Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night von abgemeldet (Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...) ================================================================================ Kapitel 74: Die Wahrheit und der Brief -------------------------------------- Auf dem Weg zurück begann es zu regnen. Aber nicht so eine kleine Husche. Es war ein halber Monsun. Akatsuki hielt mich ganz fest, aber wir konnten trotzdem rennen. Völlig erschöpft kamen wir am Haus an. Als wir vor der Tür unter dem Dach standen. Sahen wir eine Person, die etwas im Arm hatte. Als diese Person näher kam, sahen wir, dass es Shiki mit der toten Rima im Arm war. Wir betraten schnell das Haus. Oben auf der Treppe verabschiedete ich mich erstmal von Akatsuki, weil dieser sich umziehen wollte. Ich ging in mein Zimmer und zog mich ebenfalls um und machte mich sauber. Auf meine aufgeschürften Hände tat ich etwas Salbe. Als ich fertig war, klopfte es. Es war Kaname. Statt etwas zu sagen, griff er meinen Arm und zerrte mich mit sich. Er sah mehr als sauer aus. Unser Weg führte wieder hinunter zur Empfangshalle. Dort standen Akatsuki, Shiki, Ruka, Ichijou, Hanabusa und Seiren. Sie standen um Rimas Leiche. Bis auf Akatsuki und Shiki (der mich gar nicht ansah), schauten mich alle entsetzt an. Kaname stieß mich ein Stück in den Raum. „Und jetzt erklär mir mal, warum Rima sterben musste!“ So aufgebracht habe ich Kaname noch nie gesehen. Er war immer die Ruhe in Person. Auch die anderen sahen ihn an, weil sie ihn so noch nie erlebt hatten. „Ich… weiß es nicht…“, sagte ich kleinlaut. „Du weißt es nicht. Alles klar. Erzähl nicht so einen Mist! Man hat immer einen Grund, wenn man jemanden tötet!“, schrie Kaname mich an. „Ich war immer noch wütend auf sie! Ich habe ihr gesagt, dass ich sie bei der besten Gelegenheit, die sich mir bieten würde, umbringen werde! Und das wusste sie!“, rief ich. Meine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. „Wieso hast du ihr den Tod geschworen?“, wollte Kaname wissen. Irgendwie klang er jetzt ruhiger. „Das war wegen Shiki.“ Shiki sah mich an. Sein Blick hatte kaum Gefühl, aber er sah mich auch nicht verachtend an. „Sie war eifersüchtig auf mich und Shiki. Selbst, nachdem ich ihr richtig gezeigt hatte, was ich von ihr hielt, hatte sie noch nicht nachgelassen. Sie hat mich zweimal attackiert und beim zweiten Mal lag ich eine Weile im Krankenzimmer. Ich konnte es ihr nicht verzeihen, dass sie immer noch was von Shiki wollte. Ich habe ihn doch so sehr geliebt…“ Ich schaute die ganze Zeit auf den Boden, während ich vor allen meinen Freunden mein Herz ausschüttete. „Ich weiß, dass es dumm und unbesonnen war. Shiki, ich weiß auch, dass du mir das nicht verzeihen wirst und kannst. Das sehe ich vollkommen ein. Trotzdem sollst du wissen, dass es mir wahnsinnig leid tut. Aber so habe ich mich ungefähr gefühlt, nachdem du mir eine verpasst hattest.“ Die anderen hatten mir aufmerksam zugehört und ihre Mienen hatten sich deutlich gelockert. Sie sollten sich jedoch in Ruhe ein Urteil bilden, deshalb stieg ich langsam wieder die Treppe zu meinem Zimmer rauf. Die anderen waren so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkten, dass ich gegangen war. Ich bekam deshalb auch nicht mit, was sie über mich sagten. Zurück in meiner Wohnung ging ich erstmal ins Bad. Ich wusch mein Gesicht und steckte meine Haare hoch. Dann zog ich mein Schlafzeug an, weil es bald wieder hell werden würde. Darüber zog ich einen Morgenmantel aus Seide. Ich wollte jetzt einfach nur meine Ruhe haben und die würde ich in meinem Studierzimmer sicher finden. Ich schnappte mir vorher noch eine Flasche Saft aus der Küche und verkrümelte mich dann in meiner Bücherwelt. Ich hatte vor einer Weile mal einen der großen Lehnsessel hier ins Studierzimmer geschleppt. Die sind einfach zu bequem. Ich stellte mich vor eines der Regale und griff wahllos eines der Bücher. Damit setzte ich mich in meinen Sessel und begann zu lesen. Bei der Hälfte des Buches fiel mir etwas ein. Shiki hatte mir vor einer ganzen Weile mal ein Buch zurückgegeben. Ich stand auf und nahm es vom Schreibtisch. Es hatte sich schon etwas Staub darauf abgesetzt. So lange ist das also schon her… Ich ging zurück zum Sessel und setzte mich. Dann öffnete ich das Buch und ein Umschlag flatterte mir entgegen. „Für Sai“ stand darauf. Ich öffnete ihn. Er war von Shiki. Sai, ich weiß nicht was zwischen uns noch passieren wird, aber ich wollte mich ernsthaft für diesen dämlichen Ausrutscher im Hotel entschuldigen. Vielleicht rächst du dich irgendwann mal dafür. Ich hätte es ja auch verdient. Schließlich habe ich dir wehgetan. Leider nicht nur physisch sondern auch psychisch. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen. Vermutlich wirst du bald einen neuen Freund haben. Das würde mich ganz und gar nicht wundern, wenn ich die Blicke gesehen habe, die die anderen Jungs dir hinterher geworfen haben. Ich hoffe nur, dass er besser ist als ich und der Richtige für dich. Das wünsche ich dir. Du sollst wissen, dass ich die Erinnerung an dich und die Zeit, die ich mit dir verbracht habe, für immer in meinem Herzen tragen werde. Dein Shiki. Ich las den Brief einmal, las ihn zweimal und schließlich ein drittes Mal. Eine einzelne Träne suchte sich ihren Weg über mein Gesicht. Wie konnte ich Shiki nur so etwas antun? Ob das die Rache war, von der Shiki geschrieben hatte? Unsinn. Er hatte nicht direkt gewusst, dass ich Rima eines Tages töten würde. Er konnte es sich aber denken. Ich musste diese Gedanken loswerden und schnappte mir deshalb mein halb gelesenes Buch und ließ mich wieder in den Sessel gleiten. Bevor ich aber das Buch beendet hatte, war ich eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)