Magic Memories von Varlet ================================================================================ Kapitel 12: Kein Fall für Kogoro -------------------------------- „AAHHHHHHHHHH“, schrie eine junge Frau, die in der Nähe der Beiden gestanden hatte und nun einen toten Körper zu Boden fallen sah. Er fiel direkt aus dem Kleiderschrank und lag leblos auf dem Boden. Der Körper lag einfach nur da, als wäre es das normalste der Welt gewesen. Alle Anwesenden der Feier erschraken und sofort liefen sie hin. Chris blieb ziemlich ruhig und spielte nur die Aufgewühlte. Sie kannte es schon, wenn sie Opfer sah, es war einfach nichts Neues für sie gewesen, aber sie durfte das nicht zeigen. „Das ist ja furchtbar“, murmelte Ran. Sie und Kazuha konnten es nicht fassen, es geschah wirklich ein Mord hier. Nun dachte das Mädchen, sie sei verflucht, weswegen sie immer wieder in diese ganzen Fälle verwickelt wurde. Erst langsam kam auch Shuichi zu dem leblosen Körper, seine Augen waren auf Chris fixiert. Er hielt sie nicht für die Täterin, auch wenn das alles ins Bild passte, sie hatte es nicht getan. Die Organisation mordete Anders und sie würden eine Leiche nie so offensichtlich verstecken, dass sie raus fiel. „Aus dem Weg, aus dem Weg“, nun drängelte sich auch Kogoro durch die Menge, die bereits her gekommen war, um sich die Leiche an zu sehen. „He...wer sind Sie überhaupt, dass Sie sich einfach zu durch drängeln“, rief Masako Hiroka aus. Sie war eine berühmte japanische Fotografin gewesen und wurde gerade von Kogoro zur Seite gestoßen, nur damit dieser durch konnte. „Hören Sie mal, Sie haben wirklich kein Benehmen“, warf Masao Nimako aus. Auch er stand daneben, als Mori durch wollte und wurde von ihm weg gedrängt. „Oh verzeihen Sie, aber sobald es eine Leiche gibt, bin ich nicht zu halten. Sie haben sicherlich schon von mir gehört. Ich bin Kogoro Mori, Meisterdetektiv“, stellte sich Mori charmant, wie er war, vor. „Kogoro Mori“, murmelten die Menschen. Viele von ihnen waren erstaunt gewesen, dass der schlafende Kogoro ebenfalls hier her eingeladen wurden. „Der schlafende Kogoro“, wisperten Andere leise. „Ja, der bin ich. Sie haben sicher viel von mir gehört“, grinste der Detektiv und betrachtete die Leiche. Er hatte weder Handschuhe da noch sonst was, das er benutzen konnte, weswegen seine Sichtweise nur oberflächlich gewesen war. „Und? Wie sieht es aus?“, fragte Takai Harumi. Er war Fotograf gewesen und jeder der Gäste kannte ihn. Auch stand er in der Nähe, als das Opfer aus dem Schrank fiel. „Ich...ich habe nichts damit zu tun“, wehrte der Kameramann Akira Takuchi ein. Er war derjenige, der die Tür des Kleiderschrankes öffnete. Zur Bestätigung, dass er es nicht war, wedelte er mit den Händen in der Luft herum. „Dürfte ich mir diesen Kleiderschrank ansehen?“, wollte Mori wissen und bekam ein Nicken von Chris. Danach ging er zu der Tür und sah rein. „Das ist doch kein Schrank, das ist ja ein richtiger Raum“, ertönte es erstaunt aus seinem Mund und er sah wieder zur Leiche. „Haben Sie schon was heraus gefunden?“, fragte Chris nach. Sie runzelte ein wenig die Stirn. Es war gar nicht gut, würde bekannt werden, dass in ihrem Haus ein Mord stattgefunden hatte und es sah ja auch danach aus. „Aber natürlich“, nickte Kogoro siegessicher. „Ich kenne die Ursache und ich kann Ihnen eines sagen, es war kein Mord“, meinte er. „Kein Mord?“, nuschelten die Gäste und sahen auf den Detektiv. „Genau. Ich erzähle Ihnen, wie es war. Die junge Frau wollte nach Hause und ging hier her um ihre Jacke zu holen. Sie trat ein und suchte nach dieser, wahrscheinlich fiel die Tür zu und sie bekam Panik. Sie war nämlich klaustrophobisch. Ihre Angst nahm Überhand und sie bekam keinen Luft mehr. Sie erstickte alleine in dem Raum. Deswegen fiel auch die Leiche raus, als die Tür geöffnet wurde“, erklärte der Meisterdetektiv und lachte. „Gekonnt ist eben gekonnt. Kogoro Mori hat wieder einmal einen Fall in Handumdrehen gelöst.“ Paps, du machst dich peinlich, sagte sich Ran, als sie ihren Vater so lachen hörte. Am liebsten wäre sie im Erdboden verschwunden, aber das ging schlecht. „Dann brauchen wir auch gar nicht die Polizei zu verständigen“, lächelte einer der Schauspieler erleichtert auf. „So ist es“, nickte der Detektiv. „Wir sollten vielleicht einen Leichenwagen rufen, damit die Leiche überführt wird“, fügte er hinzu. „Und Sie sollen einer der besten Detektive sein?“ Das glaubte Shuichi Akai einfach nicht. Man konnte doch schon sehen, dass es Mord war und würde Mori ein so guter Detektiv sein, wie er immer behauptete, dann wäre er auch drauf gekommen. Was für Akai ziemlich komisch war, war die Tatsache, dass es bei vielen Fällen hieß, das Opfer hätte Selbstmord begangen oder der Täter sei jemand Anderes und danach drehte er sich um 180 Grad und änderte die Meinung. „He....“, murrte der Detektiv und blickte nun zu dem Mann. Er trug nicht, wie die Anderen einen Anzug. Er war sehr schlicht gekleidet und hatte sogar noch seine schwarze Strickmütze an. „Hätten Sie genauer geschaut, dann hätten Sie sehen müssen, dass das Opfer keine Klaustrophobie hatte. Es war definitiv Mord, erkennbar ist es auch, wenn man das Opfer umdreht und die kleinen Schürfwunden am Hals sieht. Würgemale, worauf geschlossen werden kann, dass es sich um Mord handelt“, meinte Shuichi. Er hatte sich zuvor Handschuhe angezogen und die Leiche ein wenig zur Seite gedreht. Danach ließ er diese los und stand auf. Kogoro wusste gar nicht, wie ihm geschah. Auf einmal war er abgeschrieben gewesen und als er sah, dass die Leiche wirklich Würgemale auf dem Hals hatte, war er geschockt. Er hatte es nicht gesehen und das war ziemlich fatal gewesen. Er runzelte die Stirn, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Der Mann, der nun alles machte, sollte sich ja nichts einbilden, weswegen Kogoro schon ein wenig murrte. „Paps?“, fing Ran an. Sie merkte schließlich, wie es ihrem Vater gerade ging und was er dachte, wenn jemand Anderes alles löste. „Was gibt es, Mausebeinchen?“, wollte Kogoro wissen. „Nun, da du weißt, dass es Mord war, kannst du doch wieder den Fall übernehmen“, schlug das Mädchen vor. Zwar wollte sie auch Akai in Action sehen und schauen, wie dieser einen Fall lösen würde, allerdings wollte sie auch nicht, dass ihr Vater schlecht gelaunt war. Sie kannte es ja schon und wusste, wie es sich bei ihm auswirkte. „Das werde ich auch machen. Darauf kannst du wetten“, grinste der Detektiv. Wieder war er Siegessicher gewesen und sagte sich, dass er es schaffen würde. Nun ging auch Mori an die Leiche und kniete sich hin. „Es war also Mord“, murmelte er und dachte angestrengt nach. „Das ist doch einfach, sie waren es“, sagte er und zeigte mit dem Finger auf den Kameramann, der die Türe öffnete. „Ich? Nein, ich war das nicht“, warf dieser ein und schüttelte den Kopf. „In den meisten Fällen kommt der Täter wieder zurück an den Tatort und es fällt doch am wenigsten auf, wenn der Täter selber die Türe öffnet und so tut, als wäre er überrascht. Mir machen Sie nichts vor. Ich bin mir sicher, dass Sie es waren“, entgegnete der Detektiv. „Ich hab nichts damit zu tun. Ich hab nur die Tür auf gemacht“, meinte der Mann ein wenig ängstlich. „Anstatt, dass Sie hier gleich einen zum Täter degradieren, rufen Sie lieber die Polizei an und einen Gerichtsmediziner“, meinte Shuichi und sah anschließend auf Chris. „Kannst du das machen?“ „Ja, sofort“, nickte die Blonde. Sie ging an das Telefon und rief Inspektor Megure an, der versicherte, in wenigen Minuten da zu sein. „Und wer sind Sie, dass Sie mir das Befehlen?“, wollte Kogoro wütend wissen. Es konnte doch nicht angehen, dass sich nun wieder jemand einmischte. Er war schließlich heilfroh gewesen, dass Conan nicht da war, weswegen sich der Kleine nicht einmischen konnte. „Akai Shuichi“, stellte er sich in der japanischen Form vor. Auch wenn er in den Staaten lebte, er war im Herzen immer noch Japaner und schämte sich diesem nicht. „Und Sie meinen, Sie könnten diesen Fall lösen?“, fragte Kogoro abfällig. Er sah nicht ein, dass es so viele Menschen gab, die angeblich besser sein sollten, als er selber. „Nein, das meine ich nicht“, sprach Shuichi und ließ eine kurze Pause, ehe er weiter sprach. Dies gab Mori ebenfalls das Gefühl, als würde Akai ihm alles überlassen. „Ich weiß es“, fügte der junge Mann hinzu. „Sie....“, knurrte Kogoro. Am liebsten würde er ihm an die Kehle springen, solange nur er den Fall selber lösen konnte und sich nicht auf ihn verlassen musste. „Huh?“, Kogoro musste sich nun erst einmal nach ihm umsehen, da er wieder aus dessen Blick verschwunden war. „Der Todeszeitpunkt liegt bei zwischen 20 Uhr und 21:30 Uhr“, sagte Akai und tastete die Leiche erstmals ab. „Was machen Sie da?“ „Das sehen Sie doch. Ich bestimme die Todeszeit“, meinte Shuichi. So jemand Stures war ihm bisher noch nie vor gekommen, aber man musste das nehmen, was man hatte. „Woher wissen wir, dass Sie uns nichts Falsches sagen? Vielleicht sind Sie ja selber der Täter“, warf Mori ein und verschränkte die Arme. „Ich muss Sie enttäuschen. Ich bin nicht der Täter. Zum Zeitpunkt, den ich genannt habe, befand ich mich in meinem Wagen und war auf dem Weg hier her. Sobald ich ankam, ging ich nach oben und Chris folgte mir. Danach war ich nicht alleine gewesen. Selbst ihre Tochter habe ich oben getroffen“, sprach Akai. „Ist das wahr, Mausebeinchen?“, fragte Mori seine Tochter. „Ja, ich habe auch gesehen, wie er nach oben gegangen ist. Kazuha kann es bestätigen und als er wieder raus kam, ist er mit uns runter gegangen und danach war er in der Nähe“, nickte Ran zustimmend. „Dann haben Sie da ja noch Glück gehabt“, meinte Kogoro. Er war so nah dran gewesen, um diesem Kerl den Mord an zu hängen und blickte zu der Leiche. „Lassen Sie das einen Profi machen. Ich bestimme die Todeszeit“, murrte er. „Und warum? Ich hab es schon getan, also warten Sie doch einfach bis der Gerichtsmediziner dies erneut macht. Dann stimmt er mir sicher in allen Punkten zu“, meinte Akai. „Und woran haben Sie erkannt, welchen Zeitpunkt es gibt?“ „Das ist doch einfach. Sehen wir uns die junge Frau einmal an. Die Körpertemperatur beginnt langsam zu Sinken und das nur um wenige Grade, weswegen wir nicht sicher sein können, wann der Zeitpunkt war, allerdings müssen wir mit einbeziehen, dass der Temperaturabfall dünnerer Personen ehe zu Stande kommt, als bei dickeren. Doch das wesentliche Merkmal um genau zu sagen, wann der Zeitpunkt in etwa war, ist die Leichenstarre. Sie setzte innerhalb von wenigen Stunden ein und halt zwei bis drei Tage, ehe sie verschwindet. Das Auftreten und die Länge dieser Starre ist sehr variabel und es muss mit Abweichungen gerechnet werden. Ebenso tritt diese unter warmen Bedingungen, wie bei einer Feier, wenn man nur im Zimmer war, schneller auf und verschwindet auch schneller“, erklärte Shuichi. „Verzeihung? Was ist diese Leichenstarre?“, wollte der Schauspieler Senji Jiroshi wissen. Er war ebenfalls bei den Anwesenden und blickte immer wieder zwischen Mori und dem Fremden hin und her. Den Mann mit der schwarzen Strickmütze kannte er nicht und da noch keine Polizei da war, konnte dieser auch nicht für diese arbeiten. „Die Leichenstarre tritt nach dem Tod auf. Man ist dann wirklich starr und kann keine Zelle mehr bewegen. Sie müssen es sich so vorstellen, wenn man im Sitzen stirbt, dann kann der Leichnahm, nach Eintreten der Leichenstarre nicht so gleich in den liegenden Zustand überführt werden. Das dauert immer, bis die Leichenstarre abnimmt“, meinte Kogoro. Nun wollte er sich auch wieder wichtig machen und etwas zu dem Thema sagen. „Beim nächsten Mal erwähnen Sie doch auch, dass es die Erstarrung der Muskulatur ist und ein sicheres Todeszeichen“, warf Akai ein. „Dann hätte ich ihm aber auch gleich alles erzählen können, was es mit dem ATP zu tun hat“, konterte Kogoro. Er war wie immer Selbstbewusst gewesen und dachte, dass er Akai damit aus der Reserve locken konnte. „Was ist denn dieses ATP?“, fragte nun Kazuha nach. „ATP ist Adenosintriphosphat. Die Ursache der Leichenstarre ist bedingt durch einen Mangel an diesem ATP, einer energiereichen chemischen Verbindung. Sie liefert genug Energie für die Entspannung der Muskeln. Sobald es fehlt, kommt es zur Erstarrung der Proteine Aktin und Myosin, die im Muskel vorhanden sind. Sie werden starr“, sprach Shuichi. „Um genau zu sein, ist ATP ein zur Gruppe der Mononukleotide gehöriges Molekül, das über Anhydridbindungen gebundene Phosphatreste enthält. Um es einfacher zu machen, ATP besteht aus dem Molekül Adenin, welches über eine glykosidische Bindung an dem Fünffachzucker gebunden ist. Und an dem fünften Kohlenstoffatom dieses Zuckers, befinden sich die Triphosphatreste. Hierbei ist zu beachten, dass die erste Phosphatgruppe über eine Esterbindung am Zucker verknüpft ist und die nächsten Phosphatgruppen jeweils anhydridisch, was bedeutet, dass sich Wasser aus den Verbindungen abgespalten hat“, fügte er hinzu. „Das wollte ich auch sagen“, mischte sich Mori ein. „Und wie genau kann dadurch dann die Zeit bestimmt werden?“, wollte Senji wissen. „Eigentlich ist es ganz einfach. Es gibt Richtwerte. Und wenn wir uns nun die Uhrzeit ansehen, 23:45 Uhr, dann müssen wir uns das Opfer ansehen. Dessen Augenlider sind bereits starr, was man daran erkennen kann, dass sich diese nur mühsam schließen ließen. Außerdem am Kiefer, man kann den Mund nicht mehr bewegen. Die Erstarrung läuft meistens immer die gleichen Schritte ab. In den ersten zwei Stunden werden die Augenlider starr, danach bis zu vier Stunden die Kiefergelenke und Kaumuskeln“ meinte Shuichi. „Weil wir das wissen, können wir sagen, dass der Tod zwischen 20 Uhr und 21 Uhr lag, dabei müssen wir natürlich bedenken, wann wir die Leiche fanden und in wie weit, die Leichenstarre schon fortgesetzt war. Normalerweise müsste man sagen, dass sie zwischen 19:30 Uhr und 21:30 Uhr eintraf, allerdings fing die Feier erst um 20 Uhr an, weswegen es möglicherweise nach ihrem Eintreffen hier passiert ist. Ich selber glaube, dass es eher gegen 21 Uhr passiert ist, als früher“, fügte Shuichi hinzu. „Dann können wir also sicher sein, dass der Zeitpunkt des Todes um diese Uhrzeit war?“, fragte der Schauspieler nach. „Das können wir, die Leiche weist keine Zeichen von körperlicher Anstrengung nach, weswegen es so sein muss“, nickte Akai. „Warum körperliche Anstrengung?“, fragte der Fotograf Takai Harumi nach. „Bei der körperlichen Anstrengung setzt die Leichenstarre schon schneller ein und somit verändert sie den richtigen Zeitpunkt. Richtige Killer machen sich das zu Gute, indem sie ihr Opfer vorher jagen und wenn es so wirklich schwitzt, legen sie es dann um. Damit kommt der Gerichtsmediziner, wenn er die Schweißflecken noch erkennen kann, sollte die Leiche nicht sofort kühl gelagert werden, auf einen falschen Zeitpunkt. Aber bei der Leiche ist es nicht der Fall, weswegen wir uns keine Sorgen machen müssen. Der Raum ist warm, aber nicht so warm, dass es die Leichenstarre beeinflusst“, erklärte Shu. „Nehmen wir mal an, dass Sie recht haben. Dann müssten wir doch einfach nur alle Alibis zu dieser Zeit überprüfen und schauen, wer wo war. Danach finden wir, die Person, die zu der Tatzeit alleine war und haben unseren Mörder“, meinte Kogoro. „So einfach ist der Fall schon gelöst“, grinste der Detektiv. „So einfach ist es sicher nicht. Ich darf Sie daran erinnern, dass ein Mörder sich nie einfach finden lässt, auch wenn die Tat spontan geschehen war“, warf Akai ein. „Ach und warum nicht? Wir sind hier auf einer Feier, der Täter konnte sicherlich nicht so schnell die Tatwaffe verschwinden lassen, möglicherweise sind noch DNA Spuren vom Opfer an seiner Kleidung“, murrte der Detektiv wütend. Warum musste sich auch immer wieder jemand einmischen? Zuerst war es der kleine Conan, der immer durch die Gegend wusselte und danach der Detektiv aus Osaka. „Wir sind hier auf einer Feier, das haben Sie doch selber gesagt. Meinen Sie wirklich, dass jeder ein Alibi haben wird? Ich denke nicht und wie es aussieht, werden wir zur besagten Zeit viele Verdächtige haben und jeder wird bestimmt in irgendeiner Weise Kontakt zu dem Opfer gehabt haben“, sprach Shuichi. „Dann werde ich jeden einzelnen unter die Lupe nehmen. Ich finde den Täter schon!“ „Du Ran? Darf ich dich mal was fragen?“, fragte Kazuha nach. Sie hatte die ganze Zeit über auf den Tatort geblickt und nun wieder zu Ran. „Was gibt es denn?“, wollte die Angesprochene wissen und sah auf ihre Freundin. „Denkst du, dass dein Vater den Fall lösen kann?“ „Du kennst ihn doch. Was das angeht, löst er alles und er schafft es ja auch immer“, nickte Ran zuversichtlich. Wie sollte es auch Anders sein? Nur wenn Shinichi oder Heiji da waren, kam ihr Vater in Bedrängnis, aber hier war er alleine auf sich gestellt gewesen. „Aber jetzt scheint er ja gar nicht richtig zum Zug zu kommen“, warf das Mädchen ein. „Ich weiß. Und wie ich ihn kenne, wird er schon bald in die Luft gehen, wenn er sich selber nicht weiter darum kümmern kann. Aber es ist schon interessant zu sehen, wenn Herr Akai das alles macht“, sagte Ran. Sie war sogar ein wenig aufgeregt gewesen, sie wollte wirklich mal sehen, wie er den Fall lösen würde, seine Arbeit und sein Vorgehen. Es war irgendwie wie damals gewesen. Damals. Mit Shinichi. Sein erster richtiger Fall. Sie erinnerte sich nur zu gut daran. Auch als dieser seinen ersten Fall löste und am Tatort war, wurde sie so aufgeregt und sah ihm genau bei der Arbeit zu. Sie wusste noch genau, wie es war. Zuerst wollte sie sogar, dass er aufhören würde, sich nicht einmischen, aber am Ende war sie dann doch froh gewesen, dass er es tat. Ran war besorgt und manchmal bat sie Shinichi sogar, dass er aufhören würde, aber dieser machte sich nichts daraus und löste den Fall souverän. Sie selber stand da einfach nur dabei und verfolgte die ganze Situation, sie wurde sogar rot, als Shinichi nach ihrem BH fragte, aber sie wusste danach, warum er es tat. Damals war sie so stolz auf ihn gewesen und verteidigte ihn vor seiner Mutter, die das alles einfach nicht glauben wollte. Es war schon so lange her gewesen, aber sie erinnerte sich wie wenn es gestern gewesen wäre, daran. Ein Blick. Das Grinsen von Shinichi, wenn er einen Fall durchschaut hatte und den Tathergang genau schildern konnte. Alles war noch da gewesen. Doch Shinichi war weg, solange schon. Sie vermisste ihn. Viel zu sehr schmerzte es, jeden Tag alleine zu sein und darauf zu warten, dass er anrief oder sich persönlich bei ihr meldete. Lange Zeit über hatte sie nicht mehr dieses Gefühl, das Gefühl, der Aufregung, des Stolzes, wenn jemand einen Fall löste. Bei Akai kam es wieder in ihr zum Ausbruch. Noch nie hatte sie beobachtet, wie jemand vom FBI einen Fall löste, was auch kein Wunder war, wenn alle FBI'ler doch in den Staaten arbeiten mussten. Er muss sogar im Urlaub arbeiten, sagte sich Ran. Sie wurde ein wenig traurig, immerhin wollte er sicher eine Auszeit machen und musste dann hier arbeiten und zeigen, was er konnte. Das war überaus nett von ihm gewesen, auch fragte sich Ran, ob er sich diesen Tag bei seinem Chef als Arbeitstag anrechnen lassen würde oder nicht. „Ja“, stimmte Kazuha dem zu. Es war wirklich anders gewesen, wenn weder Conan noch Heiji bei dem Fall halfen. Kazuha war sehr neugierig gewesen, wie es der Fremde machen würde, der vor dem sie doch Angst hatte und sich unsicher war, ob er Freund oder Feind war. Doch, da er versuchte einen Mordfall zu lösen, konnte der Mann kein schlechter Mensch sein, hoffte sie zumindest. Kazuha wünschte sich, dass Heiji nun hier wäre, dann würde sie diesen um Rat fragen und sich sicher sein, dass nichts passieren würde. Ja, sie hatte Angst gehabt, Angst, dass der Mann mit den giftgrünen Augen doch nicht so gut war, wie es aussah. Und was war mit Ran? Sie vertraute ihm scheinbar und mochte ihn. Man merkte es sofort, bereits da, wo es anfing, dass sie ihr erzählte, woher sie ihn kannte. Immer mal wieder versuchte Kazuha auf die Leiche zu schauen und vielleicht sogar selber ein wenig zu schlussfolgern, doch sie hatte, wie sonst immer, wenn sie mit Heiji am Tatort war, ein riesiges Brett vom Kopf gehabt. „He, Sie. Fassen Sie die Leiche nicht an. Sie vernichten Beweise“, meinte Kogoro hinzufügend. Nun war er wirklich beleidigt und wütend gewesen, dass jemand seinen Job übernahm, besonders, da es jemand war, den er nicht kannte und von dem er auch nie hörte. „Sie sehen doch, ich habe Handschuhe an und jede Menge Zeugen, die belegen können, wie die Leiche lag und dass ich nichts am Tatort verändert habe, ohne es wieder in die Ausgangslage gebracht zu haben“, warf Shu ein. Langsam ging ihm dieser Detektiv auf die Nerven und er verstand, wie es dazu kommen konnte, dass Conan ihm immer wieder ausknocken musste. Kogoro konnte ja gar nichts, es war schon ein großes Wunder, wenn er überhaupt einen Fall lösen konnte, ohne fremde Hilfe. Anfangs wunderte sich Akai, dass Mori nie etwas aufgefallen war und dass er immer den 'Helden' spielte, aber sah man ihn so an einem Fall arbeiten, dann wusste er, warum es der kleine Detektiv machte. Es war wirklich gut gewesen, dass Conan immer mal wieder die ausknockte, wer konnte schon ahnen, wie sich die Fälle sonst lösen würden. „Wenigstens etwas“, sprach Kogoro und sah ihm zu. Gut, die Leiche lag wieder so, wie sie zuvor gewesen war und es schien auch nicht so, als hätte Akai irgendwas verändert. Es störte ihn wirklich, wenn ihm jemand die Lorbeeren weg nahm. „Machen Sie sich mal keine Sorgen“, sprach Shuichi und stand wieder auf. Er musste sich mal kurz strecken, ehe er weiter machen würde. Außerdem konnte er nun nichts weiter machen, er musste erst einmals warten, bis die Spurensicherung da war und alles zu weiteren Untersuchungen frei gab. „Sollte heraus kommen, dass Sie irgendwas mit dem ganzen zu tun haben, dann werde ich Ihnen zeigen, was ich davon halte“, meinte Mori. „Was denken Sie von mir? Aber wie Sie meinen. Wenn ich nachher den Fall aufkläre, mischen Sie sich am Besten nicht ein. Ich brauch niemanden, der mit falschen Fakten und Tatsachen kommt“, entgegnete Shuichi. „Sie...“, knurrte Kogoro, als er anschließend unterbrochen wurde. Zu diesem Zeitpunkt blickte er dann auf die Türe, durch die die blonde Schauspielerin nun wieder kam. Sie war vor wenigen Minuten aus der Türe gegangen. „Was ist denn nun schon wieder?“, murrte der Detektiv und sah an die Tür. Verdammt...dieser Mord hätte nie statt finden dürfen, sagte sich die Blonde. Sie befand sich nun im Vorflur der Villa und sah immer wieder auf die Tür. Zum Glück waren alle an der Leiche beschäftigt gewesen, weswegen sie selber ungestört hier sein konnte. Das alles passte einfach nicht, dabei hatten sie sich schon einen netten kleinen Showdown überlegt, doch nun konnten sie diesen Plan abschreiben. Seufzend nahm sie ihr Handy heraus, es war versteckt in einer kleinen Tasche, des Kleides, die man so nicht sehen konnte. Sie wählte schnell eine Nummer und hielt sich das Mobilphon an ihr Ohr. „Nimm ab“, murmelte sie leise. Sie wartete und wartete und hörte danach das Tuten des Handys. Der gewünschte Gesprächspartner ist vorrübergehend nicht zu erreichen. The person you've called is temporally not availible. Versuchen Sie es später noch einmal, kam es aus dem Handy und Chris legte anschließend auf. Es wurmte sie, dass ihr Boss das Handy gerade abgeschaltet hatte, aber sicherlich hatte er einen guten Grund gehabt. Vielleicht war er sogar in einer Besprechung gewesen oder er hatte etwas anderes Wichtiges zu tun. „Na gut“, wisperte die Blonde leise und wählte eine andere Nummer. „Was ist los, Vermouth?“, hallte es aus dem Handy heraus. „Wir haben eine Planänderung“, raunte sie ins Handy. Sie versuchte dabei ruhig zu sein und sich nichts anmerken zu lassen, vor allem, sollte keiner der Gäste in den Vorflur kommen. „Was ist passiert?“, fragte Gin nach. Er war derjenige, den sie angerufen hatte. Zwar war es spät gewesen, aber Gin schlief selten um diese Uhrzeit, er saß lieber in seinem Wagen, rauchte und sah in die Nacht. „Einer meiner Gäste musste jemanden umbringen und nun ist nicht nur die Polizei auf dem Weg, sondern auch Akai hier“, seufzte sie. „Akai ist dort?“, murrte Gin wütend. Das hatte ihm wirklich gefehlt gehabt, aber man konnte nichts tun. Auf der anderen Seite, freute sich Gin auch, dass er seinen alten Erzfeind wieder sehen würde. Er wollte ihn quälen und erneut dafür sorgen, dass es ihm schlecht ging. „Ja und wie es aussieht, wird er noch lange dort sein, zumindest so lange, bis der Mord aufgeklärt ist“, sprach die Blonde. „Ich sag dem Boss Bescheid. Und du, mach was du willst. Wir werden den Auftrag abblasen und zu einem späteren Zeitpunkt ausführen. Das geht schon in Ordnung“, meinte Gin grinsend. Er hatte schon etwas ganz Anderes vor gehabt, da konnte ihm egal sein, ob der Auftrag nun durchgeführt wird oder nicht. „Ist gut“, nickte Chris und legte danach auf. Sie seufzte und packte das Handy wieder weg. Toll, es war wirklich toll gewesen und die Feier war umsonst. Sie brachte ihr rein gar nichts und am liebsten hätte sie alles einfach so beendet, allerdings würde sie dann erst recht, Akai auf ihre Spur bringen. Chris wurde, durch das Klingeln der Tür aus ihren Gedanken gerissen und sah zu dieser. Sie blinzelte sogar ein wenig, doch dann hatte es sich wieder gelegt und sie öffnete diese. „Guten Abend, Inspektor“, grüßte sie den Mann im Trenchcoat und dem Hut. „Guten Abend, Miss Vineyard“, erwiderte der Inspektor und nahm kurz seinen Hut ab. Somit grüßte er sie und trat zusammen mit Takagi in die Villa ein. „Hier ist also ein Mord geschehen?“, wollte der junge Mann wissen. „Ganz genau. Die Leiche ist einfach aus dem Kleiderschrank gefallen, deswegen habe ich die Polizei auch sofort verständigt“, nickte Chris. „Könnten Sie uns dann zu der Leiche bringen?“, bat Megure und sah sie an. In real sah Chris noch schöner aus, als im Fernsehen, auch wenn man sie nur noch selten sah, aber sie war bei allen bekannt, vor allem, nachdem sie mitteilte, sich in Japan für einige Zeit zu erholen. „Folgen Sie mir bitte“, sprach die Blonde. Sie drehte sich um und machte sich auf den Weg in den Saal zum Kleiderschrank. Immer noch sah man, die ganzen Gäste vor der Leiche stehen, aber als sich Chris bemerkbar machte, gingen diese an die Seite und ließen sie, sowie die Polizisten hin durch. „Die Polizei ist nun da“, sprach Chris, die die Herren rein brachte. Es war schon ein wenig komisch für die Blonde gewesen. Diesmal hatte sie keinen umgebracht und dennoch fühlte es sich so an. Auch wenn das Opfer in ihrer Villa lag, es machte alles kaputt, sie konnten nun ihren schönen Plan vergessen, aber was sollte man da auch machen? ~~ Ich weiß, das Kapitel war ein wenig kurz geraten, aber ich dachte, es wäre besser, wenn ich nun hier einen kleinen Schnitt setze. Es gab ja auch viele Sachen übers ATP, die ich kurz geschildert habe, weswegen ich hier nun alles ein wenig erkläre. Zum besseren Verständis habe ich ebenfalls die chemischen Reaktionen dargestellt. Mononukleotid: Das Mono können wir aus der Erklärung raus lassen, es ist einfach nur die Vorsilbe, die am Wort dran gehängt ist. (mono=eins, einfach...; di=zwei, zweifach...) Ein Nukleotid ist ein Molekül, das als Grundbaustein von Nukleinsäuren (DNA und RNA) fungiert, es wird auch im genetischen Code verwendet. Ein Nukleotid besteht aus drei Bestandteilen, der Phosphorsäure, einem Zucker, welches als Furanose vorliegt (nur 5 C-Atome statt 6 C-Atome (Ein Zucker aus 5 C-Atomen ist zb. Fructose, aus 6 C-Atomen zb Glucose)), und der dritte Bestandteil ist eine Nukleobase wie Adenin, Guanin, Cytosin oder Thymin. Anhydridverbindungen: Es ist die Bezeichnung für Verbindungen, die formal aus Säuren, durch Abspaltung von einem Molekül Wasser, entstanden sind. Glykosidische Bindung: Die Ringstruktur des Zuckers reagiert mit einem Molekül unter Abspaltung von Wasser und Verknüpfung einer O-Brücke. Bsp: http://www.oyla5.de/userdaten/64366894/bilder/ATP_0001.jpg Esterbindung: Ester sind organische Verbindungen, die durch die Reaktion von Alkoholen mit organischen oder anorganischen Säuren entstehen. Im ersten Schritt findet eine nucleophile Addition des Sauerstoffatoms vom Alkohol an das Ccarboxy-Kohlenstoffatom statt. Im entstehenden Zwischenprodukt hat das Sauerstoffatom des Alkohols eine positive Ladung. Durch die Auflösung der Doppelbindung übernimmt das Carbonyl-Sauerstoffatom das gesamte Elektronenpaar und ist negativ geladen. Der Ladungsausgleich erfolgt durch eine Protonenwanderung im zweiten Reaktionsschritt. Bsp: http://www.oyla5.de/userdaten/64366894/bilder/ATP_0002.jpg Das ATP ist aufgebaut aus einem Phosphatrest, einer Ribose und der Nukleobase Adenin. Die Summenformel von Adenosintriphosphat ist C10H16N5O13P3 http://www.oyla5.de/userdaten/64366894/bilder/ATP_0004.jpg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)