Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 33: Vollmondschmerz 5 ----------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz Teil: 5 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Als Kobe die Augen aufschlug, lag er wieder auf dem Bett. Er hatte sich auf die Seite gedreht und ein Gewicht ruhte auf ihm. Auch an seinem Rücken spürte er etwas Warmes und eine unangenehme Ahnung beschlich ihn. Zögernd sah er auf seine Brust hinab. Wie er befürchtet hatte, sah er einen Arm, der dort nicht hingehörte. Dann war das Warme hinter ihm wohl der dazugehörige Körper, an den ihn der Arm drückte. Ein regelmäßiges Atmen zeigte ihm, das sein ungewollter Bettpartner noch schlief. Allerdings brachte ihm das nicht viel, da der Arm seinen eigenen so festhielt und auf dem anderen lastete sein Gewicht. Allzu viel bewegen konnte Kobe sich aber auch nicht, da er vermeiden wollte das der Andere dadurch aufwachte. Schlafende Hunde sollte man nicht wecken. Kobe seufzte leise. Wie sollte er hier nur wieder unbeschadet rauskommen? Denn auch wenn er zum Sterben bereit war, wusste er wie sehr es seine Familie schmerzen würde, wenn er nicht mehr zurückkam. Vor allem seinen Vater würde es treffen und das Schlimmste war, er würde es nicht einmal verstehen. Sie mochten sich zwar sehr gerne und erzählten sich auch alles, aber Aleka wusste nicht einmal die Hälfte von dem was ihm in seinem Leben schon passiert war. Warum hatte der Pirat ihn nicht einfach verkauft? Kobe glaubte nicht wirklich, das der Braunhaarige sich zu Männern hingezogen fühlte. Natürlich hatte er Gerüchte gehört, wie zum Beispiel das Piraten sich auf der langen Zeit auf See durchaus aus mit ihresgleichen zufrieden gaben, doch das waren eben nur Gerüchte. So wie es Gerüchte über Meerjungfrauen und Sirenen gab. Natürlich war ihm auch in den Sinn gekommen, das Ercole das vielleicht machte, weil er ihn ärgern wollte. Aber so kindisch war doch niemand, der über das Kindesalter hinaus war. Außerdem hatte er dadurch keinen Gewinn und das Argument mit der Genugtuung klang in seinen Ohren sowieso falsch. Immerhin hatte er ihm nichts getan wofür er sich rächen müsste. Wenn dann war es umgekehrt. Plötzlich spürte er eine Bewegung. Die Hand um seinen Oberkörper fing an sich zu bewegen. Doch sie zog sich nicht etwa zurück, wie sie es sollte. Nein, sie fing an seinen Oberkörper zu streicheln. Ercole schlief ganz sicher nicht mehr. So etwas machte man nicht im Schlaf. Kobe rückte von ihm ab, zumindest versuchte er das, wurde aber von dem Arm um ihn aufgehalten. „Nicht, doch. Bis jetzt hast du doch auch stillgehalten.“ Ercoles Stimme klang noch etwas schläfrig. „Ja, weil ich dachte das du schläfst.“ Kobe befreite seinen Arm aus dessen Umarmung und rutschte von ihm ab. Abstand war das Beste das er im Moment zwischen sie bringen konnte. Eine Hand, die ihn am Oberarm packte ließ das aber nicht zu. Heftig wurde er zurückgezogen, so das er auf dem Rücken zum Liegen kam. „Das ist aber kein sehr netter Morgengruß.“ Ercole beugte sich lächelnd über ihn. „Was soll das?“ Kobe schlug mit der noch freien Hand nach ihm, doch er traf nicht, da Ercole seine Hand abfing. Er packte ihn am Handgelenk und drückte so Kobes Hand auf die Matratze. „Ich glaube du hast noch nicht ganz verstanden was die Aufgabe eines Lustsklaven ist. Vielleicht sollte ich es dir zeigen.“ Das war gar nicht gut, in dieser Position war er ihm hilflos ausgeliefert. Wie demütigend. Sin konnte sich gegen einen ausgewachsenen Werwolf zur Wehr setzen und er versagte bei einem Menschen. „Ich weiß sehr wohl welche Aufgaben ein Lustsklave hat.“ Das war das einzig positive an der Sache, denn so war er darauf vorbereitet was Ercole vielleicht vorhatte und konnte ihn davon abhalten. Er wollte keinen intimen Kontakt mit einem Menschen. Ercole lächelte zufrieden. „Na also, warum wehrst du dich dann noch dagegen? Du wolltest es doch so.“ Konnte er endlich einmal damit aufhören ihm das vorzuhalten? Ja, er hatte es so gewollt, doch da hatte er auch nicht gewusst, das er gezwungen war auf diesem Schiff zu bleiben. Obwohl seine Entscheidung dann auch nicht anders ausgefallen wäre. Sie hätte gar nicht anders ausfallen können, da er seiner Familie keine Probleme machen durfte. Das könnte er sich nie verzeihen. Nein, aus dieser Situation musste er sich aus eigener Kraft befreien. Noch während er in seine Gedanken versunken war, beugte sich Ercole über ihn und legte seine Lippen auf seine. Kobe erstarrte für einen Moment. Was bildete dieser Pirat sich eigentlich ein? Mit einem gefährlichen Knurren schnappte er nach Ercoles Lippen und biss zu. Zufrieden spürte er das Blut in seinem Mund. Das würde ihn zwar wütend machen, doch das nahm Kobe in Kauf, wenn er ihn dann nur in Ruhe lies. Der Braunhaarige zuckte zurück und seine Hand lies Kobes Oberarm los. Beiläufig fuhr er sich über die Lippe und betrachtete kurz das Blut an seinem Finger. Lächelnd sah er auf Kobe. „Scheint so, als hätte ich mir ein bissiges Kätzchen angeschafft.“ Kätzchen? Allein für diese Beleidigung gehörte er bestraft. Immerhin war er ein Wolf. Ihn mit einer Katze zu vergleichen war eine Frechheit. Selbst wenn er damit einen Wehrtiger meinen würde, da Wölfe und Tiger sich nicht riechen konnten. Schakale gingen ja noch, da sie den Wölfen von der Gattung her ähnlich waren, doch sobald ein Tiger auftauchte hörte jegliche Freundlichkeit auf. Da er nun wieder eine Hand freihatte, nutzte er diese und schlug Ercole auf die Wange. Seine Nägel hinterließen rote Striemen, einer blutete sogar leicht. „Lass mich in Ruhe.“ Kobes Stimme war nur ein gefährliches Zischen. „Nicht nur bissig, nein es kann auch kratzen. Vielleicht sollte ich dir ein paar Manieren beibringen.“ Noch immer hatte Ercole sein Lächeln nicht verloren. Genau das war es auch, was Kobe wahnsinnig machte. Es gab keinen Grund zu lachen, er sollte wütend werden, ihn seinetwegen auch schlagen und dann verschwinden. Konnte er den gar nichts machen, um ihn von sich fernzuhalten? Ercole packte sein Kinn und küsste ihn abermals. Seine Hand an Kobes Kinn übte leichten Druck aus, so das dieser gezwungen war den Mund zu öffnen, den der Pirat auch gleich in Besitz nahm. Kobes Hand drückte gegen dessen Brust, was jedoch noch wenig Erfolg hatte. Beißen konnte er ihn nicht, da ihn der Griff der Hand davon abhielt. Jedoch rettete ihn ein Klopfen vor weiteren Zudringlichkeiten. Kobe betete, das es wichtig war oder zumindest die Anwesenheit des Kapitäns erforderte. Mit einem unwilligen Laut löste Ercole den Kuss und drehte sich zur Tür. „Was ist!“ Man merkte deutlich das er nicht erfreut über diese Störung war. „Kapitän, wir sind fast da.“ „Ich komme!“ Dann sah er zu Kobe, der unter ihm lag. „Sieht so aus, als müssten wir das später fortführen.“ Mit diesen Worten küsste er ihn noch einmal und lies ihn los. „Ganz sicher nicht.“ Kobe setzte sich auf und funkelte ihn aus seinen smaragdgrünen Augen wütend an. Den Piraten schien seine Wut jedoch kalt zu lassen. Gelassen zog er sich an. „Wir werden sehen.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum. In Ermangelung eines schweren, harten Gegentandes, nahm Kobe einfach das Kopfkissen und warf es ihm nach. Das würde nie passieren, in Zukunft würde er ihm gegenüber nie wieder unvorsichtig sein. Leider konnte er ihn nicht töten, da seine Männer anschließend ihn töten würden. Und Kobe wollte sich gar nicht vorstellen was sie davor noch alles mit ihm anstellen konnten. Immerhin waren das Piraten. Morden und plündern war ihre Arbeit. Ercole sah seinen ersten Maat an, der vor der Tür stand. „Wo sind wir?“ „Fast da.“ Der Mann deutete auf einen Landstrich vor ihnen. „Der Weg durch das Riff?“ Das war einer der schwersten Teile, wenn man die Insel erreichen wollte. Schon viele Schiffe waren deswegen untergegangen. Doch sein Steuermann kannte den Weg, deswegen machte er sich keine Sorgen. „Liegt schon zur Hälfte hinter uns.“ Ercole nickte und stieg die Treppe zum Steuermann hinauf. Sein erster Maat folgte ihm ohne ein weiteres Wort. Von hier konnte man schon den schmalen Landstrich sehen, der zu der Insel gehörte. Zwei Felsen, die sich gegenüberstanden ragten besonders heraus und genau dazwischen lag ihr Ziel. Wenn sie da durch waren, hatte ihre Reise ein Ende. Es war ein Glücksfall das ihre Stadt so geschützt war. Doch Ercole hatte sie auch von seinem Vorgänger übernommen und dieser war krankhaft paranoid gewesen und hatte alles und jeden als Feind angesehen. Wie man an ihm bemerkte, hatte es sich auch als gerechtfertigt erwiesen. Ein weißer Vogel flog über sie hinweg, bevor er auf der Reling landete. Sein erster Maat ging zu ihm und nahm der Taube den Zettel vom Fuß. „Sie haben uns schon bemerkt, es ist alles okay.“ „Noch etwas?“ Ercole sah seinem Maat an, das da noch etwas war. Dieser zögerte etwas. „Aye. Ihr habt Besuch Kapitän. Ratan ist da.“ Ercole stöhnte bei der Erwähnung dieses Namens. Was wollte er schon wieder von ihm? In letzter Zeit wurden seine Besuche immer häufiger. Er konnte ihn nicht leiden und daraus machte er keinen Hehl, wahrscheinlich war es auch das, was den Anderen so reizte ihn immer wieder zu besuchen. Hoffentlich hatte er einen guten Grund für seinen Besuch, sonst würde er gleich wieder verschwinden können. „Na dann bin ich ja einmal gespannt was er will.“ In diesem Moment brachten sie das Riff hinter sich und kamen den zwei Felsen näher. Nun erkannte man, das es nicht nur Felsen waren, sondern auf jedem auch noch ein Turm stand. Sie sahen nicht sehr gepflegt oder bewohnbar aus. Eher das Gegenteil, doch das war auch beabsichtigt. Immerhin wollte man nicht, das ein vorbeifahrendes Schiff auf die Idee kam das hier Menschen lebten. Obwohl die Kanonen, die dort oben postiert waren, jeden noch so neugierigen Kapitän abhalten würden. Ohne weitere Zwischenfälle passierten sie die Felsen und fanden sich nun in einer Schlucht. Zu beiden Seiten ragten Felswände in die Höhe. Die perfekte Verteidigung gegen Feinde. Es war auch hilfreich, wenn man jemanden am verlassen dieser Insel hindern wollte. Sein erster Maat schickte die Taube wieder los. Ercole lächelte zufrieden. Endlich wieder daheim, es war auch viel zu lange her, seit er wieder festen Boden unter den Füßen gehabt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)