Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 34: Vollmondschmerz 6 ----------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz Teil: 6 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Als es in der Kabine plötzlich dunkler wurde ging Kobe zu einem der Fenster und sah hinaus. Das war eine Felswand vor seinen Augen. Kobe brauchte einen Moment um diese Information zu verarbeiten. Wenn das Fels war, dann war da auch Land. Das hieß wenn er Glück hatte, dann legten sie bald an und dann konnte er flüchten. Land war immer besser als Wasser. Vor allem für ihn. Die Tür öffnete sich und Ercole trat ein. In seiner Hand hielt er eine Kette mit breiten Eisenbändern an beiden Enden. „Wir gehen an Land.“ „Wo sind wir?“ Kobe deutete auf die Felswände vor dem Bullauge. „In unserem Versteck.“ Er kam auf ihn zu und hob die Kette etwas an. „Wirst du brav sein oder muss ich dich dazu zwingen?“ Der Pirat klang etwas gelangweilt. „Hab ich eine andere Wahl?“ Er hatte damit gerechnet, alles andere wäre ziemlich leichtfertig und das war Ercole nicht. Leider. Kobe streckte ihm seine Hände entgegen und wartete bis Ercole ihm die Eisenbänder um die Handgelenke gelegt hatte. „Nun so muss ich wenigstens keine Angst mehr haben, das du dir die Hauptschlagader aufreißt. Bleibt nur mehr der Mund.“ Er grinste und nahm das Mittelstück der Kette in die Hand. Kobe verkniff sich ein Kommentar und folgte ihm. Er wollte nur an Land, alles andere war nebensächlich. Als sie das Deck betraten, blieb Kobe für einen Moment verwundert stehen. „Was ist das?“ Ercole blieb stehen und sah ihn fragend an. Er sah an die Stelle an die der Mischling sah. „Unser Versteck, das sagte ich doch schon.“ Versteck? Was Kobe hier sah war eine Stadt. Kein Dorf, oder eine kleine Siedlung, nein das war wirklich eines Stadt. Mit Häusern aus Stein und einem Hafen. Es war irgendwie bizarr. Rundherum war Sand und Palmen, doch direkt vor ihnen als wäre es aus dem Sand gewachsen stand eine Stadt wie man sie sonst überall fand. „Na ja ich gebe zu, ästhetisch gesehen macht es nicht viel her, aber es ist praktisch.“ Ercole grinste und zuckte mit den Schultern. Der Hafen, war am Rand einer der Felswände und dort ankerte bereits ein weiteres großes Schiff das dem auf dem er war ähnelte. Etwas entfernt davon legten sie an. Sofort kamen einige Männer den Steg entlanggelaufen und nahmen die Planke von den Piraten entgegen, die sie ihnen hinaufreichten. So war der Weg an Land geebnet. Kobe konnte es kaum erwarten das Schiff zu verlassen, wohingegen eine kleine Menschenmasse, die ihnen entgegenkam es kaum erwarten konnte das Schiff zu erreichen. Kobe und Ercole hatten gerade erst den Steg betreten, da erreichte die Menge sie. Kobe hatte nicht erwartet so viele erfreute Gesichter zu sehen. Immerhin waren das hier Piraten. Doch das hier war ein Piratennest, also war es doch nicht so verwunderlich. „Ercole!“ Bei dem Schrei unterbrach Kobe seine Musterung der Leute und sah gerade noch wie eine stark geschminkte Frau Ercole um den Hals fiel. Innig küsste sie ihn und der Braunhaarige erwiderte diesen Kuss. Er hatte es doch gewusst. Der Pirat stand auf Frauen nicht auf Männer, also warum die Sache mit dem Lustknaben? Das hier bewies es doch. Aus einem undefinierbaren Grund machte diese Erkenntnis Kobe wütend. Er wollte gerade etwas sagen, als seine Instinkte Alarm schlugen. Angst und Aggressivität stiegen gleichzeitig in ihm hoch und seine Sinne waren zum zerreißen gespannt. Kobe verstand diese Reaktion seines Körpers selbst nicht, da er so etwas zum ersten Mal erlebte. Unruhig huschten seine Augen über die Menge, ohne das er wusste welche Art der Bedrohung er suchte. Unwillkürlich knurrte er gefährlich. Was war nur mit ihm los? „Ercole, endlich.“ Diese Stimme lies ihn erschaudern, ohne das es einen Grund dafür gab. Wer war das? Und warum rief er solche Empfindungen bei ihm hervor? Die Menge teilte sich etwas und ein Mann war zu erkennen. Er wirkte recht jung, zumindest jünger als es die Stimme vermuten lies. Seine hellblonden Haare, waren zusammengebunden und reichten ihm etwas über die Schulter. Als er näher kam musterten seine braunen Augen die Umgebung. Kobe hatte das Gefühl, das etwas nicht mit ihnen stimmte. Als er kurz in den Himmel sah bemerkte er es erst. Seine Pupillen veränderten sich. Sie wurden nicht etwa kleiner wie bei anderen Menschen, nein sie wurden schmal wie bei einer Katze. Erst als er vor ihnen stand und Kobe seinen Geruch wahrnahm wusste er weshalb er so eine Unruhe in ihm auslöste. Das war kein Mensch, es war ein Wertier wie er, wenn auch rein. Doch das machte es nicht besser, nein, denn das vor ihm war ein Wertiger. „Ratan.“ Ercole schob die Frau, die ihn so stürmisch begrüßt hatte, zur Seite. Hinter ihm hörte er ein leises Knurren beachtete es aber nicht. „Was führt dich auf meine Insel? „Geschäfte.“ Der Wertiger lächelte frech. „Ich wüsste nicht was wir für Geschäfte zusammen hätten.“ Nein, er hatte keinerlei Ambitionen mit ihm zusammenzuarbeiten. Das brachte immer nur Ärger, selbst seine Anwesenheit brachte nur Ärger. Ercole mochte ihn nicht sonderlich schon alleine wegen seiner Art, die ihn bei jedem gleich sympathisch machte. Das weckte bei jedem normalen Menschen eben Neid. „Und genau das sollte man ändern.“ Ratan beantwortete seine Frage, sah ihn dabei aber nicht an, sondern an ihm vorbei. Ercole drehte sich ebenfalls, um zu sehen was die Aufmerksamkeit des anderen Piraten auf sich zog. Was er sah erstaunte ihn sichtlich. Sein Gefangener starrte Ratan ebenfalls an, doch lag etwas gefährliches in seinem Blick. Seine ganze Haltung hatte etwas abwehrendes und doch wirkte es so als könnte er bei der ersten falschen Bewegung angreifen. Sehr widersprüchlich, vor allem für Kobe. So hatte er ihn noch nie gesehen und dabei kannte Kobe den anderen Piraten noch nicht einmal oder? „Kennt ihr euch?“ Ratan wand seinen Blick nicht von Kobe ab. „Nein, aber ich finde, das sollte man ändern.“ Er streckte die Hand nach Kobe aus, wurde aber von Ercole aufgehalten. Mit festen Griff hielt der dessen Handgelenk auf. „Willst du dich etwa an fremden Eigentum vergreifen?“ Das lenkte Ratans Aufmerksamkeit wieder auf ihn. „Eigentum? Er?“ Der Wertiger begann schallend zu lachen. Ercole hingegen fand das gar nicht komisch. Vor allem da er den Witz an der Sache nicht erkannte. Allerdings würde er etwas sehr nachhaltiges mit dem Inder anstellen, wenn dieser nicht gleich zu Lachen aufhörte. Dieser beruhigte sich auch langsam wieder, wenn er auch noch immer grinste. „Glaub mir mein lieber Ercole. Wesen wie er werden niemandes Eigentum, wenn dann läuft das umgekehrt.“ „Ach ja?“ Man merkte an der Stimme des Braunhaarigen, das ihn das weder interessierte und er es schon gar nicht glaubte. Woher wollte Ratan das schon wissen? Immerhin kannten sie sich laut eigenen Aussagen ja nicht. Nur Kobes Reaktion auf Raten war seltsam. Wenn er ihn kennen würde, dann war es vollkommen gerechtfertigt, auch er wollte ihm oft genug an die Kehle springen oder ihn anders den Tod bringen. Doch wenn man ihn nicht kannte, dann wirkte er doch eher sympathisch, hatte er sich zumindest sagen lassen. Ercole konnte das nicht beurteilen, da er ihn schon seit seiner Kindheit kannte. Auch wenn Ratan damals schon so ausgesehen hatte wie jetzt. Vielleicht war wirklich etwas an den Gerüchten dran, das der Pirat den Jungbrunnen entdeckt hatte? Auch wenn Ercole selbst keinen Wert auf ewige Jugend legte. „Ich glaube du wirst es noch merken.“ Ratan lächelte und befreite seine Hand aus dessen Griff. Dann sah er wieder zu Kobe. „Keine Angst mein Hündchen, ich will dir nichts Böses. Ich habe keine Streit mit dir oder den deinen.“ „Den seinen?“ Konnte er vielleicht etwas über die Herkunft des Rotblonden wissen? Denn dafür das sie sich nicht kannten waren ihre Reaktionen ein wenig zu übertrieben. Kobe war übertrieben abweisen und Ratan extrem vertraut gegenüber Kobe. Da musste noch etwas sein. „Ja, denen, die ihm gleichen.“ Er warf noch einen prüfenden Blick auf Kobe. „Zumindest zum Teil. Du findest mich auf meinem Schiff.“ Beim letzten Satz wand er sich wieder zu Ercole. „Ja und tu mir den Gefallen und bleib dort. Ich hab es satt mich von den Frauen der Stadt mit dir vergleichen zu lassen.“ Ratan zwinkerte ihm zu. „Tja, Ehre wem Ehre gebührt.“ Damit wand er sich grinsend um und ging zu dem zweiten großen Schiff zurück. Er hasste ihn, oh wie er ihn hasste. Ercole fand nicht einmal mehr Wörter dafür. Doch es war wichtig sein Wohlwollen zu behalten, auch wenn er von Haus aus mehr Freiheiten bei ihm hatte, als andere Piratenkapitäne Es war leider so eine Sache mit Ratan. Man durfte ihn nicht ignorieren, aber auch nicht nachlaufen. Er war wie eine Katze. Je mehr man seine Nähe suchte umso mehr entzog er sich einem. Vielleicht sollte er das wirklich einmal auf diese Art versuchen und ihm so nahe kommen wie möglich. Nur hielten das seine Nerven nicht aus und Ratan würde sich nur ein Spaß daraus machen und ihn ärgern. Sein Griff um Kobes Kette festigte sich. Ihn hinter sich herziehend, bahnte er sich einen Weg durch die Menge. Toll, seine gute Laune war mal wieder im Keller und wie immer hatte Ratan daran Schuld. So war es schon seit dieser seine Besuche hier verdoppelt hatte. Was musste er nur machen um ihn wieder loszuwerden? Ercole wusste keine Antwort darauf und das ließ ihm keine Ruhe. Loswerden, das musste er ihn, soviel stand fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)