würdest ersticken. Wie fühlt es sich an so hilflos zu sein?“, flüsterte er und ich blickte an mit herunter. Er hatte den Peitschengriff in seiner rechten Hand, die er um meine Hüfte geschlungen hatte, die andere Hand mit dem Peitschenende befand sich links von meinem Kopf, genau ein Stück oberhalb meines Kopfes. „Du bist feige Jonathan.“, versuchte ich so ruhig und locker wie möglichst zu sagen. „Ich bin unbewaffnet und du nicht, ist das nicht ein bisschen unfair?“ „Unfair? Ich weiss nicht.“ Flüsterte er mich ganz leise ins Ohr. „Ich hätte dich schon lange töten können, aber du lebst immer noch, also ist das ganze nun wirklich so unfair? Auch warst es immer noch du welche mich von hinten attackieren wollte, aber es muss wohl einfach eine Schattenjägerangewohnheit sein Leute von hintan anzufallen...“ „Du bist aber kein bisschen besser!“, zischte ich ihn nun einfach sauer an. „Habe ich auch nie behauptet das ich besser wer als ihr. Ich sehe es eher so, ich helfe meinem Glück ein bisschen auf die Sprünge in dem ich meine Gegner ein bisschen schwäche. Aber wer tut das schon nicht? Wer kann von sich behaupten dass er seinen Gegnern immer alles überlässt? Da müsste man einfach total töricht und naiv sein, oder nicht?“ „Du bist böse Jonathan!“, waren meine einzigen Worte die ich dazu sagen konnte. „Du weisst doch überhaupt nichts!“ Er zog die Peitsche dann ein bisschen straffer an, und ich spürte sofort wie mir die Luft ein bisschen knapper wurde, aber genug zum Atmen hatte ich zum Glück immer noch. „Das hier ist die Wirklichkeit, kein Märchen wo edle Ritter in glänzenden Rüstungen und gutem Herzen in die Schlacht ziehen, sondern die Wirklichkeit! Hier gilt nicht der faire Kampf, sondern wohl eher das Überleben. Endwerder man tötet oder wird getötet, oder würdet ihr wirklich mit mir Gnade walten lassen?“ „Du hast Max getötet! Wieso sollten wir den nach dieser Tat gegenüber von dir so was wie Mitleid zeigen? Wieso?“, schrie ich nun einfach und ich spürte wieder wie der Hass in mir aufstieg, wie ich Jonathan dafür hasste was er getan hatte und verachtete! „Er war noch ein Kind du egoistischer Trottel!“ Jonathan hatte mich nun wirklich wütend gemacht, und ich wünschte mir nun wirklich ich hätte meine Schuhe noch an, dann hätte ich dem Kerl so was von eine Verpasst! Wie er es nur wagen konnte so eine Anspielung zu machen, dass konnte ich nicht fassen! Ich hatte mir so viel Schuld am Tod von ihm gegeben und er sprach wieder mal so als ob es die normalste Sache der Welt wer! Er könnte wenigstens so tun als ob es ihm leid tun würde! Nun aber war ich wirklich mal gereizt, ich rammte ihm so stark ich konnte meinen Ellbogen in die Rippen und schlug mit meinem Fuss gegen sein Schienbein, und setzte dann gleich nochmals einen Schlag nach. Ich spürte wie er hinter mir zu Boden fiel, und spürte dann gleich den Schmerz und wie mir die Luft wegblieb. Im nächsten Augenblick riss es mich dann auch schon zu Boden, aber nicht mal mehr den Aufprall bekam ich da mit. Ich spürte beim nächsten Aufwachen nur noch schmerzen. Mein ganzer Hals tat mir höllisch weh und ich faste mir sofort dort hin. Ein dicker Verband befand sich an der schmerzenden Stelle, und ich taste meinen Körper sofort nach der Heilrune ab, und zu meiner Überraschung fand ich sogar eine. Die wohl von Jonathan stammen musste, auch wenn wohl Runen nicht seine Stärke sein mussten, oder die Verletzung musste so schlimm gewesen sein das sie nur so langsam verheilen konnte. Auch wurde mir nun wieder bewusste wie es dazu gekommen war, und mein Handeln erschien mir nun wirklich wieder eine Spur Törichter. Jonathan hatte bei seinem Sturz die Peitsche nicht losgelassen und mich damit stranguliert. Aber eine Frage interessierte mich nun doch auch sehr, wer hatte mir geholfen? Wohl kaum Jonathan, und ob es hier wirklich jemand anderes gab? Doch das Zimmer war nun so dunkel dass ich keinen Meter weit sehen konnte. Ich sah wirklich nur tief schwarze Nacht, also musste ich wohl lange geschlafen haben. Dann spürte ich auf einmal etwas das hinter mir war. Ganz langsam streckte ich meinen Arm aus um nach dem Ding zu fassen und erwischte es dann auch. Sanft fuhr ich seinen Konturen entlang und wusste dann auch ganz genau um wen es sich handelte, auch wenn es wohl wirklich keine Überraschung war. Es war Jonathan, und am liebsten wer ich wohl dem Kerl wirklich an die Kehle gegangen. Aber ohne Waffen war es einfach eine Nummer zu gross, leider. Jedoch würde ich nicht einfach so sitzen bleiben und warten, dass war mir wohl auch klar. Auch wenn mein Hals schmerzte stand ich langsam auf, zog mir die Schuhe an, die noch an der genau gleichen Stelle standen wie gestern Nacht und zog mir den Mantel über. Schlich dann ganz leise der Wand entlang und suchte eine Tür. Erstens musste es ja einen Ausgang geben und zweites mussten Alec und Jace auch irgendwo sein, und wenn ich sie gefunden hätte, dann wären wir wenigstens schon in der Überzahl. Nur platze mein ganzer Traum viel zu schnell wie eine Seifenblase wieder. Denn ich fand zwar die Tür, aber Jonathan, dieses kleine miese Stückdreck, hatte wirklich daran gedacht sie abzuschliessen. Also sass ich nun wirklich in diesem Zimmer fest, konnte aber dank der Dunkelheit weder nach den Waffen suchen noch sonst was, und zurück zu Jonathan wollte ich nun wirklich nicht. Wer wusste schon ob der Kerl wohl sogar im Dunkel sehen konnte, oder was er wohl sonst alles mit mir angestellt hätte wenn er wissen würde dass es mir schon wieder besser ging. Daher sah ich nun wirklich nur noch eine Lösung. Ich musste wohl oder übel den Sessel suchen. Da würde ich mich wenigstens erholen können und vielleicht würde es am Morgen, wenn es dann auch wirklich Morgen war, denn so ganz sicher konnte man in diesem Loch ja nun wirklich nicht sein, versuchen den Kerl irgendwie auszutricksen. Auch wenn ich leider am Morgen meine Gedanken schon wieder verworfen hatte. Denn das Aufwachen war nun wirklich nicht das gewesen was ich erhofft hatte. Das Erste, dass ich diesen Morgen spürte war eine Hand die mir sanft über meine Wange fuhr und als ich die Augen öffnete, erkannte ich da sofort Jonathan... Dieser Anblick hätte wohl jedem den Tag verdorben, aber wenn der Tag eh schon verdorben war, machte er den noch viel schlimmer. Ich bereute es schon, dass ich nicht irgendwie versucht hatte mich ihm zu entledigen. Kissen, meine Schuhe oder den Sessel hätte ich ja gehabt, zwar wohl nicht die erste Wahl was Waffen betrifft, aber immer hin was! Doch ungestraft sollte der Kerl mir auch nicht davonkommen! Schwor ich mir sofort, holte mit meiner Hand aus und schlug ihn einfach eine rein. Einen ganz kurzen Augenblick schaute er mich total erschüttert an, doch diese kleine Gefühlsregung dauerte wohl gerade mal zwei Sekunden, bis er wieder seine spöttische Art zur schaustellte. Mich am Hals packte und mich ganz nah an sein Gesicht zog und zischte sauer: „Es scheint dir ja wieder gut zu gehen wie es aussieht!“ Kaum hatte er diesen Satz gesagt liess er mich wieder los und lachte. „Ich hätte dir doch den Hals umdrehen sollen als ich die Chance hatte! Aber nun ist es ja zu spät.“ Er drehte sich dann einfach von mir weg und verliess den Raum, schloss die Tür hinter sich aber wieder ab. Mein Hals schmerzte nun wieder, denn er hatte schon recht kräftig zugepackt und einen Fluchtweg erkannte ich nun auch nicht. Nur das Feuer brannte wieder und sonst war nichts weiter drin, das Bett, der Sessel und das Feuer, sonst nichts, und das deprimierte mich nun doch ein bisschen. Es gab über dem Feuer zwar eine kleine Öffnung, aber die war zu klein für mich. Also blieb mir nun doch nichts anderes übrig als Jonathan zu überraschen und vielleicht so an eine seiner Waffen zu kommen, oder vielleicht entkommen zu können. Also hiess es warten… Leider liess sich Jonathan dieses mal wirklich Zeit. Aber ich wartete und nach einer Weile kam er dann wirklich wieder. Doch ich ignorierte ihn fürs erste, er sollte gefälligst zu mir kommen, denn dann würde ich ihn vielleicht wirklich überraschen können. Daher blieb ich einfach in meinem Sessel sitze und starrte ins Feuer. Blickte mich auch nicht zu ihm um, hörte nur seine Schritte die immer näher kamen. „Du bist ja so still?“, fragte er einfach als er dann auf der rechten Seite des Stuhls stehen blieb. „Was soll ich den sonst machen? Mich wie eine wilde Furie auf dich stürzen oder was?“, mit verschränkten Armen schaute ich nun einfach an, gut auch wenn mein Blickt wohl zuerst auf seinen Gürtel viel und erst dann zu seinem Gesicht hinauf wanderte. Auch wenn der kurze Blick auf seine Waffen schon vielversprechend war, auch wenn es wohl leider keine grosse sein würde. „Da hast du wohl recht, aber mir selber kann es auf diese Weise auch recht sein.“, meinte er nur und blieb dann genau vor mir stehen, packte mein Kinn und drückte es ein bisschen nach oben, so dass er meinen Hals betrachten konnte. Eigentlich hätte ich mich nun wohl wieder zur Wehr setzen können, aber die Chance war nun mal einmalig. Mit der einen Hand zog ich ihm einfach ein kleines Messer auf dem Gürtel und versteckte es im Spalt zwischen mir und dem Sessel. Denn auf den richtigen Zeitpunkt in anzugreifen musste ich wohl immer noch warten. „Es scheint alles gut verheilt zu sein, da kannst du wirklich vor sein.“, erwiderte Jonathan dann einfach mit spöttischer Stimme und einem breiten Lächeln auf den Lippen, liess dann aber doch mein Kinn wieder los. „Oh ja und wie sollte mir das von nützen sein? Früher oder später wirst du mich töten und da macht es wohl keinen Unterschied ob ich nun einen Kratzer mehr oder weniger habe!“, knurrte ich ihn einfach nur an. Doch Jonathan fing dann einfach an zu lachen, und war wohl daher einen Augenblick unachtsam, und genau denn nutze ich aus! Blitzschnell zog ich mein Messer nach vorne und versuchte sofort auf ihn einzustechen, aber der erste Angriff ging da wirklich in die Hose, denn Jonathan war zwar abgelenkt, aber schien den Angriff jedoch doch zu sehen. Daher versuchte er mir einfach auszuweichen, was ihm zwar nicht ganz gelang, aber dafür erwischte ich ihn dann nur seinen Arm. Das Messer zog ich sofort wieder aus der Wunde, auch wenn sie nicht wirklich tief war, auch verzog er deswegen nicht mal das Gesicht, blickte mich nur finster an. „Ich verliere langsam die Geduld mit dir!“, zischte er böse. Packte dann einfach die Hand in der ich das Messer hielt und riss mich vom Sessel noch, und packte dann auch noch die andere freie Hand. „Du bist so ein störrisches Bist, kannst du nie auch nur ein bisschen dazulernen!“, knurrte er mich nun einfach an und stiess mich da langsam in die Richtung des Bettes. „Es hat wohl gar nichts mit lernen zu tun, ich würde es wohl eher Selbstverteidigung nennen!“ war da bloss meine knappe Antwort, als er mich gerade auf das Bett niederdrückte, und dann auf meinem Becken Platz nahm und meine Hände immer noch fest umklammert hielt. „Du bist weisst wohl wirklich nicht wie man sich gegenüber eine Autoritätsperson verhält“, blaffte er mich dann einfach an. „Autoritätsperson, und du? Da kannst du lange warten! Nur weil du da ein bisschen älter bist hast du mir rein gar nichts zu sagen und so wie ich dich behandle ist doch alles in Ordnung! Du bist nichts weiter als ein Möchtegernschattenjäger, du hast doch keine Ahnung von gar nichts! Auch bist du wohl nicht so stark wie du immer tust, oder wie sehe ich das!“, knurrte ich ihn nun einfach an. Meine Worte konterte Jonathan dann aber mir einem Lachen. Worauf ich wohl nur schliessen konnte, entweder hatte er sie nun wirklich nicht mehr ganz alle oder er war doch stärker als ich dachte. Bis jetzt hatte ich ihn noch nie gross kämpfen sehen, nur wie er Jace mit seinem Schwert bedroht hatte und mich später zu Boden warf und mit der Peitsche auf mich eingeschlagen hatte. Aber das waren noch lange keine Beweise für gutes können. „Ich bin stärker als du denkst!“, erwiderte Jonathan sobald er aufgehört hatte zu lache und drückte meine Hand in der ich das Messer hielt immer fester zu. Es tat dann auch schön höllisch weh bemerkte ich dann leider sofort, Jonathan war wohl doch stärker als gedacht. Er drückte auch immer fester zu und am liebsten hätte ich wohl vor Schmerz aufgeschrien, doch diese Blösse wollte ich mir gegenüber dem Kerl nicht geben. Auch wenn der Schmerz da unerträglich war und mir sogar das Messer auf der Hand glitt. Er hatte wohl genau auf diesen Augenblick gewartet, denn dann liess er meine beiden Hände wieder los und ich strich mir da über das schmerzende Handgelenk. Verkniff mir aber irgendeinen blöden Kommentar zu dem ganzen. „Was habe ich gesagt?“, fragte er mich nun siegessicher und wollte wohl auch seine Antwort drauf, doch den Gefallen würde ich ihm nicht tun Nie! „Stärke ist nicht alles Jonathan! Das solltest du doch wissen, oder was nützt sie dir? Auch wenn du die selben Pläne wie Valentin haben würdest, dann wärst du ihm denn noch unterlegen, zwar wohl nicht in der Stärke, aber du bist ein ungeschickter Tölpel was den Umgang mit irgendwelchen anderen Lebensformen angeht. Was dein Auftreten als Sebastian Velac wohl gezeigt hatte! Nicht mal mit magischer Hilfe kannst du da was verbessern! Eigentlich ist es ja fast schon tragisch, war Valentin wohl der einzige Mensch der in dir bisschen mehr als nur das Monster sah! Aber über seinen Tod scheinst du nun auch nicht gerade traurig zu sein, da scheint ja selbst Jace mehr an ihm gehangen zu sein.“ Auch wenn ich es Jace wohl nie so unter die Nase gerieben hätte, aber ich erhoffte nun wenigstens eine Reaktion auf meine Worte. Entweder eine Zustimmung oder Ablehnung gegenüber dem was ich gesagt hatte. Aber seine Reaktion war flach oder gerade ganz weg. Er schaute mich nur an, sage nichts und hatte auch weder das wutentbrannte Gesicht, noch ein höhnisches, es war einfach emotionslos. Das verwunderte mich dann wirklich zuerst, aber dann sah ich darin wieder mal eine Chance. Das Messer lag noch immer neben mir und ich griff einfach danach und stiess Jonathan mit einer gekonnten Bewegung von mir runter. Drückte ihm die Klinge an den Hals und setzte mich genau wie er vorher auf ihn drauf. Er starrte mich mit verwunderten Blicken an, was ich aber auch wirklich verstehen konnte, denn sehr schnell war das Ganze wirklich gegangen! „Was ich wohl noch vergessen hatte, das Blatt kann sich auch sehr schnell wenden!“, knurrte ich ihn an. „Aber wenigstens kannst du dich glücklich schätzen, es wird wohl kam jemand auch nur die geringste Träne wegen dir vergiessen, das sollte dein Dämonenherz doch glücklich stimmen?“ Er lächelte mich nach diesen Worten dann wirklich fast schon zufrieden an. „Ich hätte in den letzten Stunden mehr als nur einmal die Chance gehabt dich zu töten, habe es aber nie getan, wieso solltest du mich nun töten?“ „Wieso den nicht?“, knurrte ich nur, auf Sprüche die darauf hinauslaufen würden das ich feige wer oder ein Mädchen hatte ich keine Lust! Also sollte er mit seinen nächsten Worten wohl auf alle Fälle Vorsicht walten lassen. „Weil du mich schon einmal bestraft hast, als ich gegen Jace gekämpft habe. Dafür hätte ich dich nun wirklich bestrafen sollen!“, sagte er mit einer noch recht lockeren Stimme zu mir, und ich blickte kur auf seinen rechten Arm der da in dem schwarzen Handschuh steckte. „Auch waren es deine Freunde die meinen Vater besiegt hatten! Er hatte wenigstens meine Anwesenheit ausstehen können im Gegensatz zu euch!“, zischte er die letzten Sätze dann doch mit böser Stimme. „Einsam Jonathan?“, flüsterte ich dann nur ganz leise zu ihm, und keine drei Sekunden später hatte er mich schon gegen die Wand gedrückt. „Wie würde es dir gefallen wenn ich dir deine ganze Familie töten würde! Und dazu wohl noch alle deine Freunde! Würde es dir auch so gefallen!“, schrie er mich nun wirklich an. „Vielleicht würdest du dich ja auch einsam fühlen! Valentin war das einzige was ich jemals als so was wie Familie bezeichnen konnte! Darum hatte ich Jace auch so gehasst! Valentin mochte ihn auch, und hatte ihn auch immer wieder erwähnt! Vielleicht hätte mir sonst der Umstand noch gefallen das ich nicht alleine bin! Aber die Aufmerksamkeit meines Vaters wollte ich mit niemanden teilen!“ Jonathan schien nun wirklich sauer zu sein, aber kaum hatte er diese Worte hasserfüllt ausgesprochen liess er von mir wieder ab. Liess mich da aufs Bett fallen und stand hastig auf und lief demonstrativ einfach im Zimmer umher. Wo ich hingegen einfach auf dem Bett liegen blieb und ihn anstarrte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so Endfinden würdest!“, flüsterte ich ganz leise. „Nicht das ich überhaupt was Endfinden würde? Ich bin weder Dämon noch Schattenjäger noch sonst eine Art von Wesen die es hier geben würde! Ich bin einfach eine total neue Spezies, die es vorher wohl noch nie gab, und als Einzelstück ist man wohl oder übel ein bisschen Einsam!“, knurrte er nun schien sich aber schon wieder einigermassen beruhigt zu haben. Kam dann sogar wieder zu mir und setzte sich auf das Bett. „Ich kann dich irgendwie verstehen, was aber noch lange kein Grund für die Morde oder die Tatsache, dass du ein total arrogantes Arsch bist!“, meinte ich nun einfach zu ihm, starrte aber nur hinauf zur Decke. „Ich meine bei mir waren meine Geschwister immer das einzige was mir an Freunden blieb. Ausser ich ging wieder mal auf irgendeine Party, aber das waren auch nie ein Schattenjäger, dafür aber ganz andere Wesen, und das machte es wohl auch auf ihre Weise interessant.“ „Die Schattenjäger sind auch nicht so toll wie man glaubt.“, knurrte Jonathan dann nur und legte sich auch ins Bett und starrte die Wand an. „Das willst du sagen nachdem du da ein paar Tage bei ihnen verbracht hast?“, fragte ich nun doch bisschen verwundert. „Das hat mir gereicht. Sie halten sich für Perfekt und Fehlerlos...“ Weiter liess ich da Jonathan gar nichts sprächen sondern meinte dann einfach nur: „Was du nicht sagst, und irgendwie würdest du doch genau so gut zu ihnen passen, oder wie sehe ich das? Perfekt, Fehlerlos und Arrogant?“ „Ich halte mich nicht für Perfekt! Wenn ich das wer, dann würdet ihr mir doch hoffentlich zu Füssen liegen, oder wie sehe ich das? Fehlerlos bin ich auch nicht, sonst würden meine Pläne auch immer aufgeben! Ich bin stark, schnell, arrogant und Herzlos.“ „Was du nicht sagst? Aber momentan kann man wirklich sehr gut mit dir reden. Da wirkst du fast schon normal.“, sprach ich zu ihm und setzte mich nun doch wieder bisschen auf. „Also normal würde ich mich nicht bezeichnen.“, knurrte er. „Aber du hast mich mit deinen Worten auch sehr durcheinander gebracht. Das kann ich dir da wirklich sagen. Ich mag es meist gar nicht wenn man auf meinem Stolz herum trampelt.“ „Was du nicht sagst, aber irgendwie finde ich es interessant mit dir, auch wenn du in dem einen Punkt wohl recht hast und du wirklich etwas Einzigartiges bist.“ Ganz langsam näherte ich mich seinem Gesicht und blickte in seine kühlen Augen, auch wenn sie mich nun nicht feindselig ansahen spürte man wohl doch diese Lehre. Dennoch setzte ich mich nun einfach auf ihn drauf und küsste ihn dann einfach. Von seinem Charakter her hatte ich wohl wirklich keine Probleme mit Jonathan, auch wenn seine Taten da eine andere Sprache sprächen. Aber irgendwie war er doch auf irgendeine Weise meinen Ex Freunden endlich, auch wenn nun wirklich das Gegenteil von Handzahm. Vielleicht war es auch die Tatsache dass er Dämonenblut in den Andern hatte und ich wohl schon lange nach jemanden suchte der wirklich zu mir passen würde, auch wenn es wohl wieder eine reine Katastrophe werden würde. Aber irgendwie war ich daran ja schon gewöhnt... 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