Vampire's Life von abgemeldet (Chap 26 wird freigeschaltet :3) ================================================================================ Kapitel 5: ~+~+~+~+~ Kapitel 5 ------------------------------ Hallöchen erstmal vorweg ^__^ Sorry dass es so lange gedauert hat... T.T ich komme einfach zu nichts mehr, im Moment ist alles stressig...ich versuche ab und zu weiterzuschreiben, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass mein Sinn für Fanfics momentan etwas arg nachlässt .___. Bitte killt mich nicht! T_T Aber um euch zu besänftigen kommt hier schon mal wieder ein neues Kapitel ^^ ich versuche das nächste so bald wie möglich on zu stellen, okay? Vielen lieben Dank für eure vielen Kommis ^^ ich hab euch alle lieb! *nick* Und jetzt Viel Spaß beim Lesen ^-^ ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Kapitel 5 ~+~+~+~ Der Tag zog sich in die Länge wie Kaugummi. Blaise und Draco langweilten sich grausam, Neville litt anscheinend unter Konzentrationsstörungen und Harry war die ganze Zeit mit den Gedanken bei Malfoy. //Bis jetzt haben wir uns noch nicht einmal wirklich gestritten...das heute Morgen war wohl nur eine Art Kurzschlussreaktion, aber na ja. Ich bin mal gespannt, ob das, was er heute Nacht gesagt hat, ehrlich war...ich weiß nicht wirklich, ob ich mich vielleicht selbst ein wenig zurücknehmen sollte, immerhin hat er mich bis jetzt in Ruhe gelassen. Mist, ich weiß einfach nicht...argh, er bringt mich total durcheinander!// Seufzend wurden die grünen Augen geöffnet, die Pausenglocke brachte nach langen Stunden der Langeweile endlich die ersehnte Gnade. Erleichtert packten die Schüler ihre Sachen zusammen und beeilten sich, so schnell wie möglich die Klassenräume zu verlassen um zur nächsten Stunde zu gehen. Etwa nach dem Motto, je mehr man sich beeilt, desto schneller hat man es hinter sich. Harry und Neville jedoch machten sich als letzte gemeinsam auf den Weg zur Doppelstunde Kräuterkunde. Für Harry war es nicht sehr interessant, aber seinem besten Freund war anzusehen, dass er sich freute. Immerhin war Kräuterkunde Nevilles bestes Fach, auch wenn viele das nicht nachvollziehen konnten, wo er doch in vielen anderen Fächern eine absolute Niete war. „Man, warum ausgerechnet Kräuterkunde?! Vor diesem blöden Fach habe ich mich ein ganzes Jahr lang erfolgreich gedrückt...das ist unfair!“ Draco, der plötzlich neben den beiden ehemaligen Löwen erschienen war, begann lautstark Blaise die Ohren vollzujammern und blickte ihn so böse an, als wäre der Junge schuld an allem Übel. Harry grinste. Er hatte sich doch eigentlich vorgenommen, sich nicht mehr mit dem Blonden zu streiten, aber dessen kurzzeitige Schwäche war sofort wieder ein Grund zum Sticheln, den man nicht verpassen durfte. „Armer Malfoy, bist du in dem Fach etwa nicht so gut? Tja, das ist dann wohl recht blöd!“ „Quatsch! Wer sagt denn, dass ich schlecht bin, Potter?“ „Hm...meine Intuition, Blondchen!“ „Arsch...jetzt tu mal nicht so, als wenn du in allen Fächern perfekt wärst, Potter!“ „Perfekt vielleicht nicht unbedingt, aber was nicht ist, kann ja noch werden!“ „Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Potter! Du und gut in Zaubertränke? Himmel, eher geht die Welt unter als dass das jemals passieren würde! Lachhaft!“ Harry zog einen leichten Schmollmund, als sein Gegenüber zu lachen anfing. Neville und Blaise grinsten sich an, hörten aber schweigend und sichtbar neugierig zu, wie das 'Gespräch' wohl weitergehen würde. „Pah, Zaubertränke ist nun mal ein dummes Fach! Aber das liegt auch nur an Schniefelus, sonst würde ich es wahrscheinlich sogar kapieren!“ Zum ersten Mal während seiner Streits mit Malfoy gab Harry klein bei. Und Draco lachte erneut, aber diesmal etwas gezwungener. „Dann dürftest du ja jetzt wohl bessere Chancen haben. Er muss dich jetzt besser behandeln, ob er will oder nicht. Auch wenn Bellcourd etwas später gestartet ist, der Sieg auf den Hauspokal ist durchaus relevant. Und mit dir denke ich, werden wir schon einige Chancen haben, schließlich hatte Slytherin vor deiner Ankunft hier über Jahre hinweg den Hauspokal!“ Harry war nun doch positiv überrascht. Obwohl er es nie vermutet hätte, war er in der Lage, sich ganz normal mit dem eigentlich in seiner Erinnerung überaus arroganten Kerl zu unterhalten und wenn er richtig hingehört hatte, hatte er sogar noch ein Lob bekommen! Was was mit dem Draco Malfoy geschehen den er kannte?! Es war eine sehr befremdliche Situation, aber der ehemalige Gryffindor fand es nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil. Es war sehr sogar sehr angenehm. //Er hat eine angenehme Stimme, wenn er mal nicht brüllt//, fiel ihm fast beiläufig auf. Darüber war er im ersten Moment fast erstaunt, aber es war doch nicht sehr schwer, es zu akzeptieren. Keck grinste er sein Gegenüber an. „Wenn wir noch länger hier herumstehen, kommen wir zu spät zu Kräuterkunde, Dray!“, warf Blaise plötzlich ein und Draco grinste. Zwischendurch waren sie schon bis zum zweiten Stock heruntergegangen. Harry erschrak, als er auf die Uhr blickte. „Scheiße, wir kommen zu spät!“ „Quatsch...so Potter, jetzt bekommst du deine erste Unterrichtsstunde im Thema Vampir-sein. Lektion 1: Ein Vampir hat viel bessere Reflexe als ein normaler Mensch. Das heißt, ein Sprung aus 3 Metern, der allen mindestens eine Verstauchung oder gar Brüche beschert, ist für unsereiner völlig ungefährlich. Sowohl für geborene, als auch für „junge Vampire. Und auch ein Sprung bis zu zehn Metern ist kein Problem. Das kannst sogar du.“ Lachend blickte Malfoy in das entsetzte Gesicht des Schwarzhaarigen und er schnappte sich ohne großes Drumherum die Hand seines Schwarzhaarigen besten Freundes. Als hätte Blaise es geahnt, verlor sein Gesicht plötzlich sämtliche Farbe und er begann leise zu wimmern. Wie aus einem Reflex heraus brachte er nur noch ein kurzes Keuchen zustande, dann griff er panisch nach Nevilles Arm, der aus reiner Unpässlichkeit in diesem Moment neben den ehemaligen Schlange stand. Und Harry spürte nur noch einen kurzen Luftzug, er hörte einen erstickten Schrei von Neville und schon blickte er in das panische Gesicht seines Freundes, der von einem Moment auf den anderen auf der anderen Seite des Fensters schwebte – und fiel. „Uwahhh!“ „Neville!“ Erschrocken blickte Harry hinab und sah gerade noch, wie der Blonde elegant auf den Füßen landete und die Arme öffnete, um Blaise zu fangen. Was sogar klappte, nur mit Neville hatte er nicht gerechnet. Ein kurzer Rums und der Blonde lag zuunterst auf dem Boden, auf ihm drauf Blaise und Neville. „Longbottom, du Schwachkopf! Komm sofort runter von mir, was fällt dir eigentlich ein?!“, fauchte Draco sofort, Neville plärrte los und Harry lachte sich trotz der eigentlich ernsten Situation einen Ast ab. „Potter, hör auf zu Gackern da oben und komm runter! Sonst helfe ich nach!“ Noch immer leise lachend schwang Harry sich aus dem Fenster. Im ersten Moment wollte er dem Drang, den Feuerblitz zu rufen, um sicher zu landen, nachgeben, aber er landete doch sicher neben den Jungen und grinste sie an. Draco hatte sich mittlerweile auch unter seiner Last hervor gearbeitet und funkelte den Schwarzhaarigen an. „Los! Wir schaffen es gerade noch!“ Voller Elan spurteten sie los und sie erreichten gerade noch pünktlich das Gewächshaus 4. Harry grinste seine Lehrerin an, antwortete aber nicht auf ihre Rüde Zurechtfuhr sondern konzentrierte sich mehr oder weniger aufmerksam auf den Unterricht, allerdings nicht, ohne nebenbei über seine eventuell ebenfalls vorhandenen Fähigkeiten als Vampir nachzudenken. //Was kann ich denn wohl noch alles? Das mit den Reflexen ist schon mal übelst cool! Ich sollte demnächst mal ausprobieren, wie tief ich eigentlich fallen kann, ohne mir weh zu tun...wahrscheinlich klappt das sogar vom Astronomieturm? Das wäre klasse...hey, vielleicht kann ich sogar superschnell rennen? Oder fliegen? Das wär's ja erst recht...obwohl. Wäre dann doch irgendwie schade um den Feuerblitz. Aber Ron würde sich bestimmt freuen, wenn ich ihm den schenke// Harry gefiel die Vorstellung, ohne Hilfsmittel zu fliegen. Das konnte nicht jeder! „Po...Potter! Mr. Potter, verdammt nochmal!“ Verwundert blickte Harry auf. Er war nicht sicher, ob er sich die Stimme eingebildet hatte, aber als er seine Professorin ein wenig perplex ansah, bewahrheitete sich seine Vermutung. Die gute Madam Sprout musste schon eine ganze Weile nach ihm rufen, ihre Wangen waren zornig gerötet. „Mr. Potter! Was für eine Ehre, dass Sie mir jetzt endlich Ihre Aufmerksamkeit schenken!“ Harry schluckte. „V, verzeihung Professor! Könnten Sie ihre Frage noch einmal wiederholen?“ Ob sie eine Frage gestellt hatte, wusste er nicht genau. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dem so gewesen sein musste war hoch, denn normalerweise pflegten die Lehrer ihre Schüler nicht derart zu nerven, wenn sie nichts wollten. Madam Sprout entrang ein leises Seufzen, aber sie riss sich zusammen und stellte ihre Frage ein weiteres Mal. Harry überlegte, ob Hermine die Frage wohl zu beantworten gewusst hätte. Sicherlich wurde das smarte Mädchen hier bei den Lehrern schon lang vermisst. Außer von Professor Snape wahrscheinlich. „MR. POTTER! Es reicht! 10 Punkte Abzug wegen mangelnder Aufmerksamkeit!“ Erschrocken zuckte der Schwarzhaarige zurück. Mist! Schon wieder nicht aufgepasst. Das war schlecht. Draco stöhnte entnervt auf. Die blöde Situation war ja nicht mit anzusehen! Als wenn das noch nicht schlimm genug wäre, brachte ihm der Schwachkopf von Klassen- und Zimmerkamerad auch noch Punkte Abzug für ihr neues Haus ein! Toller Anfang... Zögernd hob sich seine linke Hand, widerstrebend, aber sichtbar. Sofort wurde er von allen Seiten angesehen, Madam Sprouts Laune besserte sich prompt ein wenig, als sie ihn aufrief. „Ja, Mister Malfoy?“ Sie war erstaunt, denn während ihrer ganzen Schuljahre, die sie mit dem recht arroganten, aber in ihrem Unterricht sehr schweigsamen Jungen verbracht hatte, war es noch nie vorgekommen, dass er sich freiwillig gemeldet hätte. Nun musste sie natürlich nach haken! „Professor, bitte entschuldigen Sie diesen Trottel, die Antwort lautet Dictamnus-Staude. Aus der Dictamnus-Staude kann ein Öl entnommen werden, das zur Herstellung von Diptam-Tränken gebraucht wird. Diptam wird als Heilmittel für schwarzmagisch erzeugte Wunden und Verletzungen benutzt. Die Dictamnus-Staude ist zwar eine an sich total normale Pflanze, die aber in der Medizin äußerst begehrt wird.“ Der Blonde war durch seine ausführliche Erklärung ein wenig rot um die Nase geworden, da er plötzlich die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Schülerschar und ihrer Professorin auf seiner Seite hatte. Und die Frau war sichtbar positiv überrascht. „Wunderbar, Mister Malfoy! Wenn Sie mir noch sagen können, welche Pflanze wir dort hinten momentan züchten, bekommen Sie zwanzig Punkte!“ Grummelnd folgten die sturmgrauen Augen dem Fingerzeig der Frau. Seine Nase rümpfte sich angewidert. „Fangzähnige Geranie. Bissiges Vieh!“ „Hervorragend! Wenn Sie da sind, ist es ja völlig unnötig, Mrs. Granger herbei zu wünschen, damit sie den Unterricht etwas lebhafter gestaltet! 20 Punkte für...ähm...wie heißt das Haus noch einmal?“ „Bellcourd, Ma'm!“, kam es sofort unisono von den angesprochenen Schülern. „Ah! Genau! 20 Punkte für Bellcourd! Ich bin sehr erfreut!“ Draco schnaufte und gab sich Mühe, die restlichen Stunden über nicht mehr zu reden, selbst gegenüber Blaise schwieg er sich aus, als dieser ihn ganz verblüfft ansah. Und wie Draco es bereits erklärt hatte, durften sie die nächste Zeit nur noch das Dictamnus-Öl aus der dickblättrigen Pflanze pressen, die bei jedem Druck leicht stöhnte und bei zu grober Behandlung mit ihren dicken Blättern um sich schlug. Mehrmals in der Stunde funkelten Harrys grüne Augen aggressiv zu dem gelangweilt aussehenden Blonden herüber. Erst als er sich sicher war, dass die Professorin auch ja mit etwas anderem beschäftigt war, machte er auch seinem Ärger Luft und fauchte seinen Nebenmann böse an. „Danke für den Kommentar, Malfoy! War echt lieb von dir, jetzt hält mich jeder für einen Trottel!“ Draco grinste Harry an und zupfte vorsichtig eines der gelben Blätter vom Stängel, während er sofort sein Kontra gab. „Sorry, Potter. Aber ich bin, so wie immer eigentlich, mal wieder nicht deiner Meinung. Du denkst, ich hätte dich zum Deppen gemacht? So leid es mir tut, aber wie soll ich dich denn als einen solchen darstellen? Du bist doch bereits einer, mit Leib und Seele. Viel beschönigen kann man da nun wirklich nicht mehr.“ „Malfoy, du Arsch! War klar, dass das jetzt kommen musste!“ Die kleine Debatte begann sich um eine Oktave zu verlegen, mittlerweile blickten auch Neville und Blaise etwas schief drein, da sie jedes Wort verstanden. Der Dunkelhaarige seufzte, schwieg aber. „Klar, so belämmert, wie du die ganze Zeit in die Luft geglotzt hast, das war ja nun wirklich nicht mehr als intelligent einzustufen. Ich sage, es ist einfach nur noch blöd, wenn man auch nach dem vierten Male noch nicht reagiert.“ „Ich war mit den Gedanken etwas woanders, Malfoy!“ „Ja, das hat man gemerkt.“ „Mr. Potter, Mr. Malfoy, wenn Sie nicht sofort still sind, sehe ich mich gezwungen, Ihnen Punkte abzuziehen! Beruhigen Sie sich und erledigen Sie jetzt bitte ihre Aufgaben!“, unterbrach die nun eindeutig genervte Lehrerin die beiden Jungen. „Toll, gut gemacht, Malfoy! Jetzt werde ich auch wieder angeschissen, nur wegen dir!“ „Bitte?! Potter, wer von uns ist beiden ist denn so blöd und zieht erst mal die ganze Unstimmigkeit der Lehrer wegen Ignoranz auf sich? Ich ja wohl nicht!“ Und schon hatten die beiden Jungen sich wieder in den Haaren. Die ersten Flüche flogen, bevor auch bei anderen Schülern ankam, was eigentlich los war. „Expelliarmus!“, riefen beide Vampire gleichzeitig, beiden prallte der Zauberstab brutal aus der Hand, beide knurrten auf. Harry, der allerdings auch nach der Schule immer mit Hermine ab und zu an zauberstabloser Magie geübt hatte, machte es sich leicht und rief mit einem stummen „Accio Zauberstab“ seine Waffe in seine Hand zurück. Sturmgraue Augen ließen ihn bei seiner Handlung keine Sekunde aus den Augen. Draco knurrte. „Potter...versuche keine Spielchen!“ Mit einer Geschwindigkeit, die man nicht mehr mit den Augen verfolgen konnte, stieß er sich ab. Nur ein kurzes hörbares Flattern seines Umhangs verriet, dass der Blonde seinen Standort gewechselt hatte, denn nicht eine Sekunde später hatten sich die schmalen Hände mit den langen Krallen das Hemd des Schwarzhaarigen gepackt und aus dem Rachen des Reinblüters entfloh ein tiefes Grollen. Harry war gar nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren. Er blickte fassungslos geradeaus auf die spitzen Eckzähne, schließlich war der Blonde etwa einen halben Kopf größer als er selbst. „Wie gesagt, versuche keine Spielchen, Potter. Die wirken bei mir nicht. Ich rate dir stattdessen, noch etwas zu üben, dann kannst du dich meinetwegen mit mir anlegen!“ „Pass auf, was du sagst, Malfoy! Ich halte mich an deine Worte, glaub mir. Ich mach dich fertig!“ Durch die harschen Worte des anderen war Harry wieder aus seiner Starre erwacht und sein Kampfgeist meldete sich wieder zu Wort. Sah er etwa aus, als würde er sich von diesem blonden Blutsauger einschüchtern lassen? Eher gefror das ewige Feuer der Hölle! „Hn...haha. Das dauert aber noch.“ Das selbstsichere Grinsen hätte Harry seinem Gegenüber am liebsten sofort aus dem Gesicht geschlagen, aber Draco wandte sich von ihm ab und widmete sich wieder seiner Arbeit, als wäre nie etwas gewesen. Harry tat es ihm prompt gleich und wartete mehr oder weniger gereizt auf das Ende der Stunde. Und Madam Sprout's Seufzen ließ verlauten, dass sie, wie der Rest der Klasse daran dachte, dass es noch einige solcher kleinen Streits geben würde, solange die beiden Erzfeinde zusammen in einer Klasse waren. War der Kräuterkunde-Unterricht aber nach Harrys Meinung schon nervig gewesen, so gestaltete sich die nächste Stunde, die sie zusammen mit den Gryffindors abhalten sollten, als eine ganz eigene Art von Hölle. Kaum dass Harry und Neville zusammen den Klassenraum für Zaubertränke betraten, fühlten sie die gereizte Stimmung in der Luft. Unter den mörderischen Blicken der Löwen, die sich noch einen Tag vorher als Harrys Klassenkameraden bezeichnet hatten, setzten sich die beiden Bellcourds auf ihre Plätze, offensichtlich ziemlich weit vom Rest der Klasse entfernt. Schon nach wenigen Minuten, als auch alle anderen angetrottet kamen, konnte man die offensichtliche Trennung der Häuser betrachten, denn kein Bellcourd wollte neben einem Gryffindor sitzen und umgekehrt. Draco ließ sich zu Harrys Unwillen sogar nur wenige Plätze neben ihm nieder, was ihm aber noch recht gelegen kommen sollte, wie er schnell feststellte. Die Gryffindors waren diesmal auch im Beisein des grimmigen Professors nicht kleinlich. Ihre Wut gegen Harry war fühlbar groß, der Schwarzhaarige bekam öfters kleine Papierkügelchen gegen den Kopf geworfen, die, mit einem kleinen, aber feinen Zauber belegt, rote Punkte auf seiner Haut zurückließen. Einige Zettel enthielten auch fiese Sprüche, die Harry als Abschaum, Monster und dergleichen bezeichneten. Äußerlich blieb Harry ganz ruhig. Innerlich allerdings wünschte er sich von ganzem Herzen, seine ehemaligen Freunde würden doch endlich akzeptieren, dass er nun einmal nicht mehr normal war. Mittlerweile fragte er sich sogar ernsthaft, wie er darauf gekommen war, dass die Löwen ehemals seine Freunde gewesen waren. „Potter, geh sterben!“ „Potter, du Kakerlake! Du stinkst!“ Erst ein wütendes Fauchen seitens Draco, der ebenfalls genervt war von dem unmöglichen Verhalten der anderen Tischhälfte, ließ diese schreckhaft zusammenzucken und sorgte dafür, dass auch einige ihre Aktivitäten einstellten. Diejenigen, die dann noch weiter machten, ärgerten sich dann aber über den plötzlich entstandenen Schutzschild, den Harry um sich herum errichtet hatte, damit ihn weder Flüche noch Papierkügelchen mehr erreichen konnten. Sein Maß war voll. Nach dem Unterricht würde er sich mit den Schwachköpfen erst einmal anständig unterhalten, das nahm er sich fest vor. Für ein paar Minuten war es ganz still. Die Schüler widmeten sich wieder ihren Kesseln, um die Aufgabe von Snape zu bearbeiten. Harry seufzte erleichtert, versuchte möglichst genau, die Wurzeln in eine einheitliche Größe zu schneiden, was er aber recht schnell aufgab, schließlich war sein Trank eh nicht mehr zu retten. Und das lag dieses Mal zu 90% an reiner Unkonzentriertheit, ausgelöst durch seine werten Kollegen. Die kleine Bewegung aus dem Augenwinkel nahm er kaum wahr. Erst der plötzliche Ruf von Bellcourds Hauslehrer ließ alle anwesenden aufschrecken. „Mr. Thomas! Wehe Ihnen und allen anderen Gryffindors, wenn jemand von Ihnen es wagen sollte, gegen einen meiner Schüler den Zauberstab zu erheben oder anderweitig zu versuchen, ihnen zu schaden! 40 Punkte Abzug für Gryffindor wegen Intoleranz und Arroganz!“, polterte der Professor wutentbrannt. Seine feurigen Augen durchbohrten jeden einzelnen der Löwen. Harry und alle anderen Bellcourds waren nun aber doch mehr als verblüfft. Das hätte niemand erwartet, auch Draco nicht, obwohl er seinen Patenonkel ja nun schon einige Jahre kannte. „Aber Professor!“, wollte Seamus einwenden, doch sein Widerstand wurde bereits im Keim erstickt. „Mr. Potter ist nun einer meiner Schüler, verstanden? Und ich toleriere es überhaupt nicht, wenn tätliche Angriffe stattfinden, egal auf wen aus dem Hause Bellcourd!“ „Aber Professor“ Seamus wollte nicht aufgeben. Er wusste, dass alle anderen um ihn herum aufgegeben hatten, er blieb ein Einzelkämpfer. „Noch einmal 20 Punkte Abzug, weil Sie mir immer noch widersprechen! Seien Sie jetzt endlich still, sonst kann sich die ganze Klasse heute Abend bei mir zum Nachsitzen melden!“ Und schon war es stil. Ob es nun an Snapes nie dagewesener, brutaler Drohung lag oder an der Tatsache, dass dem Lehrer vor Wut unbeabsichtigt die Zähne gewachsen waren, blieb dahingestellt. „Und jetzt macht weiter! Am Ende der Stunde wird abgegeben!“ Harry seufzte und machte sich wieder an seinen Trank. In Gedanken allerdings dankte er dem Mann, der ihn früher ohne Ende schikaniert hatte. Auch wenn Snape nach außen hin brutal sein mochte, für sein Haus setzte er sich ein. Das erkannte Harry jetzt. Und irgendwie machte ihm diese Tatsache den Lehrer sympathischer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)