Vampire's Life von abgemeldet (Chap 26 wird freigeschaltet :3) ================================================================================ Kapitel 13: ~+~ Kapitel 13 -------------------------- Kapitel 13 Nur wenige Minuten nach Beginn der Mittagsstunde öffneten sich Nevilles hellgrüne Augen. Für einen Moment versuchte er sich zu erinnern, was er geträumt hatte, aber so wirklich zusammenreimen konnte er es sich nicht mehr. Sicher war er sich nur, dass Vampire drin vorgekommen waren und vermummte Gestalten in schwarzen Kutten – Todesser wahrscheinlich. Aber er glaubte auch, Harry und Draco erkannt zu haben, sowie Snape, aber sicher war er sich nicht wirklich. //Komischer Traum…naja, egal. Ist sonst schon wer wach?// Suchend blickte er durch den Raum. Im ersten Moment konnte er absolut gar nichts sehen, da die Fenster noch immer magisch verdunkelt waren, sodass um ihn herum fast nur totale Schwärze herrschte, aber nach wenigen Sekunden gewöhnte er sich an die Dunkelheit und mit einem ganz stark gedimmten Lichtstrahl seines Zauberstabs konnte er nun auch einigermaßen gut sehen. Sein Blick stoppte für einen Moment an dem Bett neben sich, wo noch immer Professor Lupin schlief. Sein blasser Oberkörper, der durch die weggestrampelte Decke nun deutlich erkennbar war, war übersät mit alten, blassen Narben, aber auch einigen neuen, die teilweise leicht eiterten. Die blassen Wangen trugen ein starkes Rot, sein Atem ging hektisch. Neville keuchte erschrocken auf. „Professor.“ Eiligst rappelte er sich auf und versuchte möglichst unfallfrei das Nachbarbett zu erreichen, um noch einmal seinen Lehrer zu mustern. //Er ist ganz eindeutig krank…Mist! Ich könnte wetten, Professor Lupin hat Fieber. Am besten wäre es wohl, Madame Pomfrey herzuholen…Oh man! Bin ich froh, dass ich kein Werwolf bin…ich schätze, es wäre das Beste, wenn ich gleich mal nach den anderen Kleinen gucke…// Gedacht, getan. Nevilles Helfersyndrom meldete sich sofort, darum zog er sich schnell an und warf vorsichtig einen Blick in den Schlafsaal der vier jüngeren Werwölfe. Unter ihnen schlief auch das einzige Mädchen, aber da sie ebenso wie ihr Zwillingsbruder als Baby von einem Werwolf gebissen worden war, hatte offensichtlich niemand ein Problem damit. Und eine kurze, flüchtige Untersuchung ergab dasselbe Ergebnis wie beim Professor. //Oh je…denen geht’s genauso schlecht. Gut, Madame Pomfrey ist gefragt.// Ohne große Umschweife begab sich der ehemalige Gryffindor in den Krankenflügel, um ihre Schulärztin davon zu unterrichten, dass die Werwölfe offensichtlich Genesungsprobleme hatten. „Madame Pomfrey?“, rief er sofort, hörte auch prompt ein leises Scheppern aus dem Nebenraum. Fragend blinzelte die Schwester ihn an. „Was ist?“ „Ähm…Professor Lupin und die Werwölfe sehen schlecht aus. Ich glaube, sie haben Fieber.“ Sofort zog die Schwester zischend die Luft ein und nickte ernst. Sie war eben Ärztin, durch und durch. „Ich bin sofort da. Wie lautet das Passwort?“ „Drachengruß, Madame.“, antwortete Neville gehorsam, während er ohne Grund im Raum herumblickte. Ganz erstaunt bemerkte er Professor Snape, der ganz hinten auf dem letzten Bett saß, den freien Oberkörper nach vorn gebeugt, den Blick zu Boden gerichtet. „Gut. Haben Sie vielen Dank, Mister Longbottom.“ Und schon rauschte sie an ihm vorbei, ließ den Jungen mit dem Professor zurück, welcher ihn jedoch noch nicht bemerkt zu haben schien. Dazu war seine ganze Haltung zu abwesend. Sekundenlang überlegte Neville, ob er es wagen sollte, sich seinem Hauslehrer zu nähern. Auch wenn er in letzter Zeit etwas mutiger geworden war – Angst vor den dunklen Augen hatte er noch immer, und das nicht zu knapp. Aber andererseits…er hatte den miesgelaunten Lehrer noch nie derart…gebrochen gesehen. Der ganze Körper war ohne den kleinsten Funken Körperspannung, selbst die Hände lagen kraftlos auf dem Schoß. //Ich weiß nicht, warum, aber…er sieht einsam aus. Einsam und traurig. Wär schön, wenn ich ein bisschen mutiger wäre… aber ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und ihm sagen, dass alles gut wird, niemals! Der würde Hackfleisch aus mir machen, bevor ich ihn auch nur angucken kann! Hach…// Aber Neville war niemals ein wirklich mutiger Charakter gewesen. Mit einem eindeutigen Stechen im Bauch drehte er seinem Professor den Rücken zu und machte sich auf den Rückweg, um zu schauen, ob Blaise oder Terry schon aufgewacht waren. Oder der kleine Louis. Er musste sich ablenken. Und wie erwartet, waren durch Madame Pomfreys geschäftiges Gewusel auch Terry und Blaise wieder wach und saßen noch in ihren Schlafanzügen auf dem Sessel im Gruppenraum, die Bettdecke um sich geschlungen. Da Blaise allerdings bei Draco geschlafen hatte, hatte er sich einfach mal schnell bei Terry unter die Decke gekuschelt und saß auf der Lehne. „Guten Morgen.“, begrüßte Neville seine beiden Zimmergenossen, die ihm müde zunickten. „Harry und Dray pennen noch weiter in die Puppen…“, nuschelte Blaise schlaftrunken. Ein tiefes Gähnen entrang seinem Mund er kippte leicht zur Seite weg, sank auf Terrys Schulter nieder, der dagegen offensichtlich nichts einzuwenden hatte. „Professor Lupin hat Fieber.“, meinte er stattdessen. Neville nickte. „Ich hab Madame Pomfrey geholt. Die Kleinen sind auch krank.“, gestand er ein wenig schuldbewusst. Er hatte nicht bedacht, dass seine beiden Freunde wohl bei dem Heckmeck nicht mehr würden weiterschlafen können. Aber jetzt war es zu spät für derlei Überlegungen. „Was wollen wir jetzt noch machen? Mir ist langweilig.“ Nachdenklich blickte Neville aus dem Fenster. Zuerst war ihm die Idee gekommen, Zauberschach zu spielen, aber er selbst war ein mehr als lausiger Spieler…und draußen war ein Wetter wie der herrlichste Sommer auf Erden. „Wir können rausgehen. Zum See runter.“, schlug er deswegen vor. Noch etwas träge nickten die beiden anderen Jungen, machten sich aber ganz gemächlich daran, sich für den kleinen Spaziergang anzukleiden. Und kaum waren alle wieder einigermaßen wach, schnappten sie sich ihre Umhänge, stapften in ihre warmen Stiefel und ließen die Vampire ruhig in ihren Betten liegen. „Sagt mal, was glaubt ihr, wird werden, wenn wir so viele neue Leute kriegen?“, fragte Terry mit einem Mal nachdenklich in die Runde. Die Jungen schwiegen. „Also auf alle Fälle wird’s lebhafter im Haus, soviel steht fest.“ „Und der Unterricht wird vielleicht auch interessanter. Wär ja cool, wenn Professor Binns endlich in den Ruhestand treten würde…“ „Oh ja…ich mein, ich will mich ja nicht beschweren, weil man bei ihm so schön schlafen kann, aber ein neuer Lehrer wäre trotzdem cool…“ Lachend feixten die Jungen eine Runde über den stets geistig abwesenden, geisterhaften Professor, der noch nicht einmal seinen Tod mitbekommen hatte. „Der kriegt doch so einiges nicht mit, Blaise. Der hat ja nicht mal mitgekriegt, dass wir neu eingeteilt wurden…ich schätze mal, der würd’s noch nicht mal mitkriegen, wenn er ne Frau hätte, dass die mit ihm ins Bett will…“, lachte Terry abschätzig. Neville sah ihn skeptisch an. „Terry…das geht ein wenig zu weit, oder? Ich mein, seine Frau ist doch damals gestorben, wenn ich mich nicht irre…“, meinte der Junge zögernd. Terry schnaufte. „Naja, Herzanfall. Ich mag den Typen trotzdem nicht. Aber mal was anderes…wer sind die da hinten?“ In ihrer Diskussion war den Jungen gar nicht aufgefallen, dass sie ein Stück vom Weg abgekommen waren und nun kurz vor dem See standen. Und einige Meter weiter kam ihnen eine kleine Gruppe entgegen. „Whoah…sagt mal, hab ich was an den Augen, oder seh ich da `nen Zentauren?“, rief Blaise fassungslos. Auch Terry und Neville waren verblüfft. Sie beobachteten die Gruppe, bis sie nahe genug heran war, um gut beobachtet werden zu können. Rasch versteckten sie sich – warum, wussten sie selbst nicht so genau – hinter der großen Linde, linsten aber gespannt weiter die Besucher an. Wie Blaise richtig beobachtet hatte, ragte über den Köpfen der Leute der Oberkörper eines Zentauren empor. Und er war wahrlich kein Anblick, den man nicht täglich genoss – wahrscheinlich auch deshalb, weil man allgemein im Leben nicht sehr oft Zentauren zu Gesicht bekam. Der Zentaur war kräftig gebaut, hatte einen vollkommen schwarzen Pferdekörper, seine Mähne und der Schweif strahlten jedoch in einem kräftigen, satten weiß. Und der Mann an sich war auch relativ hübsch. Seine schulterlangen, schneeweißen Haare endeten knapp über den Schulterblättern, aber ein dünner Strich Haare im Nacken zog sich über den Rücken, bis das Weiß mit der Mähne verschmolz. Und passend dazu war er braun gebrannt, muskulös und hatte ein markantes Gesicht mit dominanten dunkelblauen Augen. Ein wahrer Blickfang. Neben ihm ging noch ein weiterer Zentaure, aber der war nicht halb so attraktiv wie sein Nebenmann, weswegen man ihm nicht wirklich Beachtung schenkte. „Whoah!“, staunte Neville noch immer verhalten. Noch nie hatte er einen solch anziehenden Mann gesehen…auch Blaise hörte er neben sich trocken schlucken. Nur Terry schien sich nicht wirklich zu regen. Seine blauen Augen checkten die Anderen ab. Ganz am Anfang der Schlange ging Professor Dumbledore. Er unterhielt sich sehr angeregt mit einem vielleicht knapp einen Meter großen, hageren Mann mit stoppeligen Haaren und grünen Augen. „Ich glaube, der Typ neben Dumbledore ist ein Teilkobold, so wie Professor Flitwick.“, meinte er leise. „Ach wirklich? Ich hab mir nie groß Gedanken darum gemacht, warum Flitwick so klein ist…ich dachte immer, der wäre einfach kleinwüchsig.“, antwortete Blaise verwundert. Neville nickte. „Und die Frau da hinten ist eine Halbriesin, so wie Hagrid.“, machte Neville weiter. Seine Augen deuteten auf eine seeeehr stattlich gebaute, gut zweieinhalb Meter große Frau mit lockigen blonden Haaren und einem hübschen Gesicht. Sie war sehr schlank, aber dennoch auch sehr groß… „Und der hinter Professor Dumbledore?“, fragte Neville leise. Sie wechselten ihren Standort um den Baum herum, als die Gruppe an ihnen vorbei zog. „Scheint ein Halbelf zu sein. Würde jedenfalls erklären, warum er Terry so ähnlich sieht…?“, meinte Blaise zögernd. Terry nickte schweigend. „Und die Frau hinter ihm, naja…keine Ahnung?“ „Wahrscheinlich eine normale Hexe“, vermuteten die Jungen schließlich. Noch wussten sie nicht, wie falsch sie mit ihrer Vermutung liegen sollten, aber das kümmerte die Jungen noch nicht. „Also stimmt es wirklich…was glaubt ihr, wer unterrichtet denn welches Fach? Das würde mich jetzt echt tierisch interessieren! Ich wette, der Zentaure unterrichtet Astronomie, oder?“ Neville nickte nachdenklich. „Ich denke schon. Zentauren sind ja dafür bekannt, dass sie gute Kenntnisse in der Astronomie besitzen, von daher wär das wohl sinnvoll.“, stimmte Terry fröhlich zu. „Und der andere? Zwei Lehrer für Astronomie brauchen wir ja eigentlich nicht.“ „Ich schätze, irgendwie Zaubereigeschichte oder sowas? Irgendwas Trockenes vielleicht?“, warf Blaise ein. Terry schüttelte den Kopf. „Kann ich mir nicht vorstellen…ich vermute mal eher etwas, was an der frischen Luft statt findet. Pflege magischer Geschöpfe? Als zweiter Professor?“ „Vielleicht. Und der kleine Kobold?“ „Verwandlung? Oder Alte Runen? Zauberkunst?“, zählte Terry fragend auf. „Wer weiß. Für ihn würde eigentlich so ziemlich alles in Frage kommen. Warten wir’s ab.“, wiegelte Neville schließlich ab und die Jungen nickten. „Auf alle Fälle steht fest, dass die Halbriesin nicht Kräuterkunde unterrichtet. Da leg ich meinen Arm ins Feuer.“ Nun lachten sie wieder. Sie spekulierten noch eine ganze Weile weiter, spazierten entspannt über das Gelände und beobachteten schließlich die restlichen Schüler in der großen Halle, die unterschiedlichsten Tätigkeiten nachgingen, unter anderem der Erledigung der Hausaufgaben, während die drei Bellcourds nun in Gesellschaft einiger anderer, mittlerweile wieder ausgeschlafener Hausgenossen ihr offizielles Frühstück einnahmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)