Meeresrauschen von bells-mannequin ([bitte bei NEWS nachschauen] - es ist alles einfacher, als ihr denkt. -) ================================================================================ Kapitel 3: Mögenswert, liebenswert ---------------------------------- Huhu^^ Also, heute ausnahmsweise mal am Anfang zur Erklärung: Wir sind jetzt im dritten Kapitel im Februar, also ein halbes Jahr nach Kapitel 2. Ja, das wirkt vllt komisch, aber alles kommt in meinen geliebten Flashbacks wieder xD Das Flashback hier in diesem Pitel spielt im November. Ich hab die Kapitel jetzt auch nachträglich nummeriert: August - 1. Monat, November - 3. Monat, etc., etc. Hoffe, es gefällt euch, Bells_Mannequin *Feenstaub und Bionade dalässt* Tschö! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (Uh, Wellenlininen xD) Siebter Monat – Februar Kommst du eigentlich mit auf das Winterfest?“ „Nein.“ „Warum? Sakura-chan wird da sein!“ „Ach, und du glaubst, dass das der ausschlaggebende Grund ist, warum ich dorthin gehen sollte?“ „Ja, natürlich! Wenn ihr das mit dem Verabreden schon so nicht hinkriegt, dann solltest du zumindest auf dem Fest sein!“ „Dobe.“ „Teme! Das Fest ist die Dating-Börse, und du hättest sogar noch fast zwei Wochen, um sie zu fragen. Außerdem – was findest du daran so dumm??!“ „Ich werde niemals mit ihr ausgehen… deswegen… sind deine Hoffnungen so dumm. Wie du.“ Sasuke und Naruto lagen im Schnee, die Kälte schon lange nicht mehr spürend, und starrten beide in den grauen Himmel. Diese Gespräche häuften sich in letzter Zeit an! Sasuke seufzte unhörbar, aber man sah es trotzdem in der kalten, trockenen Luft. „Wie kommst du überhaupt auf diese absurde Vorstellung, Dobe? Sakura und ich? Als Paar?“ Naruto runzelte die Stirn. Sasuke war komisch. Manchmal verstand er den Schwarzhaarigen nicht, gerade jetzt, wenn er ehrlich war. Einerseits erfüllte es ihn mit… Stolz, eine der Personen zu sein, die Sasuke tatsächlich ‚Freund’ nennen durften, andererseits wünschte er sich manchmal, dass er ihn nicht kennen würde. Er war so schwierig! „Außerdem… hast du schon vergessen, dass ich nicht für immer hier bleibe? Ich werde zurück nach Tokio gehen und Sakura wird ihr Ober-Mega-Stipendiums-Medizinstudium machen. Da wird wohl kaum Zeit für so was bleiben.“ Sakura verstand ihn besser. Naruto wusste nicht, wieso, aber er spürte, dass Sakura und Sasuke noch mehr auf einer Wellenlänge waren als er selbst und Sasuke. Er war darauf nicht wirklich eifersüchtig, weil er sich für Sasuke freute – schließlich Sakura-chan war ein tolles Mädchen. Dennoch – er konnte nichts dafür, dass da manchmal kleine Stiche waren, wenn er die beiden zusammen sah. Ganz einfach, weil er seine beste Freundin jetzt schon so lange kannte – und er hatte sie nie mit einem anderen Jungen teilen müssen. Es war ungewohnt und ein bisschen unangenehm. Diese Neid-Phasen verrauchten allerdings meist rasch, und dann konnte er sich wieder für Sasuke freuen, dass er Cherrs Freund sein durfte. Schließlich war Sasuke-teme, trotz all seiner negativen Seiten, ein sehr loyaler Freund. Selbst nach diesen paar Monaten wusste er das. Und es machte Naruto glücklich, dass er nun zwei so tolle Freunde hatte. „Sakura-chan ist hübsch. Sie ist klug. Ich verstehe nicht, wie man sie nicht lieben kann“, setzte der blonde Junge ein weiteres Mal an. „Sie ist nur eine Freundin – genauso platonisch, wie es eure Beziehung auch ist.“ „Ich verstehe das aber nicht. Warum… warum machst du das? Warum – versuchst du’s nicht einfach?“ Sasuke schlug genervt die Augen auf und setzte sich auf, sich mit seinen Händen abstützend. Dass Dobe auch nie wusste, wann er aufgeben sollte! „Schon mal dran gedacht, dass Sakura vielleicht nicht auf mich steht? Dass sie vielleicht schon in jemanden anderen verliebt ist? Vielleicht bin es gar nicht ich! Vielleicht ist es Sakura!“ Mit diesen Worten rauschte er davon, bis er nur noch ein kleiner schwarzer Strich im Schnee war. Narutos Kopf rauchte… war das das Problem? °°° Sakura lachte fröhlich, während sie mit Neji den Markt entlang schlenderte. „Kaum zu fassen, was Gai sich da wieder ausgedacht hat!“ Nejis Mundwinkel waren leicht gehoben – man hätte es fast als Lächeln bezeichnen können. „Yeah“, stimmte Sakura ihm zu. „Und Lee-kun wird ihm von Sekunde zu Sekunde ähnlicher…“ „Wollen wir uns ins Café dahinten setzen?“ Neji wies mit seinem Kopf zu einem kleinen Café. Sakura nickte zustimmend, einen Blick auf den vereisten Springbrunnen werfend. Ihr Lächeln wurde strahlender. Es war immer noch ungewöhnlich mild für einen Winter hier, aber Sakura erfreute sich daran, solange es noch so ‚warm’ bleiben würde. Sie setzten sich nach draußen, neben einen der Heizpilze und nachdem Sakura sich eine heiße Schokolade und Neji sich einen Kaffee bestellt hatte, verfielen sie in angenehmes Schweigen. Sakura genoss diese Stille zwischen ihnen, denn über das übliche Maß an Smalltalk waren sie schon längst hinaus. Sie hatte nicht das Gefühl, dauernd mit ihm im beschwingten Wettstreit zu liegen, wer mehr in so und so viel Zeit plapperte (wie bei Naruto), auch nicht, andauernd Fettnäpfchen ausweichen zu müssen, weil da ja immer noch die Vergangenheit war (wie bei Ino) und sie hatte auch nicht das Gefühl, ihm unbedingt alles Schöne auf dieser Welt zeigen zu wollen, weil er es verdient hatte (wie bei Sasuke). Bei ihm musste sie sich keine Mühe geben, gut auszusehen oder schlau zu sein oder perfekt zu sein. Bei ihm war sie einfach Sakura, mit all ihren Verrücktheiten und all ihren Vorzügen. „Worüber grübelst du, Kitten?“ Neji beobachtete sie mit seinen wachsamen Augen, die Hinatas so ähnlich waren und dennoch eine so andere Wirkungen erzielten. „Darüber, wie sehr ich es mag, mit dir zusammen zu sein, Neji-kun.“ Neji lächelte leicht. „Mir gefällt es auch. Mehr als ich gedacht hätte. Vielleicht hatte Uchihas Auftritt doch etwas Positives.“ Sakura bedachte ihn mit einem strafenden Blick. „Hör auf, ihn Uchiha zu nennen! Das ist unhöflich. Außerdem weißt du genauso gut wie ich, dass ich ihn sehr gerne hab!“ In Nejis Augen war ein – beunruhigendes – Funkeln getreten. „Ich weiß, Kitten. Aber bei ihm und mir und dir – da kann ich ja wohl ein bisschen den Obermacker raushängen lassen, oder?“ Sakura lachte. Das tat sie in letzter Zeit so oft in seiner Nähe. Hinter der harten Schale steckte ein angenehmer Kern. Mögenswert. Plötzlich schaute sie auf, es hatte keinen besonderen Grund, sie hatte es einfach im Gefühl, und sah Sasuke auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes. Sie hob die Hand, winkte, und bedeutete ihm, herzukommen. Kurz war ein Flackern in seinen Augen gewesen – das hatte sie selbst aus dieser Entfernung gesehen – doch dann war da nur noch dieser eiserne Schutz, wie ein kalter, unfreundlicher Hafen. Sicher, nur nicht unbedingt nett. Aber unter dieser Schale steckte ein angenehmer Kern. Liebenswert. Als Sasuke zu ihr und Neji getreten war, begrüßten die beiden sich mit einem eisigen Blick. „Uchiha-san“, machte Neji höflich. Sakura verkniff sich ein Grinsen. „Hyuga. Sakura, was willst du?“ Ihr verstecktes Grinsen verschwand sofort. „Nichts. Was sollte ich von dir wollen?“, entgegnete das Mädchen schnippisch; Neji musste ein Feixen unterdrücken. „Ich geh dann mal. Uchiha, Kitten.“ Er stand auf, legte mehr als genügend Geld auf seine Untertasse und hob seine Hand kurz zum Abschied. Dann drehte er sich um, doch auf halbem Weg schien er es sich anders überlegt zu haben. Er beugte sich zu Sakura herunter und drückte ihr einen kurzen, sehr keuschen Kuss auf die Lippen – soweit ein Kuss überhaupt keusch sein konnte. Sasuke war bis zum Schlag angespannt, Sakura versteinert, ein Rotschimmer hatte sich auf ihre Wangen gelegt. „Ciao.“ Abgang Neji. Sakuras Mund war leicht geöffnet. Ein „Oh“ entwich ihr. Sasuke dagegen guckte finsterer denn je, sogar noch finsterer, als vor sechs Monaten – war es wirklich schon ein halbes Jahr her? – und wollte weggehen. Das einzige, was ihn daran hinderte, war ihre kalte Hand, die sein Handgelenk umklammerte. „Warte, Sasuke.“ Warum du? Warum? Jeder andere, aber warum du? 3. Monat – November „Sasuke! Komm schon, machst du jetzt schon schlapp! … Ach, das war ja klar! Ihr Stadt-Tölpel geht ja nie an die frische Luft, huh? Das einzige, wohin ihr euch bewegt, ist in eure Luxus-Limousine, zum Kühlschrank und zum Sex, stimmt’s? Pah! Da bin ich ja doch froh, dass ich noch nicht in Sapporo bin!“ Sasuke stöhnte. Ihr Gebrabbel nervte ihn. „Na, jetzt komm schon!“ Sie ruckte mit ihrem Arm, er fiel beinahe auf die Fresse. „Wenn du schon an meiner Hand hängst, will ich zumindest nicht gestört werden!“ Ja, richtig. Wenn du schon an meinem Arm hängst! „Na, vielleicht hängst du ja auch an meinem Arm! Vielleicht warst es ja auch du, die so oberklug bei Jiraiya rumgemeckert hat, dass ich nirgendwo mitgehe?! Vielleicht bist du ja Schuld, dass Jiraiya und Handschellen angelegt hat, damit wir uns besser kennen lernen???“ Normalerweise wäre er nicht so aufgebraust wegen einer kleinen Stichelei, aber er war gereizt, sein Handgelenk war wund und er wurde durch ein dämliches, dämliches Kuhdorf von einem dämlichen, dämlichen Mädchen gezogen. „Pah! Also, will ich hier nicht durch das Dorf, damit ich weiß, wo ich mal für kleine Idioten-Städter muss oder bist du das, der sich weigert, überhaupt mal an den Hafen zu gehen? Ich mein – du warst ja noch nicht mal am Strand, obwohl Naruto und ich in den letzten zwei Monaten bestimmt 20 Mal dahin gegangen sind! DU bist ja wohl Schuld! Wenn du gleich mitgegangen wärst, hätt ich bei Jiraiya nicht motzen müssen!“ Sakura hatte sich in Rage geredet, das wusste sie selbst am besten, aber sie verstand ihn einfach nicht. Natürlich, sie musste zugeben, dass es hier nicht unbedingt viel zu sehen gab… Der Strand war kein Sonne-weicher-Sand-Strand, sondern ein mit grobkörnigem Meeressand bedeckter wilder Teil einer überhaupt schon schwierig erreichbaren Küste – aber das machte gleichermaßen auch den Reiz daran. Jeder hier hatte ein eigenes Versteck, es gab kaum Massengerangel um ‚die besten Plätze’. Sie fragte sich, ob Sasuke überhaupt schon einmal eine solch raue Schönheit erblickt hatte, vermutete aber, dass er auch das mit kaltem Blick und seiner dunklen Stimme zunichte machen würde. Es war so schwierig mit ihm. Klar, nach dieser Gewitter-Aktion waren sie wohl so etwas wie Freunde und er stellte sich nicht komplett quer, wenn Naruto und sie etwas mit ihm unternehmen wollten. Manchmal gingen sie zu dritt spazieren und redeten über Gott und verschiedene Ramen-Arten, oder sie saßen schweigend in der Dunkelheit am Brunnen – der so etwas wie ein Treffpunkt für sie geworden war – aber er sträubte sich, wenn die beiden Freunde ihn zu sich nach Hause einladen wollten oder mit ihm und der Clique, wie sie einfach genannt wurde, ins Kino oder zu irgendwelchen Feiern gehen wollten. „Sasuke, warum versperrst du dich so sehr davor? Sind Kakashi, Jiraiya, Naruto und ich so schrecklich, dass du niemand anderen mehr hier kennen lernen willst?! Ich versteh’s einfach nicht! Warum blockst du immer ab? Das ist doch dämlich! Lass mich dir zeigen, wie ich den Tag verbringe, was ich hier hasse, was ich liebe. Lass mich dir mein Leben zeigen.“ Sakuras Wangen waren leicht gerötet von ihrer Wut auf Sasuke, sein Unverständnis, ihre Augen funkelten von dem Wunsch, ihm – dem reichen Nichtsnutz, dem Eisblock aus der Stadt, Uchiha Sasuke – ihre Existenz darzureichen. Wären sie beide nicht durch Handschellen aneinandergekettet worden, hätte sie wohl ihre Arme in einer sich selbst präsentierenden Geste gehoben. „Komm schon, Sasuke. Sei kein Frosch. Oder eher – keine Kröte.“ Mittlerweile verstand Sasuke all diese Wortspiele, die sie andauernd verwendete, und das zeigte ihm, dass er schon viel zu tief in der Scheiße steckte. Ganz oder gar nicht, Sasuke. Merk dir das. Er war schon ein Teil dieses Dorfes geworden, weil er ein Teil von Sakuras Leben wurde, jetzt, in diesem Moment und in all den anderen, genauso, wie er in Jiraiyas Leben Spuren zog, in Kakashis und in Narutos. Sasuke seufzte. Gut. Dann würde sie ihm halt ihre Welt offenbaren. „Okay, Sakura. Zeig mir, wie du lebst.“ Er resignierte. Du hast es geschafft, du hast es geschafft, mich zum Aufgeben zu bringen. Aufgeben, gegen meine Gefühle anzukämpfen. Gegen deine Gefühle… „Warte, Sasuke“, wiederholte sie leise. „Was?“, fuhr er sie an. „Was, verdammt noch mal, willst du von mir?“ Er war so was von sauer, Sakura sah das. Nur einen Moment später hatte er wieder all seine Emotionen hinter seiner Maske versteckt. Aber sie zeigte erste Risse. Der erste Schritt… „Sasuke… komm, lass uns an den Strand gehen.“ Sakura war aufgestanden, blickte ihm ins Gesicht und lächelte beruhigend. Er fühlte, wie sich etwas in seiner Brust zusammenzog. Warum ging er jetzt nicht einfach? Warum ließ er nicht einfach dieses dumme, dumme Mädchen stehen? Warum musste sie ihn anlächeln, warum musste sie so verdammt ehrlich sein? „Okay.“ Jetzt, während sie durch die Straßen liefen, fühlte er sich… sicher. Er wusste genau, weswegen, aber er versuchte den Grund so gut es ging in einen ungefährlichen Teil seines Gehirns zu verstecken, in einen Teil, der ihn nicht verraten würde. Sakura neben ihm war ebenfalls still, aber es war kein angenehmes Stummsein, wie sie es in letzter Zeit öfter zu schweigen pflegten, weil Naruto genug für zehn redete, weil sie sich einfach nichts zu sagen hatten, weil sie zufrieden waren – sondern ein wartendes, ein lauerndes. Lauernd darauf, dass er etwas Dummes sagte. Das Schweigen hielt bis zum Strand, bis sie beinahe auf einem der Steine ausrutschte und er ihre Hand umklammerte. „Danke, Sasuke“, wisperte sie. Sasuke gefiel die Art, wie es betont wurde, nicht. Es klang viel zu gefährlich. „Pass auf, dass das nicht zur Gewohnheit wird“, sagte er deswegen nur so nüchtern und kühl wie möglich. Als sie ihm Sand saßen, brach ein plötzliches Lachen aus Sakura heraus. „Meine Güte!“ Sie lächelte ihn an, in ihren Augen flackerte es, aber Sasuke sah, dass da etwas Falsches in ihren Augen war. „Wir benehmen uns wie zwei verliebte Teenies auf ihrem ersten Date!“ „Hm.“ Sasuke wusste nicht, ob sie wusste, was sie da sagte, aber er hoffte, dass sie es nicht wusste. Sie ließ sich nach hinten fallen, die Haare breit gefächert, ihre Arme weit von sich weggestreckt. „Hat Naruto dich auch so bequatscht, von wegen, wir sollten gemeinsam auf das Fest gehen?“, wollte sie wissen. „Ja“, sagte er und legte sich neben sie, den Kopf in seine verschränkten Hände gebettet. „Ich dachte, wir gehen eh zusammen hin, oder?“ Sakura sah ihn aufmerksam von der Seite an, sie schien unsicher. „Natürlich.“ Er schloss die Augen, und entspannte sich, wie er es nur bei ihr konnte. „Gut“, hörte er noch, dann umhüllte sie die Stille, die er so sehr an ihr liebte. Die Stille, die ihm sagte, dass alles richtig war. Der zweite Schritt… „Bin wieder da!“ Tsunade kam ihr entgegen, sich an das Treppengeländer lehnend und beobachtend, wie sie aus den Winterstiefeln schlüpfte und Mantel und Schal an die Garderobe hängte. „Und, was hast du heute so gemacht, Sakura?“ „Ich… war bei Momoko-chan, dann mit Neji-kun spazieren und später noch mit… Sasuke am Strand.“ Das Mädchen schien irgendwie unsicher. „Was ist passiert, Sakura?“, kam Tsunade gleich zum Eingemachten, während sie sich in die Küche setzten und Tsunade sich und dem Mädchen Tee einschenkte. „Es ist… nichts passiert, o-ba-san. Das ist es ja“, fügte sie leise hinzu, fast zu leise, aber Tsunade war es gewohnt, dass Sakura bei solchen Gefühlsdingen nicht wirklich die Offenste war. Ihr Vater war genauso gewesen. „Ich versteh dich eh nicht mehr, seit Uchiha hier ist. Und seit wann hängst du überhaupt mit Hyuga ab?“ „Das ist alles nicht so einfach…“, setzte Sakura an. „Wenn die Leute so etwas sagen, ist es immer eine einfache, aber peinliche Sache“, warf Tsunade trocken ein. „Jetzt sag schon, Sakura. Schlimmer, als dass du mit Lee zusammen bist, kann’s ja nicht sein…“ Sie schien darüber zu denken, was wäre, wenn ihre „Nichte“ mit diesem merkwürdigsten allen Jungen zusammen wäre. „Wenn du mit Rock Lee zusammen bist, enterbe ich dich.“ Sakura lachte kurz künstlich auf, verstummte aber sofort unter dem drohenden Blick Tsunades. „Ich… also… ähm, seit… seit Sasuke hier ist, ist die Beziehung zwischen TenTen-chan und Neji-kun noch komplizierter geworden. Deswegen… wollte er sie eifersüchtig machen… mit mir. Und da ich eh nicht verstehe, wieso TenTen so oberflächlich ist… hab ich einfach mitgemacht. Und mittlerweile – ähm, ich würd sagen, Neji-kun und ich sind wirklich Freunde!“ „Die Pointe, Schätzchen.“ „Ja… also, heute, im Café, hat Neji-kun mich vor Sasuke geküsst, um zu… was weiß ich, wieso. Und dann war Sasuke so komisch drauf, obwohl ich dachte, über diese Phase wär er schon längst hinweg, aber das ist er anscheinend doch nicht und das nervt mich alles und Naruto versucht ständig, ihn und mich zu verkuppeln, was wiederum Hinata völlig kirre macht, weil er anscheinend mit ihr nur noch über uns redet und sie sich natürlich nicht traut, ihm das ins Gesicht zu sagen, weil sie immer noch viel zu schüchtern ist und anscheinend ist sie auch eifersüchtig auf mich… und Sasuke – findest du das nicht auch albern? – und TenTen kann ich jetzt auch nicht mehr in die Augen sehen, weil der Plan war, sie eifersüchtig zu machen und nicht rumzuknutschen und ich will sie nicht als Freundin verlieren und“, Sakura schnappte nach Luft, „na ja… jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Das wär’s in Kurzform…“ „Also, wenn ich deine Probleme hätte…“, murmelte die vollbusige Dame, „Es ist doch ganz offensichtlich, was los ist… aber…“, plötzlich hatte Tsunade ein wölfisches Grinsen auf den Lippen, „was ist eigentlich mit dir und Sasuke?“ Sakura wurde rot wie ein Feuermelder. „Nichts ist mit uns! Er ist nur ein Freund!“ „Das sagen die Leute auch immer, wenn sie sich verknallt haben.“ „N-nein! Es… es läuft wirklich nichts. Ich mein… ich… er… das würde niemals, nie im Leben, klappen! Stell dir mal vor, was ist, wenn ich in Sapporo studiere und er wieder in Tokio hockt! Außerdem ist er nun wirklich nicht der Beziehungstyp -“ „Dafür, dass nichts ist, machst du dir ja wirklich ziemlich viele Gedanken, huh?“ Tsunade hatte ein wissendes Lächeln aufgesetzt, freudig und mitleidig gleichzeitig. „Weißt du, dass ich mir gewünscht habe, dass du dich endlich mal verliebst, seit du bei mir wohnst? Nach dieser Riesen-Pleite mit Ryozo, meine ich.“ Sakuras Mund klappte auf, das einzige, was sie herausbrachte, war ein wirklich erstaunlich intelligentes „Hä?“ „Na ja, ganz am Anfang dacht ich ja, da könnt was zwischen dir und Naruto passieren, aber mittlerweile… na, und seit Uchiha da ist… Du bist in ihn verliebt, Sakura.“ „Ich…“ „Ich hab mir immer gewünscht, dass du dir jemand einfachen aussuchst, weiß nicht, Shoichi, Akira oder so und nicht Mr Tiefkühler – aber was erwarte ich denn von dir? Wenn du jemals einen normalen Typen nach Hause schleppst, dann geh ich zu Ton-Ton und mach ihm ’nen Heiratsantrag.“ „Tsunade…“ „Hoffen wir, dass das mit euch beiden klappt und…“ „Tsunade.“ „… dass er dir nicht das Herz bricht…“ „Tsunade!“ „… denn wenner dir das Herz bricht, wird er Kinderwünsche bis auf weiteres vergessen müssen…“ „TSUNADE!“ Tsunade, durch das Gebrüll Sakuras in ihrem Monolog gestört, fragte: „Was?“ „Tsunade, schon mal dran gedacht, dass wir nicht zusammen kommen werden? Und dass er vielleicht nicht auf mich fliegt? Dass er vielleicht eher auf… was weiß ich… Blond oder Brünett steht und nicht auf Rosa? Dass er vielleicht nicht in mich verliebt ist? Und dass ich vielleicht auch nicht in ihn bin?“ „Schätzchen, so wie du dich verhältst, bist du definitiv in ihn verschossen. Und außerdem… wer liebt dich denn nicht? Wie kann es jemand überhaupt wagen, dich nicht zu lieben?“ „Sasuke liebt mich nicht. So ist es und so ist es gut. Wir bleiben Freunde und mehr auch nicht.“ Der dritte Schritt… Fast zwei Wochen später, ein Tag vor dem Sapporo Yuri Matsuri,fluchte Jiraiya, als er den Fernseher ausschaltete. „Verdammte Scheiße! Ausgerechnet morgen soll es wieder unangenehm werden! Wie soll man sich denn Eisskulpturen ansehen, wenn es schneit??“ Sasuke, der in einem alten Ohrensessel saß und gerade einen Brief von Temari zerknüllte, sah auf. Er zerrupfte das Papier auseinander und versuchte, Ordnung in seinen Kopf zu bekommen, in dem die Gedanken wirbelten wie die weißen Flocken in einer Schneewehe. Deinem Bruder geht es immer schlechter, Sasuke. Wenn es nicht jetzt die Zeit ist, ihm endlich zu vergeben – wann dann? Bitte, Sasuke. Wenn du schon nicht Itachi einen Gefallen tun willst, dann tu es mir zuliebe! Wir brauchen dich hier alle sehr. Gaara kriegt bald einen Nervenzusammenbruch und Kankuro sitzt mal wieder auf seinem hohen Ross, obwohl Itachi von Tag zu Tag kaputter geht und ich bei all den Schulden, die er für die Firma gerade macht, echt schwarz sehe… Sasuke schüttelte den Kopf. Weg mit den dummen Gedanken! Er hatte nicht darum gebeten, hierher zu kommen. Er war hier, weil er musste – und mittlerweile auch, weil er wollte, auch wenn er das niemals öffentlich zugeben würde – und er würde nicht gehen, bevor 365 Tage vorbeigegangen wären. Was Itachi tat, war definitiv seine Angelegenheit und wenn er es nicht ohne einen 19-jährigen schaffte, diese beschissene Firma aufrecht zu erhalten, dann war das nun mal sein Pech. Punktum. „Was ist los, Junge?“ Kakashi stand plötzlich neben ihm, und wäre Sasuke nicht so geübt darin gewesen, keine Emotionen zu offenbaren, wäre er sicherlich zusammengezuckt. „Sakura war heute auch schon so neben der Spur, als wir trainiert haben. Naruto hat sie innerhalb der ersten Minute flachlegen können!“ Sasuke verspannte sich, seine Fingernägel gruben sich tief in seine Handflächen, obwohl er genau wusste, dass Kakashi es nicht so gemeint hatte. Aber wenn… „Na, du weißt ja, wie das ist, wenn man nicht zu hundert Prozent aufmerksam ist, stimmt’s?“ „Wie?“ Der Schwarzhaarige schien ein wenig verwirrt. „Ich… ach, vergiss es, Junge. Also – was ist los mit dir? Und was hat das mit Kitten zu tun?“ Sasuke bedachte Kakashi mit einem abwehrenden Blick, dann murmelte er: „Ich leg mich hin.“ Doch Jiraiya, der Sasuke ebenfalls aufmerksam beobachtet hatte, schnalzte mit der Zunge. „So nicht, Uchiha. Erzähl endlich, was passiert ist! Du bist doch sonst nicht so… merkwürdig!“ „Es ist nichts, okay?“, schnauzte Sasuke. „In Ordnung, Junge. Falls nichts ist, kannst du uns ja erzählen, wann aus dir ein Mensch geworden ist, huh?“ „Obwohl du wohl gerade eine Rückverwandlung durchmachst. Und obwohl wir ja schon wissen, dass es zwei, drei Monate her ist, dass du ein Mensch geworden bist“, addierte Jiraiya grinsend. Sasuke rieb sich die Schläfen und versuchte das Pochen in seinem Kopf zu vergessen. „Mann! Sakura hat mich halt durch die Gegend geschleppt und mir Leute vorgestellt und gezeigt, wo man auf Toilette kann, und so weiter.“ „Aha.“ Seine beiden Mitbewohner grinsten sich an; Kakashis Augenbrauen verschwanden fast in seinem Haar, Jiraiya hatte ein sehr anzügliches Funkeln in den Augen. „Ich seh’s vor mir: Und so weiter – der neue Liebesroman… zwei Menschen, unterschiedlicher nicht möglich, treffen sich am Hafen Wakkanais und während sie sich näher kennen lernen, kommt es immer wieder zu gefährlichen Anspielungen… ähm… gerade, weil das Mädchen schon einen Freund hat und eine schwangere Freundin nur darauf lauert, sich den gutaussehenden Jüngling unter die Haube zu bringen – mit sich als Braut. Werden die beiden Liebenden es schaffen, letztendlich doch zusammen zu kommen?“ Jiraiya stand auf dem Sofa, hatte sich in eine wichtigtuerische Pose geworfen und Kakashi währenddessen kugelte sich auf dem Boden vor lachen. Oh Mann. Ein Perverser, und ein Perverser, der die perversen Bücher des ersten Perversen las – das waren seine tollen Mitbewohner. „Ach, verpisst euch doch alle“, murmelte Sasuke, dann verpisste er sich auf sein Zimmer. Das Gelächter hörte er trotzdem noch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)