Wunder[n] von Platzhalter (Hinter dem Wunderland ...) ================================================================================ Kapitel 4: Reisend ------------------ Am nächsten Morgen war Hugo mit seiner Sekretärin verschwunden und Albertine vom Hausmeister unter die Erde, genauer genommen, unter einen Fliederbusch, gebracht worden. Charlette, dessen Wohnung von einem blau/grün gesprenkelten Gummi-Ball zerstört worden war, verbrachte die Nacht mit Heinrich und Ida bei Alice, wo sie still auf einem Stuhl hockte und vor sich hin starrte, wobei ein Lächeln auf ihren Lippen lag, was es eigentlich immer tat. Nachdem sie sich bei Alice, die mit Ida und Heinrich Karten gespielt hatte, bis sie eingeschlafen war, bedankt hatte, denn ohne sie, wäre sie von einem Flummi zermalmt worden, grübelte sie, was sie mit ihrem neuen Lebensumstand nun anfangen solle. Schon längst schliefen die anderen, als sie einen Entschluss fasste. Nach 8 Stunden ununterbrochenem Denkens und sich der Himmel schon langsam erhellte, regte sie sich, um Alice ihren Entschluss, der daraus bestand, das Mädchen nicht wieder zu verlassen, da sie der Meinung war, wenn ihr Leben von dieser Person gerettet worden war, müsse dieser Mensch auch etwas mit ihrem Schicksal zu tun haben und somit wichtig sein und dazu beitragen, dass sie doch noch etwas bewirken bzw. ihre Lebensaufgabe erfüllen könne, mitzuteilen. Alice blinzelte nur kurz, streckte ihr dünnes Ärmchen nach Charlette aus, zog diese zu sich runter und versank erneut in tiefem Schlaf. Auch Charlette schlie, einen Arm um das Mädchen, schnell ein und hatte as erste Mal seit langer Zeit keinen Alptraum. _____________ Und dann waren sie Reisende. Ohne zu Hause, ohne Ziel, ohne Weg. Kein tränenreicher Abschied, kein Fest und kein Wort, nur der Wind, der durch die lehr stehenden Räume pfiff und die Geschichte jener 4 erzählten, die sich aufmachten ins Ungewisse, um einen geeigneten Platz zum Leben zu finden. Diese 4 standen nach etwa einer Stunde und viel Sand vor ihrem ersten Problem. Die Koffer Wogen schwer und der Staub kratzte in den Kehlen und entlockte ihnen ein Husten, das Hindernis aber lag darin, das alles gleich aus sah. Nach kurzer Zeit war das Gelbe Hochhaus am als kleiner Fleck am Horizont verschwunden und nun gab es nichts mehr, woran sie sich orientieren konnten, graue Sandmeere die sie umgaben. Es war klar, jedem von ihnen, außer vielleicht Alice, die voller Zuversicht Ida hinterher stiefelte, dass diese jene Frage gestellt werden musste. Sie war unumgänglich, nur wer sie aussprach schien noch nicht ausgewürfelt. Schließlich war es Heinrich, der sie verlauten ließ. “Wir haben uns verlaufen oder?” “Nein”, war Idas Antwort, die ebenfalls zu erwarten war “Kannst du mir dann sagen wo wir sind?” “Hmm…” “Sag mir sofort wo wir sind! Wir haben uns doch verlaufen! Wir werden sterben hier draußen!” “Nein werden wir nicht. Ich bin auch her gekommen, also schaffe ich es auch wieder zu verschwinden.” “Wie bist du denn bitte her gekommen?!” “Also … genau weiß ich das nicht. Aber wenn ein Weg irgendwo hin führt, führt auch einer wieder zurück.” “Wer weiß wie groß die Wüste ist! Und nirgendwo Wasser. Ihr werdet sterben und mich hier alleine lassen.” Ein plötzlicher Schrei unterbrach sie. Augenblicklich richtete sie alle Aufmerksamkeit auf Alice, die ihr dünnes Ärmchen einem winzigen Punkt am Horizont entgegen streckte. “Rettung!”, rief Heinrich aus und hüpfte auf und ab, wobei sein Deckel aufgeregt klapperte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)