Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 181: Nachtgeflüster 43 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 43 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. „Die werden nicht beißen, würde ich auch nicht bei so einem nachdenklichen Gesicht.“ Jamie seufzte. „Was willst du Erec?“ Nicht, das er ihn nicht schon längst bemerkt hätte, es war klar, das ihm jemand folgte. Nur weil sie Männer waren hieß das nicht, das es die Dinge vereinfachte. Nein, es wurde trotzdem alles diskutiert und sei es nur um die eigene Neugierde zu befriedigen. Es erstaunte Jamie nur, das es Erec war der ihm folgte. Zu Cyrie hätte es eher gepasst, doch dieser wusste wahrscheinlich noch nicht einmal etwas davon. „Kyrin?“ Es war nur dieser eine Name, doch Erec wusste, was er damit meinte. Er wollte nur wissen, das dieser nicht unbeaufsichtigt war oder sich frei bewegen konnte. Der Bär lächelte nur und brachte die letzten Stufen der Strickleiter mit einem Sprung hinter sich. „Cyrie.“ Ebenso einsilbig wie Jamies Frage zuvor, beantwortete Erec diese. Jamie nickte nur zustimmend. Dann war er wenigstens beschäftigt und konnte sich nicht aus dem Staub machen. „Traust du ihm noch immer nicht?“ „Nein, du?“ Er traute Erec nicht eine solche Kurzsichtigkeit zu. Nur wegen eines Nachmittags glaubte er jetzt nicht an die große Liebe, wenn er so naiv wäre, würde er ihm nicht sein Leben anvertrauen. „Nein.“ Er setzte sich neben den Wolf. „Willst du darüber reden?“ Jamie wüsste worauf das hinauslaufen würde und widmete der Angel mit einem Mal mehr Aufmerksamkeit als notwendig war. „Nein.“ „Aber ich.“ Erec überging seine Antwort einfach. Ein bedauerndes Seufzen kam über Jamies Lippen. Nein, die Sache war nicht einfacher nur weil sie Männer waren, wo hatten die Frauen nur immer ihre Vorurteile her? „Glaubst du nicht, das das meine Angelegenheit ist?“ Der Bär schüttelte den Kopf. „Nein, denn du bist Teil einer Gruppe und es ist meine Aufgabe diese Gruppe zu beschützen. Wenn also ein Mitglied dieser Gruppe nicht okay ist, muss ich mich darum kümmern. Ansonsten kann es zu einem Sicherheitsrisiko kommen.“ „Ach das bin ich? Ein Sicherheitsrisiko?“ Jamie lächelte schwach. Na das waren ja großartige Aussichten. Erec sah ihn überrascht an. „Ein Sicherheitsrisiko? Nein, das bist du nicht. Du bist etwas Schlimmeres, du bist ein Saboteur, denn mit deinen Worten hast du die Harmonie in der Gruppe gestört. Mensch Jamie, wie konntest du nur so etwas sagen?“ Der Bär schlug ihm mit der flachen Hand auf den Hinterkopf. „So unsensibel bin nicht einmal ich und ich weiß nicht einmal wie man das Wort Feingefühl buchstabiert.“ Auch wenn Erec sich darüber aufregte, so war Jamie seltsamerweise total ruhig. Er sah die Sache sogar Recht nüchtern, wenn er auch nicht wusste, woher diese Einstellung kam. „Wie? Die Worte haben einfach meinen Mund verlassen, so spricht man doch, oder?“ „Jamie.“ Man merkte, das der Bär sich schon beherrschen musste, um nichts Unbedachtes zu machen. Jamie legte die Angel in eine Halterung neben sich. Dann wand er sich dem Bären zu. „Erec, du erwartest doch nicht wirklich, das ich meine Gefühlswelt vor dir ausbreite. Das sind Territorien, denen selbst du nicht gewachsen bist. Abgesehen davon, das ich nicht vorhabe dir dort Zutritt zu gewähren.“ Der Braunhaarige seufzte tief und ließ die Schultern hängen. „Ich weiß, ich bin nicht Ratan, doch dieser ist leider nicht hier. Ich schon, also lass dir von mir helfen.“ Jamie lächelte hochmütig. „Das ist dein Fehler Erec. Du denkst das ich Hilfe benötige, doch das ist falsch. Was passiert ist, ist passiert daran gibt es nichts mehr zu ändern. Wenn dir die Harmonie der Gruppe soviel bedeutet, dann such Sunil und bring ihn zurück.“ „Weißt du, ich wollte dir helfen, doch wenn du gerne alleine mit deinen Problemen bist, bitte. Deinen Sarkasmus habe ich nicht verdient, weder ich noch Sunil, also behalte ihn auch für dich.“ Erec stand auf und sah einen Moment auf ihn hinab, bevor er sich umdrehte und zur Strickleiter zurückging. Jamie sah ihm nicht nach, sondern nur auf das Wasser vor ihm. Nachdenklich schwieg er ein paar Augenblicke. „Glaubst du ich soll es versuchen?“ Die Hand des Bären, die gerade nach der Leiter greifen wollte, verharrte in der Bewegung. „Was?“ Der Wolf drehte sich zu ihm herum. „Glaubst du ich sollte es versuchen, ihn zu lieben?“ Erec schüttelte den Kopf. „Nein, Jamie. Bei der Liebe gibt es kein versuchen. Entweder du liebst jemanden oder nicht. Mag sein, das du einige Zeit brauchst um das zu begreifen, doch wenn es soweit ist, wirst du es wissen. Doch es zu versuchen ist ein Betrug an deinem Partner, da dieser nie wissen wird woran er ist.“ „Wie meinst du das?“ Aufmerksam sah Jamie den Bären an. Eigentlich war es absurd, er holte sich Beziehungstipps von Erec. Bei allen Möglichkeiten, gerade von Erec, doch irgendwie schien das gerade das Richtige zu sein. Der Bär sprach aus was er dachte und gab ihm nicht zu denken so wie Ratan oder Cyrie es machten, Von ihm bekam er klare Antworten, nicht kryptische Andeutungen. Hier sprachen sie die gleiche Sprache. „Dein Partner wird nie wissen woran er ist. Versuchst du es noch, oder hast du schon aufgegeben ohne es ihm zu sagen? Wo steht er gerade? Kurz vor dem Aus oder einer längeren Beziehung? Es gibt so viele Unklarheiten bei diesem versuchen. Über kurz oder lang wird es dein Partner leid sein zu warten und dich verlassen. Das meine ich damit. Als geübter Geschäftsmann solltest du wissen was Unsicherheit bei Menschen bewirkt.“ Jamie lächelte amüsiert. Geschäftsmann, was für eine taktvolle Umschreibung für diesen Teil seiner Tätigkeit. Als ob Erec nicht genau wusste, was er machte. In den letzten Jahren hatte er die Fähigkeiten oft genug nutzen müssen. „Also soll ich mich darauf einlassen?“ Erec lächelte sanft und führte die Bewegung nun zu Ende und griff nach der Leiter. „Das Jamie, musst du für dich selbst entscheiden. Allerdings bin ich mir sicher, egal ob Katastrophe oder Erfolg, du kannst davon nur profitieren.“ Der Wolf hob amüsiert eine Augenbraue. „Ach, bin ich so ein hoffnungsloser Fall?“ Erec grinste nun breit. „Jamie, du bist der Hoffnungsloste Fall, den ich kenne.“ Damit begann er die Leiter hinauf zu klettern. Jamie schüttelte nur den Kopf und nahm die Angel wieder in die Hand. Nun, dann sollte er vielleicht einmal auf Erec hören. Bei diesem Gedanken schüttelte er lächelnd den Kopf. Allerdings musste dafür Sunil erst wieder einmal zurückkommen, doch das konnte sich nur um Stunden handeln. „Und?“ „Ich glaube, er hat sich entschieden.“ Erec setzte sich neben die Öffnung im Boden und schloss die Luke. „Und?“ Kyrin sah ihn abwartend an. Was war dabei herausgekommen? Er hatte ihm den Bären immerhin nicht zum Spaß nachgeschickt. „Ich schätze mal, du musst dir um deinen Neffen keine Sorgen mehr machen. Jamie wird das Richtige machen.“ Kyrin hob skeptisch eine Augenbraue. „Du schätzt?“ Erec verdrehte die Augen und stand auf. „Mann, du bist schlimmer als Jamie.“ Also das fasste Kyrin eindeutig als Kompliment auf. Mit dem Wolf verglichen zu werden und besser abzuschneiden, war etwas auf das er stolz sein konnte. Nicht, das er Jamie je sagen würde, wie hoch er ihn einschätzte. Er war durchaus ein ebenbürtiger Gegner, davon hatte es bis jetzt noch nicht viele gegeben. Eigentlich keinen Einzigen. Der Bär schlug sich auf die Oberschenkel um den Staub von dort zu entfernen. „Warum interessierst du doch eigentlich so dafür? Ich dachte das sein nur eine Gefühlsverwirrung?“ „Ist es auch, davon bin ich überzeugt. Doch Sunil denkt das es mehr ist und ich will nicht das er allzu sehr enttäuscht ist. Die erste Liebe ist etwas Besonderes.“ Kyrin wollte nicht, das für Sunil eine Welt zusammenbrach, wenn es in die Brüche ging. Zu trauern war okay, doch das Leben ging weiter, auch nach einer misslungenen Beziehung. „Spricht da jemand aus Erfahrung?“ Der Bär grinste frech. Der Panther verdrehte nur die Augen. „Mach dich doch nicht lächerlich. Du kennst meine Einstellung oder solltest sie kennen. Liebe hat zwischen Männern nichts zu suchen. Es reicht, wenn jeder auf seine Kosten kommt.“ Mehr brauchte man nicht und mehr war er auch nicht bereit in eine Verbindung mit einem Mann zu investieren. In seinem Stamm konnte man sich mit so vielen Männchen vergnügen wie man wollte, wenn man auch seinen Pflichten bei den Weibchen pflichtgetreu nachkam. „Das stimmt wohl.“ „Wenn wir schon einmal dabei sind…“ Kyrin deutete mit seinem Kopf auf seine Hände, die mit einem dicken Seil an einen Balken festgebunden waren. „…konntest du mich wieder losmachen?“ „Eigentlich gefällst du mir so ganz gut.“ Auf Erecs Lippen legte sich ein genießendes Lächeln. „Das kann ich mir vorstellen, aber es wäre ein leichter Sieg meinst du nicht?“ Es war schlimm, das in dieser Gestalt ein Seil reichte, um ihn festzuhalten. Der Bär kam zu ihm und löste die Fessel. „Wahrscheinlich, noch dazu wo du nun sowieso einen Kampf vor dir hast.“ Kyrin sah Erec fragend an. Wovon redete er? Amüsiert grinste der Bär. „Wir gehen nun einmal nach Cyrie sehen. Mal sehen wie er deine neue Gestalt findet.“ Der Panther gab einen gequälten Laut von sich. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Das konnte eine Angelegenheit von Stunden werden, vielleicht war diese Gestalt doch keine so gute Idee gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)