something between von SecondHandGefuehl (ehemals Vampir & Wolf) ================================================================================ Prolog: Ankommen ---------------- Billy Black starrte verwundert auf den kleinen Briefumschlag, den ich ihm entgegen hielt, nach dem er die Tür, seine Haustür, geöffnet hatte. Ich lächelte nicht, blickte nur traurig auf ihn herab und wartete ab. Als er jedoch nichts tat begann ich leise zu sprechen. "Bitte lesen Sie ihn, er wird meine Anwesenheit erklären und ebenso, warum ich hier bleiben muss." Zögerlich, einen Blick in mein Gesicht werfend, nahm er den Umschlag aus meiner Hand und öffnete ihn. Wir standen noch immer in der Tür, als er begann zu lesen. Lieber Billy, sicher erinnerst du dich kaum noch an mich, deinen alten Freund aus Kindertagen, Jason Brown, doch heute muss ich mich dir ins Gedächtnis rufen und dir einen großen Gefallen abverlangen. Wenn du diese Zeilen liest bin ich meiner Krankheit erlegen und kann mich nicht mehr um meine Tochter Claire kümmern. Ich flehe dich nun an dies an meiner statt zu tun. Sie ist ein liebes Mädchen, doch trotzdem muss ich dich vor ihrer Eigenart warnen. Wie dein Sohn ist sie vor wenigen Jahren zu einem Werwolf erwacht, doch zuvor.. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, ohne Schmach zu empfinden, dass ich sie nicht davor beschützen konnte... Noch bevor ihre Zeit kam wurde sie von einem Vampir verwandelt. Man hatte sie mir geraubt und zu einem blutsaugenden Monster gemacht und trotzdem.. Was konnte ich anderes tun als sie nach ihrer Befreiung durch ein Rudel wieder aufzunehmen? Sie war nicht wie andere Vampire, wurde zwar durch das Verlangen nach Blut geplagt, konnte sich aber beherrschen und griff niemals Menschen an, ich lerte sie durch Tierblut zu überleben. Dem Rudel zu Folge riecht sie nicht wie ein Vampir, der süßliche Duft geht ihr ab und ihre Augen verfärben sich auch nicht mehr, seit der Verwandlung in einen Werwolf bleiben sie stetig so silbern.. Wieder blickte er auf und mir direkt in die Augen, er schien mich nun genauer zu mustern und ihm fiel alles an mir auf, das lange schwarze Haar, das mir in einem Zopf fast bis zur Hüfte hinab hing, die silbernen Augen, die so unnatürlich schienen und diese blasse Haut, unnatürlich blass.. Nach kurzem Erstaunen richtete er seine Augen wieder auf den Brief meines Vaters. Seit unser Erbe in ihr erwachte ist auch ihr Körper nicht mehr so eisig kalt, sondern nahm wieder eine halbwegs natürliche Temperatur an. Sie verwandelt sich nicht wie dein Sohn, hat nur einen Bruchteil der Kraft normaler Wölfe, teilt aber die Verbindung eines Rudels, indem sie zumindest ihre Stimmen hört. Clair ist zum größten Teil menschlich, doch ich kann sie nicht einfach in die Welt entlassen, denn ich befürchte, dass andere Vampire auf sie aufmerksam werden könnten, oder ein Rudel sie als Bedrohung empfände. Bitte Billy, erfülle mir meinen letzten Wunsch und kümmere dich um meine Tochter. Im Laufe der Jahre habe ich eine beträchtliche Menge an Geld angehäuft, welches dir hierfür zur vollsten Verfügung steht. Gedenke unserer alten Zeiten in La Push und versuche mir diese Bürde nicht übel zu nehmen. Lebe Wohl alter Freund. Billy Black schaute zum dritten Mal zu mir auf und bemerkte nun anscheinend auch das es regnete. "Komm erst mal rein, ich mache dir einen heißen Tee und dann kannst du auf dem Sofa schlafen. Morgen früh bereden wir alles weitere. Es muss ein weiter Weg gewesen und du bist klitschnass. Vielleicht finde ich bei meinem Sohn ein paar trockene Sachen." Ohne weiteres ließ er mich ein und ich musste mich schon ein wenig über die tiefe Verbundenheit und Freundschaft der Quileute wundern. Dass er mich so bereitwillig aufnahm.. vorerst. Langsam trat ich in das alte Haus und blickte mich aufmerksam um. Es war praktisch eingerichtet und gefiel mir auf den ersten Blick. Irgendwie erinnerte die Einrichtung mich an zu Hause und weckte eine unerwartete Geborgenheit. Als wir im Wohnzimmer ankamen ließ ich mich müde aufs Sofa fallen. Anscheinend war es eingelegen und reichlich bequem, es dauerte nicht lange, bis ich, in meinen nassen Klamotten einfach einschlief. Kapitel 1: Bekanntschaften -------------------------- Als ich wieder erwachte fehlte mir erst die Orientierung. Wo war ich? Was war passiert und wo war mein Vater? Die Erinnerungen schwemmten schmerzlich auf mich ein. Er war tot, einfach gestorben und hatte mich zurück gelassen, mich zu einem Fremden geschickt, bei dem ich nun leben sollte. Ich richtete mich langsam auf und bemerkte, das ich beobachtet wurde. In der Küchentür saß Billy Black in seinem Rollstuhl und mussterte mich aufmerksam. "Hast du noch irgendwelche Kleidungsstücke mit? Ich habe keinen Koffer gesehen." Ich nickte leicht und wollte schon hinaus gehen, als ich mich noch einmal umwandte. "Danke Mister Black, dass ich hier übernachten durfte." Bevor er etwas antworten konnte war ich auch schon draußen, an meinem kleinen Transporter und zog meinen Koffer vom Beifahrersitz. Daran hätte ich auch gestern Abend denken können, bevor ich mich auf das Sofa gelegt hatte. Wieder im Haus lächelte ich Billy schüchtern an, doch sein Gesicht blieb unbewegt, nur ein Schatten von Sorge lag in seinen Augen, der nicht mir zu gelten schien. Wenn er glaubte nicht beobachtet zu werden richteten sich seine Augen durch das Fenster auf den Wald, als würde er warten. "Wo kann ich mich umziehen?" "Oben links ist ein Badezimmer. Deinen Koffer kannst du erst einmal ins Gästezimmer stellen, gleich rechts daneben." "Danke.", entgegnete ich und bahnte mir meinen Weg auch schon hinauf in den zweiten Stock. Anscheinend war gleich an der Treppe noch ein Zimmer, das seinem Sohn zu gehören schien. Vater hatte mir erzählt das er Jacob hieß. Vater... Unwillkürlich musste ich wieder daran denken, wie er in meinen Armen eingeschlafen war.. Nie wieder sein Lachen, sein mildes Lächeln, seine warme Hand auf meiner Wange.. Ich seufzte leise und wischte die Tränen weg, die sich in meine Augenwinkel geschlichen hatten und ging weiter zum Bad. Ich musste ein neues Leben anfangen und ihn so gut in Erinnerung behalten, wie er gewesen war. Das Bad war klein aber geräumig und ich kam mir mit meinen 1,73 m fast klein vor in der Dusche. Offensichtlich war sie für größere Menschen gebaut worden.Also duschte ich mich, zog mir ein hellblaues Kleid an, das mir bis zu den Knien fiel, putzte mir die Zähne und verstaute dann meine Sachen in dem praktikabel eingerichteten Gästezimmer, bevor ich wieder zu Billy hinunter ging. Er hatte anscheinend Tee gekocht und ihn auf den Küchentisch gestellt, blickte jedoch schon wieder aus dem Fenster. Noch bevor ich mich hingesetzt hatte begann er langsam zu sprechen. "Dein Name ist Clair, nicht wahr?" Ich nickte und als ich bemerkte, dass er mich noch immer nicht ansah antwortete ich mit ja. Etwas in seinem Verhalten verunsicherte mich. Gestern war er noch freundlicher gewesen, als heute morgen. "Dein Vater hat mich darum gebeten mich um dich zu kümmern und das werde ich vorerst auch tun. Jason war ein guter Freund und es ist das letzte, was ich für ihn tun kann. Allerdings gibt es einige Probleme, von denen dein Vater nichts wusste.." Ich saß still da und lauschte, während er mir von dem Rudel erzählte, von Sam und den anderen Werwölfen, sowie von den Cullens, Bella und schlussendlich auch von der Beziehung, sowie den Geschehnissen zwischen Bella und seinem Sohn Jacob. Anscheinend war dieser seit der Einladung zur Hochzeit verschwunden. Nachdem er geendet hatte richtete er nun doch seinen Blick auf mich. "Das macht alles komplizierter. Das Rudel darf nicht erfahren was du zum Teil bist und die Vampire.. sollten es auch nicht wissen. Zwar sind die Cullens auch Vegetarier, aber ich möchte nicht das du Kontakt zu ihnen hast, denn dann würde Sam verdacht schöpfen." Ich nickte, obwohl sie mich schon interessiert hätten, diese Cullens. Seit meiner Verwandlung hatte ich keinen anderen Vampir mehr getroffen und auch nicht das Verlangen danach verspürt, denn schließlich waren sie Monster, doch anscheinend führten auch die Cullens meine Lebensweise.Trotzdem hatte ich mich nach Billy Blacks Anweisungen zu richten. Schließlich sah ich noch aus wie 16, auch wenn ich schon 10 Jahre älter war. Dem Gesetz zu Folge, brauchte ich meinen Vormund. "Dem Rudel werde ich sagen du seist eine entfernte Verwandte und da deine Familie verstorben ist wirst du nun bei mir leben, was auch der Wahrheit entspricht." "Vielleicht sollte ich Ihnen sagen, dass ich zur Schule gehen muss. Ich kann mich beherrschen und habe noch nie einen Menschen angefallen, außerdem nehme ich normale Nahrung zu mir und nur einmal im Monat.." Ich schluckte als mich sein Blick traf, als wolle er es gar nicht hören. "Gut, dann solltest du auf die Schule in La Push gehen und nenn mich einfach Billy." Ich nickte wieder und setzte mich auf. "Ich werde mir dann einmal die Gegend ansehen." Er winkte mir nur mit der Hand zu und ich verließ schnell den Raum. Seine Gefühle waren so deutlich. Billy vermisste seinen Sohn, machte sich Sorgen, wollte das er zurück kam und duldete mich. Seine abweisende Art war nur verständlich und trotzdem tat es ein wenig weh. Ich musste mit diesem Menschen leben.. Seufztend schloss ich die Haustür hinter mir und wandte mich sogleich in Richtung des Waldes. Zumindest die Tiere würden mich freundlich willkommen heißen. Langsam aber stetig setzte ich einen Fuß vor den anderen, verließ schnell den Waldweg und ließ mich einfach von meiner Intuition vorran treiben. Eine schöne Gegend, so friedlich und kühl, ab und an pletscherte der Regen vom Himmel und erreichte mich doch nicht unter dem dichten Blätterdach der Bäume. Ich berührte die Bäume, die Farne, alles um mich herum und zog bald die Schuhe aus um Barfuß auch den Boden unter meinen Fußsohlen zu spüren. Die Natur, die Vegetation hier war bezaubernd, so voller Leben und Hoffnung. Ich verschränkte die Arme hinter meinem Rücken, als ich eine Lichtung betrat. Im Moment schien ein wenig die Sonne durch die dichten Wolken und ich ließ mich einfach fallen. So schön, so warm.. Die Augen fielen mir wie von selbst zu und ich lächelte in mich hinein. Vater und ich hatten auf einer solchen Lichtung gelebt, in einer kleinen Hütte, fernab der Stadt. Es war friedlich gewesen, genau wie hier. So friedlich.. Doch pltzlich hörte ich etwas, es brach durchs Unterholz und kam auf die Lichtung geprescht. Mit einem Mal richtete ich mich auf und blickte in die rotglühenden Augen eines Vampirs. Er wirkte gehetzt, als hätte man ihn verfolgt und kam auf mich zu gesprungen um mir die Kehle auf zu reißen. Mein Körper spannte sich, vor Angst. Ich hatte nie einem Gegner gegenüber gestanden und wusste nicht was ich tun sollte. Panik breitete sich in mir aus. Ich kniff die Augen zusammen und hob die Arme vor mein Gesicht. Doch noch bevor er mich erreichte sprang seitlich aus einem Gebüsch ein riesiger rotbrauner Wolf und zerfletschte seine Kehle im Sprung. Meine Augen weiteten sich erschrocken. Wer war das? Einer vom Rudel? Hatte ich nicht einen viel zu weiten Weg zurück gelegt? Schließlich war ich mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit gelaufen. Was hatte dieser Wolf dann hier verloren? Ich musste einfach hinsehen als er den Vampir langsam in Stücke zerlegte. Ihn trieb ein unbändiger Hass, das spürte ich deutlich und als er sich zu mir umwandte zuckte ich unwillkürlich vor seinen wilden Augen zurück. Doch mit einem Mal wurden sie milder und fast ein wenig traurig, als wolle er mir sagen, dass ich keine Angst zu haben brauchte. Ich nahm langsam die Arme runter, darauf bedacht keine schnelle Bewegung zu machen. Offensichtlich wusste er nicht was auch ich zum Teil war. Während ich in seine Augen sah spürte ich, wie die Anspannung von mir abfiel und ich ging langsam auf ihn zu, was den Wolf zu verwirren schien. Als ich direkt vor ihm stand, zog ich aus einer Taschen an meinem Kleid ein Tuch und wischte ihm das Blut vom Maul. Obwohl meine Hand leicht zitterte versuchte ich möglichst ruhig zu atmen. "Danke.", flüsterte ich und strich ihm noch einmal beruhigend über das Fell. Vorsichtig streckte er mir ein wenig seinen Kopf entgegen. Sein Blick wurde traurig, als erinnere er sich an etwas, aber ich streichelte ihn weiter. Immernoch darauf bedacht mich nicht zu schnell zu bewegen, setzte ich mich hin und wartete darauf, dass auch er Platz nahm. Ebenso langsam legte er sich neben mich und ich kraulte ihn weiter. Unsinniger Weise hatte ich das Bedürfnis einfach los zu reden. "Ich heiße Clair und bin gerade neu in die Gegend gezogen, weil.. weil mein Vater gestorben ist." Es auszusprechen tat weh und Tränen rannen über meine Wangen und trotzdem war es auch gut. Der rotbraune Wolf hatte mein Leben gerettet und ich schuldete ihm zu mindest meinen Namen. Während ich das dachte jaulte er leise auf und blickte mich mitleidig an. "Ist schon gut. Ich liebte ihn sehr, nicht nur, weil er mein Vater war, sondern auch, weil er meine.. Seltsamheit akzeptierte." Ich lächelte leicht um ihm zu bedeuten sich keine Sorgen zu machen und stupste ihn auf die Nase. Er schüttelte sich unbeholfen, sprang auf und tapste ein wenig rückwärts. Unwillkürlich musste ich kichern, es sah doch zu komisch aus. Ich ließ mich auf den Rücken fallen, kniff meine Augen zusammen und lachte ungehalten. So bemerkte ich auch nicht, dass der Wolf wieder auf mich zu kam und mich mit der Nase in den Bauch stupste, was mich nur noch mehr zum lachen brachte. So müssen ein paar Stunden vergangen sein. Wir redeten kein Wort mehr, sondern genossen einfach nicht allein zu sein. Ich lehnte mich an sein Fell und er legte seinen Kopf auf die Foten, so dass ich ihn kraulen konnte. Es war seltsam, doch etwas verband mich mit ihm, wer auch immer hinter dem Wolf steckte. Irgendwann seufzte ich und blickte zu Himmel hinauf. "Ich muss langsam zurück, sicher erwartet man mich schon." Ich zweifelte zwar daran, aber immerhin lebte ich nun bei Billy. Der rote Wolf blickte zu mir auf und wirkte fast ein wenig geknickt. "Wenn du möchtest komme ich mal wieder." Ich lächelte ihn an und es schien miir fast als würde er ein wenig zurück grinsen. Obwohl er die ganze Zeit recht ausgelassen gewesen war bedrückte ihn etwas, das immer wieder in seine Gedanken zurück kehrte. Langsam richtete ich mich auf und tätschelte ihm noch einmal den Kopf. Als ich mich abwenden und gehen wollte kam er mir bis zur Grenze der Lichtung hinterher, wo ich ihn noch einmal hinter dem Ohr kraulte. "Bis bald." Eine zeitlang ging ich langsam durch den Wald davon, doch als ich merkte, dass er verschwunden war rannte ich und war auch schon nach einer Stunde wieder in La Push, wo ich sofort zu Billys Haus ging. Die Haustür war nicht verschlossen und ich trat ein. Doch als ich ins Wohnzimmer kam blieb ich erstaunt stehen. Im Sessel, auf dem Sofa und davor hatte sich eine ganze Gruppe von Jungs breit gemacht. Ein Mädchen saß zwischen ihnen und schimpfte gerade, mit dem Rücken zu mir gerichtet. "Wo bleibt sie denn? Ich wollte eigentlich nicht den ganzen Tag damit verbringen auf Madam zu warten." Billys Beschreibungen zu Folge musste das Leah sein. Ich seufzte und trat nun gänzlich ins Wohnzimmer. "Euer warten hat ein Ende, entschuldigt bitte die lange Zeit, aber ich war im Wald spazieren und hatte den Weg zurück nicht gleich gefunden." Alle Blicke richteten sich blitzartig auf mich und ich wäre rot geworden, hätte ich es gekonnt. Jeder von ihnen starrte mich auf die eine oder andere Weise an, entweder freundlich, eher skeptisch oder wütend, wie im Fall von Leah. "Immerhin bist du jetzt wieder da." Billy hatte ich gar nicht bemerkt. Wieder einmal saß er in seinem Rollstuhl in der Küchentür. Er lächelte fast ein wenig. Das Rudel schien ihm ein wenig Freunde zu bereiten. Ich bemerkte wie ein besonders großer Mann, mit schwarzem Haar auf mich zu kam und mir seine Hand reichte. Ich schaute sie einen Augenblick an, bevor ich sie ergriff. "Mein Name ist Sam und, da du über das Rudel bescheid weißt, kann ich dir sagen, dass ich der Rudelführer bin." "Mein Name ist Clair.", antwortete ich höfflich. An sich wirkte das Rudel recht sympathisch, auch wenn sie alle ebenfalls etwas bedrückt zu sein schienen. Sorgten sie sich um Jacob? Nach einander stellte Sam auch alle anderen vor und sie winkten, oder lächelten mir freundlich zu. Als Embry an der Reihe war stand er auf und reichte mir ebenfals die Hand. "Freut mich dich kennen zu lernen Clair. Wo kommst du denn her?" Ich beantwortete all ihre Fragen und lächelte auch manchmal. Sie waren wirklich in Ordnung, aber irgendetwas sagte mir, dass ich mit dem roten Wolf eine engere Freundschaft aufgebaut hätte. Er stand mir aus irgendeinem Grund näher... Kapitel 2: Heimkehr ------------------- Drei Wochen waren seit dem vergangen und inzwischen hatte sich nicht viel verändert. Billy war ein wenig aufgetaut, konnte aber noch immer nicht so richtig was mit mir anfangen und das Rudel war wirklich nett. Inzwischen kam ich sogar mit Leah einigermaßen zurecht und trotzdem.., zu Hause fühlte ich mich hier nicht. Mit jedem Tag vermisste ich meinen Vater mehr. Inzwischen war klar geworden, dass in der La Push Highschool kein Platz für mich war, daher sollte ich in Forks zur Schule gehen, worüber sich Billy sehr aufgeregt hatte. Er schien eine Konfrontation mit den Cullens zu fürchten. Ich versicherte ihm höfflich dies zu vermeiden, lies ihn aber dann doch allein und ging wieder hinaus in den Wald. Manchmal kam mir der Gedanke Billy könne mich verachten, für das was ich nun einmal war und das schmerzte. Wenn sein Sohn zurück kommen würde, würde sein Verhalten sich dann ändern, würde dieser mich vielleicht auch.. Ich seufzt und lief weiter. Die Lichtung wartete und ebenso der rote Wolf.. In den letzten Wochen hatte ich ihn manchmal wieder gesehen und wieder so mit ihm da gesessen, schweigend. Es war schon ein wenig merkwürdig, doch zwischen uns baute sich langsam eine Art Verbindung auf, manchmal war ich inzwischen in der Lage seine Gedanken wahrzunehmen, auch wenn ich ihn das nicht merken ließ. Es hätte ihn sicherlich überrascht und am Ende hätte er herausgefunden was ich war. Hätte er mich auch gehasst? Als ich darüber nachdachte wurde ich langamer und stolperte irgedwann etwas unbeholfen auf die Lichtung, wo mich dieses Mal jedoch ein anderes Bild erwartete. Statt des roten Wolfes hockte dort ein großer braun gebrannter Mann, mit langem schwarzen Haar, einem kurzen Bart und dunklen schwarzen Augen. Gekleidet war er nur in eine kurze zerschlissene Jeans.Ich blickte mich vorsichtig um, doch der Wolf war nirgends zu sehen. Plötzlich wandte der Mann sich zu mir um und lächelte leicht, als er mich ansah. "Hallo." "Hallo.", antwortete ich und ging einen Schritt auf ihn zu. Irgendwoher kannte ich dieses Lächeln. "Ich wollte Sie nicht stören und gehe gleich wieder." Als ich mich abwenden wollte stand er blitzschnell auf und griff mein Handgelenk. "Bitte nicht Clair, ich.. ich bin der Wolf, verstehst du?" Es sprudelte einfach aus ihm heraus. "Eigentlich bin ich ein Mensch, aber ich kann mich in einen Wolf verwandeln, wenn ich es will, dass ist einfach eine angeborene Fähigkeit, davor brauchst du keine Angst zu haben. Bitte geh nicht... Ich.." Langsam legte ich ihm eine Hand auf die Wange und lächelte leicht. "Schon gut. Ich kenne Werwölfe, nur..konnte ich dich schlecht darauf ansprechen. Tut mir leid." Er schüttelte nur den Kopf. "Ich hätte es wissen müssen, so ruhig wie du meine Anwesenheit akzeptiert hast." Er seufzte, als würde eine Last von seinen Schulter fallen. "Endlich kann ich mit dir reden. Hatte immer Angst du würdest davon laufen und nicht wieder kommen, dabei hab ich deine.." Er sprach nicht weiter, doch ich hörte seine Gedanken. Dabei hatte ich deine Gegenwart so genossen. Ich strich ihm wieder über den Kopf, wofür ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste, denn er war wirklich riesig, noch größer als Sam. Beruhigt schloss er die Augen und genoss einfach die Berührung. Als sie endete zog er mich kurzer Hand zu dem Platz auf der Lichtung an dem er gesessen hatte und ließ sich dort fallen, mich einfach mit sich ziehend. Eine Weile schwiegen wir uns einfach an, doch dann begann er langsam zu sprechen, so wie ich damals. "Eigentlich lebe ich nicht hier allein im Wald, sondern mit einem Rudel in einem Indianerreservat, aber etwas ist passiert und ich bin geflohen. In der nähe leben meine schlimmsten Feinde und sie werden das Mädchen das ich liebe in eine von ihnen verwandeln. Diese blutsaugenden..." Er fluchte wild vor sich hin und in meinem Kopf machte es klick. Er musste es sein. Ich betrachtete den hochgewachsenen Mann, mit dem schwarzen Haar,den dunklen Augen und der braun gebrannten Haut. Es konnte nicht anders sein. Ich schluckte und flüsterte leise: "Jacob?" Vollkommern perplex stopte er in seinem Redefluss und starrte mich mit großen Augen an. "du bist doch Jacob Black oder?" Er nickte völlig verwirrt und ich nahm seine Hand. "Ich habe dir doch erzählt, dass ich bei einem Freud meines Vaters lebe, dieser Mann ist Billy Black und die Jungs mit denen ich dort Zeit verbringe sind dein Rudel." Es dauerte einen Moment bis die Wahrheit zu ihm durchsickerte. "Du lebst bei meinem..?" Ich nickte nur zustimmend und sah ihm weiter in die Augen. Plötzlich begann er zu lachen, fiel dabei nach hinten um und riss mich mit sich, weil ich noch immer seine Hand hielt. Etwas unsanft landete ich auf seinem Bauch, was er jedoch gar nicht zu registrieren schien. Ich versuchte mich wieder aufzurichten und scheiterte. "Was ist so komisch?" Er kicherte noch ein wenig weter bevor er sich wieder einkriegte. "Erst treibt dieses Nest mich in den Wahnsinn und nun schickt es mir meine Retterin." "Wie meinst du das?" Er versuchte sich aufzurichten und bemerkte jetzt erst das ich halb auf ihm lag. Etwas verdutzt und unbeholfen zog er mich zur Seite und ließ mich trotzdem nicht los. Langsam wurde er wieder ernst und blickte zum himmel hinauf. "Hat mein Vater dir von Bella erzählt?" "Ja." "Es machte mich wahnsinnig das sie sich für ihn entschied, das sie ihn heiraten und zu einer solchen Bestie werden würde. Damit wurde ich einfach nicht fertig. Ich fühlte mich verletzt, verraten und konnte all diese Gefühle einfach nicht mehr ertragen. Aber in deiner Gegenwart.." Jacob blickte zu mir gerüber und drückte leicht meine Hand. "In deiner Gegenwart ist es nicht mehr so schwer zu ertragen. Du beruhigst mich, lässt mich all das ertragen. Warum weiß ich nicht, aber ich mag deine Gegenwart Clair." Ich lächelte ihn schüchtern an. "Mir geht es auch so. Mit den Leuten in La Push werde ich einfach nicht wirklich warm. Billys Sorge um dich überschattet alles und das Rudel ist nett, aber.. sie sind ebenso besorgt." Auch ich drückte leicht seine Hand bevor ich aufstand und zu ihm herunter sah. "Weißt du Jacob, vielleicht sollten wir zu ihnen zurück gehen, ich und DU." "Ich weiß nicht ob ich das schon kann.. Ob es weh tut wieder zurück zu sein..Ob.." Wieder legte ich ihm sanft meine Hand auf die Wange und hielt ihn so vom sprechen ab. "Wir sind Freunde Jacob und ich bin immer da, wenn du mich brauchst, schließlich wohne ich nur zwei Zimmer weiter." Nach einer Weile nickte er und stand zögerlich auf. "Dann werde ich dich mal zurück bringen, sonst wanderst du noch stundenlang durch den Wald bevor du dort bist." Ich lächlte ihn an und verbarg die Sorge. Irgendwann würde er erkennen was ich war und vielleicht würde er mich dafür hassen... Kapitel 3: Wiederaufnahme ------------------------- Jacob zog mich auf seinen Rücken und rannte einfach los. Ich musste mich festklammern um nicht herunter zu fallen und schlang dazu meine Beine um seine Hüfte, was ihn nur kurz langsamer werden ließ, bevor er noch schneller durch den Wald preschte. Ich schnappte nur kurz einen Gedanken auf Was zum?, konnte damit aber nichts anfangen. Umso näher wir La Push und dem Haus seines Vaters kamen, umso langsamer schritt Jacob vorran und blieb ein paar Meter davor einfach stehen. Ich rutschte von seinem Rücken und stellte mich vor ihn. Seine Augen huschten immer wieder hin und her, saugten die Umgebung auf und wurden mit jeder neuen Entdeckung traurig. Ich hörte, wie es in ihm schrie, immer wieder Bella, Bella, Bella, doch als er sich umdrehen wollte hielt ich ihn zurück. "Bitte nicht Jacob, bitte komm mit hinein, lauf nicht wieder weg. Ich bin ja da." Ich konnte nicht anders als ihn einfach in den Arm zu nehmen. Durch seine Gedanken, die ich in den letzten Wochen so oft gehört hatte, kannte ich seinen Schmerz, seine Traurigkeit. Mir war bewusst wie sehr es ihn verletzte und ich wusste, dass er mich brauchen würde. Wir hatten uns all die Zeit ohne viele Worte verstanden, einfach die Nähe des anderen genossen und waren Freunde geworden. "Bitte Jacob...bitte.", nuschelte ich an seiner warmen Brust. Gegen ihn, war meine Haut nahezu eisig. Ich hielt ihn so fest ich konnte und versuchte ihn von der Vergangenheit abzulenken. Ganz langsam, ganz sacht legte er einen Arm um mich und drückte mich an sich. Ich zitterte leicht unter der plötzichen Berührung an meinem Rücken. Niemand hatte mich je in den Arm genommen, niemand abgesehen von meinem Vater. Ein Seufzter entrang sich meiner Kehle und ich löste mich von ihm, nahm seine Hand und zog ihn mit mir, ohne zu bemerken, dass ich meine Kraft zu sehr einsetzte. Jacob schien überrascht von meiner Stärke und ließ sich einfach mitziehen, hinein, in das Haus seiner Kindheit. Es war dunkel, wirkte fast, als wäre niemand anwesend und ich führte ihn ins Wohnzimmer, bevor ich los lief um nach Billy zu suchen, doch er war wirklich nicht da. Wo konnte er nur sein? Jacob hatte sich auf das Sofa fallen lassen und hockte dort zusammengekauert, das Gesicht in den Händen verborgen. Die Umgebung beutete ihn mehr, als ich gedacht hätte. Ganz langsam hockte ich mich vor ihn und nahm seine Hände. "Willst du dich vielleicht duschen, umziehen, rasieren?" Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und brachte mich zum schmunzeln. "Komm schon großer Wolf, du müffelst." "Das stimmt doch gar nicht!", antwortete er empört und sprang auf. Erschrocken hüpfte ich ein Stück zurück und stolperte fast über den Tisch, doch er fing mich zuvor auf und zog mich, ein wenig zu weit, nach vorn, sodass ich wieder gegen seine Brust sank. Bleib hier, geh nicht weg. Ich will nicht allein sein. Ich blieb kurz in der Umarmung, bevor ich wieder flüsterte. "Und du müffelst doch." Er kicherte und es klang ein wenig unbeholfen. "Dann sollte ich wohl wirklich duschen, oder?" "Ich warte hier auf dich, wenn du möchtest." Er schien sich einmal mehr über mein gutes Verständnis für seine Wünsche zu wunder. Irgendwann musste ich ihm sagen, dass ich einige seiner Gedanken hörte, die welche besonders stark waren. Schließlich musste ich ehrlich zu ihm sein, denn er war mein Freund. Unsicher ließ er mich los und stapfte hinauf in den zweiten Stock. Schon nach kurzer Zeit konnte ich die Duschen hören. Sicherllich hatte er auch hunger. Ich ging in die Kücher um etwas zu kochen, als ich draußen ein Auto ankommen hörte. Wer konnte das sein? Ich stellte den Herd ein, sodass das Wasser für die Nudeln schon anfing zu kochen, bevor ich zur Haustür ging und sie langsam öffnete. Sam kam mir schon entgegen, rannte förmlich, gefolgt vom Rest des Rudels und Billy in seinem Rollstuhl. "Wo ist Jacob? Er muss eben hier angekommen sein. Wir haben ihn gespürt." Ich blieb in der offenen Tür stehen und verschränkte die Arme. "Ganz ruhig, ja er ist hier und duscht jetzt, danach wird er erst einmal etwas essen und dann könnt ihr ihn mit Fragen traktieren." "Ach lass uns vorbei Clair, du kennst ihn doch gar nicht.", rief Billy von hinten wütend und es traf mich, verletzte mich. Ich stolperte, wie von einem Schlag erwischt zur Seite und lies sie einfach vorbei. Ich war es nicht gewohnt, dass man mir so begegnete, mit Abweisung, ja, aber mit Wut? Mein Vater hatte mich niemals angeschrien. Warum auch? Ich hatte immer getan was er wollte, ihn immer unterstützt, anfallende Arbeiten übernommen und jedes Mal ein Lächeln als Lohn erhalten. Ich war glücklich gewesen, mit ihm allein. Langsam stapfte ich zurück in die Wohnung, zurück in die Küche um das Essen fertig zu machen. Ich warf die Nudeln in den Topf und seufzte. Würde Billy ihm nicht schon bald erzählen was ich war? Würde er mich hassen? Immer wieder kehrte ich zu diesem Gedanken zurück, während ich sie im Wohnzimmer diskutieren hörte. "Wollen wir ihn runter holen?", fragte Embry gerade und Sam entgegnete. "Nein, vielleicht sollten wir ihn allein entscheiden lassen, wann er uns sehen will." Es dauerte noch einige Minuten, bevor Jacob, neu bekleidet, rasiert und geduscht langsam die Treppe herunter kam. Seine Laune schien sich gebessert zu haben, denn er rief fröhlich. "Hallo Jungs, da bin ich wieder." Alle wollten schon auf ihn einstürmen, als Billy meinte: "Willkommen zu Hause Sohn." Ich beobachtete von der Küchentür aus, wie Jacob auf ihn zu ging und ihn umarmte und wandte mich ab. Irgendwie tat es weh sie so zu sehen. Es erinnerte mich an früher, als ich zu meinem Vater zurück gekehrt war und auch an die Zeit davor, der Biss, die Verwandlung. Erneut entrang sich mir ein Seufzten und ich ging langsam weiter in die Küche und starrte hinaus aus dem Fenster. Draußen war es friedlich. Es regnete wieder, wie so oft hier in der Gegend. Sicher würde Jacob sich jetzt eine Zeit lang mit dem Rudel beschäftigen. Vielleicht könnte ich noch einen Spaziergang machen, oder mich in mein Zimmer zurück ziehen? An diesem Wiedersehen war ich nicht beteiligt. Doch als ich mich schon aus der Küchentür stehlen wollte hörte ich Jacob plötzlich fragen: "Wo ist Clair?" "Clair? Kennst du sie denn schon?" Jacob blickte seinen Vater lächelnd an und nickte. "Ja, sie ist der Grund warum ich.." Doch noch bevor er zuende sprechen konnte antwortete ich. "Ich bin hier Jacob." Ohne weiter auf die verwunderten Blicke der anderen zu achten ging ich auf ihn und seinen Vater zu. Ich lächelte leicht. "Jetzt müffelst du nicht mehr so schlimm und rasiert siehst du auch besser aus." Er schmunzelte. "Danke." Billy starrte nur verwirrt vom einem zum anderen und wirkte irgendwie entpannter, als wäre eine Last von ihm abgefallen. Hatte er Angst gehabt das Jacob und ich uns nicht verstehen würden? Oder hatte er wie ich Angst vor seiner Reaktion auf mein Wesen? Ich seufzte erneut. Sam klopfte Jacob von hinten auf die Schultern. "Dann kennst du deine neue Schwester ja schon." Doch dieser beachtete ihn kaum, sondern blickte mich ein wenig zerstreut von der Seite an. Bevor er jedoch etwas sagen konnte boxte ich ihm gegen die Schulter und grinste frech. "Wenn deine Freunde dich dann jetzt in Anspruch nehmen gehe ich hoch und lege mich ein wenig hin." Ich ließ ihm keine Zeit zu reagieren, sondern stapfte einfach hinauf in meine vier Wände. Sicher würden die anderen ihn noch ein wenig festhalten, sodass ich über alles nachdenken konnte. Oben angekommen, ließ ich mich auf mein Bett fallen. Wie sollte ich ihm sagen, das ich seine Gedanken hörte, ihm erklären.. das ich Blut trank. Das konnte ich einfach nicht. Ich hatte gesehen wieviel Hass er für Vampire empfand und schluss endlich war auch ich einer und es wurde langsam Zeit auf die Jagd zu gehen. Lange überlegte ich hin und her und fand einfach nicht die richtigen Antworten. Es mussten einige Stunden vergangen sein, denn draußen war es längst finster, als es leise an meiner Tür klopfte. "Clair, bist du noch wach?" "Komm rein Jacob." Vorsichtig, darauf bedacht keinen Lärm zu machen, schob sich der große Kerl durch die Tür und schloss sie hinter sich wieder. Kapitel 4: Gespräche -------------------- Erstmal danke für die Kommis. Hier is auch schon das nächste Kapitel, eine kleine Zwischensequenz, bevor es mal wieder ein wenig zur Sache geht. xDDDD Viel Spaß!! ****************************************************************************** Ich lächelte ihn an. "Was kann ich für dich tun Jacob?" "Du warst vorhin so plötzlich verschwunden, da wollte ich sehen ob es dir gut geht." Er kam zu mir und setzte sich vor mich auf den Boden, seine Augen schienen mich prüfend zu mustern. "Es ist alles in Ordnung, wirklich." "Du fühlst dich nicht wohl in ihrer Gegenwart, oder?" Ich schluckte. Er schien mich besser zu durchschauen als ich gedacht hatte. "Ich weiß nicht woran es liegt, aber manchmal kann ich deine Gefühle ziemlich gut nachvollziehen, so als ob du, naja, teil des Rudels wärst, vielleicht fühle ich mich dir deshalb auch so verbunden." "Verbunden?", fragte ich unsicher. Was wollte er mir damit eigentlich sagen? "Naja, schon bei unserem ersten Treffen im Wald strahltest du diese Ruhe aus, die ich irgendwie wahrnahm. Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf, obwohl im ersten Moment meine Alarmglocken bei dir läuteten." Erneut schluckte ich. "Inwiefern Alarmglocken?" Er blickte mich belustigt an und stupste mir gegen den Arm. "Schau dich mal an, du bist fast so blass wie ein Vampir und deine Augen leuchten so seltsam und trotzdem.. bist du ein Mensch." Ein Schauer lief mir über den Rücken, wenn er wüsste, wenn er es wüsste.. Anscheinend verstand er es falsch und schnappte eine Decke, um sie mir um die Schultern zu legen. "Entschuldige, dir ist sicher kalt oder? Ich nehme sowas kaum noch wahr, weil meine Körpertemperatur so hoch ist." "Schon gut." Ich winkte ab und zog die Decke enger um meine Schultern um das Zittern zu verbergen. Wenn er es wüsste... Er würde mich dafür hassen. "Ich dachte dir ginge es genauso?" "Was?" Ich war so in Gedanken versunken gewesen, das ich den Faden verloren hatte. "Naja, du hast den Eindruck gemacht als wäre ich dir auch irgendwie sympathisch. Ich hoffe ich habe mich da nicht zu sehr getäuscht." Das schräge Grinsen, das sich langsam auf seinem Gesicht ausbreitete war irgendwie niedlich und ein bisschen wölfisch. "Du hast schon recht, es ging mir genauso, denn ich.. naja, ich habe das Werwolfgen auch in mir, es kam nur nie so richtig zum Ausbruch, daher kann ich auch.. naja.." Seine Augen wurden groß und ich versuchte in meinen Gedanken so genau wie möglich zu sprechen, so laut wie möglich, doch er schien es nicht zu hören. "Ich kann deine Gedanken wahrnehmen und ein paar deiner Empfindungen, verstehst du? Wenn sie besonders stark sind.. Nennen wir es eine übertriebene Empathie." Zumindest war das teilsweise die Wahrheit. Ich konnte ihm nicht sagen dass das Gen durchaus in mir ausgebrochen war, doch ich zuvor schon zu einem Monster mutiert war, einem blutsaugenden Monster. "Dann kannst du auch Sam und die anderen verstehen?" "Nein, eigentlich kaum, manchmal gelingt es mir bei Leah oder Paul, weil sie auch sehr starke Emotionen in ihre Gedanken legen, anders als Sam oder zum Beispiel Quil oder Embry. Ihre.. Gemüter sind ein wenig ruhiger, verstehst du?" Ein Seufzter entrang sich meiner Kehle und er blickte mich wieder ein wenig besorgt an. "Ist wirklich alles ok?" "Ich bin einfach so froh, dass du es akzeptierst und nicht so geschockt bist, verstehst du? Ich hatte Angst du würdest mich nicht mehr mögen, weil ich ein Mischling bin." Er lachte auf und knuffte mir ein wenig unsanft in die Seite. "Quatsch, das einzige was dich unsympathisch machen könnte wäre, wenn du mir plötzlich gestehen würdest du willst Vampir werden." Ich stimmte in sein Lachen mit ein, etwas zu hoch, zu schrill, doch er schien es nicht zu bemerken. Wenn er es wüsste.. wenn er wüsste.. Eine Weile saßen wir so da und unterhielten uns. Die Themen wurden immer unverfänglicher und wir immer lockerer. Seine Gesellschaft war als Mensch ebenso angenehm wie als Wolf. Ich mochte sein schiefes Grinsen, die leuchtenden dunklen Augen und die angenehm tiefe Stimme. Er brachte mich zum Lachen und hin und wieder berührte er mich einfach am Knie, an der Hand, als wenn er wüsste das ich die Wärme seiner Haut genoss. In diesem Moment glaubte ich wirklich, dass es möglich wäre hier zu Hause zu sein und hoffte das die Zeit mit Jacob niemals enden würde. “Sag mal, was für ein Leben hast du eigentlich mit deinem Vater geführt, bevor er..“ Mein Blick muss traurig geworden sein, der er stoppte, hockte sich neben mich aufs Bett und legte mir einen Arm um die Schulter. „Tut mir leid.“ „Schon gut, es ist nur.. Ich habe meinen Vater sehr geliebt und lebte nur mit ihm allein in dieser kleinen Hütte im Wald, auf einer Lichtung, wie der wo wir uns trafen.“ Als die Bilder in mein Gedächtnis zurück kehrten, mein Vater, wie er neben mir im Gras hockte und mir die alten Geschichten aus La Push erzählte, oder wie er von meiner Mutter sprach. Die Erinnerung an unsere Angelausflüge, oder die seltenen Fahrten in die Stadt. Es war schön Gedanken, voller Wärme und Zufriedenheit. Damals hatte ich mich in jeder Minute geborgen gefühlt. Ich schluchzte leise und versuchte gar nicht erst die Tränen zurück zu kämpfen. Sie liefen mir die Wange hinab und tropften auf die Decke. Es war Schmerz der mich innerlich zerfraß, denn nach den schönen Erinnerungen folgten immer jene, an meine Entführung, die Verwandlung und an seinen Tod. Ich bemerkte kaum, wie Jacob mich näher an sich zog, sodass mein Kopf unwillkürlich auf seiner Brust landete. Er erschauderte von der kälte meiner Tränen und unter der Berührung meiner Haut und trotzdem nahm er mich noch mehr stärker in die Arme, als könne seine feste Umarmung den Schmerz einfach ausblenden. „Sch...Sch Clair, ich bin ja da.“ Es dauerte ein wenig bis ich mich wieder beruhigt hatte und entschuldigend zu ihm auf sah. Sein Gesicht war irgendwie seltsam, so voller Wärme blickte er mich an und wieder wäre ich, hätte ich es gekonnt, rot geworden. Seine warme Haut spürte ich ganz deutlich, denn die Decke war mir herunter gerutscht und ein Schaudern ging durch meinen Körper. Was war das nur für ein Gefühl? Plötzlich sprang ich auf und lächelte ihn an. „Tut mir leid, jetzt hab ich dich hier vollgeheult.“ In seinen Gedanken nahm ich nur kurz ein Seufzten wahr, bevor dieses schiefe Grinsen wieder über seine Züge huschte. „Dafür konnte ich ein hübsches Mädchen in den Armen halten.“ Ich boxte ihm etwas zu stark in die Seite, sodass er rücklings aufs Bett fiel. „Macho!“ Ich musste einfach lachen. Er schaffte es immer wieder mich aus trüben Gedanken zu retten.. mein trauriger Held. Noch bevor er ganz lag schnappte er meine Hand, legte den anderen Arm um meine Hüfte und zog mich ebenfalls aufs Bett. Vermutlich hatte er versucht mich über sich auf die andere Seite zu legen, doch es war ihm nicht ganz gelungen und somit lag ich nun bäuchlings auf ihm. Ich schluckte und versuchte die erneute Berührung mit einem Kichern zu überspielen, doch er schien ebenso überrascht zu sein und wurde fast ein wenig rot. Schnell rappelte ich mich wieder auf und hockte mich neben ihn aufs Bett. „Entschuldige.“, nuschelte er abwesend, als würde er irgendeinem Gedanken nachhängen. Ich blickte ihn von der Seite an, seine Züge, die sowohl Erstaunen, als auch Sorge ausdrückten. Bella.. Nur dieses eine Wort schnappte ich aus seinen Gedanken auf und strich ihm fast automatisch über die Wange. Irgendwie konnte ich es einfach nicht ertragen wenn er traurig war. Doch statt es wie sonst einfach hinzunehmen wurde er wieder ein wenig rot und sprang vom Bett auf. „Ich werde jetzt wohl mal schlafen gehen.“ Verwundert blickte ich ihm nach, wie er langsam zur Tür ging. „Bis morgen dann Clair.“ „Bis dann, Jacob.“ Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, starrte ich sie noch einen Augenblick verwirrt an. Was war das denn gerade gewesen? In Gedanken versunken machte ich mich schlaffertig und fiel müde ins Bett. Ich schlief schnell ein, mit dem seltsamen Gedanken, dass Jacob nur zwei Zimmer weiter schlief. Kapitel 5: Entschluss --------------------- Am nächsten Morgen wachte ich mit einem Lächeln auf. Dieser Tag musste einfach gut werden. Ich sprang auf. Tänzelte fröhlich ins Badezimmer, wusch mich und putzte mir vorsorglich die Zähne. Danach, zurück ins Zimmer, anziehen. Ich entschied mich spontan für ein grünes, recht sommerliches Kleid, das an der Taille eng geschnitten war. Meine Haare ließ ich einfach offen auf meinen Rücken fallen und dann machte ich mich auf den Weg hinunter in die Küche. Ich nahm zwei Treppenstufen auf einmal und wollte gerade zur Küche abbiegen, als dieses seltsame Gefühl in mir aufstieg, das ich im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Mein Lächeln verblasste als ich es erkannte. Seine Stimme, seine altbekannte, verhasste Stimme brannte sich in mein Gedächtnis. „Ich finde dich, mein Opfer. ich finde dich eines Tages, wenn du glaubst alles sei gut und reiße dich ein zweites Mal aus deiner heilen Welt.“ Mein Kopf schoss ruckartig in die Höhe. Hatte das Rudel seine Aura bemerkt? Hatten sie diesen Geruch wahrgenommen, der sich langsam durch die Ritzen des Gemäuers herein schlich? Ich schluckte und versuchte möglichst normal zu wirken, mir nichts anmerken zu lassen und schob die Küchentür auf. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen Clair.“ Billy lächelte, ein Anblick, den ich nie zuvor gesehen hatte. Seit drei Wochen lebte ich nun schon hier und noch gestern Abend hatte ich gedacht es könne alles gut werden, ich könnte hier unbehelligt leben. Ich blickte mich um, Jacob war noch nicht hier, die Gelegenheit wenigstens Billy die Bedrohung zu erklären. „Billy, da draußen ist..“ „Guten Morgen.“ Die Tür hinter mir schwang auf und Jacob trat breit grinsend herein. Er schien gut geschlafen zu haben. Ich schluckte, sprach nicht weiter, wandte mich einfach zu ihm um und versuchte zu lächeln. Es gelang mir, irgendwie. „Hallo, entschuldige mich bitte.“ Und bevor er noch etwas erwidern konnte, hatte ich den Raum auch schon wieder verlassen. Diese Präsenz war immernoch da, aber niemand außer mir schien sie wahrzunehmen. War er noch zu weit weg? Oder lag es daran, dass sie ihn nicht kannten? Eigentlich unwichtig. Irgendwo dort draußen war der Vampir, der mich zu dem gemacht hatte, was ich heute bin. Irgendwo wartete er auf den richtigen Moment sich zu zeigen. An wen konnte ich mich wenden? Wer konnte mir helfen ihn loszuwerden, ihn zu vernichten? Billy? Nein. Ich konnte ihm erklären wer dieses Monster war, aber was sollte er dem Rudel sagen? Jacob? Niemals. Er würde erfahren was ich war und mich hassen, mich vielleicht sogar vernichten wollen. Das Rudel? Unmöglich. Sie hätten Jacob einweihen müssen und ihr Hass auf Vampire schien dem seinen in nichts nachzustehen. Was blieb mir für eine..? Ich stockte. Nur diese eine Möglichkeit blieb mir. Konnte ich es wagen? Die einzigen Wesen neben Werwölfen, die mächtig genug waren um einen Vampir zu vernichten, waren Vampire selbst. Ich müsste versuchen es zu verheimlichen, niemanden erfahren zu lassen, dass ich bei ihnen gewesen war und natürlich müsste dieses Monster sich auf ihrem Gebiet aufhalten.. Ich musste es einfach versuchen. „Ich bin unterwegs.“, rief ich den beiden verdutzten Männern zu, die mich durch die offene Küchentür verwirrt anstarrten. Automatisch griff ich nach meinem Mantel, in dessen Innentasche sich mein Autoschlüssel befand, und zog ihn über. Draußen regnete es erneut. Die Reifen quietschten, als ich das Haus langsam hinter mir ließ und nicht bemerkte, dass zwei schwarze Augenpaare mir aus dem Fenster verstört nachblickten. Ich wusste nicht, welchen Weg ich einschlagen musste, aber trotzdem fand ich ihn ohne weiteres, ihr Geruch war bezeichnend und nach genauerem hinsehen entdeckte ich die kleine Abbiegung zu ihrem Haus. Nichts hielt mich auf, niemand erschien plötzlich vor meinem Wagen und winkte mich heraus, oder versuchte mich davon abzuhalten voran zu kommen. Entweder sie ahnten nicht, das ich auf dem Weg war, oder aber es interessierte niemanden. Kurz vor dem riesigen Gebäude hielt ich, sprang aus dem Auto und rannte einfach zur Tür. Erst dort wurde mir wirklich bewusst wie seltsam mein Verhalten aussehen musste. Ich fuhr zu einem Haus voller unbekannter Vampire und würde einfach im strömenden Regen an ihre Tür klopfen. Würden sie mich überhaupt einlassen? Ich holte noch einmal tief Luft und drückte langsam meinen Finger auf die Klingel. Es dauerte kaum ein paar Sekunden, als auch schon die Tür aufschwang, geöffnet, von einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen. „Hallo Clair, komm schnell herein, es regnet furchtbar.“ Einen Moment überraschte mich diese Begrüßung, nur einen Moment, denn dann erinnerte ich mich deutlicher an Billys Erzählungen betreffs der Familienmitglieder. „Danke Alice.“, antwortete ich und trat über die Schwelle. Das Gebäude war innen fast noch ein wenig prachtvoller, aber auch altmodischer, als von außen zu erwarten. Die Möbel wirkten gut gewählt und passten irgendwie auch zu den Bewohnern, die sich an einem langen Tisch im Esszimmer aufgereiht hatten. Anscheinend erwartete man mich bereits. „Guten Morgen, entschuldigen Sie bitte die frühe Störung, doch wie es aussieht erwarten Sie mich bereits und kennen daher sicherlich auch den Grund meines Kommens.“ Ein blonder junger Mann, vielleicht Mitte oder Ende Zwanzig erhob sich langsam und deutete mit einer Hand auf den einzigen freien Stuhl am Tisch. Alice hatte bereits wieder neben ihrem Gefährten Platz genommen. Ich zögerte nur kurz, bevor ich an ihnen vorbei, auf den leeren Stuhl am anderen Ende des Tisches zu ging. Als ich saß begann der blonde Mann erneut zu sprechen. „In der Tat ist uns bekannt, das du hier erscheinen würdest und wir sind uns bewusst, welches Anliegen du mit dir bringst. Nur eine Erklärung, warum du so etwas von uns verlangst, fehlt noch.“ Fast wie automatisch nickte ich. Auch Vampire sind nun einmal nicht perfekt. Mein Blick wanderte einmal alle Gesichter ab, Alice, Jasper, Emmet, Rosalie, Carlisle, Esme, Edward und Bella, die sich an ihn gelehnt hatte und von allem am interessiertesten drein schaute. An ihnen blieb mein Blick besonders lange hängen. Sie war der Grund für Jacobs Schmerz, für all das Leid, das ich in ihm wahrnahm, für all die Verunsicherung und das Unglück. Sie trug die Schuld daran, oder? Ein leises Knurren schlich sich in mein Gedächtnis und ich bemerkte, das Edward mich recht wütend anblickte, als würde er mich warnen wollen. Ach ja, der Gedankenleser., schoss es mir durch den Kopf und mein Körper versteifte sich ein wenig. „Entschuldige bitte.“ Niemand schien zu verstehen was vorgefallen war, doch alle wussten, dass es etwas mit meinen Gedanken zu tun haben musste. „Nun zu eurer Frage. Es ist leicht zu erklären warum ich möchte, dass Samuel aus diesen Wälder und der Existenz an sich scheidet. Prinzipiell ist er für alles Leid zuständig, das mich jemals getroffen hat und treffen wird. Er machte mich zu einem Monster, zu einem Bluttrinker.“ Zu einer von euch., dachte ich weiter und hörte erneut dieses tiefe Knurren, als Edward es hörte. Erneut schauten topasfarbene Augen, aus verschiedenen Köpfen einander erstaunt an. „Du bist ein Vampir?“ Ich nickte nur, bevor ich versuchte es ihnen näher zu bringen. „Um es kurz zu fassen. Ich bin mit den Quileuten verwandt und habe daher das Werwolfgen in mir. Vor nunmehr 10 Jahren wurde ich jedoch von Vampiren entführt und gebissen. Samuel war der jenige, der mir dieses Leben vermachte. Na ja, wie ihr merkt bin ich anders als ihr, habe eine normale Augenfarbe, obwohl ich Blut trinke und auch eine fast normale Körpertemperatur, weil sich das Gen und der Fluch anscheinend ausgleichen. So fehlt mir auch ein grossteil der Kraft, wobei ich die Schnelligkeit behalten hab. Der Duft geht mir ebenfalls ab. Doch der Punkt ist, ich bin ein Mischling und kann mich nicht selbst verteidigen.“ „Und warum gehst du mit deinem Anliegen nicht zu den Wölfen?“ Ich schluckte. Natürlich hätte ich mit dieser Frage rechnen müssen, doch sie brachte mich trotzdem ein wenig aus der Fassung. Wie sollte ich das erklären? Sollte ich ihnen sagen, dass.. Ich stoppte und begann an Erdbeerschnitten zu denken, an deren Zubereitung und Geschmack. Dabei fiel mein Blick auf Edward und ich lächelte. So leicht würde ich es ihm nicht machen. „Ganz einfach. Billy Black wurde zu meinem Vormund bestellt und weiß als einziger um diese Tatsache. Dabei muss ich es belassen, wenn ich weiter in La Push leben will, denn das Rudel hasst alle Vampire.“ Bei diesen Worten wanderte mein Blick ungewollt zu Bella, doch ich blickte schnell weiter zu Carlisle. „Wir verstehen deine Lage, aber..“ Ich seufzte. Natürlich war da ein aber. Wie hätten sie mir auch einfach helfen können? „Schon gut, ich habe verstanden.“ Ohne ein weiteres Wort abzuwarten lief ich einfach hinaus. Es regnete immer noch, als ich in meinen Transporter sprang, ihn anwarf und davon fuhr, das Haus der Cullens hinter mir lassend. Was hatte ich mir davon erhofft? Ich hätte mehr Hilfe vom Rudel erwarten.. Nein, eigentlich stimmte das nicht. Auch das Rudel hätte mir nicht mehr helfen können. Sie würden es nicht tun, denn schließlich war ich ein Monster, nicht wahr? Ich war das, was sie hassten, was sie töteten, was sie jagten. Ich war ihr natürlicher Feind. Vielleicht sollte ich La Push und diese Gegend gleich verlassen? Ich hatte bereits einmal gesehen welchen Einfluss Samuel auf andere übte. Damals, als das Werwolfsrudel mich aus seinen Fängen befreite, waren seine Verbündeten blind für ihn in den Tod gelaufen. Er wusste wie es ging und es würde ein leichtes sein mich ein zweites mal zu bekommen, wenn ihm der Sinn danach stand. Als ich wieder in La Push ankam blieb ich noch einige Zeit im Transporter sitzen und dachte über die Zukunft nach. Im Moment war ich hier, beschützt von einem ganzen Werwolfsrudel, am sichersten. Doch was würde noch kommen. Konnte ich sie wirklich in diese Gefahr bringen? Ich seufzte, vergrub die Hände in meinem Gesicht und sank auf dem Sitz zusammen. Was sollte ich nur tun? Ein Schaudern durchzog meinen Körper, als ich plötzlich diese Hand auf meinem Rücken spürte, die sanft von oben nach unten wanderte und mich zu beruhigen versuchte. „Was ist passiert Clair?“ Jacobs Stimme war ganz leise, vorsichtig und als ich zu ihm aufsah bemerkte ich deutlich, dass sie seine ganze Haltung wiederspiegelte. Er wirkte ein wenig tollpatschig und unsicher was er tun sollte, hatte er doch gedacht mir ginge es nach gestern Abend ein wenig besser. Ich wischte mir die Tränen weg, die ich erst jetzt auf meinen Wangen bemerkte und lächelte ihn ein wenig unsicher an. „Nichts weiter.“ Seinem traurigen Blick ausweichend wollte ich schon aufstehen und ins Haus gehen, als ich sein Flüstern hörte ich inne hielt. „Bitte lüge mich nicht an.“ „Jacob ich, ich kann es dir nicht sagen, hörst du? Es geht nicht.. Wenn du es wüsstest..“ Wie von selbst schüttelte ich den Kopf. „Schon gut, wirklich. Mach dir bitte keine Gedanken.. Ich bitte dich Jacob.“ „Das kann ich nicht.“ Er packte meine Hand und zog mich zu sich, direkt an seinen warmen Körper. Seine Arme lagen fest auf meinem Rücken und ließen mich nicht los. „Ich kann nicht zu sehen wie es dir schlecht geht und einfach nichts tun. Bitte sag mir wo du warst, bitte sag mir was passiert ist.“ Erzähl mir von allem, was in deinem Leben geschieht, lass mich teilhaben, lass mich dir helfen, dich beschützen. Clair ich.. „Jacob bitte. Ich…. Ich will nicht das du mich hasst.“ Sein Körper versteifte sich merklich. „Ich sagte dir bereits, dass ich dich niemals hassen würde..“ Und in dem Moment roch er es. Ich hatte nicht mehr daran gedacht, hatte nicht wahrgenommen, das ich den Geruch der Cullens sicherlich an mir trug, dass er ihm entgegen schlagen musste, das es ihn quälen musste. „Wie konntest du nur?“, knurrte es mit einem Mal über mir. Jacob begann zu zittern und sein Körper bebte regelrecht. „Wie konntest du zu ihnen gehen? Wie konntest du mich verraten?“ Seine Emotionen überrannten mich, schlugen mich fast körperlich zurück. Er klammerte sich an seinen letzten Rest Menschlichkeit und versuchte sich nicht absolut der Wut hinzugeben. Ich hatte ihn verletzt, weil ich wieder einmal nicht weit genug gedacht hatte. „Jacob bitte.“ Es war nur ein Flüstern, als ich meine Hand auf seine Wange legte. Sie zitterte, zeigte deutlich meine Angst, mein Entsetzen spiegelte sich in meinen Augen. Er muss sich selbst daran gesehen haben, sich selbst gefunden haben, denn er schluckte. Das Zittern wurde weniger, obwohl ich spürte, dass seine Wut kaum geringer wurde. „Jacob, bi-bitte hör mir zu… Ich..“, setzte ich an, doch weiter kam ich nicht, denn neben seinen Gefühlen schwappten auch Gedanken zu mir herüber. Sie will gehen, zu ihnen gehen und mich verlassen. Will sie etwa ein Monster werden? Ich ertrage es nicht, dieses Gefühl, es brennt, es zerfrisst mich. Ich kann sie nicht verlieren. „Bitte, Jacob, bitte, denk jetzt nicht an…“ Clair, Clair, Clair. Verlass mich nicht. Bleib hier. Geh nicht. Ich brauche dich. Ich hatte Bella sagen wollen, doch die Wirklichkeit schockte mich. Hat er Angst ich könne aus den selben Gründen zu den Vampiren gegangen sein? Dachte er etwas ich würde ihn ihretwegen verlassen? „Ich bin hier. Ich gehe nicht fort.“ Ganz vorsichtig, als wäre er aus Porzellan, legte ich meine Arme um seine Taille und kuschelte mich an ihn, wollte ihm klar machen, dass ich wirklich hier war, das ich nicht gehen würde. „Bitte beruhige doch Jacob. Ich bin hier. Ich gehe nicht fort.“ Ich wiederholte diese Zeilen immer wieder, wie ein Mantra, bis langsam, ganz langsam das Zittern aufhörte und seine Gedanken zur Ruhe kamen. Unterbewusst hatte ich meinen Entschluss längst gefällt. Ich würde hier in La Push bleiben und mit den Wölfen leben, auf die Gefahr hin, dass Samuel mich finden, oder irgendetwas mich als ihren Feind entlarven könnte. Kapitel 6: Emotionen -------------------- Es vergingen mehrere Tage, in denen er kein Wort mit mir sprach. Er hatte sich einfach von mir gelöst und war hinein gegangen, ohne sich umzusehen. Ich war ihm gefolgt, wissend, dass ich den Fehler gemacht hatte, nicht er. In meiner Panik vor Samuel hatte ich all meine Versprechen vergessen. Billy hatte mir verboten mit ihnen Kontakt aufzunehmen und dem hatte ich zugestimmt. Trotzdem war ich bei ihnen gewesen, hatte ihn und meinen Freund Jacob enttäuscht und verletzt. Mit ihrem Schweigen, dem ablehnenden Verhalten, musste ich nun schlussendlich zurecht kommen. Ja, es müssen ein paar Tagen gewesen sein, die er nicht mit mir sprach, mich nur beobachtete, wenn er der Meinung war ich würde es nicht merken. Wenn ich ihn zufällig berührte, spürte ich noch immer Schmerz in ihm. Ich hätte alles gegeben um ihn zu lindern, alles.. In dieser Nacht lag ich wieder wach, obwohl ich unglaublich müde war, fielen mir nicht die Augen zu. In meinem Kopf tauchte immer wieder Jacob auf, seine Emotionen und sein Blick, wie er in mich zu sehen schien. Wie konnte ich das ertragen? Zuerst bemerkte ich ihn nicht einmal, so in meine Gedanken versunken. Ganz langsam hatte er sich in das Zimmer bewegt, sich neben mich gehockt und abgewartet. Irgendwann spürte ich seine Hand auf meiner und ich schreckte aus meinen Erinnerungen hoch. „Jacob?“ „Hallo Clair.“ Seine Augen waren auf mich gerichtet, wieder mit diesem Blick, als würde er sich alles an mir einprägen wollen. Ich schluckte. „Du bist zu mir gekommen.“ „Ja.“ „Vergibst du mir jetzt?“ Meine Stimme schwankte und brach. Was, wenn er nein sagen würde? Was wenn er schluss endlich entschieden hatte es sei doch besser ohne mich zu leben, so dass ich ihn nie wieder verletzen könnte? Jacob antwortete nicht, schaute mich einfach weiter an und begann vorsichtig meine Hand zu streicheln. Nach einer schieren Ewigkeit lächelte er mich traurig an. „Es gibt nichts zu vergeben, denn schließlich ist es dein Leben und du solltest gehen können wohin du willst, aber trotzdem, Clair, möchte ich nicht, dass du zu ihnen gehst.. Sie sind gefährlich. Vampire sind Monster, sie trinken menschliches Blut um sich zu ernähren und selbst wenn sie sich für Tierblut entschieden haben, bleiben sie Monster.“ Er sprach so ruhig und leise, doch der Hass stach hervor und ließ die Worte tief in mein Gedächtnis eindringen, sein Blick brannte sich in meine Netzhaut, als er mich beschwörend ansah. „Ich flehe dich an. Bella habe ich bereits an sie verloren. Sie wird selbst ein stinkender Blutsauger werden und das kann ich nicht verhindern, aber ich will dich nicht auch noch an sie verlieren!“ Seine Stimme klang so traurig, so verletzlich sah er mich an und ich konnte nicht anders, als ihm erneut um den Hals zu fallen. „Jacob ich werde niemals mehr zu ihnen gehen. Es..“ Wie sollte ich ihm erklären, was ich dort getan, ja was ich von ihnen gewollt hatte? Musste ich nicht ehrlich zu ihm sein um unsere Freundschaft zu retten? Oder zumindest, um ihn jetzt von mir zu lösen, bevor auch ich ihn in einen Abgrund stürzen würde? Musste es nicht irgendwann zwangsläufig so sein? Musste ich nicht beginnen ihn auf die Wahrheit vorzubereiten? „Ich wollte sie um etwas bitten, aber letzendlich muss ich mit meiner Vergangenheit selbst zurecht kommen.“ „Wie meinst du das?“ Er drückte mich fester an sich, hielt mich an seinen Körper gepresst und schien mich nie mehr loslassen zu wollen. Doch nach diesen Worten versteifte er sich erneut merklich. „Auch ich trage das Gen in mir und damit eine ebensolche Verantwortung auf meinen Schultern. Früher einmal bin ich..“ Ich Schluckte. „Mir ist ein Vampir begegnet und ich wollte von den Cullens erfahren, ob sie vielleicht etwas über ihn wussten. Damals vertrieb ihn zwar ein Rudel, doch er überdauerte die Zeit und.. Ich habe Angst vor seiner Rückkehr.“, schloss ich endlich und drückte mich enger an Jacob, um das merkliche Zittern meines Körpers zu unterdrücken. Eine Zeit lang sprach keiner ein Wort. Wir schwiegen, hielten einfach fest, was uns im Moment so viel Kraft gab. Das Band zwischen uns verstrickte sich immer mehr, hielt uns zusammen, vom ersten Moment an und würde unsere Zukunft zu einer gemeinsamen machen. Das hofften wir zumindest. Ich wollte diesen Menschen nicht mehr verlieren, nie wieder los lassen, was wir an einander hatten. Gab es etwas wie das jemals zuvor? Sicherlich, Jacob liebte Bella, mehr als alles andere und trotzdem brauchte er auch mich und damit konnte ich zufrieden sein. Was sonst hätte zwischen ihm und mir sein können, als diese Freundschaft? Seine Hand wanderte immer wieder über meinen Rücken, auf und ab und langsam, ganz langsam versanken wir in dieser Berührung. Mir wurde nicht einmal bewusst, dass wir auf mein Bett zurück fielen, dass wir aneinander geschmiegt da lagen und alles um uns herum vergaßen. Ich nahm nur unterbewusst war, dass die Angst in meinem Inneren verklang und einem anderen Gefühl Platz machte. Eine Wärme, die ich schon einmal in seinen Armen gespürt hatte und die nichts mit seiner Temperatur zu tun hatte, schlich sich meinen Rücken hinauf, breitete sich aus und fing mich ein. Meine Gedanken hatten gedroht abzuschweifen, zurück zum Tag meiner Verwandlung, doch diese Berührung hielt mich fest in der Gegenwart. Seine Hand wanderte meinen Rücken hinauf und weiter. Er streichelte meinen Hals, mein Haar, die Wange, die Augen, berührte meine Nasenflügel und hinterließ eine hitzige Spur auf meiner Haut. Etwas ergriff mich und riss mich mit sich, tief in seine Emotionen. Ich spürte etwas mir bis dahin unbekanntes, es schlich sich einfach unter meine Haut und ließ mich erschaudern. Ich öffnete die Augen und blickte direkt in seine. Er sah mich an, mit einem Blick, den ich nicht zu deuten vermochte. Ganz vorsichtig, als sei ich aus Porzellan, strich er mir über die Wange, über meine Lippen und lächelte schüchtern. Sein Gesicht bewegte sich auf meins zu, kam immer näher, bis seine Lippen meine Stirn berührten, ganz sanft, zärtlich. „Clair.“ Er flüsterte nur, darauf bedacht den Moment nicht zu zerstören. „Es tut mir leid dass ich dich die letzten Tage ignoriert habe, aber..“ „Ich verstehe schon. Du musstest einfach nachdenken. Ich weiß das ich euch enttäuscht habe, dass ich alles falsch gemacht habe und ich schwöre, dass ich es nie wieder tun werde.“ „Aber ich war auch nicht besser. Ich hätte nicht so ausrasten sollen. Mein Temperament ging einfach mit mir durch. Die Angst dich zu verlieren überlagerte einfach jegliches anderes Gefühl.“ Ich nickte und lächelte zu ihm auf. „Ist schon in Ordnung, schließlich erinnerte es dich an Bella. Ich kenne keine solche Liebe. Ich habe mein Leben mit meinem Vater verbracht und auch nie etwas vermisst, aber ich glaube trotzdem nachempfinden zu können wie es dir geht.“ Noch immer ruhten seine Augen auf mir, doch trotzdem schienen seine Gedanken davon zu wandern. „Danke.“, flüsterte er leise. Ich lehnte meinen Kopf wieder an seine Brust. „Clair, ich muss dir etwas sagen..Ich..“ Er stoppte, lauschte in die Nacht hinaus und sprang mit einem Mal auf, wobei er darauf achtete mich nicht zu verletzen. „Sam ruft, irgendein Blutsauger ist auf unserem Terretorium unterwegs.“ Etwas an seinem Blick machte mir Angst, als er aus dem Fenster starrte. „Keine Sorge. Wir werden ihn erledigen und reden später.“ „Jac..“ Noch bevor ich auch nur seinen Namen aussprechen konnte, hatte er mir einen Kuss auf die Stirn gedrückt und war verschwunden. Irgendwo draußen heute ein Wolf. Es vergingen nur wenige Minuten, bevor seine Worte in mein Gedächtnis sickerten. Dort draußen jagte ein Blutsauger? Seitdem ich Samuel wahrgenommen hatte waren erst ein paar Tage vergangen. Konnte er das sein? Konnte er wirklich den Weg zu mir gefunden haben? Was sollte ich nun tun? Ich kannte seine besonderen Fähigkeiten, seine Macht und wusste genau, das selbst ein Rudel ihm wenig entgegen zu setzen hatte. Sollte ich darauf vertrauen, dass sie ihn besiegen würde, so wie Jacob es versprochen hatte, oder musste ich? Erneut heulte ein Wolf in der Ferne. Es klang wie ein Kampfschrei, gefolgt von einem Wimmern, das mir schier das Herz zerriss. Hatten sie ihn gefunden? War einer von ihnen verletzt? Bilder erschienen in meinem Kopf, die Erinnerungen, an einen Kampf, der bald 10 Jahre zurück lag. Ein Rudel, fast so groß wie dieses hier, war bei den Vampiren erschienen, hatte angegriffen und mich befreit. Doch einige waren gestorben, weil Samuel eingegriffen hatte, weil er sie getötet hatte. Selbst, wenn sie in der Überzahl waren würde er einige töten, bevor er die Flucht antrat. Ich sah sie vor mir, die Toten jener Nacht, doch ihre Gesichter verschwammen und wurden zu denen von Jacob, Sam und allen anderen. Das durfte einfach nicht passieren. Das durfte nicht.. Noch bevor ich es selbst richtig realisiert hatte, war ich aufgesprungen und hinaus gelaufen, mitten in einen Kampf. Kapitel 7: Lebwohl ------------------ Meine Füße trugen mich den nassen Waldweg entlang und die Schritte schienen von den Bäumen wieder zu hallen. Es regnete und die Tropfen durchnässten meine Kleidung. Ich fühlte sie nicht an meiner Haut kleben, verspürte nur den Schmerz, der in meinem Herzen pochte, wenn ich diese Bilder vor mir sah. Ihre Leiber, verbranntes Fleisch, zitternd und sterbend am Boden liegend. Es durfte nicht so weit kommen, keiner von ihnen sollte sterben. Meine Augen tränten, gebeutelt von Angst und Verzweiflung, sodass meine Sicht verschwamm und mich noch tiefer in die eigenen Gedanken stieß. Irgendwo hier. Irgendwo, nicht weit entfernt roch es nach nassem Hund. Dort mussten die Wölfe sein, die Wölfe und.. Es trieb mich schneller voran. Ich vergaß, dass ich nichts ausrichten konnte, sie nicht unterstützen, Samuel aufhalten, dass ich nicht kämpfen konnte. Meine Furcht jemanden zu verlieren trieb mich unbeirrbar weiter, hin zu einem Kampf. Als ich durch die Bäume brach, stolpernd auf die Lichtung, nahm ich als erstes die Wölfe war, wie sie sich, in den unterschiedlichsten Farben, um einen einzelnen dunkelhaarigen Vampir gescharrt hatten. Ich weinte noch immer und konnte durch den Tränenschleier nicht erkennen, wie viele Unterschiede es zwischen dem Monster auf der Lichtung und Samuel gab. Ich sah nur noch das dunkle Haar und die rot glühenden Augen, als er sich zu mir umblickte. Clair, Clair, Clair, schrie es von irgendwo her. Mein Kopf schoss sofort zu dem rothaarigen Werwolf, der geschockt zu mir herüber starrte. „Jacob?“, flüsterte ich und Erleichterung durchflutete mich einen Augenblick, als ich erkannte, das niemand sterbend am Boden lag, dass niemand ernsthaft verletzt zu sein schien, dass meine Horrorvisionen nicht wahr geworden zu sein schienen. Und im nächsten Moment fühlte ich Schmerz, als sich die eiskalten Arme des Vampirs um meine Schulter legten, mich fest an seinen Körper pressten und seine Finger an meiner Kehle zum stillstand kamen. Was hatte ich getan? Ich war blindlings mitten in diesen Kampf gerannt, hatte einfach verdrängt, dass ich unfähig sein würde mich selbst zu verteidigen. Der fremde Blutsauger hatte mich gepackt und drückte mir leicht die Kehle zu. Er würde mich töten, mein Blut trinken, oder mich zur Flucht nutzen. Alles in allem.. Ich wäre gestorben, wäre ich ein Mensch gewesen, doch etwas viel schlimmeres kam auf mich zu, etwas das mir wieder die Tränen in die Augen trieb.. Sie würden erkennen, sie alle, auch Jacob, was ich wirklich war. Die Zähne des Monsters würden in meine Haut dringen und kein Blut vorfinden, sie würden stocken und jeder würde erkennen, das ich selbst ein Monster war. Tränen strömten aus meinen Augen, brachen wie Fluten über meine Wangen und verschwanden irgendwo in meinem Haar, das wirr über meine Brust fiel. „Wollt ihr das sie stirbt?“, begann mit einem Mal der Vampir hinter mir zu sprechen und riss mich aus meinen Gedanken. „Wenn ihr nicht für ihr Ableben verantwortlich sein wollt, dann lasst mich gehen.“ Er grinste, ich hörte es an seiner Stimme. Offensichtlich kam mein Auftauchen ihm sehr gelegen. Ich suchte Jacobs Blick, starrte ihn flehendlich, entschuldigend an und wusste, in dem Moment, in dem ich seine Gedanken hörte, dass er mich nicht verstand. Clair, Clair, Clair. Du darfst nicht sterben. Ich werde es nicht zu lassen. Clair.. Immer wieder schoss mein Name durch seine Gedanken, als würde er versuchen sie mir mit zu teilen. Immer wieder.. Auch das, würde sich bald ändern.. „Jacob, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht belügen“, flüsterte ich. Der Vampir, der noch immer meine Kehle in seiner Hand hielt, drückte etwas fester. „Sei still, Kleine, oder es ist gleich mit dir zu Ende.“ „Lass sie sofort runter.“, erklang es mit einem Mal hinter mir. Ich erkannte die Stimme Carlisle Cullens. Sie musste den Vampir auch wahrgenommen und hier her gekommen sein um ihn aus dem Gebiet zu vertreiben.. oder ihn willkommen zu heißen. Der Vampir wandte sich blitzschnell zur Seite, sodass er beide Parteien im Auge behalten konnte und knurrte. „So was, ihr kommt wie gerufen. Haltet mir doch bitte dieses Wolfspack vom Hals, während ich jage.“ Seine Stimme klang schneidend, aber auch belustigt, als würde er Verbündete in den Cullens sehen und vielleicht waren sie das ja auch? So viele Gedanken schossen mir durch den Kopf. Meine schmerzende Kehle nahm ich kaum wahr, genauso wenig das Taubheitsgefühl, das sich langsam in meinen Gliedern ausbreitete. Ich war wie gefesselt, von Jacobs Blick. Er hatte mich gehört und seine Verwirrung spiegelte sich deutlich auf seinen Zügen wieder. Belogen? Wieso hat sie mich belogen? Was meinst sie damit? Clair, Clair, Clair.. Was ? Ich ignorrierte alles um mich herum, sah nur seine Augen, diese dunklen, schwarzen, wölfischen Augen, die meine eigenen suchten. „Ich wollte es dir sagen.. Aber ich konnte nicht.. Ich..“ Meine Stimme brach, als das Monster, in dessen Fängen ich hing, einmal mehr meine Kehle zusammendrückte. „Schweig!“ Das Knurren setzte von allen Seiten ein, die Wölfe, die Cullens.. Nur ich blieb still und weinte bittere Tränen. Der Hass, den die Wölfe für diesen Vampir empfanden würde nichts sein, gegen den , der mich treffen würde, treffen müsste.. Sie hatten jedes Recht dazu. „Lass sie sofort runter. In diesem Revier wird nicht gejagt.“, wiederholte sich Carlisle und schien einen Schritt näher zu kommen, den Körper gespannt, denn der Blutsauger verkrampfte sich ein wenig, als ihm ins Bewusstsein kam, dass diese Vampire ihn nicht unterstützen würden. „Was zum..? Arbeitet ihr etwas mit diesen Hunden zusammen?“ „Wir jagen keine Menschen und du wirst es hier auch nicht tun.“, beantwortete das Oberhaupt der Cullens seine Frage. „Und jetzt lass Clair runter.“ „Ihr kennt die Kleine also auch?“ Wieder schlich sich ein merkliches Lächeln auf die Lippen des Vampirs. „Dann wollt ihr doch sicherlich nicht, dass ihr etwas passiert, oder? Lasst mich einfach ziehen und ich werde sie irgendwann gehen lassen.. vielleicht.“ „Er lügt.“ Das musste Edward Cullen sein. Ich erkannte seine Stimme wieder, der Gedankenleser. Er hatte recht. Dieses Monster würde mich nicht gehen lassen, würde mich einfach mit sich nehmen und irgendwann versuchen auszusaugen.. mein Blut zu trinken.. Was blieb mir für eine Wahl, als mich selbst zu befreien? Ich würde frei kommen, sicherlich, denn er wäre zu geschockt, um mich festzuhalten. Ich könnte zu den Cullens gehen und wäre sicher.. Zu den Cullens.. Die Wölfe würden mich nicht mehr in ihrer Mitte haben wollten.. sie würden mich verstoßen.. zu recht. Jacob.. Immer wieder kehrten meine Gedanken zu ihm zurück. Er würde mich hassen. Er würde sich betrogen fühlen. Er würde jedes Recht dazu haben. Kann ich mit euch gehen? Ich versuchte meine Gedanken so laut wie möglich hinaus zu schreien und wusste, dass Edward sie hören würde. Kann ich einige Zeit bei euch bleiben, bis ich einen Weg finde für mich selbst zu leben? „Natürlich.“, antwortete Edward auf meine unausgesprochenen Gedanken. „So lange du willst.“ Noch immer blickte ich in Jacobs Augen, dessen Verwirrung immer weiter wuchs. „Es tut mir wirklich leid.. Ich wollte ehrlich sein, doch ich wusste, das du mich hassen würdest, dass du nicht verstehen könntest, warum..“ Ich musste es einfach sagen, musste all diese Dinge einfach los werden. „Mir blieb eine Wahl, ich weiß und ich hätte sie wahrnehmen sollen, als mir die Zeit dazu blieb..“ „Halt endlich den Mund!“, knurrte das Monster an meinem Hals. „Oder ich..“ Und noch während er den Kiefer geöffnet hatte um zu sprechen, hob ich meinen Arm und drückte seine Zähne an meinen Hals. Alles geschah auf einmal. Der Vampir ließ mich fallen, als ihm bewusst wurde, dass ich nicht wie ein Mensch schmeckte. Jacob stürzte auf mich zu, fing mich auf und das restliche Rudel zeriss den Blutsauger über unseren Köpfen. Die Cullens standen still zwischen den Bäumen, wohl wissend, was nun geschehen würde. Sicherlich hatte Alice gesehen, dass ich ab dem heutigen Tage bei ihnen leben musste.. Doch in diesem Moment, dachte ich an diese Dingen nicht, hörte nicht das Knurren der Wölfe, spürte nur Jacobs warmen Körper an meinem und seine Tränen, die meine Haare benetzten. Oder war es der Regen? Ganz langsam schob ich ihn von mir und blickte in seine Augen, die mich verwirrter denn je anstarrten, sein Blick wanderte mein Gesicht entlang, hinunter zu meinem Hals, der von einer Bissspur gezeichnet war, die nicht blutete und einfach irgendwann zu einer Narbe werden würde. „Was zum..?“ Ihm schossen so viele Gedanken auf einmal durch den Kopf, dass es mich fast schmerzte. Er schrie sie mit förmlich entgegen. Clair. Gebissen. Blutsauger. Kein Blut. Kein Schmerz? Vam.. Noch bevor er es zuende gedacht hatte war ich aufgesprungen, hatte mich wiederwillig von ihm gelöst und war ein paar Schritte regelrecht zurück getorkelt, zurück in Richtung der Cullens. „Ich konnte es dir nicht sagen.. Wie hätte ich dir erklären sollen, dass ich einer von ihnen bin? Das ich vor so vielen Jahren ein Monster geworden war, nur anders durch das Werwolfsgen, das mich dem Menschen wieder näher brachte, aber mein Blut nicht pulsieren ließ, mein Herz nicht schlagen..“ Wieder rannen Tränen meine Wangen hinab, oder immer noch? Ich wusste es nicht mehr, hatte nur das Verlangen mich ihm zu erklären. „Ich wollte dich nicht betrügen, wollte nicht das du mich hasst und jetzt habe ich alles nur noch schlimmer gemacht.. Ich kann dich nicht einmal um Vergebung bitte..“ Meine Stimme wurde immer leiser, als ich in seine Augen blickte, die so viel Schmerz, Enttäuschung und Leid ausdrückten, all das was ich niemals wieder in seinen Augen hatte sehen wollen. „Du bist ein Vampir, ein blutsaugendes Monster, eine..“ „Clair, wir sollten jetzt gehen.“, unterbrach ihn Edward. Er hörte in Jacobs Gedanken, was er sagen wollte und wusste, wie sehr es mich verletzten würde. Ich nickte nur, wollte nicht gehen und wusste doch, dass es nur so sein konnte. „Lebt wohl.“ Mein Blick wanderte ein letztes Mal zu den Gesichtern jedes Wolfes, nur Jacob wagte ich nicht mehr anzusehen, bevor ich mit den Cullens zwischen den Bäumen verschwand. Kapitel 8: Neuanfang -------------------- Es müssen Tage oder Wochen vergangen sein, die ich einfach vor mich hin vegetierte, die ich mich nicht zu rühren wagte. Die Cullens hatten mir ein Zimmer eingerichtet, in dem ich den gesamten Tag zubrachte. Ein anderes Leben wartete auf mich, ein Leben, das sich nicht zu leben lohnte. Wie sollte es aussehen? Hier zusammen mit diesen Vampiren, mit den Cullens? Irgendwo allein in einer Waldhütte, weit weg von anderen Menschen? Bis irgendwann Samuel kommen und mich holen würde. Ein Leben, ohne Jacob? Es schmerzte daran zu denken, es körperlich zu spüren, zu wissen, das es genau so war. Ich hatte nicht ahnen können, wie sehr ich ihn, selbst Billy und das Rudel vermissen würde. Die Leere brannte sich in mein Herz, das mir zum ersten Mal bewusst machte, das es reglos still stand. Die Zeit verrann, ohne das ich jagte. Manchmal brachte Esme mir menschliche Nahrung und ich nahm sie zu mir, ohne wirklich etwas zu schmecken. Tagen zogen einfach an mir vorbei. Mir blieben Einsamkeit und Schmerz als ständige Begleiter. Warum tat es so weh? Das Stechen bohrte sich tiefer in mein Inneres, als selbst nach dem Tod meines Vaters, dem Verlust meiner alten Existenz. Es fühlte sich an, als hätte ich mich selbst verloren, einen Teil von mir, meine bessere Hälfte.. Ich konnte es nicht verstehen, mir nichts darunter vorstellen, nur schweigen und empfinden. Grenzte mein Verhalten nicht schon an Selbstverletzung? Irgendwann, ich lag bewegungslos auf dem Bett und starrte hinaus in den Wald, vernahm ich das leise knarren der alten Holztür, blickte mich nicht um, lauschte nur weiter. Ein Mädchen hockte sich neben mich, saß einfach an meiner Seite, ohne etwas zu sagen. Ihre Hand strich über meinen Oberarm, brachte mir das Gefühl einer Berührung zurück ins Gedächtnis, sodass meine Augen wieder begannen zu Tränen. Schweigend nahm sie mich in den Arm, wiegte mich leicht hin und her, als wüsste sie, wie ich mich fühlte. Minutenlang rührte ich mich nicht, genoss nur die beruhigende Wärme auf meiner Haut. Sie erinnerte mich an Jacob, ließ jedoch nicht zu, dass ich in das schwarze Loch stürzte. Es fühlte sich an, als spanne sie ein Netz, das mich auffing und wieder hinauf trieb, ein Stück hinauf, dem Nebel entgegen, der es erträglicher machen würde, auch wenn ich noch nicht die Sonne sah. „Ich weiß, wie du empfindest. Edward hat mich auch einmal verlassen und es war grauenvoll ohne ihn zu leben. Der Schmerz lässt nicht nach, aber er wird taub und pocht nur noch unterschwellig. Es wird wieder gute Tage geben. Damals.. hat mich Jac.. hat mich jemand aufgefangen und mir das Licht gezeigt, dass die Welt noch immer erhellte. Es blendete mich im ersten Moment, hatte ich doch so lange im Schatten gelebt, aber es machte alles.. erträglicher. Er hielt mich zusammen, wenn ich zu zerbrechen drohte..“ „Warum erzählst du mir das alles Bella?“, fragte ich leise, meine eigene Stimme kaum erkennend. Sie klang kratzig, unbenutzt und brüchig. War das wirklich ich? Ich richtete mich langsam auf und blickte in ihre braunen, noch immer menschlichen Augen. „Weil ich weiß, wie es ist und ich nicht möchte, dass du so traurig bist.“ „Ich bin kein Teil deiner Familie, nicht deine Freundin.. Warum?“ „Weil du ihn glücklich gemacht hast.. und vielleicht hat er gelernt das es wieder bessere Zeiten geben wird.“ Sie sprach ganz leise und ich musste mich vorbeugen um sie verstehen zu können. Ich sah die Dankbarkeit in ihrem Blick, gemischt mit dem Schmerz ihn nicht selbst geheilt zu haben, für seine Traurigkeit verantwortlich zu sein und ich spürte, wie ich begann Bella Swan ein wenig besser zu verstehen. Sie musste Jacob auch sehr geliebt haben und wie ich, hatte sie ihn trotzdem verletzt. Wir hatten wohl einiges gemein. Mehr, als ich mir gewünscht hätte. „Danke.“ „Willst du nicht vielleicht mit hinunter kommen? Die anderen wollen gern mit dir reden und du solltest deine neue Familie kennen lernen.“ Meine Familie? Das war nicht meine Familie, Billy, das Rudel und Jacob.. Nein, Bella hatte recht. Ich konnte nicht zu ihnen zurück kehren, durfte nicht verlangen, dass sie mir vergeben, hatte kein Recht dazu. Nie mehr ihr Lachen, seine Nähe, seine Wärme. Ich nickte ihr zu und stand langsam auf. Meine Glieder streikten im ersten Moment, zu lange hatte ich sie kaum bewegt und doch zwang ich mich weiter zu machen, weiter, immer weiter, einer unendlichen Existenz entgegen. Die Stufen der Treppe knarrten, als wir gemeinsam hinunter gingen. Sie erinnerten mich seltsam abrupt daran, wo ich mich hier befand, im Haus der Cullens, der Familie die ich um Hilfe gebeten hatte, die sie abgelehnt hatte und nun doch an meiner Seite stand.. Oder stand ich nicht viel mehr hinter ihnen? Ich war keine Kämpfernatur, nie gewesen.. Ich konnte mich nicht verteidigen, war immer auf einen starken Beschützer angewiesen gewesen und nun war ich hier, in einer Gruppe von Vampiren, statt einer Gruppe von Werwölfen. Wieder eine Gemeinschaft in die ich mich hinein zwängte. Damals hatte Billy kaum eine andere Wahl gehabt als mich aufzunehmen und den Cullens hatte ich sie auch nicht gelassen. Vielleicht musste ich auch diesen Ort hinter mir lassen? Ich durfte mich ihnen nicht aufdrängen.. Ihnen sollte die Wahl bleiben.. Wie bei meinem ersten Eintreffen hier, saßen bereits alle Cullens um den großen Tisch versammelt und schienen auf mich zu warten. Carlisle richtete sich langsam auf, das Gesicht zu einem leichten Lächeln verzogen. „Willkommen Clair.“ Es lag mehr Wärme in seiner Stimme, als ich erwartet hätte. Als würde er mich wirklich begrüßen, zurück begrüßen. „Ich danke euch dafür, dass ihr mich aufgenommen habt, doch ich möchte..“ Bella nahm meine Hand, ganz vorsichtig, zaghaft, und zog mich mit sich zum Tisch, sodass ich in der Mitte der Familie landete. Alle wirkten sehr vertraut mit einander, Rosalie, Emmet, Esme, Carlisle, Bella und Edward, Alice, Jasper.. Obwohl ich zwischen ihnen stand, fühlte ich mich nicht heimisch. Sie waren gut zu mir, aber immer wieder wanderten meine Gedanken zu dem, was Billy über sie erzählt hatte.. oder Jacob.. „Es ist in Ordnung Clair, wir haben uns bereit erklärt dich aufzunehmen, bis du einen eigenen Lebensweg gefunden hast.“ Meine Augen wanderten zu Carlisle. „Warum tut ihr das? Gegen Samuel wolltet ihr mir nicht helfen, aber jetzt..“ „Du hast uns nicht ausreden lassen. Wir konnten dir gegen ihn nicht helfen, nicht, während du in La Push lebtest, denn schließlich, dürfen die Grenze nicht überschreiten. Hier, in unserem Haus, in Forks, können wir dich beschützen.“ „Und dich lehren es selbst zu tun.“, setzte Emmet nickend hinzu. „Das erklärt noch immer nicht, warum ihr mir erlaubt zu bleiben.“ Edward seufzte hinter mir und ich wandte mich langsam zu ihm und Bella um, die mich noch immer mitfühlend ansah. „Weil wir es so wollen, ist das nicht genug? Weil du Hilfe brauchst, die wir dir ohne Bedenken geben können, weil du uns ähnelst, und nicht zuletzt, weil wir sehen, dass du ein Schüssel bist, der zwischen uns und den Werwölfen existiert.“ Ich musste einen Augenblick über seine Worte nachdenken. Es gab eine Ähnlichkeit zwischen uns, sicherlich, denn schließlich ernährte auch ich mich nur von Tierblut... doch was meinten sie mit dieser Bezeichnung? Ein Schlüssel? „Du bist ein Vampir, zweifellos, denn du ernährst dich von Blut, deine Haut ist blass, dein Herz schlägt nicht und trotzdem sind deine Augen grau, dein Körper nicht so unnatürlich kalt, weil das Werwolfgen in dir erwacht ist, weil du zum Teil auch zu einem Rudel gehörst,.. zu seinem Rudel.“, setzte er nach einer kurzen Überlegung hinzu. „Nein, ich gehöre nicht mehr dort hin.. Sie würden mich jagen, wie jedes Monster, das ihr Territorium betritt.“ Darauf wusste niemand etwas zu antworten. Wir standen still da und warteten auf irgendwas, irgendwen.. Der Schmerz überrannte mich erneut, als ich an die vergangenen Wochen zurück dachte, an das erste Treffen im Wald, an seine Heimkehr, an unsere gemeinsamen Stunden. Es waren glückliche Zeiten, glückliche und schöne, die ich niemals missen wollte..und doch schmerzte es so sehr daran zu denken, an sein Lachen, seine Nähe, seine Berührungen.. Warum erzitterte mein Körper, wenn ich an seine Hand auf meiner Haut dachte? An seine Lippen auf meiner Stirn? Warum wünschte ich mir jetzt er hätte seine auf meine gepresst, hätte mich geküsst? Edward räusperte sich und riss mich in die Gegenwart zurück. „Vielleicht sollten wir gemeinsam jagen gehen? Du lagst lange Zeit dort oben in deinem Zimmer und bist sicherlich durstig.“ Ich nickte, noch immer durch meine seltsamen Wünsche verwirrt, und verschwand mit ihm im Wald. Es dauerte nicht lange, bis wir ein paar Hirsche auswendig gemacht und erlegt hatten. Ihr Blut beruhigte mich ein wenig und stoppte den Durst, der mir gar nicht richtig bewusst geworden war, bevor das frische Blut meine Zunge benetzt hatte. „Das tat gut, danke.“ Edward hockte neben mir an einem kleinen Bach. Er hatte instinktiv gespürt, oder einfach in meinen Gedanken gelesen, dass ich noch nicht zurück wollte. Wir schwiegen einige Minuten, es mochten Stunden gewesen sein. In der Gegenwart eines Vampirs schien es mir, als würde die Zeit anders vergehen. Dann sprach er langsam und leise, als wolle er mich nicht aus meinen Gedanken schrecken. „Was denkst du über uns Clair?“ Sein Blick ruhte auf mir, während er das fragte und ich schaute zu ihm auf. „Ich bewundere, dass ihr kein menschliches Blut trinkt und als Familie zusammen lebt und vor allem respektiere ich dich dafür, dass du Bella nicht gebissen hast, obwohl ihr Geruch für dich so besonders ist.“ „Aber?“ Ohne wirklich darüber nach zu sinnen, ging ich dazu über es einfach zu denken. Ich mag keine Vampire, ich verstehe warum Jacob sie als Monster bezeichnet, denn eben so habe ich sie kennen gelernt. Obwohl ich erkennen kann, dass ihr euch von ihnen unterscheidet misstraue ich euch.. Es tut mir leid, wenn euch das verletzt, doch es ist schwer einen Vampir anders zu sehen, als wie es mir meine Erinnerung sagt. Zwar hasse ich deine Familie und dich nicht, aber.. „Wir werden auch keine Freunde..“ Es war keine Frage, nur eine einfache Feststellung. Er klang nicht wirklich verletzt, aber doch ein wenig traurig. „Kannst du wenigstens versuchen Bella dabei außen vor zu lassen? Ich habe letztes Mal deutlich bemerkt, dass du sie verurteilst für den Schmerz, den Jacob erlitten hat, aber versuche sie erst kennen zu lernen.“ Ich lächelte. „Keine Sorge ich sehe sie schon mit etwas anderen Augen. Vermutlich werden wir nie die besten Freunde, aber sie ist in Ordnung.“ „Danke.“, antwortete er schlicht und lächelte ebenfalls ein schiefes Lächeln. Wenn ich ihn so betrachtete musste ich zugeben, dass Edward wirklich gut aussehend war und trotzdem hätte ich mich für Jacob entschieden. Der Vampir hatte etwas zurückhaltendes, bedrohliches an sich, dass Bella vermutlich nicht einmal wahrnahm. Jacob.. Wieder musste ich an ihn denken. Was er jetzt wohl tat? Wie es ihm wohl ging? Ich hatte ihn verraten und sicherlich hatte Billy ihm die ganze Eigentümlichkeit meiner Person inzwischen offen gelegt. Ich, der Mischling zwischen zwei Erzfeinden. Edward behielt recht. Ich war eine Schlüsselfigur, doch trieb mich das nur zwischen zwei Grenzen. Diese Rolle machte mich nicht zu einem glücklichen Kind zwischen zwei Welten, sondern sorgte schlicht dafür, das mich Einsamkeit umhüllte. Kapitel 9: Zeitlauf ------------------- Ich entschuldige mich schon vorher bei allen, aber das Ende dieses Kapis wird euch nich gefalle... Wartets ab, bis zum nächsten ^^'' ***********************************************+ Wieder vergingen Tage oder Wochen, die ich bei ihnen lebte, immer mit diesem altbekannten, mich bedrohenden Geruch in der Nase. Er war auf dem Weg, würde kommen, mich finden und die Cullens würden mich beschützen. Ich würde mich selbst beschützen, oder? Emmet lehrte mich meine Geschwindigkeit richtig einzusetzen und zwischen uns bahnte sich etwas an, das einer Freundschaft recht nahe kam, wovon Rosalie anfangs nicht sonderlich begeistert zu sein schien, doch inzwischen akzeptierte sie es und leistete uns gelegentlich Gesellschaft. Wir redeten selten über etwas anderes, als den Kampf und die Möglichkeiten sich zu verteidigen, zu flüchten oder anzugreifen und trotzdem lernte ich ihn als Person ein wenig besser kennen. Er war eine Kämpfernatur, ein Kraftprotz, der keinem Streit aus dem Weg ging und durchaus gern provozierte. Außerdem besaß er einen ordentlichen Batzen Humor, den alle Anwesenden hin und wieder zu spüren bekamen. Auch die Liebe zu seiner Gefährtin war kaum zu übersehen. Sie war anders als die zwischen Bella und Edward, aber trotzdem da. Bella... auch mit ihr hatte ich einige Zeit verbracht und ich behielt recht, wir würden nie die besten Freundinnen werden. Etwas an ihrer Art ließ mich immer wieder vor ihr zurück treten. Wenn sie von damals erzählte, wie sie ihren Vampir kennen gelernt hatte, wie es ohne ihn gewesen war, musste ich schlucken. Ihre Halluzinationen, ihr ganzes selbstmitleidiges Verhalten trieben sie von mir fort. Ich mochte es nicht, wenn sie mir davon erzählte, konnte damit einfach nichts anfangen. Trotzdem kamen wir mit einander aus und sie wurde in gewissen Maße zu einer Verbündeten in diesem Haus, denn schließlich teilten wir die Sympathie für Werwolfe. Ich dachte jeden freien Moment an sie, vor allem an Jacob, der stetig durch meine Gedanken spukte. Ständig fragte ich mich, ob er auch an mich dachte, ob er mich vermisste, ob er mir doch vergeben könnte. Und ständig sagte ich mir, dass es niemals geschehen könne. Bella war bei mir, wenn ich weinte, wenn ich in meinem Bett lag, zusammengerollt, wimmernd und einsam. Ihre Nähe beruhigte mich zwar, aber gab mir nie wieder so viel Halt, wie beim ersten Mal. Sie konnte die Lücke nicht füllen, die Jacobs Verlust, so etwas in der Art war es schlussendlich, bei mir hinterlassen hatte. „Clair?“ Sie strich immer wieder über meinen Kopf, trocknete die Tränen und vermochte doch nicht den Fluss zu stoppen. „Was empfindest du, wenn du an Jacob denkst, abgesehen von der Einsamkeit? Was hast du empfunden, wenn er bei dir war?“ Ich öffnete die Augen und starrte leer, jedoch nachdenklich gestimmt, an die Wand. Was hatte ich gefühlt? „Seine warme Haut hat mich beruhigt und manchmal erschauderte ich unter ihrer Berührung. Wenn er mich in den Arm nahm, mir über den Rücken streichelte, fühlte ich mich geborgen und sicher.. Wenn seine Lippen meine Stirn berührten wünschte ich..“ Noch immer konnte ich es nicht verstehen, obwohl mir der Gedanke hundertmal durch den Kopf gegangen war. Warum wünschte ich mir er hätte seine Lippen auf meine gedrückt? Mein Vater hatte das früher getan, wenn ich nachts ins Bett gebracht worden war. Edward tat es jeden Tag bei Bella, Emmet bei Rosalie, Jasper bei Alice, Carlisle bei Esme. Sie alle waren Pärchen, gehört einfach zusammen und würden ihre Ewigkeit gemeinsam verbringen. Aber Jacob und ich? „Schmerzt es, weil du ihn vermisst?“ Wie bitte? Fragte sie mich das ernsthaft? Ich fuhr augenblicklich hoch und starrte sie verdattert und wütend an. „Was denkst du warum ich hier liege und weine?“ „Entschuldige Clair.“, stotterte sie bittend, „Nur weißt du, es sieht aus, als würdest du..“ „Als würde ich was, Bella?“ „Als würdest du ihn lieben. Nicht, wie man seinen besten Freund liebt, oder seinen Bruder, sondern wie man als Frau einen Mann liebt, verstehst du?“ Sie sprach ganz leise, als wolle sie mich nicht überrennen, doch eben das taten ihre Worte. Jacob lieben? So lieben, wie eine Frau einen Mann liebte? Konnte das wirklich wahr sein? Und wenn, wäre meine Situation dann nicht noch viel auswegloser, denn schließlich liebte er Bella. Sie war seine beste Freundin und hätte, ihm zu Folge, auch seine Geliebte sein sollen. Was hatte ich zu bieten, außer einer gemeinsamen Zeit voller Lügen? „Clair?“ „Das macht alles noch schlimmer, oder? Er will mich nicht und er wird mich auch niemals wollen. Ich habe ihn enttäuscht, mehrmals, ihm nicht die Wahrheit gesagt und ihn tief verletzt. Ich.. Ich...“ Mir wurde nicht mehr bewusst, das sich ihre Arme um mich legten, denn ich ließ mich auf das Bett zurück fallen und wimmerte haltlos. Die ganze Situation war aussichtslos. Wenn sie recht behielt, und um so mehr ich darüber nachdachte, um so mehr ich in mich horchte, wurde mir bewusst das es so war, dann würde ich eine Ewigkeit damit zubringen ihn zu vermissen, ihn, Jacob Black, den Werwolf, den ich liebte. „Lässt du mich ein wenig allein?“ „Klar, wenn du willst?“ „Danke.“ Es müssen einige Stunden vergangen sein, die ich einfach nur still da lag, nachdenkend, hin und wieder einschlafend, bevor irgendwer erneut mein Zimmer betrat. „Bist du wach?“ „Ja Alice, was gibt es?“ „Unten wartet jemand auf dich.“ Ich sah ihr Lächeln noch, als ich mich aufrichtete und zu ihr umwandte. „Wer denn?“ „Komm runter, du wirst es schon sehen.“ Langsam stand ich auf, zog mir eben etwas anderes an und kam langsam, gefolgt von der Schwarzhaarigen, die Treppe hinunter. Unten erwartete mich ein wahrhaft unerwarteter Anblick. Billy saß, von Sue geführt, in seinem Rohlstuhl, mitten in der Eingangshalle. Sein Blick drückte Müdigkeit und auch eine gewisse Trauer aus. Als er mich näher kommen sah lächelte er schwach. „Clair.“ „Billy was.. was tut ihr hier?“ Meine Schritte führten mich weiter auf die beiden zu und ich blieb nur circa einen Meter vor ihnen stehen, Alice hinter mir und ich spürte auch die anderen Cullens in meiner unmittelbaren Nähe. „Wir sind hier um mit dir zu reden.“ Seine Augen musterten mich von oben bis unten, während er sprach, als erwarte er irgendwelche Veränderungen an mir zu finden, eine Annäherung an das Aussehen oder Verhalten der Vampire vielleicht? Irgendetwas an diesem Gedanken störte mich. „Dann kommt doch bitte..“ „Wir möchten möglichst schnell wieder zurück. Die anderen dürfen nicht merken wo wir waren.“ Ich nickte. Natürlich. Das Rudel durfte nicht erfahren, dass Billy und Sue im Haus der Blutsauger gewesen waren, bei den Cullens, bei mir. „Was kann ich für euch tun?“ Die Augen des alten Mannes wurden weicher. „Clair, Kind.“ Er streckte eine Hand nach mir aus, die ich bereitwillig nahm und die mich näher an ihn heran zog. „Wir vermissen dich, ich, Sam, Seth, Leah, alle.“ Ich bemerkte, dass er Jacobs Namen ausließ und seufzte traurig. „Aber er nicht, oder? Er wird mir nicht vergeben können.“ Auch Billy seufzte seinerseits. „Du weißt wie er ist. Du kennst ihn so gut. Jake braucht einen Anstoß, einen Tritt in den Hintern. Auch er vermisst dich, vielleicht am meisten von uns allen, gerade deshalb fällt es ihm am schwersten zu begreifen.“ „Ich kann nicht Billy. Ich würde es nicht ertragen. Auch wenn ihr so empfindet bin ich, was ich bin. Könnt ihr das wirklich akzeptieren? Könnt ihr mit mir leben, obwohl ich Blut trinke?“ Mein Blick wanderte von seinem Gesicht zu dem von Alice. Sie stand noch immer hinter mir, legte nun einen Arm auf meine Schulter und lächelte traurig. Ich wandte mich wieder Billy zu. Er hatte noch nicht geantwortet. „Du weißt, genauso wie ich, was Jacob denkt, wie er den Vampiren gegenüber empfindet und schlussendlich bin ich zwar keine von ihnen, nicht vollkommen, aber ich bin auch keine von euch, denn obwohl ich das Gen in mir trage, fließt auch das Gift durch meine trockenen Adern. Du weißt, das ich recht habe.“ Ganz langsam ging ich auf ihn zu, beugte mich zu ihm herunter und drückte dem alten Mann einen Kuss auf die Stirn. „Lebt wohl, ihr alle.“ Ich hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, weshalb Alice es wohl auch nicht kommen sah, richtete meinen Augen nun auf jeden einzelnen Cullen. Sie alle waren in der Eingangshalle aufgetaucht, Edward ihnen voran mit Bella. Er musste es in meinen Gedanken gelesen haben. „Kommst du jemals zurück?“ Wie hätte ich es ehrlich beantworten können, ohne sie zu verletzen? „Danke für alles. Ihr habt mir gezeigt, dass nicht alle Vampire schlecht sind und das für mich ein Leben mit normalen Menschen möglich sein könnte.“ Natürlich hatten sie bemerkt, dass ich der Frage ausgewichen war, doch sie sagten nichts, schaute mich nur mit einem fast ebenso traurigen Blick an, wie Billy. „Pass auf dich auf Clair und bitte, melde dich, wenn du kannst.“ Es war Rosalie, die mich als erste in die Arme schloss. Für sie war ich eine Freundin geworden, vielleicht sogar so etwas wie eine Schwester? Emmett drückte mich fest, sagte kein Wort und ich wusste, das auch ihm etwas an mir lag, hatte es immer gewusst, wenn er mich, wie jetzt, gegen die Schulter geboxt und schief angegrinst hatte. Alice, Edward, Carlisle, Esme und schließlich auch Bella, verabschiedeten sich von mir. Letztere weinte wieder ein wenig, doch ihr Vampir würde die Tränen schon sehr bald trockenen. Noch immer spürte ich Billys Blick im Rücken. „Wirst du einfach verschwinden, wie Jacob damals?“ „Es ist besser so, denkst du nicht auch?“ Ich nahm seine alten knochigen Hände in meine. „Vielleicht wird auch mich, irgendwann irgendjemand zurück bringen.“ Ein falsches Lächeln, und obwohl alle um die Lüge wussten, konnte ich es nicht zurück halten. Ich ging, hinaus aus dem Haus, in dem ich gelebt hatte, vorbei an dem Wald, in dem ich, irgendwann, vor einer Ewigkeit, Jacob getroffen hatte, hin zu meinem Transporter. Als ich zurück blickte standen sie alle gemeinsam am Eingang. Billy und Sue gemeinsam mit den Vampiren, ein seltsames Bild... Ich würde es niemals wieder sehen. Der Schmerz in meinem Innern war taub und kam nicht von diesem Abschied her. Es war mehr die Erinnerung, an einen anderen Abend, einen anderen Abschied. Ich stieg in den Wagen und fuhr langsam aus der Auffahrt. Wo ich hin wollte, wusste ich nicht und schlussendlich war es auch nicht wichtig. Sein Geruch stieg mir bereits wieder in die Nase. Er würde bald hier sein, mich holen und wer weiß was mit mir anstellen. Seit Tagen oder Wochen roch ich Samuel in dieser Gegend, in meiner Nähe, als beobachte er mich unerkannt. Mein letztes und einziges Geschenk, an Billy, das Rudel und endlich auch an die Cullens, war eben dies. Samuel würde sie in Frieden lassen, nachdem er mich hätte. Wir konnte ich anders handeln? Ja, ich liebte Jacob Black und ja, ich wusste, das es niemals wie früher sein würde, ich niemals mit ihm zusammen sein konnte. Er konnte nicht mit dem Leben, was ich nun einmal war. Während ich die Straße aus Forks heraus entlang fuhr, erinnerte ich mich unwillkürlich an unser erstes Treffen, an die mondbeschienene Lichtung. Ich stellte mir vor, wie es hätte sein können, wenn ich selbst Werwolf gewesen wäre. Hätten wir uns dann gefunden? Wie wären seine Lippen auf meinen gewesen, fragte ich mich gerade, als ein Schatten aus dem Wald geschossen kam, den Transporter rammte und in den Straßengraben trieb. Nur kurz erkannte ich Samuels Gesicht, als er sich grinsend über mich beugte, bevor mich Bewusstlosigkeit übermannte. Kapitel 10: Hölle ----------------- Ich träumte. Die Welt um mich herum war getaucht in ein dunkles rot, blutrot. Von irgendwo her kam ein Schluchzen und vermischte sich mit dem trostlosen, leeren Seufzten der Stille. Nirgends war etwas und trotzdem erkannte ich alles, was mir jemals etwas bedeutet hatte, meinen Vater, vor unserer Hütte in der Sonne sitzend, lachend, in Blut getaucht. Jacob, in meinem Zimmer, die Arme geöffnet um mich zu empfangen, lächelnd, in Blut getaucht. Das Rudel, wie eh und je scherzend, gemeinsam ums Lagerfeuerhockend, zufrieden, in Blut getaucht. Die Cullens, aufrecht, stark, in der Eingangshalle abwartend, unsterblich, in Blut getaucht. Die Welt um mich herum verschwamm, als Tränen sich den Weg aus meinen Augen drängten. Das waren sie, die Menschen meines Lebens, die jenigen, die ich geliebt hatte, von denen ich etwas gelernt, oder Freundschaft erfahren hatte. Ich sah sie, wie sie gewesen waren, sah sie getaucht in den roten Lebenssaft, der meine vampirische Existenz bedeutete und vielleicht ihren Tod. Das Monster in mir lechtzte nach dem, was es nie besitzen sollte, kreischte nach der Erfüllung einer unendlichen Sehnsucht. Ich richtete mich auf, langsam, stetig, horchte noch immer nach dem Schluchzen , das von irgendwo her erklang und weinte, ob der Dinge, die da kommen würden. Dies hier, war meine persönliche Hölle, mein schlimmster Alptraum, meine Zukunft? Ich erinnerte mich dunkel an Samuels Angriff, an seine Finger auf meiner Haut, so eisig, so brutal. Auch er tauchte vor mir auf, der Teufel in Person, mein Richter und Henker zugleich. Er hatte mich zu dem gemacht, was ich bin, einem Wesen, teils Vampir, teils Werwolf. Was hatte ihn damals dazu gebracht gerade mich zu wählen? Purer Zufall? Grausamkeit? Ich hatte es mich oft gefragt und niemals eine Antwort gefunden. Und jetzt stand ich hier, war mir bewusst in einem Traum zu sein und konnte doch nicht erwachen, doch nicht das Zittern unterdrücken, das meinen Körper gefangen hielt. Die Angst vor allem was war, was ist, was kommen würde, die Ungewissheit, beutelte mich, grabschte nach meinem Herzen, erreichte es und drückte zu. Die Luft blieb mir weg. Ich starrte noch immer zu Samuel, der mir ruhig gegenüber stand, sich nicht regte, nicht auf mich zu kam, nur zurück starrte. Mit diesen roten Augen, die im Flimmern der glühenden Umgebung fast verschwanden und nichts als leere Augenhöhlen zurück ließen. Ganz langsam schleppte ich mich davon, als würde mir seine Anwesenheit die Kehle zusammen schnürren, meine Lunge ihrer Kapazität berauben und mich sterben lassen. Ich, der einzige Mischling, der einzige Vampir, der atmen musste, der keine unnatürliche Stärke besaß, keinen verführerischen Geruch. Noch bevor ich drei Meter zwischen uns gebracht hatte brach ich zusammen, innerlich wie äußerlich. Mein Körper sackte, schon dem Ende nahe, zu Boden, meine Hände versuchten noch wie automatisch mich abzufangen, doch sie waren zu schwach und knickten einfach weg. Ich knallte harrt auf den Boden, der aus Granit zu bestehen schien, blieb reglos liegen und starrte nur an die Decke, den Himmel über mir. Von irgendwo her roch es nach Feuer, nach Qualm und Asche. Das Schluchzen hatte aufgehört und ich musste schmerzlich erkennen, das es aus meiner Kehle gekrochen war. Sie war trocken, spröde und rissig. Und obwohl ich nichts fühlen sollte in meinem Traum, wurden die Schmerzen immer intensiver, ebenso die Gerüche und Eindrücke um mich herum. Das rot wurde greller und greller, färbte sich langsam in ein orange, und blendete mich. Von irgendwo her klang ein neues Geräusch durch die Stille, ein Name, der mir bekannt vor kam, nur in Form eines Gedankens, wie ein Mantra wiederholt. Clair, Clair, Clair. Ich versuchte mich umzublicken, den Urheber dieses Geräusches zu ermitteln, doch ich konnte den Kopf weder heben, noch drehen. Irgendetwas schien mich zu Boden zu drücken. Ich kniff die Augen fest zusammen, als das Licht ein grelles weiß erreichte, doch es durchbrach meine geschlossenen Lider, überflutete meine Hölle und lies sie nur noch halb so finster, halb so schrecklich erscheinen. Ich spürte noch, wie ich hoch gehoben wurde, bevor ich endlich in einen traumlosen Schlaf überging. ****** Schaut mal auch bei der neuen FF the collapse of sun an moon vorbei ^^ Das wird ein Spektakel *g* Kapitel 11: Erklärung --------------------- Ganz langsam erwachte ich nach einer scheinbaren Ewigkeit. Die Welt um mich herum war dunkel, doch ich erkannte die Umrisse von Möbeln, einem Tisch, Schränken und hatte das Gefühl mich an sie erinnern zu müssen. Ein Kleid lag direkt neben dem Bett, auf dem ich scheinbar geschlafen hatte. Ich richtete mich langsam auf, meine Lunge und mein Hals schmerzten fürchterlich. Das Kleid, in einem dunklen blau, schmiegte sich an meinen Körper, fiel mir bis zu den Knöcheln und bedeckte mich. Wo war ich? Was war geschehen? Ich erinnerte mich nur schwach an einen seltsamen Alptraum, das Gefühl keine Luft zu bekommen und eine Stimme, die mich rief.. Aber was war davor gewesen? Die Erinnerung kehrte nur langsam zurück und ich begann zu zittern. Samuel, er hatte mich gefunden, mich gepackt und dann.. Was war dann geschehen? Dieser Traum ließ viele Schlüsse offen. Ich sackte in mir zusammen, verkroch mich in eine Ecke des Zimmers und schaute ängstlich von einer Seite zur anderen. Hatte er mich mit sich genommen? Befand ich mich in seiner Residenz, seinem Heim? Würde ich hier sterben? Von irgendwo erklangen Stimmen, die ich zuvor nicht bemerkt hatte und ich zuckte durch die plötzlichen Geräusche erschrocken zusammen. „WAS ZUM TEUFEL HABEN DEINE BLUTSAUGER SICH DABEI GEDACHT SIE GEHEN ZU LASSEN, WENN IHT DOCH WUSSTET, DASS DIESES MONSTER HINTER IHR HER WAR?“ Ich kannte die Stimme und sie löste ein seltsames Gefühl in mir aus, doch ich konnte nur sicher sagen, dass sie nicht meinen Erzeuger gehörten, nicht Samuel. „DU WARST IHR JA AUCH NICHT GERAD EINE HILFE! IMMERHIN HAST DU SIE IM STICH GELASSEN! STÄNDIG HAT SIE WEGEN DIR GEWEINT UND NIEMANDEN WIRKLICH AN SICH RAN GELASSEN! GIB NICHT UNS ALLEIN DIE SCHULD!“ Auch diese Frau kannte ich irgendwo her, doch ihr Name wollte mir nicht in den Schädel. Ich richtete mich langsam auf, schlich vorsichtig aus dem Zimmer und befand mich auf einem Flur, offensichtlich im zweiten Stock eines relativ kleinen Hauses. „ICH...“ Mit einem Mal wurde die Stimme die Stimme des Mannes und ich dachte schon er hätte mich bemerkt, doch er fuhr leiser fort. „Ich weiß..“ „Ich weiß ja das du wütend bist und enttäuscht, aber sie kann nichts für das was sie ist und Clair wollte dich nicht verraten, sie wollte dir nicht weh tun.“ Sprachen sie etwa über mich? „Ich..“ Seine Stimme klang traurig und brach leise ab. Dieser Schmerz darin traf mich tief. Ich musste mich am Geländer der Treppe festhalten, als ich ihn endlich erkannte. „Jacob..“ Obwohl ich es ganz leise geflüstert, es nur gehaucht hatte, standen die beiden plötzlich am unteren Rand der Treppe und starrten zu mir hinauf. Er sah noch immer so traurig aus und etwas anderes spiegelte sich noch in seinen Augen, das ich nicht zu deuten wusste. Neben ihm erschien Bella. Anscheinend war sie an Stelle der Cullens nach La Push gekommen um sich nach mir zu erkunden. Nach La Push? Erst jetzt besann ich mich all der Kleinigkeiten und erkannte dieses Haus als Billys. Ich war in meinem früheren Zimmer erwacht. Clair.. Seine Gedanken sprudelten über, als er mich am Treppenabsatz stehen sah, meinen Blick sah, der fast so schmerzlich sein musste, wie sein eigener. Ich war wieder hier, bei dem Werwolf, den ich liebte, den ich enttäuscht hatte, der nicht das Selbe für mich empfand. Seine Augen schienen meinen ganzen Körper einfangen zu wollen. Er war so vorsichtig, so zurückhaltend, trat keinen Schritt näher an mich heran, sagte kein Wort und es tat weh ihn so zu sehen. An unserem ersten Tag auf der Lichtung, all die anderen Momente unserer vergangenen Zeit waren so vertraut gewesen und nun das.. Es schmerzte, drückte mein totes Herz zusammen und ließ mich erneut zittern. Ich lehnte mich an die Wand und tonlose Tränen rannen meine Wangen hinab. Sofort kam Bella zu mir und nahm mich in den Arm, versuchte mich zu trösten, doch das Ziehen in meiner Brust endete nicht, wurde nicht weniger. Ich löste mich schnell von ihr und wollte die Treppe hinab gehen, als ich bemerkte, wie er zusammen zuckte. Mein Gesicht musste sich vor Schmerz verzogen haben, denn wieder wollte Bella nach meiner Hand greifen, doch ich zog sie schnell weg und rannte an ihr vorbei, wollte auch Jacob hinter mir lassen, ihn nie mehr verletzten und auf ewig im stillen mit meinen Erinnerungen leben, als ich eine warme Hand an meinem Arm spürte, die mich festhielt, mich zurück zerrte und gegen seinen Körper warf. Einen Augenblick wurde er ganz starr, anscheinend selbst überrascht, das er nach mir gegriffen hatte, und ich wollte mich schon wieder von ihm lösen, als er mich fest umarmte. „Clair..“ Ich wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen, genoss nur einen Moment lang das Gefühl nach Hause gekommen zu sein, genoss die Wärme, die Geborgenheit, die er immer in mir ausgelöst hatte. Meinen Namen zu hören, wie er ihn zärtlich in meine Haare flüsterte ließ mich erschaudern. Aber es konnte nur ein Traum sein. Niemals wieder würde er mich so halten, niemals mehr mit seinen Händen, über meinen Rücken fahren.. niemals mehr.. „Jacob..“ Wie von seltsam verließ sein Name erneut meine Lippen. „Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe, aber ich hatte angst.. Du würdest mich hassen, mich verachten für dass, was ich bin..“ Ich schluchzte und neue Tränen liefen über meine Wangen und benetzten sein Hemd. „Ich wollte dir nie weh tun, dich nicht betrügen, aber ich wollte dich auch nicht verlieren... Du wirst mir nie verzeihen.“ „Clair.“ Seine Arme schlangen sich noch fester um meinen Körper, pressten mich an seinen und es schien, als wolle er mich nie wieder los lassen. In mir erwachte ein Hoffnungsfunke. Er drückte mich nicht von sich, jagte mich nicht davon, sondern hielt mich und flüsterte weiter, immer wieder meinen Namen. Konnte es sein, dass er mir doch vergeben hatte, das er mir verzeihen würde? Durfte ich wirklich hoffen? „Clair.“ Vorsichtig nahm er mein Gesicht in beide Hände und zwang mich ihn anzusehen. Seinen Blick konnte ich nicht lesen. „Ich habe mich so oft gefragt warum du es mir nicht gesagt, warum du mir nicht genug vertraut hast..“ Der Frust und der Schmerz in seiner Stimme ließen mich zusammen zucken, doch er hielt mein Gesicht weiter fest und ich versank in diesem Blick. „Ich wütete, brüllte, wand mich und kam doch nicht zu einer Antwort. Obwohl Billy mir erklärt hatte, das du teilweise auch wie wir bist, konnte ich es einfach nicht verstehen. Ich wusste nicht, warum du es für dich behalten hattest. Zeitweise war ich sauer auf Billy, das er mir nichts gesagt hatte, aber es wäre deine Aufgabe gewesen.. Es tat weh, dass du mir nicht vertraut hast.“ „Jaco..“ Ich wollte etwas sagen, es ihm erklären, doch er sprach einfach weiter. „Es dauert ewig bis ich begriff, dass ich selbst Schuld war. Ich hatte dir so deutlich klar gemacht das ich die Vampire hasse, sie verabscheue, dass du ja Angst haben musstest vor meiner Reaktion auf deine Geschichte.“ Er blickte mir weiter tief in die Augen, suchte nach einer Reaktion und fand eine stumme Antwort. Jacob hatte recht und seufzte tief ob der Erkenntnis. Trotzdem stahl sich ein Lächeln auf seine Züge. „Und viel zu spät erkannte ich, dass es mich nicht gestört hatte, was du bist. Von Anfang an, habe ich mich nicht gefragt warum du, warum ein Vampir...Ich fragte mich immer nur.. warum du mir nicht vertraut hattest..“ „Was?“ Das Wort rutschte mir einfach raus. Es störte ihn nicht? Er hatte sich einfach damit abgefunden? Das konnte nicht sein. „Naja, vielleicht ist das übertrieben ausgedrückt.. Ich hasse Vampire und das ändert sich nicht, aber... du.“ Er drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und es brauchte keine Worte mehr. Ich schmiegte mich an ihn und genoss seine Nähe, nun noch mehr, da ich wusste, das es nicht das letzte Mal sein würde. „Ich wollte es dir sagen, wollte zu dir und nahm deinen Duft wahr, als ich auf dem Weg zu den Cullens war..deinen und einen anderen..Als ich diesen Blutsauger sah, wie er sich über die beugte, raste ich vor Wut.“ Allein die Erinnerung daran ließ ihn erneut zittern und veranlasste mich ihm nur noch stärker bewusst zu machen das ich hier war, bei ihm. Trotzdem musste ich es erfahren, musste wissen was geschehen war. „Was ist dann passiert?“ „Ich wollte mich auf ihn stürzen, doch er war nicht allein und so krachte ich direkt in einen anderen fremden Vampir. Es war leicht ihn zu töten, doch ich wollte nur an ihm vorbei, zu dir.. Der andere war noch immer über dich gebeugt und drückte seine dreckigen Hände auf deinen Hals..“ Das Zittern wurde stärker und es fiel ihm sichtlich schwer nicht wieder laut zu werden. Seine Stimme kochte vor unterdrückter Wut und ein Knurren entrang sich seiner Kehle. „Wir hatten bemerkt was geschehen war und griffen in den Kampf ein.“ Ich wand meinen Kopf zu Bella, um sie anzusehen. In ihren Augen, war ein leichter Schmerz, den sie sofort verdrängte, als sie mein Blick traf. „Edward, Emmet und Jasper konnten drei fremde Vampire töten und Carlisle erwischte auch den Anführer. Er schleuderte ihn von dir weg und noch bevor irgendwer anders reagieren konnte war Jacob an deiner Seite und trug dich davon..“ „Ich wollte dich in Sicherheit bringen, weg von diesem Blutsauger, der irgendetwas mit dir gemacht hatte. Du zittertest am ganzen Leib und weintest..“, führte Jacob leise fort. Natürlich.. Samuels Kraft war es gewesen, die mir diesen Alptraum beschert hatte, die mich meine Hölle durchleben ließ.. Irgendwann wäre ich einfach gestorben..oder schlimmer noch, er hätte meinen Willen gebrochen.. Bella unterbrach meine düsteren Gedanken. „Samuel war nicht mehr auffindbar..“ „Er ist irgendwo und wartet..“ Meine Stimme klang leise, brüchig. Er war noch da, nicht tot, sondern bereit einen neuen Angriff zu starten. „Ich beschütze dich.“ Ich blickte zu Jacob auf und musste unwillkürlich wieder weinen, nicht vor Trauer, sondern vor Glück. Obwohl Samuel irgendwo dort draußen war und auf einen günstigen Zeit abwartete, sprudelte mein Herz über vor Glück. „Ich darf bei dir bleiben?“ Ich musste es hören, musste einfach sicher sein können. „Du darfst nie wieder gehen.“, sagte er bestimmt und zog mich wieder fest in seine Arme, als würde er mich nie wieder los lassen wollen. Nach einem schier unendlichen Moment hob er erneut leicht meinen Kopf an und unsere Blicke trafen sich. Ich bemerkte nicht, wie Bella davon ging, wie sie einfach das Haus verließ und davon fuhr, zurück zu dem Vampir, den sie gewählt hatte. Die Umgebung nahm ich nur undeutlich wahr, sah nur ihn, wie sein Kopf meinem langsam näher kam, wie unsere Augen in einander versanken. „Clair, ich..“ Plötzlich wurde die Haustür aufgerissen und das gesamte Rudel begann laut zu johlen. „Boah Jake, endlich hast du dich wieder eingekriegt. Wir dachten schon du schnallst es nie.“ Hatten sie die ganze Zeit zugehört? Ich rückte ein wenig benommen von Jacob ab. Was war gerade geschehen, was hatte er tun, mir sagen wollen? Während einige scherzten, andere mich nach meinem befinden fragten, oder Billy mich noch zu einer geraumen Zeit Bettruhe verdonnerte, hielt Jacob die ganze Zeit meine Hand und ließ sie nicht los, bis er mich eine halbe Stunde später, auf den Befehl seines Vaters hin, wieder in mein Zimmer brachte. **** So, mal sehen, was ihr zum nächsten Kapi sagt. xD *schon gespannt ist* Kapitel 12: Geständnis ---------------------- Als wir mein Zimmer betraten dachte ich er würde in sein eigenes gehen, doch er führte mich zu meinem Bett und setzte sich neben mich, weiter meine Hand festhaltend. „Clair..“ „Jacob..“ Wir mussten lachen, als wir gleichzeitig zu sprechen begannen, wurden jedoch gleich wieder ernst, als wir einander anblickten. „Ich kann es immernoch nicht glauben, dass ich wieder hier bin und bleiben darf.“, flüsterte ich leise und drückte sacht sein Hand. Ohne zu antworten zog er mich einfach an sich und hielt mich ein weiteres Mal an diesem Tag sanft im Arm. „Ich habe dich schrecklich vermisst.“, sagte er nur ganz leise und ich fühlte mich plötzlich als hätte ich Schmetterlinge im Bauch. Bella hatte wirklich recht behalten. Ich liebte Jacob, liebte ihn mehr als einen Freund, liebte ihn als Mann. Die Erkenntnis war nicht mehr erschreckend, aber trotzdem fühlte ich mich seltsam. Wie empfand er für mich? Sollte ich ihm sagen, wie ich mich fühle? „Ich dich auch Jacob.“ Seine Hand fuhr wieder über meinen Rücken und sein ganzer Körper wärmte mich. Ich erschauderte unter der sanften, fast zärtlichen Berührung, was ihn veranlasste mich noch enger an ihn zu ziehen. „Ich bin so froh dich nicht endgültig verloren zu haben. Was ich dann gemacht hätte, kann ich nicht sagen.“ In seiner Stimme klangen so viele Gefühle mit, die ich nicht zu deuten wusste, die mir fremd, unbekannt, waren und mich trotzdem tief bewegten. „Aber so weit ist es ja nicht gekommen. Ich bin hier und ich bleibe.“ „Selbst wenn du wolltest, könnte ich dich nicht wieder gehen lassen..“ Er schaute mich entschuldigend an und vergrub dann wieder seinen Kopf in meinem Haar. Ich lehnte mich wieder an ihn, mir bewusst, dass meine Zeit allein zu ende war, dass ich hier einen Platz zum Leben hatte. Aber wie sollte es nun weiter gehen? Über seine Gefühle war ich mir nicht im Klaren, denn ich wusste nicht, ob er die meinen erwiderte, oder ob er mich nur als gute Freundin, als Schwester, sah. Mein Körper musste sich bei dem Gedanken versteift haben, denn Jacobs Blick traf mich wieder voller Besorgnis. „Was hast du?“ Wie sollte ich antworten, was sagen? Würde er mich verstehen, wenn ich es ihm sagen würde? Könnte ich damit leben, wenn er anders fühlte als ich? Musste ich es nicht einfach wagen? Der Versuch meinem Herzen zu lauschen, brachte mir nichts, denn noch immer war da nichts als Verwirrung und schmetterlinge. Ich schüttelte den Kopf, zu spät erkennend, dass man es auch falsch verstehen konnte. „Clair.“ Seine Stimme ließ mich aufhorchen. In ihr klang ein wenig Wut, Resignation, Verzweiflung mit? „Bitte fange nicht wieder damit an mir etwas zu verheimlichen. Ich möchte alles wissen, was du denkst, was du empfindest, was dir passiert. Keine Ausflüchte mehr. Bitte.“ Es klang so flehentlich, dass ich ihn einfach wieder an mich zog, meine Wange an seine presste und die Worte wie von selbst über meine Lippen kamen. „Nie wieder.. Aber bitte versprich mir mich dann nicht mit anderen Augen zu sehen.“ Ich spürte sein leicht verwundertes Nicken und wand ihm mein Gesicht vollends zu, sodass unsere Gesichter nur noch eine Hand breit von einander entfernt waren. Sprich es einfach aus Clair, sagte ich mir immer wieder. Sprich es einfach aus und schaue was geschieht. Letztes Mal hat dein Geheimnis nur Schwierigkeiten mit sich gebracht, nur.. Ich öffnete leicht meinen Mund und in diesem Moment pressten sich seine Lippen auf meine. In mir explodierte alles, ein Feuerwerk aus Gefühlen und purem Glück, als ich begriff, das er die Distanz zwischen und überschritten hatte. Kein Gedanke drang mehr zu mir durch, keine andere Empfindung, als die seiner warmen Lippen auf meinen. Ich rückte näher an ihn heran, spürte seinen warmen Körper überall an meinem und genoss alles daran. Als er dies bemerkte, konnte ich fast sein Herz schneller schlagen hören. Seine Lippen pressten sich fordernder auf meine und jagten mir erneut kalte Schauer über den Rücken. Seine Hände strichen schneller über meinen Rücken, versuchten mich noch näher an ihn zu schieben, doch es war nicht einmal mehr Luft zwischen uns. „Jacob.“, keuchte ich auf, als er mich mit sich auf das Bett zog und seine Hand begann, meine nackten Beine entlang zu wandern. Sofort hielt er inne, öffnete die Augen und schaute mich, mit einem lodernden Blick, dessen Gefühle ich nicht zu deuten wusste, an. „Was ist?“, fragte er ein wenig unsicher. Ich strich ihm liebevoll mit meinen Fingerspitzen über die Wange, strich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und lächelte fast ein wenig schüchtern. „Ich liebe dich.“ Es ist nur ein Flüstern, doch es veranlasst ihn sein wunderschönes schiefes Lächeln zu zeigen und übers ganze Gesicht zu strahlen. Konnte das heißen, dass er auch..? „Clair..“ Langsam kam er mir mit seinem Gesicht und diesem so unglaublichen süßen Ausdruck in den Augen näher. „Es ist schon fast ein wenig ironisch, dass ich es dir so oft sagen wollte und du mir nun zuvor kommst.“ Er lächelte und als ich schon ansetzen wollte etwas zu sagen, sprach er weiter. „Ich liebe dich auch, Clair.“ Wie von selbst überschritt dieses Mal ich die Distanz und drückte meine Lippen auf seine. Die starken Arme meines geliebten Werwolfes, legten sich um mich und zogen mich entgültig an den Platz, den ich um nichts auf der Welt wieder verlassen wollte, den Platz an seiner Seite und in seinem Herzen. Unsere Lippen verschlangen einander und das warme, wirre Gefühl in meinem Innern wurde immer stärker und breitete sich weiter aus, bis in jeden Zentimeter meines Körpers. Ich wusste nicht was es war, doch es ließ meine Sinne taub werden, für alles um mich herum außer ihm. Ich spürte immer deutlicher seine warme Haut auf meiner kalten, als sich seine Hand wieder unter mein Kleid schob. Ich keuchte wieder auf, doch nicht vor Schock, sondern auf Grund der wohligen Gänsehaut, die sich über meinen ganzen Körper ausbreitete. Wie von selbst bewegten sich meine Finger unter sein Shirt, über seine Haut, die sich darunter noch mehr zu erhitzen schien. Sein Atem ging schneller, als er sich über mich beugte und seine Hand in meinen Schoß wanderte. Nur einen Moment kam meine Unsicherheit und Verwirrung durch. Was hatte er vor? Er schien es zu bemerken und hielt inne. „Clair, ich..“ Irgendetwas fand er in meinem Blick und veranlasste ihn sich wieder neben mich zu legen und einfach nur in seine Arme zu ziehen. Noch immer strichen seine Finger über meinen Rücken, doch sie berührten meine Haut nicht mehr, wurden langsamer, weniger.. fordernd. „Was hast du?“ Er schenkte mir wieder sein schiefes Lächeln und einen kleinen Kuss. „Ich bin auch nur ein Mann und du..“ In seinem Blick erschien so viel Liebe, so viel Vertrauen, dass ich mich nur noch geborgener fühlte und mich an seine warme Brust kuschelte. Sein Herz ging noch immer schneller und unregelmäßiger. „Du bist so unschuldig und süß. Ich darf nicht so forsch sein..“ „Was meinst du?“ Als ich zu ihm aufblickte schien er leicht errötet zu sein und ich musste kichern. „Du bist mit deinem Vater aufgewachsen und hast nie viel Kontakt zu anderen Männern gehabt, oder?“ Ich schüttelte den Kopf und ließ ihn weiter erzählen. „Naja, wenn Männer und Frauen sich lieben..“ Verdammt, wie soll ich ihr das erklären?, dachte er seufztend. Ich rutschte zu ihm hoch und nahm sein Gesicht in beide Hände. „Denke es einfach, stell es dir vor, dann kann ich es sehen.“ Die Bilder, die sich erst langsam, dann schneller in seinem Kopf aneinander reihten, verwirrten mich und ähnelten anfänglich dem, was wir so eben erlebt hatten, doch dann wurden sie anders und als er daran dachte, schlug Jacobs Herz wieder schneller. Irgendwann hörte er einfach auf daran zu denken, zog mich ein weiteres Mal an sich und küsste mich, doch schon nach kurzer Zeit ließ er wieder von mir ab. „Du solltest jetzt wirklich schlafen Clair.“ „Bleibst du bei mir?“ Ich war verwirrt von dem, was ich gesehen hatte, wollte auf keinen Fall allein sein, ihn nie wieder fort lassen. „Natürlich.“ Er grinste und ich stand auf um ins Bad zu gehen und meine Schlafsachen anzuziehen. In Gedanken, war ich noch immer bei diesen Bildern und versuchte meine Empfindungen dabei in Worte zu fassen, doch es wollte mir nicht gelingen. Als ich zurück kam, lag er auf meinem Bett, nur noch in einer Boxershorts bekleidet und hielt mir die Decke auf, unter der er schon verschwunden war. Ich kuschelte mich glücklich lächelnd an ihn und schief schon nach kurzer Zeit ein. In dieser Nacht träumte ich nicht. **************** *kicher* Ist es nicht süß? Was sagt ihr? Kapitel 13: Rückblick --------------------- Also, erstmal: NEIN, sie haben nicht mit einander geschlafen, auch wenn man das denken könnte. :) Sie ist doch noch total unerfahren. *lol* Aber jetzt weiter: Schaut auch mal hier rein: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/85424/200560/ *nick nick* ********************************** Irgendwann wachte ich auf und fand mich noch immer in seiner Umarmung, den Kopf an seine Schulter gelehnt, wieder. Jake schnarchte leise und murmelte hin und wieder irgendetwas im Schlaf. Das Mondlicht fiel schimmernd auf sein Gesicht, das irgendwie friedlich wirkte. Hatte ich ihn jemals so gesehen, so zufrieden? Ich wusste es nicht, starrte ihn nur weiter an und strich mit den Fingerspitzen über sein Gesicht. Sah ich ihn mir gerade das erste Mal richtig an? Mir fielen unendlich viele Kleinigkeiten auf, die langen Wimpern, die starken Wangenknochen, die vollen Lippen. Wenn Männer schön waren, dann war er es in meinen Augen. Meine Lippen legten sich zärtlich auf seine, eigentlich darauf bedacht ihn nicht zu wecken, doch er öffnete die Augen und schaute mich erst ein wenig erstaunt, doch dann wieder mit diesem schiefen, glücklichen Grinsen im Gesicht, an. „Eine schöne Art geweckt zu werden." Seine Arme zogen mich wieder eng an ihn und er erwiderte den Kuss ebenso sanft und liebevoll. „Aber ist es wirklich schon Zeit aufzustehen?" Wir schauten beide gleichzeitig auf den Wecker neben meinem Bett, er zeigte sechs Uhr morgens. „Nein, anscheinend nicht." „Aber ich bin gar nicht mehr müde.", flüstere ich um niemanden sonst im Haus zu wecken. „Wollen wir vielleicht raus gehen? Der Mond ist so schön." Ich deutete auf das Fenster und er griff meine Hand, um mich über sich auf die Füße zu ziehen, wobei ich etwas schief auf seinem Schoß landete. „Wie du willst Schatz." Während Jacob aufstand zog er mich mit auf die Füße. Es dauerte keine fünf Minuten, bis wir irgendwo auf einer Lichtung im Wald, ich dick in einen Mantel eingehüllt, er nur mit einem T-Shirt und einer Jeans bekleidet, da saßen und uns gemeinsam die Sterne ansahen. Sein Körper wärmte mich noch zusätzlich, denn ich hocke zwischen seinen Beinen, mit dem Rücken an ihn gelehnt, im Gras. Seine Arme hatte er um meinen Bauch geschlungen, sein Kinn lag auf meinem Kopf und ich genoss das Gefühl ihm so nahe zu sein. Wie konnte man nur eine solche Körpertemperatur haben und nicht innerlich verbrennen? Fühlte er sich vielleicht deshalb so wohl in meiner Nähe, weil ich ihn kühlte? Ich kicherte bei dem Gedanken.. Ein Kühlakku. „Warum lachst du?" „Ich hing nur ein wenig meinen Gedanken nach." „Und die wären?", nuschelte er an meinem Hals und küsste ihn sacht. Mir lief erneut ein Schauer über den Rücken und er zog mich enger an sich. „Ich liebe dich Jacob." Mit einer einzigen, fließenden Bewegung drehte er mich in seinen Armen um und ich landete direkt auf seinem Oberkörper. Seine Lippen fanden meine und verschlangen mich schier. Er presste mich an sich, hielt mich, als gäbe es kein Morgen und als wolle er mich nicht mehr los lassen. „Es ist so schön, wenn du das sagst, wenn der Mensch, den du liebst genauso für dich empfindet." Ich lächelte und küsste ihn erneut sanft. „Ich kenne diese Art von Liebe nicht, verstehe sie nicht ganz, aber es fühlt sich wundervoll an so in deinen Armen zu liegen, von dir geküsst zu werden, zu wissen, dass ich nicht mehr allein bin. Nach dem Tod meines Vaters.." Er setze sich auf und zog mich in seinen Schoß, darauf bedacht mich nicht im nassen Gras sitzen zu lassen. „war es schwer für mich wieder Anschluss zu finden.. Ich habe mein Leben mit ihm verbracht, vor und nach der Verwandlung. Nur ein Jahr lebte ich unter Werwölfen, die mich eher einsperrten, als beschützten. Es war zum Schutz aller Menschen der Umgebung und zur Sicherheit meines Vaters. Es fiel mir schwer kein Menschenblut zu trinken und auch jetzt ist es nicht leicht, aber ich schaffe es irgendwie." Seine warme Haut veranlasste mich nicht zu zittern, nicht wieder innerlich zu erfrieren, im Hier und Jetzt zu bleiben. Ich kuschelte mich an ihn und verdrängte so die heraufwallenden Gefühle von früher. „Es ist schwer, nicht wahr?" „Ja. Dafür bewundere ich die Cullens, dass sie es schaffen von Tierblut zu leben. Ich bin nur halb ein Vampir und der Druck ist enorm.. Das sie es schaffen trotz ihres Daseins so zu existieren ist erstaunlich." Eine Weile schwiegen wir wieder, schauten zu den Sternen hinauf, beide in Gedanken versunken, vielleicht in Erinnerungen, die uns dieses mal nicht vollkommen verschlungen. „Willst du mir davon erzählen?", fragte er mit einem Mal und durchbrach so die Stille, während langsam die Sonne auf ging. "Von deinem Leben, von früher und der Verwandlung?" „Es ist schwer zu beschreiben. Mein menschliches Leben lang lebte ich gemeinsam mit meinem Vater in einem Haus, wie eurem, etwas abseits von der Stadt in den Hügeln. Der Fußmarsch Berg auf war enorm, somit hatten wir kaum Besucher. Trotzdem vermisste ich nichts. Ich ging normal zur Schule, hatte ein paar Freunde und wenn ich nach Hause kam, war da immer er, mein Vater, groß und stark. Von klein auf hatte ich das Gefühl er könne mich vor absolut allem beschützen. Ich war.. glücklich." Ein Lächeln hatte sich auf meine Züge geschlichen, als ich alles wieder vor mir sah, das Haus, den kleinen Garten, in dem wir vieles selbst anbauten, meinen Vater in der Tür stehend und schon wartend, wenn ich von der Schule heim kam. Mein Lächeln verblasste, als die Zeit danach kam. „Eines Tages kamen sie. Bis heute weiß niemand warum gerade ich, warum nicht irgendjemand anderes, doch sie kamen und holten eben MICH. Meinen Vater brachten sie nicht um, doch sie machten ihn zu einem Krüppel, brachen ihm beide Arme und Beine, ließen ihn liegen. Ich konnte nichts tun als zu sehen." Jacobs Hände strichen liebevoll über meinen Rücken, doch aus seiner Kehle erklang automatisch ein Knurren, als er sich die Vampire vorstellte. „Samuel, mein Erzeuger, war nicht unter ihnen. Er erwartete mich in der kleinen Höhle in den Bergen, sagte nichts, nahm mich nur grinsend in seine Arme und biss zu, als könne er es nicht länger abwarten. Was dann geschah.. kannst du dir denken." Ich blickte ihn an und er musste den Schmerz in meinen Augen gesehen haben, der nie ganz vergehen würde, denn stürmisch zog er mich an sich, küsste mich, schloss mich in seine Arme, als wolle er das wir eins werden, als wolle er, dass all der Schmerz auf ihn überginge. Seine Gedanken rasten, er wollte ihn suchen, ihn zerstören, ihn auf ewig aus meinem Gedächtnis verbannen, dieses Stück gebrochenen Herzens, durch seines ersetzen. „Jacob.“, flüsterte ich, während seine Lippen noch auf meinen lagen. Sofort hielt er inne und sah mich an, schaute in meine Augen und seine eigenen schienen von meinen Empfindungen berührt zu sein, denn sie drückten so viel Wut und Traurigkeit aus. „Lass mich zu Ende erzählen.“ Das Bedürfnis, endlich alles los zu werden, hatte mich gepackt. Ich wollte es ihm erzählen, meine ganze Vergangenheit, meine Geschichte, einfach alles. „Nach den drei Tagen..“ Jacob zog mich trotzdem an seine Brust, sodass ich sein Herz schlagen hören konnte. „war ich ein Monster, das nach nichts anderem gierte als menschlichem Blut. Sie brachten mir ein Opfer nach dem anderen und ich war nicht in der Lage mich zu wehren. Obwohl in mit etwas danach schrie es nicht zu tun, sie am Leben zu lassen, ging es nicht. Irgendwann stand Elaine vor mir, meine beste Freundin, doch sie starrte mich nur angsterfüllt an, erkannte mich nicht einmal als den Menschen, der ich gewesen war. Das gab den Ausschlag. Der kleine Teil in mir siegte und ich weigerte mich, wollte das sie Elaine gehen ließen.. doch sie tranken sie leer, an meiner statt.“ Nur seine Hände, die immer wieder etwas zu fest über meinen Rücken strichen, hielten mich in der Gegenwart, derweil ich weiter erzählte. Tränen rannen über meine Wangen. „Es war noch immer schwer kein menschliches Blut zu trinken, aber ich versuchte es und es gelang mir immer wieder den Durst zu unterdrücken bis die Werwölfe kamen.. es war ein ganzes Rudel, ein wenig kleiner als eures, aber stark. Der Kampf war furchtbar.. blutig und beide Seiten verloren viele.. Wäre Samuel nicht geflohen hätten sie alle sterben können.. Zum Schluss war ich allein und stand ihnen gegenüber.“ Ich lächelte schwach, noch immer weinend und kuschelte mich weiter in seine Arme. Diese Wärme war so schön, so beruhigend und erinnerte mich doch stark an die Zeit danach, an das Rudel und Salim.. Kapitel 14: Berührung --------------------- Es fühlte sich seltsam an daran zurück zu denken, an die vergangene Zeit, das eine Jahr, das ich mit anderen Werwölfen als denen aus La Push verbracht hatte. Salim.. An ihn musste ich in diesem Zusammenhang immer denken. Er hatte vor mir gestanden und mich angestarrt, gemeinsam mit dem Rest des Rudels. Hatte darauf gewartet, dass auch ich sie angreifen würde, doch ich tat nichts dergleichen, wartete nur auf ihre Reaktion. ER war der Erste gewesen, der Erste, der mich bei meinem Namen genannt hatte. "Clair?" Ganz leise, ganz freundlich, mit einem Hauch von... Ja, von was? Etwas mir bis dahin unbekanntes hatte in seiner Stimme mitgeschwungen, doch inzwischen dachte ich es hätte Vertrauen sein können. Diese dunklen grünen Augen, hatten so lange einfach nur in meine geschaut. "Clair?", Jacobs Stimme riss mich aus meinen Erinnerungen. "Du siehst so traurig aus Schatz." Sein Blick, so liebevoll, wie ich es kaum einmal gesehen hatte, nahm mich gefangen und meine Lippen legten sich wie von selbst erneut auf seine. Es schienen Stunden zu vergehen, die wir einfach so da saßen und ich erwartete schon, dass er sich wieder zurück ziehen würde, doch dieses Mal war es anders. Meine Lippen öffneten sich und seine warme Zunge stupste liebevoll an meine. Vor Überraschung, versteifte ich mich einen Moment und er wollte sich schon von mir lösen, doch ich griff in seine Haare und zog ihn wieder ein Stückchen näher an mich heran, verband uns erneut in einem lieblichen Kuss. Irgendwann ließ seine Zartheit erneut nach und verwandelte sich in warmes Verlangen. Ich erkannte eine Sehnsucht in seinen Gedanken, ein Brennen, das nur mir galt, mir allein. Seine Arme pressten mich erneut an ihn und ich spürte wie sein Atem unregelmäßig wurde, sein Herzschlag sich beschleunigte. Bevor ich mich versah lag ich mit dem Rücken auf dem weichen Gras, mein Haar breitete sich hinter mir aus und über mir war nichts als Jacob, sein ganzer Körper versperrte meine Sicht und ließ zu, das ich nur ihn sah, nur ihn, nichts anderes. Zwischen zwei Küssen keuchte er auf. "Ich liebe dich so sehr Clair." Seine Stimme klang rau und brach ab, als er keuchend Luft einzog. In ihm schien das selbe Feuer zu lodern, das sich auch in mir breit machte. Mein Innerstes erzitterte und das Schaudern drang bis zu meiner Haut, die unter jeder seiner Berührungen zu brennen schien. Jacobs Hände schoben sich unter mein T-Shirt und die wundervolle Wärme seiner Haut breitete sich über meinen Bauch, meine Seiten, mein Rücken aus, als er mich leicht anhob und erneut an sich presste. Mir war entgangen wann er sein T-Shirt ausgezogen hatte. Ich spürte nur seine Brust an meiner und wie von Sinnen zog auch ich meinen Mantel und mein T-Shirt aus, warf es in die Nacht und presste mich an ihn. Mein Körper war nur noch von einem BH und einer Hose bedeckt. Warm, traf auf kalt und das wundersame Zittern war nicht unangenehm, das mich erbeben ließ. Auch ich keuchte und schämte mich im selben Moment für jedes Geräusch, das meine Lippen verließ. Was war nur in mich gefahren? Was hielt uns in diesem Moment in seinem Bann? Spielte es eine Rolle? All diese Fragen schossen mir blitzartig durch den Kopf, bevor seine Lippen meine Schulter berührten, an meinem Schlüsselbein entlang wanderten, meinen Hals hinauf um wieder bei meinen anzukommen und sie zu verschließen. Es spielte keine Rolle. Dies hier fühlte sich richtig an, echt und konnte von nichts anderem jemals zerstört werden. Der Moment, der uns festhielt war so perfekt, so vollkommen, das es mir eine Gänsehaut verpasste. Oder waren es seine Finger auf meiner Haut? Jacob löste sich nur eine Handbreite von mir und betrachtete meinen Körper, der sich unter ihm noch mehr erhitzte. Seine Augen wanderten von meinem Gesicht, über meinen Hals, meine Brüste bis hin zu meiner Hose. Blitzartig beugte er sich über mich, seine Zunge wanderte heiß meinen Hals entlang, an mein Ohr und ich erschauderte erneut wohlig. Er zuckte zurück und die Haut unter meinen Fingern erbebte, als ich ihn ganz vorsichtig, ein wenig schüchtern, zu berühren begann. Ich zeichnete seine Muskeln nach, wanderte hinauf und hinab, streichelte zärtlich über seinen Bauch, seine Brust, seine Schultern und führte seine Hand zu meinem Gesicht um sie sanft zu küssen. Schwerfällig und noch immer zitternd, legte er sich neben mich und hob mich auf seinen Körper, den erneut ein Raunen durchwanderte. Während seine Fingerspitzen meine Wange streichelten und weiter abwärts wanderten, berührte auch ich ihn und ertastete den Leib des Mannes, den ich liebte. Wie von selbst beugte ich mich vor, küsste seine Haut und erfühlte mit meiner Zunge den bitteren Schweiß, der sich angesammelt hatte. Ich vernahm sein stöhnen und blickte vorsichtig, verunsichert zu ihm auf. Was ich tat gefiel ihm, dessen war ich mir sicher. Er hatte die Augen geschlossen und genoss jede einzelne Berührung. Als ich inne hielt, sah er mich an und schien irgendetwas zu finden, das ihn erneut inne halten ließ. Auch mir entrang sich ein Keuchen, als er sich aufrichtete und seine Lippen meine schier verschlangen, bevor er von mir abließ und meinen Kopf an seine Brust zog. Ich lauschte seinem Herz, das langsam wieder ruhiger wurde, vernahm seinen Atem, der meine Stirn in regelmäßigen Abständen streifte und lächelte in mich hinein. War es das, was Liebende taten? Das Gefühl in mir war unbeschreiblich. Obwohl mein Körper nach mehr schrie, säuselte mein Herz es könne nichts schöneres mehr geben. Ein zufriedenes Seufzen entrang sich meiner Kehle und wieder schaute er mich an. „Du machst mich wahnsinnig Clair. Deine ganze Art, deine Lippen, deine Augen, jede Berührung unserer Hände, deiner Haut.“ Er schloss die Augen und bebte erneut unter der Erinnerung eben dieser Empfindungen, bevor er weiter sprach. „Aber du bist noch nicht so weit, nicht wahr?“ Ich blickte ihn verständnislos an. Sprach er von dem, was ich gestern in seinen Gedanken gesehen hatte? „Deine Unschuld bringt mich noch mal um!“, lachte er laut auf und ich machte wohl ein noch dümmeres Gesicht, als eh schon, denn er lachte weiter und zog mich mit sich auf das Gras. Seine Wärme schützte mich vor der Kälte des Morgens und ich nahm es ihm nicht übel, das er über mich lachte, denn schließlich war ich wirklich dumm auf diesem Gebiet. Grübelnd kuschelte ich mich an seine Seite und starrte in den Sonnenaufgang, der sich langsam über die Bäume schlich und uns in ein sanftes Licht tauchte. Seine Körperkonturen wurden noch deutlicher und ich betrachtete ihn schweigend. Was war da eben zwischen uns passiert? Hatte ich vollkommen die Kontrolle über mich verloren? Wenn wir weiter gingen, was dann? Was würde passieren? Ich hatte mich diesem Gefühl vollkommen hingegeben und.. wenn ich noch mehr die Kontrolle verlöre.. was dann? Würde ich ihn vielleicht .. beißen? Ich erschauderte. „Was hast du?“ Mir war nicht aufgefallen, das er mich beobachtet hatte. Sein Blick war besorgt. „Ich.. dachte nur gerade, was wäre wenn wir.. nicht abgebrochen hätte.“ Jacobs Wangen verfärbten sich leicht rot und in seinem Kopf tauchten wieder die Gedanken von letzter Nacht auf. „Es wäre, schön..“, flüsterte er plötzlich ziemlich nah an meinem Ohr. „Aber wir können uns Zeit lassen. Ich kann warten, auch, wenn es nicht so einfach ist.“ „Ich habe ein wenig Angst davor.. Weil.. Ich könnte dich beißen.“, schloss ich unsicher und schaute zu ihm auf. Seine Augen weiteten sich erst vor Überraschung, doch dann nickte er wissend. „Weil du mir so nahe bist?“ “Nein, weil.. ich dir Kontrolle verliere, sobald du mich berührst, wenn deine Hände über meinen Körper wandern, du mich küsst.“ Ganz sanft strich er eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und seine Lippen legten sich kurz und sanft auf meine. „Mir geht es nicht anders.. Es ist schön zu wissen, das ich so auf dich wirke.“ Das wundervolle schiefe Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Aber hab keine Angst, das wird nicht geschehen und selbst wenn, ich bin robust.“ Obwohl die Zweifel noch nicht vollends zerstreut sind, nicke ich, küsse ihn auf die Wange und sprang auf. Bevor ich etwas sagen kann, steht er auch schon neben mir und reicht mir mein Kleidung. „Es müssen ja nicht alle sehen, wie schön du bist.“ Er kicherte, als ich ihn verdattert ansah und zog mir das T-Shirt über den Kopf. Den Mantel warf er über meine Schultern, dann nahm er meine Hand. „Komm Schatz, wir gehen besser zurück, bevor mein Vater merkt das wir weg waren und das ganze Rudel zusammen trommelt um uns zu suchen.“ Wir gingen langsam zurück, lächelten einfach und waren in unseren Gedanken versunken. Hin und wieder blickten wir einander an, glücklich und zufrieden. Obwohl da noch immer Samuel war, der irgendwo wartete und darauf hoffte mich in seine Finger zu bekommen, erzitterte ich in diesem Moment nicht vor Angst. Seine warme Hand hielt mich fest und mein eigenes Herz säuselte von Zufriedenheit. ******************************* Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr! Kapitel 15: Erkennen -------------------- Wir schritten nur langsam, schweigend zurück zum Haus. Jacob schien genauso in Gedanken versunken zu sein wie ich. An was er wohl dachte? Mich verwunderten noch immer die Gefühle, die vor wenigen Sekunden mein Handeln bestimmt hatten. Mein Körper hatte danach verlangt das er mich berührt, mich hält mich.. ja,was eigentlich? Natürlich war ich aufgeklärt worden und wusste worauf das hinaus lief, und doch verwirrte es mich schrecklich. Niemals waren solche Gefühle in mir gewesen oder hatten viel mehr danach verlangt heraus gelassen zu werden. „Jacob...“, fragte ich vorsichtig, um ihn nicht zu abrupt aus seinen Gedanken zu reißen. „Ja Schatz?“ „Ich denke ich weiß was du möchtest und..“ Wie sollte ich ihm das sagen,wusste ich doch selbst nicht einmal genau ob ich es wirklich wollte.. Ich wollte keine Geheimnisse mehr haben, nicht vor ihm. „Wegen eben..Ich ..“ „Ist schon gut Clair, wir müssen nicht darüber reden. Es ist ok...“ „Das meine ich nicht.“ Etwas zu harsch unterbrach ich ihn und er schaute erstaunt zu mir herunter. „Ich wollte nur sagen, das ich dir vertraue und du.. keine Angst haben musst das ich dich nicht.. nicht will..“ Als die Worte heraus waren wusste ich das sie der Wahrheit entsprachen. Obwohl mein Herz glaubte es könnte nichts schöneres mehr geben als das eben flüsterten die Schmetterlinge in meinem Bauch, das da noch mehr ist.. Dinge, die es zu entdecken gibt, gemeinsam mit dem Mann, den ich liebe. Jacob blieb plötzlich neben mir stehen und da er noch immer meine Hand hielt riss er mich sanft zu sich herum und zog mich in seine Arme. Vorsichtig und schüchtern lugte ich zu ihm hinauf. Seine Wangen waren leicht gerötet und ein unsagbar schönes Lächeln umspielte seine dunklen Augen. Der Blick des jeweils anderen nahm uns gefangen. Das Kribbeln in meinem Innern nahm erneut zu und als seine Hand sacht über meine Wange strich spürte ich sie aufflammen. So intensiv, so zärtlich berührt hatte ich mich noch nie gefühlt. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen hielt er inne und starrte an mir vorbei in den Wald. Auch ich hörte sie, eine Gruppe, die näher kam und unsere Namen rief. Jacob seufzte leise auf, hatte aber immer noch dieses Lächeln auf den Lippen. „Da seit ihr ja. Man, ihr könnt doch nicht einfach mitten in der Nacht abhauen! Billy hätte fast einen Herzinfakt erlitten, als euer Zimmer leer war.“ rief uns Embry entgegen. „Außerdem hat Sam uns gerufen Alter, also lass mal die Finger von deiner Süßen und komm mit:“, grummelte Paul dazwischen. Ein leichtes Knurren entwich Jacob, doch als ich ihn beruhigend anlächelte, verstummte es. „Schon gut. Ich bleibe bei Billy.“ Meine Stimme war leise, obwohl ich wusste, das mich eh alle hören konnten. „Dort warte ich auf dich.“ Noch immer zögernd löste er sich von mir, hielt aber weiter meine Hand. „Ich bringe sie schnell nach Hause, dann komme ich nach.“ In diesem Moment schien auch er Sam zu hören, wie er nach dem Rudel rief. „Geh nur, ich schaffe das allein.“ „Nein.“ Entgegnete er etwas zu barsch und schaute mich darauf entschuldigend an. „Bitte Clair, ich möchte dich einfach sicher wissen.“ „Schon gut.“ Ich drückte ihm einen sanften aber kurzen Kuss auf die Lippen und eh ich mich versah hatte er mich auch schon nach Hause getragen. „Bitte bleib hier, was es auch ist, ich bin bald zurück und dann reden wir wegen vorhin.“ Sein Kuss war zärtlich, aber auch leidenschaftlich, bevor er im Wald verschwand und ich ein Reißen hörte. Ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn im nächsten Moment erschien Billy an der Tür und zog mich auch schon hinein. „Macht das nie wieder!“ Er klang wirklich wütend. Hatte er sich so große Sorgen gemacht? „Entschuldige bitte. Wir waren nicht weit weg, nur auf einer kleinen Lichtung, ein Stück von hier.“ Er nickte knapp und bedeutete mir mit einer Handbewegung ihm ins Wohnzimmer zu folgen. „Hast du Hunger? Es ist noch was vom Frühstück übrig.“ „Nein danke.“ Zirka eine Stunde später saß ich noch immer mit Billy im Wohnzimmer. Er hatte mir alte Bilder von meinem Vater und sich gezeigt, Anekdoten zum besten gegeben und mir beteuert was für eine schöne Frau meine Mutter gewesen sei. Das einzige Bild der drei zusammen hatte er mir geschenkt und diese kleine Geste hatte mich zu Tränen gerührt. So glücklich so unglaublich glücklich strahlten mich zwei Männer und eine Frau von dem Foto an. Ich schwelte noch immer mit ihm in Erinnerungen, erzählte gerade von unserem Leben zu zweit, als das Telefon klingelte. Ich ging ran und musste lächeln, als ich Jacobs Stimme hörte. „Hey Schatz.“ Auch er schien zufrieden mit mir zu sprechen. „Wir werden gleich ein Lagerfeuer veranstalten. Die Jungs bestehen darauf noch mal richtig zu feiern das du nun bei uns bleiben wirst. Außerdem haben wir Besuch von einem anderen Werwolf bekommen.“ „Besuch?“ „Naja, er ist auf der Suche nach irgendeinem Blutsauger hier her gekommen, hat noch nichts genaueres erzählt, will das aber gleich nachholen.“ „Es scheint dich zu begeistern.“, meinte ich fröhlich, aber auch etwas unsicher. Ein anderer Werwolf hier in La Push? Jetzt, wo sich gerade alle an meine Seltsamheit gewöhnt hatten.. „Zumindest ist es endlich mal kein Blutsauger der unser Territorium unbefugt betritt.“ „Das stimmt wohl.“ „Leah nimmt euch mit, ok?“ „Wieso Leah?.“ „Sie war zu eurem Schutz in der Nähe geblieben.“ „Achso. Gut. Ich liebe dich“ „Ich liebe dich auch Clair.“ Als ich auflegte hatte ich ein mulmiges, aber nicht wirklich schlechtes Gefühl, als würde etwas geschehen, das so oder so ausgehen könnte. Keine 2 Minuten später klingelte es an der Tür. Leah lächelte nicht, wie immer, sondern verfrachtete uns einfach schweigend in ihren Wagen. Wenig später erreichten wir Sams Hütte. Auf dem ganzen Weg ging mir dieser neue Werwolf nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte das Gefühl irgendetwas wichtiges vergessen zu haben und auch die Vorahnung verschwand nicht. Was war mir entgangen? Wieso konnte ich nicht aufhören daran zu denken, obwohl ich ihn doch eh gleich sehen würde und weshalb machte es mir keine Angst? Weshalb hatte ich keine Sorge er könnte mich abstoßend finden, oder versuchen mich anzugreifen, wenn wir auf einander treffen und er erfährt was ich bin? Diese Möglichkeit schien mir abwegig und ich konnte nicht erklären wieso. Das versammelte Rudel schien sich vor der Hütte versammelt zu haben. Während Quil und Embry ein Lagerfeuer anzündeten stand Paul grinsend daneben. Jared und die meisten anderen standen in einem Kreis um jemanden herum, den ich nicht erkennen konnte. Es schien jedoch keiner von ihnen zu sein. Das seltsame Gefühl wuchs an, als ich versuchte den Fremdling irgendwie zu erkennen. Selbst als Jacob auf mich zu kam und mich in seine waren Arme schloss konnte ich den Blick nicht abwenden. Was war nur mit mir los? Und dann geschah alles auf einmal. Sam trat ein wenig zur Seite und schien uns vorstellen zu wollen, als ich den fremden Werwolf sah und erkannte... „Clair!“ Er rief meinen Namen, immer wieder rief er meinen Namen und ich spürte nicht einmal wie Jacob sich dabei neben mir versteifte. Nur seine Gedanken schrien sich mir entgegen. Er kennt sie? Meine Clair? Was ist hier los? Wer ist er? Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und das seltsame Gefühl in meinem Innern wich einer ungeheuren Zufriedenheit. „Salim.“ Es war nur ein Flüstern, das mir entwich und bevor ich es wirklich registrieren konnte lag ich in seinen Armen, die mich so lange, so viele lange Monate beschützt hatten. „Du bist es wirklich. Ich hatte deinen Geruch an ihnen wahrgenommen, doch hätte ich niemals gedacht du seist noch immer bei ihnen. Du bist hier, hier, bei mir.“ Ich lächelte noch immer, als Jacobs Knurren neben mir erklang und ich mich langsam von Salim löste. Jacobs Hand umschloss meine und zog mich zu sich zurück, während er seinen Gegenüber grimmig anstarrte. Dieser blickte ihm seinerseits mit der selben Intensität entgegen. „Ganz ruhig.“ Ich betonte das letzte Wort, sanft aber bestimmt. Natürlich konnte ich keinem von beiden böse sein. Für Salim war es, als würde er seine verlorene Schwester zurück gewinnen und Jacob entferne sie von ihm, während dieser einfach eifersüchtig zu sein schien, weil ein „Fremder“ mich an sich drückte und ich ihn nicht von mir stieß. „Ich stelle euch noch einmal neu vor. Das ist Jacob, mein Freund.“ Dabei schenkte ich ihm einen liebevollen Blick. „Und dies ist Salim, ein enger Freund, der mir in einer schrecklichen Zeit zur Seite gestanden hat und wie ein Bruder für mich ist.“ Auch ihm schenkte ich einen Blick, der vor Liebe strahlte, einer anderen Art von Liebe. Jacob neben mir entspannte sich sichtlich und auch Salims Augen wirkten nicht mehr so zornig. Sie reichten sich die Hand und ich legte meine darauf. „Es ist so schön dich wieder zu sehen und zu wissen das du sicher bist.“ „Wo auf der Welt ist man sicherer als in einem Rudel Wölfe?“ Eine Stunde später hockten wir gemeinsam am Lagerfeuer. Ich saß auf Jacobs Schoß und lächelte in die Runde. Dies hier war jetzt meine Familie. Sogar mein Bruder war zu mir zurück gekehrt. Ich lag in den Armen meines Liebsten und nichts in der Welt konnte dieses Glück, das aus meinem Herzen strömte zerstören. An diesem Abend dachte ich weder an die Schrecken der Vergangenheit, noch an jene, die irgendwo auf mich warteten. Samuel war noch immer dort draußen und seine pure Existenz bedrohte mein Leben.. Trotzdem fühlte ich Zufriedenheit beim Anblick dieser Gemeinschaft. ********************************** Hey Leute, würde mich über Kommentare echt freuen und sorry das es so lange gedauert hat. Bin im Streß.._. LG, Autumn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)