Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 198: Spezial: Gefühlschaos ---------------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Spezial Teil: Gefühlschaos Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Langsam öffnete sich das schmiedeeiserne Tor zu Auffahrt der Villa. Das Auto davor ließ den Motor kurz aufheulen. Es war ein schwarzer Sportwagen, dieser vertrug es. Sobald das Tor vollständig geöffnet war, trat der Fahrer das Pedal durch und raste die Auffahrt hinauf. Das war bei weitem das Beste an seinem Tag, wenn er für einen Moment ein wenig der vollen Leistung seines Autos ausprobieren konnte. Mit einer beinnahe ruckartigen Bremsung blieb er vor den Stufen stehen, die zur Tür führten. Er sperrte den Wagen mit einem Knopfdruck zu und klemmte sich die Aktentasche unter den Arm. Wie er seinen Arbeitstag manchmal hasste. Im Grunde war es ja meistens sehr amüsant und er musste unter Leute. Zwei Gründe also, warum er seinen Tagesablauf auf jeden Fall beibehalten würde. Die Tür öffnete sich und ein Butler verbeugte sich leicht vor ihm. „Ist er schon wach?“ Mit dieser Frage reichte ihm Eloy die Aktentasche. „Er steht soeben auf.“ Der Butler nahm die Tasche und stellte sie zur Seite, dann half er ihm aus dem Mantel. „Gut.“ So wirklich begeistert war Eloy nicht davon. Vor allem weil er ihm etwas erzählen musste, das ihn wieder aufregen würde. Er ging zum Zimmer des Vampirs und klopfte. „Herein.“ Erst nach dieser Aufforderung trat Eloy ein. Das hier war Mikas privater Bereich. Niemand, nicht einmal ihre Angestellten, durften hier unaufgefordert eintreten. Deswegen würde er es auch nicht machen. Mika saß an einem Tisch und besah sich wie jeden Abend seine Post. Er war gerade dabei einen Brief zu lesen. „Du bist schon zurück?“ Sein Blick glitt desinteressiert zur Uhr. „Du bist früh.“ „Ja, ich konnte früher Schluss machen.“ Was war hier bloß passiert? Neben dem Vampir konnte er einfach nicht mehr unbefangen sein. Selbst Jamie merkte schon das etwas nicht stimmte. Es stimmte auch, ihm kam es so vor als würde sich Mika immer mehr von ihm entfernen, das Interesse an ihm verlieren. Es war nur natürlich sie waren jetzt schon Jahrzehnte, wenn nicht schon Jahrhunderte zusammen. Da änderten sich die Prioritäten, man konnte nicht ewig so verliebt wie am ersten Tag sein, das war Eloy klar. Seinen Geschwistern ging es nicht anders und doch waren sie ihren Partnern um einiges näher als Mika und er sich. Eloy konnte es ja ignorieren, wenn es erst seit einiger Zeit so wäre, doch dieser kalte Krieg währte schon ein paar Jahre. Es ging von Mika aus und Eloy kannte den Grund dafür nicht. Aus diesem Grund verzichtete er schon seit einiger Zeit auf seine gewöhnlich lockere Art, da er einfach Angst hatte etwas Falsches zu sagen. Deswegen sprach er mit Mika auch nur noch das Nötigste. Nun mit seiner heutigen Neuigkeit würde er wenigstens eine Gefühlsregung erzielen das war sicher. „Heute hat mich Jamie angerufen. Er kommt in die Stadt und hat vor uns zu besuchen.“ „Sicher nicht.“ Mika fuhr wütend herum. „Ich will diesen stinkenden Köter nicht in meinem Haus haben.“ Wie hätte es auch anders sein können? Selbst nach so langer Zeit war Jamie noch immer Mikas Erzfeind. Dabei war es ihm egal das Jamie seit langen einen Partner hatte. „Er ist mein bester Freund. Es ist doch nur ein Kurzbesuch.“ Warum rechtfertigte er sich eigentlich dafür? Das war ebenso sein wie auch Mikas Haus, da konnte er wohl bestimmen wer hier lebte. Schon alleine weil er dafür sorgte, das auch am Tag alles nach Ablauf verlief. „Es gibt genug Hotels in denen er übernachten kann.“ „Das hier ist auch mein Haus. Unser Haus um genau zu sein. Ich werde meinen Freund sicher nicht in einem Hotel übernachten lassen, wenn hier genug Zimmer frei sind.“ Mika wollte scheinbar auffahren, doch dann schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. Er seufze kurz, bevor er den Kopf wieder hob. „Du kennst doch Jayd oder?“ Von diesem plötzlichen Themenwechsel wurde Eloy plötzlich überrumpelt. Es war nicht das erste Mal das Mika einen Kampf so plötzlich aufgab. Es passte nicht zu ihm und Eloy vermittelte es das Gefühl als würde Mika so andeuten, das ihn das alles nichts mehr anging. Doch er versuchte sich auf Mikas Frage zu konzentrieren. Natürlich kannte er Jayd, das war die Vampirin der er Mika ausgespannt hatte. Bis heute hatte sie ihm das nicht verziehen und ignorierte ihn wann immer sie sich begegneten. Doch warum fing Mika plötzlich mit ihr an. „Ja, ich kenne sie.“ Der Vampir hielt den Zettel in seiner Hand hoch. „Sie hat ein Kind bekommen. Ein Kind.“ Bei den letzten beiden Worten wurde seine Stimme schärfer, so als wollte er das Eloy das ganze Ausmaß seiner Worte verstand. Das tat er auch. Ein Kind war bei Vampiren etwas Seltenes schon alleine weil es kaum erwünscht war. Es gab genug Vampire und Eltern wurden nicht gerne beerbt, wenn es ihren Tod voraussetzte. Innerlich betete Eloy das nun nicht wieder dieses Thema aufkam auch wenn er wusste das es sich kaum vermeiden ließ. „Mika.“ „Nichts da Mika. Mir reicht es mit deinem Mika! Sie ist verheiratet, hat sogar schon ein Kind und ich kann nichts aufweisen. Weder eine Hochzeit noch sonst etwas das bindend ist. Langsam reicht es mir.“ Was sollte er darauf sagen? Er konnte ihn nicht heiraten, dafür fühlte er auch nach Jahrhunderten noch nicht bereit. Vor so einer festen Bindung hatte er einfach Angst, auch wenn er mit Mika schon ewig so lebte als wären sie verheiratet. Warum konnte der Vampir das nicht akzeptieren? Was sollte eine Heirat schon bringen, dadurch änderte sich doch nichts zwischen ihnen. „Lass es uns beenden.“ Mikas Stimme klang ernst, doch konnte man eine gewisse Traurigkeit heraushören. „Was?“ Von diesen Worten aufgeschreckt sah Eloy auf. „Ich verlasse dich.“ Man sah Mika an das er es ernst meinte. Gut, das war schon einige Male passiert, doch bis jetzt war er immer wieder zu ihm zurückgekehrt. Allerdings wusste Eloy, das er es diesmal ernst meinte. Das sah er in seinen Augen. Als keine Antwort kam, stand Mika auf. „Ich glaube du verstehst den Ernst der Lage nicht. Ich beende unsere Beziehung. Es hieß zu Beginn wenn wir keinen Spaß mehr haben, dann können wir es beenden. Ich habe keinen Spaß mehr daran.“ Irgendwie war Eloy erleichtert und doch fühlte er sich tödlich getroffen. Diese Mischung hinterließ ein dumpfes Gefühl in seinem Inneren. Er wusste nicht was er sagen, wie er reagieren sollte. „Hast du nichts dazu zu sagen?“ Eloy sah den Vampir an und zwang sich zu einem Lächeln. „Nun das war die Abmachung, nicht? Wenn du mich entschuldigst.“ Damit wand er sich um und verließ den Raum. Er brauchte etwas um diesen Schmerz, der sich in sich ausbreitete zu betäuben. Am besten tauchte er gleich in eine andere Welt ab. Fassungslos sah Mika auf die geschlossene Tür. War das wirklich passiert? War Eloy einfach gegangen? Wo gab es denn so etwas? Da setzte er Eloy die Pistole an die Brust und dieser ließ sich widerstandslos erschießen? So sollte das nicht ablaufen. Mika packte seine Schreibtischlampe und warf sie gegen die nächste Wand. Verflucht alles was er wollte, war eine Bestätigung von Eloy, das er ihn noch immer liebte. Was gab es dafür besseres als eine Hochzeit, der letzte und logischste Schritt wenn man sich liebte. Das Eloy diesen Schritt nicht gehen wollte, zeigte doch nur das er ihn nicht liebte. Doch warum hatte er dann all die Jahrhunderte an seiner Seite verbracht? Wenn Mika in all den Jahren etwas gemerkt hatte, dann das man sich nicht auf seine eigenen Schlüsse verlassen durfte. In einer Beziehung gab es immer zwei Menschen und egal wie sehr man den Anderen kannte, man wusste nie was dieser sich dachte. Nein, in dieser Sache musste er Eloys Gedanken kennen. Wenn er ihn wirklich nicht genug liebte, dann musste er wohl aufgeben. Mika wusste genau wohin sich Eloy zurückzog, wenn er über etwas nachdenken musste. Und hoffentlich machte er das. Er stoppte vor Eloys Arbeitszimmer aus dem er schon die erwartete Musik hörte. Eloy hörte meistens seine zusammengestellten Musiklisten, wenn er schrieb. Es war erstaunlich und Mika hatte es nicht erwartet, doch Eloy erwies sich als ziemlich passabler Schreiber. Meistens waren es irgendwelche Songtexte zu denen ihm allerdings eine Melodie fehlte, weswegen nichts daraus wurde. Eloy mochte auch nicht das seine Songs veröffentlicht wurden, doch das Schreiben gab ihm Ruhe. Diese Ruhe musste er nun unterbrechen. Der Vampir öffnete die Tür. „Was ist los mit dir?“ Eloy sah überrascht hoch. „Was soll los sein? Du hast mit mir Schluss gemacht, daran ist glaube ich nichts falsch zu verstehen.“ Doch alles und das hatte der Wolf auch. „Du machst es dir ja sehr leicht. Ich sage das ich dich verlasse und damit ist die Sache für dich erledigt? Verwirrt sah ihn Eloy an. „War so nicht die Abmachung?“ Mika griff sich mit beiden Händen an den Kopf. War das Blödheit oder einfach nur Desinteresse? Beides war kaum entschuldbar. Er kam in den Raum und blieb vor dem Schreibtisch stehen. „Warum warst du mit mir zusammen? Warum warst du all die Jahrhunderte mit mir zusammen? Weil es für dich bequem war? Oder einfach nur weil du Angst hast alleine zu sein?“ Er benötigte Antworten, egal wie sehr sie ihn verletzen würden. Bei diesen Anschuldigungen sprang Eloy regelrecht auf. „Natürlich nicht. Ich war mit dir zusammen weil ich es wollte. Weil ich dich liebe, deswegen.“ Da war es endlich. Dieses Bekenntnis auf das er schon die ganze Zeit wartete. Sie wussten was zwischen ihnen war, doch noch nie hatte es jemand ausgesprochen. Da war es nur natürlich das Mika unsicher wurde. Nur hatte er einen Gedanken daran verschwendet das Eloy das vielleicht ebenso erging. Trotzdem ließ das noch immer eine Frage offen. „Warum willst du mich dann nicht heiraten?“ Der Wolf sah ihn fast verzweifelt an. „Was würde das ändern? Wir leben doch schon wie ein verheiratetes Paar zusammen. Eine Zeremonie und dahingesagte Worte werden daran nichts ändern.“ Doch, er würde sich endlich sicher fühlen. Für die Ewigkeit verbunden, das war doch ein schönes Gefühl diese Gewissheit zu haben. Mika sah die Hochzeit schon lange nicht mehr so wie die Vampire. Er wollte Eloy nicht heiraten um alle Freiheiten zu haben, er wollte den Wolf heiraten um diese Freiheiten mit ihm zusammen erleben zu können. Mika wollte ihn einfach an seiner Seite wissen. Doch das Eloy sich so gegen diese Hochzeit sträubte, ließ nur einen Schluss zu. Er empfand nicht so für ihn und das war kaum zu ertragen. Was hatte es dann für einen Sinn zusammenzubleiben? „Diese Zeremonie ist mir wichtig. Ich will auf ewig mit dir zusammenbleiben, eben weil ich dich liebe. Es ist möglich das dir das Angst macht, du legst dich nie gerne fest. Doch wenn deine Liebe wirklich stark wäre, dann würdest du deine Angst überwinden. Du hast Recht, durch diese Heirat ändert sich nichts wir leben weiter zusammen wie bisher. Ein Ring am Finger wäre die einzige Konsequenz. Ist das wirklich ein Opfer das du nicht bringen kannst?“ Eloy sah ihn kurz an und dann zu Boden. Also nicht, das war sehr bedauerlich. Aber Mika würde diesen Entschluss respektieren, was blieb ihm anderes übrig? „Ich verstehe. Nun, du kennst meine Entscheidung. Ich gehe packen.“ Damit ging er zur Tür. „Mika.“ Er blieb zwar stehen, wand sich jedoch nicht um. „Bitte, dreh dich um. Ich will mit dir reden.“ Fast widerwillig leistete Mika dieser Bitte Folge. „Es gibt nichts mehr zu bereden.“ Nein, nun nicht mehr. Eloy klappte das Notebook vor sich zu und umrundete den Schreibtisch. „Doch. Du hast Recht. Ich habe Angst vor einer festen Beziehung auch wenn ich schon in einer bin. Eine Heirat würde für mich nur alles endgültig machen. Bis jetzt sah ich das immer als Todesurteil an.“ „Und jetzt?“ Mika machte sich keine Hoffnungen mehr, bis jetzt waren sie nur enttäuscht worden. Selbst seine Worte der Erklärung machten es nicht besser. Der Wolf schwieg kurz. „Ich liebe dich, das musst du mir glauben. Deswegen ist es beinnahe unentschuldbar, das ich nicht gemerkt habe wie wichtig dir das ist. Mika, lass uns heiraten.“ Misstrauisch musterte der Vampir Eloy. War das jetzt ein Versuch Zeit zu schinden oder meinte er das ernst? „Ist das dein Ernst?“ Eloy lächelte leicht. „Ja, es mag nur eine Zeremonie und einige schöne Worte sein, doch dir bedeutet es sehr viel. Außerdem hast du Recht, es ändert nichts zwischen uns.“ Sollte er nun weinen oder schreien? Mika war beiden sehr nahe auch wenn er keine der zwei Optionen wählen würde, das untersagte ihm sein Stolz. Stattdessen kam er auf Eloy zu. „Das ist dein Ernst.“ Es war eine Feststellung keine Frage. Denn das er es ernst meinte, das konnte Mika in seinen Augen sehen. Der Wolf nickte nur bestätigend. „Dann habe ich jetzt nur noch eine Frage.“ Mika legte die Arme um Eloys Hals. „Ja?“ „Die feste Beziehung, mit wem hast du die?“ Das er dabei lächelte zeigte, das er es als Scherz meinte. So merkte der Wolf auch das er nicht mehr wütend auf ihn war. Eloy erwiderte dieses Grinsen. „Oh mit einem lästigen, kleinen Blutsauger, den ich mehr liebe als ich mir jemals vorstellen konnte. Aber genug von ihm, küss du mich.“ Damit überwand er den Abstand zwischen ihren Lippen und küsste ihn leidenschaftlich. So musste ihre Zukunft aussehen. Die Hochzeit änderte daran nichts, sie gab ihm aber die Gewissheit das diese Leidenschaft nur ihm zuteil wurde. Eine Gabe, die er angemessen zu belohnen wusste. Gut, das war es mit Eloy und Mika. Ja ich weiß, es ist nicht gerade ein lustiges Kapitel, doch das kann es auch nicht immer sein. Vor allem nicht bei einem so komplizierten Paar. So damit verabschiede ich mich von allen Eloy und Mika Fans. Ich würde mich aber freuen, wenn ihr mich noch zu den anderen Pärchen begleiten würdet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)