Vampire's Life von abgemeldet (Chap 26 wird freigeschaltet :3) ================================================================================ Kapitel 9: ~+~+~+~ Kapitel 9 ---------------------------- Ihre nächste Stunde dagegen verlief nicht annähernd so glimpflich. Madam McGonagall war nicht zimperlich mit ihren Schülern und nahm sie trotz des mittlerweile stark zunehmenden Konzentrationsschwundes hart ran, auch wenn sie aufgrund ihrer bereits abgegebenen Zauberstäbe nichts mehr verwandeln konnten. Stattdessen bekamen sie die Aufgabe, mindestens drei Seiten im Buch zu lesen…das war ohnehin schon eine Höchstleistung, die im Zustand der absoluten Unausgeglichenheit eigentlich unmöglich zu schaffen war. Unruhig saßen die Schüler auf ihren Plätzen, aus ihren leicht geöffneten Mündern drangen Zisch-, und Knurrlaute, die jedes wilde Tier hätten blass aussehen lassen. Die Professorin und Kingsley Shacklebott waren kaum in der Lage, die Schüler ruhig zu halten. „Himmel, Albus war doch sicher bewusst, dass die Schüler heute schwer zu handhaben sind…der kleinste Fehler kann das Fass zum Überlaufen bringen!“ Aus misstrauisch zusammengekniffenen Augen studierte die ältere Dame ihre Schüler. Die ersten hielt es mittlerweile nicht mehr auf ihren Plätzen, sie begannen herumzuschleichen. Ihre strahlenden Augen taxierten immer öfter unbewusst die allmählich hereinbrechende Dämmerung hinter den Fenstern. Die Professorin hatte schon extra den Raum ein wenig abgedunkelt, da sie bemerkt hatte, dass einige Schüler bereits empfindlich reagierten, wenn ihre Umgebung zu hell war, aber selbst das schien der Unruhe der Kinder keinen Abbruch zu tun. Urplötzlich wurde aus der vorher unterschwellig brodelnden Unruhe das reinste Chaos. Einige Schüler schrieen ohrenbetäubend auf, begannen schrill zu kreischen und wetzten in einem irren Tempo durch den Klassenraum, so schnell, dass den beiden Aufsichtskräften bereits vom Zusehen übel wurde. Durch einen schnell errichteten Protego schafften es die Erwachsenen, sich vor eventuellen Übergriffen seitens der Schüler zu schützen. Mit angstvoll aufgerissenen Augen beobachtete Minerva, wie Draco Malfoy sich winselnd sich auf den Boden warf – knirschende und knackende Geräusche ertönten aus allen Ecken des Raumes. Verwirrt flogen die dunklen Augen durch den abgedunkelten Klassenraum, suchten den Ursprung der Töne. „Ihre Flügel wachsen.“, erklärte Shacklebott leise, der den fragenden Blick der Frau bemerkt hatte. Ungläubig stellte sie fest, dass der Mann die Wahrheit sagte - Draco rappelte sich soeben mühevoll wieder auf die Knie auf, dicke, ledrige Schwingen peitschten durch die Luft. Und den anderen Schülern erging es ebenso. Aus den Augenwinkeln sah sie Harry Potter, der sich wild fauchend an die Wand gekrallt hatte. Seine dunkelgrünen Augen strahlten wie Smaragde in die Dunkelheit. Schaudernd wandte die Frau sich ab. „Raus mit euch!“, schrie sie, ein kleiner Schlenker des Zauberstabs ließ die großen Fenster klirrend zerbrechen. Und als wäre dies das Stichwort gewesen, sauste Draco knapp über ihrem Kopf hinweg durch den Scherbenregen hinaus in die neue Freiheit, seine kreischenden und fauchenden Zöglinge im Schlepptau. Noch wenige Augenblicke war das leise Flappen der ledernen Schwingen zu hören, ab und an ein heiserer Schrei, dann wurde es ruhig. Erleichtert strich Minerva sich über die schweißbedeckte Stirn. „Puh…das muss ich in meinem Leben hoffentlich nie wieder mitmachen…Albus, ich streike!“ Kingsley Shacklebott kicherte. Währenddessen waren die restlichen Schüler von Hogwarts von Professor Dumbledore in der großen Halle zusammengerufen worden und wunderten sich, weshalb man sie ihrer Freizeit beraubte. „Es ist schon fast dunkel draußen.“, flüsterte Neville unbehaglich. Aufgeregt taxierten seine dunklen Augen die leicht spiegelnden Fenster an der Nordseite des großen Saales, Blaise und Terry neben ihm nickten. „Ich glaube, allmählich müsste auch die Transformation beginnen.“, fügte Blaise ebenso leise hinzu. Terry neben ihnen schwieg, aber sie wussten beide, dass der ruhige Junge seine Fragen lieber erst einmal für sich zu klären versuchte, ehe er andere fragte. Aber Neville war da doch eher der etwas denkfaule Typ und blickte seinen neuen Freund fragend an. „Wenn die Dämmerung hereinbricht, transformieren sich die Vampire. Dann wachsen ihnen die Flügel und die Sinne schärfen sich, und so weiter. Ist für uns relativ aufregend zu beobachten, aber für Harry und Dray in dem Moment erst mal tierisch unangenehm, bis sich die Sinne umgestellt haben.“ „Was meinst du mit, die Sinne umstellen?“, wollte Neville noch wissen, aber das unangekündigte Räuspern des unvorhergesehen wieder aufgetauchten Dumbledores unterbrach ihn. „Liebe Schüler“, begann der weißhaarige alte Mann mit freundlicher Stimme zu sprechen. Die Schüler schwiegen, warteten neugierig darauf, welche erstaunliche Nachricht dieses Mal wohl überbracht wurde. „Wie ihr euch sicherlich denken könnt, habe ich euch nicht ohne Grund hier zusammengetrommelt, obwohl ihr jetzt eigentlich Freizeit habt. Wer sich noch daran erinnern kann, wird wissen, welcher Abend heute ist.“ Irgendein vorlauter Ravenclaw brüllte auch gleich durch den ganzen Saal, dass Blutmond war. Hielt sich wohl für besonders wichtig, der Gute. Dumbledore erwiderte auf den reißerischen Einwurf auch nichts, sondern lächelte nur. „Ich bin mir doch relativ sicher, dass niemand von euch es sich entgehen lassen möchte, die in zehn Jahren nur einmal vorkommende Nacht des Blutmondes hautnah mitzuerleben, deswegen war ich so frei und habe euch jetzt noch einmal daran erinnert.“ Neville kicherte verhalten. Das war wirklich typisch für ihren schusseligen Schulleiter. Alle wussten, dass er ein einmaliges Genie war und eine Kraft beherrschte, die viele sich nur erträumen konnten, aber dennoch war er ein Mensch mit Macken, über die man teilweise nur lachen konnte. Und seine Sucht nach Zitronendrops war da noch die harmloseste Marotte. „Professor McGonagall teilte mir soeben mit, dass unsere vampirischen Schüler sich nun auf dem Gelände verteilt haben. Wer daran interessiert ist, sie zu beobachten, kann auf den großen Balkon gehen. Der Balkon ist mit sämtlichen mir bekannten Schutzzaubern belegt, ihr braucht euch also keine Sorgen machen, dass man euch dort schaden könnte, auch wenn es so aussieht, als würdet ihr im Freien stehen.“ Erstaunt beobachteten die Schüler wie Dumbledore mit einem nebensächlichen Handwischen den Weg zu einem mal eben herbeigezauberten riesigen Balkon freigab. Neville und Blaise gehörten zu den ersten, die den Weg nach draußen beschritten. Sofort fanden sich die Jungen in beinahe absoluter Dunkelheit wieder. Die plötzliche Stille war erfüllt von leisem Fauchen und Knurren aus der Ferne, ab und an hörten sie leises Flügelflappen oder einen spitzen Schrei. Selbst das Rascheln des Windes in den Baumkronen und andere Geräusche, die sie vorher nie wahrgenommen hatten und daher nicht einordnen konnten, schienen magisch verstärkt an ihr Ohr zu kommen. Staunend drehte Neville sich um seine eigene Achse. Das Schloss, in welchem er noch vor zwei Schritten gestanden hatte, war verschwunden. Stattdessen schien er direkt einige Meter über dem Boden inmitten des Hogwarts’schen Geländes zu schweben. Zu seiner Linken waren die Bäume des verbotenen Waldes, eine undurchdringliche Mauer des dunkelsten Schwarz, welches man sich vorstellen konnte. Einige hundert Meter entfernt glaubte er die ersten Ausläufer des Sees zu sehen und nachdem er begann, sich aufmerksam darauf zu konzentrieren, sah er auch die ersten Vampire, die nahezu mit der Dunkelheit ihrer Umgebung zu verschmelzen schienen. Erkennen tat er sie letztendlich an den leuchtenden Augen. „Neville? Hey, Neville, wo bist du?“ Leise drang die scheinbar panische Stimme von Blaise an Nevilles Ohr. Verwundert blickte der ehemalige Gryffindor sich um, konnte seinen Zimmerkameraden allerdings nicht entdecken. „Blaise, hey.“ Und urplötzlich wurde dessen Gestalt nur wenige Zentimeter neben ihm wieder sichtbar. Der Schwarzhaarige atmete sichtbar erleichtert auf und packte nach Nevilles Hand, suchte nun auch mit leicht zusammengekniffenen Augen nach den Vampiren. „Irgendwie ist es ein wenig unheimlich, findest du nicht?“ Blaise nickte. Und Neville schmunzelte zum wohl ersten Male überhaupt leise in sich hinein, als ihm auffiel, dass sein neuer Freund wohl um einiges weniger Mumm in den Knochen hatte als Feigling Neville selbst. „Da vorne sind Vampire.“, rief Blaise auf einmal. Seine ausgestreckte Hand deutete zu den Ausläufern des Sees hin, allerdings waren die strahlenden Augen nur unklar zu erkennen. „Glaubst du wir können dichter rangehen?“ Für einen kurzen Moment stockten die beiden Jungen noch etwas zweifelnd. Blaise war jedoch der erste, der versuchsweise einige Schritte in der luftigen Höhe überwand und sich somit dem See näherte. Neville folgte ihm rasch und sie benötigten nur wenige Schritte, um wenige hundert Meter zurückzulegen, damit sie die jungen Blutsauger ihres Hauses genauer unter die Lupe nehmen konnten. „Hey, das sind Pansy und Crabbe und Goyle.“, fiel es Blaise als erster auf. „Und guck dir das mal an…diese Flügel sind ja fast schon abartig!“ Nevilles Augen glichen Tennisbällen, so groß waren sie geworden, als er die ledrigen, dunkelbraunen Schwingen seiner drei Klassenkameraden entdeckte. Goyle hatte sich wie eine Fledermaus kopfüber an den breiten Ast einer großen Buche gehängt, sie sahen sogar, dass er sich nicht wie erst erwartet mit den Füßen dort festhielt, sondern mit einem unterschenkeldicken, gut ein meterlangen Schwanz festgewickelt hatte, sodass es aussah, als wären seine Fußballen mit dem Stamm verschmolzen. „Das ist aber normal. Geht morgen früh wieder weg. Hey, schau dir Pansy mal an. Wenn ich der morgen erzähle, was sie hier grad macht, die würd mir an den Hals springen!“, lachte Blaise belustigt. Seine Angst schien wie weggeblasen, während er die alte Freundin beobachtete, die quietschend und fauchend ihre Hände immer wieder in die offenen Aushöhlungen der Buche rammte, um eine kleine Horde panisch flüchtender Flugmäuse zu fangen, die sich in den kleinen Höhlen verschanzt hatten. Auch Neville wurde allmählich wieder etwas lockerer. Sein Blick taxierte für einen Moment auch Crabbe, der sich träge in das taunasse Gras geworfen hatte und vor sich hinzudösen schien, ehe ihm eine doch recht wichtige Sache auffiel. „Sag mal, Blaise…“ „Hm?“ Mit fragend erhobenen Augenbrauen wandte die Schlange sich von Pansys Alleinunterhaltung ab. „Weißt du wo Terry ist?“ ~ Währenddessen in den Tiefen der Kerker ~ Unbehaglich seufzend streunerte der besagte Veela-Halbmensch durch die weitläufigen Gänge des unterirdischen Kerkers in Hogwarts. Seine leisen Atemzüge und die schnellen Schritte hinterließen ein hallendes Echo, machten die Atmosphäre noch ein wenig ungemütlicher. „Oh verdammt…welcher Teufel hat mich geritten, hier langzulaufen? Und das nur, weil ich meine Feder im Zaubertränkesaal vergessen habe! Wenn ich die Hausaufgaben morgen nicht habe, killt Snape mich.“ Über die Tatsache, dass der Klassenraum nicht wie sonst strengstens magisch abgeriegelt worden war, wunderte Terry sich nicht wirklich. Der Junge brauchte ja nicht lange nachdenken, um zu der Überzeugung zu kommen, dass Professor Snape wohl einfach zu zerstreut war an diesem Abend, um noch an die magische Barriere zu denken. Wie gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen, stoppte der Sechstklässler. Horchend drehte er den Kopf und fluchte ungeniert in sich hinein, als er die Schritte hörte, die sich ihm unaufhörlich näherten. So schnell und leise wie möglich schlich Terry einige Meter zurück und verschwand hinter einem dicken Pfeiler. //Ey, warum verstecke ich mich überhaupt? Es ist erlaubt, hier langzugehen, also warum zur Hölle verstecke ich mich?!// Die Stimmen von Professor Dumbledore und Professor McGonagall ließen ihn dann doch neugierig aufhorchen. Zuerst drangen nur zusammenhanglose Fetzen an sein Ohr, aber als die beiden Lehrkräfte nur noch wenige Meter von ihm entfernt zu stehen kamen, konnte er jedes Wort genau verstehen. „Also wirklich, da hat er nun schon endlich die Möglichkeit, diese Nacht im Freien zu verbringen und er schließt sich trotzdem wieder ein!“, meckerte Professor McGonagall soeben. Dumbledore schmunzelte. „Ich denke wohl eher, er hat es einfach vergessen…Severus ist eben doch recht vergesslich, auch wenn das nur die wenigsten Leute bemerken.“ Als verlangten die warmen Worte nach einer Bestätigung, hallte plötzlich ein tiefes, stimmloses Grollen durch die Gänge. Terry holte erschrocken hastig Luft, presste sich aber sofort die Hand vor den Mund und blieb stocksteif stehen, hoffte, dass er nicht entdeckt worden war. Aber die beiden Lehrkräfte machten keine Anstalten, auf den ungebetenen Zuhörer zu reagieren, stattdessen klammerte die ältere Dame sich mit einem verängstigten Quieken an Dumbledores Arm. Der Mann schmunzelte weiter vor sich hin. „Ich denke mal, wenn er von selbst nicht beabsichtigt, sich etwas Gutes zu tun, dann werden wir da wohl ein wenig nachhelfen müssen. Schließlich ist diese Nacht einmalig, die sollte er nicht einsam in der alten Zelle verbringen.“ Mit einem leisen Schlenker seines Zauberstabs legte Dumbledore hinter der optisch nahtfreien Wand eine uralte Kerkertür frei. Terry staunte Bauklötze, als die beiden Erwachsenen hinter der Tür verschwanden und die Tür einen Spalt breit offen ließen. Für einen ganz winzigen Moment zögerte Terry. Aber seine Neugier siegte gegen die leichte Unbehaglichkeit, die er verspürte, wenn er daran dachte, was passieren könnte, sollte man ihn erwischen. Eiligst schlüpfte der Junge hinter dem Pfeiler hervor und kniete sich möglichst geräuschlos neben die geöffnete Tür, um neugierig durch den Schlitz zu lugen. Was er dort vor Gesicht bekam, schockierte ihn dann aber doch, denn mit einem solchen Bild hatte er nicht gerechnet. Hart keuchend, umgeben von sengend weißem Licht, dass es bereits in den Augen wehtat, lag der sich windende, verkrümmte Körper von Professor Snape auf dem kalten Steinboden. Die Augen des bereits voll transformierten Vampirs leuchteten dunkel, unablässig knurrte der Mann seine beiden Gäste mit weit ausgefahrenen Fangzähnen an. Immer wieder versuchte er, die Fesseln aus pulsierendem Licht, die sich fest um seinen Oberkörper schnürten und auch seine Flügel am Rücken festbanden, mit ruckenden Bewegungen zu sprengen, scheiterte aber jedes Mal. „Severus, ganz ruhig.“, flüsterte Dumbledore nun leise, der mit wenigen, langsamen Schritten und leeren, ausgestreckten Händen auf den wilden Vampir zuging. „Albus, pass auf!“, rief McGonagall schreckhaft, als Severus mit einem heiseren Kreischen den Kopf in ihre Richtung warf, aber der alte Mann ließ sich davon nicht beeindrucken. Da er so stand, dass Terry sein Profil gut erkennen konnte, bemerkte er, dass der alte Mann einen leicht wehmütigen Ausdruck auf sein Gesicht gelegt hatte. „Du dummer Junge…“ Eine solch samtene Stimme hatte der Junge noch nie von seinem Schulleiter gehört. Aufmerksam lauschte er. „Erinnerst du dich denn nicht mehr, woran wir die letzten Tage gearbeitet haben? Weißt du nicht mehr, welcher Tag heute ist?“ Mit einem ganz sanften Lächeln streckte Dumbledore die Hand zu dem noch immer bestialisch knurrenden Snape aus, aber ganz entgegen Minervas laut geflüsterten Befürchtungen rührte der Vampir keinen Muskel, als er die sanfte Hand an seiner Wange spürte. Unablässig taxierten die dunklen Augen den alten Mann mit einer scheinbaren Kaltblütigkeit, aber Terry sah, dass sie plötzlich einen warmen Stich bekommen hatten, den man nicht beschreiben konnte. „Na, Severus? Streng mal deinen Grips ein wenig an, mein Junge. Du weißt doch, was heute ist.“ Lächelnd streichelte Dumbledore durch das fettige Haar, über die schweißbedeckte Stirn. Severus stöhnte leise. „Blutmond…“, brachte er gequält hervor. Winselnd ließ der Professor seinen Kopf auf den kalten Boden knallen, aber Dumbledore verhinderte eventuelle Verletzungen einfach, indem er vorsichtig nach Snapes Schultern griff und ihn auf den Rücken drehte, sodass sein Gegenüber mit schweren Atemzügen um seine Beherrschung kämpfen konnte. „Ganz genau, mein Junge. Also, was willst du? Willst du dich hier drinnen weiter selbst quälen oder möchtest du lieber draußen über den Hof fliegen?“ Severus wimmerte und stöhnte, ein gequältes Keuchen entfloh seinen aufgesprungenen Lippen. Seine dunklen Augen füllten sich allmählich mit Tränen, welche Dumbledore gutmütig sofort wieder wegwischte. Nur ganz leise, schwer verständlich brachte Severus das Wort „Raus“ noch über die Lippen, aber der alte Schulleiter wusste auch ohne genau hinzuhören, was sein Sorgenkind von ihm wollte. „Dann musst du dich jetzt aber beherrschen, bis wir draußen sind, ja? Sobald wir auf dem Hof sind, kannst du dein vampirisches Ich übernehmen lassen, aber bis dahin musst du dich zusammenreißen. Du weißt, dass ich mich nicht schützen werde, Severus. Ich vertraue darauf, dass du es schaffst, dich deinen Trieben zu widersetzen.“ Der Vampir nickte geschlagen. Er hatte sich beruhigt, nur ab und an zitterte sein Körper ekstatisch auf, aber als Dumbledore mit leise gemurmelten Zaubersprüchen seine Fesseln verschwinden ließ, konnte er doch ein leises Kreischen und ein starkes Flappen seiner Flügel kaum zurückhalten. „Achtung, pass mit deinen Flügeln auf. Der Raum ist eng.“ Terry beobachtete voller Ehrfurcht, dass der alte Mann offensichtlich wirklich nicht den geringsten Selbstschutz in Anspruch nahm, um seinen Kollegen nach draußen zu geleiten. Lediglich einen leichten Blendzauber legte er auf sich selbst, damit Professor Snape ihn nicht direkt ansehen und eventuell die Kontrolle verlieren konnte. Umständlich packte Dumbledore den bemüht ruhigen Vampir an der Taille und schlang sich einen Arm um seine Schulter, animierte ihn so, die kleine Zelle zu verlassen und sich auf den Weg in die Freiheit zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)