Charstories Ultima Online von Vardronica (Was meiner Kreativität entsprungen ist...) ================================================================================ Kapitel 1: Leandra Abendroth und Lestat Silberblick --------------------------------------------------- Da ich beide Charstories am gleichen Tag geschrieben habe, werden auch beide das erste Kapitel hergeben ;) Viel Spaß Leandra Abendroth Vorsichtig sah sie sich auf den fremden Straßen Delucias um. Hierher wollten ihre Eltern als nächstes reisen. Doch auf dem Weg wurde die Händlerfamilie von Grünlingen attackiert. Ihre Mutter, die der blondhaarigen Frau das Schneidern gelehrt hatte, lag mit aufgerissenen Augen auf dem Weg, der sie nach Delucia geführt hatte. Der Vater, der Leandra den Umgang mit dem Stab nahe gebracht hatte, lag neben ihr. Er war noch am Leben, doch die Blutlache, in der er lag ließ verkünden, dass auch er bald von dieser Welt gehen würde. „Leandra…“, hatte er leise geflüstert. Schnell war Leandra zu ihm geeilt. Ihr Vater hob schwach seine Hand und Leandra hielt sie rasch. „Nimm diesen Stab und gehe den Weg weiter nach Delucia. Führe das Handwerk aus, dass deine Mutter dich lehrte und verdiene dein Gold, so wie sie es einst tat. Suche dir einen wohlhabenden Mann…werde glücklich, meine geliebte Tochter.“, sprach Leandras Vater zu ihr, danach wurde sein Griff lasch und seine Augen verloren jeglichen Glanz. Lange hatte Leandra noch bei ihren verstorbenen Eltern gesessen, bis sie sich den Stab nahm und sich nach Delucia aufmachte. Nun war sie da, eine ihr unbekannte Stadt. Hier sollte sie also als Schneiderin arbeiten, hier sollte sie ihr Leben verbringen. Immer wieder schossen Leandra Fragen durch den Kopf: Werde ich hier bleiben können? Werde ich hier den Mann für mein Leben finden? Soll ich nicht zurück in meine Heimatstadt? Wie werden die Bewohner der Stadt auf mich reagieren? Als Leandra die Taverne Delucias erblickte, schritt sie langsam auf diese zu. Ihr Magen knurrte und ihr war kalt. Nachdem sie sich am Feuer gewärmt hatte und sich eine kleine Schüssel Suppe einverleibt hatte, hatte sie eine Entscheidung getroffen. „Hier bleibe ich! Ich werde das Werk meiner Mutter weiterführen! Ich werde meine Eltern Stolz bringen!“ Mit diesen Worten machte sie sich auf die Suche nach einer Schneiderstube, um mit ihrer Arbeit zu beginnen. Lestat Silberblick Es war Nacht und Lestat verließ das Haus seines Vaters, wie so oft, wenn die Dunkelheit hereingebrochen war. Sowohl den Tag, als auch die Nacht, verbrachte der junge Mann sein Leben lang in seinen Heimatwäldern, um der Schläge und den Vorwürfen seines Vater zu entkommen. Lestats Mutter starb bei seiner Geburt und jeden Tag, 23 Jahre lang, durfte der schwarzhaarige sich die Schuld auf die Schultern legen lassen, von seinem oftmals betrunkenen Vater. Heute Nacht, dachte Lestat, werde ich für immer fort bleiben. Er hatte sich den alten Rucksack, das alte, schon fast verrostete Schwert und die durchlöcherten Lederstiefel seines Vaters genommen. Dieser würde diese Sachen eh nicht vermissen. Leise schloss Lestat die Holztür hinter sich und wanderte mit festem Schritt durch die Wälder, die er seit seiner Kindheit erkundet hatte. Ja, jeden Tag hatte er sich hier herum getrieben und die Tiere und Pflanzen erkundet. Er wusste, wo die klarsten Quellen lagen und wo es die reifsten Beeren im Sommer gab. Ebenso wusste er, wo sich das meiste Wild herumtrieb. Jedoch wusste er nicht, dass der Bär, den er einst in einem dunklen Teil des Waldes beobachtet hatte, sich in die friedlichen Gefilde, in Lestats Reich, gewagt hatte. Lestat war kurz vor einem See, an dem er rasten und sich einen kühlen Schluck Wasser gönnen wollte, als er ein tiefes Grollen hinter sich verspürte. Sachte atmete Lestat die Luft um ihn herum ein. Der Gestank des Bärs war ihm schnell in die Nase gedrungen und mit einem gekonnten Sprung wich er dem heranrasenden Bären aus. „Was machst du hier, Grizzly? Dies ist nicht dein Teil des Waldes!“, sprach Lestat leise zu dem Tier, so als könnte er sich mit dem Tier verständigen. Ein lautes Gebrüll schallte durch den Wald. Die Chancen auf einen Sieg standen gut für Lestat, doch plötzlich stolperte dieser über einen Ast und der Grizzly erwischte ihn schwer an seinem rechten Arm. Doch zuvor hatte Lestat dem Grizzly mit einem gekonnten Schwertstoß das Augenlicht genommen. Rasch rappelte Lestat sich auf und rannte zum See. Der Grizzly konnte das Blut riechen, doch würde er die Spur Lestats verlieren, tauchte dieser im Wasser ab. Das Wasser war kalt und Lestat schien Stunden unter Wasser verbringen zu müssen, bis der Grizzly sich vom See entfernte. Lestat fror und seine Wunde hörte nicht mehr auf zu Bluten. Entschlossen riss Lestat sich den Stoff von seinem linken Ärmel und verband schwerfällig seine Wunde. Nachdem er dies getan hatte, machte er sich auf den Weg in eine Stadt namens Delucia. Die Straßen waren leer, als er dort ankam, die Läden waren geschlossen. Mehrere Tage verbrachte Lestat im Verborgenen. Am dritten Tage entschied er sich jedoch, den Markt zu erkunden. Lange würde er mit der Wunde nicht mehr überleben und seine Vorräte an Essen und Trinken neigten sich dem Ende zu. Also traute sich Lestat der Waldläufer sich aus seinen Verstecken und erkundete seine neue Heimat, weit entfernt von seinem Vater, in Sicherheit vor dem Bären. Doch würde er die Tage nicht nur in dieser Stadt, sondern auch in seiner eigentlichen Heimat, dem Wald verbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)