Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 29: Du hast mein Herz gestohlen --------------------------------------- Schon seit 5 Minuten sah er mich einfach nur an. Er hatte nichts mehr gesagt. Mir kam es vor als wolle er sich alles von mir einprägen für den Fall das ich nicht mehr da sein sollte. Ich weiß nicht warum, doch so kam es mir vor. Sanft strich er mir durch die Haare, einen Arm immer noch um mich geschlungen, das ich nicht runter fiel. Mit den Fingerspitzen fuhr er mir durch die Haare und mit dem Handballen strich er mir vorsichtig über die Wange. Jede seiner Berührungen löste einen neuen Ansturm von Schmetterlingen in mir aus. Es war zum verrückt werden, doch ich wollte das dieses Gefühl nie vorüber ging. Sein Blick wanderte über mein Gesicht, über meine Haare, über meinen ganzen Körper. Immer wenn mich irgendwer auch nur annähernd so betrachtet hat fühlte ich mich unwohl, doch nicht jetzt. Wann würde er mich endlich küssen? Ich wollte seine Lippen endlich wieder auf meinen spüren. Es war wie ein Verlangen, ich konnte es einfach nicht unterdrücken. Es schrie schon fast in mir. Doch ich konnte ihn einfach nicht unterbrechen. Regungslos saß ich auf seinem Schoss und genoss seine Berührungen. Was geschah nur in mir? Was passierte da mit mir? Was war nur los? So hatte ich noch nie gefühlt. Dieses Verlangen hatte ich noch nie. Ich hatte meinen Freund geliebt, doch es war nicht so wie es jetzt war. Es war anders. Ich hatte nicht das Verlangen immer, jede Sekunde, in seiner Nähe sein zu wollen. Ich wollte nicht das seine Berührungen nie endeten. Ich wollte nicht das dieses Gefühl,diese Schmetterlinge, die ich bei ihm nie so stark gespürt hatte, nie aufhörte. Ich hatte nicht dieses Verlangen. Doch warum spürte und wollte ich all das bei Liam? Hatte ich mich wirklich und so sehr in ihn verliebt? Hatte ich mich überhaupt in ihn verliebt? Doch was war das alles dann, wenn nicht Liebe? Ich wollte nicht mehr ohne ihn sein. Ich wollte immer bei ihm sein, jeden Moment mit ihm verbringen, ihn immer an meiner Seite wissen. An die Möglichkeit, das zu erreichen, wollte ich lieber nicht mehr denken. Ich war mir sicher, dieses eine Mal war ich mir hundert Prozent sicher. Ich liebte ihn. Ich hatte mich in Liam verliebt. Empfand er auch so? Liebte er mich auch? Was würde passieren wenn ich es ihm sagen würde? Er hatte mich geküsst und er hatte mich immer wieder gerettet. Doch konnte ich das als Liebe bezeichnen? Liebte er mich? Ich wusste es nicht. Aber ich hatte nicht den Mut es ihm zu sagen. Noch nicht. So weit war ich einfach noch nicht. Ich war total in Gedanken versunken. Ich war wie weg getreten. Erst jetzt bemerkte ich das er mich ansah, normal ansah und grinste. Sein Grinsen das ich so liebte, obwohl ich es zu Anfang gehasst hatte. „Woran denkst du?“ „Gar nichts, ist nicht so wichtig.“ Ich wollte jetzt nicht darüber reden. Ehrlich gesagt, ich war zu feige. „Du warst wie erstarrt, es muss wichtig gewesen sein.“ Und genau das war es wofür ich ihn manchmal ohrfeigen konnte. Das er immer nach bohrte, das er nie Ruhe gab ehe er die Wahrheit wusste. Ich sagte nichts, sondern sah ihn einfach nur an. „Ich bin mir sicher ich finde einen Weg es zu erfahren.“ Ja, den fand er gerade. Er hatte es mir entgegen gehaucht. Langsam kam er mir näher. „Meinst du nicht auch?“ Wenn er flüsterte klang seine Stimme noch verlockender. Ich konnte nur leicht mit dem Kopf schütteln. Ich brachte keinen Ton mehr zu Stande. Was war das denn schon wieder? Er fesselte mich mit seinem Blick. Das konnte auch nur er. Noch nie hatte es jemand geschafft, egal wie intensiv er mich angesehen hatte. Jetzt spürte ich seinen Atem auf meiner Haut. Ganz leicht spürte ich seine Lippen an meinem Hals. Einen Hauch von kalt hinterließ er auf meiner Haut. Ich zitterte kurz, vor ein paar Minuten lag ich ja auch noch unter einer warmen Decke. Wieder fuhr er durch meine Haare und atmete ihren Geruch tief ein. Das Kribbeln in mir wurde immer stärker, ich konnte nichts dagegen machen. Und je näher er meinen Lippen kam um so stärker wurde dieses Gefühl und um so wärmer wurde mir. Er sah mir noch einmal in die Augen. Er musste bemerkt haben wie sehr mich das, was er tat, verwirrte und nervös machte und meine Gefühle durcheinander brachte, denn er grinste wieder. Dann, ganz vorsichtig, legte er seine Lippen auf meine und schloss seine Augen. Wie ein Blitz traf mich dieses Gefühl, es war als würden alle Schmetterlinge in mir explodieren. Es war noch viel intensiver als die Male davor. Die Male davor? So oft hatte er mich noch gar nicht geküsst. Gut, ich zählte nicht mit, aber so oft war es noch nicht gewesen. Aber war das nicht eigentlich egal? Ich wollte es genießen wann immer es passierte. Also schloss auch ich meine Augen und erwiderte seinen Kuss. Ich legte meine Arme um ihn und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Seine Hand wanderte über meinen Rücken und er drückte mich etwas fester an sich. Dann ließ er sich langsam nach hinten in die Lehne sinken. Er würde sich jetzt nicht mehr von mir lösen können. Also würde ich den Kuss beenden müssen. Doch ich wollte nicht. Ich hatte noch nicht genug von diesen Gefühlen, die in mir tobten. Schräg lagen meine Beine jetzt auf dem Sofa und ich lag halb auf ihm. Er konnte gar nicht weg. Doch jetzt bekam ich keine Luft mehr. Ich wollte es eigentlich gar nicht, doch ich musste mich von ihm lösen. Sanft drückte ich mich ein Stück weg und schnappte nach Luft. Leise lachte er, was mich etwas verwunderte. „Was?“ Fragte ich ihn etwas leiser als normal und sah ihn verwundert an. „An deiner Ausdauer müssen wir aber noch arbeiten oder?“ „Ich weiß ja nicht wie lange du keine Luft brauchst.“ „Gar nicht.“ Er grinste etwas breiter. „Wie gar nicht?“ „Wenn ich nicht will muss ich nicht atmen.“ „Wie das denn?“ „Wir müssen es einfach nicht, doch es wird mit der Zeit etwas unangenehm da man dann ja nichts mehr riechen kann.“ „Ach so.“ Super, noch ein Punkt wo er im Vorteil war. Ich war wieder zu Luft gekommen. Ich wollte es noch einmal versuchen. Was hieß versuchen? Ich wollte ihn einfach noch einmal küssen. Ich ließ mich wieder auf ihn sinken und küsste ihn wieder. Er schien es genau so zu wollen. Ob es dieses Mal länger war oder nicht war mir eigentlich egal. Als ich wieder keine Luft mehr hatte musste ich mich von ihm lösen. Er lächelte und strich mir wieder durchs Haar. Ich rutschte etwas nach unten und lehnte mich gegen ihn. Meinen Kopf auf seine Brust und umarmte ihn. Seine Arme legte er um mich und strich mir weiter über Kopf und Rücken. Er war zwar kalt, aber es machte mir nichts. Im Moment zumindest nicht, ich hatte mich daran gewöhnt. „Ich will dich nicht verlieren.“ Es kam so plötzlich und leise das ich ihn sofort wieder ansah. Er sagte nichts und sah mich einfach nur weiter an. „Ich bleibe bei dir, egal was passiert.“ Weil ich dich liebe. Warum brachte ich es nicht raus? Warum konnte ich es nicht sagen? Ich hätte mich dafür ohrfeigen können. Doch das hätte dumm ausgesehen. Obwohl es mir schon in den Fingern juckte. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen, also lehnte ich mich wieder an ihn und schloss meine Augen. Warum konnte ich es nur nicht sagen? Warum nicht? Was hatte sich mein kranker Kopf nur wieder dabei gedacht? Ich wusste es nicht. Ich wollte es ihm sagen, doch es ging nicht. Er wollte nicht das er mich verliert. Das sagte doch schon viel. Ich würde nicht gehen, soviel stand fest. Doch was würde passieren wenn dieser Vampir mich kriegen würde? Wenn ich nicht mehr da wäre? Daran wollte ich nicht denken. Ich wollte diese Gedanken aus meinem Kopf verbannen. Doch ich schaffte es nicht wirklich. Plötzlich hatte ich Bilder in meinem Kopf. Ich hasste meine Fantasie dafür. Bilder von ihm wie er gegen diesen Vampir kämpfte. Wie er versuchte mich zu retten und dabei selber getötet wurde. Er hatte ja gesagt eher würde er sterben. Doch das wollte ich nicht. Ich wollte nicht das er wegen mir starb. Und noch einen Teil an mir hasste ich. Selbst wenn es nicht wirklich passiert war was sich in meinem Kopf abspielte. Alles verschwamm und ich spürte wie Tränen über meine Wangen rannen. Ich wollte jetzt aber nicht weinen. Warum musste es nur immer sein? Ich kniff die Augen zu und drückte mich noch fester an ihn. Jetzt nur nicht schniefen. Ich wollte nicht das er es mitbekam. Er durfte es einfach nicht sehen. Er würde wieder fragen was los sei. Ich würde ihn nicht anlügen können, doch ich wollte nicht das er es erfuhr. Er sollte sich nicht auch noch um mich kümmern müssen. Er hatte genug im Kopf. Ob er es wohl bemerkt hatte? Sein Druck wurde auch etwas stärker und er begann wieder mich zu streicheln. Es war beruhigend und ein paar Minuten später konnte ich wieder ruhiger atmen. Doch diese Gedanken waren damit nicht vertrieben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)