Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 170: Nachtgeflüster 32 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 32 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Verschlafen öffnete Sunil die Augen. Sein Nacken schmerzte, wahrscheinlich von der unbequemen Position in der er schlief. Wie kam er eigentlich dazu? Mit einem Schlag klärten sich seine Gedanken wieder, als ihm der Grund einfiel. Jamie! Sein Kopf schoss in die Höhe, als er den Wolf nicht neben sich spürte. Das Bett vor ihm war wirklich leer. Wo war er nur? In seinem Zustand. Sunil stand auf und fuhr sich mit der Hand kurz über die verspannten Muskeln in seinem Nacken. Er spürte den Wolf ganz in der Nähe, ebenso wie Erec und das beruhigte ihn etwas. Mit Erec an seiner Seite würde ihm schon nichts passieren. Dieser würde ihn schon vor allem was dort lauerte beschützen. Immerhin war das nichts geringeres als ein Leopard, bei dem er die Zwei spürte. Er dachte an den Panther, bei dem sie waren. Sein Onkel aber auch sein Feind, schließlich war er ihm nicht freundlich gesinnt. Allerdings wusste nur dieser Dinge aus der Vergangenheit seiner Mutter, die sie ihm verschwiegen hatte. Fraglich war nur, ob Kyrin es ihm verraten würde. Nachdem was passiert war, gab es keinerlei Veranlassung dafür. Sunil schüttelte den Kopf. Nein, er sollte nicht einmal daran denken. Seine Mutter hatte ihm alles erzählt was sie für wichtig hielt und mehr wollte er gar nicht wissen. Schon gar nicht, wenn er vielleicht einen Preis dafür zahlen musste. Denn wenn er Neugier an einem Thema zeigte, gab er dem Panther damit wieder ein kleines bisschen Macht über ihn und das wollte er vermeiden. Es war gefährlich, wenn man solchen Leuten wie Kyrin oder auch Jamie Macht überließ. Selbst wenn es nur sehr wenig war, diese wussten sie zu ihren Gunsten zu nutzen, das ahnte Sunil instinktiv. Der Mischling schob diese Gedanken zur Seite und verließ den Raum. Er musste sich irgendwie beschäftigen. Aus diesem Grund ging er ins Schlafzimmer seiner Eltern, das nun von Erec und Cyrie bewohnt wurde. Unbewusst suchte er die Gestalt des Schakals zuerst im Bett und war überrascht ihn dort nicht vorzufinden. Erst als er weitersuchte, entdeckte er Cyrie am Fenster stehend. Seine Wangen und Kinn waren mit weißem Schaum bedeckt und er war gerade dabei sich mit einem Messer zu rasieren. Geduldig sah Sunil ihm zu. Dieses Problem hatte er zum Glück nicht, oder noch nicht. Wahrscheinlich war er einfach noch zu jung für diese Art von Körperbeharrung. Allerdings wäre es kein Problem, wenn ihm das noch lange erspart blieb. Erst als Cyrie fertig war und sich den überflüssigen Schaum abwusch, ergriff Sunil das Wort. „Es freut mich, das du schon wieder fit bist.“ Es war wirklich erstaunlich wie rasch sich der Schakal wieder erholt hatte. Aus Erfahrung wusste er wie stark sein Onkel war und Cyrie hatte wirklich übel ausgesehen. Ob das an Erecs Pflege lag? Bei diesem Gedanken musste Sunil leicht grinsen. Cyrie sah zu ihm und lächelte. „Ich wurde nicht zum ersten Mal verletzt. Außerdem bin ich es gewohnt schnell wieder fit zu werden. Man kann es sich im Urwald nicht leisten lange krank zu sein.“ Sunil konnte dem nur zustimmen. Hier war eine Verletzung schon fatal und konnte zum Tod führen. Wenn nicht durch ein anderes Raubtier, dann dadurch das man verhungerte. „Ich weiß.“ Mit dem Kopf deutete er auf das Messer. „Bis jetzt dachte ich nicht das du das brauchst. Bei mir wächst da nichts.“ „Sei froh, es ist eine lästige Angelegenheit. Doch wenn ich es unterlasse, dann sehe ich nach ein paar Tagen aus wie ein wandelndes Gestrüpp, bei Erec ist das ja nicht anders. Nur Jamie nicht glaube ich. Dieser hat es besser getroffen, doch das müsstest du am Besten wissen.“ Nachdenklich schüttelte Sunil den Kopf. „Bis jetzt hätte ich es nicht gesehen.“ Allerdings hatte er auch nicht darauf geachtet. In seinen Augen passte es aber auch gar nicht zu Jamie sich so um sein Aussehen zu sorgen. Er sah immer gleich aus und das ohne jegliche Anstrengung. Cyrie zuckte die Schultern. „Glücklicher. Bei manchen ist es eben so, das sie sich nie um so etwas wie eine Rasur kümmern müssen oder es einfach nicht machen. Ich allerdings bin kein Barttyp und auch Sybille mag das nicht.“ „Deine Schwester?“ Für Sunil war das die nahe liegende Antwort. Er wusste nicht viel über seine neuen Freunde, bis auf Jamie und dieses Ergebnis hatte er noch gut in Erinnerung. Doch er war eben eine Katze und diese besaßen eine angeborene Neugier. Der Schakal bewegte unentschlossen den Kopf. „Das ist vielleicht gar nicht einmal so falsch. Sybille ist meine Verlobte und auch baldige Frau. Zumindest wenn ich von dieser Reise heimkehre, das habe ich ihr versprochen.“ Oh, nun das war ja eine unerwartete Offenbarung und wenn er die Zeichen nicht alle falsch deutete, eine herbe Enttäuschung für Erec. Und wenn der Bär dieses Lächeln sehen könnte, das Cyrie bei dem Gedanken an sie zeigte wäre es ihm klar. Bei Cyrie hatte er keine Chance. „Wissen Jamie und Erec davon?“ Cyrie nickte lächelnd. „Jamie weiß es. Er kennt sie sogar, zumindest haben sie sich schon einmal ein Wortgefecht geliefert.“ Das war klar gewesen. Wenn Erec darüber Bescheid wüsste, dann hätten er wohl kaum ein Auge auf Cyrie geworfen. Denn er traute dem Bären viel zu, aber nicht das er eine Beziehung mutwillig zerstörte. Dafür war Erec einfach zu gutmütig. Doch das Jamie es wusste und nichts sagte, das verwunderte Sunil schon. Es war so als würde er Erec ins offene Messer rennen lassen. Als Freund sollte man so etwas nicht machen, ja nicht einmal zulassen. „Liebst du sie?“ Zwar nahm Sunil das an, aber wenn er eines in den letzten Monaten gelernt hatte, dann das die Drei in dieser Hinsicht nicht so dachten wie er. Scheinbar zählte in der Welt aus der sie kamen Liebe nichts. Immerhin hatten sie ihm erklärt das die Meisten aus finanziellen Gründen heirateten. Eine Einstellung, die ihm noch immer missfiel. Der Ältere nickte eifrig. „Natürlich. Ich kenne sie schon seit meiner Kindheit, wir waren schon immer eng befreundet. So etwas nennt man wohl Sandkastenliebe. Sybille ist wie ich selbst auch Forscher, derzeit dürfte sie gerade in Indien sein. Irgendwelche Ruinen im Dschungel erforschend.“ „Leben dort nicht die Tiger?“ Soweit Sunil mitbekommen hatte, waren das doch die Feinde der Wölfe. Mit einer Ausnahme an die er gerade nicht denken wollte. Allein schon dieser Gedanke ärgerte ihn. Aber Schakale waren die Verbündeten der Wölfe das wusste sogar er. Dann wussten es die Tiger sicher auch. Und ob man nun Feind war oder mit ihm paktierte machte nur selten einen Unterschied. „Machst du dir da keine Sorgen?“ „Ja, schon aber ich weiß das sie sich ihrer Haut erwehren kann. Außerdem ist sie nicht alleine. Selbst wenn, habe ich nicht die Kraft sie zurückzuhalten. Sie hat ihren eigenen Kopf und das ist gut so. Ich will keine Puppe, die ihr Leben einfach nur neben mir absitzt.“ Schweigend nickte der Jüngere. Er verstand Cyrie, er verstand ihn sogar besser als Jamie oder Erec. Diese waren ihm oft genug noch immer ein Rätsel. Auch Cyrie sagte nichts, erst nach einigen Minuten ergriff er wieder das Wort. „Wirst du mit ihm reden?“ „Ich weiß es nicht.“ Der Schakal musste keine Namen nennen, auch so wusste Sunil wer gemeint war. Allzu viel Auswahl gab es ja nicht. „Um ehrlich zu sein, gibt es nichts was wir zu bereden hätten. Er ist ein Fremder für mich.“ „Gerade deswegen solltest du mit ihm reden.“ Überrascht sah er den Älteren an. Gab es dafür auch eine Erklärung? „Weil er etwas von meiner Mutter wissen könnte?“ Lächelnd schüttelte Cyrie den Kopf. Es lag kein Spott darin sondern nur ein sanfter Tadel. „Weil er zu deiner Familie gehört. Er ist immerhin dein Onkel und egal wie sein Charakter sein mag, er gehört zu dir. Ein Teil seines Blutes wird auch immer in dir fließen. Vielleicht merkst du es jetzt noch nicht, doch eine Familie ist wichtig. Sie ist dein Rückhalt, der dich auffängt wenn alles andere schief geht. Vielleicht ist er ja ein Mistkerl und wirklich so brutal und rücksichtslos wie wir ihn kennen gelernt haben. Doch das weißt du nicht und deswegen solltest du mit ihm reden.“ Irritiert sah der Mischling seinen Gesprächspartner an. In diesem Moment bewunderte er den Schakal. Noch vor wenigen Tagen hatte Kyrin ihn angefallen und sogar getötet, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Trotzdem besaß Cyrie nun die Größe ihm nicht nur zu vergeben, sondern sich auch für ihn einzusetzen. Sunil wusste nicht ob er so handeln könnte. „Du meinst also, ich soll mit ihm reden?“ „Ja, das ist sicher nicht falsch. Was hast du zu verlieren?“ Sunil stellte sich da eher die gegenteilige Frage. Was hatte er zu gewinnen? „Also gut. Ich werde mit ihm reden.“ Zumindest würde er Jamie fragen. Wenn dieser das nicht erlaubte, konnte er nichts dagegen machen. Immerhin hatte er es dann einmal versucht. Kyrin würde nicht einmal wissen wem er diese Gunst verdankte. Denn nur aufgrund von Cyries Fürsprache hatte er sich dazu entschieden. Auch wenn Sunil nicht wusste was der Schakal sich davon versprach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)