Vampire's Life von abgemeldet (Chap 26 wird freigeschaltet :3) ================================================================================ Kapitel 7: ~+~+~+~+~ Kapitel 7 ------------------------------ Die darauffolgenden Tage konnte man durchaus als ziemlich chaotisch betrachten. Professor Dumbledore kündigte bereits am nächsten Abend am Essenstisch an, dass es einige kleinere, aber „nicht den Unterricht beeinträchtigende“ Änderungen im Zeitplan des fünften Hauses geben würde. Was letztendlich bedeutete, dass die ohnehin schon kleinen Klassen, in denen sich auch Vampire befanden, erneut getrennt und neu zusammengestellt wurden. „Aufgrund gewisser Umstände, die einigen von euch sicherlich nicht entgangen sein mögen, wurde im Lehrerkollegium einstimmig beschlossen, für die Dauer von etwa einer Woche die Klassenzusammensetzungen erneut zu ändern.“, kam die Ansage von dem großen Pult, das die Bänke der Schüler von den Sesseln der Lehrer in dem Saal trennte. Dumbledore schwieg ein paar Sekunden, um seine Worte sacken zu lassen. „Sämtliche Schüler, die auch nur ansatzweise Vampirblut in sich haben, werden gebeten, sich in wenigen Minuten bei Professor Snape unten im Klassenraum für Zaubertränke einzufinden. Er wird Sie in neue Klassen einteilen und die neuen Pläne übergeben, an welche Sie sich ab heute zu halten haben. Die anderen Schüler des Hauses versammeln sich bitte bei Professor McGonagall im Raum für Verwandlung. Es ist notwendig, die vampirischen Schüler von der Umwelt fernzuhalten, wir wollen ja keine Verletzten, während die guten Kinder für die Dauer des Blutmonds um einiges aggressiver sind als sonst. Es darf dabei natürlich nicht verschwiegen werden, dass die vorläufige Trennung auch auf die Schlafsäle fortgesetzt wird. Alle Schüler, die bei Professor Snape untergebracht werden, bekommen vorläufig einen freien Schlafsaal unten im Kerker, alle anderen bleiben im Bellcourdgarten. Professor Snape und Professor Lupin werden euch hinbringen.“ Aufmerksam ließ der alte Mann seine blauen Augen durch die große Halle schweifen und taxierte einige Schüler. Es war schwer zu übersehen, dass bereits wieder ein paar Bellcourds sich leise, aber hörbar anfauchten. „Es wurde außerdem beschlossen, schon allein, um die Sicherheit untereinander nicht zu gefährden, dass die Zauberstäbe bei Professor Snape abgegeben werden. Wenn ihr euch wieder beruhigt habt, bekommt ihr eure Stäbe zurück. Und nun wünsche ich einen angenehmen Appetit.“ Harry seufzte. An manchen Tagen wünschte er sich wirklich, im Bett geblieben zu sein. Und es war deutlich, dass eben heute wieder einer jener Tage war. „Toll, danke, Malfoy!“, brummte er unwirsch, während er angenervt nach einer saftigen Geflügelkeule griff. Draco brummte, sagte dazu allerdings nichts, sondern biss aggressiv in sein Steak. „Wegen dir habe ich jetzt son Mist am Hals…wirklich, echt nett. Ist mein schönstes Geschenk überhaupt.“ Harrys Stimme troff geradezu vor Sarkasmus. Auch diesmal ließ Draco sich nicht ärgern, er verzehrte weiterhin sein Steak, griff nebenbei zu den Puddings und zog sich einen von diesen vor seinen Teller. „Hättest du nicht wen anders beißen können?“ „Harry, reiß dich zusammen!“, flüsterte Neville ängstlich. Draco schnaufte, schluckte schwer an seinem Steak. Seine sturmgrauen Augen glänzten dunkel vor Wut. „Halt du doch bloß die Schnauze, Potter! Wer bitte schön hat mir denn die Kehle angeboten?! Gib mir gefälligst nicht dafür die Schuld!“ „Natürlich nicht, Malfoy! Ist ja purer Zufall dass du ausgerechnet mich genommen hast!“ „POTTER! Mach ruhig weiter so, dann bring ich dich um!“ „Versuch es doch, du riesige Fledermaus!“ „Du lästige Kröte, kannst es nicht im Entferntesten mit mir aufnehmen, schon vergessen?“ „Das wollen wir doch mal sehen!“ Durch das plötzliche aggressive Gebaren der beiden Streithähne aufgepuscht, begannen nun auch die anderen Vampire, sich fauchend und kreischend anzufahren. „MISTER MALFOY UND MISTER POTTER!“ Volltönend durchbrach Dumbledores Stimme das Gebrüll am Bellcourd-Tisch. Draco brach mitten in seinen Beschimpfungen ab, funkelte Harry noch ein einziges Mal voller Wut an, dann setzte er sich verkrampft auf seinen Platz zurück und griff erneut nach seinem Pudding. Nur wenige Augenblicke vergingen, nach und nach wurde es wieder still. Neville und Blaise seufzten erleichtert auf. „Leute, bitte reißt euch zusammen, ja? Harry, ein für alle Mal, Draco ist nicht schuld, dass du jetzt einer von ihnen bist, - lass mich ausreden!“, ermahnte er gleich, als Harry wieder auffahren wollte. Draco hatte jetzt wieder so viel Selbstbeherrschung, sie einfach zu ignorieren. „Du warst der einzige im Raum, der Draco retten konnte und du hast es getan – freiwillig, vergiss das gefälligst nicht. Draco lag im Sterben, da kannst du doch nicht allen Ernstes erwarten, dass er noch überlegt, ob er dich beißen soll oder nicht! Wir stehen dir mit Rat und Tat zur Seite, also lass gefälligst diese Anschuldigungen!“ Harry schwieg. Natürlich war er genervt von allem, aber es stimmte schon, er hatte es freiwillig getan. Dumm nur, dass diese Entscheidung ihm so gehörig auf die Nerven ging! „Benehmt euch bitte, ja, Draco? Harry? Ich möchte morgen Abend nicht hören, dass ihr euch gegenseitig die Kehlen aufgeschlitzt habt. Wir sehen uns nach Blutmond.“ Ein letztes Mal umarmte Blaise seinen schweigenden, grollenden Freund. Auch Harry bekam einen kurzen Drücker, Neville umarmte Harry und brachte sogar den Mut auf, Draco einmal scheu auf die Schulter zu klopfen, ehe er rasch verschwand. ~ Bei Professor McGonagall ~ Die übrig gebliebenen Schüler des Hauses Bellcourd hatten sich nach dem Essen im Gruppenraum der Gryffindors versammelt und warteten, dass die Professorin ihnen Anweisungen gab, was weiter passieren würde. Doch die Frau sah nur gedankenverloren aus dem Fenster, ihre Hände spielten abwesend mit dem Saum ihres Umhangs. „Professor?“ Nach einigen Minuten der Stille wurde diese von der leisen Stimme Nevilles durchbrochen. „Ja, Mr. Longbottom? Oh, entschuldigen Sie. Ich war abgelenkt.“ Blaise lächelte. Müde wischte sich die ehemalige Schlange über die Augen, sein Blick glitt nun ebenfalls aus dem Fenster. „Ich hoffe, Harry und Draco können sich zusammenreißen.“, nuschelte er müde. Neville, der direkt neben ihm saß, nickte trüb. „Mr. Potter und Mr. Malfoy sind durchaus für ihre Unbeherrschtheit bekannt, aber machen Sie sich keine Sorgen. Solange Mr. Malfoy ruhig ist, sind es auch alle anderen. Und dafür kann Severus schon sorgen. Er hat zwar auch etwas schwerer mit seiner Selbstbeherrschung zu kämpfen, aber er wäre nicht Lehrer geworden, wenn er diese nicht kontrollieren könnte!“ Deutlicher Stolz schwang in der Stimme der bereits etwas älteren Frau einher. Neville schluckte leise, nickte aber. Dass der Professor Beherrschung hatte, konnte er zwar nicht allzu gut nachvollziehen, schließlich warf dieser mit eben jener um sich wie mit einer ganzen Horde Bumerangs, aber die Vorstellung, wie es aussehen sollte, verlöre er wirklich die Beherrschung, war zu schrecklich… „Mehr als abwarten können wir eh nicht tun, oder?“, gab Blaise dazu nur kund. „Stimmt. Hoffen wir nur, dass sich die beiden nicht an die Gurgel gehen.“ Ohne, dass sie es bemerkt hatten, was eigentlich mehr als unmöglich war, aber sie waren derart von ihren Gedanken abgelenkt gewesen, dass sie nicht mehr auf ihre Umgebung geachtet hatten, war Terry zu ihnen gestoßen. „Ich glaube nicht. Zumindest nicht, wenn Harry sich beherrscht. Draco kann sich beherrschen, wenn es darauf ankommt. Darauf wurde er mehr als alle anderen trainiert.“ In Blaise’s Stimme schwang hörbarer Stolz mit. Neville lächelte schwach, als er das bemerkte. „Und was sollen wir jetzt solange machen?“ Fragend blickten die Jugendlichen die Professorin an, die ihrer Unterhaltung schweigend, aber aufmerksam gelauscht hatte. Ein dünnes Lächeln umspielte ihre schmalen Lippen, als sie den fragenden Blick auffing. „Ich bin erst einmal dafür zuständig, eure Fragen zu beantworten. Und dass ihr welche habt, wage ich nicht zu bezweifeln. Also immer heraus damit.“ ~ Zur gleichen Zeit bei Professor Snape ~ Mit lauter, herrischer Stimme verlangte der Professor um Ruhe. Eine ganze Horde von Schülern hatte sich, wie erwartet, in seinem kleinen Klassenzimmer eingefunden und es war alles andere als ruhig. Einige von ihnen tobten aufgeregt zwischen den Tischen herum, durchdringendes, stetiges Fauchen war begleitende Geräuschkulisse. „Seid endlich still, verdammt nochmal!“, wiederholte er, lauter als zuvor. Einerseits war er ja stolz darauf, dass Dumbledore ihm die Aufgabe anvertraut hatte, sich um die Schüler zu kümmern, bevor der Blutmond sich vollständig am Himmel zeigte. Aber nun wurde ihm auch klar, dass dieser Job ziemlich an seine eigene Nerven ging. „Mr. Malfoy! Reißen Sie sich bitte zusammen, sie machen die ganze Meute unruhig!“ Draco war einer der wenigen, der sich noch im Griff hatte. Mit unruhig geschlossenen Augen, verkrampft saß er auf der Bank und versuchte sichtlich, den Krach um sich herum auszublenden. Seine seelische Unruhe wirkte sich aufputschend auf die anderen Vampire aus. Harry war schon die ganze Zeit über gestresst am Herum tigern und auch einige andere waren alles andere als leise. „Ihr minderwertigen Missgeburten, haltet endlich eure verdammten Klappen!“ Es war selten, dass Professor Snape derart die Kontrolle verlor, aber wenn, dann richtig. Fauchend fletschte er die Zähne, starrte die anderen Schüler an, als sollten sie so schnell und leise wie möglich in Flammen aufgehen. Aber es herrschte plötzlich einträchtige Stille. Erst Dracos leises Schnauben durchbrach wieder die Ruhe. „Zügele deine Ausdrucksweise, Onkel Sev. Niemand hier ist eine Missgeburt. Ich verhalte mich ruhig, entschuldige. Ich hatte mich ebenfalls nicht ganz in der Gewalt.“ Ein dreckiges Grinsen überzog die blassen Lippen. Severus nickte. „Und jetzt her mit den Zauberstäben.“ Verlangend streckte der Mann mit den fettigen schwarzen Haaren die Hand aus. Draco machte den Anfang, indem er gehorsam seinen Stab aus dem Umhang holte und ihn überreichte. Es dauerte auch nur wenige Augenblicke, dann folgten die anderen dem Beispiel. „Mr. Potter, ihren Zauberstab bitte.“ Harry war selbstverständlich der einzige, der sich gegen den harschen Befehl sträubte. Die Zähne bleckend knurrte er seinen Lehrer an, die Hände trotzig um seinen Zauberstab geschlungen. „Mr. Potter…bitte.“ Man hörte, wie schwer es Severus fiel, dieses kleine Wort zu sagen. Harry schwieg, aber noch immer rührte er sich keinen Millimeter vom Fleck. Das leise Knarzen der Kellertür ließ alle Anwesenden aufschrecken. Harry blickte sich um und sah Remus Lupin die wenigen Schritte herunter kommen. „Harry, dann gib ihn wenigstens mir, ja? Bitte provozier keinen Streit. Ihr habt es doch schon schwer genug mit der Beherrschung.“, bat Remus sofort, der mit einem kurzen Blick die Lage einschätzte und sah seinen Schüler ernst an. Harry schnaubte. „Warum?“ „Weil ihr sonst mit den Zauberstäben einen ziemlichen Schaden anrichten könnt, Harry. Glaub mir, wenn es soweit ist, hast du keine Kontrolle mehr über dich. Hör auf mich. Ich spreche schließlich aus reiflicher Erfahrung.“ Nun wurde Harry ein wenig schuldbewusst. Mit leicht zerknittertem Gesicht hielt er dem anderen seinen Zauberstab entgegen und nickte. Wortlos. Mehr als ein dankbares Lächeln von Remus bekam er nicht als weitere Antwort, aber die brauchte er auch gar nicht. „Gut soweit. Es sind nur noch wenige Tage bis Blutmond, also hat Professor Dumbledore beschlossen, euch bis dahin zu isolieren. Ich bitte euch nun, dass jeweils ein Vertreter eurer Klassenstufen zu mir nach vorn kommt und sich den neuen Stundenplan holt. Dieser wird auch nach dem Blutmond noch wirken, also prägt ihn euch gut ein. Zuerst die erste Klasse. Nach vorn zu mir.“, verlangte Severus mit autoritärer Stimme, als endlich wieder Ruhe in den Klassenraum eingekehrt war. Wortlos standen ein paar Kinder aus der ersten auf, einigten sich dann aber darauf, dass eines der Mädchen von ihnen den Plan holen gehen sollte. Auch die anderen Klassenstufen bekamen ihre neuen Pläne, Draco war der letzte, der Aufstand. Harry, neugierig wie immer, schlich sich sofort zu dem Blonden und schielte auf das Blatt Pergament, welches Draco in den Händen hielt. „Hä? Was ist das denn für ein dämlicher Plan?“, murrte der Schwarzhaarige sofort los. Draco nickte, schwieg aber. „Ab morgen beginnt der Unterricht für euch zu der eingetragenen Zeit. Da sämtliche Kollegen beschlossen haben, auf die natürliche Nachtaktivität unsereins einzugehen, wurden die Zeiten geändert. Wenn die normalen Schüler Mittag essen gehen, beginnt für euch der Tag mit Frühstück. Ein weiteres Treffen findet zum Abendbrot statt, wo ihr euer Mittagessen zu euch nehmen werdet. In der Zeit zwischen dem Frühstück und auch nach dem Mittagessen wird euer Unterricht geführt. Und kommt nicht auf die Idee, über den Plan zu meckern, seid froh, dass man euch so lange ausschlafen lässt. Bei den anderen Schülern dieses Hauses wird der Plan nachträglich noch geändert, damit ihr euch nicht wundert.“ Snape schwieg, während er mit eiserner Miene die Gesichter seiner Schüler studierte. Einige blickten etwas missbilligend drein, andere wiederum schienen sich über die neuen Pläne zu freuen. Es war halt nicht immer leicht, den Geschmack aller zu treffen. Und dafür, dass Severus diesen Plan eigenhändig hatte fertigstellen dürfen, war er mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden. „Und, bis jetzt läuft es ja ganz gut, oder?“ Unbemerkt war Lupin an seinen Kollegen herangetreten und lächelte diesen sanft an. Severus nickte. „Sie halten sich besser als erwartet.“, sagte dieser dazu nur. Remus nickte nun ebenfalls. „Ich soll dir von Minerva ausrichten, dass ihre Schüler sich in ihre Schlafsäle zurückgezogen haben. Ich denke, es wäre allmählich an der Zeit, sie zu ihren neuen Unterkünften zu führen, oder?“, schlug der Werwolfmann leise vor, auch er machte sich sichtbare Gedanken um seine Schüler. Er beobachtete, dass Harry sich über Draco gebeugt hatte und ungeniert leise über den neuen Unterrichtsplan schimpfte. Auch Draco sah etwas geknickt drein, schwieg aber weiterhin. „Alle mal herhören. Da ihr nun erst einmal unten in den Kerkern übernachten werdet, wurde beschlossen, dass ihr alle in zwei Sälen schlaft. Jeweils getrennt, wie immer. Betten wurden bereitgestellt, aber auf den Luxus eines Gruppenraumes werdet ihr erst einmal verzichten müssen. Folgt mir.“, bellte Severus in die Runde, nachdem alle aufsahen. Forschen Schrittes rauschte er voran – die Kinder folgten mit missmutigen Gesichtern. „Boah…na was für ein Glück, dass dieser dumme Blutmond nur alle zehn Jahre auftaucht!“, hörte man Harry noch meckern. Dann verschwanden sie allmählich die Treppen zum Kerker hinunter. 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