Die Tochter des Phönix von Priska ================================================================================ Kapitel 8: Der Fluch des Drachens --------------------------------- Es ist noch gar nicht so lang her, da gab es in einem Dorf eine Frau. Diese Frau hatte die Gabe die Geister der Natur zu sehen und zu verstehen, sie konnte mit ihnen Reden wie mit jedem anderen auch obwohl sie für den Rest der Menschheit unsichtbar waren. Sie sah Winddrachen, Phönixe, Riesenschildkröten, Geisterfüchse und noch viel mehr. Viele beteten sie als eine Art Gottheit an und ließen sie vom Dorfältesten heilig sprechen. Als sie starb waren alle zutiefst betrübt doch schon bald stellte sich heraus das die Gabe an ihre Tochter weitervererbt wurde und so ging es über Generationen hinweg. Erst als die Menschen aufhörten an Geister und ähnliches zu glauben verschwand auch die Gabe der Mädchen aus dieser Familie und sie wurden ganz normale Menschen. Schließlich wurden die Beyblades erfunden und so gut wie jedes Kind auf der Welt hatte einen. Die geister beobachteten dieses Schauspiel mit größtem Interesse und bemerkten schnell das dies mehr als ein Spiel wahr. Es war eine neue Generation und wenn sie es richtig anstellten würden sie endlich wieder von den Menschen beachtet werden und könnten mit ihnen friedlich zusammenleben, wie damals. Trotz aller Freude wusste niemand so richtig wie sie mit den Menschen in Kontakt treten sollten bis eine junger Phönix eines Tages einem Mädchen begegnete. Sie war Jung und hatte gerade ihren ersten Beyblade bekommen. Aus irgendeinem Grund fühlte sich der Phönix zu ihr hingezogen und er spürte das sie seine Anwesenheit wahrnahm. Eines Nachts erschien er ihr im Traum. Er sagte das er ihr helfen würde die beste Bladerin aller Zeiten zu werden wenn sie ihm als gegenleistung gestattete ihn in ihrem Blade wohnen zu lassen und ihm ihre Kräfte zu leihen. Sie überlegte nicht lang und willigte ein, schließlich war die Verlockung groß und der Preis scheinbar klein. Nach dieser Nacht wich der Phönix dem Mädchen, sie hieß übrigends Jana, nicht mehr von der Seite. Sie teilten alles und tatsächlich war Jana von da an schier unbesiegbar und wurde immer stärker. Auch viele andere Geister gingen einen Kompromiss mit einem zu ihnen passenden Menschen ein doch bei Jana und ihrem geliebten Phönix war es mehr als das. Du musst wissen das sich bit beast ihren Besitzer nicht aus einer Laune heraus aussuchen, sie nehmen immer jemanden der zu ihnen passt. Das ist es was ich damals versuchte dir zu erklären. Ein Phönix sucht sich einfach immer einen Phönix typen und wie ich dir schon sagte ist Kai einer deswegen ist er Black Dranzer so ähnlich. Auf jeden Fall fing der Phönix irgendwann an sich Jana in Menschengestalt zu zeigen, was das Band zwischen ihnen noch verstärkte. Eigentlich war das ja verboten aber die anderen Geister sahen wie glücklich Dranzer war und schwiegen. Du ahnst es sicher schon, als sie 17 Jahre alt war verliebte sich das Mädchen Hals über Kopf in ihren Phönix, zumindest glaubte sie das, in dem Alter kann man sich da ja nie so sicher sein. Als wäre das nicht schon schlimm genug ging der Phönix auch noch darauf ein und bestätigte so ihre Hoffnungen. Das erste Jahr in dem sie sich auf diese Weise annäherten ging das ganze sogar gut. Ich will ja nicht zu sehr ins Detail gehen, schließlich bist du glücklicherweise noch nicht in diesem Alter wo die Gefühle Achterbahn fahren. Nur so viel, wenn Menschen richtig verknallt sind haben sie ja schon das Gefühl das um sie herum ein Feuerwerk explodiert, wenn ein Mensch und ein Feuerphönix zusammen sind ist das noch mindestens Hundert mal schlimmer. Jeder Blick, jede Berührung, setzt Stromstöße frei und ein Kuss lässt dich innerlich verglühen, aber auf eine sehr...aufregende Weise. Ihr hat das natürlich unheimlich gefallen, sie hat ihn für seine Macht bewundert und er genoss die Bewunderung. Noch mal zwei Jahre später entstand aus der Beziehung der beiden ein Kind und obwohl es sicher nicht so geplant war fühlten sie sich wie eine glückliche Familie und waren zufrieden. Normalerweise wäre das ganze natürlich spätestens daran zerbrochen das er niemals älter werden würde, sie dagegen schon. Soweit kam es allerdings gar nicht erst denn der mächtige Anführer aller Geister, der heilige Winddrache, erfuhr von dem Kind und stellte den Phönix zur Rede. Dieser war allerdings wie alle Phönixe viel zu stur um seinen Fehler einzusehen. Dabei war ein Kind das mit der Macht des Feuers ausgestattet war wirklich alles andere als ungefährlich und natürlich würde es auch nicht einfach sein zwischen zwei Welten aufzuwachsen. Der Drache befahl dem Phönix seine Familie zu verlassen doch dieser weigerte sich. Erst als er drohte sein Kind zu töten gab der feuerphönix nach. Er wusste das der Anführer niemals leere Drohungen aussprach wenn es um das wohl der Welten ging. Drei Tage bekam er zugesagt die er damit verbringen konnte sich von seiner Familie zu verabschieden. Er wusste zwar das er wahrscheinlich nie wieder würde zurückkehren können doch er brachte es nicht übers Herz dies seiner liebsten zu sagen, stattdessen hielten beide an der Hoffnung fest sich bald wiederzusehen. Seiner Tochter machte er dafür ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk und zwar ein Medaillion das in der Sonne Kupferfarben glitzerte. Auf der Vorderseite war der Phönix in Menschengestalt abgebildet, die Rückseite zeigte ihn in der Gestalt des Phönix. Als er den anderen Geistern von seiner Idee erzählt hatte waren sie alle so gerührt von so viel Zuneigung gewesen das immer der stärkste jedes Elements das Schmuckstück segnete auf das diesem Mädchen kein Unheil zugefügt werden möge. Als letzter sprach natürlich auch der Phönix den Schutzzauber des Feuers aus, nur der Winddrache ließ sich zu so etwas nicht hinreißen. Egal ob nun aus wahrer Liebe oder jugendlichem Leichtsinn, nach dem verschwinden des Phönix wartete Jana jeden Tag und jede Nacht auf seine Rückkehr. Jahre zogen vorbei und die Tochter des Phönix wuchs wie selbstverständlich zwischen Menschen und Geistern gleichermaßen auf. Ihre Mutter war dagegen völlig ausgebrannt und stand den größten Teil des Tages völlig neben sich, zu groß war die Sehnsucht nach ihrem Phönix. Dieser beobachtete die beiden natürlich und es brach ihm fast das Herz sie so zu sehen. Alle paar Tage ging er zum Drachen und bat ihn darum das er zurückkehren dürfte doch dieser blieb hart. Als Jana schließlich schwer krank wurde hielt es der Phönix nicht länger aus und versuchte zu ihr zu gelangen. Der Drache stellte sich ihm in den Weg und drohte das er seine Familie ins Unglück stürzen würde doch das machte den verzweifelten Phönix nur noch rasender. Ein grässlicher Kampf erschütterte daraufhin die Geisterwelt. Auf der einen Seite der Feuerphönix der um das Leben seiner geliebten rang und auf der anderen der Winddrache der die Welten vor dem Chaos schützen wollte. Tatsächlich schaffte es der Phönix den Drachen zu besiegen, wenn er selbst auch mehr als angeschlagen, um nicht zu sagen halbtod, war. Gerade als er triumphierend mit seinen mächtigen, noch vom Kampf glühenden Flügeln schwang und sich langsam in die Luft erhob, ertönte die schwache Stimme des Drachen. Wütend hallte sie durch die heiligen Mauern und für diesen einen kurzen Moment schien die Welt den Atem anzuhalten. „Hör mich Verräter, ich schwöre dir, wenn du jetzt ans Krankenbett deiner Liebsten trittst wird ein Unglück geschehen das schlimmer ist als jeder Tod. Es wird ein Fluch sein der dich schmerzen wird als ob er dein Herz herausreißt und es in tausend kleine Stücke zerteilt.“ „Schweig, ich nehme jeden Schmerz auf mich wenn ich nur meine Jana retten kann.“ „Warte du Narr, komm zurück!“ Doch er hörte nicht und flog unbeirrt zu Jana die Leichenblass in ihrem Bett lag. „Jana! Bitte sag etwas, ich bin doch jetzt da!“ Sofort schlug sie ihre Mintgrünen Augen auf und strahlte ihn an. „Du bist endlich da mein liebster Phönix, ich habe dich so vermisst.“ Ihre Stimme schwankte bedenklich aber immerhin lächelte sie wieder und das war für den Phönix eine solche Erleichterung das er ihr ungestüm um den Hals fiel. „Um himmelswillen, du bist ja wirklich noch genau wie damals. Aber wie siehst du bloß aus? Überall Kratzer und Blut!“ „Das ist nichts, versprich mir nur schnell wieder gesund zu werden.“ „Ich verspreche es.“ Wie gern würde ich es hier enden lassen doch leider hat diese Geschichte kein Happy end. Jana stand schon bald wieder auf und ging zu ihrer Tochter, die überglücklich war sie wiederzuhaben. Der Phönix hielt sich erst im Schatten und traute sich nicht zu dem Mädchen das ihm inzwischen wie aus dem Gesicht geschnitten war. Als ihr Blick schließlich doch zu ihm wanderte hielt er die Luft an aus Angst vor ihrer Reaktion. Der kleine Blondschopf umfasste fest das Medaillion das um ihren Hals hing und ging auf ihn zu. „Papa!“ Sie fragte nicht denn sie spürte einfach das er ihr Vater war. Das Feuer das durch ihre beiden Körper loderte verband sie fester als jede Eisenkette und ein Blick genügte um festzustellen das sie die Flammen mindestens genausogut beherrschen können würde wie ihr stolzer Vater. Am selben Abend saßen die drei zusammen am Küchentisch ihres Hauses und lachten, aßen und tranken wie eine normale Familie. Einige Tage später hatte sich der Phönix eingelebt und verbrachte die meißte Zeit des Tages damit seiner Tochter die Kunst der Feuermagie beizubringen und sie stellte sich sogar recht geschickt. Nur in einen Phönix verwandeln konnte sie sich nicht aber das lag daran das man erst zu einem Bit Beast werden kann wenn man stirbt und von einem anderen Geist begleitet wurde. Was der Phönix nixht wusste war das der Winddrache dank ihm im sterben lag und es blieb nicht mehr viel Zeit. Eines Abends war es dann soweit. Die Geister kamen Massenweise heraus und versammelten sich um den Drachen bei seinem Ende zu begleiten. Der Phönix saß zur gleichen Zeit mit Jana vor dem Kaminfeuer und genoss sein neues Leben. Plötzlich hallte die Stimme des Drachen durch den Raum. „Zu...spät...“ Dann starb er und genau in dem Moment wo sich der Drache in leuchtende Sterne auflöste wurden die Augen des Phönix schwarz. Er stand auf, ging in die Küche, griff nach einem Messer und ging zu Jana zurück die ihn verwirrt aber völlig ohne Angst entgegenblickte. Noch ehe sie richtig begriff was geschah hatte er ihr das Messer ins Herz gestoßen und sie sackte ächzend in sich zusammen. Nicht mal ein Schrei war über ihre Lippen gekommen. Von einer Vorahnung geweckt stand nun auch seine völlig geschockte Tochter in der Tür und beobachtete das Blutbad. Der Phönix ging auf sie zu und erst als das von ihm angefertigte Medaillion einen Schutzwall aufbaute erwachte er aus seiner Trance. Er ließ das Messer fallen, sah Jana und konnte nicht fassen was er da getan hatte. Verzweifelt versuchte er sie mit seiner Kraft zurückzuholen oder wenigstens ihre Seele zu retten umsie zu einem Geist zu machen doch der Fluch des Drachens verhinderte dies. Er begriff das es keine Chance mehr für sie gab brach er in Tränen aus. Seine Tochter stand noch immer wie angewurzelt in der Tür doch als er auf sie zukam wich sie ängstlich zurück. Selbst als er beteuerte das er das nicht wollte und das er ihr sowas nie antun würde schüttelte sie nur weinend den Kopf und rannte in ihr Zimmer. Der Phönix war verzweifelt und hatte solche Angst das er seiner Tochter auch einmal so etwas antun könnte das er sich in einen Geist zurückverwandelte und sich selbst in eine kleine Schmuckschatulle verbannte. Ich hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört und als Dranzer nun nicht mehr weitererzählte sah ich ihn lange schweigend an. „Dranzer?“ Fragte ich schließlich vorsichtig als könnte ich ihn mit jedem Wort verletzen. „Ja?“ „Warst du der Phönix und war die Familie...“ „Ja, Janas Tochter war deine Großmutter und der Fluch der auf ihnen lag liegt auch auf dir. In wen du dich auch immer verliebst, egal wie gutmütig er auch sein mag, irgendwann bringt er dich um, das war der Fluch des Drachens und ich bin auf ewig dazu verdammt das mit anzusehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)