Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 132: Tigeraugen 22 -------------------------- Titel: Wolfsherzen Spezial/ Tigeraugen Teil: 22 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Nika nahm sich ein Stück Brot und biss davon ab. Normalerweise hätte ihn die Umgebung davon abgehalten. Doch an Ratans Seite machte es ihm gar nichts aus in der Küche zu essen. Dies war normalerweise ein Platz an dem die Angestellten ihr Essen einnahmen, doch derzeit war nur er damit beschäftigt. „Und geht es wieder?“ Der Tiger sah ihn mit einem amüsierten Lächeln an. Den Blick von ihm abwendend nickte Nika. Das war dermaßen peinlich gewesen. Da küsste ihn der Tiger einmal und das nicht aus irgendwelchen hinterhältigen Gründen und er versaute alles. Dabei war es nicht er, nein sein Magen hatte sich lautstark zu Wort gemeldet. Wenn er das geahnt hätte, dann hätte er gestern das Abendessen nicht ausfallen lassen. Aber wer ahnte schon mit einem derartigen Überfall zu früher Stunde? Was aber nichts daran änderte das er sich total blamiert hatte. Wenn er gekonnte hätte, wäre er auf der Stelle im Erdboden versunken. „Na was machen denn die zwei Turteltäubchen?“ Die Frage des Tigers ließ ihn wieder aufsehen, doch war die Frage nicht an ihn gerichtet. Ratan sah auf einen blondhaarigen jungen Mann. Nika Sinne verrieten ihm das auch dieser ein Werwesen war. Wenn auch nicht ganz reinrassig. Yaro zuckte mit den Schultern, während er einige Sachen auf einem Tablett anrichtete. „Keine Ahnung. Ich habe sie seit der Hochzeit nicht mehr gesehen, wie die Meisten hier. Ich stelle ihr Essen vor die Tür und hole das leere Tablett danach wieder ab. Eintritt strengstens verboten.“ Er seufzte. „Man glaubt sie hätten jahrelang darauf warten müssen.“ Der Tiger lachte leise. „So eine Hochzeit kann einem durchaus neue Energie geben. Schließlich kann man dann endlich das geliebte Wesen sein Eigen nennen.“ Nun so konnte man eine Hochzeit auch sehen. Für ihn war sie eher ein Mittel zum Zweck. Seine Eltern hatten es auch so gehalten, doch er war nicht bereit eine Frau zu heiraten, die er kaum kannte. Nein, seine Frau würde er sich selbst aussuchen. Vielleicht war es sogar jemand den er liebte. Bis jetzt kannte er nur die Liebe seiner Mutter und seiner näheren Verwandten, doch das war ihm schon lange zuwenig. „Solange sie sich bis zum Ball ausgetobt haben, soll es mir Recht sein. Ich sehne mich schon wieder nach meiner Heimat und aus diesem Grund will ich die Abreise nicht unnötig hinauszögern.“ Yaro griff nach zwei Tassen, die er auf dem Tablett anordnete. „Du kamst hier nicht viel weg in den letzten acht Jahren was?“ Der Mischling schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Bis auf die paar Kurzreisen die Horus unternommen hat waren wir immer hier.“ Ratan legte den Kopf schief. „Du magst Frankreich wohl nicht so?“ Yaro schüttelte den Kopf. „Ich habe nichts gegen das Land. Nur gegen das Klima. Im Sommer ist es kalt und im Winter eisig.“ „Das kann ich verstehen, wenn man bisher in Afrika lebte ist das hier ein frostiges Land.“ Ein Küchenjunge brachte zwei Eier und Yaro legte sie in die dafür vorgesehen Behälter. „Also, ich muss los.“ Damit nahm er das Tablett in die Hand und ging. Nika hatte dem Gespräch schweigend zugesehen. Immerhin gehörte es sich nicht sich ungefragt in eine Unterhaltung einzumischen. Doch nun sprach ja nichts mehr dagegen, den Tiger anzusprechen. „Wer war das?“ In der Zeit in der er hier war, hatte er diesen Mann noch nie gesehen. Ratan sah ihn fragend an. „Yaro? Das ist Horus Freund, Diener, Ratgeber und was halt sonst noch anfällt.“ „Oh.“ Also ein Kammerdiener, der eigentlich schon zur Ausstattung gehörte. Klar, er hatte auch einen, nur war dieser in Athen geblieben. So konnte er ungehindert reisen. Allerdings war es neu, das diesen Posten auch Werwesen bekleideten. In Griechenland würde das nie gehen, allerdings waren alle Werwesen dort hohe Adelige. Er nahm einen Schluck von seinem längst schon überfälligen Kaffee. „Hier bist du also!“ Bei der Stimme verschluckte sich Nika prompt. Ratan handelte gleich und klopfte ihm auf den Rücken. Nika nickte ihm dankend zu, nachdem er seinen kleinen Hustenanfall überwunden hatte. Wie hatte er sie hier finden können? Immerhin war das der letzte Ort an dem er suchen würde. Scheinbar hatte Ratan denselben Gedanken. „Wie hast du uns gefunden Jamie?“ Jamie kam zu ihnen an den Tisch. „Ich finde dich doch immer. Allerdings ist es selten dich hier anzutreffen. Wenn ich Yaro nicht eben getroffen hätte, würde ich dich wohl noch immer suchen.“ Nun damit klärte sich die Frage, wie er auf diesen Ort hier kam. Dann sollte er sich wohl auf dieses Gespräch vorbereiten, das ihm nun drohte. „Und warum suchst du mich?“ Ratan sah den Wolf gelassen an. „Weil Marissa dich sucht. Anscheinend hat sich Ercole bei irgendetwas verplappert und jetzt will sie dich sprechen.“ Der Ältere stöhnte leise. „Es ist wirklich kein Verlass auf ihn. Wenn das so weitergeht überlege ich mir meine Entscheidung noch einmal. Auch wenn das dann schon lächerlich wird.“ „Ach hast du es endlich gemacht? Dann wird es ja eine langweilige Reise nach Afrika.“ Jamie stützte eine Hand auf den Tisch. „Nein, denn ich muss ihn ja noch bis zu seiner Insel mitnehmen. Hoffen wir nur das dann sein Schiff da ist.“ „Ja eine Wartezeit wäre ungut.“ Jamie sah kurz nachdenklich in die Luft, bevor er seinen Blick wieder auf Ratan richtete. „Dann geh mal und richte das mit Marissa. Um Nika werde ich mich kümmern, schließlich haben wir auch noch etwas zu klären.“ Musste das sein? Nika hatte eigentlich gar keine Lust mit ihm zu reden. Allerdings wann hatte man hier schon einmal auf ihn Rücksicht genommen? Obwohl bei Jamie machte der Ort wohl auch keinen Unterschied. „Denk aber an meine Worte.“ Ratan stand auf seufzte einmal tief. „Das wird ein harter Kampf.“ Da hatte er wohl Recht, doch wenn er es nicht machte, dann würde es nur schlimmer werden. Nika wusste das auch wenn er hier nicht aus Erfahrung sprach. Sein Vater sagte ihm ja alles. Warum auch verheimlichen, wenn die Wahrheit noch viel mehr schmerzte? Jamie sah dem Tiger nach, bis er aus der Küche gegangen war. Erst dann drehte er sich wieder zu Nika um. „Wir müssen reden.“ „Ich weiß.“ Der Jüngere konnte gerade noch ein Seufzen verhindern. Er warf einen Blick auf den Teller. Nein, Appetit hatte er nun keinen mehr. „Dann sollten wir es hinter uns bringen.“ Dabei sah er Jamie fest in die Augen. Einschüchtern ließ er sich sicher nicht. Der Wolf drehte sich ohne ein Wort um und verließ die Küche. Er führte Nika zu einem Zimmer und öffnete die Tür. Nika trat ein und sah sich vorsichtig um. Es war eindeutig ein Gästezimmer, so wie sein eigenes. Wahrscheinlich war es Jamies. Seltsam das er dieses Gespräch in einer so persönlichen Umgebung führen wollte. „Weißt du, seit heute Morgen frage ich mich ob du nur blind bist oder einfach nur dumm?“ Der ältere Wolf verschränkte die Hände vor der Brust. „Warum?“ Nika blieb ruhig, wenn es ihn auch ärgerte das der Andere ihm unterstellte dumm zu sein. Denn das traf wohl kaum zu. „Weil ich sonst keinen kennte, der so ein Angebot ausschlägt. Es ist doch dein Ziel mit Ratan zu schlafen oder?“ Nika schüttelte den Kopf. Nein, das war nie sein Ziel gewesen. Er wollte seinen Stolz wieder regenerieren und den Tiger von seinem Vater fernhalten. Nur dazu diente diese ganze Sache. „Ich will mit ihm schlafen aber nur weil das einer bestimmten Sache dient.“ „Warum hast du deine Chance dann nicht ergriffen?“ Jamie schien das nicht so ganz zu verstehen. Er ging zu einem Sessel und lehnte sich gegen dessen Armstütze. „Weil es mir in diesem Moment nicht richtig erschien. Er war deprimiert, so eine Situation nütze ich doch nicht aus.“ Jamie würde das sicher verstehen, denn er schätze ihn nicht so ein, das er so eine Situation ausnutzen würde. „Die Meisten schon.“ Der Weißblonde legte eine Hand nachdenklich an die Stirn. Dabei warf er ab und zu einen Blick auf Nika. Dieser beschloss zu schweigen. Solange er nachdachte konnte er ihm wenigstens keine Fragen stellen. Es war eine kurze Atempause, bevor es wieder weitergehen würde, dessen war sich Nika sicher. Nach einigen Momente senkte Jamie die Hand wieder. Das Ergebnis zu dem er gekommen war schien ihm nicht zu gefallen, da er den Kopf schüttelte. „Also gut, das muss ich wohl akzeptieren. Es war nicht vorsehbar, doch zum Glück bin ich flexibel. Was ist nun zwischen dir und Ratan?“ Diese Frage verwunderte Nika, Vor allem, da er keine Antwort darauf hatte. Ja, er hatte eine zweite Chance bekommen, doch was bedeutete das? Nun Jamie kannte Ratan, vielleicht konnte er sich daraus einen Reim machen. Und wenn er Glück hatte teilte er ihm seine Erkenntnis sogar mit. „Er hat mir eine zweite Chance eingeräumt.“ „Das habe ich geahnt. Gut, ich überlasse ihn dir.“ „Was?“ Nika wollte ihn doch gar nicht. Nun zumindest hatte er das nicht Betracht gezogen. Jamie ging gar nicht auf seine Frage ein, sondern sprach einfach weiter. „Doch da ich deine Motive kenne, gebe ich dir einen Rat mit, den du beherzigen solltest.“ Der Wolf klang ruhig, doch Nika merkte wie sich die Atmosphäre im Raum veränderte. Ebenso wie die Haltung des Älteren. Plötzlich verengten sich Jamies Augen gefährlich. „Ratan ist ein großer Junge, er kann auf sich selbst aufpassen. Doch wenn du ihn verletzt, dann Gnade dir Gott, denn ich werde es nicht tun.“ Das war eine Warnung die er wohl besser beherzigte, das ahnte Nika. In diesem Moment machte Jamie nämlich keinen Spaß. Seine Worte waren todernst gemeint. Er nickte nur stumm. Dieser plötzliche Stimmungsumschwung verunsicherte ihn. Vor allem weil er nicht wusste, warum er ihn auf einmal drohte. „Nachdem alles gesagt ist, werde ich nun gehen. Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Es war eine lahme Ausrede, doch es gab ihm die Chance zu gehen. Die er auch ergriff. Er verließ den Raum, wenn er das deutlich rascher machte als sonst. Erst als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete er tief durch. So hatte er den Weißblonden noch nie erlebt. Und auch wenn er ihn noch nicht so lange kannte, glaubte er nicht das dies bei ihm oft vorkam. Nur konnte er nicht seine Pläne danach richten. Außerdem machte er nichts was der Tiger nicht wollte. Dazu war er sowieso nicht fähig, das hatte er leider schon eingesehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)