Meeresrauschen von bells-mannequin ([bitte bei NEWS nachschauen] - es ist alles einfacher, als ihr denkt. -) ================================================================================ Kapitel 11: Dr. Pepper ---------------------- Zwölfter Monat - Juli Das Klopfen und Pochen hörte einfach nicht auf. „Mach die Tür auf, Sakura. Bitte.“ Es klang resigniert, aufgebend, verzweifelt; aber in diesem Moment hatte sie nicht die Kraft, an irgendetwas zu denken, außer daran, nicht zu denken. Es klang verletzt. „Bitte.“ Sie versteckte ihr Gesicht in ihrem Kissen, das so sehr nach Sasuke roch, dass sie kotzen musste. „Lass mich in Ruhe…“ Er klopfte wieder und wieder, aber es fühlte sich an, als wäre sie von salzigem Wasser umgeben, überall, es dämpfte das Klopfen, verklärte ihren Verstand und ihr Herz, bis nur noch das Pochen in ihrem Kopf da war… „Sakura-chan?“ Sie versuchte, ihre Augen aufzubekommen, und als sie es schaffte, bereute sie es sofort. Es brannte fürchterlich und Sakura wollte gar nicht wissen, wie schrecklich sie aussah. „Naruto…“, murmelte sie, „wie geht’s dir?“ Ihr bester Freund sah sie entgeistert an: „Wie geht es mir? Du bist stundenlang im Regen rumgelaufen, du hattest tagelang Fieberanfälle, deine Hand sieht aus wie ein angeschwollener Regenbogen, du-… er! …“ „Er hat Schluss gemacht.“ Sie wandte den Blick ab, sah aus dem Fenster. Naruto hatte Tränen in den Augen. „Was ist mit dir los, Sakura? Wie geht’s dir? Wieso…“ Er stockte. „Er… ich … habe Schluss gemacht. Sasuke ist Vater geworden. Von einem Kind, das in Tokio entbunden wurde. Die Mutter heißt Temari.“ Sie seufzte. „Ich bin so müde, Naruto. Ich möchte jetzt duschen und ein bisschen lesen und-… Ino muss ich auch noch besuchen gehen.“ Er warf ihr einen bestürzten Blick zu. „Geh bitte.“ Kurz sah sie ihm in seine empörend blauen Augen, aber sie hielt ihm nicht lange stand. Sie lächelte schief: „Wenn du jetzt nicht gehst, werde ich mich nicht mehr in der Verfassung sehen, die nächsten paar Stunden ohne Heulen zu verbringen, Naruto.“ Ihre Stimme war wie von Meersalz wund und tränenbelegt. Für einen Moment wurden ihre Mundwinkel ganz weich und Naruto sah ihren Kummer. Dann fiel sie ihm in die Arme und begann, hemmungslos zu weinen. °°° Sie schlief in seinen Armen ein, mit angeschwollenen Augen, strähnigen Haaren und zerbrochenem Herzen. „Ach, Sakura…“ Seine Finger fuhren leicht über ihre Wange. „Schlaf schön.“ Draußen war es anders. Es lag nicht unbedingt daran, dass er sich vor Sakura beherrschen musste; sie kannte ihn und sein Temperament so gut wie sie quadratische Funktionen kannte – aber da drinnen war Sakuras Schmerz gewesen, nur Schmerz. Keine Wut, kein Hass. Sasuke war für Sakura nur noch Schmerz. Und Liebe. Das war das Problem. Es war immer noch, nur, immer wieder Liebe. Auch für Naruto. Sasuke war noch immer sein Freund, sein Bruder. Wie hatte er es wagen können, Sakura wehzutun? Naruto war nicht so dumm, wie die meisten dachten, aber er war auch nicht so schlau, wie die wenigsten dachten. Naruto war einfach nur ein Junge, der sich eine Familie gewünscht hatte, nachdem schon seine Eltern gestorben waren. Hinata, seine geliebte Hinata, irgendwie dahinten Tsunade, Jiraiya, Kakashi, und natürlich Sakura, imouto, Sasuke, nii-san. Sasuke, der es gewagt hatte, Sakura zu verletzen. Naruto hatte immer noch keine genaue Vorstellung davon, wie es sich abgespielt hatte. Kakashi-sensei und Ero-sennin hatten den beiden etwas Privatsphäre gegönnt, wer auch immer hatte mit wem auch immer Schluss gemacht… … Sasuke war Vater eines Kindes? Der blonde Junge schüttelte den Kopf. Das ist absolut verrückt, vollkommen krank. Das Rütteln zog ihn aus seinen Gedanken. „Naruto! Naruto, rede mit mir!“ Ino sah ihn besorgt an: „Was ist mit Sakura??“ „Sie-… Sasuke hat Schluss gemacht. Oder Sakura. Ich weiß es nicht.“ „Ich werde diesem verwichsten Sohn eines Astronautenfutterherstellers… !!!“ Jeder kannte die Geschichte mit dem Astronauten, der in die Grundschule gekommen war und Ino vollgekotzt hatte, weil er das Weltallessen nicht vertrug. Inos Gesicht war rot vor Wut, wie die gekochten Krabben in seinen Lieblings-Ramen. Naruto schüttelte den Kopf. „Geh zu Sakura und rede mit ihr, wenn sie aufgewacht ist. Ich bin wohl nicht der Richtige, um mit ihr über Beziehungen zu faseln.“ Für einen kurzen Moment verstand Naruto, warum Sakura immer noch, nach all den Jahren mit Ino befreundet war. Für diese kurzen Momente reichte es, und er lächelte das blonde Mädchen mit den aufrichtigen, himmelblauen Augen an. „Kein Problem, Naruto. Ich hol nur noch ihr Lieblingsshampoo und ein bisschen Badesalz mit… Wir sehen uns, ja?“ Mit diesen Worten ging sie davon, ihr langer Pferdeschwanz wippend, ihre Schritte energisch. Komisches Mädchen. „Naruto-kun!“ Hinata war tränenaufgelöst, verwirrt und sehr verletzt. „Hinata-chan?“ Sie schluchzte, verbarg ihr Gesicht an seinem Hemd. „Sa-sakura-chan, s-sie hat… sie war so böse… sie hat nicht geschrieen… ich mein…“, stammelte Hinata. „Schsch“, machte er, fuhr über ihr dunkles Haar. „Beruhig dich erst mal, ja?“ Dann küsste er sie auf die Stirn und sah sie an. „Weinen steht dir überhaupt nicht, Hinata-chan.“ Hinata atmete schnell aus: „Sakura war so niederträchtig. Ich… ich mein, ich weiß, sie ist so unglaublich traurig wegen Sasuke-kun… aber sie war…“ Seiner Freundin stockte die Stimme. „Dann ist sie aus dem Haus gegangen… und meinte, wir sollen sie einfach i-in Ruhe lassen.“ Ihre Stimme war immer noch matt. „Rede mit ihr, Naruto-kun.“ „Alles wird wieder gut“, lächelte er, aber er wusste, Hinata sah, dass dieses Sorglossein fehlte, und er wusste, das beunruhigte sie mehr als alles andere. „Hol Neji vom Bahnhof ab und mach dir keine Sorgen. Sakura wird zurückkommen und sich beruhigen.“ „Wenn das stimmt, werde ich ihn –“ „A-aber… Neji-nii-san!“ „Lass mich in Ruhe, Hinata, verdammt!“ Naruto hörte Hinata kurz wimmern und er konnte sich vor seinem inneren Auge detailliert vorstellen, wie Neji vor ihr stand, die Hände zu Fäusten geballt, ein Knurren im Hals, und Hinata, standhaft, aber trotzdem verängstigt vor dieser Elektrizität und Energie, die in Neji innewohnte. Er öffnete seine Tür: „Neji, komm rein und hör auf, in Tsunade-samas Haus rumzubrüllen, Himmel noch mal.“ Hinata stand betreten im Flur. Naruto küsste sie und strich über ihre Wange. „Das mit Neji krieg ich hin“, antwortete er auf ihre unausgesprochene Frage. „Leg dich hin und ruh dich einfach ein bisschen aus. Ich ruf dich später an, ja? Ich liebe dich.“ Sie nickte, in ihren blassen Augen tanzten lächelnde Schmetterlinge: „Ich liebe dich auch.“ „Und jetzt zu dir, Neji.“ Naruto schloss die Tür hinter sich. „Wie kommst du zum Teufel dazu, einfach hier rumzubrüllen? Du weißt doch, wie leicht man Sakura-chan aufwecken kann.“ Er fuhr sich mit der flachen Hand übers Gesicht. „Uchiha hat mit ihr Schluss gemacht.“ „Nein“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Naruto. Neji lachte freudlos. „Du bist so ein naiver Dummkopf, Naruto, das ist unfassbar. Du denkst immer noch, es gibt einen Grund dafür, nicht wahr? Du glaubst tatsächlich noch daran, dass es in ein paar Tagen wieder alles bestens ist, wenn du erst mal mit diesem Wichser geredet hast, stimmt’s? Du denkst, nur, weil ihr befreundet seid, weil ihr euch ja schon ach so lange kennt, hat er einen Grund dafür, ja? Du bist so einfältig.“ Narutos Schultern sackten in sich zusammen. Er hob seine Hände: „Was soll ich dazu sagen? Alle Beweise entdeckt und ausgelegt? Danke, Neji. Wirklich.“ Er fuhr sich durchs Haar, dann sah er Neji durchdringend an. „Ich weiß, dass Sasuke ein Kind mit einer anderen hat. Ich weiß, dass Sakura seinetwegen geweint hat. Aber ich weiß auch, dass er sie liebt. Und etwas anderes zählt nicht. Ich wünschte, ich könnte Sasuke so verabscheuen, wie du es tust, aber ich kann nicht.“ Neji fragte steif: „Wie kannst du bloß so fest entschlossen sein? Du sagst, du weißt, er liebt Sakura, aber ich glaube, du weißt es nicht. Wenn man liebt, verhält man sich nicht so wie er.“ „Ach, aber du hast TenTen immer liebevoll behandelt?“ Neji runzelte die Stirn und antwortete verärgert: „Das ist hier nicht das Thema.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ Neji grollte: „Ich möchte zu Sakura und es ist Respekt genug, dass ich zuerst dich frage und nicht sofort zu ihr gehe. Lass einfach die verdammten Provokationen.“ Naruto schüttelte den Kopf. „So schnell am Aufgeben?“ Als Neji weiterhin verbissen schwieg, seufzte er und sagte: „Geh zu ihr und wenn sie schläft, lass sie in Ruhe, klar?“ „Ich bin genauso ihr Freund wie du, Uzumaki.“ „Mag sein.“ Naruto schob Neji auf den Flur und lächelte gefrierend, so, als hätte er doch etwas von Uchiha gelernt: „Und wenn du jemals wieder so mit Hinata redest, werde ich mich genötigt sehen, dich fertig zu machen, Neji, egal, wie viel sie von dir hält.“ Neji schüttelte den Kopf. Uzumaki Naruto war jemand, den er niemals verstehen würde, egal, wie sehr er es versuchte. Dann klopfte er höflichkeitshalber an Sakuras Zimmertür und öffnete sie ein Meeresrauschen darauf. „Sakura?“ Im Zimmer war es kalt wie in den hohen Bergen Japans und Sakura saß eingewickelt in ihre Decke auf ihrem Bett, mit tiefen Augenringen auf das offenstehende Dorf schauend, das vom Fensterrahmen umrandet wurde. Neji ballte die Hände zu Fäusten und ging einige Schritte auf seine rosahaarige Freundin zu: „Sakura.“ „Hallo, Neji.“ Sie lächelte schief. „Kannst du das Fenster zu machen? Es wird kalt.“ Er suchte in ihren Augen etwas Verlorenes, in ihrem Blick etwas Gebrochenes, aber sie hielt ihm flüchtig stand und ihr Lächeln blieb genauso an ihren Lippen wie in der Farbe ihrer Iris. „Mach dir nichts draus, Neji. Du wirst nichts finden.“ Nejis Blick war immer noch hart und verständnislos. „Was erwartest du, Neji? Dass ich immer noch weine und schreie und sage, dass ich ihn hasse und dass ich will, dass du ihn zu Steak Tartar schlägst?“ Sie klopfte neben sich auf ihr Bett und rutschte zur Seite, sodass er sich hinsetzen konnte. „Das würde ich schon allein deswegen nicht machen, weil du ihn nicht leiden kannst.“ „Das… verstehe ich nicht“, versuchte Neji zu sagen, er stockte bei diesen Worten. „Du bist ja auch ein Kerl, der so was noch nie mitmachen musste, huh?“ Sie lächelte spöttisch und verletzt. „Es ist ganz einfach, Neji. Da ist ein Mädchen und da ist ein Junge. Sie kommen zusammen, sie sind wirklich verliebt, und der Junge bricht dem Mädchen das Herz. Ende der Geschichte. Ich werde mich nicht erniedrigen, indem ich vor ihm jemals wieder weine, ich werde mich nicht vor euch erniedrigen, indem ich bemitleidet werde.“ Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Lass ihn einfach in Ruhe“, murmelte sie. „Lasst ihn in Ruhe, bringt mir eine Dr. Pepper und leistet mir ein wenig Gesellschaft, damit ich nicht anfange, rumzuweinen.“ Wortlos holte Neji aus seiner Tasche eine Getränkedose und der weiße Marmor seines Blickes wurde brüchig, als er sah, wie Sakuras zu grinsen begann. „Ich liebe dich, Neji. Du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann. Abgesehen von dem, der dich mit einer Thermoskanne voller Sake an einen Brunnen kleben kann.“ „Sagst du das zu ihm auch?“ Es schwirrte in der Luft. Zu Sasuke? Der Blick, der ihre Augen zu kalten Smaragden machte, so, als hätte Sakura sie in flüssigen Stickstoff getunkt, und ihr spitzer Ton drückten alles aus: „Pass auf, was du sagst, Neji-kun. Du bewegst dich auf dünnem Eis.“ Und er konnte nicht anders, er konnte es wirklich nicht, bei diesen dummen Idioten, diesen naiven Verliebten, als zu lachen. „Du auch, Sakura? Er hat ein Kind mit ’ner andren und du liebst ihn trotzdem noch? Und ich dachte immer, du wärst intelligenter als Uzumaki.“ „Es ist doch nur Liebe, Neji. Ich kann nichts dagegen machen, auch wenn ich es tausendmal wollte.“ Sakuras Blick war sanftschwamm im Salzwasser. „Sasuke ist ein verdammter Wichser.“ „Stimmt wohl.“ Sie grinste nonchalant. „Ich hab auch nie was anderes behauptet.“ Nejis Blick war stumpf. „Du bist noch dümmer, als ich gedacht habe, Haruno“, brummte er. „Liebst du mich etwa nicht mehr?“ Ihre Augen waren grün und riesig, ihr Mund zu einem Schmollen verzogen, alles an ihr eine kleine PrinzessinKönigin, die jeden um den kleinen Finger wickeln konnte. Er sah sie lange an, und dann kicherte sie und küsste ihn auf die Wange. „Ich liebe dich zumindest noch!“ Ihr Mund lachte, aber ihre Augen blitzten warnend. Er verdrehte genervt die Augen und umarmte sie dann heftig. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, hast du das verstanden, Haruno?“ °°° „Ich hab’s doch gesagt, Leute. Irgendwas ist schiefgelaufen!“ Kakashi tigerte in der Küche seines Hauses umher, sich fragend, wie es Kitten ging, um ihr zu helfen, sich fragend, wo Uchiha war, um ihn zu killen. „Beruhige dich.“ Kakashi schlug mit seiner Handfläche auf den Tisch. Tsunades Teeschälchen kippte um. Jiraiya faltete seine Hände im Schoß. „Er hat aber Recht, hime.“ Tsunade zuckte zusammen. „Womit, hm?“, knurrte sie, „Damit, dass Sasuke mit Sakura Schluss macht? Dass Sakura mit Sasuke Schluss macht? Dass Sasuke irgendwo in Japan Vater eines Kindes geworden ist? Das ist albern.“ „Warum bist du so ruhig?“ „Keine AhnungWeil er sie liebt.“ Tsunade hatte wirklich keine Ahnung, wieso sie nicht das Bedürfnis hatte, Sakura Kakashi lachte auf: „Weil er sie liebt? Wenn er sie lieben würde, hätte er nicht diese andere, wenn er sie lieben würde, hätte er nicht mit ihr Schluss gemacht.“ Tsunade schüttelte in Missbilligung den Kopf. „Sei nicht so borniert, Kakashi. Er liebt sie. Er hat nichts von dieser Temari und dem Baby gewusst – erst, nachdem er sich in Sakura verliebt hat. Daran ist nichts Böses. Und natürlich hat er’s ihr dann nicht gesagt. Er liebt sie, und weder er, noch das schwangere Mädchen können etwas dafür, dass sie sich von ihm getrennt hat.“ „Die einzig annehmbare Lösung“, murmelte Kakashi. „Das reicht jetzt, Kakashi“, klinkte sich Jiraiya wieder ein. „Tsunade hat Recht. Wir sollten nicht daran zweifeln, dass Sasuke Sakura liebt. Und andersrum ist es ja auch sonnenklar.“ „Und was sollen wir dann tun? Ich werde ihn nicht weiter bei mir wohnen lassen, wenn er Kitten das Herz gebrochen hat, zum Teufel.“ Jiraiya schnalzte mit der Zunge. „Aber ich, Kakashi. Hat irgendeiner bis jetzt mit dem Jungen geredet?“ Er sah in die kleine Runde. „Offensichtlich nicht. Und bevor ich nicht gehört habe, was er sagt, werde ich ihn nicht verurteilen.“ „Ich mache mir nur Sorgen“, sagte Kakashi. „Wir auch“, lenkte Tsunade ein, ihre Miene war nachgiebig, „aber das ändert nichts daran, dass Sasuke mittlerweile dazugehört. Ich habe damals gesagt, dass es nichts gibt, was ihn dazu bringen könnte, wieder nach Tokio zu gehen und dort zu bleiben, aber ich habe mich geirrt. Jetzt müssen wir sehen, was wir alles in Ordnung bringen können, bevor er geht.“ Kakashi, die Stirn runzelnd, erhob sich und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich hab ja gewusst, dass Uchiha Sasuke Probleme bereiten würde, aber mit so was hätt ich nicht gerechnet.“ „Geh zu Sakura und rede mit ihr.“ Tsunade reichte ihm aus dem Kühlschrank eine Getränkedose. „Rede nur über Sasuke, wenn’s nötig ist und versuch keinen Smalltalk zu führen. Dafür kennen wir uns zu gut.“ Kakashi nickte und ging in den Flur. Kurz darauf hörte man die Tür ins Schloss fallen. Tsunade seufzte auf und legte ihren Kopf kurz auf den verführerisch harten Holztisch: „Das ist schlimmer als zehn OPs nacheinander.“ Sie konnte den Blick ihres alten Freundes auf sich spüren. „Es ist fast so wie damals. Weißt du noch?“ Sie lachte bitter. „Weißt du noch? ‚Weißt du noch’ hat immer Orochimaru gesagt. Und dann ist er abgehauen und hat uns hier einfach allein gelassen. Nachdem er gesagt hat, er liebt mich. Und mit mir Sex hatte. Und nicht verhütet hatte.“ Ihre Stimme klang irgendwie fremd. Jiraiyas Hand lag schwer auf ihrer Schulter. „Und du hattest so panische Angst, dass du vielleicht schwanger geworden bist, und du warst so wütend und so schrecklich und so wunderschön.“ Als sie in seine Augen blickte, sah sie die freundschaftliche Wärme, die immer da war, und sie sah diese liebende Härte, die sie in diesem Moment zum Weinen brachte. „Hör auf damit“, bat Tsunade schwach. „Dazu bin ich jetzt wirklich nicht in der Lage.“ „Warst du das denn jemals, hime?“ „Ich gebe zu: nein.“ „Naruto, Sakura, Sasuke…“ „Sie sind nicht wir, Jiraiya. Naruto liebt Hinata, Sasuke liebt Sakura, Sakura liebt Sasuke.“ „Und du glaubst, Orochimaru hat dich nicht geliebt?“ „Dann wäre er nicht gegangen.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie das Eigentor bemerkte. „Aber er ist gegangen. Und du hast Recht – Naruto ist nicht ich. Ich hatte keine Freundin.“ Tsunades Stimme hatte diesen barschen Ton, den er an ihr verabscheute: „Hör auf, Jiriaya.“ „Ich hätte…“ „Du hast mich getröstet. Als mein bester Freund. Als der, als den ich dich auch jetzt noch sehe. Ich hab mich in Dan verliebt.“ Sie schluckte. „Nicht in dich.“ „Du hast die letzten zwanzig Jahre damit verbracht, Dan nachzutrauern, und ich war immer da.“ „Dasein bedeutet aber nicht, dass ich mich in dich verliebe.“ „Du rennst vor mir weg, hime.“ „Hör endlich auf mich ‚hime’ zu nennen, verdammt!“ „Warum? Weil es Orochimaru-kun vorbehalten ist, dich so zu nennen? Hm?“ Tsunade schüttelte energisch den Kopf. „Schluss jetzt damit. Du suchst Sasuke und ich versuche mich davon abzuhalten, Sake in mich reinzufüllen.“ Ihr bester Freund erhob sich wortlos und ging. °°° Kakashi klopfte an Sakuras Zimmertür und er musste feststellen, dass seine Hände zu Fäusten geballt waren und er all seinen Willen darauf richten musste, sie zu lösen und entspannt zu halten. „Herein“, hörte er ihre ruhige Stimme. Sie sah von einem Buch auf, als er eintrat: „Hallo, Kakashi.“ „Was liest du?“ „Macbeth.“ Sie lächelte schief. „Wenn man sich auf all dieses aufgeblasene Zeug und die Dramatik einlässt, ist die echte Welt plötzlich ein Kinderspielplatz, auf dem sich niemand wehtut.“ Kakashi sah sie ruhig an: „Ich hoffe, du planst keinen Suizidversuch, Kitten. Wenn doch, sehe ich mich leider gezwungen, dir den Allerwertesten zu versohlen.“ Sie legte ihren Kopf schief. „Nein, ich werde mich nicht umbringen, Kakashi. Die Welt dreht sich weiter, egal, ob Sasuke und ich zusammen sind oder nicht. Lass ihn einfach in Ruhe. Und tu ihm nicht weh.“ Sie kannte ihn zu gut, seine kleine Sakura. „Ich hatte nicht vor, ihm wehzutun.“ Er zögerte, als er ihren Blick bemerkte. „Na ja, okay, wehtun wollte ich ihm schon, aber nicht, dass er irgendwie auf die Intensivstation gemusst hätte oder so.“ „Tsunade hat mit dir geredet?“ „Jahh“, gab er zu. „Hör mal, Sakura. Du musst hier nicht die Starke mimen. Ich kenne dich fast dein ganzes Leben lang.“ Sakuras Lächeln war schwach, aber da. Immer noch das alte Funkeln in ihren schönen Augen. „Ich spiel hier gar nichts, Kakashi. Ich bin immer noch ich, wenn auch mit Liebeskummer. Ich habe mich ausgeweint, als ich krank war und als ich mit Naruto geredet habe. Ich brauche nur gelegentlich ein bisschen Gesellschaft, jemand muss erst mal Witze machen, bevor ich lache, und ich brauche Dr. Pepper. Aber sonst…“ „Oh!“ Kakashi sprang auf, zog aus seiner Jackentasche die Dose und überreichte sie Sakura in einer feierlichen Geste. Als Sakura sie öffnete, spritze es Kakashi direkt ins Gesicht. Sie verschluckte sich an dem Getränk und an ihrem Lachen und prustete ihr Bettlaken voll: „Schmeckt eeeeeeeklig!“ Dann lachte sie weiter und trank den abgestandenen Softdrink. Nachdem Kakashi sein Gesicht abgewischt hatte und wieder ins Zimmer gekommen war, legte er einen Arm um das Mädchen. „Und ich muss ihm wirklich keine Schmerzen zufügen?“ „Willst du mir Schmerzen bereiten?“ „Nein“, murmelte Kakashi. „Dann hör auf, den Wunsch zu hegen, Sasuke aus der Welt zu schaffen. Wenn ich eure Hilfe dabei bräuchte, würde ich es sagen, aber ich bin fertig mit ihm.“ Er umfasste ihr Gesicht mit seiner großen Hand. „Du liebst ihn trotzdem, hm?“ „Du liebst ihn doch auch noch!“ „Mich hat er auch nicht verletzt.“ „Aber ich würde ihn auch noch lieben, wenn er mir ein Messer in den Bauch gerammt hätte, ich würde ihn sogar noch lieben, wenn er Naruto ein Messer in den Bauch rammen würde. Es ist so gemein.“ Kakashi schüttelte den Kopf. „Du bist ein komisches Mädchen, Sakura.“ Sie schniefte und schlang die Arme um ihn und nuschelte: „Das ist diese beschissene Liebe, Kakashi. Ich kann nichts dafür.“ „Ist es schlimm, dass ich nur sagen kann, dass ich dich auch liebe und dass ich versuchen werde, dich niemals zu verletzen?“ Sie schüttelte nur den Kopf. Immer und immer wieder. °°° Heyho! Als ich letztes Mal eure ganzen Kommentare gelesen hab, hatte ich eine feine Rede im Kopf; eine feurige, tränenreiche, wunderbare Rede xD Aber die hab ich jetzt vergessen. Omph. Ich weiß, dass ich sagen wollte, wie sehr es mich freut, dass es das letzte Kapitel so gut gefallen hat und ich wollte mich bedanken, weil ich tatsächlich weiß, dass zumindest einige Leute immer kommentieren. Sogar die, die normalerweise nur ein paar Worte da lassen, waren dieses Mal ein wenig freizügiger^^ Das hat mich wirklich gefreut. Zum Kapitel 11: Dr. Pepper ist ein Softdrink; so ähnlich wie Cola mit Kirschgeschmack, nur zehn Mal toller. Man kriegts in Berlin so gut wie nirgendwo und es ist das beste, das ich in Amerika kennen gelernt habe - haha. Das Kapitel find ich persönlich scheiße - es ist ein verkackter Filler, ich hab sehr, SEHR viel von der früheren Version abgekürzt und es ist jetzt nicht mehr so peinlich "Ohhhhhhh, arme Sakura, wir lieben dich alle so sehr!", blabla. Hoffe ich. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag, bells PS: JIPIEEH! Wir haben die 100er-Marke an Kommentaren geknackt! Und über 150 Favoriteneinträge!! PPS: 60%, weils wieder ungebetat ist, und weil ich unbedingt das Kapitel verbessern muss *sigh* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)