Vampire's Life von abgemeldet (Chap 26 wird freigeschaltet :3) ================================================================================ Kapitel 20: ~+~+~+~+~+~ Kapitel 20 ---------------------------------- Hermine war natürlich die erste, die diese neuen Informationen aufs Gründlichste überprüfen wollte. Sofort nach Ende der Stunde, nach der sie eine halbe Stunde Zeit hatten, um zum nächsten Klassenraum zu kommen, ließ sie sich von Professor Martínez einen Stapel Bücher über die Entstehungsgeschichten von Minneapolis und Silverwings geben, danach schnappte sie sich ihre beiden Freunde voller Eifer und schleifte sie erbarmungslos in die Bibliothek. Obwohl man diesmal anmerken musste, dass sie dem vollkommen überrumpelten, armen Neville überhaupt keine andere Wahl ließ. Terry folgte dem Trio schließlich aus freien Stücken und setzte sich schweigend dazu, als die junge Hexe wie ein Wirbelwind zwischen den Regalen herumzulaufen begann, um die richtigen Bücher zu finden, die ihr die Antworten geben könnten, die sie suchte. „Was genau hat er damit gemeint, Voldemort wäre schon längst Geschichte, wenn er nicht hier, sondern in Amerika leben würde?“, überlegte Harry laut vor sich hin, als er die Worte der letzten Unterrichtsstunde Revue passieren ließ. Neville zuckte ratlos mit den Schultern, nur Hermine rief hinter den Regalen hervor: „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke, das ist eine Anspielung auf die in der dortigen Gesellschaft häufig angewandten schwarzen Magie, Harry.“ Vorwurfsvoll kam das Mädchen angerauscht, die Arme schwer beladen mit drei dicken, alten Wälzern. Krachend ließ sie diese vor den Jungen auf den Tisch fallen und setzte sich schwungvoll zwischen ihre Freunde. „Du meinst, weil in Amerika viel mehr schwarze Magie praktiziert wird als hier. Und vor allem, sogar noch teilweise legal.“, stimmte Terry nachdenklich zu. Hermine nickte eifrig. „Professor Martínez hat es doch so ausgedrückt, dass die Hexen und Zauberer dort viel mehr schwarzmagische, und offenbar auch kriegstaugliche Zauber kennen als wir hier in England.“, meinte das Mädchen energisch. Nachdenklich runzelte sich ihre glatte Stirn, sie blickte auf, als Harry sie auf einmal aufgeregt anstarrte. „Aber das heißt dann ja eigentlich…“ „Dass du bloß ein paar dieser Sprüche lernen musst, dann kannst du Voldemort problemlos besiegen!“, beendete Neville sofort. Harry nickte begeistert und auch Terry nickte leicht. Nur Hermine blickte noch immer ernst drein. „Aber mal angenommen, wir wüssten, welche Sprüche dort kriegstauglich sind, Harry…da gibt es noch ein paar Probleme, die uns auf dem Weg begegnen würden, findest du nicht?“ Nun war die vorherige Euphorie auch schon wieder verflogen und die Jungen grübelten angestrengt. Harry seufzte leise. „Du hast mal wieder Recht, Miene… erstmal müssten wir wissen, welche Zauber man verwenden kann, aber an die ranzukommen, wird schwierig. Schließlich dürfen ja auch nur ausgewählte Hexen und Zauberer in Amerika überhaupt die Lehre beginnen. Und das nur unter der Leitung des Ministeriums, also dürfte es für uns wohl unmöglich sein, da ranzukommen.“, stimmte er leise zu. Bedrücktes Schweigen trat ein. „Und selbst wenn wir das ausreichende Wissen hätten…keiner kann sich selbst Kriegszauber beibringen, auch eine Hermine Granger nicht. Das bezweifle ich stark.“, überlegte Terry leise weiter. Er spürte zwar den giftigen Blick der jungen Hexe auf sich ruhen, den er aber geflissentlich ignorierte. Selbst sie wusste, wo ihre Grenzen waren. Und eine Sechstklässlerin würde es höchstens mit viel Glück schaffen, sich selbst einen derart schweren Zauber beizubringen, egal wie schlau sie war. „Und was wäre…wenn wir jemanden fragen, der in den schwarzen Künsten bewandert ist?“, meinte Terry nach einigen Minuten des Schweigens leise. Harry lachte humorlos, er hatte sofort verstanden. „Snape?! Klar, er ist dafür wohl gut geeignet. Aber du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass die alte Fledermaus mir Kriegszauber beibringt, oder? Niemals…eher würd ich mich Voldemort persönlich stellen, als von dem unterrichtet zu werden! Ich schätze, meine Überlebenschancen in dem Unterricht sind gleich Null…“ Terry grinste hinterhältig, während sowohl Neville als auch Hermine leise lachen mussten. Ja, irgendwie hatte Harry da schon recht. Snape war bekannt als unerbittlicher und sogar unfairer Lehrer…und Harry als einziger Schüler würde bei ihm die Hölle durchleben. „Leute, wir müssen wieder los. Sorry Miene, wir sehen uns später.“, fiel Harry da gerade auf. Hastig ließen die drei Jungen ihre Freundin stehen und machten sich wieder auf den Weg zum Fach Geschichte der Zauberei mit Professor Binns und Professor Harvard, dem Halbelfen. Wobei Hermine ihre Freunde beneidete, dass sie jetzt schon den Halbelfen kennen lernen durften. Wie gerne würde sie an dem Unterricht teilnehmen…aber sie war eben doch eine Gryffindor. Seufzend legte sie die Hände auf die Tischplatte und blickte den dicken Bücherstapel vor sich an. Sie fasste einen Entschluss. //Wenn ich schon nicht mehr so viel tun kann wie sonst, dann werde ich meine Zeit wenigstens nicht ungenutzt verstreichen lassen! Das wäre ja gelacht, wenn ich nicht dahinter komme!// Voller neuem Tatendrang schlug sie den dicksten der drei Wälzer auf und begann ihn aufmerksam zu studieren. Die Unterrichtsstunde mit Professor Harvard war, wie die Jungen bereits vorher vermutet hatten, nicht die Aufregendste, aber schlafen durften sie jetzt auch nicht mehr. Der schon fast verboten gut aussehende Halbelf war streng, aufmerksam und erwartete offensichtlich eine möglichst rege Mitarbeit von seinen Schülern. Die Mädchen beugten sich seinen Wünschen – sofern sie nicht gerade vollauf damit beschäftigt waren, ihn mit großen Augen anzustarren und gedanklich wegzuschmelzen. Die Jungen dagegen taten sich noch etwas schwer, sich so plötzlich umzustellen. Harry nickte mehrmals ein, trotz seiner Versuche, wach zu bleiben. Und Neville und Terry blickten eher gedankenversunken vor sich hin, als dass sie wirklich verstanden, was der Mann mit seiner samtenen Stimme ihnen erzählte. Die einzig wirkliche Ablenkung, die ihnen diese Stunde brachte, war die Rückkehr ihrer beider vorher vermissten Freunde. Mit einer Miene, als würde die Welt in ein paar Sekunden in Flammen aufgehen, betrat Professor Snape den Raum, im Schlepptau die beiden ehemaligen Schlangen. „Entschuldigen Sie die Störung, Professor Harvard, aber ich bringe die beiden Schüler zurück, die in der letzten Stunde den Unterricht wegen Unwohlseins verlassen mussten. Lassen Sie sich nicht weiter stören.“ Draco und Blaise setzten sich schnell und ohne sich umzuschauen, neben ihre neuen Freunde und packten ihre Bücher aus. „Willkommen zurück.“, meinte Terry nur grinsend, aber außer einem ebenso breiten Grinsen von Blaise bekam er keine Antwort. Harry beobachtete aus dem Augenwinkel neugierig den Blondschopf, aber der war vollauf damit beschäftigt, die Schulsachen auszupacken und lautlos hinter vorgehaltener Hand zu gähnen. Professor Snape war auch schon wieder von dannen gezogen, wahrscheinlich in der Hoffnung, jetzt endlich seiner Freizeit nachgehen zu können. „Haben wir viel verpasst?“, wollte Blaise prompt wissen, aber außer einem Kopfschütteln von Harry, einem unterdrückten Lachen von Terry und dem breitesten Grinsen der welt von Neville antwortete zuerst keiner. „Professor Martínez, der Zentaure…er hat Harry in der Stunde um ein Autogramm gebeten!“, klärte Neville die beiden schließlich doch auf, als diese sich fragend ansahen. „Jaa, und der kleine Kobold in Verteidigung gegen die dunklen Künste ist auch son schräger Vogel, sag ich euch! Grinst die ganze Zeit wie ein…“, führte Terry sofort weiter, stockte aber nachdenklich. „Ja, wie grinst der eigentlich?“ „Irgendwie als wär ihm das festgewachsen…mal ehrlich, wer kann schon die ganze Stunde durch grinsen?“ „Aber er ist lustig. Hat uns einiges über Silverwings und Minneapolis erzählt.“ Mit der Zusammenfassung von Harry schließlich gaben sich die beiden Schlangen dann doch zufrieden. Draco seufzte leise und holte seine Rolle Pergament heraus, begann schweigend sich Notizen zu machen, während der Halbelf weiter mit monotoner, aber samtener Stimme erzählte, wie es zur in der Geschichte nie erwähnten, aber dennoch wirklich wissenswerten Elbenverfolgung gekommen war, die die Elben im dreizehnten Jahrhundert beinahe ausgerottet hätte. Heute gab es zwar auch noch ein paar Elben, aber die meisten von ihnen waren mittlerweile Mischlinge, entstanden aus Paarungen zwischen Veelas und Halbelben. Die daraus entstandene, neue Rasse hatte auch einen eigenen Namen erhalten: Halbelf. „Es gab ne Elbenverfolgung?“, brummte Terry nachdenklich, aber seine Freunde zuckten nur nachdenklich mit den Schultern. „Man merkt wirklich, dass Hermine nicht da ist…“, meinte Harry einige Minuten später leise in die Stille hinein, die in den hinteren Reihen entstanden war. Neville nickte. „Sie hätte uns jetzt erstmal wieder nen ellenlangen Vortrag darüber gehalten, was sie in welchem Buch schon mal gelesen hätte…“ „Und dass die werten Jungen, wenn sie schon nicht meinem Unterricht folgen wollen, bitte die Klappe zu halten haben. Danke!“ Ohne, dass einer von ihnen es gemerkt hatte, war Professor Harvard hinter sie getreten und blickte aus strengen, eisblauen Augen auf seine Schüler hinab. „T’schuldigung.“, nuschelte Harry sofort peinlich berührt und hielt nun die Klappe. Ebenso wie der Rest der Truppe, die nun sehnsüchtig darauf warteten, dass die Minuten schneller über das Zifferblatt der Uhr krochen. Letztendlich war die Erzählung über die Elbenverfolgung aber doch noch ganz interessant geworden, als der Professor kleine Ratespielchen in den Unterricht mit einbaute – Terry schmollte zwar die ersten Minuten ein wenig, weil er über das Wissen der Elben, Halfelfen und Veelas natürlich einiges mehr in petto hatte, aber er ließ es sich nicht nehmen, bei allgemeiner Unwissenheit auch mal den einen oder anderen Tipp in den Raum zu werfen. Schließlich fand Terry auch etwas Neues heraus: viele Veela und Halbelfen hatten ein geborenes Talent für jegliche Art von Heilungsmagie. Und dank ihrer Vorfahren waren sie auch um einiges sensibler und sicherer im Umgang mit der Magie. Nun hatte Terry endlich seine Antwort, warum er absolut keine Probleme damit gehabt hatte, Zauber zu lernen, die andere Gleichaltrige und sogar einige Professoren um den Verstand gebracht hatten. Er hatte eben einfach ein natürliches Gespür dafür. Gegen Ende der Stunde schließlich waren ausnahmslos alle Schüler von ihrem neuen Professor begeistert. Professor Harvard war streng, aber er war auch sehr nett, wenn man das tat, was er wollte. Und er war sogar so gnädig, keine Hausaufgabe für die erste „Kennenlern-Stunde“, wie er es nannte, zu geben. Zufrieden verließen die Schüler den Unterricht. „Boah, endlich geschafft! Mein Gott…“, brummte Terry müde, als sie sich auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum machten. Draco nickte und gähnte ausgiebig. „Jetzt haben wir wenigstens Freizeit. Aber wenigstens gibt’s keine Hausaufgaben, das ist doch schon mal was.“, stimmte der Blonde ihm zu. Zusammen schritten sie im gemütlichen Tempo durch die Gänge, störten sich nicht an den lautstark tuschelnden Gryffindors, wenn sich ihre Wege kreuzten. „Was ist denn da los?“, meinte Neville schließlich, als sie an der großen Halle vorbei kamen. Wenige Meter vor der Erhöhten Plattform der Lehrer hatte sich eine ganze Traube an Schülern versammelt, die irgendetwas furchtbar interessant zu finden schienen. „Keine Ahnung. Nachgucken?“ Auf den Vorschlag hin änderten sie ihren geplanten Kurs und steuerten auf die Meute zu. Der kleine Louis aus der ersten Klasse kam ihnen aufgeregt entgegen. „Harry, Harry!“ „Hey Louis, was gibt’s?“ „Da ist ein Aushang über den Vampirkurs, hast du‘s schon gesehen?“ „Vampirkurs?“, wiederholte der Bellcourd verblüfft und im ersten Moment ahnungslos. Erst als sie sich durch die vielen Schüler gekämpft hatten, konnten sie auch einen Blick auf den Zettel werfen, der an einer typischen schwarzen Wand hing, die es in so vielen Schulen schon gab. „Der Vampirkurs, von dem Dumbledore gesprochen hat. Und schau mal, was Professor Snape so alles geplant hat für seine Mitglieder.“, stimmte nun auch Marylin mit ein, die ebenfalls schon den Aushang gesehen hatte. „Ah ja…“ „Erste Stunde am Freitag um 17pm, Treffpunkt in der großen Halle vor dem schwarzen Brett. Teilnehmen dürfen nur Jungvampire der ersten Klasse und neugeborene Vampire.“, las Neville vor und zog die Augenbrauen zusammen. „Das ist in einer halben Stunde. Und was heißt, neugeboren?“ „Du bist ein Neugeborener, Potter. Frisch gebissen und noch vollkommen ahnungslos.“, erklärte Draco dem anderen mit einem leisen Knurren in der Stimme. Nun war es Harry, der skeptisch dreinsah. „Oh toll…“, murrte er begeistert, widmete sich aber wieder dem kleinen Zettel. „In der ersten Stunde wird das praktische Fliegen geübt. Ausgangspunkt: Der Ostturm. Professor Snape.“ „Cool. Na also, Harry. Wenn das mal nicht genau das ist, was du haben wolltest.“, grinste Terry schadenfroh. Draco nickte ebenfalls, grinste diesmal aber nicht. „Ich geh mal zu Severus und frag ihn, ob er noch Unterstützung gebrauchen kann.“ Und weg war der Blonde. Neville und Blaise sahen sich verwundert an. „Irgendwas hat der doch schon wieder.“ „Hat wohl seine Tage.“, tat Terry den kleinen Vorwurf keck ab und wandte sich wieder an den Schwarzhaarigen. Die kleine Meute löste sich allmählich auf, nur vereinzelt blieben ein paar Schüler und setzten sich einfach an den Gryffindortisch, weil ihr Tisch am anderen Ende der Halle war. „Und, machst du mit? So eine Gelegenheit bekommst du so schnell nicht wieder.“ Unschlüssig blickte der Schwarzhaarige zu Boden. Nun, recht hatte sein Freund da schon. So eine Chance bekam man nicht oft. Aber andererseits…die Vorstellung, dass er fliegen sollte, ließ ihn nun doch etwas mulmig zumute werden. „Naja, also…“ „Erzähl es ruhig, Harry. Wenn dich was bedrückt, nur raus damit.“ Der schwarzhaarige seufzte leise und nickte. Auch er setzte sich an den Tisch, wartete, bis seine kleine Gruppe sich zu ihm gesetzt hatte. „Hey, fangt nicht ohne mich an!“, schallte plötzlich eine helle, angenehm bekannte Stimme durch den Saal und Harry erblickte seine beste Freundin, die gerade mit langen Schritten auf ihn zulief. „Wo kommst du denn her?“ „Bibliothek. Ich glaube, ich hab was gefunden, aber das erzähl ich euch später.“ Mit einem Winken tat sie die Sache ab, als sie auch Louis und Marylin entdeckt hatte und setzte sich unaufgefordert dazu. „Also Harry, was hast du zu sagen?“ Zärtlich schlang das Mädchen einen Arm um Harrys Schultern und lächelte ihm ins Gesicht. Der ehemalige Löwe lächelte zaghaft zurück und versuchte, seine Gedanken in Worte zu fassen. „Weißt du…bisher hatte ich trotz allem immer noch das Gefühl, ich selbst zu sein. Ich mein, klar, Draco hat mich gebissen und ich hab jetzt viel schärfere Augen als vorher, aber…“ Er stockte und suchte nach den richtigen Worten. Er wollte ja schließlich niemandem auf den Schlips treten, trotzdem so gut es ging, seine Gedanken äußern. Und zwar ohne, dass man sich dafür von ihm abwandte, so wie es die meisten seiner alten Freunde getan hatten. „Ich glaube, ich versteh was du meinst.“, lächelte Terry den anderen an und nickte nachdenklich. „Du hast im Moment noch nicht so ganz das Gefühl, dass du wirklich ein Vampir bist, stimmt‘s? Klar, du brauchst keine Brille mehr, aber mehr merkt man davon noch nicht. Du hast offensichtlich keinen Blutdurst und außer der schärferen Sehstärke hat sich bei dir noch nichts verändert.“, zählte der Halbelf auf und bestätigte das, was Harry bereits in den Sinn gekommen war. Der Junge-der-lebt nickte zaghaft. „Ja, genau. Ich bin immer noch ich selbst, nur eben…ohne Brille.“ „Aber, ich hab auch schon einiges über Vampire gelesen. Als ich den Tagespropheten gesehen hab, hab ich mich sofort in alle möglichen Bücher gestürzt. Und dabei auch einiges entdeckt.“ „Komm, teil uns deine Weisheiten mit, Hermine.“, meldete sich nun auch Marylin neugierig zu Wort. Die Jungen und Mädchen beugten sich über den Tisch, um der leisen Stimme ihrer Freundin lauschen zu können. „Viele neugeborene Vampire spüren am Anfang keinen Blutdurst und merken nicht von der Veränderung, die in ihrem Körper stattfindet. Es ist je nach Person unterschiedlich, wie lange diese Transformation dauert, aber in der Regel beginnt man so zwischen der zweiten und fünften Woche die ersten Erfahrungen zu sammeln. Manche Vampire haben einen unnatürlich starken Blutdurst und andere wiederrum kaum, aber die physischen Wandlungen bemerkt letztendlich jeder. Dein Gehör wird sich um ein vielfaches verschärfen, beginnend mit dem Augenblick, wo du zum ersten Mal fremdes Blut zu dir nehmen wirst. Auch deine Sehstärke wird bestimmt noch ein Stück besser, genauso wie der Geschmacks- und Geruchsinn. Am Anfang wird dich das wahrscheinlich belasten, weil du dann ja erst noch lernen musst, die Eindrücke, die dann viel viel stärker auf dich einwirken, voneinander zu trennen und das Unwichtige auszublenden. Aber solange das die negative Seite ist, wird sich auch einiges anderes bei dir noch verändern. Du wirst wahrscheinlich wachsen.“ Nun riss der Dunkelhaarige erstaunt die Augen auf. „Echt?!“ „Ja. Die meisten Vampire sind im Schnitt zwischen 1,70 und 2 Metern groß, aber das hängt davon ab, wie groß sie vor der Transformation waren. Du bist 1,65, dann wirst du bestimmt an die 1,80 oder mehr.“ Nun grinste der Goldjunge wie ein Honigkuchenpferd. Er würde wachsen, bis an die 1,80! Ganze zehn Zentimeter, wenn nicht noch mehr! Ja, darauf freute er sich wirklich. „Und was ist dann mit Draco? Er ist als Vampir zur Welt gekommen.“, wollte nun auch Blaise neugierig wissen, aber dazu konnte das Mädchen ihm nicht viel sagen. „Ich hab praktisch nichts gefunden über geborene Vampire. Wer weiß, vielleicht wächst er noch, vielleicht auch nicht. Keine Ahnung.“ „Egal, was ändert sich sonst noch?“ Allmählich wurde Harry neugierig. Die Zukunftsaussichten gefielen ihm so langsam. Vielleicht konnte er sich ja doch damit anfreunden, ein echter Vampir zu werden! „Also, ähm…und du wirst natürlich auch anatomisch belastbarer, deine Muskeln und Sehnen werden elastischer und straffer, was natürlich dazu führt, dass du auch im Sport um einiges leistungsstärker wirst. Nicht wenige Vampire, die versteckt unter den Muggeln leben, sind Leistungssportler auf Olympianiveau.“ „Cool!“ „Das ist ja beschiss!“, grinste Harry nun wirklich gut gelaunt. „Tja…ähm…warte, sonst noch was? Ich glaube, das wars erstmal…Quatsch, der Blutdurst fehlt noch.“ Nun war die ganze ausgelassene Stimmung am Tisch wieder dahin. Marylin seufzte leise, Terry bewunderte noch immer seine Fingernägel, nur Blaise war noch relativ gut gelaunt. „Jeder Vampir bekommt früher oder später Blutdurst. Das ist das gleiche wie der normale Hunger, den jeder Mensch hat. Man muss essen, um zu überleben, genauso musst du eben Blut trinken.“ „Und zwar immer ne bestimmte Menge, je nachdem wieviel du brauchst. Das ist aber auch von Vampir zu Vampir unterschiedlich.“, klinkte sich der dunkelhäutige Spender ein. Hermine nickte bestätigend. „In der Regel ist der allererste Blutdurst der stärkste. Du wirst eine wesentlich größere Menge benötigen als sonst, bis der erste Durst geschwächt ist, aber danach dann ist es nicht mehr so schlimm.“ Blaise nickte nachdenklich. „Ich weiß noch genau, wie es bei Draco war, als er den ersten Anfall gekriegt hat. War keine schöne Sache.“ „Super, du machst mir gerade echt Mut, Zabini!“ „Sorry, aber es ist wirklich so. Aber ich denke, bei dir wird es nicht ganz so schlimm, du hast dann bestimmt schon deinen Blutstein. Draco hatte keinen. Und es ist wirklich grausam, einen Jungvampir bei seinem ersten Blutdurst ohne den Stein auskommen zu lassen. Er hätte mich damals beinahe getötet, weil er sich nicht beherrschen konnte und selbst danach hatte er noch tagelang Schmerzen. Er beschrieb es als ein…Brennen, als wenn Gift durch seine Adern fließen würde.“ Schaudernd blickten die anderen Anwesenden am Tisch sich an. Blaise hatte den Blick gesenkt und schien tief in seine alten Erinnerungen versunken zu sein, aber er erzählte leise weiter. „Es war wirklich keine schöne Zeit, aber nachdem der erste große Anfall vorüber war, ist es besser geworden. Jetzt ist es nur noch ein unangenehmes Kribbeln oder Ziehen, wenn der Durst zu groß wird.“ „Na super…darauf freu ich mich schon total!“ „Aber wie gesagt, bei dir wird es wahrscheinlich besser, du hast dann schon den Blutstein und der ist eine große Unterstützung. Er filtert das Blut desjenigen, den du das letzte Mal angezapft hast mehrere Male und kann so, falls du gerade wieder Durst bekommst, für neue Energie sorgen. Ist wirklich praktisch, dieser Blutstein.“ Harry wollte gerade noch eine Frage stellen, aber Hermine leise Warnung „Snape kommt“ ließ ihn wieder verstummen. „Gut, ich mach mit. Ich bin ja wohl ein Vampir…und mit dem Blutdurst setze ich mich auseinander, wenn es soweit ist. Bis dahin lerne ich so viel, wie es möglich ist.“ Sie beobachteten ihren Hauslehrer, der mit langen Schritten, das Haupt königlich erhoben, in ihre Richtung schritt. Sein Blick glitt einmal durch die große Halle und zählte anscheinend schon die Anzahl seiner Schüler, aber auf seinem Gesicht war wie immer nicht die kleinste Regung zu erkennen. „Potter?“ „Ich mache auch mit, Sir.“, antwortete der Junge höflich. Sein Gegenüber nickte. Ein paar Sekunden lang herrschte ein seltsames Schweigen, als Schüler und Lehrer sich eindringlich in die Augen blickten und offenbar niemand vorhatte, das Blickduell zu beenden. „Also wären wir dann vollzählig?“, fragte Terry leise und blickte sich um. Viele Erstklässler hatten sich nun zu ihnen gesellt, aber auch ein paar Vampire aus Beauxbatons und Durmstrang. Harry war also nicht der einzige, der über die Köpfe der Erstklässler hinaus ragte. „Gut, wir gehen zum Ostturm.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)