Chaos der Gefühle von abgemeldet (Wen liebe ich noch mal?) ================================================================================ Kapitel 15: Verabschiedung von Hibari ------------------------------------- Die Sonne schien am nächsten Morgen ungeniert auf Misugis Gesicht, als er langsam die brennenden Augen öffnete. Er sah an eine Zimmerdecke, die nicht seine war und merkte, dass jemand ihm liebevoll einen Arm um den Körper gelegt hatte. Er schaute zu diesem hin und erblickte den immer noch schlafenden Tanabe. Eingehend musterte er ihn. Die Haare hingen ihm leicht ins Gesicht und sein Mund war leicht geöffnet, so dass der Kleinere nicht umhin konnte zu denken: ‚Er hat echt ein wunderschönes Gesicht. Das markante Kinn, diese Lippen - die meiner Meinung nach so aussehen, als wären sie nur zum Küssen gemacht - seine Nase und die wunderschönen langen Wimpern…’ Er seufzte schwärmerisch und beobachtete, wie sein Freund nun ebenfalls erwachte. Schwerfällig kam er zu sich, hatte gleich das Gefühl beobachtet zu werden und konnte nicht anders als zu lächeln, als er sich erinnerte, wen er da in seinen Armen hielt. Langsam öffnete er so seine Augen und erblickte den kleinen Blondschopf, der ihn weiterhin musterte. „Guten Morgen, Misu-chan“, flüsterte Tanabe und streichelte dem Jüngeren sanft über die Wange: „Konntest du einigermaßen schlafen?“ „Es ging… aber es tat auf jeden Fall gut im Arm gehalten zu werden, danke dafür.“ Tanabe lächelte den Kleineren zur Antwort nur an und dieser stand auf, suchte seine Hose, die er am Vorabend ausgezogen hatte. Sie lag direkt neben dem Bett, also fand er sie rasch, zog sich ordentlich an und meinte anschließend zum verwirrt dreinblickenden Schwarzhaarigen: „Ich gehe jetzt zu Noriko. Ich muss dringend mit ihr über die ganze Sache mit Hibari sprechen. Danke, dass du ein offenes Ohr für mich hattest, Tanabe.“ Bei dieser Neuigkeit sprang der Ältere sofort ruckartig auf und griff nach der Hand des Blonden, fragte: „Du willst wirklich jetzt sofort gehen? Willst du nicht wenigstens noch was frühstücken, nachdem es dir schon nicht so gut geht?“ Tanabe war besorgt um seinen kleinen Liebling, aber vielleicht auch ein klitzekleines bisschen eifersüchtig, dass dieser gleich wieder zu seiner Freundin rennen wollte. „Ich“, setzte er noch mal an und hauchte schließlich verlegen, blickte dabei zur Seite und ließ Misugi los: „Ich mache mir nur Sorgen um dich…“ Nach dieser Aussage stieg Misugi eine leichte Röte ins Gesicht und er meinte verlegen: „Du bist echt lieb, aber ich möchte jetzt wirklich zu Noriko. … Wir sehen uns übermorgen in der Schule…“ Nach diesen Worten machte der Jüngere sich auf den Weg zu seiner besten Freundin, er wusste bei ihr konnte er auf einen guten Rat hoffen. An seinem Ziel angekommen, klingelte er an der Tür. Er wartete einen Augenblick, doch ihm wurde nicht geöffnet, also klingelte er abermals. Doch auch dieses Mal blieb die Tür zu. ‚Hm… komisch. Es ist gerade mal Acht Uhr morgens, die ist doch nie und nimmer unterwegs. Die liegt bestimmt noch im Bett und pennt. Zum Glück weiß ich, wo ein Zweitschlüssel versteckt ist.’ Kurzerhand holte er sich den versteckten Schlüssel und schloss sich selbst die Tür auf, betrat ohne schlechtes Gewissen das fremde Haus. Seufzend ging er die Treppe rauf zu Norikos Zimmer, stellte fest, dass die Tür offen war und betrat lautlos den Raum. Der gesamte Fußboden war bedeckt mit Kleidungsstücken, während die Gesuchte in Unterwäsche vor ihrem Schrank stand und sich Anziehsachen raussuchte. Aus Misugis Sicht schien sie heute besonders wählerisch zu sein, wie er meinte am Boden erkennen zu können. „Typisch Noriko, trotz vollem Kleiderschrank keine Ahnung was sie anziehen soll.“ Die Angesprochene zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um: „Äh… Misugi, was machst du denn hier?“ „Na was für eine nette Begrüßung“, schmollte der Blonde, merkte aber, dass Noriko komisch, sprich nervös war: „Ich hab mehrmals geklingelt, warum hast du nicht aufgemacht?“ „Ich… also… eigentlich ist es gerade schlecht, ich hab eigentlich gar keine Zeit für dich“, stammelte die Ältere peinlich berührt und zog sich schnell ein paar x-beliebige Klamotten über, wobei sie plötzlich die verweinten Augen ihres Freundes bemerkte und bestürzt meinte: „Oh Gott, Misugi, mein Schatz, hast du etwa geweint? Du siehst ja fürchterlich aus, was ist denn nur passiert? Gestern war doch der Abschlussball. … Oh nicht doch, Hibari?“ Ohne abzuwarten schloss die den Freund fest in ihre Arme. Der konnte nicht mehr an sich halten und fing bitterlich an zu weinen: „Ach Noriko, Hibari hat die ganze Geschichte von jemand Anderes erfahren, bevor ich ihm alles beichten konnte. Er hat mit mir Schluss gemacht und hat mich sogar als Schlampe betitelt!“ Liebevoll strich sie ihm über den schmalen Rücken. „Oh, Misugi, das ist ja furchtbar. Komm und setz dich aufs Bett.“ Vorsichtig bugsierte sie ihn aufs Bett, während dieser sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht wischte. Allmählich fing er sich wieder und meinte bedrückt: „Bitte hilf mir, ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Plötzlich betrat eine weitere Person das Zimmer. Der Blonde schaute zu ihr rüber und erblickte einen ziemlich süßen Jungen, der nur mit einem Handtuch, um die Hüften, bekleidet war. ‚Deshalb wollte sie also, dass ich gleich wieder gehe’, schoss es Misugi sofort durch den Kopf und er blickte zu seiner inzwischen rot angelaufenen Freundin, ehe er wieder den Unbekannten mit den Augen fixierte. Es war nicht zu übersehen, wie verunsichert er sich fühlte, als er das Wort ergriff: „Ähm… Ich hol nur schnell meine Sachen und dann bin ich weg.“ Schnell raffte er seine Sachen vom Fußboden zusammen und verschwand wieder aus dem Zimmer. Der Jüngere schaute wieder zu Noriko, die nun vor Scham ihr Gesicht in den Händen verbarg und schimpfte sie mit spielerischem Ernst: „Also Noriko!“ „Ich weiß, ich weiß, als süßes braves Mädchen - wie ich eins bin - sollte ich nicht einfach einen Typen abschleppen und ihn gleich mit Heim nehmen, aber hast du gesehen, was für ein Traumjunge er ist und ich sag dir. Küssen kann der, dass du glaubst Engel singen hören zu können“, erklärte sich die Braunhaarige, geriet dabei richtig ins Schwärmen, meinte dann jedoch: „Aber lass dich jetzt nicht davon ablenken, natürlich werde ich dir helfen! Wir sollten Hibari vielleicht nur erst Mal ein paar Tage Zeit lassen, um wieder runter zu kommen und dann begleite ich dich zu ihm. Okay? Was hältst du davon?“ „Finde ich gut, du bist die Beste, Noriko!“ „Ich weiß“, grinste die Ältere. ~~*~~oOo~~*~~ Nachdem einige Tage verstrichen waren, gingen Noriko und Misugi, wie sie es sich vorgenommen hatten, zum Braunhaarigen nach Hause. Dies ließ den Jüngeren bei jedem Schritt nervöser werden und schwitzen, was seiner Freundin nicht verborgen blieb. Sie hielt nämlich mit ihm Händchen und versuchte ihm ein wenig Mut zuzusprechen: „Nun atme noch einmal tief durch, Süßer. Das wird schon klappen. Inzwischen wird er sich schon wieder beruhigt haben.“ „Du hast recht“, stimmte ihr der Blonde zu, konnte die Nervosität jedoch nicht abschalten. Beim Haus angekommen, klingelten sie und nur wenige Sekunden später wurde ihnen die Tür ruppig geöffnet. Durch Zufall hatte der Braunhaarige aus dem Fenster gesehen und Misugi mit Noriko entdeckt, woraufhin ihm auch sogleich durch den Kopf geschossen war: ‚Das war ja klar!’ Grummelnd öffnete er den Beiden, nachdem diese geklingelt hatten also und blickte sie finster an. „Was wollt ihr, ich hab alles gesagt, was es von meiner Seite aus zu sagen gibt!“ Drohend tief war Hibaris Stimme, doch davon ließ sich die Braunhaarige absolut nicht einschüchtern und drückte stattdessen die Hand des Jüngeren noch ein wenig fester. „Spiel dich hier nicht so auf, du hast Misugi ja noch nicht mal angehört. Lass ihn sich wenigstens erklären, bevor du ihn als Schlampe beschimpfst.“ „Wozu?! Er hat mich nicht nur ewig lange belogen, sondern auch noch mit Tanabe geschlafen, er trägt den Namen Schlampe völlig zurecht!“ „Hibari, ich mochte dich immer sehr gerne, weil du ein lieber und eigentlich auch verständnisvoller Mensch bist. Also führ dich jetzt nicht auf wie das allerletzte Arschloch und hör Misugi zu!“ Wütend und zugleich tadelnd funkelte sie den Älteren mit ihren Augen an, der daraufhin die Arme vor der Brust verschränkte und unwillig knurrte: „Vergiss es!“ Er wollte schon wieder zurück ins Haus gehen, als er eine feingliedrige Hand auf seinem Arm spürte und so drehte er sich ruckartig zurück, blickte in die ihm so vertrauten tiefblauen Augen, zischte bedrohlich: „Fass mich nicht an.“ „Ich wollt es dir ja sagen, an genau diesem Abend, aber da kam man mir ja zuvor“, begann der Kleinere einfach zu erklären: „Ich hatte niemals vor dich zu betrügen, ich war einfach total betrunken. Ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist, aber du sollst wissen, dass ich dich trotz allem liebe!“ Verunsichert und ängstlich blickte er in Hibaris vor Verletzung und daher rührenden Hass triefende Augen, während er ihn auch weiterhin festhielt. Doch Hibari war viel zu tief verletzt, um sich auf ein vernünftiges Gespräch mit Misugi einlassen zu können. Die Wunden waren einfach noch zu frisch und vielleicht würde er niemals zu so einer Aussprache bereit sein. In diesem Moment wollte er nur noch weg von seinem ehemaligen Engel, wollte ihn am liebsten sogar vergessen. Aus diesem Grund griff er auch nach der Hand, die ihn festhielt und löste sie von seinem Arm: „Geh Misugi, es ist aus mit uns und ich werde meine Meinung auch nicht mehr ändern, ich kann dir das jetzt nicht verzeihen und vielleicht sogar nie.“ Mit diesen so bitter hervorgebrachten Worten ging Hibari rein und schloss die Tür hinter sich. Er wollte ihn nicht mehr sehen, dafür war Misugis Verrat einfach zu schwerwiegend. Natürlich hatte er sich auch nicht gerade toll verhalten, als er sich in seiner Trauer und Verletzung mit Masaya getröstet hatte, doch wog dies für ihn nicht so schwer, wie der Fehltritt des Blonden, da sie zu dem Zeitpunkt noch ein glückliches Paar gewesen waren. Immer noch stand Misugi regungslos vor der nun wieder verschlossenen Tür und so nahm Noriko ihn tröstend in die Arme: „Ach Süßer.“ Eine ganze Weile blieben sie einfach so stehen, bevor sie schließlich wieder zur Braunhaarigen nach Hause gingen und tonnenweise Eiscreme in sich hineinstopften. ~~*~~oOo~~*~~ Wochen waren vergangen und nun wurde es für Hibari Zeit an die Uni zu wechseln. Aus diesem Grund begann er also seine Taschen zu packen und dachte dabei: ‚Endlich geht’s an die Uni… darauf hab ich die ganze Zeit hingearbeitet.’ Plötzlich klingelte es an der Tür und da er alleine zu Hause war, ging er sie öffnen. Doch er wäre nie darauf gekommen, wer ihn da besuchen kam und so wurden seine Augen ganz groß: „Hey, mit dir hätte ich ja nun überhaupt nicht gerechnet. Komm doch rein, Masaya.“ Der Angesprochene lächelte ihn liebevoll an und fiepte: „Gerne.“ Gemeinsam gingen sie in die Küche, wo Masaya sich auf einen Stuhl an den kleinen viereckigen Tisch setzte und gefragt wurde: „Willst du was trinken?“ „Ja, wenn du ein Glas Wasser für mich hättest, wäre das toll.“ Nach wenigen gezielten Handgriffen stand ein kühles Glas Wasser vor dem Schwarzhaarigen, der sogleich ein paar Schlucke davon nahm, während sich der Andere nun schräg zu ihm ebenfalls setzte, in seine blauen Augen schaute. „Und was treibt dich zu mir?“ Ein wenig verlegen griff der Dunkelhaarige in seine Umhängetasche, die er neben sich auf den Boden gestellt hatte und holte einen Talisman heraus, überreichte ihn mit roten Wangen dem Älteren. „Den möchte ich dir schenken, er soll dir an der Uni Glück bringen und… und dich an mich erinnern.“ Hibari nahm das Geschenk entgegen und schaute es sich genau an: „Danke, Masaya. Das ist total süß von dir, ich werde ihn immer in Ehren halten.“ Hibari legte seine Hand unter das Kinn des Jüngeren, beugte sich zu diesem rüber und gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund. Dieser wurde nur noch verlegener, was ja eigentlich nicht wirklich seine Art war und meinte leise: „Es freut mich, dass er dir gefällt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob du das nicht vielleicht zu kitschig oder so finden würdest, aber… Hibari? Ich werde dich ganz sicher vermissen, ich hätte dich jetzt gerne öfter gesehen, wo wir uns nach der ganzen Zeit wieder gefunden haben.“ Nervös wich Masaya dem Blick des Größeren aus und knetete seine Hände, es war ihm ein wenig peinlich so offen ausgesprochen zu haben, wie er für Hibari empfand. „Na ja, ich will dich nicht länger aufhalten… du packst doch sicher gerade deine Sachen, nicht wahr?“ „Stimmt, du musst aber deswegen noch nicht gehen. Ich habe gerne Gesellschaft.“ Den Kleineren freute diese Antwort, dennoch stand er auf und hängte sich seine Tasche wieder um: „Nein, ich halte dich ja nur auf.“ Tonlos seufzend stand Hibari ebenfalls auf und meinte leicht lächelnd: „Okay, aber dann bring ich dich wenigstens noch zur Tür.“ Bei der Tür angekommen, schauten sie einander ein wenig unschlüssig an und küssten sich schließlich noch einmal sanft auf die Lippen. „Rufst du mich an, wenn du zu Besuch Heim kommst?“ „Klar, fest versprochen, Masaya-chan.“ „Na dann, viel Glück und viel Erfolg für die Uni, Hibari“, lächelte der Kleinere und umarte den Braunhaarigen noch einmal fest, bevor er sich schweren Herzens wieder von Hibari trennte und sich auf den Heimweg machte. ‚So ein blödes Timing aber auch. Warum mussten wir uns ausgerechnet dann wieder finden, wenn er im Begriff ist auf die Uni zu gehen? Dabei hätte ich mir so gewünscht mit ihm noch mal neu zu beginnen’, dachte der Jüngere seufzend und konnte einfach nicht verhindern ein wenig deprimiert zu sein. Hoffentlich würde die Zeit schnell vergehen und Hibari bald wieder zu Besuch kommen. ~~*~~*~~*~~*~~*~~ Lang ist's her, aber jetzt gibt's endlich wieder ein neues Kapitel von uns, wenn auch ein bissel kürzer ^.^ Wir hoffen es hat euch gefallen und sind stolz euch berichten zu können, dass wir ein bisschen Vorarbeit geleistet haben (da Shizu leider Jobbediengt umgezogen ist und derzeit kein Internet hat -_-) und so wird schon in zwei, bis höchstens drei Wochen das nächste Kapi rauskommen und dann is auch noch ein zweites,weiteres Kapi fertig (bzw. drittes, wenn man das hier mit zählt) ^.~ *kleine teepäkchen hinstell* viele liebe Grüßelies Luci-Maus und Shizuka_Hiou ^^ Ps.: Wir haben auch noch neue Bilder bei den Charas reingestellt ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)