Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 104: Blutbiss 28 ------------------------ Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss Teil: 28 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Es war nicht gerade sein Lieblingsspiel. Eigentlich beherrschte er es nicht einmal gut, doch was sollte er machen? Etwas anderes konnte man hier ja nicht machen und nachdem er endlich ein Spiel aufgetrieben hatte, würde er es auch durchziehen. Obwohl Kobes erstauntes Gesicht alleine es schon wert war danach gefragt zu haben. Klar, sonst interessierte er sich auch nie für diese Art des Zeitvertreibs, da gab es besseres. Nur stand ihm das derzeit nicht zur Verfügung. Eloy seufzte und besah sich nachdenklich die Figuren auf dem Spielbrett. Für ihn war diese Partie eigentlich nicht mehr zu gewinnen, doch aufgeben war auch keine Option. Er bewegte seinen Läufer in die Mitte des Spielfeldes. Mika schlug ihn mit seiner Dame ohne lange nachzudenken. „Schach.“ Lächelnd sah er zu Eloy. „Sag mal kann es sein, das du dieses Spiel nicht sonderlich gut beherrscht?“ „Ach, wie kommst du denn darauf?“ Eloy zog ein Gesicht, während er überlegte, was er mit drei Figuren, dem König eingeschlossen, noch erreichen konnte. Das Ergebnis war nicht zufrieden stellend. „Nun, ich setze dich schon zum dritten Mal Schach.“ „Aber nicht matt.“ Irgendetwas musste er ja kontern, wenn das auch eher schwach war. Mika legte den Kopf schief, seine Stimme klang gelassen. „Das ist nur eine Frage der Zeit. Eigentlich hast du nur noch einen Zug bis dahin.“ „Leider hat sich niemand die Zeit genommen mir das Spiel lange und ausführlich beizubringen. Mein ältester Bruder ist da ganz anders.“ Mit ihm hatte ja auch sein Vater trainiert oder besser gesagt oft gespielt. Soweit er mitbekommen hatte, war Henry nur von ihrem Vater ausgebildet worden. Ganz anders als er und seine Geschwister, die von ihrer Mutter großgezogen wurden. Er bewegte seinen König. „Ach so. Matt.“ Damit bewegte der Vampir seinen Läufer und ließ Worten Taten folgen. „Das ist einfach nicht mein Spiel.“ Eloy grinste und ließ mit einer leichten Berührung seines Zeigefingers die Figur seines Königs umfallen. Mika nahm seine Figuren vom Brett. „Nein, das wohl nicht. Noch eine Partie?“ Der Blondhaarige zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Sonst kann man hier ja nichts machen.“ Der Vampir begann seine Figuren wieder aufzustellen. „Sollte das eine Aufforderung sein?“ Eloy sah ihn überrascht an, nicht wissend was er davon halten sollte, da diese Frage in einem beiläufigen Tonfall gestellt wurde. Mika sah auch nicht auf dabei. Erst als er die Figuren fertig aufgestellt hatte, sah er ihn an. „Was wenn?“ Wenn der Vampir so anfing würde er sicher nicht abblocken. Eloy neigte den Kopf leicht zur Seite. „Dann ist sie vielleicht eine Überlegung wert.“ Mika lächelte, wand sich aber wieder dem Spielbrett zu. „Irgendwann.“ Dieser Zusatz hatte ja kommen müssen. So leicht würde er es sicher nicht haben. Eloy lächelte sanft und begann seine Figuren ebenfalls aufzustellen. Der Schwarzhaarige sah zur Seite und stand dann auf. Er ging zu einem Tisch und schenkte Wein in einen Becher. Fragend sah er ihn an. „Auch?“ Eloy nickte nur knapp. Mika füllte einen zweiten Becher und ging zu ihm. Abwartend hielt er ihm den Becher hin. Der Wolf griff danach, änderte aber rasch die Richtung und umfasste Mikas Handgelenk. So zog er ihn näher zu sich. Als ihre Gesichter nur noch ein kleines Stück voneinander getrennt waren sah er ihn an. „Was ist mit jetzt?“ Überrascht sah ihn der Vampir an. Man merkte, das er im ersten Moment nicht wusste wovon der Wolf redete. Doch dann lächelte er und stellte seinen Becher auf den Tisch. Leicht schüttelte er den Kopf. „Irgendwann, ist nicht jetzt. Welchen Reiz hat eine Sache, wenn man nicht darum kämpfen muss?“ Innerlich stöhnte Eloy. Konnte es nicht einmal einfach sein? Doch das Spiel, das der Vampir gerade spielte beherrschte er ebenfalls. „Habe ich nicht schon genug gekämpft?“ Mika näherte sich ihm noch mehr, doch bevor sich ihre Lippen berührten legte er einen Finger auf Eloys Lippen. „Noch nicht genug.“ Er schwieg kurz, bevor er weitersprach. „Außerdem wäre es doch langweilig, wenn ich einfach nachgeben würde. Was für ein schaler Sieg wäre das und meiner bei weitem nicht würdig.“ „Da hast du wahrscheinlich recht.“ Eloy ließ sein Handgelenk los. Nein, das wollte er nicht. Wie er Jamie schon gesagt hatte, es wäre langweilig, wenn Mika plötzlich nachgeben würde. „Nein, ich habe ganz sicher Recht.“ Mika lächelte geheimnisvoll und setzte sich wieder auf seinen Platz. „Natürlich.“ Dem würde er sicher nicht widersprechen. Denn aus Erfahrung wusste er, das es sonst nur in einer Diskussion enden würde. Das kannte er schon von vielen anderen Situationen. Schweigen und abwarten, nur so kam man zum Ziel. Was war das bloß gewesen? So war er doch sonst nicht, so seltsam. Mit einem anderen Wort konnte er sein Verhalten nicht beschreiben. Doch es war ihm in dieser Situation so richtig vorgekommen, weswegen er einfach gehandelt hatte. Auch wenn er sich am Ende zurückgezogen hatte, so schien es Mika das es dem Werwolf Spaß gemacht hatte. Ihm auch, das konnte er nicht bestreiten. Diese Partie zog sich in die Länge. Zwar war der Werwolf noch immer kein ernstzunehmender Gegner, doch konnte man nicht leugnen das er dazulernte. Es forderte viel mehr Können um ihn diesmal Schach matt zu setzen. Mika gähnte und sammelte seine Figuren zusammen. „Ich werde mich nun zurückziehen. Die Sonne geht bald auf.“ Ein Blick aus dem Bullauge bestätigte seine Vermutung. Es herrschte nur mehr ein dämmriges Zwielicht, keine dunkle Nacht mehr. Seltsam, die Zeit war wie im Flug vergangen. Er sollte sich wohl öfter mit etwas beschäftigen, vielleicht auch zusammen mit dem Werwolf. Wenn Mika auch noch immer nicht wusste wie er es anstellen sollte, so war das seinen Plänen sicher nicht abträglich. Es schadete nie etwas Zeit mit seinem Ziel zu verbringen. Auch Eloy sammelte seine Figuren ein und gab sie in die dafür vorgesehene Box. Diese stellte er dann auf das Brett, bevor er aufstand und Mika auffordernd ansah. Was sollte das nun schon wieder? Wollte der Werwolf noch irgendwohin, denn soweit er wusste, waren sie gerade in dessen Zimmer. Wenn es auch reichlich unbenützt aussah. Fragend musterte Mika den Wolf, doch stand auch er auf. „Was wird das jetzt?“ Der Blondhaarige lächelte. „Nun, ich bringe euch zu eurer Kabine.“ Schon wieder ein Sprung in der Anrede. Doch die Worte irritierten ihn viel mehr, als das er darauf achtete. „Das ist nicht nötig. Erinnerst du dich, meine Kabine ist nur einige Türen weiter. Die Chance, das ich mich verirre ist ziemlich gering.“ „Ich weiß. Doch es wäre keine gelungene Verabredung, wenn ich euch nicht wieder heimbringe. Selbst wenn es nur ein paar Türen weiter ist, was es für mich natürlich nur leichter macht.“ Ach das war eine Verabredung gewesen? Nun, dann hatte sie der Wolf geschickt getarnt. Nun, dann sollte er ihn wohl belohnen. Er nickte zustimmend. „Tja, also ist es wohl beschlossen.“ „Ja ist es.“ Eloy war schon an der Tür und öffnete sie. Mika zuckte nur die Schultern. Wenn es der Wolf so wollte, warum nicht? Es waren ja nur ein paar Meter, die sie im Endeffekt schweigend zurücklegten. So gesehen war die Begleitung unnötig gewesen. Vor seiner Tür stoppte Mika wieder und drehte sich zu Eloy um. „Wie du siehst, es bestand keine Gefahr.“ „Hm, da hast du wohl Recht. Schade der ganze Weg umsonst.“ Eloy sah den Gang entlang, bevor er wieder den Vampir ansah. „Allerdings könnte ich mir ja noch einen Kuss als Belohnung abholen.“ Er beugte sich lächelnd zu dem Vampir hinüber. „Wohl kaum.“ Nun musste er sich unnahbar geben aber nicht unerreichbar, das kannte er. Immerhin hatte er auch schon um einige Vampire geworben, da war ihm dieses Spiel bekannt. Wenn er auch nie wirklich um jemanden kämpfen musste. Wenn er die Lust verlor, waren schließlich die Anderen die Verlierer. So machte man es ihm leicht, doch hier hatte er nichts zu verspielen. Trotzdem ließ er es zu, das sich die Lippen des Wolfes auf die seinen legten. Einerseits weil er den Moment verpasst hatte um ihn aufzuhalten, andererseits weil er neugierig war. Wer wusste schon wie Werwölfe küssten? Schon nach den ersten Augenblick, merkte Mika das es sich deutlich von dem der Vampire unterschied. Dieser Kuss begann beinnahe zärtlich und wurde dann immer leidenschaftlicher, als sich der Ältere Einlass in seinen Mund suchte. Mika gewährte ihm diese Gunst gerne und kam ihm sogar ein Stück entgegen. Hinter seinem Rücken tastete er jedoch nach der Türklinke. Diese öffnete er und entzog sich mit einem Schritt nach hinten aus dem Kuss. Hier war Schluss, sonst konnte er sich selbst vielleicht nicht mehr beherrschen. „Gute Nacht, Eloy.“ Damit schloss er die Tür vor der Nase des Wolfes und lehnte sich dagegen. Lächelnd lauschte er, den Schritten die sich wieder entfernten. Das war eine gelungene Nacht gewesen. Die nächste Runde konnte also beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)