Wenn das Schicksal seinen Weg geht von abgemeldet (oder: True Love & True Friends) ================================================================================ Kapitel 6: Peters Geheimnis --------------------------- Peters Geheimnis Ihm war schlecht, fürchterlich schlecht. Die Tränke und Säfte, die er hier im Krankenhaus bekam, waren einfach grauenvoll. Sie schmeckten scheußlich und bewirkten seinem Gefühl nach keine Besserung. Sein Kopf dröhnte, als seine Mutter ins Zimmer trat. "Peter, du bist wach!" sagte sie mit bebender Stimme und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Geht es dir gut?" Sie zerquetschte ihn fast. "Mum, bitte..." keuchte Peter. "Oh ja, natürlich, es tut mir leid!" entgegnete seine Mutter aufgebracht und lies ihn los. "Hast du noch Schmerzen, mein Lieber?" fragte sie besorgt und ihr aschblondes Haar fiel ihr wild in die Stirn. Peter nickte bloß und versuchte sich aufrecht hinzusetzen. "Bleib liegen, Junge!" Er tat wie ihm gehießen und ließ sich zurück in die Kissen sinken. "Du hast Post bekommen!" sagte Mrs Pettigrew und wedelte vielsagend mit dem Umschlag. "Von wem?" fragte Peter und blickte interessiert auf. Wer sollte ihm schon schreiben? So viel, dass sie ihm einen Brief schreiben würden, war er selbst James, Sirius und Remus nicht wert. "Ich schätze, er ist von deinen Freunden! Soll ich ihn dir vorlesen?" Peter nickte und schloss seine Augen. Vielleicht war er ihnen ja doch nicht egal.. "Lieber Peter, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt! Was machst du bloß für Sachen? Uns hier geht es soweit gut, außer Remus. Er ist fast umgekommen vor Sorge! Er hat gerade versucht, mir die Feder aus der Hand zu reißen, damit ich das bloß nicht schreibe. Aber du kennst mich ja. Und wie geht es dir mittlerweile? Professor Dumbledore hat uns gesagt, dass es dir wieder etwas besser geht und wir keine Angst mehr um dich haben müssen! Wir sind wirklich froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Wenn du wieder hier bist, musst du uns alles genau erzählen! Oh, James und Sirius sind aufgewacht, das bedeutet für mich und Sandra nichts Gutes! (Anm. von James & Sirius: Richtig!!) Oh weia. Sandra und ich haben uns in der Sonne einen kleinen Scherz erlaubt und.. nunja, sie sind nicht begeistert, aber wir dafür umso mehr! Und das Schöne ist, Remus kann auch darüber lachen. Ich hoffe, du auch? Naja, wenn du es sehen könntest, dann schon. Aber vielleicht kommst du ja in naher Zukunft wieder zurück nach Hogwarts? Ich hoffe es. Viele Grüße von Samantha aus Hufflepuff soll ich dir ausrichten. Du weißt doch, die kleine Blonde.. Sie ist wirklich sehr nett und war auch ziemlich besorgt um dich. Ich höre nun auf zu schreiben, es ziehen schon Wolken auf und wir sollten schleunigst ins Schloss verschwinden. Ich hoffe, du bist schnell wieder hier! Wir alle hoffen das! Von Remus, Sandra, James und Sirius soll ich dich herzlich grüßen und eine gute Besserung bestellen! Bis bald & alles Liebe, Lily" Auf Peters Wangen legte sich ein rosa Schimmer. "Ist sie das?" fragte seine Mutter leise. "Was?!" wollte er plötzlich gereizt wissen. "Na, das Mädchen... Ist sie diejenige, in die du verliebt bist?" fragte sie weiter. Peter sah sie erstaunt an. "Woher.." -"Eine Mutter merkt sowas, mein Junge!" Sie lächelte mitfühlend. Peter seufzte und streckte die Hand nach dem Pergament aus. Ihre feine Schrift in grüner Tinte wirkte so beruhigend auf ihn. Sie hatte sich also Sorgen um ihn gemacht? Und sie vermisste ihn! Nun, das hatte sie zwar nicht genau in diesen Worten geschrieben, aber so meinte Lily es doch, oder? Und dass sie James geärgert hatten, hatte er auch mal so richtig verdient! Sicher, er war sein Freund, aber zugleich auch Lilys Freund und das war schlecht für Peter. Es war nicht so, dass Peter James keine Freundin gönnte, aber musste es ausgerechnet Lily sein? Er hatte sich insgeheim immer darüber gefreut, wenn sie James mal wieder abblitzen ließ. Peter wusste nicht, wann es passierte, aber anscheinend begann Lily auch James zu mögen und dann war alles zu spät. Ehe er sich versah, waren die beiden ein Paar. Er seufzte erneut. Seine Mutter lächelte noch immer. "Frag sie doch, ob sie mit dir ausgeht!" schlug sie vor und Peter stöhnte. "Das.. kann ich nicht tun!" meinte er und blickte zurück auf den Brief. Würde sie ihm wohl verzeihen, dass er in den Wald gegangen war? "Warum denn nicht? Ist es wegen Samantha?" Peter sah sie irritiert an. "Wegen wem?! Ach, Samantha... Nein, quatsch!" Diese blöde Hufflepuff konnte ihm gestohlen bleiben! Er wollte Lily und kein irgendsoein dahergelaufenes Mädchen! Lily war etwas Besonderes. Sie war nicht nur wunderschön, nein. Sie war klug, liebenswert, fröhlich, freundlich, hilfsbereit.. Sie war immer diejenige, die ihn immer ernst nahm, ihn und seine Sorgen. Sie war nicht wie die anderen, die sich über ihn lustig machten, sie hielt zu ihm, wenn alle anderen ihn verspotteten. Sie hätte sich wegen ihm eine Menge Feinde machen können, aber sie war immer auf seiner Seite. Bedeutete er ihr so viel, dass sie sogar dieses Risiko für ihn einging? Es musste so sein, es gab einfach keine andere Erklärung dafür.. Als Peter am Abend wieder allein war, zückte er Pergament und Feder, um Lily eine Antwort zu schicken. Gefühlte tausend Mal zerknüllte er das Pergament, schmiss es in die Ecke, nur um es anschließend wieder zu glätten und erneut den Anfang zu vergeigen. Als es bereits dunkel war und nur Blitze den Himmel erhellten, war er endlich fertig und betrachtete stolz sein Werk. Er hatte sich die allergrößte Mühe gegeben, ordentlich zu schreiben. Liebe Lily, ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut. Es tut mir leid, dass ich euch so erschreckt habe, mit dem was ich tat. Ich wollte wirklich nicht, dass du dir Sorgen um mich machst und die anderen auch nicht. Ich wollte auch nicht, dass es Remus so schlecht geht, wirklich! Ich hoffe, du verzeihst mir. Mir geht es wieder einigermaßen gut, nur die Medizin hat ihren Namen nicht verdient! Ich habe mich schon zweimal übergeben müssen, weil dieses Zeug so scheußlich ist! Oh, dass James und Sirius mal eine Retourkutsche bekommen haben, geschieht ihnen ganz recht! Ich hoffe, ich werde in zwei Tagen entlassen und dann kann ich mir das Ausmaß eures Scherzes noch ansehen! Kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun, wenn ich wieder zurück in Hogwarts bin? Ich würde gerne den verpassten Stoff nachholen und mit dir zusammen lernen. Ich weiß, Remus würde es auch tun, aber ich möchte ihm nicht zu sehr zur Last fallen. Er hat auch genug Sorgen! Es ist schon ziemlich spät, aber ich hoffe, du bist noch wach. Ich will nicht, dass die Eule dich weckt. Aber wie ich euch kenne, sitzt ihr im Gemeinschaftsraum und macht irgendetwas. Ich freue mich schon, wieder dabei zu sein! Gute Nacht und bis bald, dein Peter Zufrieden faltete er den Brief und schob ihn in einen Umschlag. Wie gerne würde er jetzt neben Lily sitzen, ihr einfach nur zuhören und sie ansehen. Wut flammte kurz in ihm auf, als er daran dachte, wie James Potter neben ihr saß, seinen Arm um sie gelegt hatte und ihr seine Lippen auf die zarte Haut presste! Oh, wie er es hasste, nicht an James' Stelle zu sein.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)