Der lange Weg des Schicksals von Ayuku ================================================================================ Prolog: -------- In einer weit vergangenen Zeit, die dem Mittelalter ähnlich sein könnte, leben noch Drachen, in ihrer ganzen Pracht. Die meisten Drachen suchen Zeit ihres Lebens einen Drachenreiter der sie auf ihrem Weg begleiten soll, denn das Leben eines Drachen ist nie friedlich … Drachen suchen sich ihre Reiter aus wie sie sie mögen, oder wie gut sie sich kennen oder befreundet sind. Selten kommt es auch vor das ein Drache seinen Reiter aus einem Gefühl heraus wählt. Drachenreiter werden von den normalen Leuten geachtet, nicht nur wegen der Drachen, auch wegen der unzähligen Schlachten die die meisten von ihnen schon geschlagen haben. Manche Drachenreiter herrschen sogar über ein eigenes Reich, was ihnen Untertanen, Helfer, aber auch Feinde einbringt. Die Drachenreiter haben lange Zeit in völliger Harmonie miteinander gelebt, Unruhen gab es immer, aber die Zeit des vollkommenen Friedens ist laut dieser Geschichte … nun endgültig vorbei. Kapitel 1: Ein laues Lüftchen ----------------------------- Als sich die ersten Sonnenstrahlen ihre Bahnen durch die Dunkelheit schlugen erwachte Dystariel mit leisem erkennen aus ihrem ruhigen Schlaf. //Heute, ist es so weit// dachte sie und wollte sich aus ihrem Bett erheben doch da ging die Tür zu ihrem Zimmer auf und eine Horde Zimmermädchen trat ein, gut 7-10 Mädchen. Diese gingen sofort an ihre Arbeit, und Dystariel, die in ihrer Bewegung inne gehalten hatte, wurde nun äußerst höflich aufgefordert, sich zu erheben und neben dem Bett Stellung zu beziehen, damit die Dienerinnen ihrer Arbeit auch gut nachgehen und sie mit ihren Festtagskleidern anziehen konnten. Die Drachenreiterin besah sich nicht der Dinge, die um sie herum geschahen, sondern achtete viel mehr auf eine Stelle weit außerhalb ihrer Gemächer. Mit gedankenverlorenem Blick durchbrach sie die Wolkendecke und tauchte ein in eine Welt, fern weg ihrer eigenen, und entsann sich Dingen die schon lange zurücklagen. Der weite Horizont breitete seine Weiten Schwingen vor ihr aus, ebenso wie der Drache auf dem sie saß und auf dessen Rücken sie, frei von aller Last durch den Himmel glitt. Eine sanfte Brise umwehte ihr Haar, und sie lächelte. Aber dann schon wurde ihr wieder bewusst auf welchem gefährlichen Pfad sie im Moment wandelte und ihre Miene wurde düster und ernst. Ihrem Drachen schienen ihre wahren Gefühle jedoch nicht verborgen zu bleiben und er stieß eine kleine Rachwolke aus seinen Nüstern um zu Bekundigen das er auch noch da war. //Du bist voller Zweifel. Es ist nicht gut. Das ist das einzig Richtige was wir im Moment tun können. Wir erweitern unser Territorium und dann überzeugen wir auch Rishida sich uns anzuschließen. Ich weiß wie schmerzhaft es für dich ist zurückzudenken, aber ich teile deinen Schmerz. Glaub mir, wenn wir ihre Hilfe haben können wir es endlich schaffen. Shiva wird fallen!// Diese Worte, die Dystariel nur im Gedanken wahrnahm, verharrten kurze Zeit nur unerreicht in ihrem Kopf. Bis sie sich der Worte klar wurde und ein sentimentaler Ausdruck ihr hübsches Gesicht durchstrich. Isaac wurde nun, ein weiteres Mal, eine der vielen schmerzhaften Erinnerungen zu teil die sie schon durchlebt hatte, und die sehr an ihr nagten. Obwohl er immer bei ihr gewesen war, sie sich verstanden und sich vertrauten, konnte sie diesen Teil ihrer Vergangenheit nicht einfach verdrängen oder ihm entsagen, wie sehr er sich auch bemühte. Es lag noch eine weite Strecke vor ihnen und da Isaac Dystariel mit ihrem Schmerz nicht allein lassen wollte, schloss er sich ihr an, nur um ein weiteres mal zu erkennen das diese Zeit für sie unverdrängbar war. Tief in ihrer Vergangenheit schlummerten Geheimnisse die nie jemand erkundet hatte, die sie selbst nicht einmal kannte. Nur ein Mensch hatte je erkannt, wie wenig sie über sich wusste oder wie sehr sie darunter litt, ohne sich selbst des Grundes bewusst zu sein, Kyrian. Stets um sie gekümmert hatte er sich, was für eine schöne Zeit, war sie etwa in ihn-,? Doch es war vorbei. Nein, es konnte nicht vorbei sein! Nicht wegen so etwas! Nicht wegen „ihr“! Kyrian war kein Drachenreiter, dennoch hat er ihr wie sie klein war ein Drachenei verschafft. Ihr Drache Isaac stand und steht ihr noch immer zur Seite, so wie Kyrian … damals. Er nicht aber sein Bruder war Drachenreiter. Kyrill hat oft mit ihr trainiert und ihr sehr viel beigebracht. Ein Mann der immer viel zu tun hatte, auch unter den Drachenreitern, sich allerdings nie mit den anderen einigen konnte. Dystariel war anders. Zuverlässig. Deshalb hat er ihr ihr eigenes Reich verschafft, wie es unter höhergestellten Drachenreitern so üblich war. Alles war perfekt. Wie im Paradies. Aber es sollte nicht so bleiben. Nicht lange. Nicht ewig ... An einem kalten Tag. In Shivas Reich. Ein Schneesturm war nicht so unüblich, nicht in so einer kalten Gegend wie der wo Shivas, von Schnee umhülltes, Schloss stand. Eine Eisfestung wie sie unüberwindbar im ewigen Winter stand. Und doch war er ungewöhnlich stark. Ihn zu durchfliegen war selbst für Isaac eine Herausforderung. Mit Dystariel kamen auch Kyrill und, ausnahmsweise, der nur selten mitkommende, Kyrian zu der Besprechung die die „Drachenreiter“ jeden Monat einzuberufen pflegten, und der ein hübscher Trainingskampf immer folgte. Tarja begann, wie immer, den ersten Kampf, da sie die Besprechungen im allgemeinen von allen am Langweiligsten findet. Mit Luna als Gegnerin dauerte der Kampf nur unnötig lange, und das Wetter wurde auch nicht besser. Nein, ganz im Gegenteil, es schien sich gegen sie zu verschwören. Nach Lunas voraussehbarem Sieg wählte sich Kyrill Shiva zum Kampf. Ein Missgeschick wie bei diesem Kampf zerstört meist alles, und das tat es auch. Ein weiteres Mal spuckte durch Dystariels Kopf die Erinnerung an den Moment. Und Isaac zuckte zusammen so klar und deutlich erschien es nun wieder vor seinen Augen. Ein gefrierend kalter Eisschlag aus spitzen Brocken brach wie eine Welle nur wenige Meter entfernt Zusammen und der Wind trug noch die eisigen Splitter in ihre Richtung. Dieser Schlag galt Kyrill doch als sich der Wind ein bisschen legte, und mit ihm der Schneesturm erträglicher wurde, erkannte man das Kyrill nicht mal in der Nähe stand, sondern am anderen Ende des Platzes, und der, äußerst kräftige, Schlag, ein riesiges Loch in die Mauer gerissen hatte, von der Dystariel nur wenige Schritte entfernt stand. Sie riss die Augen weit auf. Und Kyrian sollte neben ihr stehen. Der Kampf endete jäh ohne das jemand gewonnen oder das er abgeblasen worden wäre. Es lag nun eine unheimliche Stille über dem Platz. Doch die Kriegerin die neben den Trümmern der einstigen steinernen Wand stand wollte das nicht. Sie lies sich fallen und begann in einem wilden Tempo die Trümmer beiseite zu schlagen. Staub wirbelte durch die Luft und den regungslosen Zuschauern entgegen. Stein für Stein flog von dem aufgehäuften Schuttberg weg. Dystariel grub unverwandt weiter, wurde in ihrem Tempo jedoch nun langsamer. Bis sie innehielt und in ihre Augen ein gläsriges Schimmern trat. Vor ihr, noch halb im Geröll vergraben, schlug Kyrian schwach die Augen auf. Sein Blick wirkte matt und seine Augen hatten das strahlende verloren, aber er sah Dystariel genau an, durchdringend und tief in die Augen. Dystariel hob die Hand an um weiter in seine Richtung mit ihr vordringen zu können, hielt jedoch inne um sich dann einem weiterem Ziegel zuzuwenden, der ihr den Weg zu Kyrian versperrte. Doch so im Weg lag dieser Ziegel nicht und Dystariel schloss die Hand zu einer Faust. Es war ihr anzusehen das sie mit sich rang. Etwas umschloss plötzlich ihre Faust. Eine Hand, Kyrians Hand. Bei seinem zaghaften Griff zuckte sie leicht zusammen, eindeutig beunruhigt. Sie sah ihm ins Gesicht. Die heilende Magie in ihrem inneren lenkte sie nun auf ihre Hand und dann zu ... Aber Kyrian schüttelte fast kaum merklich den Kopf, diese Bewegung wirkte richtig kraftlos. Seine Lippen formten sich nun zu Worten aber es kam kein Laut aus seinem Mund. Leicht Verwundert, dann lächelte er sanft. //Pass auf dich auf, Dystariel// seine Stimme klang sanft und ruhig. Ein verträumter Blick trat in seine Augen, dann schloss er sie. Dystariel starrte ihn ungläubig an und riss den Kopf vor, zu ihm, nur um in der Bewegung inne zu halten als sich der sowieso schon schwache Griff nun vollends von ihrer Hand löste. Nun nahm sie seine Hand, und drückte sie. Sie neigte ihren Kopf vor und unter ihren geschlossenen Augen rann nun schon eine Träne hervor. Als sie nah genug war, und ihre Lippen die seinen berührten, tropfte diese einzelne Träne auf seine Wange und rann ihm bis zum Kinn hinunter wo sie dann verschwand, als sie in den Abgrund neben ihn viel. Ihre Hand, mit der sie Kyrians fest umschlungen hielt, zitterte. Sie lies von ihm ab und richtete sich langsam in ihre Sitzhaltung wieder auf. Ihre Beine wollten ihr Gewicht nicht tragen als sie sich nun schweren Herzens zu erheben versuchte, aber sie mussten es. Ihr Griff lockerte sich nur wieder willig und eine unerwartete Leere erfüllte sie als ihr seine Hand nun endgültig und zum letzten Mal entglitt. Ihre Handfläche wurde nun kalt. Die Kälte die der Platz um sie ausstrahlte kam mit der harten Endgültigkeit der Wahrheit zurück. Sie griff nach etwas das nicht vor ihr lag und kniff dann, mit einem schmerzlichen Ausdruck im Gesicht, die Augen zusammen. Die Augen ganz fest zugedrückt, als wollte sie nie wieder die Wahrheit sehen, als wollte sie nie wieder irgendetwas sehen ließ sie die Hand sinken. Sie erhob sich und wandte sich nun wieder dem Schlachtfeld zu, die Augen noch immer geschlossen. Traurig und wütend, aber doch unendlich leer ... Kapitel 2: Der Auftakt? ----------------------- In Kyrill machte sich nun Ärger und Zorn breit und er überquerte mit schnellen Schritten den Übungsplatz. Kyrill erreichte schnell Dystariel und blickte sie mit verschleierter Miene an. Diese riss nun die Augen auf, und ein unheilvolles Funkeln war in ihre dennoch bis zur Gänze leer wirkenden Augen getreten. In einer Bewegung zog sie ihr Schwert und rannte im selben Atemzug auf Shiva zu. Shiva blickte noch, zu perplex um es zu bemerken, fassungslos und starr vor Entsetzen zu dem Geröll, das ihr die Sicht auf Kyrian nahm, oder das was von ihm noch übrig geblieben war. Dystariel war nun nah genug für einen Angriff und hob ihr Schwert um es eben diesen auszuführen. Doch ihr Plan wurde durchkreuzt und Tarja schlug ihr mit dem Griff ihres Schwertes hart und gezielt auf den Hinterkopf. Dystariels Blick verschwamm doch sie konnte sowieso nur noch an einen denken. //Kyrian// Kyrians Bild tauchte vor ihren Augen auf bevor es mit der Dunkelheit verschwamm die nun Dystariels Gedanken umhüllte. Die nächsten Erinnerungen, die Dystariel vermeintlich an diesen Tag hatte, kamen ihr nun in den Sinn … aus Kyrills Augen sah das Geschehen schon etwas anders aus. Es gab keine Zeit in der sich Kyrill gut mit den anderen verstand und der Kampf mit Shiva und ihr missglückter Angriff machten diese Tatsache nicht besser. Kyrills Blick schweifte über die Standfläche des Trainingsplatzes und just in diesem Moment waren die Gestalten von zwei Drachen am Horizont auszumachen. Als er schon nahe genug war blies Isaac mit einem mächtigen Flügelschlag das übrig gebliebene Geröll weg. Währenddessen glitt Kyrills Drache vor Dystariel zu Boden und verlor sogleich seine drachenhaften Züge. Ein junger, elegant und zugleich stark aussehender, Mann schulterte die bewusstlose Gestalt Dystariels und eilte zu Kyrill. Mit stillem Entsetzen beobachteten Luna, Tarja und ihre Gefährten den Vorgang bei dem Kyrill einen leblosen Körper, den er unter dem Geröll geborgen hatte, auf Isaac verlagerte sowie Dystariel daneben legte, als sein Gefährte ihn erreicht hatte. Der Drache erhob sich ebenfalls auf Isaac, statt diese Erscheinungsform wieder abzulegen. Fast im aufsteigen wandte sich Kyrill nun nochmals um. Sein Blick fiel aber nicht auf Tarja, Luna oder Viola weder noch auf Dyan, nein, sein Blick hatte nun das willkürliche verloren und war von leiser Wut verzerrt, die er nicht offenkundig zeigen wollte. Diesen Ausdruck hatte Shiva verursacht und er wollte es sie büßen lassen. Allerdings nicht jetzt. Er murmelte etwas unverständliches in sich hinein. Dann … „Ich konnte dieser Vereinigung an Kriegern und Drachenreitern noch nie etwas ab“ Schall es über das Gelände. „Ebenso habe ich nie „eure“ Meinung auch nur über irgendwelche Streitfälle gebilligt“ Ein harter Lufthauch schlug Shiva ins Gesicht „Ich will, kann und werde dir das nicht verzeihen, du wirst dafür büßen sowie ihr anderen auch“ Nun besah er die anderen nach der Reihe mit einem musternden Blick „Ihr seid keinen Dold besser …“ Er drehte nun am Absatz kehrt und vernahm kurz nach seinem Aufstieg auf Isaac und dessen Schnellstart noch kurz Shivas Worte „KYRILL! Warte! Ich…“ Bevor er in das Wolkenmeer eintauche und seine Erinnerungen mit dem jetzt und der Zukunft verschmolzen und er nirgends mehr zu existieren schien. Nur ein Gedanke mache ihn sich seiner bewusst, und das er hier war und das nicht ändern konnte. Aber eins konnte er sicher ändern. Nämlich das diese Elenden nicht weiter so unverfroren vor ihm ihre kindlichen Vostellungen von dem Guten, Glück und der Wahrheit bekundigten und umsetzten. Das war jetzt zu Ende. Alles war zu Ende … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)