Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night von abgemeldet (Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...) ================================================================================ Kapitel 73: Unverzeilich ------------------------ Am nächsten Tag, nachdem ich aufgestanden war, schaute ich aus dem Fenster. Der Himmel war eine einzige graue Masse. Sie hatten für die nächsten Tage einen schweren Sturm angekündigt. Als ich so am Fenster stand, kam plötzlich Akatsuki von hinten an und umarmte mich. „Ich dachte, du schläfst noch.“, sagte ich und drehte mich in seinen Armen zu ihm hin. „Nö. Ohne dich ist es doch eh langweilig im Bett.“ Er küsste mich. Dann sah er ebenfalls nach draußen. „Kaname meinte, wenn der Sturm schlimm ist, müssen wir nicht in die Schule. Cool, was?“ „Ja. Dann kann man den ganzen Tag im Bett bleiben und lesen.“ „Oder im Bett bleiben und mit seinem Freund spielen.“ Akatsuki gab mir wieder einen Kuss, dann löste ich mich von ihm. Ich ging an meinem Bett vorbei und hob das Shirt auf, das letzte Nacht durch Akatsuki den Weg auf den Boden gefunden hatte. Ich zog es mir über und ging in die Küche. Ich warf ein paar Brötchen in den Ofen und holte Geschirr heraus. Ich brachte es ins Wohnzimmer, wo wir mittlerweile immer aßen, und deckte den Tisch. Akatsuki holte das restliche Zeug und stellte es auch auf den Tisch. Nach 13 Minuten waren die Brötchen fertig. Nachdem ich noch zwei Cappuccinos gemacht hatte, nahm ich alles mit rüber. Wir ließen uns viel Zeit mit dem Frühstück am Abend. Zwischenzeitlich schaute ich mal aus dem Fenster, aber der Himmel wurde immer dunkler. Das lag aber nicht nur daran, dass es Nacht wurde, sondern der Sturm schnurgerade auf unsere Schule zuhielt. Sonst waren abends immer noch die Sterne am klaren Himmel zu sehen. Aber man konnte jetzt nur leichte Konturen der Wolken erkennen. Als wir fertig waren, räumten wir gemeinsam ab. Wieder im Wohnzimmer, registrierte ich einen Blitz. Ich hatte keine Angst vor Unwettern, aber man sollte die Naturgewalten nicht unterschätzen. Ich ging erstmal ins Schlafzimmer, um mich richtig anzuziehen. Und wie aufs Stichwort klopfte es. Ich öffnete und Kaname stand vor mir. „Hallo Sai. Akatsuki ist doch sicher bei dir, oder?“, fragte er. „Hier bin ich. Was gibt’s?“ Akatsuki trat von hinten an mich heran und legte mir seine Hände auf die Schultern. „Ich habe einen Auftrag für euch beide. In der Stadt läuft eine ganze Gruppe Level E herum. Macht sie bitte kalt.“ „Kein Problem.“, erklärte Akatsuki fröhlich. „Wir machen uns gleich auf den Weg.“ „Sehr gut. Viel Glück dann. Ich habe noch eine Gruppe losgeschickt, damit es leichter wird.“ Dann ging Kaname. Ich fragte mich insgeheim, wen Kaname wohl noch losgeschickt hatte. „Kommst du schnell mit zu mir, damit ich mich richtig anziehen kann?“, fragte mich Akatsuki, der immer noch mit geöffnetem Hemd rumlief. „Klar. Einen Moment noch.“ Ich zog mir feste Schuhe und eine wasserdichte Jacke an. Damit war ich fertig. Nachdem wir bei Akatsuki waren und er sich richtig angezogen hatte, machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Kaname hatte uns keine direkte Position der Vampire angegeben. Sie konnten überall sein und wir mussten wirklich achtsam sein. Akatsuki hatte meine Hand genommen und wir sahen uns genauestens um. Ich entdeckte einen Level E. Ich riss Akatsuki hinter mir her und bogen um eine Ecke. Mal wieder standen wir vor einem Haus. Es musste ein Nest oder so etwas sein, denn ich konnte die Anwesendheit von mehreren Kreaturen spüren. Jetzt eilte Akatsuki voraus und zog mich mit ins Haus. Ich griff hinunter zu meinem Rock und schob ihn ein Stück hoch, damit ich das Messer nehmen konnte. Akatsuki bemerkte das. Im Haus war es richtig dunkel, deshalb ließ Akatsuki eine kleine Flamme in seiner Hand entstehen und leuchtete uns den Weg. Ich registrierte von rechts eine Bewegung und rammte meinen Dolch in den Level E, der gerade diesen jämmerlichen Angriff unternommen hatte. Auf unserem Weg durchs Haus erledigten Akatsuki und ich mehr als zehn Level E und es wollte kein Ende nehmen. Dann gelangte wir in den Hauptraum der Hauses oder so. Dieser Raum war jedenfalls größer als die anderen, durch die wir schon gegangen waren. „Warte mal hier bitte. Ich gehe mal in den nächsten Raum und schaue, ob hier noch mehr rumkrauchen.“, sagte Akatsuki und verschwand auf dem Gang. Ich hingegen machte mich auf den Weg in das nächste Zimmer. Plötzlich weiteten sich meine Augen. Denn mir gegenüber an der Wand stand Dro und Rima vor ihm. „Warum musstest du diese unschuldigen Menschen in Level E verwandeln?“, schrie Rima gerade. „Ich wusste doch nicht, dass ich das kann. Und überhaupt: wer bist du eigentlich, dass du einfach so eine Waffe auf mich richtest?“, entgegnete Dro. Dann bemerkte er mich. „Sai! Erklär der Verrückten hier mal, wer ich bin.“ Ich kam auf die beiden zu. Aber es war nur indirekt mein Ziel, diesen Streit zu beenden. Mein richtiges Ziel war… Beide zu töten. „Sai.“, zischte Rima. Dann weiteten sich ihre Augen und sie schaute hinunter zu ihrer Brust, in der ich eben meinen Dolch versenkt hatte. Ich legte meine Hand um den Griff und ließ Strom hindurchlaufen. Rima schrie wie am Spieß, aber ich jagte nur noch mehr Elektrizität durch ihren Körper. Dro war an der Wand hinuntergerutscht und saß erstarrt da. Ich zog nun den Dolch aus Rima und sie fiel mir entgegen. Ich machte einfach einen Schritt zur Seite und sie fiel an mir vorbei. „Ich habe ja gesagt, dass ich sie irgendwann töten werde.“, sagte ich gefühlskalt mit einem Blick auf Rimas Leiche. „Und jetzt zu dir.“ „Du darfst mich nicht töten!“, schrie er. „Wieso nicht?“ Ich klang sehr belustigt. „Was wird mit meiner Band?“ Ich wusste, dass er das nur aus Verzweiflung sagte. „Die finden mit Leichtigkeit einen neuen Bassisten.“ Mein Blick wurde hart. „Ich habe dir vertraut, indem ich dir mein kostbares Blut gegeben habe und du missbrauchst das einfach. Ich bin enttäuscht.“ „Ich wusste doch nicht, dass sich die Leute in Level E verwandeln, wenn ich sie beiße!“ „Das hättest du aber spätestens nach deinem zweiten Opfer merken müssen, du ignoranter Idiot!“, schrie ich jetzt meinerseits. „Warum schreist du so, Sai?“ Ich drehte mich um. Akatsuki betrat den Raum, gefolgt von Shiki. Sie waren also das zweite Team gewesen, welches Kaname losgeschickt hatte. Statt die beiden anzusehen, starrte ich auf Rimas Leiche. „Rima!“, schrie Shiki. Er rannte auf sie zu und drehte ihren leblosen Körper um. Als er merkte, dass von ihr keine Reaktion kam, wurden seine Augen groß und er sah mich an. „Warum…?“, fragte er. „Warum hast du sie getötet?!“ „Ich… weiß es nicht…“ Plötzlich kehrte ich in mein Innerstes. Ich hatte das Bild vor Augen, als Rima in Shikis Armen lag. „Sie wollte dich, als ich dich wollte…“ „Und deshalb musstest du sie töten? Weil du eifersüchtig warst?“ „Als du eifersüchtig warst, hast du mich geschlagen!“, schrie ich. „Ich konnte Rima noch nie ausstehen und das wusstest du!“ Dann sagte Shiki etwas, dass mitten in mein Herz ging. „Ich habe dich geliebt, aber jetzt hasse ich dich.“ Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich ließ von Dro ab und stürmte an Akatsuki und Shiki vorbei, der immer noch Rimas Leiche hielt, aus dem Haus. „Sai! Warte!“, rief mir Akatsuki nach. Er folgte mir, aber für die ersten paar Straßen war ich schneller als er. Dann stolperte ich auf einer unebenen Straße und fiel der Länge nach hin. Meine Strümpfe hatten jetzt auf jeder Seite ein Loch und meine Hände waren aufgeschürft. Ich blieb liegen. „Sai! Alles okay?“, Akatsuki war bei mir angekommen und half mir hoch. Ich stand nur da und hatte die Fäuste geballt. Dann warf ich mich an Akatsuki und ließ meinen Tränen freien Lauf. „Warum hat er das gesagt?“, fragte ich unter Tränen. „Du hast eine seiner besten Freunde getötet. Was hätte er den sonst sagen sollen?“ „Woher soll ich das wissen…“, sagte ich leise. Akatsuki strich mir liebevoll über meine Haare. Er führte seine Hand unter mein Kinn und hob es an. Ich musste ihm somit in die Augen schauen. Nicht, dass ich das nicht gewollt hätte. „Ist es nicht eigentlich egal, was Shiki sagt oder denkt? Hauptsache, ich liebe dich, oder?“ Er küsste mich. Ich fühlte mich auf der Stelle besser. „Du hast recht. Danke, Großer.“ Ich drückte meinen Kopf wieder gegen Akatsukis Brust und er drückte mich noch fester an sich. „Lass uns nach Hause gehen.“, schlug er nach einer Weile vor. „Aber was ist mit Dro und Rimas Leiche und Shiki?“ „Ich denke, dass Dro ganz gut alleine zurückfindet, nach dem Schreck, den du ihm eingejagt hast. Und Shiki wird Rimas Leiche mit zur Schule nehmen.“ „Die werden mich doch jetzt alle hassen, weil ich ohne ersichtlichen Grund Rima getötet habe.“ „Ich werde dich verteidigen und beschützen. Verlass dich drauf!“, sagte Akatsuki mit fester Stimme. Dann gingen wir eng umschlungen zurück zur Schule. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)