Nur ein Eis von Femii (...und die Welt steht Kopf) ================================================================================ Kapitel 1: Nur ein Eis ---------------------- Titel: Nur ein Eis Untertitel: ...und die Welt steht Kopf Genre: Romantik, Humor Rating: PG6 Disclaimer: "Naruto" und alle vorhandenen Charaktere gehören Masashi Kishimoto und nicht mir. Diese Fanfiction dient einzig und allein zur Unterhaltung und unterliegt meinen Rechten. Ich verdiene kein Geld damit. - Die Sonne stand strahlend hell am Himmelszelt, die Vögel zwitscherten die gewohnte Melodie und im Dorf herrschte das allmorgendliche, rege Treiben, da die Dorfbewohner trotz der sommerlichen Hitze ihre Einkäufe für den Tag erledigten. Es war einer jener, gewöhnlicher Morgen, wie Konoha ihn seit mehreren Tagen täglich erlebte. Die Sonne erwärmte schon morgens die kühle, von der Nacht verbliebene Luft und machte den Boden mit nackten Füßen unpassierbar, wenn man sich nicht die Sohlen verbrennen wollte, und als wäre das nicht schon genug, konnte man sich vor lauter Hitze kaum bewegen und erst recht nicht, wenn man mehr als ein kurzes Shirt und eine luftige Hose anhatte. So spärlich bekleidet war auch Naruto Uzumaki, ein Held und einer der größten Shinobi, die Konoha je gesehen hatte (so jedenfalls dachte Hinata Hyuuga, zukünftiges Clanoberhaupt und schüchternste Kunoichi, die die gesamte Welt je gesehen hatte), und lief mit hängenden Schultern und unübersehbar schwitzend durch die Straßen auf den Dorfausgang zu, nicht wissend, dass nur wenige Meter von ihm entfernt, ein blauhaariges junges Mädchen ihn dabei beobachtete und nervös ihre Fingerspitzen aneinander tippte. „Na-… Naruto-kun…“, flüsterte diese leise, kurz bevor er den Ausgang erreichte, und wurde kurz darauf fürchterlich rot im Gesicht, als sie sich bewusst wurde, was sie so eben getan hatte. Inständig hoffte sie, dass ihr Angebeteter es nicht gehört hatte und betete Naruto förmlich an, dass er einfach weitergehen würde und ihre kläglichen Worte nicht gehört hatte, die sie schneller gesagt hatte als sie über die Konsequenzen einer solchen Tat hätte nachdenken können (was ihr im Übrigen öfter passierte, als ihr lieb war). Doch leider (wie sollte es auch anders sein) wurden ihre Hoffnungen nicht erhört und augenblicklich drehte Naruto sich verwundert um und blickte in das schockierte, mittlerweile mehr als dunkelrote Gesicht Hinata Hyuugas, welche krampfhaft versuchen musste unter Narutos Blick nicht den Halt zu verlieren und umzufallen. „Ah, Hinata, du bist es“, freute Naruto sich und man konnte deutlich sehen, wie sich sein Gesicht, das zuvor noch müde und verschwitzt ausgesehen hatte, aufhellte. Sein gewohntes Grinsen umspielte seine Lippen, als er auf Hinata zuging. Er konnte ja nicht ahnen, was genau dieses Grinsen in Hinata auslöste. Mit pochendem Herzen und einem Gesicht, das man von einer Tomate nicht hätte unterscheiden können, wenn man es darauf angelegte hätte, diese beiden zu vergleichen, hielt sie sich krampfhaft an der Hauswand fest und versuchte ihr Körpergleichgewicht zu halten, während sie ihr Vorbild immer weiter auf sich zukommen sah. „Findest du nicht auch, dass diese Hitze tödlich ist?“, fuhr Naruto unbedacht fort. „Ich gehe ja fast ein! Sieh nur, mein Oberteil ist klitschnass! Und dabei habe ich es erst vor einer Stunde frisch angezogen“, klagte er, der, wie auch alle Anderen, darauf verzichtet hatte, an diesem Tag in sein gewohntes Trainingsoutfit zu schlüpfen und stattdessen ein luftiges weißes Shirt mit den obligatorischen orangefarbenen Shorts trug. Hinata indes nickte nur leicht (Was sollte sie auch anderes tun? Sie bekäme in dieser Situation ja ohnehin kein Wort heraus.) und versuchte Naruto aufmunternd zuzulächeln, was ihrer Ansicht nach allerdings kläglich daneben ging (wie so alles, was Hinata heute auch machte. Man erinnere sich nur mal daran, wie sie am frühen Morgen achtlos in ihre kleine Schwester gelaufen war, welche sich daraufhin lautstark aufgeregt und sie als Träumerin bezeichnet hatte), Naruto jedoch dazu veranlasste weiterzusprechen. „Weißt du, Hinata-chan, man sollte ein Gesetz einführen, das einem verbietet an solchen Tagen überhaupt aus dem Haus zu gehen. Frei sollte man bekommen. Und jede Menge Eis. Und es sollte an jeder Ecke eine Dusche geben, um sich abzukühlen. Das wär’ wenigstens was, oder Hinata? Hinata?“ Verwundert hob Naruto eine Augenbraue an und lehnte sich etwas vor, um Hinata besser ins Gesicht sehen zu können, da diese ihren Blick den Boden zugewandt hatte, und versuchte irgendetwas aus ihrem seltsamen Verhalten herauslesen zu können, doch alles, was er merkte war, dass Hinata kurz davor war, vor seinen Augen umzukippen und das war mit Abstand das letzte, was er wollte, besonders da er sich im Moment ganz und gar nicht in der Lage fühlte, sie im Notfall aufzufangen. „Äh, Hinata-chan, stimmt irgendetwas nicht? Geht es dir nicht gut?“, fragte er demnach sichtlich hilflos und sah sich suchend nach Leuten um, die ihm zur Not zur Hilfe eilen konnten, doch weit und breit herrschte nur gähnende Leere. ‚Wo zum Teufel sind die ganzen Leute hin? Eben waren sie doch noch da!’, dachte er verzweifelt und hielt seine Arme vorsichtshalber so, dass er Hinata im Fall der Fälle hätte auffangen können, doch für Außenstehende, die nichts von seinen Gedanken und Absichten wussten (und dazu gehörte Hinata ebenfalls, so sehr sie das auch bedauerte), musste es unweigerlich so aussehen, als habe er vor Hinata zu umarmen. Prompt deutete Hinata diese Geste falsch und quietsche nervös auf, trat einen Schritt zurück, stolperte und viel beinahe hin. Beinahe, wäre Naruto nicht so klug gewesen, vorher nach ihren Armen zu greifen und sie aufzufangen. „Mensch, Hina-chan, was machst du denn für Sachen?“, sagte er lachend und fuhr sich nervös mit einer Hand durch die Haare, während er Hinata mit der anderen weiterhin fest umklammert hielt. Nur falls der Fall der Fälle erneut eintreten würde, versteht sich. (Das jedenfalls versuchte Naruto sich einzureden.) „Ähem, i-ich… ich weiß nicht… tut m-mir leid, Naruto-kun… ich w-wollte keine Umstände machen“, antwortete Hinata leise und warf immer wieder kurze Blicke auf die Hand, die ihren Arm nach wie vor umklammert hielt. ‚Oh bitte, kami-sama, mach das es aufhört, bitte!’, dachte sie verzweifelt und damit meinte sie keineswegs Naruto, nein, nein. Sie dachte einzig und allein an ihre Unfähigkeit, an ihr Stottern und ihr Rotwerden und sie wünschte sich (wie so oft), dass sie einfach wie jedes andere normale Mädchen in ihrem Alter (sie war immerhin schon sechzehn Jahre alt!) sein könnte, einfach mit anderen Menschen reden, Spaß haben, lachen, laut sein und andere schöne Dinge tun könnte, für die sie eigenartigerweise immer schon zu schüchtern gewesen war. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte; es war offensichtlich, dass sie unfähig war, einen Kontakt mit anderen Menschen aufzubauen und erst recht, wenn dieser Mensch auch noch ein Junge war (und Naruto Uzumaki hieß, könnte man jetzt noch hinzufügen)! „…entschuldigen, Hinata!“, drang in diesem Moment Narutos Stimme an ihr Ohr und ließ sie erschrocken zusammenfahren. Verdammt! Was hatte Naruto gerade gesagt? Sie hatte nicht zu gehört. Sie war zu tief in Gedanken versunken und hatte vergessen, dass Naruto noch vor ihr stand und ihr eventuell auf ihr dummes Gestotter antworten würde. Oh je, was hatte er nur gerade gesagt? Sie musste es wissen! „Was?“, fragte sie demnach laut, verschreckt und mit einer Spur Hektik in ihrer Stimme, die sie und Naruto erschrocken einen Schritt nach hinten gehen ließ. „Oh je!“, fuhr sie auch gleich darauf fort und schlug ihre Hände vor den Mund. „D-das … oh… ähem… das tut… mir … ehrlich Leid, Naruto-kun!“, stotterte sie hilflos, während sie in ihrem Gesicht die altgewohnte Wärme spürte, wie sie nur auftrat, wenn ihr etwas ganz fürchterlich peinlich war und sie errötete. „Oh, das passiert aber auch nur mir“, dachte sie verärgert und blickte betrübt zu Boden. Erst als Naruto ihr antwortete, wusste sie, dass sie es nicht nur gedacht, sondern laut gesagt hatte. „Ach was, macht dir keinen Kopf. Sowas passiert mir viel öfter als dir, glaub mir“, entgegnete er lachend und trat wieder einen Schritt auf sie zu. „Übrigens… ich hab eben gesagt, dass du dich nicht entschuldigen musst. Egal, bei was. Sowas ist bei mir nicht nötig, echt jetzt!“ Aufmunternd lächelte er ihr zu, was Hinata mit einem scheuen Blick registrierte. Sie traute sich einfach nicht, ihn länger anzusehen als nötig (sie war immerhin Hinata!) und starrte daher lieber auf einen Punkt hinter seiner Schulter oder eben auf den Boden. „Sag mal“, begann Naruto, als Hinata keine Anstalten machte, ihm zu antworten, „du hast nicht zufällig Lust, ein Eis essen zu gehen? Mir wird nämlich von Sekunde zu Sekunde wärmer und ich...“, ein skeptischer Blick auf Hinatas Outfit ließ ihn stocken und neu beginnen. „Sag jetzt bloß nicht, dass dir nicht warm ist, Hinata! Du hast ja voll viel an!“, rief er bestürzt und lauter als nötig, was natürlich auch kein Wunder war, wenn man Hinatas Outfit mit seinem verglich. Wenn man es so betrachtete, war sie in der Tat sehr warm angezogen. Im Gegensatz zu allen anderen (wie hieß es eben noch? ‚Er hatte, wie alle Anderen, darauf verzichtet, sein gewohntes Trainingsoutfit anzuziehen.’ Wie alle Anderen mit Ausnahme von Hinata, wäre wohl besser gewesen…) trug sie ihre gewohnte Trainingshose und hatte ihre Jacke nur mit einem schwarzen Shirt ausgetauscht. Alles in allem kein hitzetaugliches Outfit also. Jedoch war das (so konnte Naruto natürlich nicht wissen) das gänzlich Falsche, was er in diesem Moment zu Hinata hätte sagen können, denn genau wie zuvor wurde sie noch eine Spur röter und taumelte leicht nach hinten. Verwundert sah Naruto sie an und griff vorsichtshalber noch mal nach ihrem Arm, um sie vor dem bevorstehenden Fall zu bewahren. „Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist, Hinata-chan? Du bist so rot und kippst bald um. Hast du Fieber oder so?“, fragte er besorgt, doch Hinata schüttelte nur wild ihren Kopf. „N-nein, alles okay“, sagte sie verschüchtert. „M-mir ist nur wirklich ein bisschen warm.“ „Puuuh, du hast ja so recht, ein Moment.“ Nach einem kurzen, kritischen Blick auf Hinata entschied Naruto wohl, dass es ungefährlich war, Hinata jetzt wieder loszulassen, und kümmerte sich stattdessen um sich selbst und seinem armen, überhitzten Körper. Wie in Zeitlupe verfolgte Hinata jede seiner Bewegungen und mit jeder Sekunde wurde ihre Gesichtsfarbe noch eine winzige Spur dunkler. ‚Oh, kami-sama, das darf nicht wahr sein. Das darf doch alles nicht wahr sein!’, dachte sie erfreut, glücklich und äußerst peinlich berührt, doch ihren Blick konnte und wollte sie trotz allem nicht abwenden. Wann bot sich schließlich mal die Möglichkeit Naruto mit freiem Oberkörper zu sehen? Das musste einfach ein Traum sein! „Ah, so lässt es sich schon deutlich besser aushalten“, sagte er grinsend und warf sich sein verschwitztes Oberteil einfach um die Schulter. „Also, was ist, Hinata, gehen wir nun Eisessen oder nicht?“ Dass er sie überhaupt gefragt hatte, erstaunte Hinata mehr als genug, doch dass er so offensichtlich Wert darauf legte, dass sie beide gemeinsam ein Eis aßen, überraschte sie noch um einiges mehr, denn warum sonst würde Naruto sie so oft danach fragen? „Okay, Naruto-kun“, antwortete sie und zum ersten Mal, seit sie ihn dummerweise (und irgendwie auch unfreiwillig) angesprochen hatte, lächelte sie ihn an. Es war das erste Mal, dass sie alleine mit Naruto zusammen war und es war das erste Mal, dass sie mit einem Jungen (und noch dazu mit ihrem Naruto!) ein Eis essen ging und sie freute sich schon riesig darauf, wenngleich es ein Ereignis mit vielen peinlichen Situationen werden würde, schließlich hatte sie es bisher auch nicht geschafft, ein einfaches Gespräch mit Naruto zu führen (eigentlich hatte er die gesamte Zeit geredet und sie nur zugehört, wobei sie nicht einmal das die ganze Zeit über geschafft hatte.), doch wer sagte eigentlich, dass sie nicht irgendwann auch noch das schaffen würde? Irgendwann. Nicht heute, vielleicht nicht einmal morgen oder nächste Woche. Aber irgendwann wäre es sicher so weit und da würde sie ihm noch eine ganze Menge mehr sagen. Als Hinata am Abend (sie hatte den gesamten Tag mit Naruto verbracht!) nach Hause kam und auf leisen Sohlen in ihr Zimmer stürmen wollte, wartete Neji bereits auf sie. Er sagte nichts weiter, sondern sah sie einfach an und Hinata war sich sicher, dass er Bescheid wusste und er sie vielleicht sogar gesehen hatte. „Wie war dein Tag, Neji-niisan?“, fragte sie leise, damit ihr Vater oder gar Hanabi sie nicht hören konnten. „Hm. Okay. Und deiner?“, entgegnete er ebenso leise und ließ Hinata unbeabsichtigt unter seinem Blick erröten, doch sie versuchte standzuhalten. (Sie war sich sicher, dass Neji ihr Geheimnis bloß aus ihr herauskitzeln wollte!) „Auch. Ganz okay. Nichts Besonderes“, antwortete sie deshalb mit einer Lüge (ihr Tag war wunderschön gewesen und es waren eine Menge besonderer Sachen passiert!) und trat noch ein bisschen an ihren Cousin heran. „Was hast du so gemacht?“ „Eis gegessen. Es war so heiß.“ „Hm, ja. Du hattest sicher Spaß, oder?“ „Kann man sagen. Es war erfrischend, das Eis.“ „Und morgen? Hast du was vor?“ „Nein, eigentlich nicht. Du?“ Neji schüttelte wortlos den Kopf und stieß sich von der Wand ab. Er sah ihr noch kurz in die Augen, ehe er seine Hände in seine Hosentaschen fahren ließ und an ihr vorbei ging. Ein wissendes Lächeln glitt über seine Lippen, was Hinata jedoch nicht sehen konnte. Ebenso wenig konnte er das glückliche Lächeln seiner Cousine sehen, die mit langsamen, entspannten Schritten ihr Zimmer betrat und sich erleichtert und freudestrahlend gegen ihre Zimmertür lehnte und den heutigen Tag Revue passieren ließ. The End. - A/N: Vielen Dank, dass ihr das hier gelesen habt! Über Kritik und Kommentare würde ich mich natürlich sehr freuen. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)