24 hours von cork-tip (Which one of us is gay?) ================================================================================ Kapitel 3: First steps ---------------------- Uuund weiter geht's! 24 Stunden sind schließlich noch lange nicht vorbei und so nimmt das Chaos ungehindert seinen Lauf. Viel Spaß beim Lesen!^^ Auch der Martini überlebte nicht lange. Zwei Flaschen Hochprozentiges hatten gegen fünf Musiker, die sich vorsätzlich unter den Tisch saufen wollten nicht den Hauch einer Chance, und so war es bald an der Zeit, für Nachschub zu sorgen. „Wollen wir uns nochmal ne Flasche Wodka besorgen, oder doch lieber Rum?“, fragte Kai erbarmungslos in die Runde. Seine Wangen hatten sich leicht gerötet, doch ansonsten wies nichts an seinem Äußeren oder an seinem Verhalten darauf hin, dass er gerade auf dem besten Wege war, den Auswirkungen des Alkohols zu erliegen. Reita zeigte sich ähnlich standhaft. Ihm war zwar etwas schwindlig, doch davon ließ er sich nicht das geringste anmerken. Betont cool und gelassen lehnte er dem Leader gegenüber an der Wand und drehte spielerisch sein leeres Glas in Händen. „Also ich wär für Rum. N bisschen Abwechslung kann ja nicht schaden!“, meinte er und blickte Bestätigung suchend in die Runde. Besagte Bestätigung fand er auch, und zwar bei Uruha. Die inzwischen schon leicht glasigen Augen des Leadgitarristen blitzten erfreut auf und er nickte vehement. Rum war keine üble Idee. Da ließ sich der Alkoholgehalt wenigstens noch etwas steigern und sie sparten sich unter Umständen die Kosten für eine weitere Flasche teuren Alkohol. Ihm war mehr als bewusst, dass sie alle bald genug haben würden. „Also gut“, stimmte Kai zu. „Dann Rum. Reita, lass uns nach unten gehen und an der Bar fragen. Der Zimmerservice schläft bestimmt schon.“ „Ja, ist gut“, stimmte der Bassist zu und begab sich etwas schwerfällig zur Türe. Kai allerdings ließ auf sich warten. Bevor er Anstalten machte, Reita zu folgen, wandte er sich noch einmal zu den verbliebenen drei Fünfteln seiner Band um und musterte sie mit strenger Miene. „Wehe einer von euch wagt es, dieses Zimmer zu verlassen!“, knurrte er leise und nachdrücklich. „Ich werde es als Schuldeingeständnis interpretieren.“ Dann machte er auf dem Absatz kehrt und machte sich, gefolgt von Reita, auf den Weg in die kleine, aber wohl sortierte Bar des Hotels. Ruki sah ihnen lange nach, er starrte noch auf die verschlossene Türe, als die Schritte der beiden Musiker schon längst nicht mehr zu hören waren. Jetzt auch noch Rum! Wie sollte er das nur überstehen? Er fühlte sich schon jetzt nicht mehr gut. Ihm drehte sich alles und er hatte das Gefühl, jegliche Bodenhaftung verloren zu haben. Unbewusst hatte er sich an das Polster des Sessels geklammert, auf dem er schon seit Stunden saß, als könnte es ihm irgendeine Form von festem Halt geben. Er wollte nicht noch mehr trinken müssen. Womit hatte er das nur verdient? Er hatte doch überhaupt nichts getan... „Ich geh mal ins Bad“, verkündete Uruha nach einer langen Weile des Schweigens und erhob sich schwankend. Auch er spürte den Alkohol bereits mehr als deutlich, doch nicht in einem Maße, dass er fürchten musste, nicht mehr lange durchzuhalten. Sorgfältig schloss er die Türe des Badezimmers hinter sich und drehte den Wasserhahn auf, um den Kopf darunter zu halten. Seine Gedanken gerieten langsam durcheinander. Das durfte nicht sein. Ruki hat das Verschwinden des Gitarristen kaum registriert, zu tief war er in seinen düsteren Gedankenwirren versunken. Eigentlich nahm er überhaupt nicht mehr wahr, was um ihn herum vorging. So auch nicht, dass sich Aoi neben ihn gesetzt hatte und ihn stumm betrachtete. Die Augen des Schwarzhaarigen schwammen geradezu im Alkohol und verrieten nur allzu deutlich in welchem bemitleidenswerten Zustand er sich befand. Alles in allem vertrug er nicht viel und hörte unter normalen Umständen dementsprechend früh auf zu trinken. Jetzt, da er keine Wahl hatte, hatte er sich mental bereits damit abgefunden, spätestens in den nächsten vier Stunden kotzend über der Kloschüssel zu hängen. Vielleicht hätte er sich sogar geweigert, weiterzutrinken, hätte er Kais Beweggründe nicht so gut verstanden. Er wollte im Moment wirklich nicht in der Haut des Leaders stecken und dem Manager erklären müssen, was hier vor sich ging. Es war tatsächlich das beste, wenn sie es irgendwie fertig brachten, die Sache intern zu regeln. Aoi seufzte leise und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Noch immer sah er Ruki vor sich, wie er dort verloren in seinem viel zu großen Sessel kauerte und ins Leere starrte. Dem Sänger schien es noch beschissener zu gehen, als ihm selbst. Von Anfang an hatte er sich nicht auf Kais Plan einlassen wollen und Aoi fragte sich ernsthaft, warum. Wirklich nur, weil er wusste, dass er keinen Alkohol vertrug? Oder hatte er am Ende tatsächlich etwas zu verbergen? Vielleicht sollte er es auf ein kleines Experiment ankommen lassen, solange er mit dem Sänger alleine war... „Meinst du, es ist schlimm?“ Überrascht wandte sich Ruki zu seinem Freund um. Jetzt erst nahm er wahr, dass Aoi ihn ansah. Was er gesagt hatte, hatte er allerdings nicht registriert. „Hm?“, fragte er etwas abwesend zurück und erwiderte den starren Blick des Gitarristen. „Meinst du, es ist schlimm, einen Mann zu küssen?“, wiederholte Aoi seine Frage etwas präziser. „Weiß nicht“, erwiderte Ruki leise. „Ich hab noch nie über sowas nachgedacht.“ „Ich auch nicht“, stimmte Aoi zu und unterbrach kurzfristig den allzu engen Blickkontakt. „Bis heute zumindest. Das ganze Gerede heute... hat mich neugierig gemacht.“ „Du willst ernsthaft wissen, wie das ist?“ „Ja.“ „Du bist doch betrunken!“ „Ja.“, gab Aoi ohne Umschweife zu. „Du auch.“ Dann griff er ohne jede Vorwarnung nach Rukis Handgelenken und drückte sie fest in die Polster, sodass er sich kaum mehr rühren konnte. Bevor der Sänger auch nur protestieren konnte, hatte er sich zu ihm herunter gebeugt und ihm seine Lippen auf den Mund gedrückt. Ruki keuchte überrascht auf und fing an zu zappeln, musste aber rasch einsehen, dass Aoi deutlich stärker war als er selbst. Und Aoi dachte überhaupt nicht daran, ihn loszulassen. Er verstand überhaupt nicht mehr, was vor sich ging. In Sekundenschnelle rasten Gedanken durch seinen Kopf, überschlugen sich, verknoteten sich, stolperten haltlos übereinander. Er hätte bestimmt geschrien, hätte Aois Kuss nicht jeden Versuch bereits im Keim erstickt. Und so dauerte es nicht lange, bis er aufgab und sich schlaff zurücksinken ließ. Er spürte, dass Aoi gegen seine Lippen grinste, ehe er den Kuss etwas intensivierte und den Sänger tiefer in den Sessel drückte. Er hatte nicht erwartet, dass Ruki so schnell die Gegenwehr einstellte. Eigentlich hatte er überhaupt nicht viel erwartet. Und schon gar nicht, dass es ihm gefallen würde, ihn zu küssen, ihn zu berühren und seinen schlanken Körper unter sich zu spüren. Hatte er nicht ursprünglich Ruki testen wollen? Oder war es tatsächlich die Neugier gewesen, die ihn dazu getrieben hatte? Er konnte es nicht sagen, und darüber nachdenken wollte er auch nicht. Er wollte nur noch Ruki. Und seltsamerweise erschreckte ihn diese Erkenntnis nicht einmal sonderlich. Ruki unterdessen hatte das Denken völlig eingestellt. Er schaffte es ja doch nicht mehr, irgendeine Form von Ordnung in das Chaos in seinem Kopf zu bringen, da konnte er es auch gleich bleiben lassen. Er fühlte deutlich die Wärme, die von Aois Körper ausging. Wie fremdgesteuert befreite er seine Hände aus dem Griff des Gitarristen und zog ihn an sich. Es war ganz leicht. Aoi zwang ihn zu nichts mehr. Er hatte ihn frei gegeben. Doch so genau nahm Ruki diesen Umstand überhaupt nicht wahr. Er schwebte in einer Wolke der Gleichgültigkeit und Zufriedenheit und als Aoi begann, sanft an seiner Unterlippe zu knabbern, flogen seine Lippen wie automatisch auseinander. Irgendwie war es überhaupt nicht schlimm, ihm so nahe zu sein. Niemals hätte er es sich so schön, so gefühlsintensiv vorgestellt... Doch so schnell wie Aoi ihn in Beschlag genommen hatte, ließ er auch wieder von ihm ab. Erst begriff Ruki nicht so recht, was geschehen war, in seinem Blick spiegelten sich Verständnislosigkeit und Enttäuschung wider. Aber dann fiel es auch ihm auf. Das Wasser im Badezimmer war abgedreht worden. Uruha kam zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)