perpetuum mobile von bells-mannequin (... weil alles Alte neu ist.) ================================================================================ Kapitel 26: [DIGIMON] Weil. (Taichi Yagami; Yamato Ishida) ---------------------------------------------------------- Kamiya Taichi hatte alles, was ein Leben gut und schön machte. Er hatte eine Familie, die ihn unterstützte und liebte, sein Leben war lustig und erfüllt, er hatte wunderbare Freunde, und er hatte einen besten Freund, der sich um ihn sorgte, wann immer es von Nöten war. Heute, so hatte sich Ishida Yamato gedacht, war es von Nöten. „Warum bleibst du mit ihr zusammen?“ Es war eine sinnlose Frage. Für Taichi. Yamato fuhr fort: „Ich meine, sie ist nicht schlecht und alles, aber sie ist so… normal. So durchschnittlich.“ Taichi grinste: „Darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass du auch schon mit ihr zusammen warst? Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, fandest du es auch toll mit ihr.“ „Und darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass du jetzt mit ihr zusammen bist, was höchstwahrscheinlich zur Folge hat, dass wir Schluss gemacht haben?“ „Ist klar.“ „Aber trotzdem: Sie ist nur ein Mädchen.“ „Und ich bin… was?“ „Du bist berühmt, Taichi. Du bist ein grandioser Fußballspieler, die Weiber liegen dir zu Füßen – na ja. Alles.“ Yamato runzelte die Stirn. „Warum bist du also immer noch mit ihr zusammen?“ Taichi und Sora waren seit der Grundschulzeit miteinander befreundet gewesen; beste Freunde. Sie hatten zusammen im Dreck gewühlt, Pässe geübt und gemeinsam einen Fußball und ein Haarband geklaut. Das Abenteuer in der Digiwelt hatte sie zusammengeschweißt – ihre Freundschaft; keine Liebe. Sora und Yamato hatten sich später, auf der Mittelschule, ineinander verliebt, und sie waren ein schönes Paar gewesen. Trotzdem hatten sie sich irgendwann getrennt und es war ein großes Stück für jeden gewesen, dass sich die Annäherung zwischen Taichi und Sora – auf die andere Art – nicht auf die Freundschaft zwischen den dreien ausgewirkt hatte. Und jetzt waren sie schon mehr als sechs Jahre zusammen und Yamato verstand es nicht. „Warum?“, fragte er. Und da war wieder dieses hirnlose Lächeln auf Taichis Gesicht, und es wurde weich und sanft und verletzlich. In diesem Zustand hätte man alles mit ihm machen können und es hätte ihn nicht gestört – nur, weil er an Takenouchi Sora dachte. Es war ein Phänomen. Und Yamato war sich nicht sicher, ob sie es verdient hatte. „Weil… sie sich um mich sorgt“, sagte Taichi leise. „Ich sorge mich auch um dich! Du bist uns allen wichtig“, erwiderte Yamato enttrüstet. „Ich weiß. Aber-… sie ist anders. Sie war von Anfang an da, und immer, wenn irgendjemand das Wort Liebe sagt, dann erscheint ihr Gesicht vor meinen Augen. Sie… macht mich kitschig und gefühlsduselig und es gefällt mir.“ Taichi zögerte, bevor er, seine Augen auf ein paar fußballspielende Kinder gerichtet, fortfuhr: „Und sie ist liebevoll. Und hübsch und verständnisvoll und lustig. Ich liebe sie.“ Yamato öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber er konnte nichts anderes als zuzustimmen. Sora hatte sich schon immer um jeden gekümmert und es war schön, gezeigt zu bekommen, dass man geliebt wurde. Es war einer der Beweggründe für ihre Beziehung gewesen. „Hast du… niemals daran gedacht, eine andere zu nehmen?“ „Sora ist so ehrlich in ihrer Liebe. Sie sorgt sich um mich“, wiederholte Taichi nur. Und dann kam ihnen ein Rotschopf entgegen, das verehrenswerteste Lächeln auf ihrem schlichten, hübschen Gesicht, in einer Hand einen Geigenkoffer, in der anderen zwei Blumen. Sora hatte seit kurzem Geigenunterricht, um ihren Horizont zu erweitern, wie sie sagte. Sie war, wie Yamato sich grinsend erinnerte, das unmusikalischste Wesen, das er kannte. Sie hielt abrupt vor der Bank, auf der die beiden Freunde saßen, das Lächeln noch strahlender, dass es ihn beinahe blendete. Da hielt sie ihm die eine Blume entgegen. Eine Hainblume. Die Hainblume ist ein Zeichen der Vergebung, Yamato-kun. Man sollte sie nur verschenken, wenn man es wirklich ernst meint, denn die Blumen zu verärgern, wäre wirklich dumm. Soras Lachen schallte in seinen Gedanken nach, und er, der coole, unnahbare Yamato, wurde beinahe rot. Die zweite Blume war eine Sonnenblume. Sora grinste, als sie die Blume ihren Freund reichte: „Die Bedeutung der Sonnenblume ist: ‚Ich fürchte, du bist mir zu anspruchsvoll’ – aber andererseits weiß ich, dass es deine Lieblingsblume ist, Kami-sama sei mir gnädig.“ Sora stellte den Geigenkoffer auf den Boden, und mit sanften Händen berührte sie das Gesicht seines besten Freundes, mit so viel… Vorsicht, dass Yamato plötzlich verstand, warum Taichi sie nicht verlassen konnte. Taichis Lächeln war so zufrieden. Kamiya Taichi hatte alles, was ein Leben gut und schön machte. Und damit war Yamato als sein bester Freund vollkommen zufrieden. ________________________ Digimon ftw! Yeah xD Und mein Lieblingscouple Taiora *//* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)