Angels or devils? von Arashi (NejiTen, SasuSaku, NaruHina, ???Ino, ???Temari) ================================================================================ Kapitel 10: Tollkühn (SasuSaku) ------------------------------- Hallo alle miteinander! Willkommen zu den Pairing-Kappis. Den Auftakt machen Sakura und Sasuke, viel Spaß mit den beiden! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Langsam ging sie rückwärts, doch das Krankenbett hinter ihr verhinderte jeden weiteren Schritt. Sie kämpfte gegen die Röte an, denn sie war nicht so schüchtern wie ihre Rolle oder Hinata und wollte auch keinesfalls so wirken. Deswegen hob sie auch stolz den Kopf. „Was soll das, Sasuke? Ich war noch nicht fertig mit…“ „Wir haben ja auch gerade erst angefangen“, hauchte ihr Sasuke mit rauchiger Stimme entgegen. Auf ihren Armen bildete sich eine Gänsehaut. Wie sollte sie ihm bloß standhalten? „Was hast du vor?“, fragte sie misstrauisch, konnte aber ein leichtes Zittern in der Stimme nicht verbergen. „Wenn das nicht offensichtlich ist, muss ich irgendetwas falsch machen.“ Langsam, fast in Zeitlupe, hob er seine Hand und legte sie auf ihre Wange. Dann begann er mit seinem Daumen kleine Kreise zu ziehen. Sakuras Magen zog sich zusammen. Sie drehte den Kopf weg. Doch Sasukes Hand glitt ungerührt tiefer, umschlang ihren Nacken und drehte ihren Kopf wieder zu sich, sodass sie direkt auf Sasukes Lippen sehen konnte. Sie mochte größere Männer. Und ganz besonders mochte sie Sasuke. Aber wirkte sie nicht schwach, wenn sie ihm sofort verfiel? Verlor er dann nicht das Interesse für sie? Sie versuchte sich gegen diese Anziehungskraft, die er auf sie ausübte zu bezwingen, doch es gelang ihr. Zu sehr sehnte sich ihr Körper nach ihm. Schon automatisch näherte sie sich mit ihrem Kopf dem seinen. Gleich würden ihre Lippen auf seinen sexy Mund treffen. Er war nur noch einen Zentimeter entfernt und dann… „SAKURA! Verdammt, hörst du denn die Klingel nicht?! Du wirst als Erste abgeholt!“, schrie eine wütende Temari durch den Flur. Damit verpuffte die schöne Fantasie, die Sakura sich gerade in ihrem Kopf gebildet hatte, während sie sich ihre Ballerinas übergestreift hatte. Entsetzt blickte sie auf. Jetzt träumte sie schon am helllichten Tag. Sie blickte auf ihre Füße hinunter und stellte entsetzt fest, dass sie zwei verschiedene Schuhe anhatte. Schnell bereinigte sie dieses Versehen und hastete zur Tür, die sie Sasuke dann öffnete. „Hi!“, hauchte sie etwas atemlos von ihrem Spurt. „Hey“, antwortete Sasuke und musterte sie kurz. „Bist du fertig, können wir los?“ „Ja klar!“ Sie griff nach ihrer schwarzen Baumwolljacke, die sie über ihr weißes Kragentop streifte, welches ihr Dekollete vorteilhaft betonte. Ihre Jeans hatte sie in ihre schwarzen Stiefel gesteckt. „Brauchst du sonst nichts? Eine Tasche oder so?“, fragte Sasuke nach. Einen Moment schaute Sakura ihn verwirrt an, dann lächelte sie. „Nein, ich brauche heute keine Handtasche. Wollen wir dann los?“ Sasuke nickte. Er hielt es für besser nicht zu sagen, dass er eine andere Tasche gemeint hatte. Hätte ja sein können, dass sie eine Nacht im Krankenhaus bleiben musste. Doch dem schien nicht der Fall zu sein. Vielleicht wurde ja irgendetwas Ambulantes gemacht, oder sie besuchte einfach nur einen Verwandten. Wenn das so wäre, begriff er aber nicht, warum er mit sollte, denn er wollte keiner schrulligen Tante oder einem schwerhörigen Opa vorgestellt werden. Mit immer schlechter werdender Laune betrat er das Krankenhaus. Das Gesicht einer Krankenschwester hellte sich auf, als sie Sakura sah. „Ohayo, Sakura-sama. Schön, dass sie uns wieder besuchen. Und dieses Mal sogar mit Begleitung…“ Wohlwollend musterte die leicht mollige Krankenschwester Sasuke. „Das geht doch hoffentlich in Ordnung, oder?“, fragte Sakura vorsichtig nach. „Aber natürlich. Wir können da sicherlich mal eine Ausnahme machen. Gehen sie nur hoch, sie kennen ja den Weg.“ Sakura nickte lächelnd und steuerte auf den Fahrstuhl zu. Mittlerweile verstand Sasuke gar nichts mehr. Sakura ging regelmäßig hier hin? Aber was machte man denn in einem Krankenhaus, wenn man nicht krank war und nicht dort arbeitete? „Wo gehen wir eigentlich genau hin?“, fragte er deshalb nach. „Wir gehen zur Säuglingsintensivstation“, antwortete Sakura freundlich. „Und was machen wir da?“ „Das wirst du schon noch sehen“, antwortete Sakura grinsend und stieg aus, als der Fahrstuhl anhielt. Auch hier schien man sie zu kennen. Die Gesichter erhellten sich, sobald man sie sah. Es wirkte beinahe so, als wäre Sakura ein Engel, der gerade aus dem Himmel hinab gestiegen war, denn genauso wurde sie empfangen. „Hallo, Michiru-sama“, begrüßte Sakura eine Schwester. „Wie geht es den Kleinen denn heute?“ „Na ja, Akio ist heute etwas unruhig. Aber ich bin sicher ihre Gesellschaft wird ihn beruhigen.“ Die Schwester reichte ihnen zwei hässlich grüne Kittel. Beinahe erwartete Sasuke, dass Sakura ihn ablehnen würde, doch sie zog ihn ohne zu protestieren über. Ihre Jacke hatte sie bei der Schwester abgelegt. Nun mussten sie sich noch desinfizieren. Sasuke stand dabei etwas abseits von Sakura und hatte so die Chance die Schwester etwas zu fragen, ohne das Sakura etwas mitbekam. „Was hat dieses Baby – Akio - denn?“, fragte er zunächst. „Akio ist ein Aids-Baby“, antwortete die Schwester. „Sakura-sama hat es arrangiert, dass er hier gepflegt werden kann.“ Sasuke wurde bleich. „Ist es denn ihr Kind?“, fragte er entsetzt nach. „Biologisch? Nein. Für Sakura-sama sind aber alle Kinder da drin wie ihre eigenen. Sie hilft uns so viel, nicht nur mit ihrer Stiftung, sondern auch mit ihrer bloßen Anwesenheit.“ Sasuke war erstaunt. Seines Wissens nach war Sakura ein Newcomer und dennoch hatte sie bereits eine Stiftung gegründet? Es war wirklich erstaunlich. Zusammen mit Sakura betrat er dann den Raum, in dem die Kinder gepflegt wurden. Ein leises Quengeln drang ihnen entgegen. Sakura schritt direkt auf ein bestimmtes Kinderbett zu, Sasuke folgte mit einem kleinem Abstand. „Hallo, mein Kleiner. Ich habe gehört, du bist unruhig? Da wollen wir doch mal sehen, was wir für dich tun können“, meinte sie lächelnd, während sie sich über das Kinderbett hinab beugte. Dann holte sie das quengelnde Baby heraus und nahm es auf den Arm. Leicht wiegte sie es. „Ist er nicht süß?“, flüsterte sie leise, aber noch so, dass Sasuke es verstand. Er nickte und betrachtete das Baby mit einer Mischung aus Misstrauen und Faszination. „Hnnn“, antwortete Sasuke lediglich und Sakura lächelte. „Lass uns aufs Sofa setzen“, schlug sie vor und steuerte auf ein bequem aussehendes grünes Sofa zu. Sasuke setzte sich neben sie, die Augen noch auf das Baby gerichtet. Es streckte Sakura die Ärmchen entgegen und eine einzelne Träne rollte über eine Wange. Sanft strich Sakura sie weg. „Warum machst du das?“, fragte Sasuke. „Warum mache ich was? Warum ich hier herkomme?“ „Auch. Aber wieso spendest du Geld hierher, wo du noch gar nicht allzu viel verdient haben kannst? Und wieso besuchst du sie regelmäßig?“ „Weil ich es möchte“, antwortete Sakura schlicht. „Und nicht aus PR-Gründen, wie man es denken könnte. Im Gegenteil, ich möchte nicht, dass das hier bekannt wird.“ Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und Sasuke nickte. Er hatte die Aufforderung verstanden. Sakura lächelte wieder, doch dieses Mal war ihr Lächeln wehmütig. „Kinder sind die hilflosesten Wesen, die es gibt. Sie können sich noch nicht richtig ausdrücken und daher weiß niemand wirklich, was sie wollen. Aber es gibt Dinge, die jeder brauch. Angemessene Pflege und Liebe gehören dazu. Und das biete ich ihnen.“ „Aber wie kannst du das finanzieren?“ „Ich habe gespart. Außerdem geben die anderen einen Teil ihres Geldes hinzu.“ „Und sie besuchen die Kinder nicht?“ „Doch, auch. Aber sie machen noch andere Dinge. Temari geht beispielsweise regelmäßig mit den Hunden aus dem Tierheim spazieren.“ „Na, dann passt sie ja zu Kiba.“ Sakura lachte. „Stimmt!“ „Ich hatte noch nie viel mit Kindern am Hut“, stellte Sasuke fest. „Aber du besuchst sie gerade. Das ist immerhin schon mal ein Anfang. Hier, halt du ihn mal!“ Sie reichte ihm das Baby, doch Sasuke rückte ein Stück von ihr weg. „Ich habe dir doch gesagt, ich habe keine Ahnung von Kindern!“ „Ein Kind halten ist nicht schwer. Du musst nur auf den Kopf achten. So.“ Sie zeigte es ihm und legte das Kind dann vorsichtig in seine Arme. So hilflos sah man Sasuke wohl selten. Doch je länger er das kleine Wesen im Arm hielt, desto mehr gewöhnte er sich daran. Er begann sogar es leicht zu schaukeln. Das Baby wurde ganz still. Sakura lächelte. „Das machst du sehr gut. Du bist ein Naturtalent. Akio scheint dich zu mögen.“ „Solange ich ihm nicht die Windeln wechseln muss und er mich nicht anspuckt oder so, werde ich wohl mit ihm klarkommen.“ Sakura kicherte und beugte sich etwas über das Baby. „Er ist müde. Aber er weigert sich noch einzuschlafen“, stellte sie fest. Leise begann sie zu singen. Doch es war kein Schlaflied an sich, sondern ein sehr bekanntes Liebeslied, das einst die Bangles gesungen hatten. ~Close your eyes, give me your hand, darlin' Do you feel my heart beating Do you understand Do you feel the same Am I only dreaming Is this burning an eternal flame I believe it's meant to be, darlin' I watch you when you are sleeping You belong with me Do you feel the same Am I only dreaming Or is this burning an eternal flame~ Sasuke war erstaunt von der Sanftheit ihrer Stimme. Er hatte sie zwar schon vorher gehört, aber irgendwie klang ihre Stimme jedes Mal anders. So sanft hatte er sie jedenfalls noch nie singen hören. Er wandte seinen Blick von dem Baby ab – welchem langsam die Augen zufielen – und sah in Sakuras Gesicht. ~ Say my name Sun shines through the rain A whole life so lonely And then come and ease the pain I don't want to loose this feeling, oooh (2x)~ Das Baby war mittlerweile entschlummert, doch Sakura sang lächelnd weiter. Als sie bemerkte, dass Sasuke sie ansah hob sie den Blick und sah ihm in die Augen. Während sie den Refrain mehrmals wiederholte, wendete sie den Blick nie ab. Nun schien es so, als würde sie für Sasuke singen. ~Close your eyes, give me your hand Do you feel my heart beating Do you understand Do you feel the same Am I only dreaming Or is this burning an eternal flame…~ Als sie geendet hatte, herrschte einen Moment Schweigen zwischen den beiden, die Sasuke erst nach einiger Zeit brach. „Vielleicht solltest du ihn wieder in sein Bettchen legen.“ „Hmmm… dann wacht er vielleicht wieder auf. Aber wir können es ja mal probieren.“ Sakura nahm Sasuke das Baby ab, wobei es unvermeidlich war, sich zu berühren. Ihr schien es, als würde sie gerade mit ein paar Stromstößen aufgeladen. Doch es war nicht unangenehm, im Gegenteil. Deswegen zuckte sie auch nicht zurück. Sasuke hingegen war kurz davor. Ihm behagte das Ganze nicht. Allein schon diese romantische Atmosphäre, die in diesen weißen Wänden entstanden war, bereitete ihm Unbehagen. Normalerweise suchte er keine Romantik. Wenn er mit einer Frau zusammen war, wollte er Spaß haben, nichts anderes. Und er hatte sehr viel weniger Frauen, als ihm nachgesagt wurde. Das lag sicherlich nicht daran, dass er sie nicht hätte haben können, sondern dass ihm Frauen einfach schnell langweilig wurden. Und wenn sie nicht langweilig waren, dann nervten sie. Keine konnte Stille für einige Zeit aushalten, ohne dass es unangenehm war. Sakura hingegen traute er es durchaus zu. Doch gerade weil er das tat, beunruhigte es ihn. Er hatte mit Sakura eigentlich auch nur Spaß haben wollen. Nun würde er die ganze Sache vielleicht noch mal in Ruhe überdenken müssen. Aber sicherlich nicht, wenn sie dabei war. Langsam ging er nun auf Sakura zu, die sich zu ihm umgedreht hatte. Sie wusste nicht recht, was sein Blick zu bedeuten hatte und ging langsam rückwärts, während er weiter unbeirrt auf sie zuschritt. Eine leichte Röte breitete sich auf Sakuras Gesicht aus, die sie zu verhindern versuchte. Sie hob den Kopf. „Was soll das, Sasuke? Ich…“ Sie stoppte mitten im Satz. Irgendwie kam ihr diese Szene bekannt vor. Dann fiel es ihr wie Schuppen vor den Augen. Ihr Tagtraum! War das vielleicht so etwas wie eine Vision gewesen? >Aber wenn das so wäre, würde das bedeuten, dass er mich kü… waaaah! Er will mich küssen! Kami-sama, hilf! Was mach ich denn jetzt?! Ganz ruhig Sakura. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Am besten verhalte ich mich genauso wie im Tagtraum. Was habe ich da denn noch mal gesagt? Ach ja..< „Was hast du vor?“, fragte sie gespielt misstrauisch. Wie in ihrem Traum zitterte ihre Stimme nun auch leicht, dieses Mal vor nervöser Vorfreude. Nun war sie gespannt auf seine Antwort. Sasuke grinste. „Wenn das nicht offensichtlich ist, muss ich irgendetwas falsch machen.“ Sie zuckte zusammen. >Er hat wirklich genau das Gleiche gesagt!< Umso näher er ihr kam, umso nervöser wurde sie. Langsam, fast in Zeitlupe, hob er seine Hand. Sakuras Augen wurden immer größer und sie drehte den Kopf weg. Nun würde er sicherlich gleich die Hand um ihren Nacken legen. Sie hielt die Spannung kaum noch aus, biss sich auf die Unterlippe und wartete. Doch Sasuke berührte sie nicht. Erstaunt drehte sie ihm den Kopf zu und sah, wie er mit der Hand nach der Decke griff und diese über den Körper des Babys zog. „Du hast vergessen, es zuzudecken“, merkte Sasuke mit einem Lächeln in der Stimme an. Er hatte sehr wohl gemerkt, was Sakura erwartet hatte. Und es erfreute ihn. Sakura hingegen war ganz und gar nicht erfreut. Sie war knallrot angelaufen, schließlich hatte sie sich gerade – ihrer Meinung nach – bis auf die Knochen blamiert. Um nicht nur stocksteif dazustehen, schaute sie auf die Uhr. „Es ist schon spät. Wir sollten gehen und die Babys schlafen lassen.“ Sasuke nickte nur. Sakura beeilte sich, um aus dem Krankenhaus raus zu kommen. Sie wollte einfach nur noch so schnell wie möglich weg. Die Blamage saß zu tief. Da hatte sie es gar nicht erwarten können endlich alleine mit ihrem Schwarm zu sein und nun wollte sie nur noch weg von ihm. Das blieb Sasuke natürlich nicht verborgen. „Warum hast du es denn plötzlich so eilig?“ Nicht, dass er ihrem schnellen Schritt nicht mithalten konnte, aber es wunderte ihn schon. Fieberhaft überlegte sich Sakura eine Ausrede und ihr fiel nichts Besseres ein als: „Ich hab Hunger!“ Sasuke grinste. So viel hatte er in letzter Zeit schon lange nicht mehr gegrinst. Doch Sakura bot ihm einfach immer wieder einen Anlass dazu. „Jetzt klingst du wie Naruto.“ Doch das hätte er lieber nicht sagen sollen. Sakura warf ihm einen bösen Blick zu. „Na, vielen Dank auch“, antwortete sie bissig und sah dann wieder stur gerade aus. Sasukes Grinsen wurde breiter. Plötzlich griff er nach Sakuras Hand und zog sie mit sich. Diese war zunächst verdutzt über die Handlung, wehrte sich dann aber. „Hey, was soll das?! Lass mich los!“ Noch vor ein paar Minuten hätte sie es genossen seine Hand zu halten. Doch nun war das etwas völlig anderes. Statt zu antworten zog Sasuke sie einfach unbarmherzig weiter, bis sie bei einem Imbisstand angenommen waren, wo er zwei Kushi-Dangos* bestellte. Als diese fertig waren bezahlte er und reichte dann Sakura einen davon, doch diese dachte gar nicht daran es anzunehmen und drehte den Kopf weg. „Jetzt sei nicht so zickig. Ich dachte, du hast Hunger.“ „Habe ich ja auch. Aber vielleicht möchte ich ja vorher gefragt werden, was ich essen möchte und nicht einfach mitgeschleift werden!“ „Magst du keine Dangos?“ „Darum geht es nicht und das weißt du ganz genau!“ Natürlich wusste Sasuke das, doch er war eben nicht der Typ Mann, der ein Dinner bei Kerzenschein organisierte. Plötzlich fielen ihm die fünf Regeln für ein Date wieder ein, die die Mädchen ihnen im Wohnwagen genannt hatten. Die zweite Regel besagte, sich nach den Interessen der Frau zu richten. Doch Sasuke dachte gar nicht daran. Wenn Sakura an ihm interessiert war, musste sie ihn eben so neben wie er war. Und sie war eindeutig interessiert, wie man im Krankenhaus gesehen hatte. „Dein Essen wird kalt“, meinte er nun kühl und biss seinerseits etwas von dem ersten Kloß ab. Sakura schnaubte, nahm jedoch das Essen entgegen. Sie musste zugeben, dass es gar nicht mal so schlecht schmeckte, aber das musste sie Sasuke ja nicht unter die Nase reiben. Während des Essens beschloss Sakura würdevoll zu schweigen. Nur ab und zu warf sie ihm böse Blicke zu. Am liebsten hätte sie ihn jedoch angeschmachtet. Er sah einfach so cool aus! Dabei tat er gar nichts Besonderes. Er stand einfach an einem der Stehtische und aß seinen Kushi-Dango. Ihre bösen Blicke ignorierte er geflissentlich, seine Miene war unbewegt. Am liebsten hätte sie ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Oder ihn geküsst. Eins von beidem. Aber da beides ihr nicht besonders ratsam erschien beschloss sie, sich einfach genauso wie er zu verhalten. Doch die Kühle zu spielen gelang ihr bei Weitem nicht so gut wie ihm. Sie war eben nicht geübt darin Gefühle zu verstecken. Sie ließ ihnen eher ihren Lauf und zeigte sie den anderen. Bei diesem Gedanken kam ihr eine Idee. >Ja, das könnte klappen. Ein Versuch ist es wert. Blamiert hab ich mich ja schon. Mach dich auf was gefasst, Sasuke. Bei mir bleibt niemand kalt!< Als sie mit Essen fertig waren begleitete Sasuke sie nach Hause. Im Geiste ging er noch mal die fünf Regeln durch. Regel eins: nicht befummeln. Das hatte er auf keinen Fall gemacht. Aber er hatte ihre Hand ergriffen, obwohl sie es nicht wollte. Man konnte also sagen er hatte die Regel halbwegs befolgt. Über die zweite Regel hatte er sich einfach hinweg gesetzt und die dritte Regel galt nicht, denn er hatte ihr überhaupt nichts geschenkt. Er hatte ihr zwar den Kushi-Dango ausgegeben, aber das konnte man wohl nicht mitzählen. Die vierte Regel besagte, sich nicht zu langweilen. Das hatten sie sicher beide nicht, doch er hatte sehr wenig geredet. Und das würde er auch nicht ändern. Wenn er nicht reden wollte, tat er das eben nicht. Damit würde sie klarkommen müssen. Und seiner Ansicht nach bekam sie das ganz gut hin. Er war immer noch amüsiert über ihre Reaktion. Zunächst hatte sie sich tierisch aufgeregt und dann beleidigt ihren – doch recht hübschen – Mund gehalten. Das gefiel ihm. Nun erinnerte er sich noch an die letzte Regel. Das war die Regel, die Sakura ‚vorgetragen’ hatte. „Wenn du ein Mädchen nach Hause bringst - und der Anstand verlangt, dass du das tust - dann begleite sie bis zur Tür und warte ab, was sie macht. Wenn sie dich nicht von selbst in ihre Wohnung einlädt, dann frag auch nicht nach und lass es gut sein. Ansonsten ist es zweifelhaft, ob sie sich überhaupt noch mal auf ein Date einlässt. Wenn sie dich hingegen rein bittet… nun, umso besser für dich.“ Nun, er brachte sie nach Hause. Er rechnete nicht damit hinein gebeten zu werden – denn das wollte er auch gar nicht -, doch er war gespannt auf ihre Reaktion. Sie hielten an dem Haus der Frauen. Sakura und Sasuke standen sich gegenüber. Sakura schien etwas angespannt, wohingegen Sasuke nahezu lässig wirkte. Seine beiden Hände waren in seinen Hosentaschen vergraben. Sakura fasste all ihren Mut zusammen. Sie hatte einen Plan und den würde sie einhalten. „Nun dann, Sasuke“, begann sie gedehnt, „Danke, dass du mitgekommen bist.“ Er zuckte nur mit den Schultern, doch das hatte sie vorausgesehen. Es war Zeit, Taten sprechen zu lassen. Sie griff mit beiden Händen nach seinem Sweatshirt und zog ihn ruckartig an sich, bis sich ihre Münder berührten. Das Ganze ging so schnell, dass Sasuke nicht reagieren konnte. Doch Sakura war noch längst nicht fertig. Sie drückte sich an ihn und fuhr mit ihrer Zunge die Konturen seines Mundes nach. Dann biss sie ihm in die Unterlippe. Überrascht von dem Schmerz holte Sasuke Luft. Sakura nutzte die Gelegenheit um mit ihrer Zunge in seine Mundhöhle einzudringen und sie zu erforschen. Hitze wallte in beiden auf und allmählich wurde Sakura Sasuke etwas zu tollkühn. Daher setzte er nun seine Zunge ein, um die ihre herauszufordern. Wie bei einem Kampf umkreisten sich die beiden Zungen. Doch bevor Sasuke den Zungenkampf gewinnen konnte, zog Sakura sich zurück. Noch etwas länger und sie hätte sich ihm kopflos hingegeben. Aber das durfte sie nicht. Stattdessen handelte sie nach Plan. „Das war eine kleine Kostprobe, um dir zu zeigen, was du im Krankenhaus verpasst hast!“, sagte sie betont kühl, drehte sich um, öffnete die Haustür und schloss sie mit einem leichten Knall hinter sich. Zum Glück gaben erst in diesem Moment ihre Beine nach und sie lehnte sich mit knallrotem Kopf schwach gegen die Haustür. >Kami-sama, kann der Kerl küssen.< Besagter ‚Kerl’ stand währenddessen völlig verblüfft da und starrte auf die geschlossene Haustür… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Kushi-Dango: Dango ist das japanische Wort für Kloß. Es gibt verschiedene Dangoarten. Das ‚kushi’ bedeutet einfach nur, dass sich die Klöße auf einem Holzspieß befinden. Es gibt verschiedene Arten von Kushi-Dangos, zum Beispiel der Hanami-Dango, der bei Kirschblütenfesten gegessen wird. Lied: Bangles ~ eternal flame Tjaja… wer hätte das gedacht? =) Ich muss sagen, dass das Kappi mir wirklich Spaß gemacht hat, auch wenn ich mit dem lieben Sasuke ein paar Problemchen hatte. Aber ich finde, die haben wir ganz gut gemeistert. Oder was meint ihr?! Ihr dürft auf jeden Fall auf das nächste Pairing gespannt sein. Und täuscht euch nicht... das "Friede, Freude, Eierkuchen" wird nicht so bleiben ~ hab euch lieb, Arashi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)