perpetuum mobile von bells-mannequin (... weil alles Alte neu ist.) ================================================================================ Kapitel 33: [DIGIMON] Schneekalt (Ruki Makino; Ryou Akiyama) ------------------------------------------------------------ Ruki sollte wissen, dass sie nicht entkommen konnte, von Anfang an. Es war klar gewesen. Eigentlich war es auch nicht so kompliziert, die Niederlage zu akzeptieren, das hatte sie in den letzten Jahren gelernt, auf die harte Tour. Mit nur kurzen Besuchen von Renamon, mit den wachsamen Augen ihrer Großmutter auf sich. Sie hatte verstanden, dass sie manchmal verlieren musste, um im Nachhinein gewinnen zu können. Da waren Leute wie Jenrya; wie Juri. Leute, die es ihr jeden Tag vormachten. Und die auch immer gewannen. Es gab allerdings auch Fälle – da konnte man nichts anderes tun als zu verlieren. Ruki hoffte, dass es dieses Mal nicht der Fall war. Manchmal fragte Ruki sich, ob sie wirklich so viel dümmer war als die anderen – oder ob es vielleicht gar nicht so schlecht war, wenn es auch jemanden in der Gruppe gab, der stur genug war, zwei Tage vor der Tür Yamakis zu sitzen, bis sie hereingelassen wurde. Nur um endlich wieder in die Digiwelt reisen zu dürfen, für ein paar mickrige Stunden. Ruki versuchte sich einzureden, dass es gut war, aber letzten Endes wusste sie, dass die anderen sich nur zu ihr gesetzt hatten, weil sie ihr die Sturheit abnehmen wollten. Erst Takato, natürlich. Sofort danach Juri, mit strafendem Blick Jenrya hinterher. Trampelnd dazu natürlich Hirokazu und Kenta. Und als Nachhut kam selbstverständlich auch noch diese beschissene SMS von diesem beschissenen Idioten, der sich einfach in ihr verdammtes Leben einmischte, das ihn verteufelt noch mal nichts anging. Aber darum ging es eigentlich nicht. Oder doch? Ruki wusste eh nicht so ganz, wohin mit ihren ganzen Grübeleien und Kopfzerbrechereien. Früher, als Digimonqueen, da waren ihre Gedanken immer in ordentlichen Bahnen abgelaufen, nichts war abgewichen von der Norm, nichts war ungeplant gewesen. Jetzt, mittlerweile, wusste Ruki, was zu tun war, selbst, wenn sie das Szenario nicht erahnen konnte. Aber in diesem Fall hatte Akiyama Ryou sie wirklich schneekalt erwischt. „Okay, Heroboy“, sagte Ruki langsam. Er grinste nur als Antwort. „Du schuldest mir genau zwei Antworten.“ Sie starrte ihn todesverheißend an. „Sei dir allerdings dessen bewusst, dass du, egal, wie diese Antworten ausfallen, dem Tod geweiht bist.“ Sie zuckte beinahe zusammen, als sie sah, wie sein Grinsen nur noch breiter wurde. Er hatte sich noch nie von ihr verunsichern lassen. Er war so ein Idiot. „Erste Frage. Warum bei den Digimongöttern hast du mich geküsst?“ Sie berührte beinahe unbewusst ihren Mund. „Zweite Frage. Ist das dein Sinn für Romantik oder gibt es einen rationellen Grund dafür, dass du mich davor von zwei bezahlten Knirpsen hast einseifen lassen, bevor du mich geküsst hast?“ Ryous Grinsen verlief sich in einem Lächeln. Er sah anbetungswürdig dumm aus, mit diesem Gesichtsausdruck vollster Zuneigung. „Erste Antwort. Weil ich in dich verliebt bin. Zweite Antwort. Weil du wirklich sexy bist, wenn du wütend und voller Schneematsch bist.“ Die Kälte in ihren Augen schmolz davon. Sie lächelte. Sie konnte nun wirklich nichts dafür, dass ihre Faust in den ganzen Emotionen zufällig sein Gesicht traf. -- 3971 zu 3972. Für Ruki. -- Und manchmal war es eben wirklich nicht schlimm, zu verlieren. Denn letztendlich war sie doch immer die Gewinnerin. (Ha! Friss das, Akiyama.) *** Für alle, die sich an die guten alten Zeiten erinnern wollen und Digimon eh viel geiler finden als Pokémon x) Grüße aus dem kalten Berlin, bells-mannequin PS: Ruki -> Rika Ryou -> Ryo Jenrya -> Henry Juri -> Jeri (am.)/Jen (dt.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)