Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 205: Spezial: Gefühlssturm ---------------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Spezial Teil: Gefühlssturm Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Draußen tobte ein tropischer Sturm und sorgte dafür, das niemand den Unterschlupf verlassen konnte, denn man vielleicht noch rechtzeitig gefunden hatte. Heute würde er wohl alleine bleiben. Wütend trat der Mann gegen einen Stuhl. Das war ja deprimierend, dabei waren sie hierher gekommen um etwas auszuspannen. So hatte es zumindest geheißen als sie anlegten. Für ihn war das kein Problem, denn immerhin besaßen sie hier eine Hütte. Es war ja nicht das erste Mal und würde auch nicht das letzte Mal sein, das sie hier waren. Nicht solange Erecs Bruder hier eine Plantage besaß. Kyrin knurrte leise. Warum hatte er auch solange bei ihm bleiben müssen? Erec hätte ahnen müssen das er dort nicht mehr wegkam, wenn der Sturm einmal tobte. Andererseits war ihm das wohl gar nicht einmal so Unrecht. Dort war immerhin ein Teil seiner Familie und er war nur einer seiner Freunde. Das war es doch was er wollte. Oder? Unwillig wand sich Kyrin vom Fenster ab. Ja, das war genau das, was er gewollt hatte. Einen Partner, der auf Abruf bereit stand wenn er ihn benötigte. Eine Beziehung, die nicht mit so etwas wie Gefühlen belastet wurde. Auch wenn er dann nicht erwarten konnte, bei diesem Wesen an erster Stelle zu stehen. Warum auch? In all den Jahren hatte er Erec nie etwas zukommen lassen. Weder sagte Kyrin ihm was er für ihn empfand, noch zeigte er es ihm offen. Ja er gab ihm Zeichen, doch ob Erec diese auch erkannte, das wusste er nicht. Der Wind schlug gegen die Fenster der Hütte und der Panther wand sich um. Er öffnete das Fenster, um die Fensterläden vorzulegen. Warum nicht, es hatte ja sowieso keinen Sinn weiterhin in die Dunkelheit zu starren. Heute erwartete ihn nichts mehr dort draußen. Er verriegelte die Läden innen und schloss das Fenster wieder. Diese Unterkunft war auf jeden Fall besser als die Höhlen, in denen seine Familie und ihre Artgenossen hausten. Dort war er auch immer alleine gewesen und es hatte ihn nie gestört. Heute allerdings machte es ihm etwas aus alleine zu sein. Das war wohl Gewohnheit, auf Ratans Schiff war er auch nie alleine. Doch dort empfand er auch niemals diese Unruhe wenn Erec seinen Dienst versah. Schließlich war sicher, das er wieder zu ihm zurückkehrte wo sollte er sonst hin? Diese Erkenntnis gefiel Kyrin nicht, da sie ihm zeigte wie wichtig der Bär inzwischen für ihn geworden war. Ja, wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er ja fast annehmen das… Hastig schüttelte Kyrin den Kopf um solche Gedanken zu verscheuchen. Diese Gedanken waren ja schon schädlich. So etwas durfte er nicht einmal denken. Liebe war der Anfang vom Ende jeder Beziehung. Sobald sich Gefühle einmischten, wurde jedes Zusammenleben nur mehr kompliziert. Er hatte genug Beispiele, die ihm das vor Augen führten. Ein Geräusch hinter ihm erregte seine Aufmerksamkeit und er wand sich um. In diesem Moment sah er, wie sich die Klinke der Tür bewegte und sie geöffnet wurde. Das konnte doch nicht sein. Eine Person trat ein. Ihr Gesicht und Körper waren in einen Mantel mit Kapuze verborgen an dem das Wasser in Strömen herabrann. Trotzdem wusste Kyrin sofort wer es war. Ungläubig sah er ihn an. „Bist du verrückt?“ „Na das ist ja eine nette Begrüßung.“ Erec zog sich die Kapuze vom Kopf und sah den Panther beleidigt an. „Da draußen tobt ein Sturm, dir hätte alles Mögliche passieren können. Warum bist du gekommen?“ Kyrin konnte es nicht fassen, das Erec hier war. Warum hatte der Bär dieses Risiko auf sich genommen? Erec nahm den Umhang ab und hängte ihn neben der Tür auf. „Ich dachte mir das du vielleicht nicht gerne alleine wärst.“ Das stimmte schon, doch woher wusste Erec das? Er selbst wusste ja nicht einmal den Grund der Ursache. Kyrin lächelte leicht. „Also ich glaube ich bin groß genug, um auf mich selbst aufzupassen. Meinst du nicht?“ Er war erleichtert das Erec nun hier war, doch zugleich auch wütend, das er sich in solche Gefahr begeben hatte. „Natürlich bist du erwachsen genug um auf dich selbst aufzupassen. Doch ich finde bei diesem Wetter sollte niemand alleine sein.“ „Deswegen bringst du dich in Gefahr? Weil du dich um mich sorgst? Ich bin nicht so schwach wie du vielleicht glaubst.“ Warum machte er es ihnen nur so schwer? Erec sah doch genau wie erleichtert er über seine Ankunft war. Er unterstellte ihm nicht, das er Angst gehabt hatte, doch auf jeden Fall war ihm seine Ankunft nicht unangenehm. Kyrin war nur wütend, das er sich in Gefahr gebracht hatte. Da war er wie sein Bruder, der ihn unbedingt auf seinem Anwesen hatte halten wollen. Es war ja auch lebensmüde sich in diesen Sturm zu wagen, doch er hatte Kyrin versprochen heute noch zurückzukommen. Und seine Versprechen hielt er immer. „Das habe ich auch nicht behauptet. Ich wollte einfach nur nachhause, ist das Begründung genug?“ „Natürlich, eine so schwache Begründung rechtfertigt jede lebensmüde Situation in die du dich bringst.“ Der Ton des Panthers war eindeutig sarkastisch, was auch bestimmt in seiner Absicht lag. „Du willst den wahren Grund nicht wissen, glaub mir.“ Nein, denn das sah Kyrin ja schon als Bedrohung an. Er wollte einfach bei ihm sein, weil er ihn liebte. Doch dieses Wort war für Kyrin ein Tabuthema. „Nein, den will ich nicht wissen.“ Kyrin wand sich von ihm ab, ein Zeichen das er wusste worauf der Bär anspielte. So ging das einfach nicht weiter. Sie lebten nun schon seit Jahren wie ein Paar zusammen doch ihre wahren Gefühle mussten sie voneinander verbergen. Das war nur noch kindisch. Jedoch wich ihm Kyrin jedes Mal aus, wenn er darüber reden wollte. Dieser Sturm heute war allerdings perfekt für so ein Gespräch, ob das ein Wink des Schicksals war? Nicht das Erec an so etwas wie Schicksal glaubte, doch es sah beinnahe danach aus. So konnte ihm Kyrin auf jeden Fall nicht weglaufen. „Aber darüber sprechen müssen wir. Wie lange willst du es denn noch totschweigen?“ „Ich weiß nicht wovon du redest.“ Noch immer weigerte sich Kyrin ihn anzusehen. Erec seufzte und ging zu ihm. Seine Arme legten sich um dessen Hüfte und zogen ihn so an sich. „Von dem was wir füreinander empfinden, oder zumindest von dem das ich für dich empfinde.“ „Hör auf. Ich will nichts davon hören. Weder von Gefühlen noch von diesem speziellen Gefühl. Das zerstört nur alles, ich will keine feste Beziehung das ist nichts für unsere Rasse.“ Er sah mit einem flehenden Blick zu dem Bären auf. „Belassen wir es einfach so wie es jetzt ist.“ „Warum hast du solche Angst davor?“ Erec verstand es nicht, doch er wollte es verstehen. Dafür benötigte er allerdings eine Erklärung und die konnte ihm nur Kyrin liefern. „Ich habe keine Angst, ich will es nur nicht hören.“ „Warum? Erklär es mir, damit ich es verstehen kann.“ Es war nicht gut ihn so zu bedrängen, doch anders ging es wohl nicht. Wenn man etwas von einer Katze wollte, musste man sie wohl festhalten. „Warum brauchst du für alles eine Erklärung?“ Kyrin wand sich von ihm ab. „Um dich zu verstehen. Ist es denn so unglaublich das ich mehr über dich wissen will?“ So kamen sie nicht weiter, das wusste Erec. Er musste wohl einfach alles auf eine Karte setzen. „Weißt du Kyrin, so kann es nicht mehr weitergehen. Ich kann meine Gefühle nicht ewig verstecken. Ich werde jetzt sprechen und du wirst mir zuhören.“ Der Panther schüttelte den Kopf und hob die Hände zu seinen Ohren. „Ich will es nicht hören. Warum musst du alles zerstören?“ Wie ein kleines Kind. Allerdings hatte Erec keine Ahnung warum er solche Angst davor hatte. Das lag wohl an der Erziehung, Kyrin hatte niemals wahre Liebe kennen gelernt und so etwas gab es bei seiner Rasse anscheinend auch nicht. Der Bär griff nach einer seiner Hände und zog sie mit sanfter Gewalt nach unten. Dann beugte er sich neben dieses Ohr. „Weil ich dich liebe. Aus diesem Grund bin ich bereit das zu riskieren.“ Der Panther in seinen Armen erstarrte bei dessen Worten. Doch er sagte nichts sondern schwieg nur. Als das Schweigen herrschte, runzelte Erec die Stirn. Gar keine Proteste oder gar Widerworte? So kannte er seinen Panther ja gar nicht. Ob es doch etwas zuviel für ihn gewesen war? „Kyrin?“ „Nichts? Es ist nichts passiert.“ Seine Stimme war leise und man konnte erkennen das ihn dieser Umstand deutlich verwunderte. Dieser Unglauben brachte Erec zum Lachen. „Was soll denn passieren?“ Kyrin befeite seine Hand aus dessen Griff und wand sich um. „Mach dich nicht über mich lustig. Ich dachte die ganze Zeit, das ein Liebesgeständnis alles ändern würde. Das ich dann plötzlich das Interesse an dir verlieren würde. Es gibt keine Liebe unter Männern.“ „Doch die gibt es, dafür hast du in deiner Umgebung doch genug Beispiele. Und auch ich, ich liebe dich und das ist keine Gefühlsverwirrung.“ Erec strich ihm sanft über die Wange. Nein, er erwartete keine Erwiderung von ihm. Nicht von jemanden der bis jetzt die Liebe verleugnet hatte. Die braunen Augen des Panthers hoben sich und suchten seinen Blick. „Ich mag dich. Mehr kann ich dir nicht sagen, da ich selbst nicht weiß was ich genau empfinde.“ „Ich werde das erstmal als Absicherung nehmen.“ Lächelnd zog er den Panther in einen langen, tiefen Kuss. Kyrin lehnte sich gegen ihn und erwiderte den Kuss. Dabei begann er schon die Knöpfe von Erecs Hemd zu öffnen. Als er das bemerkte, löste der Bär den Kuss und sah an sich hinab. Eine Augenbraue hebend sah er den Panther an. Kyrin zuckte nur entschuldigend mit den Schultern. „Du musst doch aus den nassen Sachen raus. Außerdem muss ich doch dafür sorgen, das dir wieder warm wird. Ich kenne dafür seine sehr gute Methode.“ Das glaubte er ihm ungesehen, immerhin kannte er dessen Methoden schon sehr gut. „Na dann sollten wir dafür sorgen, das uns beiden schnell warm wird, meinst du nicht?“ Damit küsste er ihn abermals mit der gleichen Leidenschaft wie zuvor. Hätte man es geglaubt? Auch dieses Pärchen hat ihr Happy End gefunden. Wie immer verabschiede ich mich an dieser Stelle von allen Kyrin/Erec Fans. Da gab es ja auch einige, wie ich mitbekommen habe. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ich noch einige beim nächsten Kapitel antreffen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)