Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 81: Blutbiss 5 ---------------------- Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss Teil: 5 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. „Jayd bitte. Wenn du so weitermachst, kommen wir noch zu spät.“ Mika stand ungeduldig vor der Tür, die zum Ankleidezimmer seiner Verlobten führte. Allerdings schien seine Aufforderung nicht sehr viel zu bringen. Dann eben anders. „Wenn du nicht sofort herauskommst, dann gehe ich ohne dich.“ Das zeigte zumindest Wirkung. Sie kam aus dem Zimmer und warf ihm einen wütenden Blick zu. Um ihre Gestalt schmiegte sich ein Kleid, das aus Seide, Brokat oder was auch immer das war. Das konnte Mika ebenso wenig einteilen wie die Farbe. Für ihn war es grün, doch die weibliche Gesellschaft hatte da ja sämtliche Unterarten. Beleidigt setzte sie sich auf einen Hocker und eine Zofe eilte herbei, um die noch offenen Knöpfe ihres Kleides am Rücken zu schließen. „Du solltest dich nicht so aufregen. In deiner Position kannst du es dir ruhig leisten zu spät zu kommen.“ „Mein Vater wartet aber auf uns.“ Das war der einzige Grund, weswegen ihn Jayds Trödelei so störte. „Meiner auch. Also wo ist das Problem?“ Sie begann sich die Haare hochzustecken. Mika fuhr sich genervt mit der Hand über das Gesicht, eine Geste zu der ihn wirklich nur Jayd reizte. Es lag eben daran das nur er den Zorn seines Vaters ertragen musste, nicht sie. Da lag das Problem. Und alles auf sie schieben konnte er nicht, das war mehr als unmännlich, wenn auch die Wahrheit. „Beeil dich einfach oder du musst eben halb fertig dort auftreten“ „Das würdest du nicht machen.“ Sie sagte das mit voller Überzeugung in der Stimme. Da hatte sie auch Recht, das würde er nicht machen. Nicht weil er ihre Gefühle nicht verletzen wollte, sondern weil sie ihn so nichts nützen würde. Wo war der Wert eines Schmuckstückes, wenn dessen Aussehen den Besitzer in Verlegenheit brachte? Das war nicht der Grund weswegen man ihn besaß. Und dieser hier glänzte ja noch bei der richtigen Pflege. „Wir werden die Letzten sein.“ Sie zuckte nur gelassen mit den Schultern. „Wir haben das Recht als Letzte zu kommen.“ „Was aber nicht bedeutet, das wir es unbedingt müssen.“ „Doch genau das bedeutet es. Wir haben das Recht dazu, also werden wir davon auch Gebrauch machen.“ Gegen diese Logik sollte er einmal ankommen. Mika hatte das Gefühl, das er die Frauen wohl nie verstehen würde. Immerhin brachte ihn sogar Jayd soweit, das er manchmal über eine ihrer Aussagen nachdachte. Es war aber auch zu verwirrend was sie so von sich gab. Entweder war sie extrem intelligent und er erkannte es nur nicht oder er sie war wirklich so einfach, wie er sie einschätzte. Mika hoffte auf das Zweite, er mochte keine Überraschungen. Jayd steckte sich eine Edelsteinbesetzte Klammer ins Haar. „Wir können.“ Damit stand sie auf und strich ihre Röcke glatt. Mika schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dafür, dass sie endlich fertig war. Erleichtert reichte er ihr den Arm und führte sie zur Tür. „Du siehst bezaubernd aus meine Liebe.“ Er unterdrückte den Zusatz ‚du hast auch lange genug dafür gebraucht’ ,wissentlich. Jetzt noch ihren Unmut hervorzurufen war unklug. Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. „Ich weiß.“ Einfach nur Schweigen. Das war das Intelligenteste das Mika in so einem Fall machen konnte. Schweigen und sie dann im Ballsaal dem erstbesten Verehrer in die die Hand drücken. Daran mangeln würde es sicher nicht. Eloy sah sich suchend um. „Er ist noch nicht da.“ Jamie neben ihm seufzte und schüttelte den Kopf. Eloy nickte, ohne sich jedoch groß für seinen Begleiter zu interessieren. Jamie seufzte abermals, hob die Hand vor Eloys Gesicht und schnipste in die Finger. „Hallo, hier spielt die Musik. Solange das Bürschchen nicht da ist, kannst du wenigstens so tun, als wärst du mein Begleiter. Er kommt immer als Letzter, das ist sein Recht und davon macht er Gebrauch.“ Natürlich so hatte man die Aufmerksamkeit aller anderen Gäste. Dann waren wirklich schon alle da, die ihn sehen sollten und wollten. Jemand mit viel Macht, ließ es sich sicher nicht nehmen, die Aufmerksamkeit auch wirklich aller Gäste zu bekommen. Eloy seufzte ebenfalls und wand sich Jamie zu. Eigentlich hatte er noch keinen Plan wie er es anstellen sollte sich dem Vampir zu nähern. Doch den hatte er sonst auch nicht und blieb trotzdem nicht allein. Er sollte einfach seine Vorzüge für sich sprechen lassen, wie auch sonst. „Sieh mal an, da ist er ja.“ Jamie lächelte, als durch die Menge ein Raunen ging. Sofort teilte sich die Menge, wie das Meer vor Moses. Eloy grinste bei diesem Vergleich, scheinbar hatte der Unterricht in seiner Kindheit doch Früchte getragen. Na dann sollte er sich diesem Moses einmal zuwenden. Allerdings entdeckte er etwas nicht allzu Erfreuliches an dessen Arm. „Was ist das?“ Er deutete auf das Wesen an Mikas Arm. „Das?“ Jamie warf einen Blick auf den weiblichen Vampir und sein Lächeln vertiefte sich. „Das ist Mikas Verlobte Jayd. Seit ungefähr drei Jahren sind sie sich versprochen.“ „Du wolltest mir sicher irgendwann einmal davon erzählen oder?“ Nicht das es für Eloy einen Unterschied machte, doch es war ein unvorhergesehenes Hindernis. Wenn man verlobt war, dann war man von Natur aus etwas prüder. Zumindest legte man dann etwas mehr Wert auf Treue. „Nein, eigentlich nicht. Schließlich hast du nicht danach gefragt und da ich nicht weiß was du vorhast, weiß ich auch nicht welche Informationen für dich wichtig sind.“ Wenn man Jamie nicht kannte, könnte man ihm sein erstauntes Getue fast abnehmen. Nur, Eloy kannte ihn, viel zu gut zu seinem Leidwesen. Jamie wusste ganz genau was sein Ziel war, das konnte man sich immerhin denken. „Na dann.“ Der Weißblonde gab ihm einen leichten Stoß in den Rücken. „Tu das weswegen ich dich mitgenommen habe.“ Genervt wand Eloy sich zu ihm um. Er konnte es nicht leiden, wenn man ihn einfach so herumschubste. „Und was wäre das?“ „Amüsiere mich.“ Damit schenkte er ihm noch ein überhebliches Lächeln und wand sich von ihm ab. Amüsieren? Eloy glaubte sich verhört zu haben. Das hier machte er für sein Vergnügen, nicht um den Werwolf zu amüsieren. Was glaubte er, wer er war? Doch er wollte sich nicht mit ihm befassen, er war wegen einem Anderen hier. Er sah, wie der Vampir seine Verlobte einem der Umstehenden überließ und sich in die Menge zurückzog. Die Musik setzte ein und die ersten Tanzpaare bildeten sich. Eloy behielt Mika im Blickfeld, nun wo er ihn gefunden hatte, wollte er ihn nicht mehr aus den Augen verlieren. Nur wie sollte er sich ihm nähern, mit den ganzen Vampiren um ihn herum war das schwer. Doch vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit im Laufe des Abends. So leicht gab Eloy sicher nicht auf. Er warf einen Blick zu Jamie zurück. Dieser war jedoch in ein Gespräch mit einem älteren Vampir vertieft. Zumindest hatte es den Anschein danach. Von ihm konnte er keine Hilfe erwarten, doch damit hatte er ja gerechnet. Er wollte schließlich kein Komplize werden. Gelangweilt sah Eloy zu dem Vampir hinüber. Es war schon einige Zeit vergangen ohne das sich etwas an der Szenerie geändert hatte. Jamies amüsierte Blicke, die er ihm ab und an zuwarf, dienten auch nicht dazu seine Stimmung zu bessern. Plötzlich kamen jedoch einige junge Vampire zu der Gruppe und forderten Mikas Begleiter zum Tanz auf. Alle bis auf ihn selbst. Was war da los? Eloy sah sich die Situation einen Moment lang überrascht an. Soviel Glück konnte nicht einmal er haben. Einer plötzlichen Eingebung folgend, sah er zu Jamie. Der Weißblonde grinste nur und prostete ihm kurz zu, bevor er den Blickkontakt wieder abbrach. Eloy wusste zwar nicht was er davon zu halten hatte, doch er würde diese Gelegenheit sicher nicht verstreichen lassen. Über Jamies Beweggründe konnte er danach noch immer nachdenken, wenn er das überhaupt wollte. Er näherte sich Mika rasch, aber nicht so das es wie Absicht aussah. Als Eloy neben ihm stand, nahm er die Gelegenheit wahr ihn anzusprechen. „Ihr seid Mika nicht? Mein Name ist Eloy.“ Gehört hatte er ihn zumindest, das zeigte der Blick, den Mika ihm zuwarf. So als hätte er etwas Minderwertiges gesehen und wusste nicht genau was er damit anfangen sollte. Jedoch bekam Eloy keine Antwort. „Ich habe euch vor zwei Tagen trainieren sehen, ihr seid stark. Zumindest für einen Vampir.“ Es war ein gewagter Vorstoß, eine Beleidigung unter so vielen Vampiren zu äußern. Denn auch wenn es die Wahrheit war, wollten die Vampire dieser nicht ins Auge sehen. Werwölfe waren körperlich stärker als die Vampire, dafür waren diese magisch um einiges besser. Was ihnen natürlich keine Vorteile im Kampf brachte. „Da dies aus dem Mund eines Wolfes kommt, ist es nicht unbedingt ernst zu nehmen.“ Eloy zuckte mit den Schultern. Wenigstens hatte er nicht Hund oder Köter gesagt, doch so gut kannten sie sich noch nicht, Das waren Beleidigungen, die man sich für später aufhob. „Vielleicht. Aber diese Überzeugung wird euch bei einem echten Kampf nicht weiterhelfen.“ Nun wand sich Mika vollends zu ihm um. Doch er wirkte eher genervt, als interessiert. „Ich kann mich nicht daran erinnern, das wir uns vorgestellt wurden. Noch habt ihr irgendein Geschäft mit mir oder meinem Vater, das mich dazu zwingt dieses Gespräch fortzusetzen. Aus diesem Grund es war mir kein Vergnügen, euch aber scheinbar ein Bedürfnis. Lebt wohl.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ Eloy stehen. Dieser brauchte einige Sekunden um zu realisieren was hier gerade passiert war. Hatte dieser Vampir ihn gerade abserviert? Natürlich Eloy hatte selbst genug Körbe ausgeteilt um einen solchen zu erkennen, aber doch nicht bei ihm. Unbewusst glitt sein Blick zu Jamie und er meinte ihn am anderen Ende des Saals lachen zu sehen. Dieser Mistkerl amüsierte sich natürlich auf seine Kosten. Das würde noch ein Nachspiel haben, das war sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)