Sonnenaufgang von MuadDib (Alternativ zu Der Baum am Meer) ================================================================================ Kapitel 4: Ohne dich -------------------- Anmerkung: Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden das ich in dieser Fan Fiction noch nicht auf André’s schlechte Augen eingegangen bin. Ehrlich gesagt hab ich es total vergessen lol. Aber es kann sich hier ja noch eine weile hinstrecken. Außerdem wurde ich gefragt wie alt das Kind ist. Nun ich denke es wird 4 ½ Jahre alt sein. Leider ist mir auch jetzt erst wieder eingefallen das es da ja noch die Revolution gab. Aber um diese nun noch einzuarbeiten ist es denke ich zu spät. --- André saß seiner Großmutter gegenüber die seinen Enkel streng musterte. „Sag mal mein Junge...“ Der Angesprochene sah von seinem Teller auf und seiner Großmutter direkt in die Augen. Sie musterte ihn weiterhin. „Was ist?“, fragte er. „Ich mache mir etwas sorgen.“, begann Sophie. „Um was, wenn ich fragen darf?“, André hob eine Augenbraue. „Wie geht es deinem Auge?“, fragte Sophie und tupfte sich mit der Serviette den Mund ab. „Ach so. Macht Euch darum keine Gedanken. Es geht schon.“, antwortete er lächelnd. „Es hängt immer vom Wetter hab.“, fügte er noch hinzu. Sophie nickte kurz als Bestätigung das sie Verstanden hatte und aß dann weiter. Ihr Enkel verfiel wieder seiner Gedankenwelt, als sie bereits fertig war und das Geschirr weg räumte und auch gleich sauber machte. André saß noch eine gute halbe Stunde vor seinem, mittlerweile leeren, Teller wobei er seinen Kopf auf einer Hand abgestützt hatte. Sophie stieß ihn nicht gerade sanft an, worauf seine Hand weg rutschte und sein Kopf kurz nach unten klappte, und er sich im nächsten Moment aufrecht setzte. „Sitz nicht so darum und Träum, geh raus und arbeite was, du Nichtsnutz!“, sie hatte gerade einen best möglichen Gegenstand in die Hand genommen und wollte diesem ihrem Enkel über den Kopf ziehen, als er noch rechtzeitig von seinem Stuhl aufsprach und hastig ein paar Schritte nach hinten ging. „Könnt Ihr nicht mal aufhören mir immer was an den Kopf zu werfen?!“, gautzte er sie an, worauf Sophie ihre Hand von neuem hob und dabei rief: „WAS? Was fällt dir ein du ungehobelter Flegel! Scher dich raus!“ Sophie holte zum Schlag aus. Verfehlte ihn aber, da sich André gerade duckte und seinen Gehrock griff, und dann gekonnt um sie herum ging und zur Küchentür heraus eilte. „Regt Euch doch nicht so auf, altes Großmütterchen!“, meinte er lachend und sah zu ihr zurück, wie sie mit hochrotem Kopf mit ihren Armen herum fuchtelte. „Dir wird ich’s zeigen!“, schrie sie und warf nun nach ihrem Enkel. André wollte ausweichen, es gelang ihm auch fast, wurde aber an der linken Schulter getroffen, worauf er nach vorn stolperte. Manchmal fragte er sich wo die alte Frau diese Energie Reserven her bekam. André lachte und ging einfach weiter, bis er am Stall angekommen war. Er ging durch die große Stalltür, die offen stand und holte aus einem anderen Raum altes Zaumzeug. Anschließend lies er von einem jungen Stallburschen eine kleine Kutsche bereit machen mit der er los fahren wollte. Natürlich wäre er viel lieber selbst Geritten, aber der Arzt meinte damals, das es viel zu riskant wäre. Wenn sein Pferd bocken und ihn abwerfen würde, er dabei ungünstig fällt, so meinte der Arzt, könne er damit rechnen das es nicht mehr viel zu retten gäbe. André war einsichtig, er war froh überhaupt wieder gehen zu können. Also stieg er auf die Kutsche auf, was mehr nach einem unbeholfenen Kind aussah was auf einen Baum klettern wollte, als ein elegantes aufsteigen der Kutschenleiter. Als er sicher auf seinem Sitz angekommen war, nahm er dem Burschen die Zügel ab, die dieser noch bis eben gehalten hatte, gab einen ruck und Kommando von sich, und sich das Pferd in Bewegung setzte. Nach dem André das Anwesen verlassen hatte, waren die de Jarjayes mit dem Mittagessen fertig und verließen den Tisch wieder. Cathérine eilte nach draußen, weil sie Frösche fangen wollte. Sie wollte für Sophie welche fangen, das sie davon Suppe machen konnte. Sie mochte Froschschenkelsuppe. Oscar kam ihrer Tochter gar nicht so schnell hinter her. „Aber pass auf das du nicht wieder in das Wasser fällst, hörst du?“, rief sie ihr zu. Cathérine war bereits los gestürmt und sprang ungeduldig auf der Wiese umher. Oscar schmunzelte. „So geht das doch nicht... Du verschreckst ja die ganzen Frösche.“, sagte Oscar während sie auf Cathérine zu trat. Oscar hielt ihre Tochter an der Schulter fest und hockte sich neben sie. „Du mußt still sitzen und warten. Wenn sie näher kommen, weil sie sich sicher fühlen, schlägst du schnell zu.“, als sie Cathérine dies erklärte beobachtet sie einen Frosch der gerade aus dem Wasser kam. Kaum hatte sie die letzen Worte gesagt, stülpte sie schnell ihre beiden Hände über den Frosch, bevor dieser sich der Gefahr bewusst wurde und weg springen konnte. Oscar hielt den Frosch fest und packte ihn mit einer Hand um ihn Cathérine zu zeigen. „Hast du einen Eimer?“, fragte Oscar ihre Tochter. Als Antwort rannte diese los und holte einen der Holzeimer aus dem Stall um diesen vor Oscar zu stellen, als sie wieder kam. Oscar lies den Frosch in den Eimer fallen. Cathérine jedoch sprang weiter umher, nach dem sie zwei mal versucht hatte, das von Oscar vorgeschlagene, anzuwenden, aber mißglückte. Sie hüpfte, wie ein Frosch, hinter den aufgescheuchten Tieren her. Ihr Mutter beobachtete die Wasseroberfläche, und konnte am Spiegelbild den Himmel erkennen, wie sich immer mehr dunkle Wolken versammelten. Sie überkam eine schlechte Vorahnung, als sie sich aufrichtet und in die Ferne sah. Sie Konnte eine dicht befahrene Straße ausmachen, die ihr noch nie aufgefallen war. Sie tauchte hinter einem Hügel auf und verschwand wieder hinter einer kleinen Gruppe von Bäumen. In diesem kleinen Panoramen, was sich vor ihr bot, sah Oscar ihr Leben widerspiegeln. Die Hügel waren die Höhen und Tiefen ihres bisherigen Lebens. Jeder Stein war eine Emotion die sie erfuhr. Jeder Baum stand für ihr Gewissen, das genauso tobte wie der Wind der an jedem einzelnen Blatt zerrte. Das schnelle vorbei ziehen der Wolken wie Momente, die Licht und Schatten in ihre Seele warfen. Lange konnte Oscar ihren Gedanken nicht nach hängen da ihre Tochter sie wieder zurück in die Realität holte. „Maman!“, Oscar drehte sich zu ihr, „Du bist langweilig!“ Mit Papa macht es viel mehr Spaß!“, und mit diesen Worten rannte Cathérine zu Sophie, den Frosch im Eimer mit sich nehmend. Gerade wollte Oscar auf ihr Zimmer gehen, Cathérine war bei Sophie in der Küche, da sie sich etwas niedergeschlagen und müde fühlte. Die Worte ihrer Tochter hallten immer noch in ihrem Kopf wieder. Mit ihm machte es also mehr Spaß. Oscar beschloß mit André zu sprechen wenn er wieder kommen würde. Bei diesem Gedanken sah sich nach draußen. Es regnete noch immer, der Sturm war stärker geworden. In ihr stieg Sorge auf. Er war nun schon seit dem Mittagessen weg, sie konnte sich nicht mal bei ihm verabschieden, und nun war es bereits dunkel geworden. Nicht das der Sturm minder daran beteiligt war. Es Blitze ein paar mal, unmittelbar danach Donnerte es. Oscar zuckte zusammen, sie mochte zwar Gewitter, sie waren in gewisser Maßen interessant, aber heute fühlte sie sich einfach unwohl. Eine unbeschreibliche Unruhe rührte in ihr herum, die sie nichts gutes ahnen lies. Sie wollte sich gerade weg drehen als sie in einem erneuten Blitz, im Augenwinkel, einen dunklen Schatten aus machte. Sie drehte sich um und strengte ihre Augen an um erkennen zu können wer gerade die Tore des Anwesens öffnete. Ein Stein viel von ihrem herzen. Es war André! Ihr André war wieder da. Den heftigen Regen unbeachtet, rannte sie die Steintreppen hinunter und eilte auf ihren Geliebten zu. „André! Du bist wieder da!“, rief sie ihm entgegen. André sah auf, konnte etwas helles auf sich zukommen sehen. In einem aufflackernden hellen Blitz erkannte er das es Oscar war. „Oscar!“, er lächelte und nickte ihr zu. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Du warst so lange fort! Was ist passiert? Wo ist die Kutsche?“, hämmerte sie ihm Fragen gegen den Kopf, während beide in Richtung Stall schritten. Sie bemerkte wie das hellere Pferd, nervös hin und her tänzelte, während die alte Stute ruhig, schon fast so stur wie ein Esel, da stand und sich von André trocken reiben lies. Da Oscar ohnehin schon naß und ihre Hose mir Schlamm bespritzt war, tat sie es ihm gleich und kümmerte sich um das andere Pferd. „Es ist eine lange Geschichte, Oscar. Las mich sie dir erzählen, wenn ich frische Kleider trage.“, erklärte er und lächelte sie kurz an. Jetzt erst viel Oscar auf wie ihr Geliebter eigentlich aus sah. Seine einst weißen Strümpfe hatten die gleiche Farbe angenommen wie Erde, seine Schuhe waren ebenfalls nicht mehr schwarz sondern von einer gleichmäßig braunen Schicht überzogen. Seine rote Kniehose war von vorn ebenfalls mit Erde beschmiert, Weste und Gehrock wiesen die gleichen Spuren auf. Selbst seine Hände waren etwas schmutzig, das Gesicht von der einen Seite wies nur noch einzelne Schürfwunden auf in denen kleine Steinchen zu hängen schienen. Andrés Haare waren schon fast durch den Stargen Regen wieder sauber geworden. Dieser Anblick entlockte Oscar ein schallendes Lachen. Es war einfach wunderbar wie er aussah. Dennoch machte sie sich Sorgen um ihn. Es hätte schlimmes passieren können. „Hör auf zu lachen Oscar!“, schnaufte er etwas beleidigt. Da war er schon den halben weg zu Fuß zurück gelaufen und dann lachte sie ihn auch noch aus. „Entschuldige bitte André. Aber...“, sie hielt sich die Hand vor den Mund, „...aber es ist einfach ein Bild für die Götter!“ André sah an sich herunter. Jetzt viel es ihm wieder ein. Ein verlegenes lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus. Nachdem sie die Pferde fertig abgerieben hatten, griff Oscar nach Andrés Hand und eilte mit ihm hinaus zurück ins Anwesen. „Las uns in die Waschküche gehen. Ich glaube dort liegen noch ein paar Sachen die du anziehen kannst.“, belustigt sah sie in nochmals von oben bis unten an während wie das sagte. In der Empfangshalle machte André erst mal mit seinen Erdverklumpten Schuhe den ganzen Boden schmutzig. Sophie würde sich freuen. In der Waschküche angekommen wühlte Oscar in einem großen Haufen Wäsche herum, und zog einige Hemden. Sie sahen etwas klein aus aber sicher würden sie ihre Aufgabe erfüllen. Anschließend drehte sie sich zu André um. Sie lächelte immer noch wie er fest stellen konnte, und zog sich seinen neuen feinen Gehrock aus und betrachtet ihn wehmütig. „Super... So alt ist er doch noch gar nicht. Und schon kaputt!“, er steckte von ihnen durch den rechten Ärmel seinen Zeigefinger hindurch und wackelte mit ihm um Oscar das Loch zu zeigen. „Das kann man sicher wieder nähen. Wenn er sauber ist geben wir ihn deiner Großmutter, die wird sich darum kümmern.“, Oscar nahm ihm den Rock ab und legte ihn bei die Schmutzwäsche. Währenddessen hatte sich André auch schon Weste und Hose ausgezogen und war gerade dabei seine Strumpfbänder zu lösen als Oscar mit einer Hand sein Gesicht berührte. André hielt in seiner Bewegung inne und sah ihr tief in die Augen. Langsam kam sie ihm näher und flüsterte dabei: „Ich habe dich vermißt.“ André schluckte. Wann hatte er dass das letze mal gehört? Er wusste es gar nicht mehr. „Ich habe heute gemerkt das ich dich brauche, wie ich mein Herz zum leben brauche. Versprich mir mich nie zu verlassen!“, ihre zarten voll geformten Lippen berührten die seine und beide verfielen für einen Moment in eine ungebändigte Leidenschaft die beide erschauern lies. Doch sie rissen sich zusammen. Oscar löste sich wieder von ihm und ging einen Schritt zurück das er auch die restlichen nassen Sachen ausziehen konnte. André mustere Oscar noch einen Augenblick lang ehe er sein Hemd über den Kopf streifte und es ihr reichte. Oscars Augen hafteten an dem weißen Stoff der regelrecht an Andrés Körper klebte und jede seiner Muskelpartien reizvoll um spielten. Instinktiv wanderte ihr Blick in jene Spezielle Region, die an einem Mann unheimlich interessant war, als André sich den nassen Stoff ab streifte, und blieb einen Augenblick dort haften. Sie schüttelte kurz den Kopf als André nach ihr rief: „Oscar? Oscar! Ein frischen Hemd bitte...“ „Eh-ja!“, sie löste sich aus ihrer Trance und reichte ihm eines der frisch gewaschenen. Es roch nach Kernseife, bemerkte er als es über sich streifte. (1 „Na hat es dir gefallen, was deine Augen gesehen haben?“, fragte er mit einem lüsternen Blick.. Oh und wie es Oscar gefallen hatte. Man konnte es wohl an ihrer aufsteigenden röte erkennen. Sie gab ihm auch noch eine Kniehose die dort lag, die er sich auch sofort überzog. Leider war sie etwas zu klein, was Oscar mit einem Lachen kommentierte. „Ich glaube ich geh nun erst mal schnell etwas passendes anziehen.“, murmelte André und drehte sich schon zum gehen. Oscar schritt immer noch lachend hinter ihm her. Andrés weg führte ihn ein zweites mal an diesem Tage in sein Zimmer, während Oscar sich zu Sophie und Cathérine in die Küche gesellte. In seinem Zimmer erinnerte er sich wieder daran das er seinen Schrank reparieren wollte. Er zog die Tür auf und kramte darin herum, lehnte den Regalboden von außen gegen den Schrank und holte eine leicht verstaubte Schachtel hervor. André stellte sie auf den Tisch, bevor er sie jedoch öffnete legte er seine Hand auf den Deckel als ob er sich bei ihr entschuldigen wollte das er sie heraus geholt hatte. Nach einer kleinen Geistlichen Andacht hob er den Deckel ab, zog das Pergament zur Seite und betrachtete den Inhalt. Wie lange hatte er diesen Gehrock schon nicht mehr getragen? Es wusste es gar nicht mehr. Vorsichtig, als ob der Stoff jeden Augenblick zu staub zerfallen würde, hob er seine alte Garderobe heraus und wechselte ein drittes mal seine Kleider. Er hatte vor ein paar Jahren seine Garderobe gewechselt da dieser Gehrock schon abgenutzt war und auch gar nicht mehr modisch. Er betrachtete sich im kleinen Spiegel der neben der Zimmertür an der wand hing. Wie im schlaf griff er nach dem Kamm, der auf dem kleinen Tischchen lag, was unter dem Spiegel stand, und löse dabei mit seiner anderen Hand sein Zopfband. Darauf folgend kämmte er sich die, bereits angetrocknete, Erde heraus um seine braune Mähne wieder zusammen zu binden. Im Spiegel sah er hinter sich den Tisch auf dem noch die Schachtel stand, aber auch etwas anderes sprang ihm ins Auge. Ein zusammen gefaltetes Papier, was er vor einigen Tagen dort abgelegt hatte. Er wollte es Sophie geben, aber er hatte es immer vergessen mit zunehmen. Er ging auf den Tisch zu und nahm es in die Hand, faltete es auf und überflog die paar Zeilen die darauf geschrieben waren. Er musste zugeben, das seine Schrift nicht besonders hübsch war. Nach einer weile faltete er es wieder zusammen und steckte es in seine Jackentasche. Oscar saß auf einen der Küchenstühle und sah zu wie Sophi Marmelade(2 kochte. Cathérine stibitze dabei Ständig ein paar der roten Früchte die Sophie am Nachmittag gepflügt, und in einer Schüssel auf den Küchentisch gestellt hatte. „Cathérine, du mußt auch noch ein paar übrig lassen, sonst kann Sophie doch gar keine Marmelade mehr davon Kochen!“, redete ihre Mutter auf das Mädchen ein, die sich gerade wieder eine Hand voll Beeren genommen hatte. Sophie lächelte. „Las sie nur Oscar. Ich habe schon mehr als genug gekocht.“, Sophie nickte neben sich wo auf einem Tuch auf den Kopf gedrehte Einmachglaser standen. „Ist es schwer Marmelade zu kochen, Sophie?“, wollte Oscar wissen. „Nein gar nicht. Ihr braucht nur Beeren, und viel Zucker.“ „Wofür so viel Zucker? Wird es dann nicht zu süß?“ Sophie lachte, „Nein. Marmelade muss süß sein, zudem macht der Zucker sie erst haltbar. Wenn sie verschimmelt ist, hebt man einfach mit einem Löffel großzügig der Schimmel ab und verbraucht sie dann weiter.“ Oscar nickte ihr verstehend zu, als André die Küche betrat. „Hm~!“, brummte er und ging zu seiner Großmutter an den Herd. „Riecht das gut.“, dabei rieb er sich mit der flachen Hand über den Bauch. „Finger weg, Junge!“, schimpfte Sophie sofort los. „Ich habe doch gar nichts angefaßt!“, André hob abwehrend beide Hände in die Höhe. Oscar kicherte leise. „Du wolltest aber, Schnösel!“ „Ist ja schon gut...“, er verdrehte die Augen und grinste Oscar an. Als er die Schüssel mit Früchten sah stürzte er sich sofort auf diese. Genau wie Cathérine griff er mehrmals in sie hinein bis sie schließlich leer war. Sophie drehte sich um und wollte einen neuen Topf aufsetzen um die letzten Gläser für diesen Tag zu kochen, als sie den Schüsselboden aufblitzen sah. Ihr Blick hob sich. Erst zu Cathérine die sie mit vollem Mund und kauend an glubschte und dann zu ihrem Enkel der ebenfalls noch am Kauen war und dann zu Oscar die grinsend daneben saß und Sophie anschaute. Oscar zuckte mit den Schulter. Ihre Amme nahm die Schüssel, als ob sie es nicht bemerkt hätte das sie keinen Inhalt mehr hatte, und schlug sie im nächsten Augenblick ihrem Enkel gegen den Kopf. „Aua!“, kam er von ihm und sein Haupt knickte zur Seite, bedingt durch die Wucht des Aufpralls. „Was fällt dir ein!“, maulte sie sofort los. „Ich wollte davon Marmelade für Lady Oscar kochen! Und du frißt sie alle auf!“, sie lies die Schüssel noch mal auf ihren Enkel nieder sausen. „Verschwinde Vielfraß! Nichts ist vor dir sicher!“, sie griff die Stuhllehne und kippte den Stuhl zur Seite, so das André von diesem herunter plumpste und jammernd am Boden landete. „Aber Großmutter! Ich hab doch kaum welche davon gegessen!“ „Ja ja! Alles auf die anderen schieben!“, mit der Schüssel wedelnd jagte sie ihn aus der Küche heraus. Oscar lachte und auch Cathérine quietsche fröhlich auf als Sophie die Schüssel André über den Kopf gezogen hatte. Dankend für den netten Abend nahm Oscar ihre Tochter auf den Arm und ging dann zu André heraus, dabei rief sie ihrer Amme zu, „Gute Nacht Sophie!“ „Deine Großmutter ändert sich wohl nie.“, bemerkte Oscar belustigt und strich ihrem Liebsten tröstend über den Haarschopf. „Nein ich glaube nicht.“, entgegnete er und legte einen Arm um ihre Schultern. Plötzlich sprang die Gläserne Eingangstür auf, die Scheiben zerplatzten als die Tür herum schlug und gegen die Wand prallte. Gleichzeitig gab es einen hellen Lichtblitz, begleitet von einem Pfeifen, Zischen und einem unheimlich lauten Donnergrollen, was sie noch über mehrere Sekunden hinweg streckte. Oscar und Adnré schraken in sich zusammen, während Cathérine sich an Oscars Hals fest klammerte und laut zu schreien begann. Bis eben war das Gewitter nicht so heftig gewesen, der Donner kaum zu hören. Erschrocken durch das klirren, kamen auch alle anderen die im Hause noch wach waren herbei geeilt. Der General stand auf den untersten Stufen der Marmortreppe, seine Gemahlin hinter ihm und hatte beide Hände an seine Schulter gelegt. Ein paar der Bediensteten verruchten zu retten was zu retten war, und schlossen die Türen wieder die alle nach der reihe aufgeflogen waren. Unter dem tobenden Blitzen und den pfeifenden Wind, drang das bitterliche weinen Cathérines nur schwer an jedes Ohr der anwesenden. Sophie war ebenfalls aus ihrer Küche gekommen und betrachtete das Geschehnis erschrocken. Oscar hatte Schwierigkeiten Cahtérine zu beruhigen. Sie schaukelte ihre Tochter hin und her, redet dabei immer wieder auf sie sein. Allerdings war sie damit genauso Überfordert wie sonst auch, und warf André einen verzweifelten Blick zu. Dieser lächelte sanft, nachdem er die Schrecksekunde überwunden hatte und nahm Oscar das Kind ab. „Papa!“, rief sie, weinte weiter und vergrub ihr Gesicht in dessen Halsbeuge. „Ich geh mit ihr nach oben.“, sagte er zu Oscar und drehte sich noch mal zu seiner Großmutter. „Machst du uns etwas Tee oder Heißeschokolade, bitte?“, fragte er sie. Sophie nickte und verschwand wieder in der Küche. Daraufhin ging André los, am General vorbei der ihn für einen kurzen Moment abschätzend musterte. André war dieser Blick nicht entfallen, aber er erwiderte ihn nicht. Unbehelligt ging er weiter die Treppen herauf, es war anstrengender als sonst, da er ein, zu sich, zusätzliches Gewicht zu tragen hatte. Im Obergeschoß angekommen, öffnete er die Zimmertür von Cathérines Zimmer und ging in das Nebenzimmer auf Cahtérines Bett zu. „Shhhh... Es ist nur ein Gewitter du brauchst keine Angst zu haben. Es macht dir nichts.“, redete er auf seine Tochter ein. Wirklich beruhigen wollte sie sich nicht, da es immer wieder laute Donnerschlage gab. André setzte sich auf das Bett, schlüpfte aus seinen Schuhen und legte sich halb sitzend in die Mitte der Matratze. Cathérine hatte sich eng an ihn gekuschelt und weinte immer noch, auch als Oscar das Zimmer betrat und das Tablett auf einen kleinen Tisch abstellte. Lächelnd sah sie die beiden kurz an, als sie sich auf der Bettkante nieder lies und ihrer Tochter beruhigend die Hand auf den blonden Haarschopf legte. „Magst du Heißeschokolade haben?“, fragte sie fürsorglich. Cathérine nickte leicht, hielt sich aber weiter an André fest. „Sophie hat uns auch Brot und frische Marmelade gegeben. Magst du davon auch etwas haben?“, Cathérine nickte nochmals und löste sich nun etwas von ihrem Vater. Da beide Elternteile nun anwesend waren war ihre Angst um das Gewitter nur noch halb so groß, sie fühlte sich nun viel sicherer. Oscar gab ihr ein Brotviertel und hielt ebenfalls eine Tasse in der Hand. Cathérine biß ein paar mal vom Brot ab und gab es ihrer Mutter wieder um die Tasse in beide ihrer kleinen Hände zu nehmen und einen Schluck zu wagen. Sie war noch etwas heiß gewesen. Oscar stellte alles wieder zurück auf das Tablett nachdem jeder sich einen Schluck gegönnt hatte und setzte sich zu den beiden auf das Bett zurück. Cathérine war immer noch erschrocken und ihr rannen noch vereinzelte Tränen die Wange hinunter. Ihre Mutter strich ihr über die Haare und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Das Mädchen hatte die Augen geschlossen und zuckte immer wieder zusammen wenn es draußen Donnerte. Andrés Blick wanderte kurz zu jedem der Fenster im Raum und ruhte dann wieder auf seiner Tochter die immer noch an ihn geklammert war. Leise summte er die ersten Zeilen eines alten Kinderliedes vor sich hin, als er merkte das sich seine Tochter langsam entspannte, begann er ebenso leise zu Singen, worauf Oscar mit einstimmte als sie das Lied erkannte.(3 L’automne, l’automne, l’automne est là; Il nous apporte, apporte du vent; Il arrache les feuilles; Et fait tomber la pluie; Oli, olala l’automne est là. L’automne, l’automne, l’automne est là ; Il nous apporte, apporte des fruits; Il colore les feuilles; Et fait tomber les pommes; Oli, olala l’automne est là. [Übersetzung siehe Punk 3] Kurz nach dem die letzten Worte verklungen waren, konnten beide das leise schnaufen ihres Kindes hören. Sie war eingeschlafen. „André?“, fragte Oscar leise. „Ja?“ „Kann ich mit dir Reden?“, Oscar spielte mit dem Saum an Cathérines Kleidchen. „Um was geht es?“ Oscar zögerte einen Moment. „Heute Nachmittag, als du nicht da warst, da sagte Cathérine etwas zu mir...“, André sah seine Geliebte an. „Sie sagte ‚Mit Papa macht das viel mehr Spaß!‘. Findest zu mich auch langweilig?“, Oscar hatte ihren Blick noch immer gesenkt. André schwieg eine weile. „Nein. Es ist normal. Ich fand meinen Vater damals langweilig, weil ich mit meiner Mutter viel mehr Unsinn anstellen konnte. Deswegen hatte ich ihn nicht weniger gern wie meine Mutter.“, er sah wieder zu Oscar, weil sein Blick während er sprach durch das Zimmer gewandert war. „Mach dir nichts daraus. Du bist eine gute Mutter, jedes Kind würde sich so eine wünschen wie du es bist.“, dabei Strich er über Oscars Wange. Sie hob den Kopf und lächelte ihn an. „Du machst einem immer wieder Mut. Dafür liebe ich dich so sehr!“, Oscar näherte sich im und küsste ihn. André erwiderte den Kuss, und eine weile saßen sie beide noch so da, bis Oscar sich löste und sich an ihn und ihre schlafende Tochter kuschelte und dann in die Welt der Träume versank. Auch André hielt es nicht mehr lange wach und seine Augen fielen zu und folgten seinen Frauen in eine andere Welt des Daseins. (1 Zur damaligen Zeit gab es keine Unterwäsche. Sowohl Mann als auch Frau hatten unter ihrem Hemd und Chemise nichts außer ihre blanke Haut an, dem entsprechend zeigte man sein Hemd nicht. Ein Mann der von sich was hielt, zog sich also nie in der Öffentlichkeit bis auf sein Hemd aus, da es Hemd, Unterhemd, Unterhose und Nachthemd zugleich war. Das einzige was man davon zu Gesicht bekommen hatte, war Die Ärmelaufsätze und dem Jakob. Kommentar von http://www.marquise.de/de/index.html: Das eine verpflichtende Stück Unterwäsche ist das Hemd, das so lang ausfällt, daß es die Familienjuwelen vor dem evtl. kratzigen Hosenstoff schützt bzw. den Hosenstoff vor eventuell nicht ordentlich abgeputzten Körperflüssigkeiten. Wichtig: Das Hemd ist Unterwäsche, wird also möglichst nicht hergezeigt, mit Ausnahme des Jabots und der Ärmelenden. Der einzige der das wohl gemacht hätte/hatt war Casanova in der Hoffnung das auch eine anwesende Dame etwas von ihrer Kleidung ablegte. (2 Ich weis nicht ob es in Frankreich schon bekannt war Früchte mit Zucker zu Marmelade zu kochen. Auf wikipedia.de steht folgendes: Ende des 18. Jahrhunderts war ein spanisches Handelsschiff aus der Region Sevilla durch einen Sturm gezwungen, den Hafen der Stadt Dundee, Schottland, anzulaufen. An Bord war eine große Menge halb verdorbener Bitterorangen, welche der Ehemann von Kaufmannsfrau Janet Keiller, der schottische Händler James Keiller, als ein Schnäppchen erworben hatte. Im Rohzustand waren die Früchte ungenießbar deswegen kochte seine Frau diese klein gehackt und mit viel Zucker ein, und sie dann erfolgreich in eine gut verkäufliche Leckerei zu verwandeln. Die sich schnell entwickelnde allgemeine Nachfrage ließ bald eine fabrikmäßige Produktion für die später berühmte schottische Bitterorangenmarmelade entstehen und 1797 gründete dann die Familie Keiller bei Dundee die erste Marmeladenmanufaktur der Welt. (3 Es ist kein Kinderlied was es zu der Zeit gab. Ich hätte gern eines genommen, aber leider keins gefunden. Ursprünglich wollte ich „Die Gedanken sind frei“ nehmen aber da dies ein deutsches Volkslied ist, was zum ersten mal 1790 gedruckt wurde, musste ich mir etwas anderes suchen was wenigstens aus Frankreich kommt. Es muss sich um ein etwas moderneres Kinderlied handeln was man im Kindergarten singt. Ein Lehrnlied eben. Der deutsche Text: Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da; Er bringt, bringt uns Wind; Er reißt die Blätter weg; Und lässt den Regen fallen; Oli, olala, der Herbst ist da. Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da; Er bringt, bringt uns Früchte; Er färbt die Blätter; Und lässt die Äpfel fallen; Oli, olala, der Herbst ist da. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)