Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 57: Vollmondschmerz 29 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz Teil: 29 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Irgendwie war das jetzt alles zu schnell für ihn passiert. Was war Kobe denn jetzt? Ercole war verwirrt, als er die ganzen Fakten durchging, die er nun erfahren hatte. Also Kobes Vater war ein Ratsmitglied und Schamane und seine Großeltern beide Älteste. Wenn er das richtig verstanden hatte, dann waren die Ältesten so etwas wie die Kaiser dieser Rasse und der Rat ähnlich wie Könige, dann musste Kobe zumindest ein Prinz sein. Kein Wunder das er ihm seine Herkunft verschwiegen hatte. Und von wegen ein Vater, der sich nichts aus ihm machte. Dafür war er aber ziemlich schnell bereit ihm zu helfen und sehr besorgt um ihn. Da er selbst ebenfalls um Kobe besorgt war, erkannte er die Anzeichen nur allzu gut. Zwar ließ er sich von Ratan erklären was mit Kobe passiert war, doch war er bei weitem nicht zu ruhig wie er sich gab. „Diese dämlichen Verwandlungen. Ich hab mir schon oft gewünscht, das er diese Gabe nicht bekommen hätte.“ Aleka seufzte tief. „Warum? Es ist doch gut das er sich verwandeln kann. So kann er einmal im Monat die Freiheit genießen, die ihm diese Gestalt verspricht.“ So hatte es ihm zumindest Kobe erklärt. „Ach ja?“ Aleka wand sich zu ihm um. „Meinst du wirklich? Du hast deine erste Verwandlung schon hinter dir, dann weißt du wie es ist sich zu verwandeln. Aber du wurdest darauf vorbereitet. Du weißt nicht wie es ist, wenn man sich ohne sein Wissen plötzlich in ein anderes Wesen verwandelt. Wie es ist nicht zu wissen was man tut und wen man angreift. Stell dir vor du erlangst am nächsten Morgen das Bewusstsein wieder und um dich herum liegen die Leichen der Menschen die du liebst. Ebenso wie du nicht weißt wie es ist, wenn du zwischen Wölfen lebst und doch weißt das du nie vollwertig dazugehören wirst, egal was du machst und erreichst.“ Aleka schüttelte den Kopf. „Nein, du hast keine Ahnung. Also sprich nicht von Freiheit.“ „So unglücklich wirkte Kobe aber gar nicht über diesen Umstand.“ Zugegeben die Worte des Wolfes hatten ihn verunsichert, doch Kobe hatte wirklich nicht so gewirkt als er mit ihm sprach. Er war damals verwirrt gewesen, doch wenn er über seine Verwandlung unglücklich gewesen wäre, hätte er es gemerkt. Schließlich hatte er nur auf ein solches Anzeichen gewartet und er hätte alles hingeschmissen. Aleka lächelte traurig. „Lerne meinen Jungen kennen, lerne seine Vergangenheit kennen und dann reden wir wieder.“ Das würde er ja gerne, doch Kobe blockte alle Versuche mit ihm zu reden ab. Nur das würde er sicher nicht seinem Vater erzählen. Wenn Kobe schon so auf diesen Vorfall reagierte, wie würde dann sein liebender Vater darauf reagieren? Nein, er hing an seinem Leben. Jetzt noch mehr als zuvor. Ratan beendete diese Unterhaltung, bevor sie zu deprimierend wurde. „Das dort ist mein Schiff.“ Sein ausgestreckter Arm deutete auf das angesprochene Objekt. Aleka folgte seiner Geste. „Ein wirklich stolzes Schiff. Etwas anderes hätte ich bei einem Wertiger auch nicht erwartet.“ Ercole verdrehte die Augen. Musste man so offen flirten? Ihn machte er fertig und redete ihm Schuldgefühle ein und Ratan schmeichelte er. Was war denn das für eine Art? Nein vom Charakter her glich er seinem Sohn kein bisschen. Er ging an Ratan vorbei und klopfte ihm auf die Brust. „Lass es dir nur nicht zu Kopf steigen. Es kommt schließlich von einem Wolf.“ „Na, na wir werden doch nicht rassistisch sein oder?“ Aleka grinste bei seiner Aussage, ging aber ebenfalls auf das Schiff zu. Rassistisch er? Nein, das ganz bestimmt nicht. Er war Pirat da konnte man sich keine Vorurteile anderen Völkern gegenüber leisten. Schließlich stellte sich seine Mannschaft aus den Vertretern verschiedenster Völker zusammen. Doch ja, wenn alle reinen Wölfe so waren wie dieses Exemplar, dann mochte er sie definitiv nicht. Ratan schloss zu ihnen auf und ging neben Ercole her. „Also ich mag ihn.“ Seine Stimme war leise, aber deutlich amüsiert. Das war ja wieder einmal klar. Gleich und gleich gestellte sich nun einmal gern. Und ähnlich waren sie sich allemal. Er konnte beide nicht leiden, obwohl das bei Ratan etwas abgeflaut war. Allerdings wenn er wieder dabei war ihn aufzuziehen, konnte sich das rasch wieder ändern. Aleka stand schon bei der Planke die auf das Schiff führte. „Kann ich hochgehen oder muss ich damit rechnen mich verteidigen zu müssen?“ Ratan winkte nur kurz und schüttelte den Kopf. „Nein, es ist alles okay.“ Ja, jetzt nach diesem Zeichen war alles okay. Auch wenn Ercole nicht glaubte, das ihre Sicherheitsvorkehrungen den Wolf lange aufgehalten hätten. Aleka tat vielleicht so leichtfertig, doch er war es nicht, das musste er ihm zugestehen. Zwar wirkte er kindlich und lebensfroh aber er war auch ein Krieger. Das merkte Ercole nach einem Blick. Ratan stieg über die Planke auf sein Schiff und Aleka und er folgten ihm. Ohne ein weiteres Wort führte er den Wolf zur Kabine in der Kobe lag. Aleka öffnete die Tür und seufzte als er Kobe sah. Er ging zum Bett und sah auf ihn hinab. „Kobe, mein Kleiner was machst du bloß?“ Er streckte eine Hand aus, hielt sie über seine Stirn und schloss die Augen. Ercole folgte dem interessiert. Er wollte wissen, was Schamanen von normalen Ärzten unterschied. So groß konnte der Unterschied nicht sein, immerhin hatten, alle die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung. Aleka zog seine Hand wieder zurück und sah sie an. „Er schläft. Nur leider viel zu tief als gut für ihn ist. Wie habt ihr ihn am Leben erhalten?“ „Ich hab ihm mein Blut zu trinken gegeben.“ Ratan zuckte mit den Schultern. „Mir fiel nichts besseres ein.“ Alekas anerkennender Blick lag auf Ratan. „Das war intelligent. Nicht das Erste was mir eingefallen wäre, aber gar nicht so blöd.“ Der flirtete doch, das war eindeutig. Sein Sohn lag hier im Sterben und er nahm sich die Zeit mit Ratan zu flirten. Ercole konnte es nicht fassen und Ratan stieg auch noch darauf ein. War er hier der Einzige, der sich Sorgen um Kobe machte? „Nun, dann werde ich ihn einmal aufwecken.“ Aleka wand sich wieder Kobe zu. Seine Hände streckte er über dessen Körper aus. Das alles geschah aber ohne eine Berührung. Eine Hand lag über Kobes Kopf, die andere über dessen gebrochenen Arm. Aleka schloss wieder die Augen und ein Ausdruck höchster Konzentration erschien auf seinem Gesicht. Was sollte das? Wollte er nicht etwas machen, diese Pose sah zwar durchaus eindrucksvoll aus, konnte aber gar nichts bewirken. Ercole sah zu Ratan, doch dieser war ruhig und wirkte sogar zufrieden. Also war das normal? Plötzlich änderte sich die Atmosphäre im Raum. Ercole konnte es nicht genau benennen oder fassen doch die Luft war mit irgendetwas aufgeladen. War das das was die Menschen Magie nannten? Auf jeden Fall war es ein angenehmes Gefühl. Ercole fühlte sich sicher und geborgen, etwas das er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Nach einiger Zeit zog Aleka seine Hände zurück und das Gefühl verschwand urplötzlich. Ercole fühlte sich wie erstarrt, als dieses Gefühl so plötzlich nicht mehr da war. Es war so, als wäre er plötzlich nackt und schutzlos in eine Schneewüste gestoßen worden. So musste sich das anfühlen. Aleka lächelte erleichtert. „Er schläft nun, aber er wird aufwachen. Bald.“ Sanft strich er Kobe übers Haar und beugte sich hinab um ihn auf die Stirn zu küssen. „Bis dahin würde ich gerne hier bleiben.“ „Ich habe nichts dagegen.“ Ratan neigte leicht den Kopf. „Es ist selten, das ich so hohen Besuch habe. Trinken wir etwas?“ Fragend sah er Aleka und dann Ercole an, „Ich habe nichts dagegen.“ Der Wolf legte den Kopf leicht schief. Ercole hingegen schüttelte den Kopf. „Ich bleibe bei ihm.“ „Bist du sicher? Es kann noch Stunden dauern, bis er aufwacht.“ Ercole sah Aleka an und schüttelte abermals den Kopf. „Das ist mir egal.“ Auf ein paar Stunden mehr oder weniger kam es nun auch nicht mehr an. Und so konnte er sicher sein, das es ihm gut ging. „Übrigens die Schiene ist nicht mehr nötig. Seine Knochen sind wieder geheilt.“ Lächelnd verließ der Wolf die Kabine. Ratan folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. Ercole ging zu Kobe und löste die Schiene an dessen Arm. Aleka hatte Recht gehabt, es war alles wieder heil. Zum Glück. Er setzte sich neben Kobe auf die Bettkante. Nun konnte er nichts tun als zu warten. Aber mit der Gewissheit das Kobe wieder aufwachen würde, nahm er das gerne in Kauf. Ratan öffnete die Tür zu seiner Kabine. „Wein?“ Fragend sah er seinen Gast an. Aleka nickte und sah sich in der Kabine um. „Geschmackvolle Einrichtung. Sehr… indisch.“ Ratan nickte nur während er zwei Gläser einschenkte. „Ja, das ist mein Geburtsland und auch wenn mich nicht viel damit verbindet hat es einige Einflüsse bei mir hinterlassen.“ Er reichte Aleka ein Glas. „Es ist nicht schlecht seine Wurzeln zu pflegen.“ Der Wolf lächelte leicht. „Immerhin gelingt es manchen nie sich davon zu trennen.“ Damit meinte er wohl sich selbst. Immerhin war der Rotblonde doch sehr nahe bei seiner Familie. Das konnte er sich nicht vorstellen. „Wird es keine Probleme geben, wenn du hier bleibst? Wir sind Wertiger und es gab nicht sehr viel Zustimmung von den Ältesten.“ Aleka winkte ab und setzte sich in einen der Kissenberge. „Die sind doch unwichtig. Alles was sie machen ist reden, doch handeln werden sie nie. Das haben sie noch nie.“ Ratan runzelte die Stirn und setzte sich ihm gegenüber auf einige Kissen. Also so kamen ihm die Werwölfe nicht vor. Denn dann würde seine Rasse sie nicht als eine solche Bedrohung sehen. Doch er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Sollte ein Ratsmitglied denn so reden?“ „Ein Hochzeitsgeschenk. Heirate ein angesehenes Mädchen und du kriegst das dazu. Auch wenn es ebenso wie die Hochzeit nur ein weiterer Versuch war mich an dieses Land und diese Familie zu ketten.“ Ratan nickte. So etwas kannte er nur zu gut. „Und es hat funktioniert?“ Das interessierte ihn, denn er war hier und doch wirkte er nicht unglücklich, nur etwas betrübt. „Nur bedingt.“ Nun wurde Alekas Lächeln wieder ehrlicher und fröhlicher. Es hatte etwas lausbubenhaftes an sich. „Ich gehe hin wo ich will und wann ich will. Ebenso wie ich mich mit jedem vergnüge den ich attraktiv finde. Das hat sich nie geändert, Kobe ist der lebende Beweis dafür.“ „Du wirkst nicht so, als würdest du es bereuen ihn gezeugt zu haben.“ Auch wenn das was er zuvor mit Ercole beredet hatte, diesen Eindruck hinterlassen hatte. Aleka sah ihn überrascht an und schüttelte entschieden den Kopf. „Nie. Ich werde seine Geburt nie bereuen, dafür liebe ich ihn zu sehr. Ich habe seine Mutter geliebt und ich liebe ihn. Ebenso wie meine anderen Kinder, auch wenn er mir wohl der Liebste von ihnen ist.“ Es freute Ratan das zu hören. Das bestätigte nur seine Meinung. Kobe wurde geliebt und das mehr als er es jemals glauben würde. Zumindest da hatte er ihm keine falschen Hoffnungen gemacht. „Wie stehst du eigentlich zu Kobe? Bist du sein Liebhaber?“ Aleka musterte ihn forschend. „Ich?“ Ratan war ehrlich überrascht von dieser Frage. Unbewusst legte er sich eine Hand auf die Brust. „Nein, am ehesten kann man wohl Ercole so nennen. Ich bin nur ein Freund, eher so etwas wie ein großer Bruder.“ Das klang sogar in seinen Ohren verrückt, doch so sah er die Sache nun einmal. Aleka nahm einen Schluck von seinem Wein und stellte es dann zur Seite. Zweifelnd hob er eine Augenbraue, bevor er mit den Schultern zuckte. „Warum nicht? Gegen einen solchen Sohn hätte ich nichts einzuwenden.“ Hatte er nun seinen Segen oder wie sollte er diese Worte deuten? Doch dann bewegte sich Aleka und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Was hatte der Rotblonde vor? Der Wolf kniete sich hin und beugte sich zu Ratan. Seine Hand legte sich auf dessen Brust. Sein Gesicht näherte sich seinem gefährlich nahe. „So und nachdem das geklärt ist, sei ein guter Junge und lass uns uns gemeinsam amüsieren.“ Bevor Ratan etwas erwidern konnte, verschloss Aleka seine Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. So und nun liegt es bei meinen Lesern. Da ich mir bei diesem Pärchen etwas unsicher bin dürft ihr entscheiden. Wollt ihr hier weiter lesen oder soll ich gleich zu Kobe und Ercole springen? Ich schreib beides gerne, nur damit das nicht falsch verstanden wird. Ich weiß nur nicht ob dieses Pärchen überhaupt jemanden interessiert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)