Magic Memories von Varlet ================================================================================ Kapitel 9: Gefahren für Ai -------------------------- „Ich versteh das einfach nicht...“, seufzte Conan. Schon seit er aufgewacht war, befand er sich bei Professor Agasa. Sie hatten wichtiges zu erledigen, vor allem, weil Heiji auch da war und sie sich überlegen mussten, was sie tun konnten und durften. „Was genau meinst du, Shinichi?“, fragte Agasa nach. Auch dieser war bei den Beiden und achtete darauf, dass Haibara nicht ins Gespräch platzen würde. „Kazuha...warum ist sie hier? Das hätte nicht passieren dürfen...“ „Denkst du, es ist meine Schuld, dass sie her gekommen ist?“, wollte Heiji wissen. „Etwa nicht?“, murmelte Conan leise. „Kann zwar sein, aber ich hab versucht sie aufzuhalten. Du kennst Kazuha, wenn die sich mal was in den Kopf gesetzt hat, dann bleibt sie stur“, entgegnete der junge Detektiv. „Da kenn ich aber noch jemanden“, grinste der Kleine nun leise, ehe er wieder ernst wurde. „Ran wird sie sicherlich auf die Party von Chris Vineyard mit nehmen.“ „Womit Kazuha dem Ganzen ein wenig näher rückt und genau wie Ran in Gefahr sein wird“, meinte Agasa und sah beide Jungs an. „Genau das wird passieren“, nickte Conan zustimmend und blickte nun zu Heiji. „Das werden wir zu verhindern wissen, am besten wir sprengen die Party, ich gehe mit dir hin, Kudo“, grinste Hattori. „Nein, das tust du nicht.“ „Nicht?!“ „Warum?“ „Ist doch ganz einfach. Wenn meine Theorie wirklich stimmt und Chris Vineyard zur Organisation gehört, dann weiß sie auch, wer ich bin“, fing der Kleine mit dem erzählen an. „Was? Sie kennt dein Gesicht? Was hast du getan, dass du dich in diese Gefahr gebracht hast?“, wollte Heiji von Conan wissen. Er konnte es einfach nicht fassen, dass es möglich wäre, dass Shinichi aufflog. „Es ist nicht so wie du denkst. Ich hab ihnen sicherlich nicht freiwillig mein Gesicht gezeigt“, seufzte er. „Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge, Chris Vineyard ist eine bekannte Schauspielerin und sie kann sich gut in andere Rollen hinein versetzen und diese Spielen, das hat sie von ihrer Mutter, die es auch beherrschte. Außerdem wenn sie früher Kontakt zu ihrer Mutter hatte oder nach dessen Beerdigung die Sachen aussortiert hat, dann müsste sie ein Fotoalbum entdeckt haben. Ich bin mir so 80% sicher, dass sie dann auch ein Bild von mir gesehen hat, sobald sie mich dann hier als Grundschüler sah, musste sie nur eins und eins zusammen zählen.“ „Warum sollte sie Bilder von dir haben?“ „Ach ja, das weißt du gar nicht. Sharon Vineyard und meine Mutter sind die besten Freundinnen, dementsprechend wird es wohl sicher sein, dass Sharon ihrer Tochter einige Bilder meiner Mutter zeigte. Und ich werd sicher auch auf irgendwelchen Bildern drauf gewesen sein. Chris Vineyard ist bestimmt nicht dumm, sie wird eins und eins zusammen zählen können und weiß dann, dass Shinichi und Conan ein und die selbe Person sind“, erklärte Conan. „Das ist...und verzeih mir meine Wortwahl, eine verdammte Katastrophe“, regte sich der Osakaer auf. „Wir könne nichts mehr dagegen machen, es war ja nicht so, als hätte ich selber dafür gesorgt, dass sie es herausfindet“, warf Conan ein. „Was hast du nun vor, wegen dem Abend in der Villa bei Chris Vineyard?“, wollte der Professor wissen. „Ich werde nicht hin gehen“, meinte Conan und sah den Professor an, der gleich das Gesicht verzog. „Aber warum nicht?“ „Es ist doch einfach, wenn wir davon ausgehen, dass sie weiß, wer ich bin, dann lockt sie mit am Abend in die Falle. Ich wäre dort und sie würde möglicherweise irgendwann verschwinden und wegen Ai her kommen. Jodie hat Ai gesehen, damals bei der Busentführung. Und Sie können sich sicher denken, dass sie mittlerweile auch weiß, dass Ai hier wohnt..“ „Und wird von der Party verschwinden, um sich das kleine Mädchen zu schnappen. Hab ich Recht, Kudo?“, fragte Heiji und dachte dabei nach. „Deswegen willst du auch, dass wir hier bleiben und auf sie aufpassen. Aber sie wird doch merken, dass du nicht bei der Party bist, ist dann nicht Ran in Gefahr?“ „Nein, ist sie nicht. Sie hat es nicht auf Ran abgesehen, außerdem werden da eine Menge Menschen sein, sowie die Presse. Ich glaube einfach nicht, dass Ran in der Schusslinie stehen soll. Aber auch wenn sie nicht hier auftaucht, dann hat es doch was Gutes und Haibara ist in Sicherheit. Wir sollten es ihr nicht sagen, sonst versteckt sie sich wieder“, seufzte Conan. „Dann machen wir es also wie immer...hast du dir schon überlegt, was du sagst, warum ich hier bin? Sie bemerkt es doch sicherlich“, warf Hattori ein. „Das ist gut möglich, aber auch deswegen habe ich mir schon Gedanken gemacht. Du bist wegen einem Fall hier und machst ein wenig Urlaub“, grinste Conan. „Und das soll sie dir abkaufen? Das glaubst du ja selber nicht“, lachte Heiji. „Wir werden es sehen, aber einen Versuch ist es Wert. Ich will nicht, dass sie sich wieder so zurück zieht, wie damals nach der Busentführung, als sie auf Jodie traf“, murmelte Conan und richtete seinen Blick auf den Boden. Es war ganz sicher gewesen, dass sich Jodie mit Waffen auskannte und es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, wann sie mehr tun würde, als nur eine zu sichern. Conan konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie es damals gewesen war, damals im Bus. Jodie stellte dem Mann 'versehentlich' ein Bein und versuchte sich dann zu entschuldigen. „Oh. I apologize...oh my God, what have I done? Are you alright? You must believe me, I didn't mean it, if there's anything I can do for you, please let me know....“, sprach Jodie und sicherte dabei die Waffe. Danach war es dem Mann im Bus zu viel und er ließ es sein. Danach allerdings drehte sich Jodie zu Conan um und sprach folgende Worte: „Oh it's very very exciting, isn't it?“ Diese Worte konnten nur von jemanden kommen, der bereits seine Erfahrungen mit Kriminellen gemacht hatte und es war auch ein Zeichen, dass Jodie irgendwas verbarg. Außer ihr, fand es keiner sonst aufregend. Und Ai. Sie saß die ganze Zeit auf ihrem Platz und blickte nach oben. Ihre Hände hielten den Stoff ihrer Jacke fest und wenn man genau hinsah, dann zitterte das Mädchen. Sie hatte Angst und sie spürte, dass jemand aus der Organisation im Bus war...Vermouth. Doch sie sagte deswegen nichts und versuchte ruhig zu bleiben, auch wusste sie nicht, wer von den Passagieren es war, aber immer wieder zuckte sie leicht zusammen, als Jodie irgendwas tat und dann sprach Jodie das Mädchen auch an. „Mach mir bloß keine Dummheiten....“, sprach Jodie, wobei sich Ais Augen immer stärker weiteten. Was die Englischlehrerin weiterhin sagte, hatte sie gar nicht mehr bemerkt, aber es war auf sie angespielt. Nun schaute Conan zu der Blonden und war doch ein wenig überrascht gewesen. „Don't be afraid, little girl, we're gonna get out of this“, fügte Jodie danach hinzu. Nun war sie vollständig zu den Beiden gedreht gewesen, aber achtete immer noch darauf, dass die Entführer nichts mit bekommen würden. Doch Haibara reagierte auf gar nichts und versteckte sich noch viel mehr, in der roten Jacke. „Oh...du brauchst wirklich keine Angst haben, Rotkäppchen...alles wird gut, meine Mädchen. Sagst du mir wie du heißt?“, wollte Jodie wissen. Conan sagte zwar was, aber recht leise und Ai stieß ihn an der Hand an. Sie wollte nicht, dass jemand weiß, wer sie sei. Zum Glück konnte Conan die Situation noch retten, indem er sagte, dass Ai schon die ganze Zeit im Bus saß und zum Glück fragte Jodie auch nicht mehr nach und nahm es so hin. Auch wenn sie gerne weiter reden wollte, es ging einfach nicht, da die Entführer nun wieder aufmerksam wurden, wodurch sich Jodie ordentlich hinsetzte. Auf jeden Fall wollte sie noch später reden und Conan konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen. „He Kudo...sag mal, weswegen denkst du noch, dass Chris Vineyard und diese Englischlehrerin Jodie Saintemillion, ein und die selbe Person sind?“, wollte Heiji wissen. Zwar hatte Conan es öfters schon erklärt, als er meinte, dass beide Amerikaner seien und Chris nun in Tokyo eine Auszeit genommen hatte, aber das war wohl nicht so glaubwürdig gewesen, wie der Kleine dachte. „Das sagte ich doch. Chris und Jodie sind beide Amerikanerinnen. Außerdem ist es doch merkwürdig, dass Chris Vineyard hier kaum irgendwie auffällig ist. Sie müsste doch als bekannte Schauspielerin mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber es ist nichts bekannt. Sie hält sich aus der Öffentlichkeit zurück“, meinte Conan. „Was ist daran merkwürdig? Sie will eben ihre Ruhe haben und nicht von kleinen Grundschülern genervt werden“, grinste der Osakaer. „Das ist es nicht. Ich hab dir doch von der Busentführung erzählt. Miss Jodie hatte damals ihr Knie dem einen Entführer in den Bauch gerammt, damit dieser nicht auf mich schießen konnte und danach behauptet, sie hätte das Gleichgewicht verloren. Aber danach hat sie mit dem Mann noch gesprochen. Auch wenn es recht leise war, ich hab sie immer noch gehört“, meinte Conan. „Und was hat sie gesagt? Nun los, spann uns nicht auf die Folter.“ „Du Dummerchen...bei diesem Waffentyp verriegelt der Hahn automatisch, wenn man ihn leicht aufrichtet und in der Mittelposition leicht fixiert..wusstest du das nicht? Ich gebe dir einen Rat, bevor du das nächste Mal eine Waffe benutzt, schau sie dir doch wenigstens an“, sprach Jodie und sah den Entführer an, der es langsam mit der Angst zu tun bekam. „Was soll das ganze?W er zum Teufel bist du eigentlich?“, wollte der Entführer, der am Boden lag wissen. Man konnte ihm ansehen, dass er ein wenig rot geworden war, als sich Jodie so weit zu ihm nach unten beugte. „Pschhh....My identity is a big secret young man, I'm awfully sorry, but I can't tell you who I am. Haven't you heard the old saying, that...A secret makes a woman a woman..?“ „A secret makes a woman a woman?“, fragte Heiji nach. „Was soll daran so merkwürdig sein? Ein Geheimnis macht eine Frau erst zu einer Frau.“ „Das kannst du ja nicht wissen. Ich hab den Professor einmal gebeten, dass er ein wenig mehr über Chris Vineyard heraus finden soll und es ist ziemlich wenig über ihr Privatleben bekannt. Aber der Professor hat in Erfahrung gebracht, dass sie auf der Beerdigung ihrer Mutter von einem Reporter belästigt wurde, der ihr Fragen stellte. Als sie über alles nichts sagte, meinte der Mann einfach nur, dass es wohl ein Geheimnis gibt, das Chris versucht zu wahren“, meinte Conan und sah Heiji an. „Und du denkst, das Geheimnis betrifft die Organisation?“, schlussfolgerte Heiji daraus. „Das kann schon sein, aber weißt du, was Chris Vineyard geantwortet hat?“ „Sag schon, Kudo.“ „ A secret makes a woman a woman“, sprach nun der Kleine diese Worte aus. „Das...“, Heiji stockte förmlich. „Ich weiß. Das ist der Beweis, die Englischlehrerin Jodie Saintemillion und die Schauspielerin Chris Vineyard, sind ein und die selbe Person“, nickte Conan. Damit hatte er sich schon lange abgefunden, auch wenn er Jodie anfangs ziemlich mochte. „Wir haben ein ziemliches Problem“, seufzte Heiji und lehnte sich nach hinten. „Nicht nur das, wir müssen sogar schnell handeln“, warf Conan ein. „Und so, dass Ai nichts davon mit bekommt, sie würde nur Angst haben, wie damals“, seufzte er. „Und schweigen macht es besser?“ „Ja, das tut es....“, murmelte der Kleine und blickte sich um. „Haibara....wie lange....?“ „Lange genug um alles mit zu bekommen“, sprach das Mädchen. Sie hatte noch ihren Schlafanzug angehabt und kam mit nassen Haaren und einem Handtuch an der Schulter, in den Raum. „Du hast uns belauscht“, meinte Conan. Er versuchte damit, das Thema zu wechseln und sie davon abzubringen, dass sie was sagt. „Wenn du etwas leise besprechen willst, dann solltest du es nicht hier machen, wenn ich da bin“, meinte Ai nur darauf und sah ihn an. „Du warst ja nicht wirklich da, du hast geschlafen, wir haben uns vergewissert“, entgegnete der Kleine. „Du kommst einfach so in mein Zimmer rein und beobachtest mich beim Schlafen?“ „So war das auch nicht gewesen. Was ich sagen wollte...wir wollten dich nicht in die Sache mit rein ziehen, du hattest doch damals so große Angst“, sprach Conan. „Das war damals und jetzt ist jetzt“, murrte Haibara. „Nun streitet doch nicht“, versuchte der Professor den Streit zu schlichten und blickte ab und an auf Heiji, der ebenfalls nicht wusste, was er tun sollte, damit sie aufhörten. „Du benimmst dich wie immer. Ich wollte dir nur helfen“, warf der Geschrumpfte ein. „Schon mal überlegt, dass das alles Schlimmer macht? Ich komm auch gut alleine zurecht und irgendwann werden sie mich finden, es ist nur eine Frage der Zeit.“ „Hör mit dieser Leier auf. Sie werden dich nicht finden und ich habe es dir damals doch gesagt. Ich werde dich beschützen, also reg dich bitte ab“, meinte Conan. „Ruhe“, schrie Heiji und nahm Conan nach oben. „Das erträgt man ja nicht mehr“, seufzte er und blickte beide Kinder abwechselnd an. „Sag das nicht mir“, meinte Ai darauf und verschränkte ihre Arme. Sie ging an den Computer der im Raum war und startete danach ein Programm. Sie forschte und versuchte immer noch ein Gegenmittel für das APTX 4869 zu finden. „Ist ja schon gut. Mir tuts Leid“, seufzte Conan und sah zu seinem Freund. „Kannst du mich jetzt runter lassen?“ „Jetzt wo sie es weiß, bleiben wir immer noch an dem Partyabend hier?“, fragte Heiji und warf damit wieder das alte Thema ein. „Es wäre das Beste, wir müssen mit allem Rechnen“, nickte Conan zustimmend. „Ich kann auch alleine auf mich aufpassen.“ „Nein, kannst du nicht. Nachher opferst du dich noch oder wartest, dass du irgendwie drauf gehst, wie im Bus“, entgegnete Conan. „Im Bus....diese Augen...sie durchbohren mich...ich konnte ihre schwarze Aura spüren...so stark“, stammelte Ai und umarmte sich nun selber. „He...Haibara“, sprach Conan und legte seine Hände auf ihre Schulter. „Wessen Augen? Die von Chris Vineyard oder Miss Jodie?“ Conan ließ, was das anging, einfach nicht locker, er wollte einfach wissen, wenn sie meinte und es schnell heraus finden. „Diese Augen...das pure Böse....“ „Conan, jetzt lass Ai sich erholen“, bat der Professor. Er war ziemlich besorgt um das Mädchen und hätte sich gewünscht, dass sie nun nicht mit diesem Thema anfingen. Damit es Ai besser ging, brachte er sie wieder zurück in ihr Zimmer und versuchte sie zu beruhigen. „Siehst du, genau das mein ich. Sie bekommt Angst, wenn es darum geht“, meinte Conan und sah zu Heiji. „Und deswegen dürfen wir sie nicht alleine lassen. Hab ich Recht?“ „Ja, das hast du. Sie sagt zwar, sie wäre stark und ihr würde das alles nichts ausmachen, aber das ist nicht wahr. Es macht ihr viel mehr aus und sie hat Angst...es macht sie fertig. Deswegen will ich sie am Abend auch nicht alleine lassen. Sie soll sich nicht fürchten“, sprach der Kleine. „Dann spielen wir also mehr oder weniger Babysitter?“, grinste Heiji ein wenig dabei. „Nein, das nicht. Aber versteh doch. Wenn einer der Männer in Schwarz hier auftaucht oder sogar Chris Vineyard, dann wird Ai so sein wie eben. Sie wird zittern und Angst haben“, seufzte er. „Sagtest du nicht mal, sie hätte schon einmal diesen Gin getroffen?“ „Oh ja, daran erinnere ich mich noch. Sie hatte solche Angst gehabt und dennoch so getan, als wäre es ihr egal gewesen“, meinte Conan. Daran erinnerte er sich noch ganz genau, auch wie alles angefangen hatte. Der schwarze Porsche. Sie hatten ihn damals gesehen und der Kleine war so erstaunt gewesen, dass es überhaupt jemanden gab, der diesen Wagen fuhr. Und dann der Schock. Der Fahrer war einer der Männer in Schwarz. Gin. Damals kletterte Shiho über den Kamin nach oben und war auf dem Dach. Es schneite und der Schnee fiel immer noch, dennoch war es, auch wenn sie ein wenig erhöhte Temperatur hatte, ziemlich angenehm gewesen. Weit und breit, war niemand. Shiho bekam durch den Professor die Anweisung einfach da zu bleiben, wo sie war und sich nicht vom Fleck zu rühren, das konnte sie auch nicht, weswegen es kein Problem gewesen war. Aber sie wurde überrascht. Von den Männern in Schwarz. Sobald sich Shiho aufrichtete, wurde auf sie geschossen. Überrascht von dem ganzen, drehte sie sich um und sah ihrem Feind ins Angesicht. „Ich habe dich so sehr vermisst, Sherry“, sprach Gin. Er hatte ein Grinsen auf den Lippen und seine Waffe war immer noch auf die junge Frau gerichtet gewesen, die sich mittlerweile ihre Schulter hielt. „Gin“, murmelte sie leise. „Lass den Blick wandern. Ist das nicht wirklich wunderschön? Die weißen Flocken in der dunklen Nacht. Was mich ein wenig stört sind das Brillengestell und der Overall, einer schönen Frau wie dir nicht angemessen, absolut nicht aber der Ort ist hinreißend. Er ist einfach perfekt, für das große Adieu. Hab ich nicht Recht Sherry.....“, kam nun von dem Mann in schwarz. Es wurden noch einige Floskeln zwischen Beiden gesprochen und im nächsten Moment schoss Gin auch. Shiho lag bereits auf dem Boden, sie blutete und hatte Schmerzen. Ihrem Ende sah sie nun ins Auge, sie wusste, dass sie hier nie heraus kommen würde, egal was sie versuchen würde, aber dann kam er. Shinichi Kudo in geschrumpfter Form. Conan Edogawa. Damals war es einfach nur Glück gewesen, was sie hatten und es war auch gut, dass Gin nichts von Ais Transformation bemerkt hatte, aber er würde sicher misstrauisch werden. „Der Schornstein“, rief Conan mit Hilfe des Stimmentransposers und konnte der jungen Frau gerade noch dazu verhelfen, in diesem zu entkommen. Aber mit einer Sache hatte er nicht gerechnet. Er schoss einen seiner Narkosepfeile auf Gin. Dieser sackte zwar kurz auf dem Boden zusammen, hatte aber sonst keinerlei Nebenwirkungen gezeigt, was wohl auch daran lag, dass er auf die Stelle sah und sich den kleinen Pfeil selber raus schoss. Aber dennoch reichte die Zeit, damit Conan auch noch verschwinden konnte und er suchte Ai im Weinkeller auf. Die Männer in Schwarz waren erstmals beschäftigt gewesen und hatten eine andere Sache zu tun, sie mussten sich Fragen, wer der mysteriöse Retter von Shiho war und erst danach stieg Gin durch den Schornstein nach unten herab. Piscos Ende... Er wusste, dass Ai durch das Apoptoxin geschrumpft war und starb mit seinem Wissen, was für die Kleinen nur vom Vorteil gewesen war. „Und? Was willst du jetzt machen?“, fragte Conan noch am selben Abend, als er mit dem Professor und Ai auf dem Weg weg vom Haido City Hotel war. „Tja, mal sehn. Da sie nun wissen, dass ich mich in dieser Stadt verstecke, kann ich nicht in eurer Nähe bleiben. Die Diskette konnte ich nicht mehr aus dem Overall raus nehmen, ich vermute mal, dass sie verbrannt ist. Ich muss von hier weg, ich hab keinen Grund länger hier zu bleiben, also keine Sorge, Freunde, ich werde morgen verschwinden“, sagte Haibara. Sie war bei dem Gedanken schon traurig gewesen, da sie hier ihre Freunde fand, aber bei dem Wissen, dass sie von der Organisation gefunden werden könnte, war es einfach nur das Beste gewesen. Zum Glück konnte Conan Ai damals schnell überzeugen, dass Gin hier nicht mehr nach ihr Suchen würde, immerhin wäre es nur mehr als blöd, wenn sie ausgerechnet bleiben würde. Das dachte sich auch die Organisation und Gin suchte sie nicht mehr in der Stadt, aber er wollte sie dennoch finden. „Aber wenn sie damals Gin gegenüber stand und nicht zitternd zusammen gebrochen ist, dann ist es doch ein gutes Zeichen“, warf Heiji ein. „Nicht unbedingt. Weißt du, davor hab ich zufällig seinen Porschen entdeckt und Ai vorgeschwärmt...sie sah den Wagen und du hättest mal ihren Blick sehen sollen. So viel Angst und danach war es auch nicht gerade besser“, meinte Conan. „Ich glaube, das alles was wir bei ihr sehen, dieses toughe und die harte Schale ist einfach nur gespielt. Ihr geht alles viel zu nah, aber sie versucht, vor uns Abstand zu zeigen.“ „Oder ihr ist wirklich alles egal“, zuckte Heiji mit den Schultern. „Sicher, deswegen war sie eben auch wieder so komisch. Genau solche ähnlichen Sachen, macht sie sonst auch, wenn es um die Organisation geht“, sagte der Kleine und dachte nach. „Das wird schwerer als wir dachten. Gut, sie weiß nun, dass wir an dem Abend hier sein werden. Meinst du, sie wird versuchen uns los zu werden?“ „Nein, ganz sicher nicht. Aber sie wird versuchen einen auf ganz normal zu machen, aber wir sollten uns davon nicht täuschen lassen. Wenn sie will, dann ist sie eine recht gute Schauspielerin und hat einiges auf dem Kasten“, entgegnete Conan. „Dann sollten wir auf alles vorbereitet sein“, nickte Heiji und lehnte sich ein wenig zurück. Nun stand er direkt an der Wand und musste wirklich nachdenken. Er machte sich Sorgen, über das und über Kazuha. „Das sowieso. Wir wissen nicht, ob sie kommen werden oder nicht. Und dann wäre da auch noch die Frage, wird sie alleine kommen oder mit jemanden, oder schickt sie vielleicht sogar Gin hier her“, meinte Conan. „Was? Du denkst, sie weiß sogar, wo Ai wohnt?“, Heiji runzelte die Stirn. Das alles war weitaus komplexer gewesen, als er es sich gedacht hatte. „Ich bin mir nicht sicher. Ich hab Jodie damals gesagt, dass ich Ai nicht kenne...im Bus, aber ob sie es mir geglaubt hat, ich weiß nicht.“ „Ich glaub wohl nicht“, murmelte Heiji. „Danke, dass sie da sind, Professor“, sprach Ai leise. Sie blickte zu dem alten Mann und lächelte ein wenig. Er war wie ein Großvater für sie, ein netter alter Mann, der sich um sie kümmerte und dem sie wichtig war. Seit langem hatte sie dieses Gefühl nicht mehr gespürt gehabt, dass Gefühl einem Menschen auch nur ein wenig zu bedeuten. Sie hatte ihn gern und sie würde es sich nicht verzeihen, wenn ihm etwas Passieren würde und schon gar nicht, wenn die Organisation die Schuld daran hätte. „Das ist doch selbstverständlich“, lächelte der Professor und setzte sich zu ihr. Auch er hatte die Kleine ins Herz geschlossen und das schon damals, damals wo sie vor der Villa der Kudos lag und er sie mit zu sich genommen hatte, im Regen. Alles war im Regen passiert. Sie sah so schwach aus und er musste ihr einfach helfen, auch hatte sie ihm damals schon von Shinichis Geheimnis erzählt und von ihrem, da sie merkte, dass der alte Mann viel wusste, vielleicht zu viel. Egal was passieren würde, Ai würde ihn beschützen, auch wenn sie selber ihr Leben geben musste, er war es Wert gewesen. „Das ist es nicht. Sie kümmern sich von Anfang an schon so rührend um mich und ich mache Ihnen immer wieder nur Ärger“, seufzte das Mädchen leise. Am liebsten hätte sie sich nun verkrochen, irgendwo in einer dunklen Ecke. „Aber das macht man doch, wenn man jemanden mag, der einem ans Herz gewachsen ist“, meinte der Professor. Ja, er mochte sie, wirklich sehr. Agasa war wie immer, er mochte eigentlich jeden und versuchte jedem zu helfen, egal was er tun musste. Früher war Shinichi für ihn ein Licht in seinem Leben, jemanden, dem er helfen konnte und der auch seine Hilfe brauchte, nun war es Ai gewesen, die so lange ohne Familie aufgewachsen war. Ihr ganzes trauriges Schicksal stimmte ihn selber ebenfalls traurig und er konnte nicht fassen, dass sie wirklich keine Eltern mehr hatte. Alleine aus diesem Grund, war er für sie da und griff ihr unter die Arme wo es nur ging. „Professor...ich könnte es mir nicht verzeihen...wenn...wenn die Organisation Sie schnappen sollte...es tut mir Leid, dass ich Sie in die ganze Sache mit rein gezogen habe“, entschuldigte sich Haibara dafür. Sie wollte das alles wirklich nicht und wenn es ging, dann hätte sie versucht, es rückgängig zu machen, alleine damit der Professor nicht in alles rein gezogen wurde. Erst mit der Zeit merkte sie, wie es wirklich war. Früher gehörte sie noch zu der Organisation und hatte sich nichts daraus gemacht, wenn die Menschen durch ihr Gift starben, sie hatte eine hohe Stellung und für ihr Leben ausgesorgt, aber erst jetzt, jetzt, wo sie mit dem Professor befreundet war und merkte, dass er ebenfalls ins Ziel der Organisation geraten konnte, wurde sie stutzig und wollte das alles nicht mehr. Es fiel ihr schon früher auf, aber das Gefühl war heute am stärksten gewesen und sie meinte es sogar ehrlich. Auch würde es ihr Leid tun, wenn es den kleinen Conan erwischen würde, auch er war ihr sehr ans Herz gewachsen und sie wüsste nicht, was sie ohne ihn und ihre Freunde tun sollte. „Das ist nicht deine Schuld, Ai“, warf Agasa ein. Er gab ihr nie die Schuld dafür, zwar hatte sie in ihrem Leben einige Fehler gemacht, aber er konnte ihr nicht böse sein, nicht deswegen. „Sie müssen deswegen nicht Lügen. Hätte ich mich geweigert, das APTX zu entwickeln, dann wäre das alles nicht passiert. Dann würden Sie nicht in Gefahr sein“, meinte Haibara und schluckte leise. Sie wusste, hätte sie sich damals geweigert, dann wäre sie nun nicht mehr am Leben, aber das wäre es ihr Wert gewesen. „Nun hör aber auf. Ich bereue von allem nichts. Und wenn das nicht passiert wäre, dann hätte ich dich auch nie kennen gelernt. Auch wenn so viel Negatives passiert ist, es hatte doch auch was Gutes und viele positiven Erinnerungen“, erklärte Hiroshi. „Professor....“, stammelte Ai leise. Sie war ihm wirklich dankbar für das alles was er tat. „Danke.“ „Gerne, Ai“, nickte der alte Mann und sah zu ihr. „Geht es dir nun wieder besser?“, fragte er gleich noch nach. „Ja“, sprach das Mädchen. „Es ist alles wieder normal“, nickte sie. „Das freut mich. Du solltest Shinichi nicht böse sein. Er versucht nur, dir zu helfen“, sagte Agasa. „Das weiß ich, aber er kann mir nicht helfen. Das kann keiner. Ich alleine habe diesen Fehler gemacht, nicht Shinichi. Und wenn mich die Organisation holen will, dann sollen sie doch, vielleicht hört dann alles endlich auf und ich bringe keine weiteren Menschen in Gefahr, nur weil diese mich kennen.“ „Sag doch so was nicht. Ich weiß doch, wie es dir geht, aber du kannst nicht einfach nur rumsitzen und darauf warten, dass sie dich bekommen. Wo ist denn die alte Ai? Du lässt dich doch sonst auch nicht so einfach unterkriegen“, warf er ein. „Sie haben ja Recht...“ „Wenn ich Recht habe, dann sei wieder wie früher, fröhlich und mach dir nicht so viele Sorgen. Shinichi und Heiji wissen schon, was sie machen müssen. Vertrau den Beiden doch einmal“, bat der Alte. Vertrauen? Das ist ein großes Wort. Ich kann eigentlich keinem Vertrauen, aber er hat Recht. Ich sollte nicht darauf warten, dass sie mich finden. Ich sollte wohl doch...Vertrauen, sagte sich das Mädchen. Nun sah sie wieder auf den Professor und dann auf den Boden, als läge dort eine Antwort. „Ich werde es versuchen“, stimmte sie dann zu. Vertrauen. Wem konnte sie Vertrauen? Akemi war nicht mehr am Leben und bisher hatte sie nur ihrer Schwester so sehr vertraut, dass sie dafür alles tun würde. „Das ist gut“, nickte der Professor. „Ich hoffe, Sie haben Recht“, murmelte Ai leise. Sie versuchte es ja, aber sie war sich nicht so wirklich sicher gewesen. Angst breitete sich immer wieder in dem Mädchen aus, immer wieder diese Angst. Angst vor einer bestimmten Person. Auch wenn sie weit entfernt war, sie spürte immer, sobald sie im Raum war, egal wo, selbst im Bus konnte sie diese Aura wahr nehmen. Nicht nur, dass die Organisation einen bestimmten Geruch hatte, auch hatten die hochrangigen Mitglieder eine bestimmte Aura, die man erkennen konnte. „Natürlich. Ich werde am besten gleich Shinichi Bescheid geben, dass wieder alles in Ordnung ist, dann macht er sich auch gleich viel weniger Sorgen. Außerdem weiß er dann gleich, dass du dich nicht unterkriegen lässt“, sprach Hiroshi. „Machen Sie das“, sie stimmte ihm sofort zu. Alleine zu sein, war nun das Beste gewesen, was ihr passieren konnte und es war auch nicht schlimm, wenn sie alleine war. Jeder Mensch war irgendwann alleine. Und in der Organisation wurde man nur dazu getrimmt. Man durfte sich nie auf Andere verlassen, egal was man dachte oder wie sehr man sich anstrengte. Man war immer alleine gewesen. Alleine. Einsamkeit. Diese zwei Worte standen immer im Zusammenhang und war man einmal in ihrem Kreis gefangen, kam man nicht mehr aus diesem heraus. „Ich werde gleich im Anschluss das Frühstück machen. Komm doch nach unten in die Küche, wenn du magst“, lächelte der Alte und ging an ihre Tür. „Das mache ich ganz bestimmt.“ Sie war nicht mehr alleine, nicht mehr einsam. Sie hatte jemanden gehabt. Der Professor, er kümmerte sich rührend um sie, er war da und hörte ihr zu. Seit Akemis Tod war er die einzige Bezugsperson die sie noch hatte und darüber freute sie sich, auch wenn alles Andere einfach nur schrecklich gewesen war. „Danke“, murmelte Ai leise und sah dem Professor nach. Nachdenklich stand Haibara auf, sie schritt an das Fenster und blickte nach draußen in den Morgen. Wie jeden Tag, gingen die Menschen ganz normal zur Arbeit, selbst die Post war bereits hier gewesen und keiner spürte sie, die Ruhe vor dem Sturm. „Sie werden um mich kommen“, wimmerte Ai leise und lehnte ihren Kopf gegen die Scheibe. Sie kühlte, auch wenn man kein Fieber hatte, aber so bekam man ein wenig Abkühlung. „Verräter werden bestraft...und weil sie mich nicht gefunden haben, wurde sie darauf angesetzt“, fügte sie hinzu. Kurze Zeit über schloss Ai ihre Augen, sie spürte nichts, keine bösartige Aura, keine Beobachtung, einfach nichts und dennoch wusste sie es besser. Langsam gingen ihre Augen wieder auf und sie blickte in den Himmel. Bald...schon sehr bald, werde ich bei dir sein...Akemi, meinte sie danach zu sich selber und hatte sogar ein kleines Lächeln auf den Lippen gehabt. Bald würde schon alles vorbei sein, vielleicht würde es sogar mit ihrem Tod aufhören und sie würde die Anderen nicht in die Sache rein ziehen. Und am Ende hatte die ganze Sache sogar ihr Gutes. Ai könnte endlich wieder bei ihrer Schwester sein. Sie vermisste sie immer noch so sehr und der Schmerz nahm nie ab und es würde sicherlich auch noch eine lange Zeit über so gehen. Einfach würde es nicht sein, aber bald wäre ja alles vorbei. Dann und zwar genau dann, wenn Chris Vineyard die Party in ihrer Villa gab. Die Frau vor der sich Shiho so sehr fürchtete, die Frau, die sie geschickt haben. Bisher hatte sie in der Organisation nichts schlechtes über sie gehört gehabt. Schlechtes? So konnte man es nicht ausdrücken. Sie hatte nie versagt oder einen Auftrag nicht vollenden können...sie...der Liebling vom Boss mit der Sonderstellung. „Vermouth....“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)