Verflucht von Momolein (Konram-FF für my HasüSchnucki~) ================================================================================ Kapitel 1: Spurlos Verschwunden ------------------------------- Spurlos Verschwunden „Sir von Bielefeld? Sir von Bielefeld?! SIR VON BIELEFELD!“ Die Stimme des jungen schönen Soldaten wurde immer hysterischer. Das konnte doch nicht sein. Sein blonder Vorgesetzter war verschwunden. Dabei hatten sie nur noch einen Tagesritt bis zum Schloss vor sich. Gestern Nacht war Neumond gewesen und der Himmel somit vollkommen schwarz, alles so dunkel, dass man die eigene Hand nicht mehr vor Augen sah. Aus diesem Grunde hatte sich ihr Anführer dafür entschlossen ein Lager aufzustellen und erst im Morgengrauen ihre Reise fortzusetzen. Nun aber stand die Sonne schon am höchsten Punkt des Himmels und brannte unaufhörlich auf sie nieder. Zuerst hatte es keiner gewagt den blonden Mazoku zu wecken, wurde dieser doch immer sehr ungemütlich wenn man ihn aus seinem Schönheitsschlaf holte. Aber nun erschien die Sache den jungen Soldaten immer merkwürdiger. Zu Recht. “Hey! Sir von Bielefeld ist nicht mehr da!“, erklang es plötzlich durch das gesamte Lager, was alle Köpfe hochschnellen ließ. Ungläubig liefen die jungen Schönlinge zu ihrem Kameraden. “Wie weg? Er kann doch nicht einfach weg sein!“ Doch aufgewühlte leere Decken bewiesen ihnen das Gegenteil. Keine Spur vom blonden Dämon. „Aber...seht doch! Sein ganzes Gepäck ist noch da!“ Die jungen Männer hatten eine viel zu gute Ausbildung genossen um nun voreilige Schlüsse zu ziehen und nach diesen zu handeln. Stattdessen durchsuchten sie den Platz auf dem der Blonde vor kurzer Zeit noch gelegen hatte gründlichst. Mit erstaunen entdeckten sie ein kleines Detail, welches sie vor einem noch größerem Rätsel stellte. Wolframs Uniform lag auf dem Schlafplatz, nur vom Besitzer fehlte jede Spur. „Vielleicht ist er sich waschen gegangen“, stellte einer der Soldaten die harmlose Vermutung an, obwohl in den Köpfen aller anderer schon deutliche Schreckensvisionen herrschten. Schließlich war der blonde Schöne manchmal mehr als eigensinnig, doch niemals hatte er sie unwissend zurück gelassen. Deshalb machten sich auch gleich alle auf die Suche nach dem Verschwundenen. Wenn sie ihn nackt bei seiner Wäsche vorfinden würden, konnten sie mit einer harten Strafe ganz nach Art des Mazokus rechnen. Dies war aber immerhin noch besser als vom königlichen Haus für das Verschwinden des Dämonenprinzen verantwortlich gemacht zu werden. Schließlich begleiteten sie diesen zu seinem Schutz. Innerhalb einer Stunde hatten sie alle Wasserstellen in der Nähe ihres Lagers abgeschritten, aber keinen blonden Mazoku vorgefunden. Langsam breitete sich doch ein Gefühl des Unbehagens und der Besorgnis unter den Soldaten aus. Noch einmal suchten sie das Umfeld des Lagers ab, riefen immer wieder nach dem Gesuchten und warteten zwei Stunden, falls der andere vielleicht doch von seinem Solotrip zurückkam. Aber nichts dergleichen geschah. Sir Wolfram von Bielefeld war verschwunden. Sie hatten keine andere Wahl als das Gepäck des Verschwundenen aufzusatteln und zurück zu reiten, um dem Könighaus von dem Vorfall zu unterrichten. Diese würden dann entscheiden, welche neuen Handlungsschritte einzuleiten waren. Dabei hatten sie Glück, dass der Verlobte des Blonden, der Maou, im Moment außer Lande war. “......“ Eine bedrohliche Stille legte sich über den Raum. Vor gut einer Minute hatte einer der Soldaten dem ältesten der Brüder die unheilvolle Nachricht überbracht und seitdem war kein Wort mehr gesprochen worden. Stattdessen durchbohrte Gwendal den Soldaten immer noch mit einem undefinierbaren Blick, fast so als würde er diesem den Tod wünschen und die Nachricht somit nichtig machen wollen. An Stelle des Langhaarigen übernahm wie so oft der Brünette das Wort. „Ihr sagt also, dass Wolfram einfach so verschwunden ist und ihr habt nichts gemerkt? Ich meine, wenn er entführt oder angegriffen worden wäre, dann hättet ihr doch etwas gehört, zum Beispiel Hilferufe. Wolfram lässt sich doch nicht still und heimlich entführen!“ Auch Konrad wollte die Geschichte nicht so recht glauben. Er kannte seinen kleinen Bruder. Dieser gab nie kampflos auf, stattdessen hätte sich dieser mit Gebrüll auf den Gegner gestürzt. Ratlos runzelte Konrad die Stirn. Die Nachricht wollte nicht so recht in sein Innerstes vordringen. So etwas konnte nicht wahr sein. So etwas passierte einfach nicht. Niemand nahm ihm einfach seinen kleinen Bruder, seinen Wolf, wie er ihn auch gerne heimlich betitelte. Den kleinen Engel, den er bisher immer geschützt und wohl behütet hatte. Wolfram handelte manchmal übereifrig und unüberlegt, aber trotzdem konnte man diesen doch nicht so einfach entführen. Das wollte er nicht wahr haben, ebenso wenig wie sein älterer Bruder, der nun wieder das Wort ergriff. “Wir werden nicht ruhen, bis er gefunden ist und ihr ebenso wenig. Sollte die Suche nicht erfolgreich enden, so rate ich euch nicht wieder in dieses Schloss zurück zu kehren. Ich werde euch noch einige unserer Soldaten zur Unterstützung mit auf den Weg geben.“ Der Soldat nickte immer wieder nur stumm. Er wagte es nicht zu widersprechen. Gwendals Worte waren mehr als deutlich. Sollte die Suche in einem Misserfolg enden, so waren sie des Schlosses verbannt. Dies war die höchste Strafe, die sie überhaupt treffen konnte. Daran war zu merken, dass dem Langhaarigen mehr an dem kleinen Blonden lag, als dieser zugeben wollte. “Nun macht euch schon auf den Weg!“, schlug Gwendal mit der Faust auf den großen Schreibtisch, da der Soldat immer noch wie erstarrt und tatenlos da stand. Nun zuckte er jedoch zusammen, stand sofort kerzengerade und verließ mit einem knappen „Jawohl“ den Raum. Kaum war die Tür geschlossen fuhr sich Gwendal seufzend durchs Haar. Jetzt war ihm die Besorgnis auch anzusehen, ebenso wie dem Brünetten, der sich nun dem Älteren zuwand. „Ich werde sie begleiten und ebenfalls nach ihm suchen.“ Konrad wollte sich vom Gegenteil überzeugen. Sein Wolfram war nicht entführt. Diesem ging es gut und er wartete nur darauf von seinem größeren Bruder gefunden zu werden, um ihn dann ungnädig zu beschimpfen, weil dieser so lange hatte auf sich warten lassen. So war es doch immer und so würde es auch dieses Mal sein. Zumindest beruhigte dieser Gedanke den Brünetten etwas, sodass sich der Knoten um sein Herz wieder löste und er wieder tief durchatmen konnte. Für einen kurzen Moment hatte er doch um seine wohlbekannte Fassung kämpfen müssen, darum ringen müssen, dass ihm nicht sämtliches Blut aus dem Gesicht wich. „Gut, ich werde hier Stellung halten. Die Soldaten von hier aus koordinieren und da sein, wenn Wolfram wieder kommt“, versuchte Gwendal mit den letzten Worten keinen Zweifel an Wolframs Rückkehr zu lassen. Kurz nickte Konrad ihm noch zu, bevor auch er das Zimmer verließ. Er wollte keine Zeit verlieren. Schnellstmöglichst wollte er die Gewissheit, dass der Mensch, der ihm am wichtigsten erschien, unverzehrt war und er diesem weiter stumm seine Liebe schenken konnte. Bisher war er immer noch der einzige Mensch auf Erden, der von seiner eigenen verbotenen Hingabe zu dem blonden Mazoku wusste. Vorrausschauend stellte er sein Gepäck so zusammen, dass es für mehrere Tage reichte. Er wollte nicht vorzeitig, ohne seinen jüngeren Bruder, in das Schloss zurückkehren müssen. Er würde ohne ihn das Schloss nicht wieder betreten. Das stand fest. Ohne den Blonden war es sowieso egal wo er lebte. Ohne ihn fühlte er sich nirgends wie Zuhause. Denn ohne ihn war jeder Ort gleich, vollkommen bedeutungslos. Noch immer voller Hoffnung aber auch Besorgnis sattelte Konrad sein Pferd. Sich nicht von den anderen Schlossbewohnern verabschiedend, trat er seinem Pferd in die Flanken und ritt im schnellem Tempo der untergehenden Sonne entgegen. „Wolfram!“ “Wolfraaam!“ “Wolfraaaaaam! Wo steckst du?“, hallte es immer wieder durch die Dunkelheit. Mit einer Fackel bestückt trat Konrad furchtlos immer tiefer in den Wald. Seit seinem Aufbruch hatte er keine Spur von seinem blonden Engel entdeckt, was ihn weiter zur Suche antrieb. Pausenlos kämpfte er sich durch das Geäst. Sein Herz ließ ihn keine Ruhe. Verschnaufte er schon kurz, kamen schon bittere Schreckensvisionen in ihm auf, was alles dem Mazoku zugestoßen sein konnte. Ihm war als würden sich allein bei diesen Gedanken scharfe Schwertklingen in seinen Brustkorb rammen, die einen unsagbar großen Schmerz darin zurückließen, wie er ihn noch nie gespürt hatte. Bei keinem seiner zahllosen Kämpfe. Deshalb beachtete er die Erschöpfung, die sich in ihm ausbreitete auch nicht, genauso wenig wie das aufkommende Unwetter. Sein Herz trieb ihn auch durch den eiskalten Regenschauer weiter. Bis in die Morgengrauen suchte er , selbst bis zum Mittag und Nachmittag. Erst in der Dämmerung sackte sein Körper unter der Müdigkeit und der Ausbeutung seiner menschlichen Kräfte zusammen. Stur versuchte er dagegen zu kämpfen, rief noch mehrmals nach dem Blonden, rutschte dann aber doch von seinem Pferd und landete auf dem nassen Waldboden. Seine Kräfte waren vollkommen ausgeschöpft. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass seine letzten Gedanken seinem Bruder galten, bevor er in einen tiefen traumlosen Schlaf fiel. Völlig ungeschützt lag er für seine Feinde leicht angreifbar auf dem feuchten Waldboden. Der Regen war nach einiger Zeit davon gezogen, doch trotzdem fühlte er noch weit entfernt etwas feuchtes an seiner Wange. Zuerst sich dort unaufhörlich bemerkbar machend, wanderte es zu seiner Nasenspitze und Stirn, bis ihn plötzlich ein stechender Schmerz vom Handrücken durchfuhr. Sofort waren seine lebenserhaltende Sinne wieder wach. Mit einem Ruck sprang er auf und zog sein Schwert, zum Angriff bereit. Seine Blicke suchten sofort sein näheres Umfeld ab, erkannten aber keine Anzeichen von Gefahr. Stattdessen zog ein leises Mauzen seine Aufmerksamkeit auf sich. Nun doch etwas perplex, benötigte er einen Moment, bevor er die Quelle des Geräusches ausmachen konnte. Sein Blick wanderte vor ihm auf den nassen Waldboden. Was er da entdeckte gehörte eindeutig nicht zu den gewöhnlichen Waldtieren. An Stelle einer erwarteten Wildkatze hockte in Wirklichkeit ein nasses verdrecktes weißes Kätzchen vor ihm. Kätzchen war wahrscheinlich die einzig richtige Bezeichnung für das Tier vor ihm, denn wirklich groß und bedrohlich war es nicht. Stattdessen luden die großen türkis-grünen Augen dazu ein sich zu diesem zu knien und es zu liebkosen. Sie schafften es sogar den Brünetten von seinem eigentlichen Ziel abzulenken. „Was macht so eine kleine Katze, wie du hier im Wald, hm?“, hatte er sich doch dazu hinreißen lassen das feuchte Fell zu streicheln, was die Augen der Katze nur noch größer werden ließ, fast schon als sei sie überrascht von diesem Agieren. Nun erst blickte Konrad genauer in diese grünen Edelsteine. Ihm stockte der Atem. Ungewollt zog er wie verbrannt seine Hand zurück. Das konnte nicht wahr sein. Diese Ähnlichkeit bildete er sich nur ein. Diese betörend schönen Augen gab es nur einmal auf dieser Welt. Sein Verstand musste ihm einen Streich spielen. Er sehnte sich wahrscheinlich schon so sehr nach dem anderen, machte sich solch große Sorgen, dass seine Wahrnehmung gestört war. Damit versuchte ihn sein Verstand nur zu beruhigen. Ein Schutzmechanismus, damit er nicht durchdrehte. Nun geschah aber eindeutig das Gegenteil. So oft hatte er in die Augen des Blonden gesehen, hatte sich darin verloren und so oft von diesen geträumt. Da konnte er sich doch nicht täuschen. Noch einmal riskierte er einen Blick in die Augen der Katze, die ihn nun wütend anzusehen schien. Das waren sie! Wolfram hatte immer genauso ein Funkeln in den Augen, bevor er mit seinen wüsten Beschimpfungen loslegte. Das tat diese Katze dann auch. Wild fauchend ging sie in die Knie, bevor sie auf ihn zusprang und sich an seinem Hosenbein festklammerte. Überrascht taumelte Konrad ein paar Schritte zurück und versuchte die Katze abzuschütteln. “Hey! Was soll das?! Du bist ja noch hitzköpfiger und unberechenbarer als Wolfram.“ Jeder andere hätte die Katze nun gewaltsam aus dem Stoff entfernt. Konrad wollte seine Hand auch fest in den Nacken des Tieres legen, damit sich diese schmerzhaften Krallen endlich aus seinem Bein lösten. Doch kaum blickten diese bekannten Augen stur zu ihm auf, wurden seine Gesichtszüge gewohnt weich und er legte seine Hände nur leicht um den kleinen Katzenkörper, bevor er versuchte mit etwas Kraft und Geduld das Tier zu besänftigen. “Nun hör schon auf! Ich tu dir doch nichts.“ Als er keine Anstalten mehr machte sich zu wehren, entfernten sich die Krallen wieder und die Katze wäre von seinem Bein gerutscht, wenn er sie nicht schnell auf den Arm genommen hätte. „So ist es doch viel angenehmer“, sprach er mit sanfter Stimme zu dem Tier, wie er es sonst nur mit seinem Schützling Yuuri oder seinem kleinem geliebten Bruder tat. Die Katze hatte einfach etwas besonderes an sich und das waren eindeutig diese Augen. Selbst nach mehrmaligem Betrachten glichen die Augen immer noch denen seines blonden Engels. Er konnte diese Erkenntnis nicht abstreiten, egal wie sehr er es versuchte. Doch genauso wie ihn diese Augen an den jungen Mazoku erinnerten, genauso machten sie ihn wieder darauf aufmerksam, dass dieser verschwunden war. “Tut mir leid, aber ich muss nun weiter!“, setzte er die Katze wieder auf dem Boden ab. Auch wenn sie die gleichen Augen wie der geliebte Blonde hatte, so konnte sie ihn doch nicht ersetzen und Konrad auch nicht seine Sorgen nehmen. Immer noch stand ihm ein gewisser Kummer in den Augen geschrieben, wenn er darüber nachdachte den anderen wohl nie wieder zu sehen. Er musste ihn finden und zwar schnell! Kaum setzte er zum Gehen an, durchzog seine Kniekehle ein stechender Schmerz, gleich dem in seinem Bein und Handrücken. Ohne nach dem Ursprung zu forschen, kannte er den Schuldigen dafür schon. Das kleine sture Ding krallte sich wieder an ihm fest. „Geh zu deinem Herrchen zurück!“, versuchte er den Schmerz zu ignorieren und ging weiter, immer noch die Krallen fest in seiner Kniekehle wissend. Für diesen Moment verfluchte er sich innerlich, dass er nicht höhere Reiterstiefel angezogen hatte. So hätte er die Katze vielleicht nicht bemerkt und ihr auch nicht wieder in die tiefen grünen Seen geschaut, die ihn nun verzweifelt und bitter anfunkelten. Diesen Blick konnte er nicht ignorieren. Viel zu sehr erinnerte er ihn an seine Liebe und dieser hatte er niemals wehtun wollen. Das glaubte er aber zu tun, wenn er dem Tier in die Augen sah. Wie absurd dies doch klang. Er glaubte tatsächlich Wolfram zu verletzen, wenn er dieses Fellknäuel nun abschüttelte und zurückließ. “Lass mich los und ich nehme dich mit“, wollte er sich nicht mehr lange mit seinen verrückt spielenden Gefühlen und einer Katze aufhalten, sondern endlich seinem kleineren Bruder zur Hilfe eilen. Erstaunlicherweise reagierte die Katze sofort und löste ihre Krallen. Man konnte annehmen, dass sie ihn wirklich verstanden hatte. Kurz durch dieses scheinbar intelligente Verhalten erstaunt, griff Konrad auch schon um den kleinen Körper des Tieres und öffnete seine Gepäcktasche. Nun wo er letzte Nacht einige Fackeln verbraucht hatte, war wieder etwas Platz darin, sodass die Katze dort gut aufgehoben war. Sie konnte es sich auf einer Decke gemütlich machen und ihm, wie anscheinend erwünscht, auf seiner Reise folgen. “Halt dich gut fest“, schwang sich der Brünette aufs Pferd und galoppierte schon davon um weiter nach seinem blondem Engel zu suchen. Dabei ahnte er nicht, dass es sich eben dieser schon zwischen seinem Gepäck gemütlich gemacht hatte. Das wars fürs erste Kappi >_______________________< Ich hoffe es gefällt dia ein bissl Sillü und ich hoffe du kannst verstehen, warum es hier keine Yaoi-Szene gibt >////////////////////////////< Konrad steht vielleicht auf Neko-Wolfies aber nicht auf echte Katzen *fiepz* *dia wuschelz* Und vielleicht finden sich hier ja noch ein paar Konram-Fans ein, damit wir nicht mehr so allein sind Bis denne, Blonde-Virgin XDDD Kapitel 2: Wahrheit oder Lüge? ------------------------------ Wahrheit oder Lüge? Nicht wundern, dieses Kappi gleicht dem ersten sehr, nur dass es aus Wolframs Sicht geschrieben ist, damit sich einige Umstände aufklären, eben auch wie er zu seiner Gestalt gekommen ist. Ich hoffe ihr habt trotzdem Spaß daran. Vor allem aber möchte ich ein paar Personen danken, die sich für das nicht so gewöhnliche Pairing Konram begeistern konnten und mir auch ein Kommentar hinterlassen haben...also Danke an: Ray0016 sayuki_91 Sayuriichan Nozomi_Li Ich hoffe ihr könnt euch auch für die nächsten Kappis begeistern. Würd mich freuen wieder etwas von euch zu hören. Nun gehts aber los... Innerlich seufzend vergrub die weiße Katze ihr Näschen zwischen ihre Pfoten. Er konnte es immer noch nicht glauben. Das ganze musste einfach ein Albtraum sein. In der Realität wurde aus einem starken jungen Mazoku doch niemals eine Katze, genauer genommen ein Kater. Den Kopf hebend und den Blick auf die Pfoten gerichtet wurde dem Mazoku aber eben dieses bewiesen. Er war ein Kater. “Diese dumme Hexe!“, fauchte der Blonde in seiner Katzensprache und fuhr unwillkürlich seine Krallen aus. Das alles hatte er nur einer unbekannten alten Menschendame zu verdanken. Nur weil sie ihn dazu überredet hatte aus seiner Hand lesen zu dürfen. Zuerst hatte er sich nicht zu solch einem Schwachsinn überreden lassen wollen, vor allem nicht weil er sich niemals von Menschen anfassen ließ. Zumindest war es so gewesen, bevor sein Fiance in sein Leben getreten war. So hatte er der alten Dame irgendwann doch etwas mutwillig die Hand gereicht, innerlich ein wenig darauf gespannt was für einen Unsinn sie sich nun ausdenken würde. Die Wahrheit konnte dies sowieso niemals entsprechen. Sie war schließlich nur ein alter Mensch und damit völlig frei von irgendwelchen Kräften. Umso unglaubwürdiger klang dann auch ihre Vorhersage. „Dein Herz ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite gehört es einem schwarzhaarigen Jungen aus einer anderen Welt, aber ebenso wendet es sich mehr und mehr einer brünetten Sanftheit zu.“ Wolfram konnte über solch eine irrsinnige Prognose nur lachen und fragte spöttisch nach wer denn der brünette Sanfte sein sollte. Auch auf dieses Rätsel wusste die Alte eine Antwort. „Diese Person stand dir schon immer sehr nahe. Schon als du ein kleines Kind warst, hast du an ihr dein Herz verloren. Seitdem hat sich das Schicksalsband der Liebe immer fester um euch geschnürt. Die Person...“ Nun schloss die Menschenfrau die Augen und schien sich angestrengt zu konzentrieren. „Es ist dein Bruder mit Namen Konrad Weller“ “Sie spinnen! Sie sind doch verrückt! Ich liebe ihn nicht! Er ist mein Bruder und zur Hälfte Mensch! Ich liebe Yuuri! Nur Yuuri! Sie verrückte alte Hexe!“, platzte es nur so aus Wolfram heraus. Er hatte schon mit ein paar irrsinnigen und unrealistischen Aussagen der Frau gerechnet, aber das ging zu weit. Niemals würde er sich in einen Halbblütler verlieben.. Das war widerlich! Niemand sollte es wagen solch demütigende Unwahrheiten über ihn zu verbreiten. Wütend zog er sein Schwert und drückte die kalte Klinge ohne zu zögern an den faltigen Hals der alten Dame. „Nehmen Sie das zurück! Diese Unverschämtheit dulde ich nicht!“ Die Frau sah trotz des Ausbruches des jungen Mazokus unbeeindruckt zu diesem auf. „Ich spreche nur die Wahrheit und es wäre eine Sünde diese als Lüge abzutun.“ Auch als sich das Schwert fester gegen ihren Hals drückte, kam sie der Aufforderung nicht nach. “Verflucht seien Sie! Verrückte! Irre!“, schrie Wolfram in Rage und lehnte sich mit aller Kraft gegen diese Vorhersage auf. Noch bevor er einen Fehler begehen konnte, schritten seine Soldaten ein und zogen ihn samt der Klinge von der Frau fort. Wild schimpfend versuchte sich der Blonde loszureißen, als die Alte doch wieder das Wort erhob. „Niemand verflucht mich ungestraft. Ich bin diejenige, die Flüche gegenüber Ungläubige ausspricht und demnach wünsch ich dir zum nächsten Neumond das Leben eines erbärmlichen hilflosen Lebewesens, dass auf die Liebe eines anderen angewiesen ist um endlich einmal die wahre Liebe zu erfahren!“ Natürlich nahm Wolfram diese Worte nicht ernst. Er schenkte der Frau nicht auch nur einen Funken Glauben. Nicht nach dem völligen Schwachsinn, den sie ihm erzählt hatte. Er sollte Konrad lieben? Nie im Leben! Yuuri war und blieb der einzige in seinem Herzen. Immer noch erbost über die Dreistigkeit der Frau ließ er sich nur widerwillig von seinen Soldaten zum Pferd ziehen. Wieder und wieder warf der Blonde mit wüsten Beschimpfungen um sich, bis er sich endlich nach endlosen Minuten beruhigen ließ und sich dafür entschied das Menschendorf augenblicklich zu verlassen. Nach diesem Erlebnis mied er auf seiner Reise jeden menschlichen Ort. Stattdessen nächtigte er in den Wäldern. Ebenso auch in der Neumondnacht, die sein Leben verändern sollte. Die Nacht verlief ruhig. Sein Schlaf war tief und traumlos. So erwachte er am nächsten Morgen wunderbar erholt. Doch kaum öffnete er die Augen mit dem Versuch sich aufzurichten, stutzte er. Er konnte sich nicht auf den Rücken drehen und die Hände neben sich abstützen, wie man es normalerweise tat um sich aufrecht zu setzen. Hinzu kam, dass die Uniform merkwürdig groß war. Viel zu groß. Er passte nicht einmal mehr in sein Hemd, drohte gar darin zu verschwinden. Panisch blickte er an sich herab...weiß! Weiße Haare waren überall an seinem Körper. Sofort drehte er sich auf seinen Bauch und sprang auf. Die nächste Erkenntnis traf ihn hart. Er stand tatsächlich auf vier Beinen. Ein Blick herunter schockierte ihn noch mehr. Es waren keine Füße auf die er sich stützte, sondern Pfoten! Vor Entsetzen blieb ihm die Luft weg. Er konnte nicht einmal schreien. Alles was seine Kehle verließ war ein klägliches Maunzen, nichts was einem menschlichen Hilfeschrei gleich kam. Er wollte es nicht wahr haben. Dies konnte nicht die Realität sein. Aus Dämonen wurden nicht plötzlich Tiere. Er musste sich vergewissern, dass dies wirklich wahr war und lief direkt los. Er steuerte den See in der Nähe an. Kaum war er nur noch wenige Schritte von diesem entfernt, verließ ihn der Mut. Er fürchtete sich vor seinem Spiegelbild, was ihn ein völlig fremdes Bild zeigen würde. Jemanden der er nicht war oder zumindest nicht sein wollte, gerne die Augen davor verschloss, es als einen bösen Traum abtun wollte, aber doch nicht konnte. Trotz allem führte ihn die Ungewissheit und Neugierde weiter an das Wasser heran. Die Augen noch ängstlich geschlossen beugte er sich langsam über die Wasseroberfläche. Nur zaghaft hoben sich seine Augendlider und blickten in das Spiegelbild. Zuerst atmete er erleichtert auf. Seine Augen waren immer noch die gleichen, jadegrün. Im nächsten Augenblick erfasste er aber den Rest seines Gesichtes, was ihn heftigst den Kopf schüttelnd zurückweichen ließ. „Nein! Nein! NEIN!“ Er wollte keine Katze sein. Das war unmöglich. Das durfte nicht sein. Diese Ohren, diese Nase, dieses weiße Fell, das war nicht Sir Wolfram von Bielefeld. Das war ein Monster. Er war zu einem Monster geworden. Ein Dämon in einem Katzenkörper. Das war so entwürdigend und jämmerlich. Niemand im Schloss würde ihn wiedererkennen und wenn doch, so würden sie ihn auf ewig verspotten. Bei Gwendal war sogar damit zu rechnen, dass dieser ihn aus dem Schloss verbannte, weil er in dieser Form nur noch eine Gefahr für ihren Ruf dar stellte. Das durfte nicht passieren. Hilflos drehte er sich in alle Richtungen. Seine empfindlichen Katzenohren stellten sich aufrecht als er seine Soldaten hörte. Sie suchten nach ihm, durften ihn in dieser Gestalt aber nicht entdecken. Niemals würden sie ihn wieder ernst nehmen können und seinen Befohlen gehorchen. Er würde seine Würde vollkommen verlieren. Ihm blieb keine andere Wahl. Er musste flüchten, bis er eine Lösung wusste, wie er wieder aus diesem Katzenkörper fand. Vollkommen ziellos lief er los. Gehetzt sprang er durch die Büsche und Sträucher, ignorierte dabei die Äste, die immer wieder schmerzhaft über seine Haut kratzten. Erst am Abend sank er erschöpft zu Boden und rollte sich auf dem weichen Moos zusammen. Großer Hunger machte sich in ihm breit, jedoch konnte er ihn zu dem Zeitpunkt noch ignorieren. Was sollte er auch als streunender Kater ohne Proviant zu sich nehmen? Ein Kaninchen konnte er nicht erlegen und wenn doch, so waren seine Pfoten zu ungeschickt um es über einem offenen Feuer zu garen. Niemals würde er rohes Fleisch zu sich nehmen, da konnte der Hunger noch so groß sein. Ihm blieb nichts anderes übrig als seufzend die Augen zu schließen um wenigstens seinem Bedürfnis nach etwas Schlaf zu nachzukommen. Doch nicht einmal dies sollte ihm gelingen. Schon nach wenigen Stunden platzte plötzlich der Regen über ihn herein. So überrascht und aus dem Schlaf gerissen hatte er keine Chance noch rechtzeitig einen trockenen Unterschlupf zu finden. Kaum hatte er die Augen geöffnet und realisiert was um ihn herum geschah, war sein Fell schon ganz und gar durchnässt. Missgelaunt maunzte er auf und suchte schnellstmöglichst Schutz unter einem Baum. „MIST!“, fauchte er und schüttelte sich durch, versuchte so wenigstens ein wenig die Nässe aus seinem Fell zu bekommen. Ans Schlafen dachte er nun gar nicht mehr. Stattdessen meldete sich erneut sein Magen. Tief seufzend blickten sich die jadegrünen Augen um. Wenn er schon kein Tier fangen und garen konnte, dann musste er sich wohl mit ein paar Beeren begnügen. Wenigstens hatte er seinen Mazoku-Verstand durch die Verwandlung nicht verloren und wusste welche Beeren zu genießen waren und welche nicht. Dem Regen trotzend machte sich Wolfram auf die Suche. Nass war er sowieso, also wollte er wenigstens seinen Hunger stillen. Glücklicherweise fand er schnell ein paar Brombeeren, die er zuerst wie gewohnt mit den Händen pflücken wollte, doch seine Pfoten stellten sich dafür als völlig unnütz heraus. „Das kann doch nicht wahr sein...“ Tränen sammelten sich in Wolframs Augen. Das war absolut demütigend. Er wollte die Beeren nicht mit seinen Mund pflücken müssen. Das war unter seiner Würde. Das Gesicht zwischen seinen Pfoten vergrabend, versuchte er die Tränen zu verdrängen. Er wollte nicht noch mehr Schwäche zeigen und auch noch weinen. Vor niemanden, nicht einmal vor sich selbst wollte er sich diese Blöße geben. Erst als die Tränen überwunden waren, sah er sich um, wollte sich so vergewissern, dass ihn niemand beobachtete, bevor er doch die Brombeeren von den Sträuchern fraß. Es waren gerade mal zwei Tage seit seiner Verwandlung vergangen, aber er ertrug seine Gestalt jetzt schon kaum noch. Egal wie sehr er über eine Möglichkeit der Rückverwandlung nachdachte, ihm fiel keine Lösung ein. Im Gegenteil. Ihn überforderte diese Gestalt mehr und mehr. „Warum ist Konrad nicht hier? Er wüsste bestimmt eine Lösung“, trottete Wolfram seufzend über den matschigen Waldboden. Noch ein tieferes Seufzen entglitt ihm als ihm bewusst wurde, dass auch Konrad ihm wahrscheinlich nicht helfen konnte. Niemand konnte es. Denn niemand würde ihm helfen wollen. Keiner wusste, dass er in diesem schäbigen Körper steckte. Er konnte ja noch nicht einmal reden um sich den anderen zu erklären. Denn Konrad wäre vielleicht der einzige, der ihn nicht verspotten und verbannen würde. Dieser hätte vielleicht noch Verständnis. Mehrmals versuchte er menschliche Silben hervor zu bringen, aber das einzige was seine Lippen verließ, war ein Maunzen. Er war hoffnungslos verloren. Den Kopf gesenkt wanderte er ziellos weiter. Erst als er etwas warmes weiches unter seinen Pfoten spürte, hielt er inne. Verwirrt blickte er herunter und sah einen braun-grünen Stoff. So etwas war für einen Waldboden nicht normal. Also ließ er mutig seinen Blick weiter schweifen, bis er an einem braunen Haarschopf hängen blieb. Unwillkürlich stellten sich seine Nackenhaare auf. Er hatte dieses etwas als eine Person identifiziert, als eine ihm sehr bekannte Person. Er brauchte nur noch einen Beweis um zu glauben was er sah. Schnell wanderten seine Augen vom Haar zu den fein geschwungenen Augenbrauen der Person, wovon eine der Beiden wie erwartet von einer kleinen Narben durchzogen wurde. „KONRAD!“, rief er sofort erleichtert auf. Eben noch hatte er sich diesen gewünscht und schon lag er hier. Von einer neuen Hoffnung gepackt, versuchte er diesen direkt zu wecken. Mehrmals stupste er mit seiner feuchten Nase gegen die Wange, die Stirn und auch das Kinn seines Bruders. Er wusste nicht woher diese plötzliche Euphorie und Erleichterung kam, aber irgendwie hoffte er doch, dass ihm der Ältere helfen konnte. Irgendwie. Jedoch reagierte dieser nicht. Stattdessen schlief er seelenruhig weiter. Unmut kam in Wolfram auf und ebenso auch seine gewohnte Hitzköpfigkeit. Nun versuchte er nicht mehr auf die sanfte Art und Weise den anderen zu wecken. Nein! Er biss diesem direkt in den Handrücken. Die gewünschte Reaktion trat sofort ein. Blitzschnell war der andere hellwach. Nur musste sich Wolfram in Sicherheit bringen um nicht durch die schnell schwingende Schwertklinge verletzt zu werden. Erwartungsvoll und mit aufgestellten Ohren blickte er zu dem anderen auf. Der Blonde hoffte wirklich zutiefst, dass ihn der Brünette erkannte. Völlig anders war er schließlich auch nicht. Seine Augen waren immer noch die gleichen. Konrad war ihm schon immer am nächsten gewesen, schon seitdem er geboren wurde. Von Erzählungen und seinen eigenen Erinnerungen wusste er, dass sich der Brünette immer selbstlos um ihn gekümmert hatte, während ihre gemeinsame Mutter damit beschäftigt war ihre Aufgaben als Maou zu erfüllen. Da musste sich Konrad doch an seine Augen erinnern und die Verbindung zu seiner momentanen Gestalt erkennen können, auch wenn er nun vier Wochen vom Schloss fort gewesen war. Er selbst würde sich schließlich auch ewig an die braunen Iride mit den einmaligen Silberstich erinnern können. Seine Hoffnung schien sich zu erfüllen. Der andere kniete sich zu ihm und legte tatsächlich sanft tätschelnd seine Hand auf sein Haupt. Genauso war Wolfram es von seinem Halbbruder gewohnt. Konrad versuchte ihn immer auf diese Art und Weise zu beruhigen oder gar zu loben, wenn er mit seiner Hand durch seine blonden Locken fuhr. Eigentlich mochte Wolfram diese Geste sehr, nur gab er es nie zu. Es würde einfach ein Vergehen gegen seine unangreifbare Würde darstellen. Ein starker unangreifbarer Dämonenprinz brauchte keine sanften Liebkosungen. Zumindest sollten es die anderen so glauben. Dabei wusste nur er selbst, dass er sich widersprüchlich oft danach sehnte und daher auch seine ständigen Annäherungsversuche bei Yuuri rührten. Er versuchte diesem so einfach ein paar Zärtlichkeiten zu entlocken ohne diesem gegenüber direkt das Bedürfnis danach auszusprechen. Nur leider wurde er dabei immer wieder lautstark abgelehnt. Da war er doch froh, wenn der brünette Bruder noch ein paar Zuwendungen für ihn übrig hatte. Für einen Moment schloss er sogar die Augen und gab sich ganz dem warmen Kribbeln in seinem Katzenbauch hin. Dann aber sah er den anderen doch aus erstaunt großen Augen an. Diese Geste konnte doch nur ein Beweis dafür sein, dass ihn der andere erkannte. Kaum jubelte er innerlich, entzog sich ihm die sanfte Hand auch schon wieder. //Was soll das? Konrad?!// Flehend blickte er den Älteren an, trat noch einen Schritt auf ihn zu und hoffte bald schon wieder die liebevolle große Hand zu spüren. Nichts dergleichen geschah. Stattdessen sah ihn Konrad mit einem Blick an, den er als Entsetzen deutete. Das war ganz und gar nicht die gewünschte Reaktion. Konrad sollte sich nicht wieder von ihm entfernen und ihn als Bestie ansehen. Er sollte gefälligst genau hinsehen, ihn erkennen und ihm endlich helfen. Das konnte doch nicht zuviel verlangt sein. Sonst war der andere auch nicht so blind und dumm. Wolfram wollte endlich wieder er selbst sein, nicht mehr in diesem entwürdigenden Katzenkörper stecken. Wut stieg in ihm auf. Wut, geboren aus seiner Verzweiflung. So reagierte er völlig kopflos und krallte sich in dem Bein des anderen fest. Ja, er war frustriert und wusste nicht anders damit umzugehen. Nun suchte er die Schuld bei dem Brünetten, der ihm sonst aus jeder misslichen Lage zu retten wusste, nun ihn aber nicht einmal erkannte, scheinbar die Augen vor der Wahrheit verschloss. Seine einzige Hoffnung lag bei Konrad. Aus diesem Grunde konnte und würde er ihn nicht einfach wieder gehen lassen. Verbissen klammerte sich Wolfram in dem Stoff fest, doch geriet er ins Stocken als plötzlich sein Name erklang. Aus ungläubigen Augen starrte er den Älteren, wollte sich aber nicht beirren lassen. Das musste er sich eingebildet haben. Konrad hatte ihn eben nicht erkannt, da würde er es nun auch nicht tun. Nicht so plötzlich. Der Verstand setzte doch nicht erst durch Schmerz ein. Trotzdem wussten ihn die großen Hände wieder zu besänftigen, als sie sich völlig gewalt- und kraftlos um seinen Bauch legten. Wiedermals durchfuhr ihn ein leichter Schauer, gemischt mit einem Kribbeln, was ihm all seine Kräfte aus dem Körper zog. Glücklicherweise konnte Konrad wie gewohnt die Signale seines Körpers noch vor ihm deuten und fing ihn schnell auf. Innerhalb weniger Sekunden fand er sich wohlbehütet in den starken Armen seines Bruders wieder und wurde abermals mit Streicheleinheiten verwöhnt. Hier fühlte er sich irgendwie wunderbar aufgehoben und konnte ein Aufschnurren fast nicht mehr verhindern. Leider hielt dieser Zustand nicht lange an. Kaum wollte er sich dem warmen Gefühl in seiner Magengegend hingeben, wurde er auch schon wieder aus den Armen entlassen. Widerwillig murrend fand er sich auf dem feuchtkalten Moosboden wieder. “Tut mir leid, aber ich muss nun weiter!“, bekam er auch direkt eine Antwort auf seine unausgesprochene Frage, was ihn für einen Moment erstarren ließ. Sofort klingelten sämtliche Alarmglocken in ihm. Er konnte Konrad nicht einfach gehen lassen. Völlig allein und ohne Hilfe würde er niemals aus diesem Körper finden. Egal wie demütigend es noch werden konnte. Er hielt es in diesem Körper einfach nicht mehr aus. Da war er auch dazu bereit seine missliche Situation dem anderen zu offenbaren, sofern es möglich war. Das galt es eben noch herauszufinden, nicht allein, sondern mit der Hilfe Konrads. Nur bei diesem hatte er noch Hoffnung auf Hilfe. Seinen Wunsch nicht anders auszudrücken wissend, setzte er erneut zu eigenen Methoden an. Seine Kraft sammelnd sprang er grazil am Bein des anderen hoch und krallte sich durch den Stoff in der Kniekehle fest. Von wegen zu seinem Herrchen zurückkehren. Er war sein eigener Herr und wollte nichts anderes als die Hilfe des anderen. Stur blickte er zu diesem auf, versuchte ihm so zu zeigen, dass er nicht einfach aufgeben würde. Nach einer halben Ewigkeit und einen Krampf in den Tatzen, zeigte der Brünette endlich erbarmen. Sofort ging Wolfram auf den Vorschlag seines Bruders ein und löste sich aus dem Stoff. Den überraschten Blick des anderen konnte er nicht einordnen, aber es interessierte ihn auch nicht mehr sonderlich. Viel mehr zählte, dass er wieder von den großen Händen sanft umfangen und in Richtung Pferd getragen wurde. Konrad brach sein Wort also nicht. Nicht einmal einem Kater gegenüber. Er würde ihn tatsächlich mit auf Reisen nehmen. Wolfram konnte nicht anders als über so viel Loyalität einem Tier gegenüber zu schmunzeln. Das war Konrad. Da war es ihm auch herzlich egal wohin die Reise führte. Hauptsache er war in der Nähe des Älteren, denn dort würde sich sein Problem schon irgendwann von selbst lösen. Mit diesem Gedanken rollte er sich in die weiche und trockene Decke ein, bis ihn doch die Müdigkeit einholte und er einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)