Choose your fate von Herbstmond (Ehemals: Viae duae - utram eliges?) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Herzlich willkommen zu meiner neuen FF! ^^ Ich weiß noch nicht ob ich sie weiterführen werde, dass kommt darauf an, ob ich genug Anklang finde und dementsprechend Kommentare ernte. Allerdings noch eines vor weg: Bevor ich diese FF hier richtig beginne, werde ich zuerst 'Mors, aeterna comes mea' fertig schreiben. Rating: P18 Beta: Liliom Genre: Romantic, Violence, Angst, Drama, Darkfic Warnung: AU/OOC Zeit: ab 1987 Spoiler: 1 - 7 ---------------------------- Aber jetzt viel Spaß bei: Viae duae – Utram eliges? Zwei Wege – Für welchen wirst du dich entscheiden? Prolog Ein kleiner, sechsjähriger Junge lief alleine durch die Straßen Londons. Er trug zerschlissene Kleidung, die ihm zudem noch viel zu groß war. Der Junge wusste nicht wohin, er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Seine Verwandten hatten ihn einfach irgendwo abgesetzt und ihn sich selbst überlassen. In Londons großen Straßen kannte er sich nicht aus, wie denn auch? Bisher war er noch nie hier gewesen. Schnell lief er in eine dunkle Seitenstraße, bis er in einer Sackgasse landete. Was sollte er tun? Er wusste es nicht. Mit seinen grünen Augen sah er sich unsicher und ängstlich um. Seltsame Gestalten wanderten hier umher, für ihn war eine merkwürdiger als die andere. Der kleine Junge setzte sich auf den dreckigen Asphalt der Gasse und drängte sich in eine der Ecken. Schwarzes Haar fiel ihm ins Gesicht und verdeckte die blitzförmige Narbe auf seiner Stirn. Wie er zu ihr gekommen war, wusste er nicht, seine Verwandten hatten ihm nichts darüber erzählt. Eigentlich hatten sie ihm kaum etwas über sich selbst erzählt. Er wusste seinen Namen, sein Alter und dass er Waise war; sonst wusste er nichts über sich. Er zitterte, ihm war kalt, kein Wunder, wenn man bedachte, dass er kaum etwas Vernünftiges an Kleidung trug. Vielleicht sollte er jemanden suchen, der ihm half, nach Hause zu kommen? Oder der ihm sagen konnte, wie er nach Hause kam. Vielleicht war dies aber auch keine so gute Idee; er kannte hier schließlich niemanden. Was also sollte er tun? Ein lauter Knall ließ ihn zusammenfahren und in die Höhe schießen. Der Kleine dachte kaum über sein Handeln nach, er lief einfach los, raus aus dieser dunklen Gasse. Als er am Anfang der Gasse um die Ecke bog, prallte er gegen jemanden und fiel rücklings zu Boden. Es tat ein bisschen weh, als er auf seinen Hintern fiel, und er kniff die Augen zusammen. „Na, hoppla, kleiner Mann, nicht so hastig. Ist dir etwas passiert?“, wurde er von einem sehr freundlich ausschauenden Mann gefragt. Der kleine Junge sah auf und blickte in graugrüne, leicht besorgt aussehende Augen. Sein Gegenüber hatte schwarzes, schulterlanges Haar, er trug dunkle Kleidung, die ihn recht blass aussehen ließ. Er nickte, als der Fremde ihm eine Hand hinhielt, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Der Kleine nahm sie an und ließ sich aufhelfen, während der Fremde sich zu ihm herunterkniete, um auf Augenhöhe mit dem Kind zu sein. „Na, Kleiner, wo hast du denn deine Eltern gelassen?“, fragte er den Jungen sanft. Er wollte das Kind nicht noch mehr verschrecken, das schon so aussah, als hätte es große Angst. „Ich habe keine Eltern“, antwortete der Kleine mit unsicherer Stimme. Er wusste nicht, was er von dem Fremden halten sollte. Er hatte ihn noch nie gesehen, und doch war er ihm irgendwie so vertraut, als kenne er ihn schon sehr lang. Der Mann schien angesichts seiner Worte bestürzt. „Das tut mir leid. Was ist mit anderen Verwandten?“ Der Junge blickte zur Seite und kratzte sich etwas an der Stirn, sodass die blitzförmige Narbe zu sehen war, als er antwortete: „Ich weiß nicht, wo sie sind, sie haben mich einfach so hier gelassen.“ Er blickte wieder hoch zu dem Mann, der ihn jetzt sehr seltsam ansah. „Wie heißt du?“, fragte er weiter und wandte seinen Blick von der Narbe ab, um den Jungen anzusehen. „Harry.“ „Und weiter, Harry?“ „Harry Potter“, antwortete der kleine Junge. Er verstand es nicht so ganz. Wieso wollte der Fremde dies wissen? Mit einem weiteren Blick in die Augen des Erwachsenen konnte er sehen, dass sich dessen Augen etwas geweitet hatten, bei der Nennung seines Namens. Oh, was hatte der Fremde nicht schon alles über dieses Kind gehört, was für Gerüchte spukten in seiner Welt über diesen Jungen umher. Er kannte dieses Kind, genauso, wie er die Potters gekannt hatte; allerdings ließ ihn eines stutzig werden: Wenn dieser Junge der Sohn der Potters war, weshalb sah er ihnen nicht ähnlich? Okay, er hatte schwarze Haare wie James, aber sie waren nicht so verwuschelt, sondern glatt, und er hatte die Augen seiner Mutter, allerdings war es ein anderer Grünton als der Lilys. Dazu kamen die Gesichtszüge des Jungens: Er sah keinem der beiden ähnlich, nicht einmal ansatzweise. Eher im Gegenteil, er sah aus wie jemand, den der Fremde von früher her kannte. Nur wusste er nicht, an wen ihn dieses Kind erinnerte. Dies war jetzt allerdings nicht so wichtig; wichtiger war es, dafür zu sorgen, dass der Junge in Sicherheit gebracht wurde. Schließlich war der Feind nach wie vor aktiv, da konnten seiner Meinung nach noch so viele Geschichten erfunden werden. Er lebte und war somit eine Bedrohung, vor allem für diesen kleinen Jungen, der ihn inzwischen unsicher anblinzelte. Behutsam fasste er den Jungen bei den Schultern, was diesen zusammenzucken ließ. „Harry, weißt du, was deine Eltern waren?“, fragte er sanft, was den Jungen dazu brachte, ihn verwirrt anzusehen. Der Kleine schüttelte den Kopf. „Harry, ich kannte deine Eltern, wenn auch nur flüchtig. Sie waren Zauberer, und du bist ebenfalls einer“, offenbarte der Fremde, sodass Harry ihn mit großen Augen ansah. „Wirklich? Es gibt Magie?“, fragte er; seine Angst war Neugierde gewichen. Der Fremde lächelte. „Ja, wirklich. Du bist bei den Verwandten deiner Eltern aufgewachsen. Sie sind Muggel, also nichtmagische Menschen.“ Harry nickte leicht, was den Mann zum Aufatmen brachte. Gott sei dank, der Junge glaubte ihm! Die meisten Kinder würden das nicht tun, sie würden keinem Fremden glauben. Das zeigte, dass Harry bei seinen Verwandten irgendetwas geschehen sein musste, was ihn dazu brachte, Personen blind zu vertrauen, wahrscheinlich aus Verzweifelung, sonst keine andere Möglichkeit zu haben. Für ihn stand fest, er würde den Jungen mitnehmen, bevor irgendjemand anderes ihn fand und ihm Schlimmeres antat. „Harry, möchtest du mit mir kommen? Mit zu mir nach Hause? Du müsstest nicht mehr zu deinen Verwandten und könntest bei mir leben. Ich kann dir alles über die Magie erklären und dir zeigen. Ich habe eine Tochter in deinem Alter, du könntest mit ihr spielen. Was hältst du davon?“, fragte er Harry, dessen Augen unnatürlich zu glänzen anfingen. Harry konnte es kaum glauben! Der Mann wollte ihn wirklich mitnehmen? Weg von Tante und Onkel, die nie sonderlich nett zu ihm gewesen waren? Zu ihm nach Hause und mit dessen Tochter spielen können, ohne beschimpft zu werden? Eventuell mehr von seinen Eltern erfahren? „Wirklich? Sie würden mich mitnehmen? Ich müsste nicht wieder gehen?“, fragte Harry nochmals nach. „Natürlich, Harry, und du musst mich nicht siezen. Also, wie entscheidest du dich? Welchen Weg willst du gehen? Kommst du mit mir, oder soll ich dich zurück zu deinen Verwandten bringen?“ Harry brauchte nicht lange zu überlegen: „Ich komme mit, ich will nicht zurück zu meinen Verwandten.“ Der Fremde lächelte. Er hatte sehr gehofft, dass sich der Junge so entscheiden würde, denn andernfalls hätten ihn ziemliche Schuldgefühle geplagt, das Kind gegen dessen Willen mitzunehmen. „Dann komm, Harry, wir sollten gehen, bevor jemand auf uns aufmerksam wird, dessen Aufmerksamkeit wir nicht wollen“, sagte der Fremde, stand auf und hob Harry hoch, der sich leicht erschreckte, als er keinen Boden mehr unter seinen Füßen spürte. Der Mann hielt ihn fest, sodass er nicht hinunterfiel. „Wir werden apparieren, Harry, das ist eine Fortbewegungsmöglichkeit der Zauberer“, erklärte er und festigte seinen Griff um den Jungen, der sich inzwischen an ihn klammerte. Kurz bevor sie mit einem lautem Knall verschwanden, sagte der Fremde noch zu Harry: „Ach ja, Harry, nenn mich Salazar.“ ------------------------------------------------- Review? Kapitel 1: Eine Minute vor Mitternacht -------------------------------------- !!! WICHTIG ~~~ WICHTIG ~~~ WICHTIG ~~~ WICHTIG ~~~ WICHTIG !!! Wie ihr sehen könnt, geht es weiter. Allerdings vorerst nur mit diesem einen Kapitel. Das nächste ist nicht mal angefangen. Geplant sind schon ein paar Kapitel, aber es will mir wirklich nichts aus der Feder springen. Am 7. Januar wurden mir die Weisheitszähne entfernt und mir gings in der Zeit danach ziemlich bescheiden. Die üblichen Klausuren stehen auch an und ich schaffe es kaum meine anderen geplanten Dinge zu tun, die ich mir vorgenommen habe. Meiner Meinung nach hat der Tag immer noch zu wenig Stunden für mich. Ich werde dieses Mal nichts mehr versprechen, denn ich hab immer ein ziemlich schlechtes Gewissen, wenn ich mich nicht an meine Zeitangaben halten kann. Ich will nicht weiter um den heißen Brei rumlabern viel Spaß wünsche ich: Rating: P18 - Slash Beta: Liliom Genre: Romantic, Violence, Angst, Drama, Darkfic Warnung: AU/OOC Zeit: ab 1987 Spoiler: 1 - 7 ---------------------------- Eine Minute vor Mitternacht - 01.September 1991 – „Darius. Hey, Darius!“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Sein Blick fokussierte sich und ein Mädchen von 11 Jahren kam in Sicht: Irina. Sie hatte schulterblattlange, feuerrote Haare und normalerweise auch rote Augen, allerdings wurden diese momentan von einem Glamour, einer Illusion, verdeckt, sodass sie blassgrün aussahen. Er hatte sie vor gut vier Jahren kennen gelernt, ein paar Tage nach seinem siebten Geburtstag, wenn er sich richtig erinnerte. Zusammen mit dem blonden Jungen der neben ihr saß, Draco, hatten sie eine Menge Spaß in dieser Zeit gehabt. Viel war damals geschehen, viel hatte er erfahren, und immer wieder war er froh darüber, dass er sich dazu entschlossen hatte, mit Irinas Vater mitzugehen, und dass dieser angeboten hatte, ihn aufzunehmen. Am Anfang ihrer gemeinsamen Zeit hatte er für viel Chaos und Verwirrung gesorgt, aber es hatte sich gelohnt, und gerne erinnerte er sich an diese Zeit zurück. - Flashback 30. Juli 1987 Nachmittag– Mit einem lauten Knall erschienen die beiden Schwarzhaarigen in einer großen, mamornen Eingangshalle. Harry, der sich nach wie vor an Salazar klammerte, schnappte nach Luft. Der ältere der beiden stellte ihn schnell auf seine Füße und ließ sich vor dem Jüngeren auf die Knie fallen. „Ganz ruhig atmen, Harry. Es ist völlig normal, das man bei seiner ersten Apparation keine Luft bekommt“, sprach er sanft auf das Kind ein und setzte in Gedanken noch hinzu: „Aber das nächste Mal werde ich trotzdem blinzeln. Das geht eindeutig schneller, unauffälliger, leiser.“ „Geht es wieder?“, fragte er das Kind, als sich dessen Atmung langsam wieder normalisierte. Harry nickte und brachte dazu noch ein leises „Ja“ hervor. Dass es ihm insgesamt nicht so sonderlich gut ging, verschwieg er allerdings. Denn er hatte Schmerzen. Sein Onkel war nicht gerade nett mit ihm umgesprungen und vor allem gewiss nicht zimperlich. Schon früh hatte Vernon Dursley klargemacht, was er von seinem Neffen hielt, und dessen Sohn hatte auch noch mit Begeisterung mitgemacht, obwohl er im selben Alter wie Harry war. Ja, die seelischen Qualen des schwarzhaarigen Jungen mit den schönen grünen Augen hatten schon früh begonnen; wann, konnte Harry nicht mehr sagen. Für ihn war diese Behandlung normal, auch wenn sie es in Wirklichkeit nicht war. Wenn jetzt jemand zu Harry ginge und versuchen würde, es ihm zu erklären, würde er es gewiss nicht begreifen. Man konnte aber auch nichts anderes von ihm erwarten; er war gerade mal ein Kind, und diese sollten sich nicht mit Themen wie ‘Misshandlung von Schutzbefohlenen‘ befassen. Es sollten andere, ältere Personen sich darum kümmern, deren Aufgabe es war, darauf zu achten. „Wir gehen jetzt zu deinem neuen Zimmer, okay, Harry?“, fragte Salazar das Kind und fasste ihn bei den Schultern. Harry zuckte leicht, aber vor allem unbeabsichtigt zusammen. Seine linke Schulter tat ihm weh; sein Onkel hatte ihn gegen die Tischkante geschubst, und das nicht zu sanft. Salazar, dem Harrys Zusammenzucken nicht entgangen war, runzelte die Stirn. Er betrachtete den kleinen Jungen vor sich eingehend: Er sah aus, als hätte er Schmerzen, aber gleichzeitig sah es aus, als würde er versuchen, sie zu unterdrücken. Dazu kam noch sein restliches Auftreten: Er schien verschlossen und doch offen; Körperkontakt vermeidend und sich doch nach Zuneigung und Geborgenheit sehnend. Was war nur mit diesem Jungen passiert? „Harry, hast du Schmerzen?“, fragte er geradeheraus. Der Junge sah beschämt zur Seite und nickte beinahe unmerklich. Salazar sah ihn wie vom Donner gerührt an. Es war nur eine Vermutung gewesen, er hatte gedacht, dass er sich nur etwas einbilde. Jetzt aber von Harry die Bestätigung zu bekommen, war für Salazar erschreckend. „Wo tut es weh, Harry?“, fragte er so sanft, wie es ihm möglich war, obwohl er innerlich nicht so ruhig war. Denn Harry hatte seine Verletzungen garantiert nicht vom Spielen im Sandkasten. „Meine Schulter tut weh“, murmelte der Kleine leise. „Welche?“ „Die linke.“ „Ist das das Einzige, Harry?“ Harry schüttelte leicht den Kopf. Salazar atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. „Wir gehen jetzt hoch in dein neues Zimmer, und da werden wir uns dann um deine Verletzungen kümmern, okay?“, fragte der Ältere und erhielt ein Nicken des Kindes. Salazar nahm Harry bei der Hand und brachte ihn ins obere Stockwerk. Unterwegs sah Harry sich neugierig um. Überall hingen Gemälde und Wandteppiche. Insgesamt schien es ein ziemlich altes Gebäude zu sein, aber es gefiel Harry. In einem Gang mit sehr vielen Türen blieb der Ältere stehen. „Hier ist der Familienkorridor. Dort die Tür führt zu meinen und den Räumen meines Partners. Die Tür daneben ist das Zimmer meiner Tochter Irina. Sie und mein Partner kommen morgen wieder. Der Raum dort hinten gehört meinem Sohn. Und dein neues Zimmer ist dieses.“ Er zeigte auf eine Tür, die seiner gegenüber lag. „Ich bekomme ein eigenes Zimmer?“, fragte Harry überrascht. „Natürlich.“ In Gedanken fragte sich Salazar, was diese Irren mit dem Kind angestellt hatten. Es war schließlich eine wirklich seltsame Frage, ob er ein eigenes Zimmer bekomme. Wo hatten diese Muggle den Jungen denn schlafen lassen? In einem Schrank oder einer Besenkammer? Wie recht Salazar mit dieser Vermutung hatte, konnte er gar nicht ahnen. Doch er würde es sehr bald herausfinden. Er öffnete die Tür, und nach wie vor mit Harry an der Hand betrat er das recht große Zimmer. Die weiß gestrichenen Wände zierten blassgrüne, geometrische Formen. Das Fenstern rechts neben dem Bett hatte eine schöne, große Fensterbank, auf der kuschelige dunkelblaue Kissen lagen. Die Ecke lud geradezu zum Faulenzen ein. Das Bett war aus schönem, hellem Holz gefertigt. Efeuverzierungen schlängelten sich über das komplette Bettgestell. Der Betthimmel war ebenfalls dunkelblau, während die Bettwäsche schwarzsilbern war. Ausgelegt war das Zimmer mit einem weißen, flauschigen Teppich, der den Raum sehr groß erscheinen ließ. In einer Raumecke stand großer Eckschreibtisch, beladen mit leeren Pergamenten, Federkielen und Tintenfässern. Zudem gab es noch einen leeren Kleiderschrank und viele leere Bücherregale. Außerdem noch eine Tür, die ins Badezimmer führte, und einen Kamin, vor dem eine kleine, gemütliche Sofaecke stand. Sie war grünsilbern. Harry sah sich mit erstaunten Augen um, wie Salazar zu seinem Schrecken bemerkte. Hatte man diesem Kind nicht einmal ein eigenes Zimmer gelassen? Er musste wirklich dringend mit Harry, aber vor allem mit einem alten Freund sprechen. Er führte Harry zu dem großen Bett und setzte ihn drauf. Selbst kniete er sich vor das Bett, um mit Harry auf einer Augenhöhe zu sein. „Harry, ich möchte mir deine Verletzungen ansehen, aber dafür müssen wir dir erst dein Hemd ausziehen, okay?“, fragte er und lächelte das Kind warm an. Harry selbst war nicht so wohl dabei. Was war, wenn Salazar ihn nicht mehr wollte, nach dem er alles gesehen hatte, oder ihn, Harry, gar genauso behandeln würde, wie Onkel Vernon es getan hatte? Was, wenn alle erwachsenen Männer so handelten wie sein Onkel? Harry hatte Angst vor den Antworten auf diese Fragen. Es gab Phasen, da hatte Harry keine Probleme mit der Anwesenheit von Männern. Allerdings gab es auch wieder Phasen, da wollte er am liebsten Reißaus nehmen. Genau so eine Phase hatte er jetzt in diesem Moment. Nervös und unbehaglich zumute ruckelte er etwas auf seinem Sitzplatz herum. Salazar sah sein Verhalten mit Besorgnis. Das war wirklich alles andere als normal. Schnell dachte er nach, und Gott sei dank fiel ihm eine Lösung für dieses Problem ein. Er stand wieder auf und sagte: „Ich werde schnell jemanden holen gehen, der sich um deine Wunden kümmern wird, okay, Harry? Du brauchst keine Angst zu haben, sie ist wirklich nett.“ Als Salazar sie sagte, änderte sich schlagartig etwas an Harrys Verhalten: Er wurde ruhiger und zappelte nicht mehr herum; seine ganze Haltung wurde offener. „Okay“, vernahm der Ältere die Stimme des Kindes; sie war jetzt schon etwas deutlicher zu hören als noch vor ein paar Minuten, wenn er denn überhaupt etwas gesagt hatte. „Gut.“ Geschwind verließ Salazar das Zimmer, um in sein Arbeitszimmer zu gehen. Salazars Arbeitszimmer war ein schlicht eingerichteter Raum. Es war in dunklen Farben gehalten und die Möbel aus dunkelbraunem, beinahe schwarzem Holz gefertigt. Rasch trat er zum Kamin und entzündete ihn, kurz bevor er eine Handvoll Pulver aus einer Schatulle nahm, die auf dem Kaminsims stand, und sie ins Feuer warf. Augenblicklich färbten sich die Flammen grün. Salazar entnahm dem Kästchen eine weitere Handvoll Pulver und stieg in den Karmin. Während er das Pulver fallen ließ, sagte er klar und deutlich: „Albus Dumbledores Büro, Hogwarts.“ In Hogwarts, genauer gesagt im Büro des Direktors, Albus Dumbledores, lief gerade eine Besprechung, als der Kamin zu röhren begann und sich das Feuer grün färbte. Albus Dumbledore, Severus Snape und Thomas Slytherin richteten gleichzeitig ihren Blick zum Kamin, dem zu ihrer großen Überraschung Salazar entstieg. „Salazar, war für eine freudige Überraschung. Was kann ich für dich tun, alter Freund?“, fragte Albus und stand von seinem Platz hinter seinem Schreibtisch auf, um seinen Gast zu begrüßen. „Vater,…“, brachte Thomas überrascht hervor. „…was tust du hier?“ Die Frage seines Sohnes ignorierend ging der Neuankömmling direkt auf den jetzigen Direktor Hogwarts` zu. Er nahm die ihm dargebotene Hand und schüttelte sie kurz mit einem kräftigen Händedruck. „Albus, ich muss mir dringend Poppy ausleihen“, fiel der Gründer Hogwarts` gleich mit der Tür ins Haus. Albus nickte verstehend und bot Salazar einen der freien Sessel an, auf dem sich dieser auch sofort niederließ. „Das kommt etwas überraschend, Salazar. Weshalb brauchst du denn ihre Hilfe? Ich meine, immerhin bist du selbst ein sehr guter Heiler.“ Der Weißhaarige ließ sich auf seinem eigenen Sessel nieder und sah Salazar mit seinen blauen Augen forschend an. Die anderen beiden Anwesenden ignorierten sie geflissentlich. „Ich weiß, dass ich selbst ein guter Heiler bin, aber meine Hilfe ist in diesem Fall nicht erwünscht. Ich brauche eine Heilerin“, erklärte der Schwarzhaarige dem Direktor. Dieser stellte seine Ellenbogen auf die Tischplatte und verschränkte seine Finger miteinander. Über die Ränder seiner Brille musterte er den Gründer prüfend. „Wer ist es, der Hilfe einer Heilerin benötigt?“ „Harry Potter.“ „WAS?!“, kam es unisono von den anderen drei Anwesenden. „Was soll das bedeuten, Salazar? Was hast du mit Harry zu schaffen?“, fragte Albus lauernd, seine Augen funkelten. Thomas und Severus saßen nach wie vor geschockt auf ihren Sesseln und sahen ihren Vater bzw. Schwiegervater entgeistert an. „Normalerweise nichts. Doch als ich heute in London unterwegs war, lief ein kleiner, schwarzhaariger Junge in mich hinein. Er hat sich mich als Harry Potter vorgestellt“, erklärte Salazar. „Was hatte er in London verloren?“, fragte Severus, nachdem er sich halbwegs wieder gefangen hatte. „Laut seiner Erklärung haben seine Verwandten ihn dort ausgesetzt. Er irrte ganz allein in London umher, also habe ich ihn gefragt, ob er mit zu mir nach Hause möchte. Er hat zugesagt.“ „Wieso hast du ihn nicht zurück zu seinen Verwandten gebracht, oder hierher?“ „Weil der Junge von nichts eine Ahnung hat und seine Verwandten ihn misshandeln.“ „Wieso betonst du das Wort Verwandten so?“, richtete Thomas das Wort an seinen Vater. Salazar ließ seinen Blick von Albus zu seinem Sohn schweifen und wieder zurück. Auch in den Augen des Direktors sah er diese Frage. „Weil es nicht seine Verwandten sind“, antwortete Salazar schlicht. „Wie kommst du zu dieser Vermutung, Salazar?“ „Albus, wann hast du dir den Jungen das letzte Mal aus der Nähe angesehen? Ich schätze, du hast ihn das letzte Mal als Baby gesehen, denn sonst wäre dir die fehlende Ähnlichkeit zu den Potters aufgefallen.“ „Er sieht ihnen nicht ähnlich?“ „Kein bisschen, Severus.“ „Mich würde eher interessieren, wie du zu der Annahme kommst, dass sie ihn misshandeln würden?“ „Weil es so ist. Harry hat mir selbst gesagt, dass er Schmerzen hat, unter anderem an seiner linken Schulter. Das wird wohl kaum vom Spielen im Sandkasten kommen, oder, Albus?“ „Er könnte sich gestoßen haben“, schlug der Schulleiter naseweis vor. Allerdings war dies der letzte Tropfen, der bei Salazar das Faß zum Überlaufen brachte. Salazar war wirklich ein beherrschter Mann, aber was zu viel war, war zu viel. „Verdammt noch mal, Albus! Wie kannst du nur glauben, dass ich nicht den Unterschied zwischen einem normalen und einem misshandelten Kind erkenne?! Albus, der Junge ist verletzt; er wollte nicht zu diesen Menschen zurück. Aber vor allem hat er Angst! Angst vor erwachsenen Männern. Deswegen brauche ich Poppy; sie muss ihn an meiner Statt untersuchen. Er vertraut mir zwar schon ein bisschen, aber dafür nicht genug. Sein Onkel hat ihn vermutlich geschlagen, und jetzt denkt er wohl, dass alle Männer dasselbe tun. Als ich Poppy erwähnte, wurde er sofort ruhiger. Sieh es ein, Albus, nicht in jedem Menschen steckt das Gute, so wie du es dir wünschst. Ich werde Harry nicht mehr zurück zu diesen Leuten lassen, wenn er es nicht ausdrücklich will.“ Während seiner Rede war Salazar aufgestanden und hatte sich vor dem Direktor aufgebaut. Er sah ihn mit funkelnden Augen an. Ironischerweise sah er zum momentanen Zeitpunkt aus wie eine Löwin, die ihre Jungen verteidigte, obwohl dies normalerweise seine Partner tat. Wie geschlagen lehnte sich Albus in seinem Sessel zurück und musterte Salazar. Nach ein paar Minuten der Stille begann er zu sprechen: „Ich werde zusammen mit Poppy mit dir kommen und mir den Jungen ansehen. Danach entscheiden wir, was weiter passiert. Was hast du ihm schon alles erzählt?“ „Nicht viel. Er weiß, dass James und Lily Zauberer waren und dass er selbst auch einer ist – halt, dass es Magie gibt. Außerdem noch, dass die Leute, bei denen er aufgewachsen ist, Muggel sind.“ Albus nickte bedächtig und stand auf. Er wandte sich an seine beiden Lehrer: „Tom, Severus, geht bitte und holt Poppy. Salazar und ich gehen schon einmal vor, kommt bitte schnell nach.“ Die beiden Männer nickten und machten sich auf den Weg, die Krankenschwester Hogwarts` zu holen. Albus wandte sich wieder Salazar zu. „Wenn du denkst, das James und Lily nicht Harrys Eltern sind, wer ist es deiner Meinung nach dann?“, fragte der Weißhaarige ernst. Salazar richtete seinen Blick zum Fenster und sah hinaus, kurz bevor er mit ruhiger Stimme antwortete: „Ich weiß es nicht. Aber dieser Junge erinnert mich an jemanden von früher. An jemanden, den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. Mir fällt nur nicht ein, wer es ist. Es ist zum Haareraufen.“ „Klären wir diese Frage später und lass uns jetzt zu ihm gehen. Nicht dass er noch zu lange alleine bleibt“, schlug Albus vor und schritt, gefolgt von Salazar, durch den Kamin. Harry saß nach wie vor auf dem Bett seines neuen Zimmers. Er hatte sich nicht so wirklich getraut aufzustehen. Salazar war so nett zu ihm gewesen, doch was war, wenn er nur so tat? Wo war der Haken bei dieser Sache? Harry fand ihn nicht, aber es hörte sich zu gut an, als dass er wahr sein konnte. Also, was war der Preis hierfür? Denn alles im Leben hatte seinen Preis; nichts war umsonst. Nicht einmal der Tod, denn der kostest das Leben. Der schwarzhaarige Junge wurde in seinen Grübeleien unterbrochen, als die Tür sich öffnete und Salazar, gefolgt von einem weißhaarigen, alten Mann mit langem Bart, eintrat. Als Harry die beiden Männer erblickte, begann er wieder nervös auf seinem Sitzplatz auf dem Bett herumzurutschen. Sie traten zum Bett. Albus hielt einen größeren Abstand zu Harry als Salazar, der sich wieder vor Harry hinkniete, um mit dem Jungen auf Augenhöhe zu sein. „Harry, dies ist Albus Dumbledore. Er ist ein alter Freund von mir und kannte deine Eltern ziemlich gut, besser als ich. Albus ist der Schulleiter von Hogwarts, dass ist eine Schule, an der Magie gelehrt wird. Er möchte sehen, wie es dir geht, und sich mit dir unterhalten“, erklärte Salazar mit sanfter Stimme. Harry allerdings war dadurch alles andere als beruhigt. Er musterte den Weißhaarigen aus smaragdgrünen, misstrauischen Augen. Albus selbst war gelinde gesagt einfach nur geschockt. Dieser kleine Junge war wirklich Harry Potter? Die Blitznarbe war da, ja. Aber wo war die früher vorhandene Ähnlichkeit zu seinen Eltern geblieben? Salazar hatte tatsächlich recht, dieses Kind sah ihnen nicht ähnlich, keine Spur. Dem würden sie auf den Grund gehen müssen, doch nicht jetzt. Zuerst musste Harry versorgt werden, da bestand absolut kein Zweifel. Albus ließ seinen Blick über den Jungen schweifen. Harry war dünn, zu dünn, würde er meinen, und auch zu klein für sein Alter. Das ganze Auftreten des Jungen sprach von Angst, Schwäche, Hilflosigkeit und vielem mehr. Die Tür öffnete sich erneut, und zwei Männer, gefolgt von einer Frau, traten ein. Als Harry Tom und Severus eintreten sah, verspannte er sich wenn möglich noch mehr. Als er aber Poppy Pomfrey, ihres Zeichens Heilerin, sah, entspannte er sich wieder ein bisschen. Tom und Severus blieben neben der Tür stehen, während Poppy zu dem Bett ging. Nie im Leben hätten die beiden Männer dieses Kind mit den Potters in Verbindung gebracht. „Harry?“ Harrys Blick wandte sich in Richtung Albus‘, der, nachdem er die Aufmerksamkeit des Kindes hatte weitersprach: „Dies ist Poppy Pomfrey. Sie ist die Schulkrankenschwester von Hogwarts und ist hier, um sich deine Verletzungen anzusehen.“ Harrys Blick ging zu Poppy, die ihn warm anlächelte. Äußerlich war sie gefasst, aber in ihrem Inneren sah es anders aus. Noch nie hatte sie ein Kind in einer solchen Verfassung gesehen. Ihm sah man es ja geradezu an, dass es ihm nicht gut ging. „Hallo, Harry“, sprach sie den Jungen sanft an. „Hallo, Madame.“ „Du musst mich nicht Madame nennen, Harry. Nenn mich einfach Poppy. Ich würde dich gerne untersuchen, darf ich?“ Harry nickte leicht, ließ aber seinen Blick über die restlichen Anwesenden schweifen. Er wollte nicht, dass die vier Männer anwesend waren, während er untersucht wurde. Poppy schien seine Gedanken erraten zu haben, denn sie sagte: „Ihr vier verlasst den Raum, während ich mich um Harry kümmere. Wartet von mir aus im Salon.“ Albus nickte ihr verstehen zu und verließ als erster, gefolgt von Salazar, Tom und Severus, den Raum. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, wandte sich die Heilerin wieder Harry zu. „Wo hast du Schmerzen, Harry?“, fragte sie und setzte sich mit Abstand neben ihn aufs Bett. „Meine Schulter tut weh.“ „Welche?“ „Die linke.“ Poppy nickte. „Tut dir sonst noch was weh?“ Harry nickte, wich aber ihrem Blick aus. „Okay, am besten ist, wenn du jetzt dein Hemd ausziehst, und ich schaue einfach mal, okay?“ Der Schwarzhaarige nickte und entledigte sich seines Hemdes. Poppys Blick, eben noch warm und herzlich, war nun entsetzt. „Oh, mein Gott“, ging es ihr durch den Kopf. -Im Salon- Die vier Männer hatten es sich im Salon gemütlich gemacht. Albus saß in einem der Sessel, die Arme auf die Knie abgestützt und die Hände gefaltet. Salazar währenddessen stand vor dem erloschenen Kamin und sah auf die Asche. Tom, sein Sohn, ein großer Mann mit kurzen schwarzen, wuscheligen Haaren und eisblauem Augen, der aussah wie Mitte 20, saß auf einem der großen Sofas. Neben ihm saß sein Lebensgefährte Severus. Er war kleiner als Tom und Salazar. Seine schwarzen, kinnlangen Haare fielen ihm locker ins Gesicht und ergaben zusammen mit seiner schwarzen Kleidung und seinen dunklen Augen ein düsteres Bild. „Verstehst du nun, weshalb ich der Meinung bin, dass James und Lily nicht seine Eltern sind?“ Salazar hatte seinen Blick vom Kamin abgewandt und fixierte nun Albus; dieser nickte bedächtig: „Allerdings. Wenn man die Potters nur vom Hörensagen her kannte, dann hätte die Beschreibung vielleicht bei Harry gepasst. Aber wenn man sie persönlich gekannt hat, dann sieht man den Unterschied, und der ist gewaltig.“ „Sagte ich ja. Wenn ich nur wüsste, an wenn er mich erinnert.“ Der Gründer raufte sich die Haare und brachte sie damit ziemlich in Unordnung. „Dad“, warf Tom ein. „Was?“, fragte Salazar ihn perplex. „Er sieht Dad ähnlich“, wiederholte Tom seine Aussage. Der Gründer hob eine Augenbraue. „Willst du damit irgendetwas andeuten, Thomas?“, fragte er lauernd. „Nein.“ Tom hob abwehrend die Hände. „Lass gut sein, Salazar. Dein Sohn liegt nicht falsch, sein Ansatz geht in die richtige Richtung, nur hat er das richtige Ende noch nicht gefunden“, mischte sich Albus mit ruhiger Stimme mit ein. „Wenn der Ansatz stimmt, aber das Ende nicht, was ist dann das Ende?“, fragte Severus. „Godric ist in gewisser Weise nur eine Zwischenstation auf der Reise. Dass die beiden sich ähnlich sehen, ist Zufall. Harry ähnelt Godrics jüngerer Schwester viel mehr.“ „Dad hat eine jüngere Schwester? Wieso hat mir nie jemand gesagt, dass ich eine Tante habe?“, fragte Tom empört. „Weil es kaum jemand wusste. Außerdem ist die vor sehr langer Zeit verschwunden und hat keinen Kontakt mehr zu Godric. Er weiß nicht mal, ob sie noch lebt. Jedenfalls hat er mir das erzählt“, erklärte Albus. „Und wie heißt sie? Ich weiß nämlich auch nichts von ihr“, fragte Salazar und sah den Schulleiter durchdringend an. „Das weiß ich nicht, Salazar. Godric hat mir nie ihren Namen genannt.“ Sie wurden in ihrer Unterhaltung unterbrochen, als sich die Tür zum Salon öffnete und Poppy eintrat. Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Sorge und unterdrückter Wut. Sie lief geradewegs auf den Schulleiter von Hogwarts zu und baute sich vor ihm auf, die Hände in die Hüfte gestemmt. „Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, wie konntest du es nur wagen, Harry zu Muggeln zu schicken?! Bist du denn des Wahnsinns? Jede andere Familie wäre besser gewesen als diese Muggel!“, wies Poppy den Schulleiter lautstark zurecht. Dieser sah sie für einen Moment entgeistert an, bevor er seine Brille abzog und sich über die Augen fuhr. „Wie schlimm ist es?“, fragte Salazar, als der Schulleiter schwieg. „Schlimm. Ich habe noch nie ein Kind in solch einem Zustand gesehen. Er ist unterernährt und zu klein für sein Alter. Seine Schulter war ausgerenkt und drei seiner Rippen gebrochen. Er hat lauter blaue Flecken und sehr viele Schrammen. Teilweise auch ein paar kleine Verbrennungen. Am schlimmsten ist die auf seinem Rücken, die wird nicht mehr verschwinden, auch nicht durch Magie“, schloss die Heilerin ihren Bericht und ließ sich selbst auf einem der Sofas nieder. „Bis auf das konntest du alles heilen?“ „Nein, Albus, ich konnte alles bis auf die Unterernährung, seine Größe und Rückenverbrennung heilen. Die Unterernährung müssen wir nach und nach behandeln, dass geht nicht von jetzt auf gleich. Ich habe oben auf seinen Nachttisch ein paar Phiolen mit aufbauenden Tränken gestellt. Er muss jeden Morgen eine nehmen, dann erreicht er auch die Körpergröße, die für sein Alter angemessen ist.“ „Was ist das für eine Verbrennung? Heißes Wasser?“ „Nein, es ist eine…Jorinde. Sie haben ihn gebrandmarkt.“ Ihre Stimme zitterte als sie Salazar antwortete. Die Anwesenden wurden bleich. Jeder von ihnen wusste, was dies bedeutete, und es gab wirklich nichts Schlimmeres, was man einem Kind antun konnte, als das. Er würde gezeichnet bleiben, für immer. Und zu allem Über wurden die Mitglieder der alten Reinblutfamilien immer in alter Geschichte unterrichtet, sodass sie über solch eine Zeichnung Bescheid wussten und ihre Bedeutung kannten. Das Bild selbst mochte wunderschön aussehen, aber die Bedeutung, die dahinter lauerte, war einfach nur grausam. „Wie weit sind diese verdammten Muggel gegangen?“, fragte Tom und stand auf, um im Raum auf und ab zu gehen. „Von Misshandlung können wir sicher ausgehen, aber das andere…darauf kann nur Harry selbst uns Antworten geben. Ich weiß es wirklich nicht.“ „Es ist genug. Poppy, du kannst nach Hogwarts zurückkehren. Wenn noch etwas sein sollte, dann rufen wir dich“, wies Albus die Heilerin an. Sie nickte und verließ das Zimmer. Als die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, wandte sich Salazar mit funkelnden Augen an den Schulleiter: „Aus welchem verdammten Grund hast du Harry zu diesen Muggeln gegeben?“, fragte er mit unterdrückter Wut. Salazar hatte den Jungen schon längst ins Herz geschlossen, und seine Zuneigung zu Harry, war, nach dem, was sie gerade gehört hatten, noch gewachsen. Albus‘ Blick richtete sich auf Salazar. „Aus welchem Grund hast du ihn mit zu dir genommen?“, stellte er die Gegenfrage. „Ich habe ihn mitgenommen, damit ihm nichts passiert. Damit er nicht an die falschen Leute gerät und damit er nicht in die Hände von Voldemort…“ Er stockte, als sich die Erkenntnis in seinen Augen widerspiegelte. „Du hast ihn aus denselben Gründen zu den Muggeln gegeben. Du wolltest Harry vor Voldemort schützen.“ Es war keine Frage, es war vielmehr eine Feststellung seitens Salazars. „Ganz genau. Du weißt, dass er nach wie vor aktiv ist, egal was die Allgemeinheit und das Ministerium dagegen sagt. Er verhält sich ruhig, ist aber nach wie vor aktiv. Er schmiedet Pläne und sammelt neue Kraft. Der Angriff auf Harry hat ihn geschwächt, aber nicht getötet.“ Tom hatte während Albus‘ Ausführung keinen Ton gesagt und seinen Blick zum Fenster gewandt. Ihm schadeten Voldemorts Aktionen beinahe mehr als jedem anderen. Severus zog seinen Gefährten in eine tröstende Umarmung. „Bald…bald ist es vorbei, dann hat dieser Spuk ein Ende, und wir können in Ruhe leben“, flüsterte er Tom zu und küsste ihn auf die Wange. Tom lächelte milde; er war Voldemort leid, viel zu viel hatte er wegen diesem Mann aufgeben müssen. „Wie werden wir weiter verfahren?“, fragte Salazar, der von dem Wortwechsel zwischen seinem Sohn und Schwiegersohn nichts mitbekommen hatte, an den Schulleiter gewandt. „Vorerst wird er zusammen mit dir und Godric hier auf eurem Manor bleiben. Wir müssen erst alles abklären, bevor wir weiter entscheiden können, was zu tun ist.“ „Was ist mit seiner Verwandtschaft zu den Potters? Wir sollten untersuchen, ob er wirklich ihr Sohn ist.“ „Das war mit eingeplant, Severus.“ Es war kurz vor Mitternacht, und Albus wollte sich gerade verabschieden, als ein Alarm losging. Salazar, der sich inzwischen niedergelassen hatte, sprang auf. „Das ist der Zauber, den ich über Harrys Zimmer gelegt habe, als wir runtergegangen sind. Er sollte losgehen, wenn irgendetwas mit Harry ist.“ Kaum hatte der Gründer geendet, rannte er auch schon aus dem Salon direkt zu Harrys Zimmer. Die anderen drei Männer folgten ihm rasch. Salazar riss die Tür auf, und was sie sahen, ließ sie vor Schreck erstarren. ~Tbc~ ------------------------------ So, schon wieder vorbei. Ich hoffe es hat euch gefallen, ich selbst hab keine Ahnung, obs gut war oder ob nicht. Für den Fall, dass ihr euch die Wartezeit überbrücken wollt, hier zwei andere Fanfictions aus meiner Feder: Das Ende der Dunkelheit http://www.fanfiktion.de/s/47a59d4b000062ea067007d0 Ghost Whisperer http://www.fanfiktion.de/s/4911af04000062ea067007d0 Was die vier Männer sehen und wer Harry wirklich ist. Wer seine Eltern sind und was sich hinter Voldemort verbirgt, werdet ihr im nächsten Kapitel sehen. Das nächste Kapitel heißt: Der verlorene Sohn bye bye Ren - Ren Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)