How does it feel?! von Lost_Time (The Game of your life) ================================================================================ Kapitel 6: Searching for... --------------------------- 6.Kapitel: Searching for… Weiter geht’s. Der FF ist fast bis zum Schluss durchdacht von der Grundstruktur, mal sehen wie es läuft. ^^ Eure Lost_Time Als er die Augen aufschlug, fiel sein Blick sofort wieder auf die Hecke, die das Labyrinth kennzeichnete. Von weiten sah es friedlich aus und er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihm dort wirklich etwas Schlimmes widerfahren war. Erst auf dem zweiten Blick nach draußen fiel ihm auf, dass es auf gehört hatte zu regnen. Langsam hob Strify seinen Kopf und richtete sich auf, dabei durchzuckten ihn Schmerzen, die sich wie tausend kleine Nadelstiche anfühlten. Als er an sich herunter sah, bemerkte er wie zwei Arme um seinen Körper geschlungen waren. Strify drehte den Kopf und sah, dass die beiden Arme zu Yu gehörten, der zu schlafen schien. Strify lächelte, trotz der Schmerzen fühlte er sich großartig… erholt. Vorsichtig befreite er sich aus der Umarmung und stand schwankend auf, um aus den Geräteschuppen zu gehen. Der Blonde sah zum Himmel hinauf. Dieser war vereinzelnd immer noch Wolkenverhangen, aber an einigen Stellen funkelten Strify die Sterne frech zu. Sein Lächeln wurde breiter. Anscheinend klarte es langsam auf. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke in den Kopf, der ihn euphorisch machte. Es war Abend. Es war endlich Abend! Der Fahrer ihres Kleinbusses wollte sie doch am Abend wieder abholen. Die Schmerzen ignorierend rannte Strify zum Eisentor hinüber. Mit sehnsüchtigem Blick klammerte er sich an die Eisenstangen des Tores und starrte in die unendlich scheinende Dunkelheit. Doch so sehr er es auch gehofft hatte, der Minibus war nirgendwo zu sehen. Strify schossen die Tränen in die Augen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! `Er hatte es versprochen´, dachte Strify, `ER hatte es uns versprochen. Er wollte uns abholen!!!´ Strify spürte etwas Nasses auf seiner Wange. Zu erst dachte er, es sei eine seiner Tränen gewesen, die sich einen Weg aus seinen Augenwinkeln gebahnt hatte, doch als dann erneut etwas Nasses auf seiner Nasenspitze gelandet war, erkannte er, dass es wieder begonnen hatte zu regnen. `Regen… schon wieder Regen. Wieso zum Teufel immer nur Regen?´, fragte sich Strify in Gedanken und schrak zusammen, als eine Hand von hinten auf seiner Schulter landete. Mit großen Augen drehte er sich langsam um und seufzte erleichtert auf, als er Yu vor sich sah. „Warum bist du weg gegangen?“, fragte dieser. „Ich… ich hatte die naive Hoffnung, das unser Bus wieder da wäre.“, gestand Strify. „Ist das süß, aber wie es scheint ist er nicht da, oder?“ „Nein, er ist nicht da. Es wäre zu schön gewesen.“, schluchzte Strify. Normalerweise mochte er es gar nicht vor anderen zu weinen, doch in dieser Situation gefangen zu sein, setzte ihm nervlich zu und er wusste, das Yu ihn deswegen nicht verspotten würde. Der Gitarrist legte einen Arm um die Schultern des Sängers. „Na komm, lass uns zur Tür gehen, dort sind wir etwas geschützter.“, erklärte Yu und lotste den aufgelösten Strify zum Eingang zurück. Das Klicken hatte die Drei erstarren lassen. Zuerst hatten sie gehofft es würde nichts passieren, doch dann hörten sie ein lautes Rauschen in der Ferne, welches immer lauter wurde. „Was ist das denn jetzt?“, fragte Andreas. „Es hört sich nach Wasser oder so was an.“, meinte Shin, „Was mir mehr Angst macht, ist nicht zu wissen, was das für uns heißt.“ Ludwig schwebte in den anderen Teil des Raumes und verschwand dann schließlich ganz aus dem Blickfeld der Jungs. Wenige Sekunden später, schwebte er in einer Wahnsinns Geschwindigkeit auf die zwei zu. „LAUFT! Wir müssen hier raus!“, schrie er. Shin sah zu Andreas, der ihn verwirrt ansah. Als der Drummer erneut in die Richtung sah, aus der der Geist gekommen war, erblickte er eine riesige Wasserwelle, die auf sie zu kam. Geistesgegenwärtig griff er die Notenblätter und stopfte sie in seine Jacke. „Scheiße!“, murmelte er. Strify ließ sich an der Eingangstür, welche immer noch verschlossen schien, herunter gleiten. Yu hingegen stand auf der untersten Treppenstufe, welche grade noch so durch die Überdachung vom Regen verschont blieb. „Schon verrückt das hier, was?“, fragte der Gitarrist, während sein Blick in die Ferne schweifte. Strify nickte nur leicht. „Ich würde jetzt gerne im Haus sein.“, meinte der Sänger und rieb sich fröstelnd die Oberarme. Er war zwar wieder trocken, doch sein Körper hatte es noch nicht geschafft die Körpertemperatur wieder komplett aufzubauen. „Wieso? Wieder in den Festsaal?“ „Quatsch Yu. Die Vorhalle reicht.“ „Tja die Tür ist nur leider zu.“ „Ja leider.“, meinte der Blonde, lehnte sich gegen die Tür und schloss entspannt die Augen. Er dachte grade an eine Insel in de Karibik, die einen ihrer heißesten Sommertage erlebte, als er eine Leere auf einmal hinter sich spürte. Als er die Augen öffnete flog er nach hinten und machte unbewusst eine Rückwärtsrolle. „Yu… die Tür, die ist auf.“ Strify blickte ungläubig hinaus, wo Yu immer noch auf der untersten Stufe stand. Er selbst befand sich in der Vorhalle und die Kerzen an der Wand flackerten in dem kühlen Windhauch, der von Außen kam. Yu drehte sich um und sein zu erst gelangweilter Gesichtsausdruck wich einem überraschten. Als er auf Strify und die Vorhalle zu steuerte, schlug die Tür allerdings genau vor seiner Nase zu. „Fuck.“, fluchte Yu und trat wütend gegen die Tür, die aber keine Anstalten machte sich wieder zu öffnen. „Yu?“, hörte er die gedämpfte Stimme von Strify. „Ich bin hier draußen, diese scheiß Tür geht nicht auf.“, sagte Yu laut, damit Strify ihn auch verstand. „Warte ich versuch es mal von Innen.“, rief der Sänger. Mit all seiner Kraft drückte er die Türklinke herunter und zog daran, doch nichts rührte sich. Das war doch nicht mehr normal, es war schier unmöglich. Eben war sie doch noch offen gewesen und jetzt? So fest verschlossen wie vorher. „Mist.“, zischte der Blonde und suchte in den Ecken nach irgendetwas um die Tür zu zerstören. Doch er fand nichts. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich, er wollte sich gerade umdrehen, doch schon wurde er von hinten gepackt und festgehalten. „HILFE YU!!!“ Mehr bekam Strify nicht heraus, denn schon hatte er ein nasses, ekelerregend riechendes Tuch vor Mund und Nase. Er erkannte den Geruch. Chloroform! `Schon wieder dieser Leonard. Wieso immer dieses Chloroform, hat er keine Kraft es mit mir fair aufzunehmen und vor allem, warum will der mir an die Wäsche? Mein Make up ist total im Eimer, so schön seh ich nun wirklich nicht mehr aus.´, dachte Strify, der langsam aber sicher die Schnauze voll hatte von diesem hin und her. Erst ein im Kerzenschein silbrig, orange leuchtender Gegenstand holte ihn in die Gegenwart zurück. Strifys Augen weiteten sich, als er das Messer vor seinen Augen sah, welches sich nun langsam zu seinem Hals bewegte. „Dir kann niemand mehr helfen.“, lachte leise eine raue unbekannte Stimme. Yu hatte Strifys Hilfeschrei gehört und zuckte zusammen. „Das kann doch nicht wahr sein.“ Er klopfte noch einmal energisch gegen die Tür, doch als sich wieder nichts rührte, gab es für ihn nur noch einen Ausweg. Die Fenster. Er rannte Hoffnungsvoll zur Seite der Vorhalle. Keine Fenster, stellte er fest, aber dort ein Meter weiter. Dort der Gang, wo Kiro, Luminor und Shin lang gegangen waren. Welch ein Glück er doch hatte, denn genau beim ersten Fenster, welches ziemlich hoch lag, stand ein großer Baum, der grade darum zu betteln schien, dass Yu ihn zum Klettern benutzte. Geschwind befand sich Yu auf dem Baum und hängte sich an den einen Ast, um zu prüfen wie stabil er war, als dieser seinem Gewicht nicht nachzugeben schien, schwang er an diesem solange hin und her, bis er dem Fenster nah genug war. Dann ließ er sich mit Schwung durchs Fenster fallen. Er spürte die kleinen Stiche der Glassplitter, die seine oberste Hautschicht aufrissen. Dann landete er, wie eine Katze, auf den Beinen im Gang. Auch dieser war nur durch die Fenster erhellt. Doch Yu wusste genau wo er lang musste. Also rannte er. Strify hörte ein leises Klirren in der Nähe. Sein Angreifer schien es ebenfalls wahrgenommen zu haben, denn er drückte die Klinge noch näher an Strifys Kehle, sodass dieser schon Angst hatte, dass allein durch sein Schlucken sich das Messer in sein Fleisch bohren würde. Die unbekannte Person hatte das Chloroformtuch fallen lassen. Wenige Minuten später stand Yu dann völlig außer Atem vor Strify, der wieder alles nur noch schemenhaft wahrnahm. „Lassen Sie ihn sofort los.“, sagte Yu und blickte in eine weiße Maske, die ein menschliches Gesicht verdeckte. „Einen Schritt näher und er ist tot.“ „Ich habe keine Angst vor dir.“ „Das solltest du aber.“, fauchte der Angreifer. Yu machte vorsichtig einen Schritt auf Strify zu. Dann ging alles ganz schnell. Zu schnell für Strify, denn sein Gehirn reagierte nur mit Verzögerungen auf die Geschehnisse. Plötzlich wurde er los gelassen. Nein geworfen. Dann ein stechender Schmerz in seinem einem Arm. Der Sänger versuchte den Schmerz zu orten, doch es dauerte eine Weile, bis sein Gehirn die Nachricht verarbeitet hatte. Sein linker Oberarm schmerzte. Moment war er nicht eben noch geworfen worden? Müsste er sich nicht abfangen? Strifys Geist brach in Panik aus, aber dennoch reagierte sein Körper nicht schneller. Dann endlich streckte er die Arme aus. Doch statt etwas Hartes zu spüren, schlug in etwas Weiches und Minuten später verarbeitet sein Hirn eine Information vom Ohr. „Ah, Strify.“, hörte er von einer bekannten Stimme. Er hatte Yu getroffen. Seine Augen hatten nichts sehen können, denn sie hatten sich beim Fallen geschlossen. Strify hielt es für das Bessere erst mal nichts mehr zu machen, nicht solange er noch so auf Chloroform war. Yu rappelte sich auf. Er hatte Strify auffangen wollen. Nachdem der Typ dem Blonden das Messer in den Oberarm gerammt und wieder rausgezogen hatte, hatte er ihn in Yus Richtung geworfen. Dann war der Heini weggerannt und der Schwarzhaarige war ein paar Schritte weiter gegangen, um den Sänger aufzufangen. Das hatte er auch geschafft. Er hielt den Sänger im Arm, als dieser plötzlich seine beiden Hände mit solcher Schnelligkeit und Kraft in seinen Magen gestoßen hatte, dass Yu ihn los ließ und krümmend zu Boden ging. „Ah, Strify.“, bekam er noch mit schmerz verzerrter Stimme heraus. Dann war es still. Nur das Knistern der Kerzenflammen war zu hören. Sie schienen schon wieder stundenlang unterwegs zu sein. Kiros Taschenlampe wurde immer schwächer und die Ersatzbatterien spürte er in der Seitentasche seiner Hose. Nachdem sie vom Schachfeld gegangen waren, hatte sie nur kurz miteinander gesprochen, dann nach kurzer Zeit war wieder Schweigen eingetreten. Dieses hatte bis zum jetzigen Zeitpunkt angehalten. „Was meinst du? Was kommt als nächstes?“, durchbrach der Blonde die Stille. Er wusste nicht wirklich worüber er mit dem Älteren reden sollte, aber alles war besser als diese Stille. „Keine Ahnung. Ich lass mich überraschen.“, sagte dieser knapp und ließ seinen Blick weiter nach vorne gerichtet. Der Lichtkegel wurde immer kleiner und wenige Minuten später war es dann endgültig vorbei. Kiro tastet in der Dunkelheit umher, um die Batterien richtig zu wechseln. Er vertat sich beim ersten Versuch und legte die eine Batterie falsch ein, doch beim zweiten Versuch klappte es dann schließlich. Der große helle Lichtstrahl, der wieder angeschalteten Taschenlampe, blendete sie erst kurz. Dann, als sich ihre Augen wieder daran gewöhnt hatten, sahen sie vor sich eine riesige Eisenwand und darin eingelassen zwei Eisentüren, die weit offen standen. Kiro sah zu Luminor, welcher zu überlegen schien, wie sie nun weiter machen sollten. „Was meinst du?“ Der Schwarzhaarige nahm ohne zu antworten Kiro die Taschenlampe aus der Hand und leuchtete die ganze Fläche vor ihnen ab. Doch außer den zwei Eisentüren war dort kein weiteres Schlupfloch auszumachen. Er gab Kiro wieder die Lampe. „Uns bleibt nichts anderes übrig. Also, was willst du. Links oder rechts?“, stellte er die entscheidende Frage. Kiro ging auf die linke Tür zu, blieb vor dieser allerdings stehen. Seine Taschenlampe zeigte einen Raum, der drei offene Türen aufwies. Dann ging er zu rechten Tür, auch hinter dieser war ein Raum mit drei offenen Türen. „Der Inhalt ist der Gleiche.“, meinte er trocken. „Hm, dann rechts?“, fragte Luminor. Kiro nickte. Als sie durch die rechte Tür traten und vor drei neuen Türen standen, schlugen die beiden ersten Eisentüren mit einen lauten Knall, der durch die Räume hallte, zu. „Scheiße.“, meinte Kiro. Irgendetwas in beiden regte sich, sie fühlten sich beobachtet… verfolgt. „Kühlen Kopf bewahren.“, raunte Luminor dem Kleineren zu. Sie mussten sich jetzt richtig entscheiden, auch wenn die Räume hinter den drei Türen sich wieder glichen. Nach wenigen Minuten des Überlegens schritten sie durch die nächste Tür, welche wieder mit den anderen hinter ihnen zu fielen und sie wieder vor neuen offenen Metalltüren standen. Währenddessen liefen Shin und Andreas im Turm vor der Flutwelle weg. Doch weit kamen sie nicht, denn der Raum endete nur ein paar Meter vom Cembalo entfernt. „Wir sind so gut wie tot.“, murmelte der Drummer, während er Andreas Hand festhielt und sich gegen die Wand des Turmes presste. „Adieu.“, sagte Andreas und schloss die Augen. Das Wasser war kalt und die Kälte drang den Beiden durch die Knochen bis ins Mark. Die Welle hatte eine solche Wucht, dass die Wand hinter ihnen nachgab und sie mit dem Wasser hinaus gespült wurden. Beide wurden mit dem Wasser zu Boden gezogen und konnten gerade so noch sich mit den Händen auf dem Dach des nächsten Gebäudetraktes abfangen, eh sie vom Wasser an der Seite des Daches hinunter auf den Boden gespült wurden. Sie landeten in verholzten Büschen, die ihren Sturz schmerzhaft bremsten. „Ah!“, schrie Andreas, der seine Hand los gelassen hatte. Dann ergoss sich das restliche Wasser über ihnen. Strify war wieder ganz da, auch wenn das Stehen und selber Gehen ihn immer noch anstrengte. Soviel Chloroform nach kurzer Zeit einzuatmen war echt nicht gut gewesen. Yu hatte wieder einen großen Teil seines Hemdes geopfert um Strifys Messerwunde zu versorgen. Seine Hemdärmel waren vollkommen verschwunden und nun fehlte auch unten ein erhebliches Stück. Über seinem weißen Hemd trug er nur noch eine schwarze Weste. Als er mit Strify gerade zur Treppe gehen wollte, um den Sänger dort abzusetzen, hörten sie ein heftiges Rauschen auf dem Dach, gefolgt von einem lauten Knall, welcher Staub von der Decke rieseln ließ. Wenige Sekunden später floss eine riesige Menge Wasser an der linken Seite des Hauses hinab, so wie es sich anhörte. Gefolgt von einem mehr als menschlich klingendem Schrei. Strify sah Yu an. War dies wieder eine Falle? Oder war es vielleicht einer der anderen Jungs. „Nachgucken?“, fragte Yu. Strify nickte entschlossen. Die Beiden versuchten es erst gar nicht durch die Tür. Gestützt von Yu, gingen Strify und er den Flur entlang, den Yu genommen hatte um zu Strify zu gelangen. Der Gitarrist trat mit dem Fuß die im Fensterrahmen stehen gebliebenen Glasteile weg und half Strify hinaus zu dem Baum, welcher ihnen seine Äste entgegenzustrecken schien. Nach kurzer Zeit hatten sie es geschafft wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Der Blonde rappelte sich mühsam auf und befreite sich aus dem Buschwerk. Dann blickte er sich um. Beim Sturz hatte er die Hand des Jüngeren verloren. „Andy?“, fragte er deshalb. „Hier“, ertönte in seiner Nähe eine sanfte Stimme, kurze Zeit später guckte ein hellbraunes Haarbüschel aus dem Busch hervor. „Geht’s dir gut?“, fragte der Drummer „Ich… ich glaub schon.“ Andreas sah an sich herunter und zog dann ein paar Blätter aus seinen Haaren. Mit Shins Hilfe stieg er aus dem Busch heraus. Der Blonde sah sich die Hauswand an, sie befanden sich links vom Haus, dort waren Strify und Yu lang gegangen. Wie es ihnen wohl ging? Es gab keine Fenster. Er sah zur anderen Seite. Dort vorne war die Eingangstür und es regnete, wie er erst jetzt feststellte, aber da er eh klitschnass war spielte es keine Rolle. „Shin.“ Der Angesprochene wurde aus seinen Gedanken gerissen. Der Jüngere umklammerte ihn fest. „Da ist Jemand.“, sagte der Braunhaarige und zeigte auf die Ecke, wo sich die Eingangstür befand. Shin griff nach einem großen Knüppel, der dort lag und ging mit Andreas auf die Ecke zu, von der er nun auch Schritte vernahm. Es war ein leises Knirschen, es konnte kein Geist sein. Es waren Menschen, deren Schuhe auf dem Kies das Knirschen verursachten. Der Drummer war bereit für alles. Als zwei Schatten, die nur schwer zu erkennen waren, auftauchten, holte er aus und… „Bist du irre!“, schrie eine Person auf, welche um die Ecke gebogen war und zog eine weitere Person ein paar Schritte zu Seite. Strify und Yu waren an der Eingangstür vorbei gegangen um ein Blick auf die andere Seite zu erhaschen. Sie hatten Schritte und ein leises Flüstern gehört und wollten grade um die Ecke biegen, als sie eine große, komisch geformte, dunkle Gestalt sahen, wie sie mit einem Gegenstand zu einem Schlag ausholte. Yu hatte eine Weile gebraucht um Shin zu erkennen. Dann schrie er los: „Bist du irre!“, schnell zog er Strify zur Seite, da er nicht wusste, ob Shin nun zu schlug oder nicht. „Oh Gott!“, kam es von dem Drummer nur, der den Gegenstand, welcher sich als Knüppel herausstellte, langsam sinken ließ. „Tut… tut mir Leid, ich dachte ihr seid sonst wer.“, stammelte Shin. „Wer ist das?“, fragte Andreas, welcher immer noch ängstlich an Shins Rücken hing. „Meine Freunde.“, sagte der Blonde und ließ den Knüppel zu Boden fallen. „Shin?“, fragte Strify ungläubig, „Du lebst?“ „Ja, noch.“, sagte der Drummer mit einem Lächeln. „Alter, mach das nie wieder.“, meinte der Schwarzhaarige und deutete auf den am Boden liegenden Knüppel. „Sorry, es tut mir wirklich Leid, kommt nie wieder vor.“ „Wer ist das?“ Strify nickte mit dem Kopf zu Andreas. „Das ist Andreas. Ich habe ihn oben in dem Turm gefunden.“ „Hi Andreas.“, sagte Strify kurz. „Könnt mich auch Andy nennen.“ „Okay, und wo sind die anderen Zwei, Shin?“, fragte Strify interessiert weiter. „Die wurden im Keller eingeschlossen, ich wollte ihnen nach, aber die Tür war schneller zu, dann ging ich die Treppe zum Turm hoch…“ Shin hielt es für das Beste Strify und Yu alles zu erzählen und so begann er auch damit. „Welche Tür jetzt?“, fragte Kiro erschöpft. Mit jedem Raum, den sie neu betraten waren immer und immer mehr Türen aufgetaucht. Zudem fühlten sie sich verfolgt und rannten meist nach kurzer Überlegung durch irgendeine Tür. Doch irgendwie schien das Ganze kein Ende zunehmen. Sie waren nun in einem Raum mit 18 Türen und wieder mussten sie sich für eine entscheiden. „Die hier.“, meinte Luminor und zog Kiro am Ärmel seiner Jacke mit sich. Wieder knallte die Tür hinter ihnen zu. Der Blonde leuchtete im Raum umher doch diesmal waren keine Türen zu sehen. Der Raum war klein und er stellte fest, sie waren in einer absoluten Sackgasse gelandet. „Na toll.“, meinte Kiro und ließ seine Wut im Unterton mit schwingen. „Es muss weiter gehen.“, ermunterte Luminor und griff wieder nach der Taschenlampe um jeden Winkel auszuleuchten. Mit Erfolg, denn in der hintersten Ecke war ein Loch in die rechte Mauerseite geschlagen worden, gerade groß genug um hindurch zu kriechen. „Da.“, sagte er und leuchtete auf die gefundene Stelle. Kiro nahm ihm die Lampe wieder aus der Hand und leuchtete durch das Loch hindurch. Auf der anderen Seite befand sich auf jeden Fall ein weiterer Raum, aber vielleicht war dies wieder eine Sackgasse. „Ich weiß nicht.“, warf Kiro seine Bedenken ein. „Besser als hier bleiben.“, stellte Luminor klar, „Du zu erst.“ „Okay.“ Vorsichtig kroch Kiro mit seiner Taschenlampe durch das Loch und rappelte sich auf der anderen Seite wieder auf. Er leuchtete umher, während Luminor seinen Kopf durch steckte, um ihm nach zu kommen. „Es geht hier auf jeden Fall schon mal weiter.“, sagte der Blonde. „Das ist gut, dann…“ Luminor stockte. „Was ist?“ Kiro sah zu seinem Bandkollegen herunter und versuchte ihn mit der Taschenlampe nicht allzu sehr zu blenden. „Irgendwas hat mich am Bein gestreift, glaube ich.“ „Vielleicht ’ne kleines Nagetier?“ „Kann sein ja.“, sagte der Dunkelhaarige und versuchte sich weiter durchs Loch zu schieben. Er war zur Hälfte durch, als er wieder zurück ging. „Was machst du da? Warum kriechst du zurück?“, fragte Kiro. „Mach ich gar nicht. Irgendwas oder –wer zieht mich zurück. Hilf mir.“, sagte Luminor energisch, der sich versuchte am Rande des Loches fest zuhalten und wieder vorzuziehen. Kiro packte geistesgegenwärtig nach seiner einen Hand und zog daran, aber was auch immer auf der anderen Seite war, es war stark. Ziemlich stark. Nach einigen Minuten gab Kiro es auf Wunsch von Luminor auf. Dieser hatte nämlich starke Schmerzen im Arm bekommen, durch das Gezerre. „Lauf weg Kiro.“, sagte er, während er mehr und mehr zurück gezogen wurde. „Aber…“ „Nichts aber, lauf endlich.“, sagte der Schwarzhaarige energisch, bevor er ganz auf der anderen Seite verschwand. Der Bassist hockte sich hin. Sollte er wirklich gehen oder doch bleiben? Schließlich entschied er sich doch zu rennen. Vielleicht würde Luminor ja nichts passieren. Hoffte er zumindest. Doch nur nach ein paar Metern hörte er einen lauten Angstschrei, der sich aus Luminors Kehle gerissen haben musste. Panisch rannte Kiro nun schneller. Vor ihm waren wieder viele Türen. Er rannte irgendwo hinein, irgendwo lang. Es war ihm egal. Tränen waren in seinen Augenwinkeln angekommen. Luminor war tot, von irgendwas, irgendwem getötet da war er sich sicher und er würde der Nächste sein. Dem Blonden fiel beim umher irren nicht auf, dass sich die Eisentüren nicht mehr hinter ihm schlossen. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Schnelle, die immer näher kamen. Er wollte sich nicht umdrehen, aus Angst einen Mörder zusehen. Als er die nächste Türschwelle überquerte, waren die Schritte dicht hinter ihm hörbar. Kiro richtete den Strahl seiner Taschenlampe nach vorne, doch vor ihm baute sich nur eine Mauer aus massivem Stein auf. Er leuchtete zu den Seiten. Kein Loch, keine Tür, kein Ausgang. Er bremste ab und starrte fassungslos die Steinmauer an. „Nein“, hauchte er völlig außer Atem. „NEIN!“ Sein Schrei hallte von den Wänden wieder und trommelte an seinem Ohr. Er hörte ein Knirschen hinter sich. `Nun ist es vorbei.´, dachte Kiro und drehte sich um. Er presste sich an die Wand, als er vor sich eine Axt sah. Sie war riesig und wurde getragen von… von Nichts. Kiro lief ein Schauer über den Rücken. Die Axt schwebte in der Luft, niemand hielt sie. Niemand war da, der die Schritte verursacht hatte. Der Bassist glitt die Mauer hinunter und sah mit an, wie die Axt nach oben schnellte und ausholte. Kiro hob schützend den Arm über den Kopf und schloss die Augen. `Kurz und schmerzlos bitte´, flehte er in Gedanken. „Ein Geist? Nein mehrere Geister? Böse und gute Geister? Schwarze Symphonie?“ Strify lachte herzhaft auf. „Nicht dein Ernst oder?“, fragte er dann, nachdem er sich erholt hatte, nach. „Doch es ist alles wahr.“, versicherte der Drummer. Yu stand neben Strify und grübelte. Der Sänger sah zu Yu. „Du glaubst ihm doch nicht, oder?“, fragte er den Gitarristen. „Na ja, ich sag nur Festsaal.“ Die Beiden hatten Shin auch von ihren Erlebnissen berichtet. Strify verstummte. Vor ihm schwirrte ein blaues Licht umher. „Scheiß Glühwürmchen.“, brummelte er und schlug danach. „Nicht.“, rief Andreas, „Das ist Ludwig.“ „Ja gewiss, euer freundlicher Hausgeist. Schon klar.“, spottete Strify. Die waren doch alle irre, okay, dass was im Festsaal war, war sicher etwas merkwürdig gewesen, aber dafür gab es sicher eine logische Erklärung. Vielleicht war es Leonard oder der andere Heini, der Massenmörder, den Andreas erwähnt hatte. „Es gibt Ludwig wirklich.“, verteidigte sich Andreas weiter. „Schon klar, Kleiner. Keine Horrorfilme mehr gucken.“, meinte der Sänger genervt. Wieder schwirrte das blaue Licht umher und verschwand vor Strifys Augen in Yus Körper. „Was sind das denn für komische Viecher?“ Er sah hinter Yu, doch da war kein Licht. Stattdessen sprach dieser wie in Trance mit einer tieferen Stimme zu ihm. „Ich bin kein Glühwürmchen.“ „Du natürlich nicht Yu.“, sagte Strify, auf verarsche konnte er nun wirklich verzichten. „Ich bin nicht dein Freund Yu, ich bin Ludwig, der Hausherr und ich habe den Körper deines Freundes übernommen.“ „Hör auf mit dem Scheiß Yu.“, murrte Strify. Shin und Andreas schüttelten verständnislos den Kopf. Wie konnte man nur so naiv sein? Yu schüttelte plötzlich heftig den Kopf und schrie: „VERSCHWINDE!“ Der Sänger zuckte zusammen. Kurze Zeit später erschien hinter Yu wieder das blaue Licht. „Da ist es ja wieder. Was ging mit dir eigentlich eben Yu?“ „Ich war besessen, falls es dir nicht aufgefallen ist. Shin und Andreas haben recht.“ „Nein… Yu-“ „Sei still Strify und glaub mir einfach.“, zischte Yu. „Lasst uns lieber überlegen, wie es nun weiter geht und wo wir die Körper seiner Frau und seiner Tochter finden, inklusive deren Seelen.“ Yu sah die anderen Drei ernst an. Schweigen trat ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)