something between von SecondHandGefuehl (ehemals Vampir & Wolf) ================================================================================ Kapitel 10: Hölle ----------------- Ich träumte. Die Welt um mich herum war getaucht in ein dunkles rot, blutrot. Von irgendwo her kam ein Schluchzen und vermischte sich mit dem trostlosen, leeren Seufzten der Stille. Nirgends war etwas und trotzdem erkannte ich alles, was mir jemals etwas bedeutet hatte, meinen Vater, vor unserer Hütte in der Sonne sitzend, lachend, in Blut getaucht. Jacob, in meinem Zimmer, die Arme geöffnet um mich zu empfangen, lächelnd, in Blut getaucht. Das Rudel, wie eh und je scherzend, gemeinsam ums Lagerfeuerhockend, zufrieden, in Blut getaucht. Die Cullens, aufrecht, stark, in der Eingangshalle abwartend, unsterblich, in Blut getaucht. Die Welt um mich herum verschwamm, als Tränen sich den Weg aus meinen Augen drängten. Das waren sie, die Menschen meines Lebens, die jenigen, die ich geliebt hatte, von denen ich etwas gelernt, oder Freundschaft erfahren hatte. Ich sah sie, wie sie gewesen waren, sah sie getaucht in den roten Lebenssaft, der meine vampirische Existenz bedeutete und vielleicht ihren Tod. Das Monster in mir lechtzte nach dem, was es nie besitzen sollte, kreischte nach der Erfüllung einer unendlichen Sehnsucht. Ich richtete mich auf, langsam, stetig, horchte noch immer nach dem Schluchzen , das von irgendwo her erklang und weinte, ob der Dinge, die da kommen würden. Dies hier, war meine persönliche Hölle, mein schlimmster Alptraum, meine Zukunft? Ich erinnerte mich dunkel an Samuels Angriff, an seine Finger auf meiner Haut, so eisig, so brutal. Auch er tauchte vor mir auf, der Teufel in Person, mein Richter und Henker zugleich. Er hatte mich zu dem gemacht, was ich bin, einem Wesen, teils Vampir, teils Werwolf. Was hatte ihn damals dazu gebracht gerade mich zu wählen? Purer Zufall? Grausamkeit? Ich hatte es mich oft gefragt und niemals eine Antwort gefunden. Und jetzt stand ich hier, war mir bewusst in einem Traum zu sein und konnte doch nicht erwachen, doch nicht das Zittern unterdrücken, das meinen Körper gefangen hielt. Die Angst vor allem was war, was ist, was kommen würde, die Ungewissheit, beutelte mich, grabschte nach meinem Herzen, erreichte es und drückte zu. Die Luft blieb mir weg. Ich starrte noch immer zu Samuel, der mir ruhig gegenüber stand, sich nicht regte, nicht auf mich zu kam, nur zurück starrte. Mit diesen roten Augen, die im Flimmern der glühenden Umgebung fast verschwanden und nichts als leere Augenhöhlen zurück ließen. Ganz langsam schleppte ich mich davon, als würde mir seine Anwesenheit die Kehle zusammen schnürren, meine Lunge ihrer Kapazität berauben und mich sterben lassen. Ich, der einzige Mischling, der einzige Vampir, der atmen musste, der keine unnatürliche Stärke besaß, keinen verführerischen Geruch. Noch bevor ich drei Meter zwischen uns gebracht hatte brach ich zusammen, innerlich wie äußerlich. Mein Körper sackte, schon dem Ende nahe, zu Boden, meine Hände versuchten noch wie automatisch mich abzufangen, doch sie waren zu schwach und knickten einfach weg. Ich knallte harrt auf den Boden, der aus Granit zu bestehen schien, blieb reglos liegen und starrte nur an die Decke, den Himmel über mir. Von irgendwo her roch es nach Feuer, nach Qualm und Asche. Das Schluchzen hatte aufgehört und ich musste schmerzlich erkennen, das es aus meiner Kehle gekrochen war. Sie war trocken, spröde und rissig. Und obwohl ich nichts fühlen sollte in meinem Traum, wurden die Schmerzen immer intensiver, ebenso die Gerüche und Eindrücke um mich herum. Das rot wurde greller und greller, färbte sich langsam in ein orange, und blendete mich. Von irgendwo her klang ein neues Geräusch durch die Stille, ein Name, der mir bekannt vor kam, nur in Form eines Gedankens, wie ein Mantra wiederholt. Clair, Clair, Clair. Ich versuchte mich umzublicken, den Urheber dieses Geräusches zu ermitteln, doch ich konnte den Kopf weder heben, noch drehen. Irgendetwas schien mich zu Boden zu drücken. Ich kniff die Augen fest zusammen, als das Licht ein grelles weiß erreichte, doch es durchbrach meine geschlossenen Lider, überflutete meine Hölle und lies sie nur noch halb so finster, halb so schrecklich erscheinen. Ich spürte noch, wie ich hoch gehoben wurde, bevor ich endlich in einen traumlosen Schlaf überging. ****** Schaut mal auch bei der neuen FF the collapse of sun an moon vorbei ^^ Das wird ein Spektakel *g* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)